Innovative Wärmebehandlung von Keramik mit „low ... - Riedhammer
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KERAMISCHE ZEITSCHRIFT 6-2008 -- Licensed for DVS Media GmbH --<br />
graphische Bestimmung der Anteile zweier<br />
Komponenten, die dritte ergibt sich dann<br />
rechnerisch. Die (UEG) gibt den minimalen,<br />
für eine Explosion erforderlichen Anteil an<br />
brennbarem Gas im Stoffgemisch an. Unter<br />
der UEG ist keine Explosion möglich, da der<br />
brennbare Stoff in zu geringer Konzentration<br />
vorliegt. Die (OEG) gibt den für eine Zündung<br />
maximal möglichen Anteil an Brennstoffen<br />
im Stoffgemisch an. Über die OEG ist ebenfalls<br />
keine Explosion mehr möglich, da der<br />
Oxidator, meistens Sauerstoff, in zu geringen<br />
Mengen vorhanden ist. Zwischen der UEG<br />
und der OEG ist beim Vorhandensein einer<br />
Zündquelle eine Explosion zu erwarten. Die<br />
Grenzen sind in Bild 5 eingezeichnet.<br />
Die UEG und OEG können <strong>mit</strong> entsprechenden<br />
Formeln errechnet werden [9]. Um nun<br />
einen Explosionsbereich festzulegen, wird<br />
noch ein dritter, den Explosionsbereich eingrenzender<br />
Punkt benötigt. Er wird <strong>mit</strong> den<br />
gleichen Formeln zur Bestimmung der UEG<br />
und OEG, durch Variation der Sauerstoffanteile<br />
berechnet und stellt den Schnittpunkt der<br />
Linie der stöchiometrischen Verbrennung <strong>mit</strong><br />
der des zur Reaktion geringsten Sauerstoffanteils<br />
dar. In Bild 5 ist der Explosionsbereich<br />
durch das Gebiet 1 gekennzeichnet.<br />
Da der Übergang <strong>von</strong> nicht explosiver Mischung<br />
zum explosiven Bereich sehr rasch<br />
möglich ist, fügt man quasi als Begrenzung eines<br />
Übergangsbereichs die Li<strong>mit</strong>-Air-Concentration<br />
(LAC)-Linie ein, die <strong>mit</strong> der LOC (Li<strong>mit</strong>ing-<br />
Oxygen-Concentration) durch die Beziehung<br />
LOC = 0,209 × LAC<br />
verknüpft ist. Jedes Gemisch, das rechts der<br />
LOC liegt, ist nicht zündbar und auch relativ explosionssicher.<br />
Doch da bei hohen Methanalanteilen<br />
ein geringer Sauerstoffeinbruch<br />
schon eine Explosion hervorrufen kann, wird<br />
Tabelle 3 • Pyrolyseprodukte <strong>von</strong> PEG<br />
Pyrolyseprodukte Summenformel<br />
Formaldehyd CH2O<br />
Acetaldehyd CH3CHO<br />
Valeraldehyd C5H 10O<br />
Mono-, Di- and<br />
Trimer des<br />
Äthen- Glykols<br />
C 2H4(OH)2<br />
Methyl-1,3-Dioxolan C 4H 6O 3<br />
Benzen C6H6<br />
dieser Bereich durch die Linie ICR (inert gas–<br />
combustion gas–rate) noch weiter eingeschränkt.<br />
Diese Gerade hat ihren Ursprung bei<br />
einer Konzentration <strong>von</strong> 100 % Luft und verläuft<br />
durch den Endpunkt des Explosionsbereiches.<br />
Der so er<strong>mit</strong>telte Bereich, begrenzt durch<br />
die LAC- und ICR-Linien kann nun als inert und<br />
da<strong>mit</strong> als sicher, eingestuft werden. Alle anderen<br />
Bereiche müssen als explosionsgefährdet<br />
