Weisungen zu den Mengenangabeverordnungen
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<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
Steinwaage 1<br />
Vorbemerkungen<br />
Die vorliegen<strong>den</strong> <strong>Weisungen</strong> beziehen sich auf<br />
:<br />
1. Verordnung vom 5. September 2012 über die Mengenangabe im Offenverkauf und auf<br />
Fertigpackungen (Mengenangabeverordnung, MeAV; SR 941.204)<br />
Die <strong>Mengenangabeverordnungen</strong> entsprechen in jenen Bereichen, die hier erfasst wer<strong>den</strong><br />
1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen<br />
Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich<br />
Die Mengenangabeverordnung regelt die Mengenangabe für Konsumentinnen und Konsumenten<br />
im Offenverkauf und auf Fertigpackungen. Waren, die im geschäftlichen Verkehr<br />
(Business-to-Business, B2B) gehandelt wer<strong>den</strong>, sind nicht durch die MeAV geregelt.<br />
Bardhyl Shala Abüllen und Verpacken COFL 15/18
<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
Art. 2 Begriffe<br />
Fertigpackungen<br />
Tablerone 1<br />
Eine Fertigpackung ist die Menge einer Ware, die in Abwesenheit des Käufers abgemessen<br />
und abgepackt wurde. Eine Fertigpackung umfasst im Allgemeinen die Ware und ihre individuelle<br />
Umhüllung, in welcher sie verpackt ist.<br />
Nennfüllmenge<br />
Auf der Fertigpackung angegebene Menge der darin enthaltenen Ware;<br />
Füllmenge<br />
Tatsächliche Menge der in der Fertigpackung enthaltenen Ware;<br />
Art. 3 Mengenbestimmung<br />
Die Hersteller von Fertigpackungen sind rechtlich verpflichtet beim Verkauf von Waren das<br />
Nettogewicht der Waren an<strong>zu</strong>geben<br />
Art. 7 Ort der Mengenangabe<br />
Keine <strong>Weisungen</strong>.<br />
3. Abschnitt: Füllmengen von Fertigpackungen gleicher Nennfüllmenge<br />
Art. 19 Füllmengen nach Gewicht und Volumen<br />
1. Allgemeines<br />
Generell gilt die Regel (Ausnahmen siehe Art. 24 MeAV), dass Fertigpackungen <strong>zu</strong>r Zeit des<br />
ersten Inverkehrbringens <strong>den</strong> Füllmengenanforderungen nach Artikel 19 Absatz 1 <strong>zu</strong> genügen<br />
haben. Dieses erste Inverkehrbringen vollzieht sich im Allgemeinen, von der Produktionsstufe<br />
her gesehen, entweder durch Aufnahme der Fertigpackungen auf ein Lager (Vorrätig<br />
halten <strong>zu</strong>m Verkauf) oder durch Überbringen (Versand) ohne Lagerhaltung in eine andere<br />
Vermarktungsstufe.<br />
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<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
Berechnung der Minusabweichungen<br />
3.1 Bei der Anwendung der Tabelle in Artikel 19 Absatz 3 MeAV sind die aus <strong>den</strong> Prozentwerten<br />
in der Tabelle berechneten Werte der <strong>zu</strong>lässigen Minusabweichungen in Gewichtsoder<br />
Volumeneinheiten auf 0,1 g bzw. 0,1 ml auf<strong>zu</strong>run<strong>den</strong>.<br />
Nennfüllmenge<br />
in g oder ml<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in % der Nennfüllmenge<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in g oder ml<br />
5-50 9 -<br />
50-100 - 4,5<br />
100-200 4,5 -<br />
200-300 - 9<br />
300-500 3 -<br />
500-1000 - 15<br />
1 000-10 000 1,5 -<br />
10 000-15 000 - 150<br />
15 000-50 000 1 -<br />
Tabelle der <strong>zu</strong>lässigen Minusabweichungen gemäss der Deklarationsverordnung SR 941.204<br />
