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Alb Magazin - Ausgabe Münsingen Lauter 1/2016

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Münsingen, Hayingen.

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Münsingen, Hayingen.

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<strong>Ausgabe</strong> 1 / Mai <strong>2016</strong><br />

logo Print GmbH<br />

REGION MÜNSINGEN - LAUTER<br />

50 Jahre Schulzentrum im <strong>Lauter</strong>tal<br />

Eine Erfolgsgeschichte auf der <strong>Alb</strong><br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn <strong>Münsingen</strong><br />

Perspektiven für die Region<br />

Apfelstetten: Ein Dorf mit Zukunft<br />

Das Leben im ländlichen Raum<br />

Münsinger Stadtschäfer Gerhard Stotz<br />

Mit dem Schafauftrieb beginnt die Schafsaison auf der <strong>Alb</strong> – Seite 8 - 9<br />

Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein<br />

Ortsgruppe Gundelfingen wird 125 Jahre alt – Seite 12 - 13<br />

Gerda Wittich<br />

Damenschneider-Meisterin mit Leib und Seele – Seite 14


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Seite 3<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn <strong>Münsingen</strong><br />

Seite 4 - 5<br />

Apfelstetten: Ein Dorf mit Zukunft<br />

Seite 6 - 7<br />

Münsinger Stadtschäfer Gerhard Stotz<br />

Seite 8 - 9<br />

Volksbank <strong>Münsingen</strong><br />

Seite 10 - 11<br />

Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein<br />

Seite 12 - 13<br />

Gerda Wittich<br />

Seite 14<br />

Gerd Reinhardt aus Eningen u.A.<br />

Seite 15<br />

Ein echter Weltbürger, der Haussperling-<br />

Seite 16 - 17<br />

Reutter Immobilien<br />

Seite 18<br />

Naturstein Zentum <strong>Alb</strong> in Hülben<br />

Seite 19<br />

50 Jahre Schulzentrum im <strong>Lauter</strong>tal<br />

Seite 20 - 21<br />

Veranstaltungskalender / Impressum<br />

Seite 22 - 23<br />

Titelfotografie:<br />

Schafauftrieb <strong>Münsingen</strong> – fotografiert von<br />

Maria Bloching<br />

Fotografie Rückseite:<br />

Weiblicher Haussperling ,<br />

fotografiert von Eva-Maria Pulvermüller<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

des <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>s,<br />

wenn auch die Meisten von uns schon<br />

sehr lange in der Region leben, so gibt<br />

es doch viele Dinge und Geschichten, die<br />

man zwar seit Langem kennt, aber recht<br />

wenig, manchmal gar nichts darüber weiß.<br />

Diese Themen möchte das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> für<br />

Sie portraitieren, dabei lernen wir alle sehr<br />

viel über die Schwäbische <strong>Alb</strong>. Gerade das<br />

macht die Arbeit für jeden von uns im <strong>Alb</strong>-<br />

<strong>Magazin</strong>-Team doppelt spannend.<br />

Neben der Regionalausgabe Heidengraben<br />

und Kispel <strong>Lauter</strong> um Gomadingen,<br />

St. Johann und Sirchingen gibt es nun auch<br />

ein <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> für die Region um <strong>Münsingen</strong>.<br />

Die/Der eine oder andere von Ihnen<br />

hat unser <strong>Magazin</strong> sicher schon einmal in<br />

Händen gehalten und darin geblättert.<br />

Unser <strong>Magazin</strong> wird komplett in der Region<br />

produziert, geschrieben und gedruckt.<br />

Auch wenn wir sehr hochwertiges Papier<br />

verwenden und der Umschlag hochglänzend<br />

erscheint, so achten wir doch sehr<br />

auf unsere Umwelt. Wir verwenden selbstverständlich<br />

nur FSC-zertifiziertes Papier,<br />

das höchste Umweltstandards erfüllt.<br />

Das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> wird kostenlos an alle<br />

Haushaltungen der Region verteilt. Sie bekommen<br />

unser <strong>Magazin</strong> auch in allen Geschäftsstellen<br />

der Volksbank <strong>Münsingen</strong>.<br />

Ein ganz großer Dank gilt daher unseren<br />

Sponsoren und Werbepartnern. Sie haben<br />

uns die Möglichkeit gegeben, diese kleine,<br />

aber tolle Region der Schwäbischen <strong>Alb</strong> zu<br />

portraitieren und Ihnen das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

kostenlos in Ihren Briefkasten zu bringen.<br />

Vielen herzlichen Dank dafür.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude mit unserer<br />

Erstausgabe der Region <strong>Münsingen</strong>-<br />

<strong>Lauter</strong>, einer <strong>Ausgabe</strong> mit einem bunten,<br />

vielfältigen Strauß an Themen und Anregungen.<br />

Genießen Sie den Sommer und die freundlich-lauen<br />

Temperaturen auf der bildschönen,<br />

grünen <strong>Alb</strong>.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Thomas Blank<br />

Redaktionsleitung<br />

Seite 12 – 13 Seite 20 – 21<br />

Seite 16 – 17<br />

Auszug aus unserem<br />

erweiterten Leistungskatalog:<br />

Erweiterte Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft<br />

Vorsorge + (Medizinische Vorsorgeleistungen für Erwachsene)<br />

Brillengläser und Kontaktlinsen<br />

Hochwertige Zahnfüllungen wie Kunststoff, Keramik oder Gold<br />

Osteopathiebehandlungen<br />

Hautscreening mittels Auflichtmikroskop<br />

Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung<br />

DIE KRANKENKASSE<br />

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TÜV SÜD-zertifiziert<br />

für Qualität und<br />

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optimal versorgt<br />

Seite 4 – 5<br />

Seite 14<br />

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info@bkk-scheufelen.de · www.bkk-scheufelen.de<br />

2<br />

3


Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn <strong>Münsingen</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Perspektiven für die Region<br />

Im Jahr 1901 haben die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen eine durchgehende Bahnverbindung von<br />

Reutlingen nach Schelklingen an der Donau eröffnet. Damit erfüllte sich ein lange gehegter Wunsch nach einer zweiten<br />

Querung der Schwäbischen <strong>Alb</strong> per Eisenbahn. 70 Jahre später drohte die Stilllegung. Dank des Engagements des<br />

Vereins Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn wurde dies verhindert und der Strecke und damit der ganzen Region eine Perspektive<br />

eröffnet.<br />

Das restaurierte Empfangsgebäude des Münsinger Bahnhofs stellt ein hochwertiges Baudenkmal dar.<br />

Zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden<br />

im strukturschwachen Königreich Württemberg<br />

Wünsche nach zeitgemäßen Verkehrsverbindungen<br />

laut. Die zentralen<br />

Regionen sollten vernetzt, Absatzmöglichkeiten<br />

verbessert und Märkte erschlossen<br />

werden. Mit der Gründung der Königlich<br />

Württembergischen Staatseisenbahnen<br />

im Jahr 1843 wurde dies aufgegriffen,<br />

bereits zwei Jahre später wurde die erste<br />

Strecke zwischen Bad Cannstatt und Esslingen<br />

eröffnet. Im Jahr 1849 schließlich<br />

gelang mit der Geislinger Steige der <strong>Alb</strong>aufstieg<br />

und in der Folge der Bahnbau<br />

nach Ulm. Die Verbindung der Produktions-<br />

und Handelszentren an Neckar und<br />

Donau war geschafft.<br />

Direkte Verbindung<br />

Nach und nach wurde ein immer dichter<br />

geknüpftes Netz an Haupt- und Nebenbahnen<br />

in Württemberg geschaffen, und<br />

auch in den aufstrebenden Städten wie<br />

Reutlingen, Metzingen und Pfullingen<br />

wuchsen die Begehrlichkeiten nach direkten<br />

Verbindungen über die <strong>Alb</strong> ins<br />

Donautal. Ende der 1860er-Jahre formierten<br />

sich in Reutlingen und Metzingen<br />

Eisenbahnkomitees mit dem Ziel, solche<br />

Strecken zu bauen, um zusätzliche Ar-<br />

beitskräfte für die Fabriken anzulocken<br />

und kurze regionale Vertriebswege für die<br />

Produkte zu eröffnen.<br />

Letztendlich setzten sich Reutlingen und<br />

Pfullingen gegenüber den Metzinger Interessen<br />

durch. Die Strecke durch das<br />

Ermstal blieb eine Stichbahn, die an den<br />

Mühlen außerhalb von Bad Urach in Richtung<br />

Seeburg endete. Den Vorzug erhielt<br />

die Strecke durch das Echaztal, bereits<br />

im Jahr 1892 waren die elf Kilometer von<br />

Reutlingen nach Honau fertiggestellt. Der<br />

Weiterbau auf die Hochfläche zum Anschluss<br />

an die Strecke in Richtung <strong>Münsingen</strong><br />

in Kleinengstingen stellte eine<br />

kühne technische Meisterleistung dar. Auf<br />

einer Strecke von 2,1 Kilometern müssen<br />

dort 179 Höhenmeter überwunden werden.<br />

Dieser steile Anstieg war technisch<br />

nur mit einem zusätzlichen Zahnrad-Antrieb<br />

zu überwinden. Die Konstruktion,<br />

die nur ein Jahr Zeit in Anspruch nahm,<br />

brachte nicht nur den Ingenieuren einiges<br />

an Respekt ein, sondern verschaffte<br />

auch der Maschinenfabrik Esslingen satte<br />

Gewinne, denn dort lagen sowohl die<br />

Patente für die Antriebsart als auch das<br />

württembergische Monopol für die Konstruktion<br />

und die Lieferung der notwendigen<br />

Lokomotiven und Wagen.<br />

Die Reize der <strong>Alb</strong><br />

Der Weiterbau der Strecke erfolgte in<br />

mehreren Abschnitten, im Jahr 1901<br />

schließlich war die durchgehende Querung<br />

der <strong>Alb</strong> über Gomadingen, <strong>Münsingen</strong>,<br />

das Heutal und das Schandental zur<br />

Schmiech und weiter bis nach Schelklingen<br />

an der Donau geschafft. Die Bahnlinie<br />

verschaffte der Region in den Folgejahren<br />

einen erheblichen Aufschwung.<br />

Neben dem zunehmenden werktäglichen<br />

Personenverkehr zu den Fabriken des<br />

<strong>Alb</strong>vorlands stieg die Zahl der Ausflügler<br />

und Wanderer, denen sich die landschaftlichen<br />

Reize der Region nunmehr unkompliziert<br />

erschlossen. Auch das Gestüt<br />

Marbach, das eine eigene Bahnstation erhielt,<br />

profitierte davon, dass die Bahn die<br />

Besucher auf vergleichsweise schnellem<br />

und komfortablem Weg direkt vor die Tore<br />

brachte.<br />

Der Güterverkehr allerdings entwickelte<br />

sich anders als von den Reutlinger Fabrikanten<br />

erhofft. Aufgrund der Steilstrecke<br />

zum Echaztal war der Vertrieb der Industrieproduktion<br />

auf diesem Weg unwirtschaftlich,<br />

und auch die landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnisse der <strong>Alb</strong>gemeinden,<br />

insbesondere Langholz, waren wesentlich<br />

kostengünstiger in Richtung zur Donau hin<br />

zu transportieren. Hinzu kam die zunehmende<br />

Bedeutung des Truppenübungsplatzes<br />

<strong>Münsingen</strong>, der per Bahntransport<br />

von der Donautalbahn her versorgt<br />

wurde und damit eine direkte Verbindung<br />

zur großen Garnison in Ulm hatte.<br />

Stilllegung verhindert<br />

Doch der Strukturwandel des ländlichen<br />

Raums und die Zunahme des motorisierten<br />

Individualverkehrs führten ab der<br />

Mitte der 1960er-Jahre nach und nach<br />

zur Stilllegung vieler Nebenbahnen, und<br />

auch die <strong>Alb</strong>-Bahn blieb nicht verschont.<br />

Ab dem Jahr 1969 wurde die Strecke<br />

Reutlingen-Schelklingen abschnittsweise<br />

stillgelegt, das Teilstück Honau-Kleinengstingen<br />

sogar rasch abgebaut. Einige Bahn-<br />

Die Winterdampffahrten sind sehr beliebt.<br />

enthusiasten mochten sich freilich mit<br />

dem Aus nicht abfinden und arbeiteten<br />

unverdrossen darauf hin, die Schwäbische<br />

<strong>Alb</strong>-Bahn vor dem Verschwinden<br />

zu bewahren. Ihnen ist es zu verdanken,<br />

dass die Strecke betriebsfähig erhalten<br />

blieb, Bauwerke wie Bahnhöfe, Haltestationen,<br />

Brücken und Laderampen nicht verfielen<br />

und Fahrzeuge gesichert wurden.<br />

Ab dem Jahr 1999 pachtete die private<br />

Erms-Neckar Bahn-AG die Strecke. Damit<br />

wurde zunächst an Wochenenden<br />

der Personenverkehr für Ausflügler und<br />

Freunde historischer Bahnfahrzeuge<br />

aufgenommen. Mit der Gründung des<br />

Vereins Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn im Jahr<br />

2003 erhielt die Sache weiteren Schwung.<br />

Der langfristige Erhalt der Strecke als Teil<br />

der Infrastruktur der Region im Personenund<br />

Güterverkehr ist erklärte Absicht, und<br />

mittlerweile wird die Strecke an Schultagen<br />

sogar wieder nach einem Regelfahrplan<br />

bedient. Außerdem kommen diverse<br />

Am Bahnhof <strong>Münsingen</strong> stehen historische Fahrzeuge.<br />

Sonder- und Themenfahrten mit historischen<br />

Fahrzeugen, teilweise im Dampfbetrieb,<br />

hinzu.<br />

Neues Leben auf der Strecke<br />

So ist es gelungen, eine Strecke wieder<br />

zum Leben zu erwecken, die neben großer<br />

landschaftlicher Reize auch eine<br />

Vielzahl mittlerweile denkmalgeschützter,<br />

andernorts längst verschwundener<br />

bahntechnischer Anlagen und architektonischer<br />

Schmuckstücke zu bieten hat.<br />

Dabei nimmt fraglos das Ensemble des<br />

Münsinger Bahnhofs als Gesamtanlage<br />

eine zentrale Rolle ein. Wie der Verein<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn mitteilt, findet sich<br />

in Württemberg kaum noch ein Bahnhof<br />

von solch außergewöhnlicher Qualität,<br />

„auf dem nahezu alle Hochbauten der Königlich<br />

Württembergischen Staatseisenbahn<br />

aus der Eröffnungszeit erhalten geblieben<br />

oder wieder rekonstruiert worden<br />

sind“. Im restaurierten, mit handgefertigten<br />

Holzschindeln verkleideten Bahnhofsgebäude<br />

steht mit einem Kurbelstellwerk<br />

aus dem Jahr 1907 sogar eine technische<br />

Rarität. Nur drei solcher Stellwerke haben<br />

die Zeit überdauert, das Münsinger ist<br />

das einzige, das wieder in Betrieb ist. Insgesamt<br />

sind mit der Schwäbischen <strong>Alb</strong>-<br />

Bahn und den Bemühungen ihrer Freunde<br />

für die Region bedeutende Perspektiven<br />

erwachsen. Sowohl in ökonomischer wie<br />

auch in touristischer Hinsicht hat die<br />

Bahn den Kommunen viel Zuwachs und<br />

hinsichtlich der Infrastruktur und der<br />

Attraktivität einen Zugewinn beschert.<br />

Die für dieses Jahr geplante Einrichtung<br />

eines Zentrums für nachhaltige Mobilität<br />

am Bahnhof <strong>Münsingen</strong>, wo Fahrräder, E-<br />

Bikes und Elektroautos gemietet werden<br />

können, wird der Stadt für all jene, die die<br />

reizvollen Landschaften des Biosphärengebiets<br />

erkunden wollen, zusätzliche Attraktivität<br />

verleihen.<br />

Text: Peter Stotz<br />

Fotografie: Peter Stotz (2),<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn<br />

Informationen<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn e.V.<br />

Bahnhofstraße 8<br />

72525 <strong>Münsingen</strong><br />

E-Mail info@bahnhof-muensingen.de<br />

www.bahnhof-muensingen.de<br />

4<br />

5


Apfelstetten: Ein Dorf mit Zukunft<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Anzeige – <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Digitales Sterben<br />

Das Leben im ländlichen Raum hat viele schöne Seiten<br />

Das Netz kennt keinen Tod<br />

Eine davon ist sicherlich der große Zusammenhalt der Bevölkerung, die am Beispiel von Apfelstetten alles dafür tut, dass<br />

ihr Dorf eine Zukunft hat.<br />

Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er nicht nur trauernde Angehörige, sondern auch seine Spuren im Internet. Damit<br />

bekommt der Tod im digitalen Zeitalter eine weitere Dimension: Hinterbliebene müssen sich zusätzlich zu den notwendigen<br />

geschäftlichen Abläufen auch um den digitalen Nachlass ihres Verstorbenen kümmern.<br />

