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Kunststoffe LM

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Die in <strong>LM</strong>-Industrie verwendeten<br />

<strong>Kunststoffe</strong> und die Wirkung von<br />

Additiven


Antistatika<br />

<strong>Kunststoffe</strong> können durch Zusatzstoffe ableitfähig<br />

gemacht werden. Dazu stehen verschiedene Antistatika<br />

zur Verfügung. Die Menge, die einem Kunststoff<br />

hinzugefügt werden muss, damit dieser ableitfähig wird,<br />

hängt vom jeweiligen Kunststoff und dem Antistatikum<br />

ab.


Farbstoffe<br />

Farbmittel werden nach ihrer chemischen<br />

Struktur eingeteilt. Unterschieden wird<br />

zwischen anorganischen und organischen<br />

Farbmitteln. Farbstoffe sind im<br />

Anwendungsmedium lösliche Farbmittel<br />

<strong>Kunststoffe</strong> können mit Farbstoffen oder<br />

Pigmenten gefärbt werden. Farbstoffmoleküle<br />

sind im Polymer löslich oder im Falle von<br />

Fasern auch auf der Oberfläche absorbiert. Sie<br />

können aber auch chemisch gebunden sein.<br />

Pigmente dagegen werden vom Polymer<br />

umschlossen und sind unlöslich.<br />

Durch Einarbeitung von Farbstoffen können bei<br />

den technischen <strong>Kunststoffe</strong>n individuell<br />

massgeschneiderte Farbeinstellungen<br />

vorgenommen werden.


Flammenschutz<br />

Flammschutzmittel verhindern oder<br />

vermindern die Entflammbarkeit und<br />

Brennbarkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n, indem sie in<br />

den Brennmechanismus eingreifen. Dies<br />

geschieht entweder physikalisch durch Kühlen<br />

und Verdünnen oder chemisch durch Reaktion<br />

in der Gasphase (Radikalfänger) bzw. in der<br />

festen Phase (Ausbildung einer schützenden<br />

Kohlenstoffschicht). Flammschutzmittel wirken<br />

im Allgemeinen nach mehreren dieser<br />

Prinzipien.<br />

Flammhemmer können das Brennen von<br />

<strong>Kunststoffe</strong>n nicht verhindern, setzen aber die<br />

Entflammbarkeit herab, erschweren die<br />

Verbrennung oder bewirken ein<br />

Selbstverlöschen.


Füllstoffe<br />

Füllstoffe haben im Allgemeinen die Aufgabe,<br />

bei möglichst weitgehender Erhaltung der<br />

gewünschten Eigenschaften, den Kunststoff zu<br />

strecken. Die am häufigsten eingesetzten<br />

pulverförmigen anorganischen Füllstoffe sind<br />

z.B. Talkum, Kaolin, Kreide, Schiefermehl,<br />

Glimmerpulver und Schwerspat.


Gleitmittel<br />

Gleitmittel werden zwischen inneren und<br />

äusseren Gleitmitteln unterschieden.<br />

Gleitmittel mit beiden Wirkungen werden als<br />

„kombiniert” bezeichnet.<br />

Innere Gleitmittel vermindern die zwischen<br />

den PVC-Molekülketten auftretenden<br />

Reibungskräfte und senken somit die<br />

Schmelzviskosität.<br />

Äussere Gleitmittel vermindern die Haftung<br />

zwischen PVC und Metalloberflächen


Stabilisatoren<br />

Einer Vielzahl von <strong>Kunststoffe</strong>n werden<br />

Stabilisatoren (Antioxidantien) zugesetzt, um den<br />

oxidativen Abbau durch Wärme oder durch den UV-<br />

Anteil des Lichtes zu verhindern. Ihre<br />

Zusammensetzung muss auf das verwendete<br />

Polymer und auf die je-wellige<br />

Gebrauchsanforderung des Kunststoffs abgestimmt<br />

sein. Als Stabilisatoren kommen sowohl organische<br />

als auch anorganische Verbindungen in Frage.<br />

Russ ist ein nahezu universell anwendbarer UV-<br />

Stabilisator.


