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Reportage Gut Weidensee

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zu trocknen und am abend im strohbett<br />

einzuschlafen.<br />

neben der täglichen arbeit auf dem<br />

hof und der versorgung der tiere betreibt<br />

jost auch aufklärungsarbeit. gut weidensee<br />

steht in kooperation mit dem wenige<br />

kilometer weit entfernten schullandheim.<br />

circa zweimal im monat kommen mehr<br />

als 30 kinder, von jung bis jugendlich, um<br />

den hof und seine bewohner kennenzulernen.<br />

»ich will auch aufklären. vor allem jetzt<br />

wo die pelzsaison wieder beginnt, damit<br />

die kinder auch mal sehen, wo die pelzbommeln<br />

herkommen. und auch die<br />

schnitzel«, erklärt jost.<br />

als wir gut weidensee besuchen,<br />

haben wir die gelegenheit an solch einer<br />

hofführung teilzunehmen. diesmal sind<br />

viele mädchen in der gruppe, die sich vor<br />

allem für alle niedlichen tiere interessieren.<br />

josts anliegen ist es aber vor allem<br />

den gravierenden kontrast zwischen der<br />

nutztierhaltung und dem leben auf dem<br />

hof zu vermitteln. was bedeutet die<br />

tiermast für die tiere und wo ist der<br />

unterschied zwischen einem leben in<br />

gefangenschaft und einem leben auf<br />

dem lebenshof? warum werden den tieren<br />

die schwänze und die schnäbel abgeschnitten?<br />

warum werden sie zu tausenden<br />

in großen anlagen eingesperrt?<br />

das sind die fragen, welche jost den<br />

»die sind so süß,<br />

warum will die jemand<br />

schlachten?«<br />

neugierigen und oft noch unwissenden<br />

kindern beantworten will.<br />

erst werden videos und (kindgerechte)<br />

aufnahmen aus den betrieben gezeigt,<br />

dann führt jost die kinder zu den tieren,<br />

welche aus eben diesen anlagen gerettet<br />

wurden. jost erzählt den kindern den drei<br />

ferkeln emma, paul und amelie. auch sie<br />

wurden als kinder aus einer mastanlage<br />

gerettet und auf den hof gebracht. die<br />

kleinen schweinchen aus dem video, welches<br />

die kinder sehen, sind nun schon<br />

hüfthoch und empfangen die kinder mit<br />

neugierigen schnauzen. diese staunen<br />

über die kleinen und großen schweine, die<br />

sich neugierig an den holzzaun wagen<br />

und sich sogar von den kindern streicheln<br />

lassen. viele bekommen auf dem hof das<br />

erste mal solche tiere zu gesicht.<br />

oft geht ein »oh sind die süß« durch<br />

die gruppe. sie entdecken schweine und<br />

schafe mit kupierten schwänzen (welche<br />

aus der gefangenschaft kommen),<br />

aber auch ihre artgenossen ohne verstümmelte<br />

gliedmaßen. in kleinen fünfergruppen<br />

lässt jost die kinder dann sogar auf<br />

die wiese, um die schweine von ganz nah<br />

zu betrachten. die kids sind begeistert,<br />

so viel leben und soziales verhalten in<br />

diesen tieren wiederzufinden.<br />

»die sind so süß, warum will die jemand<br />

schlachten?«, fragt ein aufgewecktes<br />

mädchen mit rotem pullover. »ich mag<br />

schweine, auch wenn die stinken«, posaunt<br />

sie mit einem lächeln im gesicht.<br />

vor allem an der fuchsbehausung<br />

werden die augen der kinder ganz groß.<br />

vorher wurde ein video von der befreiung<br />

der tiere aus ihrem elend abgespielt.<br />

»stehen die denn nicht unter naturschutz?«,<br />

fragt eines der mädchen. »leider<br />

nicht", antwortet jost und erklärt, dass<br />

diese beiden füchse immer wildtiere<br />

bleiben werden, aber hier auf dem hof<br />

ein ruhiges leben in frieden führen können<br />

und man versucht, es ihnen so gerecht<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

am ende der führung bekommt jedes<br />

kind eine informationsbroschüre mit an<br />

die hand, welche sie an eine alternative<br />

vegane lebensweise heranführt. für jost<br />

ist es immer ein anstrengender aber ein<br />

lohnenswerter nachmittag, erklärt er uns.<br />

lebenshöfe wie gut weidensee erfüllen<br />

eine enorm wichtige aufgabe in unserer<br />

gesellschaft. sie zeigen uns ein<br />

leben fernab von tierleid und ausbeutung.<br />

eine alternative zu mast und schlachtung<br />

und einen anderen umgang mit unseren<br />

mitlebewesen. sie bieten einigen wenigen<br />

schutz und sicherheit und sind vor allem<br />

aufklärungsprojekte, welche die botschaft<br />

einer ausbeutungsfreien gesellschaft<br />

in die welt tragen. es sind orte,<br />

an dem hoffnung wächst.<br />

orte, an denen das träumen noch<br />

erlaubt ist. es braucht in zukunft noch<br />

mehr solcher wunderbaren projekte und<br />

nur mit finanzieller unterstützung können<br />

wir sie schaffen.<br />

wenn sie den lebenshof gut weidensee finanziell<br />

oder durch sachspenden unterstützen<br />

möchten, dann schreiben sie eine<br />

email an: kontakt@gut-weidensee.eu<br />

oder besuchen sie die seite:<br />

www.gut-weidensee.eu<br />

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