Apfelstetten hat sich vorgenommen, dem Dorf eine Zukunft zu geben<br />

Freilich – es fehlt an Einkaufsmöglichkeiten,<br />

an Kindergarten und Schule, an<br />

einem Arzt. Dennoch steht für die Apfelstetter<br />

Bürger fest, dass es viele positive<br />

Aspekte gibt, die für das Leben in ihrem<br />

Dorf sprechen. Dazu tragen sie selbst mit<br />

großer Tatkraft bei. Vor zwei Jahren haben<br />

sich viele Engagierte entschlossen, ihren<br />

Ort attraktiver zu gestalten und gute Ideen<br />

zur Dorfentwicklung in die Tat umzusetzen.<br />

Dank der Bildung unterschiedlicher Arbeitsgruppen<br />

konnte ein neuer Bouleplatz<br />

angelegt, ein Kinoabend durchgeführt, der<br />

Platz in der Dorfmitte hergerichtet, eine<br />

Bank um die Linde am Rathausplatz gebaut,<br />

die alte Kirchenglocke saniert und<br />

ein umfangreiches Konzept für einen neuen<br />

Heckenlehrpfad erstellt werden. Auch<br />

für dieses Jahr sind zahlreiche Aktivitäten<br />

und Verschönerungsmaßnahmen für das<br />

Dorf geplant, die allesamt dazu beitragen<br />

sollen, insbesondere die jüngere Generation<br />

in Apfelstetten zu halten und vielleicht<br />

sogar einige neue Bürger begrüßen zu können.<br />

Ortsvorsteher Steffen Blankenhorn ist<br />

davon überzeugt, dass die Bürger selbst<br />

die Zukunft ihres Dorfes in der Hand halten.<br />

Sie haben sich zusammengetan und<br />

Gedanken darüber gemacht, wie mehr Leben<br />

in die Dorfgemeinschaft gebracht werden<br />

kann. Anstoß hierfür gab der Wettbe-<br />

werb „Unser Dorf hat Zukunft“, in dessen<br />

Rahmen ein Leitbild entworfen und Projektgruppen<br />

gegründet wurden. Der Wettbewerb<br />

wurde zwar auf regionaler Ebene<br />

wegen zu geringer Teilnahme gestrichen,<br />

dennoch profitierte der ganze Ort von den<br />

Vorbereitungen. Die Bürger organisierten<br />

sich selbst und initiierten Vorhaben, die für<br />

den ländlichen Raum vorbildlich sind. „Wir<br />

haben die Wünsche in der Bevölkerung<br />

abgefragt und wollen diese nun nach und<br />

nach gemeinsam abarbeiten“, so Blankenhorn.<br />

Es wird geplant und organisiert,<br />

viele Freiwillige legen Hand an und bringen<br />

sich ein. Unter dem Aspekt „Kultur und Soziales“<br />

ist eine Jungschar entstanden, es<br />

wurden eine Nordic-Walking-Gruppe und<br />

ein Tanzkreis gegründet. Ein Kraterrandrundweg<br />

wird derzeit ausgearbeitet, in<br />

Planung sind auch die Umgestaltung des<br />

Schulgartens, ein Mitnahmedienst für Leute<br />

ohne Auto sowie eine Hobbyausstellung,<br />

die am 29. Mai an mehreren Stationen<br />

stattfinden soll. Schandflecke sollen verschwinden<br />

– dafür ist die Projektgruppe<br />

„Bau und Ortsgestaltung“ zuständig und<br />

für ein schöneres Ortsbild sorgen die Akteure<br />

von „Grüngestaltung und Dorf in<br />

Landschaft“.<br />

Auch wenn sich die Jury des Wettbewerbs<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“ nicht von den<br />

Auf Bürgerinitiative wurde ein Bouleplatz angelegt<br />

Ortsvorsteher Steffen Blankenhorn, Pfarrerin Marlies<br />

Haist und Manfred Vöhringer freuen sich über die Sanierung<br />

der alten Kirchenglocke<br />

Plänen der Apfelstetter beeindrucken ließ,<br />

die Bevölkerung mit 478 Einwohnern nutzt<br />

heute die Chance für ein besseres Zusammenwachsen.<br />

Durch die verschiedenen Aktivitäten<br />

und Projekte ist bereits jetzt eine<br />

Gemeinschaft entstanden, die vorher gar<br />

nicht möglich gewesen wäre. „Man lernt<br />

Leute kennen, die schon vor Jahren in den<br />

Ort gezogen sind. Bisher haben sich aber<br />

noch keine Berührungspunkte gefunden.<br />

Das hat sich nun geändert“, lacht Ortsvorsteher<br />

Blankenhorn. Der Slogan „Unser<br />

Dorf hat Zukunft“ soll nicht nur kurzfristig<br />

begeistern, sondern bereits das ländliche<br />

Leben in 20 Jahren im Blick haben. „Deshalb<br />

tun wir alles, um unsere jetzt noch<br />

junge Generation im Ort zu halten“. Sprich:<br />

Es wird um Bauplätze gerungen, außerdem<br />

sollen Leerstände und Baulücken im<br />

Sinne einer Belebung des Ortskerns gefüllt<br />

werden. Apfelstetten hat beschlossen, der<br />

Landflucht entgegenzuwirken, eine Aufbruchstimmung<br />

ist innerhalb der Bevölkerung<br />

deutlich spürbar. Sie will etwas bewegen<br />

und zeigt sich verantwortlich für mehr<br />

Lebensqualität auf dem Land.<br />

Text: Maria Bloching<br />

Fotografie: Maria Bloching (2) und Bürgerinitiative<br />

Apfelstetten (1)<br />

Dieter Weible bietet in seinem Trauerzentrum Beratung bezüglich digitalen Nachlass an<br />

Der Tod eines nahestehenden Menschen<br />

sorgt für Stillstand im eigenen Leben. Gefangen<br />

in der Trauer scheint es unmöglich,<br />

mit dem Alltag fortzufahren, man wird aus<br />

der gewohnten Bahn geworfen und auf<br />

emotionale Weise intensiv berührt. Dennoch<br />

muss in dieser Situation ein kühler<br />

Kopf bewahrt und abgeschätzt werden,<br />

was alles an organisatorischen Dingen zu<br />

erledigen ist. Dabei sind Angehörige längst<br />

nicht mehr nur mit der Auseinandersetzung<br />

des materiellen Erbes beschäftigt, sie<br />

müssen sich auch um den digitalen Nachlass<br />

des Verstorbenen kümmern.<br />

„Der Datenschutz endet mit dem Tod“, sagt<br />

der Jurist. Das heißt, dass die personenbezogenen<br />

Daten eines Nutzers mit dessen<br />

Ableben zumindest aus datenschutzrechtlicher<br />

Sicht nicht mehr geschützt sind. So<br />

gilt für den digitalen Besitz also zunächst<br />

einmal grundsätzlich das Gleiche wie für<br />

den Nachlass in der realen Welt. So dürfen<br />

die Erben etwa auf den Computer des<br />

Verstorbenen zurückgreifen und Speichermedien<br />

wie USB-Sticks auslesen. War<br />

der Tote im Besitz einer Website, so geht<br />

diese ebenfalls auf die Erben über. Doch<br />

wie sieht es mit der Teilnahme an sozialen<br />

Netzwerken und der Mitgliedschaft bei<br />

verschiedenen Online-Accounts aus? Bei<br />

Facebook und Twitter gehen nach wie vor<br />

Nachrichten ein, Ebay-Käufer warten auf<br />

eine Antwort, Paypal bucht Zahlungen für<br />

Waren, die noch verschickt werden müssen<br />

– alles geschieht automatisch, auch<br />

über den Tod hinaus, ohne dass die Erben<br />

zunächst davon Kenntnis erlangen. Sind<br />

Kennwörter und Zugangsdaten nicht sauber<br />

hinterlegt und den Erben zugänglich<br />

gemacht, können Kosten entstehen. Dann<br />

beginnt für die Erben eine aufwendige Spurensuche<br />

und sie müssen herausfinden,<br />

ob Onlinekonten hinterlassen wurden und<br />

ob ein Account überhaupt gelöscht werden<br />

kann.<br />

Die Erben treten in die sogenannte Rechtsstellung<br />

des Toten ein. Sofern sie dessen<br />

Erbe annehmen und nicht ausschlagen,<br />

gehen damit alle Rechte und Pflichten auf<br />

sie über. Sie werden dann neuer Vertragspartner<br />

eines E-Mail-Dienstes oder einer<br />

Bank. Das Gleiche gilt für laufende Verträge.<br />

Hat der Verstorbene etwa kürzlich<br />

ein Produkt bei einem Onlinehändler verkauft,<br />

muss der Erbe sich nun um die korrekte<br />

Zustellung der Ware kümmern. Der<br />

Erbe übernimmt die volle Haftung, umso<br />

wichtiger ist es, möglichst schnell alle laufenden<br />

Verträge, kostenpflichtige Mitgliedschaften<br />

und andere potenziell teuren<br />

Vereinbarungen zu erkennen und zu kündigen.<br />

Dies ist oft zeitlich sehr aufwendig und<br />

so mancher Hinterbliebene will auch nicht<br />

den digitalen Spuren seines verstorbenen<br />

Angehörigen folgen. Immerhin gibt es persönliche<br />

Nutzungsgewohnheiten, die man<br />

wie ein Postgeheimnis im intimen Bereich<br />

des Verstorbenen belassen möchte.<br />

Alles wäre einfacher, wenn der Verstorbene<br />

vorgesorgt hätte. Mit seinen Zugangsdaten<br />

ließen sich etwa Seiten auf sozialen Netzwerken<br />

editieren. Doch ohne Passwort und<br />

Nutzernamen bleibt den Erben der Zugriff<br />

verwehrt. Darüber hinaus sehen sich Angehörige<br />

oftmals überfordert, den digitalen<br />

Nachlass zu verwalten und aufzuräumen.<br />

Unterstützung finden sie bei Fachleuten,<br />

die sich diesbezüglich zur Verfügung stellen.<br />

Das setzt ein gewisses Vertrauen in<br />

den jeweiligen Dienstleister voraus, der<br />

die Daten, Einträge und Verträge treuhänderisch<br />

verwaltet und abwickelt.<br />

Das Trauerzentrum Weible hält eine Auswahl<br />

seriöser Dienstleister und Kooperationspartner<br />

für seine Kunden bereit. Außerdem<br />

kann der gewünschte Umgang mit<br />

digitalen Daten nach dem Ableben auch<br />

Teil einer umfassenden Beratung sein,<br />

die jeder Interessierte im Rahmen einer<br />

Vorsorge zur eigenen Bestattung im<br />

Trauerzentrum Weible unverbindlich in<br />

Anspruch nehmen kann. „Möchte man<br />

ein digitales Testament aufsetzen, sollte<br />

man in jedem Fall darauf achten, dass der<br />

Vertragspartner den vertrauensvollen Umgang<br />

mit den Daten gewährleisten kann“,<br />

rät Dieter Weible.<br />

Text: Maria Bloching<br />

Informationen<br />

Weible Bestattungen & Trauerkultur<br />

Trauerzentrum <strong>Münsingen</strong><br />

Hauptstraße 1<br />

72525 <strong>Münsingen</strong><br />

6<br />

7


Münsinger Stadtschäfer Gerhard Stotz<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Mit dem Schafauftrieb beginnt die Schafsaison auf der <strong>Alb</strong><br />

