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karriereführer ingenieure<br />

1.2010<br />

übrig. Da die Meteo stationen über einen<br />

langen Zeitraum extremen Witterungsbedingungen<br />

ausgesetzt sind, kam es<br />

öfter zu extremen Messausschlägen, die<br />

umständlich per Hand verbessert werden<br />

mussten. Daher haben Pape und<br />

seine Kollegen zusammen mit externen<br />

Dienstleistern den Sonnensensor von<br />

Grund auf neu entwickelt. „Wir haben<br />

das ganze Design neu durchdacht, nach<br />

unseren Maßstäben berechnet und<br />

dabei versucht, alle Eventualitäten zu<br />

berücksichtigen“, erzählt Pape. Zum Beispiel<br />

die Temperaturausdehnung der<br />

drehend gelagerten Teile des rotierenden<br />

Schattenbandsensors, die genügend<br />

Spiel haben müssen, um bei jeder Temperatur<br />

leichtgängig zu sein. Gleichzeitig<br />

müssen die Dichtungen der Komponenten<br />

so dimensioniert sein, dass keine<br />

Feuchtigkeit oder Schmutz eindringt.<br />

Nicht nur bei dieser Entwicklungsarbeit<br />

profitiert der junge Ingenieur von seinem<br />

Studium der Elektrotechnik. „Für<br />

die Arbeit eines Projektentwicklers war<br />

es aufgrund der thematischen Breite<br />

die ideale Grundlage. Dieses Grundwissen<br />

in Mechanik, Sensorik oder Kraftwerkstechnik<br />

kann ich jetzt in vielen<br />

Bereichen meiner Arbeit einsetzen.“ In<br />

die Entwicklung der Meteostation sind<br />

zum Beispiel auch seine Erfahrungen<br />

aus dem Bereich Kommunikation mit<br />

eingeflossen. Die Stationen haben früher<br />

über Telefonleitungen kommuniziert,<br />

heute sind sie über GPRS mit dem<br />

Hauptquartier verbunden. Pape nennt<br />

auch den entscheidenden Vorteil: „In<br />

vielen Regionen im Sonnengürtel der<br />

Erde gibt es in ländlichen Gegenden<br />

kein Telefonnetz. Diese Länder setzten<br />

stattdessen gleich auf den Ausbau des<br />

Mobilfunknetzes, da die Errichtung von<br />

Funkzellen billiger und schneller geht,<br />

als das Verlegen von Telefonkabeln. In<br />

der Inneren Mongolei haben wir zum<br />

Beispiel exzellenten Handyempfang.“<br />

Die Zuverlässigkeit und die Robustheit<br />

gegen klimatische Bedingungen sowie<br />

der Service der Datenüberprüfung<br />

durch Solar Millennium machen die<br />

Meteostation einzigartig: „Dazu gehört<br />

auch, dass wir die systematischen<br />

Abweichungen des Sensors herausrechnen<br />

und zudem die Daten täglich<br />

überprüfen“, sagt Pape. Die nächste<br />

Weiterentwicklung ist auch schon in<br />

Arbeit. Derzeit arbeitet Pape zusammen<br />

mit seinen Kollegen an einer<br />

neuen Variante der Meteostation. Im<br />

Gegensatz zu den bisherigen „Remote“-<br />

Stationen, den ferngewarteten Stationen<br />

zur Standortbewertung, die zur<br />

Projektentwicklung eingesetzt werden,<br />

dient die neue „Präzisions-Meteostation“<br />

dazu, die Werte an bestehenden<br />

Kraftwerken zu messen. So kann festgestellt<br />

werden, ob das Kraftwerk bei<br />

einer bestimmten Sonneneinstrahlung<br />

den vorgesehenen Output erreicht. Für<br />

diese Arbeit beschäftigt sich Pape auch<br />

mit dem Materialeinkauf und dem Verkauf<br />

kompletter Meteostationen.<br />

Besonders diese Bandbreite seiner<br />

Arbeit begeistert den gebürtigen Nürnberger.<br />

„Bei jedem Projekt bin ich von<br />

Anfang an dabei: Ich sehe als Erster den<br />

Standort, treffe als Erster die Partner<br />

vor Ort und habe die Möglichkeit, in<br />

einer jungen Branche die Standards<br />

mitzugestalten.“ Das klingt, als hätte<br />

jemand seinen Traumjob gefunden.<br />

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