Weichmacher<br />

Weichmacher sind Substanzen, die einen<br />

harten und spröden Kunststoff weich und<br />

schmiegsam machen. Neben den weich<br />

machenden Eigenschaften sind Verträglichkeit<br />

und Geliervermögen die wichtigsten<br />

Eigenschaften dieser Stoffe. Weichmacher sind<br />

Warum sind Weichmacher gefährlich?<br />

Weichmacher stehen nicht nur im Verdacht<br />

Diabetes, Übergewicht, Brustkrebs, Asthma<br />

und Atemwegserkrankungen zu fördern,<br />

sondern sie sollen auch für Unfruchtbarkeit bei<br />

Männern mitverantwortlich sein. Die<br />

hormonell wirkenden Stoffe verschlechtern<br />

auch die Spermienqualität


Weich PVC<br />

Eigenschaften<br />

• hohe Beständigkeit gegen Säuren, Basen, Fette und Öle<br />

• geringe Durchlässigkeit für Wasserdampf, Gase, Aromen<br />

• und UV-Strahlen geringe Wärmebeständigkeit<br />

Anwendung<br />

• als Hohlkörper für Getränke, Speiseöl, Pharmazeutika<br />

• Schalen für fette Lebensmittel<br />

• Weich-PVC-Folien mit hoher Gasdurchlässigkeit für<br />

Frischfleischverpackungen und Käse<br />

Vorteile<br />

• Günstig<br />

• Gute chemische<br />

Beständigkeit<br />

• Gute festigkeit<br />

• Gut verklebbar und<br />

schweissbar<br />

Nachteile<br />

bringen Weichmacher in die<br />

Lebensmittel


PE<br />

Polyethylen<br />

Eigenschaften<br />

geringe Durchlässigkeit für Wasserdampf<br />

– gute Durchlässigkeit für O2, CO2, Aromen<br />

– beständig gegen Säuren und Basen<br />

– leicht quellend mit Fetten<br />

– gute Schweißbarkeit<br />

– geringe Wärmebeständigkeit<br />

Nachteile<br />

• Keine hohe Klebfestikgeit<br />

• Versprödet ohne Zusatz(Russ)bei<br />

langerdirekter Sonneneinstrahlung<br />

• Keine hohe Klebfestikgeit<br />

Anwendung:<br />

meist in Kombination mit anderen Materialien für Verpackungsfolien<br />

wie beispielsweise Frischhaltefolien verwendet.<br />

Aber auch für Tragetaschen oder bei Innenbeschichtungen von<br />

Milchkartons wird LD-PE als sogenannte Siegelschicht häufig<br />

eingesetzt.<br />

Vorteile<br />

Leicht, Gutechemische Beständigkeit gegen Öl, Alkohol,<br />

Säuren, Laugen, Salzlösungen<br />

Gutschweissbar, gut verarbeitbar, preisgünstig


PP<br />

Polypropylen<br />

Eigenschaften<br />

• mechanisch fest<br />

• geringe Durchlässigkeit für Gase, Wasserdampf und Aromen<br />

• Beständigkeit gegenüber Chemikalien<br />

• kurzfristig bis 140°C erhitzbar<br />

• geringe Kältebeständigkeit<br />

Vorteile<br />

• Physiologisch unbedenklich<br />

• Höhe Steifigkeit, Härte und Festigkeit<br />

• Schwerzerbrechlich. Gut schweissbar<br />

Nachteile<br />

• Schlechtwitterungsbeständig.<br />

• Keine gute Klebefestigkeit.<br />

• Tiefste Einsatztemperatur nur -15°C (Versprödung beginnt noch<br />

früher).


PA<br />

Polyamid<br />

Herstellung durch Polykondensation von Aminocarbonsäuren bzw. Derivaten oder aus Dicarbonsäuren und Diaminen<br />

Eigenschaften<br />

– sehr gute Festigkeit<br />

– beständig gegen die meisten Lösungsmittel, Fette, Öle, Säuren,<br />

– geringe Durchlässigkeit für Gase und Aromen<br />

– gute Durchlässigkeit für Wasserdampf<br />

– sehr gute Hitze- und Kältebeständigkeit (-70°C bis +255°C)<br />

– gute Schweißbarkeit<br />

Verwendung finden sie für Folien, Wurstpellen und als Barrierematerial in Kombination mit anderen <strong>Kunststoffe</strong>n, zum<br />

Beispiel als Mittelschicht in PET-Bierflaschen.<br />

Vorteile:<br />

• Gute Schweissbarkeit<br />

• geschätzt als gute Barriere<br />

• gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit<br />

Nachteile:<br />

• Relativ teuer


PET<br />

Eigenschaften:<br />

• glasklar<br />

• Hohe Festigkeit<br />

• Beständigkeit < 100°C<br />

Einsatzgebiet:<br />

• Getränkeflaschen<br />

Vorteile:<br />

• komfortabel in der Handhabung<br />

• nicht bruchanfällig<br />

• enthalten PET-Flaschen keine Weichmacher<br />

• eignen sich für SODIS<br />

• enthalten kein gesundheitsschädliches Bisphenol<br />

Nachteile:<br />

• Können nicht heiss abgefüllt werden (Keimfrei?)<br />

• Kaltentkeimung mit Hilfe von Dimethyldicarbonat<br />

• Substanz die vermutlich krebserregend sein kann

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