Seit jeher sind Schafe das unverwechselbare Markenzeichen der Schwäbischen <strong>Alb</strong> und des Biosphärengebiets. Ohne<br />

die Schafbeweidung wäre es unmöglich, die vielen Wacholderheiden in der Region von Bewuchs frei zu halten. Mit dem<br />

Schafauftrieb hat auch für die Münsinger Stadtschäferei Stotz die neue Saison begonnen. Rund 500 Tiere wurden dabei<br />

von den Winterställen durch die Stadt auf die Sommerweiden bei Gruorn geführt.<br />

Seit einigen Jahren findet in <strong>Münsingen</strong> im Frühling der Schafauftrieb statt<br />

Schafe prägen das Bild der hiesigen Kulturlandschaft,<br />

bereits im 15. Jahrhundert<br />

nutzten Wanderschäfer brachliegende<br />

Wiesen und Äcker für die Beweidung. Diese<br />

Bewirtschaftungsform hat maßgeblich<br />

zur Entstehung von Wacholderheiden beigetragen<br />

und auch heute noch ist es der<br />

Verdienst der regionalen Schäferei, dass<br />

dieses bemerkenswerte Landschaftsbild<br />

erhalten bleiben kann. Allerdings brachte<br />

der Umschwung in der Landbewirtschaftung<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine<br />

Änderung in der Schafhaltung, deren Folgen<br />

bis heute spürbar sind. Waren es vor<br />

150 Jahren in Baden-Württemberg noch<br />

knapp eine Million Schafe, so werden heute<br />

lediglich noch rund 200.000 Tiere gezählt.<br />

Der ehemalige Truppenübungsplatz <strong>Münsingen</strong><br />

im Herzen des Biosphärengebiets<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong> wird jedes Jahr von rund<br />

30.000 Schafen beweidet. Dieses Gebiet<br />

hat in der Wanderschäferei landesweite<br />

Bedeutung. Beweidet werden rund zwei<br />

Drittel der Gesamtfläche mit 6.700 Hektar.<br />

Die Wanderschäfer treffen auf große,<br />

zusammenhängende Weiden und können<br />

dadurch Hütehaltung betreiben. Dank der<br />

Beweidung kann die Biotopvielfalt auf dem<br />

Die Schafherde der Schäferei Stotz zieht durch <strong>Münsingen</strong><br />

Platz erhalten werden. Durch den selektiven<br />

Verbiss der Schafe entstehen Kalkmagerweiden<br />

mit vielen seltenen Pflanzen-<br />

und Tierarten. Diese Biotope sind<br />

andernorts bereits seit Jahrzehnten verschwunden.<br />

In <strong>Münsingen</strong> dagegen wachsen<br />

duftende Kräuter wie Feldthymian, Wilder<br />

Majoran und das Echte Labkraut sowie<br />

seltene Pflanzenarten wie Frühlingsenzian,<br />

das Gemeine Katzenpfötchen und die<br />

Mond-Raute. Es ist ein idyllisches Bild, das<br />

die Schafherden inmitten von magerem<br />

Rasen, der mit bunt blühenden Kräutern<br />

und Wacholdersträuchern durchwachsen<br />

ist, abgeben. Sie weiden jenes Gras, das<br />

zu spärlich wächst, um wirtschaftlich gemäht<br />

zu werden. Dabei transportieren sie<br />

die Samen der Pflanzen und viele Insekten<br />

in ihrem Fell. Während der militärischen<br />

Nutzung verhinderten die Schafe auf dem<br />

Truppenübungsplatz großflächige Brände,<br />

heute strahlen sie durch ihre urwüchsige,<br />

naturverbundene Lebensweise eine wohltuende<br />

Ruhe aus.<br />

Und doch trügt die Idylle der Hüte- und<br />

Wanderschäferei in der Region. Die Beweidung<br />

ist für die Schäfer mit außergewöhnlichem<br />

Einsatz verbunden, müssen die<br />

Schafe doch an sieben Tagen in der Woche<br />

gehütet werden, wobei sie über große<br />

Flächen ziehen. Wurde Gülle ausgebracht,<br />

verweigern die Tiere das Fressen und auch<br />

kreuzende Straßen mit dichtem Verkehr<br />

gehen mit Stress für die ganze Herde einher.<br />

Um die Bedeutung der Wanderschäferei<br />

für die Schwäbische <strong>Alb</strong> aufzuzeigen, wurde<br />

vor einigen Jahren zum ersten Mal ein<br />

Für Kinder sind Schafe faszinierend<br />

Schafauftrieb für Zuschauer veranstaltet.<br />

Auch in diesem Jahr trieb die Münsinger<br />

Stadtschäferei Stotz ihre Herde über den<br />

Rosenberg und die Uracher Straße zur<br />

Weide und bot ein ungewöhnliches Schauspiel.<br />

Mehrere tausend Besucher säumten<br />

wieder den Triebweg und verfolgten staunend<br />

das Spektakel, das in wenigen Minuten<br />

auch schon wieder vorbei war. Nach<br />

ihrem Stadtlauf haben die Tiere begonnen,<br />

ihre wohlverdiente Ruhe auf der Frühjahrsweide<br />

im satten Grün zu genießen. Mit<br />

dem richtigen Futter und ausreichender<br />

Bewegung finden sie hier alle Eigenschaften,<br />

die für die Erzeugung eines qualitativ<br />

hochwertigen Lammfleisches benötigt werden.<br />

technische Kunststoffteile<br />

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Kutschen führen den Umzug an<br />

Auch die ursprünglich reine Wanderschäferei<br />

des alteingesessenen Schäferbetriebes<br />

Stotz hat sich im Laufe der Zeit gewandelt.<br />

Im Winter, wenn auf der <strong>Alb</strong> die Vegetationsruhe<br />

eingetreten ist und mal mehr oder<br />

Tausende Zuschauer säumen bei dem Spektakel die<br />

Straßen<br />

Seit 50 Jahren<br />

lautertal plastic<br />

mit Stammsitz<br />

in <strong>Münsingen</strong><br />

weniger Schnee liegt, befinden sich die<br />

trächtigen oder abgelammten Mutterschafe<br />

mit ihrem Nachwuchs im Stall<br />

in <strong>Münsingen</strong>. Gleichzeitig befindet<br />

sich eine Herde auf der Winterweide<br />

in Oberschwaben. Auf diese Weise sollen<br />

bei der Nachzucht die Robustheit<br />

und die Widerstandsfähigkeit erhalten<br />

bleiben. Doch jetzt ist der Frühling da<br />

und mit ihm finden die Schafe wieder<br />

einen reichgedeckten Tisch vor.<br />

Text: Maria Bloching<br />

Fotografie: Maria Bloching<br />

8<br />

9


Volksbank <strong>Münsingen</strong><br />

Anzeige – <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Jetzt die niedrigen Zinsen nutzen<br />

Wie Sie Ihre eigenen vier Wände sicher finanzieren, zeigen Ihnen unsere Baufinanzieungsspezialisten:<br />

Jetzt oder nie: Dank der niedrigen Zinsen ist für viele der Traum von den eigenen vier Wänden greifbar nah. Doch wie<br />

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und 2 % Tilgung aus. Basis: gebundener Sollzinssatz 1,54 %, effektiver Jahreszins 1,55 %. Stand 20.02.2015<br />

Baugeldentwicklung 1990-2015 (monatliche Belastung)<br />

920 €<br />

837 €<br />

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... durchschnittlicher effektiver Jahreszins 5,75 %<br />

567 €<br />

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Situation besprochen und berücksichtigt.<br />

Entscheidend bei einer Finanzierung ist<br />

jedoch Ihre Zukunftsplanung. Erstellte Modellrechnungen<br />

beziehen diese Belange<br />

gezielt mit ein. Ihr Angebot erhalten Sie in<br />

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Verfügung gestellt.<br />

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Die Modellrechnungen<br />

entsprechen den neuen Wohnimmobilienrichtlinien<br />

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den kompletten Zins- und Tilgungszeitraum<br />

