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HCU - HafenCity Universität Hamburg

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<strong>HCU</strong><br />

40<br />

<strong>HafenCity</strong> <strong>Universität</strong><br />

<strong>Hamburg</strong><br />

urban and regional studies working paper no 11<br />

6.3 Prozesse der Klimaanpassung – Neue Steuerungsformen<br />

als Hoffnungsträger?<br />

Julika Selinger (<strong>HafenCity</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hamburg</strong>)<br />

Die Anpassung an den Klimawandel wird neben dem Klimaschutz als eine immer dringendere Gesellschaftsaufgabe<br />

angesehen. Allerdings beinhaltet der Prozess der Anpassung zahlreiche Herausforderungen: Es gibt<br />

keine eindeutige Meinung darüber, was an den Klimawandel angepasst werden soll, wer konkret betroffen sein<br />

wird, wer die Kosten tragen soll und damit auch, wer für die Anpassung verantwortlich ist. Zudem besteht vor<br />

Ort häufig Unklarheit darüber, wer diese Entscheidungen über die vorangegangenen Fragen trifft. Bei dem<br />

Prozess der Anpassung an den Klimawandel treten unterschiedliche Interessen zum Beispiel von Flächennutzungen<br />

in den Vordergrund. Außerdem kann auch durch Maßnahmen, die die Anpassungskapazität einer Bevölkerungsgruppe<br />

stärken, eine andere Bevölkerungsgruppe geschwächt werden (Keskitalo, Kulyasova 2009).<br />

Neben den Herausforderungen, die die Entscheidungsfindung betreffen, stellt sich die Frage, inwiefern es überhaupt<br />

möglich ist, Dynamiken gesellschaftlicher Entwicklung zu kontrollieren, so dass dabei ein gewünschter<br />

zukünftiger gesellschaftlicher Zustand erreicht wird. Alle lokalen und regionalen Steuerungsprozesse sind eingebettet<br />

in spezifische kulturelle Hintergründe, historische Strukturen und politische Rahmenbedingungen<br />

(Andersen, Van Kempen 2001, Knieling 2009, Pahl-Wostl 2009). Der Umgang mit eingeschliffenen gesellschaftlichen<br />

Handlungsmustern stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere wenn die schleichenden Folgen<br />

des Klimawandels ein Umdenken und ein entschiedenes Handeln nicht befördern. Nach Daschkeit et al.<br />

(2009) sind moderne Gesellschaften nicht mehr im linearen Sinn steuerbar. So werden zum Beispiel Grünflächen<br />

in Stadtregionen aufgrund von Sachzwängen zugebaut, obwohl sie dringend notwendig sind für die<br />

Frischluftzufuhr, insbesondere bei wärmeren Temperaturen.<br />

Eine weitere Herausforderung stellt die unsichere Wissensbasis von zukünftigen Entwicklungen unter dem<br />

Einfluss des Klimawandels dar. Die Schwierigkeit besteht darin, Entscheidungen zu treffen und handlungsfähig<br />

zu bleiben als Gesellschaft, auch wenn nicht genau prognostiziert werden kann, wie die konkreten Auswirkungen<br />

des Klimawandels zeitlich wie räumlich aussehen werden. Auch hier werden neue Steuerungsformen<br />

wie partizipative Verfahren vorgeschlagen, die auf eine breite Werte- und Wissensbasis durch einen Einbezug<br />

möglichst vieler unterschiedlicher Akteure aufbauen (zum Beispiel Adger et al. 2009).<br />

Haben neue Steuerungsformen das Potenzial, mit diesen und weiteren Herausforderungen umzugehen? Diese<br />

Frage wurde im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Forschungsprojektes „Klimawandel und Raumentwicklung<br />

– plan B:altic“ am Thementisch zu Prozessen der Anpassung mit Teilnehmenden der Veranstaltung<br />

diskutiert.<br />

Diskussionsergebnisse<br />

Folgende Fragenblöcke wurden von den überwiegend wissenschaftlich arbeitenden Teilnehmenden diskutiert:<br />

1. Entscheidungshoheit: Wer soll entscheiden, was an den Klimawandel angepasst werden soll? Wer ist verantwortlich<br />

für die Anpassung an den Klimawandel?<br />

Sonja Deppisch (Hrsg.)<br />

Transdisziplinäre Impulse zur Anpassung von Stadtregionen an die Folgen des Klimawandels

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