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Ausgabe 2010 - Cavale Schweiz

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Praxistipps Grundfutter<br />

Die Basis einer gesunden Pferdefütterung stellt das Grundfutter dar. Es nimmt<br />

den größten Anteil der täglichen Futterration ein und soll den Erhaltungsbedarf<br />

an Nährstoffen eines Pferdes abdecken. Grundfuttermittel haben außerdem<br />

auf Grund ihres hohen Rohfasergehaltes eine große Bedeutung für die intakte<br />

Funktion des Verdauungstraktes.<br />

Ein großes Problem in der Praxis ist leider all zu oft eine mangelnde Grundfutterqualität.<br />

Egal welches Grundfutter Sie bei der täglichen Fütterung Ihrer Pferde<br />

einsetzen, achten Sie also bitte stets auf beste Grundfutterqualität. Schlechtes<br />

Grundfutter sollten Sie unter Berücksichtung der Gesundheit Ihres Pferdes nicht<br />

einsetzen. Die Verfütterung von Grundfutter schlechter Qualität führt zu: Koliken,<br />

Durchfällen, Atemwegsproblemen, allergischen Reaktionen, Hautproblemen<br />

und vielem mehr. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen Praxistipps zu den vier<br />

Grundfuttersorten Grünfutter (Gras), Heu, Silage und Stroh geben und Ihnen eine<br />

Beurteilung durch einfache Merkmale des jeweiligen Grundfutters erleichtern.<br />

1. Heu<br />

Eine gute Heuqualität ist ausschlaggebend für Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />

unserer Pferde. Darum sollten Sie auf folgende Qualitätskriterien bei der<br />

Heufütterung achten:<br />

• Gutes Heu sieht frisch und grün aus<br />

• Gutes Heu riecht frisch und angenehm<br />

• Gutes Heu sollte sich rauh anfühlen<br />

• Verunreinigungen wie Staub (Schimmelpilze), Erde und Strohanteile etc.<br />

haben im Heu nichts zu suchen<br />

• Futtermengen: Pro 100 kg Körpergewicht sollte ein Pferd täglich mindestens<br />

ca. 1,5 bis 2 kg Heu bekommen.<br />

2. Stroh<br />

Stroh kann als teilweiser Ersatz von Heu dienen. Vor allem bei Pferden, die<br />

abnehmen sollen oder die leicht zu Übergewicht neigen. Auf Grund des geringen<br />

Nährstoffgehaltes und der geringen Verdaulichkeit dient Stroh hauptsächlich als<br />

Beschäftigung, aber auch um ein Sättigungsgefühl zu erreichen.<br />

Strohbeurteilung:<br />

• Gutes Stroh ist gelblich<br />

• Gutes Stroh riecht frisch und nicht muffig<br />

• Gutes Stroh ist rauh und enthält keine Verunreinigungen<br />

• Futtermengen: Je nach Bedarf und Einsatzgebiet. Großpferde können aus der<br />

Stroh-Einstreu durchaus 6 kg pro Tag aufnehmen<br />

3. Silage<br />

Silage mit weniger als 35 % Trockensubstanzgehalt sollte auf Grund des niedrigen<br />

Rohfasergehaltes nicht eingesetzt werden. Achten Sie bei der Silagebeurteilung<br />

auf:<br />

• Gute Anwelksilage ist von grüner Farbe, gute Heulage ist hellgrün<br />

• Gute Silage riecht aromatisch, angenehm säuerlich bis brotartig<br />

• Gute Silage fühlt sich griffig an (ähnlich wie Heu)<br />

• Gute Silage enthält keine Verschmutzungen, faulige oder weißliche Stellen<br />

4. Grünfutter<br />

• Langsame Umstellung von rohfaserreicher Stallfütterung auf die wenig<br />

rohfaserreiche Grasfütterung im Frühjahr: Es empfiehlt sich die Pferde über<br />

einen Zeitraum von ca. 3 Wochen langsam an die Grasfütterung zu gewöhnen.<br />

Hierfür eignet sich ein täglich ansteigendes Weideintervall oder eine allmählich<br />

mengenmäßig ansteigende Grasfütterung im Stall<br />

• Die Mineralstoff-, Vitamin- und Spurenelementversorgung ist bei Weidegang<br />

in den wenigsten Fällen gewährleistet. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine<br />

gezielte Weideergänzung z.B. mit LEXA® Weide-Mineral-Cobs<br />

• Pferde, die ganztägig auf üppiger Weide gehalten werden, verfetten schnell.<br />

Die Lösung heißt: Gras rationieren. Besser ist also nur stundenweise Weidegang<br />

oder Portionsweide<br />

• Achtung Hufrehe-Gefahr. Gras kann einen erheblichen Gehalt an Fruktanen<br />

aufweisen. Fruktane zählen zu den Hauptverursachern der Hufrehe. Besonders<br />

hohe Gehalte an Fruktanen können im jungen Gras sowie bei niedrigen<br />

Temperaturen und nach Nachtfrösten im Herbst vorhanden sein.

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