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<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
Beispiel<br />
Roland Bretzeli<br />
Minusabweichungen gemäss der Deklarationsverordnung<br />
SR 941.204<br />
Deklariert : 100 g<br />
Nennfüllmenge<br />
in g oder ml<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in % der Nennfüllmenge<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in g oder ml<br />
50-100 - 4.5<br />
Soll<br />
bei einer Nennfüllmenge<br />
von mehr als 200 g oder<br />
20 cl bis 1000 g oder 100<br />
cl: mindestens 4 mm;<br />
Ist<br />
6 mm<br />
Bemerkung<br />
Ist 2 mm grösser<br />
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V6 Kaugummi<br />
Minusabweichungen gemäss der Deklarationsverordnung<br />
SR 941.204<br />
Deklariert: 24 g<br />
Nennfüllmenge<br />
in g oder ml<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in % der Nennfüllmenge<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in g oder ml<br />
5-50 9 -<br />
Aufschriften<br />
Soll<br />
bei einer Nennfüllmenge<br />
von mehr von 50 g und<br />
darunter oder 5 cl und<br />
darunter: mindestens<br />
2 mm.<br />
Ist<br />
4 mm<br />
Bemerkung<br />
Ist 2 mm grösser<br />
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m&m‘s<br />
Minusabweichungen gemäss der Deklarationsverordnung<br />
SR 941.204<br />
Deklariert: 275 g<br />
Nennfüllmenge<br />
in g oder ml<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in % der Nennfüllmenge<br />
Zulässige Minusabweichung<br />
in g oder ml<br />
200-300 - 9<br />
Aufschriften<br />
Soll<br />
bei einer Nennfüllmenge<br />
von mehr als 200 g oder<br />
20 cl bis 1000 g oder 100<br />
cl: mindestens 4 mm;<br />
Ist<br />
5 mm<br />
Bemerkung:<br />
Ist 1 mm grösser<br />
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4. Kapitel: Massbehältnis-Flaschen<br />
Flaschen 1<br />
Art. 28<br />
Massbehältnis-Flaschen müssen durch das Nennvolumen, das Randvollvolumen, <strong>den</strong> Leerraum<br />
und das Füllvolumen gekennzeichnet wer<strong>den</strong>. Alle Angaben müssen sich auf eine<br />
Temperatur von 20 °C beziehen.<br />
1. Als Nennvolumen gilt das auf der Flasche angegebene Flüssigkeitsvolumen, das<br />
die Flasche enthalten soll, wenn sie unter normalen Bedingungen gefüllt wird.<br />
2. Als Randvollvolumen gilt das Flüssigkeitsvolumen, das die Flasche enthält, wenn<br />
sie bis <strong>zu</strong>r oberen Randebene gefüllt ist.<br />
3. Als Leerraum gilt die Differenz zwischen dem Nennvolumen und dem Randvollvolumen.<br />
4. Als Füllvolumen gilt das Flüssigkeitsvolumen, das die Flasche bei genauer Einhaltung<br />
der theoretischen Füllbedingungen für das Erreichen des Nennvolumens tatsächlich<br />
enthält.<br />
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<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
5.<br />
Massbehältnis-Flaschen dürfen höchstens folgende Plus- oder Minusabweichungen zwischen<br />
dem Füllvolumen und dem Nennvolumen aufweisen:<br />
Nennvolumen in ml<br />
Fehlergrenzen<br />
in % des Nennvolumens<br />
in ml<br />
50-100 - 3<br />
100-200 3 -<br />
200-300 - 6<br />
300-500 2 -<br />
500-1000 - 10<br />
1000-5000 1 -<br />
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Beispiel<br />
Granini Fruchtsaftcoctail<br />
Minusabweichungen gemäss der Deklarationsverordnung<br />
SR 941.204<br />