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die öffentlichen Fördermittel. Wir prüfen Ihren<br />

Anspruch und helfen bei den Anträgen.<br />

v.l. Florian Pfinder, Marco Salzbrunn (Bereichsleiter Firmenkunden und Baufinanzierung), Sonja Schmitz (Assistenz), Volker Franz, Manfred Mak<br />

Quelle: Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken<br />

Der Zinssatz für das Darlehen ist sicher<br />

wichtig, aber bei weitem nicht das<br />

wichtigste Argument. Elementar ist eine<br />

ganzheitliche und vor allem nachhaltige<br />

Betrachtung der Gesamtsituation bei Bauherren<br />

und Käufern von Immobilien. Denn<br />

die ideale Beratung geht über die Berechnung<br />

von Machbarkeit und Belastungsbetrag<br />

hinaus. Verständliche Modellrechnungen,<br />

existenzzerstörende Risiken,<br />

öffentliche Fördermittel und steuerliche<br />

Varianten werden bei Finanzierungen mit<br />

einbezogen. Weitere Leistungen wie Prüfung<br />

von Unterlagen und eine objektive<br />

Bewertung gehören beim Immobilienkauf<br />

oder Verkauf dazu.<br />

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„Rund um die Immobilie“ ist Verlass<br />

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und neutrale Einschätzung des Wertes<br />

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Verkauf von Immobilien. Bei einer Anschaffung<br />

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und maßgeschneiderte Finanzierung, die<br />

zu Ihnen und Ihren persönlichen Verhältnissen<br />

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auch in Zukunft „ruhig schlafen können“,<br />

berechnen wir sehr sorgfältig die machbare<br />

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Eigenleistung bewerten wir mit Erfahrung.<br />

So vermeiden Sie von vornherein<br />

eine eventuelle Nachfinanzierung.<br />

Individuelle Situation und Lebensplanung<br />

finden Berücksichtigung: Vorrangig wird<br />

Ihre familiäre, berufliche und persönliche<br />

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Sollten unerwartete Probleme<br />

im Zusammenhang mit Ihrer Finanzierung<br />

auftauchen, so werden wir diese<br />

gemeinsam lösen. Über die gesamte Finanzierungslaufzeit<br />

können Sie sich auf<br />

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Fragen:<br />

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die zu mir passt?<br />

- Wie viel Wohneigentum kann ich mir<br />

überhaupt leisten?<br />

- Wie finanziere ich die eigene Immobilie<br />

optimal?<br />

- Was wird im Alter?<br />

- Welche Absicherung passt zu mir und<br />

meiner Familie?<br />

- Wie fördert der Staat mein Eigentum<br />

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Günter Unmuth<br />

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Ortsrandlage in wenigen Minuten<br />

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10<br />

11


Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Ortsgruppe Gundelfingen wird 125 Jahre alt<br />

Seit 125 Jahren verbindet der Schwäbische <strong>Alb</strong>verein Ortsgruppe Gundelfingen Menschen, die Freude am gemeinsamen<br />

Wandern haben und einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und zur Pflege des Brauchtums leisten.<br />

Insbesondere in dieser schnelllebigen Zeit gewinnen Kameradschaft, das gesellige Beisammensein und die Naturverbundenheit<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Für Spaß sorgen die jährlichen Elfmeterturniere der Ortsgruppe Gundelfingen.<br />

Auch eine Krabbelgruppe fand sich Anfang der 2000 Jahre zusammen.<br />

12<br />

Die Ortsgruppe Gundelfingen zählt von<br />

jeher zu den wichtigen Pfeilern des dörflichen<br />

Lebens der Ortschaften Gundelfingen,<br />

Bichishausen und Dürrenstetten.<br />

Bereits drei Jahre nach der Gründung des<br />

Hauptvereins im August 1888 machten<br />

sich auch im <strong>Lauter</strong>tal Menschen für die<br />

Gründung eines Ortsvereins stark. Die Ortsgruppe<br />

wurde im März 1891 von Dekan<br />

Carl Buß in Bichishausen aus der Taufe<br />

gehoben, allerdings stagnierten die Aktivitäten<br />

während der Kriegsjahre, so dass sie<br />

schließlich völlig zum Erliegen kamen. Im<br />

März 1961 konnte der Verein wieder mit<br />

38 Mitgliedern ins Leben gerufen werden,<br />

1970 gehörten ihm bereits 70 Mitglieder<br />

an. Seither wird unermüdlich für das Wandern<br />

geworben, Mitglieder engagieren sich<br />

für den Umwelt- und Naturschutz, beteiligen<br />

sich aktiv an der Landschaftspflege,<br />

unterhalten ein weitverzweigtes Wanderwegenetz<br />

und pflegen Volks- und Brauchtum.<br />

Sie fördern die Heimatkunde und<br />

setzen sich für eine Jugendarbeit ein, die<br />

sich in unterschiedlichen Gruppierungen<br />

ausdrückt.<br />

Schon vor 125 Jahren wurde die sensible<br />

Ökologie der Schwäbischen <strong>Alb</strong> und insbesondere<br />

des <strong>Lauter</strong>tals als schutzwürdig<br />

erkannt. Mit der Gründung der Ortsgruppe<br />

dokumentierten die Menschen ihre besondere<br />

Verbundenheit mit ihrer Heimat und<br />

zeigten Verständnis für deren Schutzwürdigkeit.<br />

Daran hat sich über Generationen<br />

hinweg bis heute nichts geändert. Jung<br />

und Alt engagieren sich nach wie vor gemeinsam<br />

bei der jährlichen Markungsputzete<br />

oder bei der Wacholderheidepflege<br />

für die Kulturlandschaft. Die Markierung<br />

der Wege im Ortsgruppengebiet ist vorbildlich<br />

und erfordert Jahr für Jahr viel Arbeitseinsatz.<br />

Für die Wacholderheiden Bürzel in<br />

Gundelfingen und Lange Halde in Bichishausen<br />

wurde eine Patenschaft übernommen.<br />

Regelmäßig werden dort wie auch an<br />

anderen Wacholderheiden Pflegemaßnahmen<br />

durchgeführt. Seit vielen Jahren wird<br />

der Umlaufberg mit der Ruine Niedergundelfingen,<br />

der Bürzel in Gundelfingen sowie<br />

der Schlossberg in Bichishausen mit<br />

Ziegen und Schafen beweidet, um eine<br />

Verbuschung zu vermeiden. Die Ortsgruppe<br />

betreut insgesamt 10 ha Kalkmagerrasen<br />

und hält mit ihrem Engagement diese<br />

Das Ziegenprojekt wurde ins Leben gerufen, um die Wacholderheiden frei zu halten.<br />

1961 wurde noch im Sonntagsstaat gewandert.<br />

besondere Kulturlandschaft einzigartig in<br />

Form.<br />

Die Gründungsväter waren sich einig:<br />

Wandern umfasst nicht nur die körperliche<br />

Fortbewegung in der freien Natur, sondern<br />

beansprucht auch die Sinne und schließt<br />

das Kennenlernen der Heimat und das Erleben<br />

der Vielfalt der Natur ein. Das Angebot<br />

reicht von regelmäßigen Halbtags- und<br />

Ganztageswanderungen bis hin zu Wanderungen<br />

in die Nacht und Radwanderungen.<br />

Zu den besonderen Höhepunkten im Wanderjahr<br />

zählen die jährliche mehrtägige<br />

Wanderung zur Hauptversammlung des<br />

Schwäbischen <strong>Alb</strong>vereins sowie die zweitägige<br />

Hochgebirgswanderung im Frühherbst.<br />

Die Angebote der Ortsgruppe Gundelfingen<br />

sind breitgefächert. Neben dem Wandern<br />

und dem Naturschutz werden den Mitgliedern<br />

und der Öffentlichkeit auch sinnvolle<br />

Freizeitbeschäftigungen angeboten. Diese<br />

richten sich an alle Altersgruppen und sollen<br />

ein Bindeglied der Generationen sein.<br />

Seit einigen Jahren erfreut das “Flutlichtrodeln”<br />

bei eisigen Temperaturen groß und<br />

klein, im Frühjahr wird eine Mostprobe<br />

durchgeführt, außerdem schauen in jedem<br />

Jahr der Osterhase und der Nikolaus vorbei.<br />

Auch sportlich hat der Verein mit dem<br />

jährlich stattfindenden Elfmeterturnier und<br />

der zweimal in der Woche sehr aktiven<br />

Walkinggruppe einiges zu bieten.<br />

Heute gehören der Ortsgruppe unter Vertrauensmann<br />

Paul Jörg 139 Mitglieder und<br />

76 Kinder- und Jugendmitglieder an. Eine<br />

beachtliche Zahl wenn man bedenkt, dass<br />

die dazugehörigen Teilorte zusammen<br />

rund 350 Einwohner haben. Das Durchschnittsalter<br />

liegt bei rund 40 Jahren.<br />

Hier stehen nicht die großen Worte im Vordergrund,<br />

sondern die vielen Taten, mit<br />

denen sich Wanderführer, aktive Mitstreiter<br />

im Naturschutz sowie fleißige Organisatoren<br />

von jeher verdient gemacht haben.<br />

Jedes Jahr findet eine Gebirgswanderung statt, so wie 1998 auf die Schesaplana.<br />