betrachtet und so<strong>mit</strong> gemieden werden.<br />
In Vorversuchen hat man wie oben beschrieben<br />
die einzelnen Entbinderungskomponenten<br />
zu bestimmen und auch ihre möglichen<br />
Konzentrationen über den gesamten<br />
Entbinderungsprozess. Für jede Komponente<br />
ist dann ein Explosionsdiagramm nach Bild 5<br />
aufzustellen, wenn die gemessenen Konzentrationen<br />
oberhalb der ICR-Linie liegen. Da<br />
bei den bisherigen Prozessen die gemessenen<br />
Konzentrationen immer im niedrigen<br />
ppm-Bereich liegen, also weit unterhalb der<br />
ICR-Linie, besteht auch keine Explosionsgefahr.<br />
Es reicht zur Überwachung eine verlässliche<br />
Sauerstoffmessung.<br />
6 Periodische Ofenanlagen <strong>mit</strong> neuer<br />
<strong>„low</strong>-O 2“-Technologie<br />
Ofenanlagen der innovativen Technologie<br />
müssen, um markt- und produktgerecht zu<br />
sein, die folgenden Merkmale besitzen:<br />
Bild 5 • Dreistoffsystem Methanal-Stickstoff-Luft Bild 6 • Schema einer Herdwagenofenanlage <strong>mit</strong> <strong>„low</strong>-O2“-Technologie<br />
Tabelle 4 • Pyrolyseprodukte <strong>von</strong> PAA<br />
Pyrolyseprodukte Summenformel<br />
Formaldehyd CH2O<br />
Acetaldehyd CH3CHO<br />
Aceton C3H 6O<br />
2-Butanon C4H8O<br />
Benzen C6H 6<br />
Xylen C 8H 10<br />
Phenol C6H5OH<br />
Cresol C7H 8O<br />
• periodische und kontinuierliche Produktionsmethoden,<br />
passend zu den geforderten<br />
Kapazitäten<br />
• Entbindern und Sintern in einem Brand<br />
bzw. in einer Anlage<br />
• keine gasdichten Anlagen, sondern dem<br />
Standard und den Prinzipien der Herdwagen-<br />
bzw. Tunnelöfen entsprechend, um<br />
auf Bewährtes zurückzugreifen und um Investitionskosten<br />
zu minimieren;<br />
• Brennstoffbeheizung, aus verfahrenstechnischen<br />
und aus Betriebskostengründen<br />
• präzise Atmosphärenregelung im besonderen<br />
während der Entbinderung unter Berücksichtigung<br />
der Explosionsschutzregeln<br />
• hoher und gleichmäßiger Wärmeübergang<br />
bei produktschonender Binderentgasung<br />
• Verwendung einer thermischen Nachverbrennung<br />
des Binders zur Reduzierung des<br />
Energieverbrauchs zur Vermeidung <strong>von</strong><br />
Umweltschäden<br />
• sicherer Betrieb im explosionsungefährdeten<br />
Bereich.<br />
Der schematische Aufbau einer periodisch<br />
betriebenen Ofenanlage nach der neuen<br />
<strong>„low</strong>-O 2“-Technologie ist dem Bild 6 zu entnehmen.<br />
Die thermische Nachverbrennung<br />
(TNV) muss brennstoffbeheizt sein, um während<br />
des Gesamtprozesses den Sauerstoffgehalt<br />
im System zu steuern. Sie ist <strong>von</strong> ihrer<br />
Baugröße so zu dimensionieren, dass eine<br />
ausreichende Verweilzeit<br />
der Kohlenwasserstoffe zu<br />
deren Oxidation verbleibt.<br />
Der zum System gehörende<br />
Wärmetauscher kann<br />
<strong>mit</strong> Luft oder <strong>mit</strong> Wasser<br />
als Kühlmedium betrieben<br />
werden. Der hohe Wärmeübergang<br />
des Wasserbetriebs<br />
lässt die oftmals<br />
erwünschten kleinen Bau-