Deklariert: 33 cl<br />
Nennvolumen<br />
in ml<br />
Fehlergrenzen<br />
in % des Nennvolumens<br />
in ml<br />
300-500 2 -<br />
Aufschriften<br />
Soll<br />
bei einer Nennfüllmenge<br />
von mehr als 200 g oder<br />
20 cl bis 1000 g oder 100<br />
cl: mindestens 4 mm;<br />
Ist<br />
4 mm<br />
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Granini Fruchtsaftcoctail<br />
Minusabweichungen gemäss der Deklarationsverordnung<br />
SR 941.204<br />
Deklariert: 0.5 l<br />
Nennvolumen<br />
in ml<br />
Fehlergrenzen<br />
in % des Nennvolumens<br />
in ml<br />
500-1000 - 10<br />
Aufschriften<br />
Soll<br />
bei einer Nennfüllmenge<br />
von mehr als 200 g oder<br />
20 cl bis 1000 g oder 100<br />
cl: mindestens 4 mm;<br />
Ist<br />
4 mm<br />
Art. 11 Aufschriften<br />
1. Allgemeines<br />
1.1 Die MeAV schreibt vor, dass Fertigpackungen mit folgen<strong>den</strong> Aufschriften versehen sein<br />
müssen:<br />
- Nennfüllmenge;<br />
- Sachbezeichnung der Ware, auf die sich die Mengenabgabe bezieht;<br />
- verantwortlicher Hersteller oder Importeur.<br />
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<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
Bei Fertigpackungen mit einer Mengenangabe nach Gewicht oder Volumen muss die Nennfüllmenge<br />
ausgedrückt wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Einheiten Kilogramm oder Gramm, Liter, Zentiliter oder<br />
Milliliter, gefolgt von der Abkür<strong>zu</strong>ng oder dem Namen der Einheit. Die Aufschrift muss folgende<br />
Mindesthöhe haben:<br />
a. bei einer Nennfüllmenge von mehr als 1000 g oder 100 cl: mindestens 6 mm;<br />
b .bei einer Nennfüllmenge von mehr als 200 g oder 20 cl bis 1000 g oder 100 cl: mindestens<br />
4 mm;<br />
c .bei einer Nennfüllmenge von mehr als 50 g oder 5 cl bis 200 g oder 20 cl: mindestens<br />
3 mm;<br />
d. bei einer Nennfüllmenge von 50 g und darunter oder 5 cl und darunter: mindestens 2<br />
mm.<br />
Bei Fertigpackungen mit einer Mengenangabe nach Fläche, Länge oder Stückzahl muss die<br />
Aufschrift für die Nennfüllmenge eine Mindesthöhe von 2 mm haben.<br />
Die Aufschriften müssen unverwischbar, deutlich lesbar und gut sichtbar sein. Sie müssen<br />
lesbar sein, ohne dass die Verpackung geöffnet oder aufgeklappt wer<strong>den</strong> muss.<br />
2. Einheiten<br />
2.2 Für Mengenangaben nach Gewicht oder Volumen muss die Nennfüllmenge ausgedrückt<br />
wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Einheiten kg, g, L, cl oder ml. Angaben in dl (Deziliter) sind nicht erlaubt.<br />
2.3 Zwischen der Zahl und der Angabe der Einheit ist ein Abstand (single space) ein<strong>zu</strong>halten.<br />
Fertigpackungen mit dem Konformitätskennzeichen<br />
«e»<br />
Die Bedeutung<br />
Das Zeichen «e» ist ein Konformitätskennzeichen der<br />
Europäischen Union (EU), das für Fertigpackungen gleicher<br />
Nennfüllmengen im Bereich von 5 g bis 10 kg bzw.<br />
5 ml bis 10 l verwendet wird.<br />
Mit dem angebrachten «e»-Zeichen an <strong>den</strong> Produkten<br />
deklariert der Hersteller, dass die Anforderungen der<br />
Richtlinien 76/211/EWG und 2007/45/EG erfüllt sind.<br />
Das «e»-Zeichen muss mindestens die Grösse von 3<br />
mm aufweisen.<br />
Konfirmitätszeichen 1<br />
Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum?<br />
Lebensmittel verderben bekanntlich unterschiedlich schnell. Zucker oder Salz können auch<br />