Kinder und Jugendliche stellen beim jährlichen Familienabend ein unterhaltsames Programm auf die Beine.<br />

Es kommen Gleichgesinnte zusammen,<br />

die noch das wirkliche Miteinander schätzen,<br />

den tieferen Sinn von Brauchtum vermitteln<br />

und die Geselligkeit pflegen. Dies<br />

wurde insbesondere ab 1978 in besonderer<br />

Weise möglich, als der Ortsgruppe<br />

das stadteigene Gebäude Zollhaus in Bichishausen<br />

als Vereinsheim überlassen<br />

wurde. Freiwillig Engagierte richteten das<br />

Haus zu einem wahren Schmuckstück her<br />

und renovierten es auch in der Folgezeit<br />

immer wieder in ehrenamtlicher Eigenleistung.<br />

Bis heute dient es der Zusammenkunft<br />

unterschiedlicher Gruppierungen<br />

wie Kinder-, Jugend- und Seniorengruppe,<br />

Mitgliederversammlungen werden hier abgehalten<br />

und zahlreiche Feste gefeiert. Mit<br />

diesem Zollhaus und der aktiven Mitarbeit<br />

von zahlreichen Mitgliedern ist es gelungen,<br />

generationsübergreifende Angebote<br />

der <strong>Alb</strong>vereinsfamilie anzubieten. Im Jubiläumsjahr<br />

hat sich die Ortsgruppe Gundelfingen<br />

mit ihrem Blick über den Tellerrand<br />

hinaus einen Namen gemacht. Für ihren<br />

Einsatz um die Integration von Flüchtlingen,<br />

die als Helfer die Wacholderheiden<br />

pflegen, wurde sie mit dem Jurypreis der<br />

Tübinger Stadtwerke und 5.000 Euro ausgezeichnet.<br />

Am Wochenende 25. und 26.<br />

Juni findet das Jubiläumsfest in Bichishausen<br />

statt.<br />

Text: Maria Bloching<br />

Fotografie: Maria Bloching (4 Bilder), Schwäbischer<br />

<strong>Alb</strong>verein Gundelfingen Archiv (2)<br />

13


Gerda Wittich<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Anzeige – <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Gerd Reinhardt aus Eningen u.A.<br />

Damenschneider-Meisterin mit Leib und Seele<br />

Einen schöneren Beruf als die kreative Schneiderei hätte sich Gerda Wittich nie vorstellen können. Seit 27 Jahren betreibt<br />

sie in <strong>Münsingen</strong> ihr eigenes Maßatelier und schneidert als Meisterin jede Wunschkleidung komplett in Handarbeit auf<br />

den Leib.<br />

Schattige Plätzchen – mit Liebe zum Detail gestaltet<br />

In Eningen, am Fuße der Achalm, gibt es einen Ort, an dem geballte handwerkliche Kompetenz zuhause ist. Kompetenz,<br />

die in der jetzt beginnenden warmen Jahreszeit besonders gefragt ist. Denn Gerd Reinhardt und sein Team sind Spezialisten<br />

in Sachen Sonnenschutz, Terrassenüberdachungen und Bauelemente wie z.B. Fenster und Haustüren, die das Leben<br />

in den eigenen vier Wänden komfortabel und sicher machen.<br />

Gerda Wittich stellt Maßanfertigungen her.<br />

Wer sich ein Kleidungsstück von Gerda<br />

Wittich schneidern lässt, erhält auch<br />

gleichzeitig die Garantie, ein Unikat zu tragen.<br />

Von der Stange oder auf Vorrat – das<br />

gibt es bei der Damenschneider-Meisterin<br />

nicht. Sie erstellt für jede Kundin den ganz<br />

persönlichen Schnitt. Zuvor jedoch wird<br />

beraten und Maß genommen, dann fertigt<br />

sie eine Zeichnung – natürlich von Hand.<br />

„Dabei berücksichtige ich natürlich die<br />

individuellen Wünsche auch in Bezug auf<br />

kleinste Details“, sagt Gerda Wittich. Sie<br />

versteht es, klassische Schnitte mit modernen<br />

Elementen zu verbinden und vereinigt<br />

kreatives Schneiderhandwerk mit künstlerischen<br />

Ansprüchen. Entspricht der Schnitt<br />

schließlich den Vorstellungen der Kundin,<br />

näht sie ein Probestück aus Nesselstoff.<br />

Nach Anprobe, Anpassung und Verfeinerung<br />

geht es dann ans Zuschneiden des<br />

Stoffes und ans Nähen. Natürlich wird<br />

bei der Verarbeitung auf die Verwendung<br />

eines qualitativ hochwertigen Materials<br />

höchsten Wert gelegt und so kann Gerda<br />

Wittich mit ihren geschickten und erfahrenen<br />

Händen Kunstwerke schaffen, die<br />

jedem Anspruch gerecht werden.<br />

Schon früh in ihrem Leben hat die mittlerweile<br />

76-Jährige mit Nadel und Faden Bekanntschaft<br />

gemacht. 1956 begann sie mit<br />

17 Jahren als Näherin in einer Miederfabrik<br />

zu arbeiten und genoss eine betriebsinterne<br />

Ausbildung zur Direktrice. 1987 schied<br />

sie beim Betrieb aus und strebte zunächst<br />

eine Anstellung in der Textilindustrie an.<br />

„Überall bekam ich zu hören, ich sei mit<br />

48 Jahren zu alt, man suche junge Näherinnen<br />

mit Erfahrung“. Also erfüllte sie sich<br />

ihren Herzenswunsch, besuchte die Meisterschule<br />

im Damenschneiderhandwerk<br />

und eröffnete schließlich mit dem Meisterdiplom<br />

1989 ihr persönliches Maßatelier<br />

im eigenen Haus. Mit fast 51 Jahren fing<br />

sie schließlich bei Null an. „Es dauerte, bis<br />

ich mir einen Kundenstamm aufgebaut<br />

hatte“, erinnert sie sich heute. Doch nach<br />

und nach machte sich Gerda Wittich mit<br />

ihren Maßanfertigungen einen Namen.<br />

Mittlerweile zählen nicht nur Frauen unterschiedlicher<br />

Generationen aus der Region<br />

und darüber hinaus zu ihren Kunden, sondern<br />

auch Einrichtungen und Institutionen<br />

wie das Haupt- und Landgestüt Marbach,<br />

das Partnerschaftskomitee der Stadt <strong>Münsingen</strong>,<br />

verschiedene Museen oder auch<br />

die Theater AG des Gymnasiums <strong>Münsingen</strong>.<br />

Ganz gleich, was sie schon alles<br />

genäht hat – sämtliche Schnitte werden<br />

archiviert und können auch Jahrzehnte<br />

später wieder abgerufen werden. Darüber<br />

hinaus hebt die Schneidermeisterin<br />

Stoffreste auf, so dass Nachbesserungen<br />

von Uniformen, Kleidern oder Kostümen<br />

jederzeit möglich sind. Gerda Wittich hat<br />

Gerda Wittich ist eine Meisterin an der Nähmaschine.<br />

schon viele Reiter der Hengstparade mit<br />

Uniformen ausstaffiert, sie hat Muster für<br />

Fasnetshäs gefertigt und eine Kindernonne<br />

im Gestütsmuseum Offenhausen eingekleidet.<br />

Für Privatkundschaft näht sie Mäntel,<br />

Kleider, Röcke, Jacken oder Westen als Alltagsgarderobe,<br />

sie stellt aber auch feinste<br />

Fest- und Abendgarderobe wie Braut-,<br />

Abend- und Cocktailkleider her.<br />

„Wer kreativ arbeitet, muss auch in seiner<br />

Kreativität inspiriert werden“ – so lautet<br />

das Motto von Gerda Wittich. Deshalb<br />

musste auch das Wohnzimmer einst vom<br />

Erdgeschoss ins Obergeschoss weichen,<br />

damit sie sich mit ihrem Atelier im großen,<br />

lichtdurchfluteten Raum ein eigenes<br />

Reich schaffen konnte. Wenn sie von ihrer<br />

Arbeit aufschaut, fällt ihr Blick auf ihren<br />

blühenden Garten oder auf das Wahrzeichen<br />

<strong>Münsingen</strong>s – die Martinskirche. „Ich<br />

sehe die Jahreszeiten kommen und gehen.<br />

Das ist wichtig für meine Arbeit“, lacht die<br />

Damenschneiderin. Sie hat schon mehrere<br />

Modenschauen und Ausstellungen<br />

mit ihren eigenen Kreationen bestückt,<br />

unter anderem auch in der Partnerstadt<br />

Beaupreau, woher sie selbst auch Stoffe<br />

bezieht. Das Nähen greift grenzenlos in<br />

ihr Leben über, Beruf und Privates zu trennen<br />

ist bei Gerda Wittich nicht möglich. Sie<br />

trägt ihre eigene Mode, sie schneidert Landesflaggen<br />

für Partnerstädte aus Ungarn,<br />

Schweiz, Frankreich und Deutschland und<br />

bringt damit <strong>Münsingen</strong> und ihre Nähkunst<br />

in die ganze Welt.<br />

Text: Maria Bloching<br />

Fotografie: Maria Bloching<br />

Terrassenüberdachungen, Markisen, Haustüren und Fenster werden auf 200 m² Ausstellungsfläche präsentiert<br />

Wer von der Münsinger <strong>Alb</strong> über Sankt Johann<br />

ins Tal fährt, kommt direkt dran vorbei:<br />

In der Reutlinger Straße, fast schon am Ortsausgang<br />

von Eningen, liegt der Betrieb von<br />

Gerd Reinhardt. Ein Familienunternehmen<br />

in bester schwäbischer Tradition, gegründet<br />

vor mehr als 80 Jahren. "Bis vor wenigen<br />

Jahren haben wir im Eninger Gewerbegebiet<br />

selbst Fenster produziert", erzählt Glasermeister<br />

Gerd Reinhardt, und es schwingt ein<br />

bisschen handwerklicher Stolz mit.<br />

1996 hat er den Betrieb von seinem Vater<br />

Heinz Reinhardt übernommen. Heute<br />

ist Gerd Reinhardt kompetenter Spezialist<br />

für Sonnenschutz und Terrassenüberdachungen,<br />

Fenster und Haustüren, Einbruchsicherung<br />

und SmartHome-Steuersysteme.<br />

Parkplätze direkt am Haus<br />

Im März 2015 ist er mit seinem Team in die<br />

Reutlinger Straße umgezogen. "Wir liegen<br />

hier direkt an der Durchfahrtsstraße und haben<br />

dennoch Parkplätze direkt am Haus - um<br />

die Ecke in der Arbachtalstraße."<br />

Dort befindet sich auch der Eingang zu den<br />

Ausstellungsräumen. Auf 200 Quadratmetern<br />

Fläche präsentiert Gerd Reinhardt hier<br />

die neuesten Produkte und Lösungen rund<br />

ums Haus. Großen Raum nimmt dabei natürlich<br />

das Thema Sonnenschutz ein. Das<br />

beginnt bei den unterschiedlichsten Markisensystemen,<br />

und es geht weiter mit einer<br />

riesigen Auswahl an Markisenstoffen. "Damit<br />

unsere Kunden sehen, wie der einzelne Stoff<br />

unter Sonneneinstrahlung wirkt, haben wir<br />

ein Lichtboard installiert. Schließlich ist die<br />

Markise in den Sommermonaten ein wichtiges<br />

Element, das die Farb- und Lichtverhältnisse<br />

am und im Haus stark beeinflusst. "<br />

Schutz und freier Blick dank Glas<br />

Immer mehr Eigenheimbesitzer entscheiden<br />

sich heute dafür, ihre Terrasse verglasen<br />

zu lassen. Sie genießen dabei einen dauerhaften,<br />

stabilen Schutz etwa vor Regen und<br />

haben dennoch freien Blick zum Himmel.<br />

Auch dafür ist Gerd Reinhardt die richtige Anlaufstelle.<br />

"Solche Verglasungen können ein<br />

Haus richtig aufwerten, und zwar nicht nur<br />

optisch, sondern auch unter dem Aspekt,<br />

dass man die Terrasse wesentlich häufiger<br />

und intensiver nutzen kann."<br />

Dass Sicherheit ein zunehmend wichtiges<br />

Thema ist, weiß Gerd Reinhardt. Er bietet<br />

deshalb verschiedene Systeme zur Einbruchsicherung,<br />

die sich übrigens problemlos<br />

nachrüsten lassen. Dazu hat er unlängst<br />

seine Kompetenz in Sachen effiziente Einbruchsicherung<br />

offiziell nachgewiesen. "Wir<br />

erwarten in Kürze das Zertifikat von der<br />

Kriminalpolizei. Dann sind wir einer der wenigen<br />

Betriebe in der Region, die als Spezialisten<br />

für Sicherheit rund ums Haus zertifiziert<br />

sind."<br />

Sicherheit und Komfort verbinden Systeme<br />

zur sogenannten SmartHome-Steuerung.<br />

"Damit lassen sich Markisen und Rollläden,<br />

Licht und Heizung steuern - auf Wunsch sogar<br />

übers Smartphone." Zu den neuesten<br />

Entwicklungen in Sachen Sicherheit gehören<br />

übrigens Haustüren, die sich per Fingertipp<br />

öffnen lassen - der Fingerabdruck ersetzt<br />

den Schlüssel.<br />

Großen Wert legt Gerd Reinhardt auf höchste<br />

Qualität - und zwar nicht nur, was die Produkte<br />

angeht, sondern auch seine Beratung<br />

und seinen Service. "Wir sind ein Traditionsbetrieb,<br />

für mich ist das eine klare Verpflichtung<br />

gegenüber unseren Kunden. Dazu gehört<br />

auch ein echter Komplettservice, von<br />

der ersten Beratung über die Begehung vor<br />

Ort bis hin zur Installation und zum Service<br />

danach."<br />

Informationen<br />

Gerd Reinhardt<br />

Sonnenschutz und Bauelemente<br />

Reutlinger Str. 53<br />

72800 Eningen u. A.<br />

Telefon 0 71 21 / 81 5 67<br />

Telefax 0 71 21 / 8 81 87<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag - Freitag 8.00 - 17.00 Uhr<br />

Samstags und außerhalb der<br />

Öffnungszeiten nach Vereinbarung<br />

www.sonnenschutz-bauelemente.de<br />

info@sonnenschutz-bauelemente.de<br />

14<br />

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Ein echter Weltbürger, der Haussperling<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Wie es ist, Haus und Hof mit einem Schwarm Spatzen zu teilen<br />

Vor vermutlich zehn bis fünfzehntausend Jahren, also während desselben Zeitraums, in dem Menschen begannen, Wolfswelpen<br />

in ihre Obhut zu nehmen und auf diese Weise die Domestizierung des Wolfs zum Haushund einleiteten, entwickelte<br />

sich auch der Haussperling zum Kulturfolger. Wenngleich aus ihm kein Haustier wurde, auch wenn sein Name<br />

danach klingt.<br />

Feldsperlingspaar – Männchen und Weibchen optisch nicht voneinander zu unterscheiden<br />