bei Raumtemperatur fast unendlich lange aufbewahrt wer<strong>den</strong>. Dunkle Schokolade, Spaghetti<br />
oder Konserven sind ohne Kühlung lange haltbar. Pasteurisierte Milch, frisches Fleisch oder<br />
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aufgeschnittener Schinken hingegen müssen kühl gelagert und innerhalb weniger Tage gegessen<br />
wer<strong>den</strong>. Im Verkauf müssen die Lebensmittel entsprechend ihrer Haltbarkeit datiert<br />
wer<strong>den</strong>. Wichtig ist die Unterscheidung von Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum<br />
Mindesthaltbarkeits und Verbrauchsdatum 1<br />
Mindesthaltbarkeits und Verbrauchsdatum 2<br />
Abbildung: Mindesthaltbarkeits- vs. Verbrauchsdatum. Im grünen Bereich sind Lebensmittel<br />
be<strong>den</strong>kenlos konsumierbar.<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
Beispiel: mindestens haltbar bis 1<br />
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (mindestens haltbar bis …) gibt das Ende des Zeitraumes an,<br />
bis <strong>zu</strong> dem ein Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen<br />
Eigenschaften behält. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist die Ware in<br />
der Regel nicht verdorben, allerdings muss mit kleineren oder grösseren Beeinträchtigungen<br />
von Geruch, Geschmack, Aussehen oder Inhaltsstoffen (z.B. Vitamingehalt) gerechnet wer<strong>den</strong>.<br />
Wem ein Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum noch schmeckt<br />
kann es geniessen, sofern es nicht offensichtlich verdorben ist.<br />
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<strong>Weisungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Mengenangabeverordnungen</strong><br />
Verbrauchsdatum<br />
Beispiel: Verbrauchsdatum 1<br />
Das Verbrauchsdatum (verbrauchen bis…) hingegen gibt <strong>den</strong> Zeitpunkt an, bis <strong>zu</strong> welchem<br />
ein Lebensmittel verzehrt wer<strong>den</strong> soll. Nach diesem Datum soll das Lebensmittel nicht mehr<br />
konsumiert wer<strong>den</strong>, unabhängig davon, ob sein Zustand noch einwandfrei erscheint. Die<br />
Angabe des Verbrauchsdatums ist vorgeschrieben für mikrobiologisch leicht verderbliche<br />
Lebensmittel, die zwingend gekühlt wer<strong>den</strong> müssen.<br />
Der Lebensmittelhersteller legt das Mindesthaltbarkeitsdatum oder das Verbrauchsdatum in<br />
eigener Verantwortung fest. Er garantiert bis <strong>zu</strong>m angegebenen Zeitpunkt eine einwandfreie<br />
Qualität seiner Ware. Dabei wird das Datum so gewählt, dass das Lebensmittel mit Ablauf<br />
der angegebenen Frist die von <strong>den</strong> Konsumentinnen und Konsumenten erwarteten spezifischen<br />
Eigenschaften besitzt und nicht gesundheitsschädlich ist. Zur Bemessung wer<strong>den</strong><br />
unteranderem sensorische, mikrobiologische und chemische Parameter nach Lagerversuchen<br />
bestimmt und beurteilt. Auf die Datierung kann sich allerdings nur verlassen, wer sicherstellt,<br />
dass das Produkt auch ohne massgeblichen Unterbruch unter <strong>den</strong> auf der Verpackung<br />
angegebenen Bedingungen aufbewahrt wird (insbesondere die Einhaltung der Kühlkette).<br />
Die Angabe eines Verkaufsdatums ist gesetzlich nicht geregelt und kann freiwillig angebracht<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
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