Als Körnerfresser profitierten jene<br />

Spatzen-Pioniere von der Sesshaft-Werdung<br />

unserer jungsteinzeitlichen Vorfahren,<br />

deren aufkeimende Landwirtschaft<br />

ihren, in der Vogelwelt einmaligen Siegeszug<br />

rund um den Globus einläutete.<br />

Heute gehen Ornithologen von einem<br />

weltweiten Haussperlingsbestand von<br />

mindestens 500 Millionen Tieren aus,<br />

der europäische Gesamtbestand wird im<br />

Atlas Deutscher Brutvögel auf 63 – 130<br />

Millionen Paare geschätzt. Die Erfolgsformel<br />

ist simpel: Wo Menschen leben, sind<br />

auch Haussperlinge anzutreffen und dies<br />

gilt mittlerweile für beinahe den gesamten<br />

eurasischen Raum, Nordafrika, Indien<br />

sowie für weite Teile Nord- und Südamerikas,<br />

die meisten afrikanischen Staaten,<br />

Australien, Tasmanien und Neuseeland.<br />

Denn, wo es Menschen gibt, wird Getreide<br />

angebaut, werden Nutztiere gehalten<br />

und sind zusätzliche Nistmöglichkeiten in<br />

Form menschlicher Bauwerke vorhanden.<br />

16<br />

„Wohnungsnotstand“ durch Haussanierungen<br />

und moderne Landwirtschaft<br />

Passenderweise gaben Ornithologen dem<br />

Haussperling den wissenschaftlichen Namen<br />

Passer domesticus (passer = Sperling,<br />

domesticus = zum Haus gehörig).<br />

Und tatsächlich halten sich die Vögel<br />

bevorzugt in der Nähe menschlicher Behausungen<br />

auf. Mit Vorliebe brüten sie<br />

in witterungsgeschützten Hohlräumen,<br />

beispielsweise in Mauernischen, unter<br />

gewellten Dachplatten oder losen Dachpfannen.<br />

Leider nehmen die Bestände<br />

deutschlandweit kontinuierlich ab, denn<br />

viele der früher reichlich vorhandenen<br />

Brutmöglichkeiten und Nahrungsquellen<br />

fallen Gebäudesanierungen und modernen<br />

Landwirtschaftsmethoden zum Opfer.<br />

Abgedichtete Fassaden und Dächer bieten<br />

keine Schlupflöcher mehr, Massentierhaltung<br />

in geschlossenen Stallungen<br />

sowie Futtermittellagerung in hermetisch<br />

abgedichteten Silos nehmen den Sperlingen<br />

den Zugang zu ihrer Getreide-Nahrung.<br />

Effizientere Erntemaschinen hinterlassen<br />

weniger fressbare Reste auf den<br />

Feldern, Pestizide vernichten die für die<br />

Jungenaufzucht wichtigen Insekten und<br />

Kerbtiere. Die Zukunft der anpassungsfähigen<br />

Allerweltsvögel sieht angesichts<br />

unserer Hightech-Landwirtschaft nicht gerade<br />

rosig aus.<br />

Gesellig, sich ein Leben lang treu<br />

verbunden und zuweilen nervtötend<br />

Bei idealen Bedingungen bilden Spatzen<br />

Brutkolonien. Nester werden dicht beieinander<br />

gebaut. Es heißt, Haussperlingspaare<br />

blieben ein Leben lang zusammen,<br />

doch bei einem Partnerverlust fänden sich<br />

rasch neue Paarungen. Wenn im Extremfall<br />

beide Altvögel umkommen, würden<br />

die lautstark bettelnden Jungen von den<br />

anderen Koloniebewohnern bis zum Flüggewerden<br />

durchgefüttert. Belegen kann<br />

ich diese Aussage leider nicht, denn „unsere“<br />

aktuell vierzehn Sperlinge brüten in<br />

den an der Hauswand befestigten Schwalben-Nisthilfen<br />

und im beengten, nicht einsehbaren<br />

Raum zwischen den Ziegeln und<br />

Dachlatten unserer Doppelgarage. Gänzlich<br />

unbeeindruckt vom grollenden Hausbesitzer<br />

rupfen sie alljährlich zu Beginn der<br />

Brutsaison große Fetzen der isolierenden<br />

Steinwolle aus den Zwischenräumen, sodass<br />

sich auf der Garageneinfahrt gelbe<br />

Steinwollebällchen häufen. Vielleicht stört<br />

sie das Dämmmaterial beim Ein- und Ausfliegen<br />

oder verwenden sie es wohl zum<br />

Auspolstern ihrer Nester?<br />

Bei der Futtersuche sind unsere Haussperlinge<br />

fast immer im Trupp anzutreffen.<br />

Gerne vergesellschaften sie mit ihren nahen<br />

Verwandten, den Feldsperlingen. Sie<br />

selbst und ganz besonders ihre noch nicht<br />

flüggen Jungen stehen auf dem Speiseplan<br />

von Katzen, Hermelinen, Steinmardern<br />

und Eichhörnchen. Auch aus der Luft<br />

droht ihnen Gefahr, Turmfalken und Sperber<br />

jagen mit Vorliebe Spatzen.<br />

Nahrungsspektrum<br />

Hauptsächlich ernähren sich die Kulturfolger<br />

von Getreidesorten wie Hafer, Gerste<br />

und Weizen, doch auch Sonnenblumenfelder<br />

üben eine große Anziehungskraft auf<br />

sie aus. Geschickt werden die vitamin- und<br />

eiweißhaltigen Kerne von den Schalen befreit.<br />

Jungvögel werden in der Anfangszeit<br />

hauptsächlich mit proteinhaltigen Insektenlarven<br />

gefüttert. Während der Schafskälte,<br />

die sich auf der <strong>Alb</strong> häufig durch<br />

Weiblicher Haussperling<br />

Männlicher Haussperling<br />

winterähnliche Kälteeinbrüche manifestiert,<br />

spendiere ich unseren Haussperlingen<br />

schon mal einen Becher mit lebenden<br />

Mehlwürmern aus der Zoohandlung. Diese<br />

werden gierig im halben Dutzend zwischen<br />

die Schnabelhälften geklemmt und auf direktem<br />

Weg in die Nester zu den hungrigen<br />

Jungvögeln befördert. Haussperlinge werden<br />

nicht sehr alt in der Fachliteratur ist<br />

von durchschnittlich drei Lebensjahren die<br />

Rede. Deshalb vermehren sie sich rasch.<br />

Sie bewältigen, je nach Futterangebot, in<br />

der Zeit von April bis August zwei, manchmal<br />

auch drei oder vier Bruten, bestehend<br />

aus jeweils vier bis fünf Vogeljungen. Und<br />

ja, die überaus schlauen und goldigen<br />

Spatzen können auch „nerven“ - das lautstarke<br />

und monotone Tschilpen der Männchen,<br />

das man tagsüber als durchaus idyllisch<br />

und herzerquickend empfinden mag,<br />

kann frühmorgens ab fünf Uhr aus zwei<br />

Metern Entfernung zum offenen Schlafzimmerfenster<br />

zur akustischen Folter gedeihen.<br />

Da hilft nur das Fenster zu schließen,<br />

Ohrstöpsel verwenden oder eben zusammen<br />

mit den Vögeln aufzustehen.<br />

Artverwandter Feldsperling –<br />

Unterscheidungsmerkmale<br />

Der rund 30 Gramm schwere Haussperling<br />

unterscheidet sich von seinem „Vetter“,<br />

dem Feldsperling (Passer montanus), der<br />

wörtlich übersetzt eigentlich Gebirgssperling<br />

heißen müsste, durch seine etwas<br />

massigere Statur und unterschiedliche<br />

Gefiederfärbung. Während Haussperlings-<br />

Hintzenstern.qxd:Layout 1 25.05.<strong>2016</strong> 9:11 Uhr Seite 1<br />

Weibchen unauffällig bräunlich gemustert<br />

sind und einen charakteristischen hellbraunen<br />

Augenstreifen aufweisen, erkennt<br />

man ihre männlichen Gegenstücke an der<br />

bleigrauen Scheitelkappe, die sich vom<br />

Schnabelansatz bis zum Hinterkopf erstreckt.<br />

Die zierlicheren, nur 20-24 Gramm<br />

schweren Feldsperlinge hingegen besitzen<br />

einen kräftig braungefärbten Oberkopf,<br />

wobei sich Männchen und Weibchen hinsichtlich<br />

ihrer Gefiederzeichnung nicht<br />

voneinander unterscheiden. Beide Unterarten<br />

lieben es zu baden. In unserem<br />

Gartenteich frönen sie diesem Vergnügen,<br />

heftig mit den Flügeln schlagend, vom<br />

zeitigen Frühling bis in den Winter hinein.<br />

Auch ausgiebige Sandbäder, durch die<br />

sich die Vögel von Parasiten zu befreien<br />

versuchen, werden oft genommen. Der Genuss,<br />

die kleine Spatzenschar ganzjährig<br />

durchs Esszimmerfenster beobachten zu<br />

können, entschädigt für den allmorgendlichen<br />

Geräuschpegel und die herausgerissene<br />

Gebäudeisolierung. Besonders<br />

ihr Schwarmverhalten, das gleichzeitige<br />

Auffliegen - einer kleinen Wolke gleich -<br />

um anschließend in Sekundenschnelle in<br />

das blickdichte Geäst unserer Gartenhecke<br />

einzutauchen, hat etwas Magisches.<br />

Und ganz ehrlich, so ein mehrstimmiger<br />

Naturwecker ist mir allemal lieber als ein<br />

hässlich plärrendes, elektronisches Klingelgeräusch.<br />

Text und Fotografie:<br />

Eva-Maria Pulvermüller<br />

Profitieren auch Sie von unserer mehr als 25 jährigen Erfahrung<br />

Hallen, Industrie- und Gewerbebau,<br />

Bürogebäude<br />

individuell geplant, schlüsselfertig zum Festpreis<br />

Schillerstrasse 20<br />

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Tel.: 07381 - 937950<br />

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17


Reutter Immobilien<br />

Anzeige – <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Naturstein Zentum <strong>Alb</strong> in Hülben<br />

Reutter Immobilien bietet auf der <strong>Alb</strong> umfangreiches Leistungspaket<br />

Der Kauf und Verkauf von Immobilien ist Vertrauenssache. Mit einer über 20-jährigen Erfahrung auf dem Immobilienmarkt<br />

und einem hohen Maß an Service und Qualität hat sich Reutter Immobilien großes Vertrauen im Raum <strong>Münsingen</strong><br />

und auf der <strong>Alb</strong> erarbeitet.<br />

Traditioneller Baustoff mit Charme<br />

Naturstein ist ein Werkstoff, der seit Jahrhunderten am Bau verwendet wird und mit praktisch allen anderen Materialien<br />

zusammen kombiniert werden kann. Die Experten der Firma SRT Bader, die das Naturstein Zentrum <strong>Alb</strong> im ehemaligen<br />

Hülbener Steinbruch betreibt, haben sich ganz dem traditionellen und natürlichem Material verschrieben.<br />

80 % seiner Kunden erhält Uwe Reutter,<br />

geschäftsführender Gesellschafter von<br />

Reutter Immobilien, durch gute Empfehlung.<br />

Seine diskrete und transparente<br />

Vorgehensweise, seine Umsichtigkeit und<br />

Fachkenntnis hat sich herumgesprochen.<br />

„Man muss die Sprache der Leute sprechen,<br />

die Mentalität der Menschen kennen<br />

und sich selbst mit der <strong>Alb</strong> identifizieren“,<br />

sagt der Diplom-Betriebswirt, der<br />

gleichzeitig auch Diplom-Sachverständige<br />

für die Bewertung von bebauten und unbebauten<br />

Grundstücken ist. Jedes Objekt,<br />

das an ihn herangetragen wird, nimmt er<br />

selbst in Augenschein, bei seiner Arbeit<br />

kann er auf ein bewährtes und gut geschultes<br />

Team mit vier Mitarbeitern setzen.<br />

Reutter weiß, dass der Kauf oder Verkauf<br />

von Immobilien mit der Lebensplanung<br />

einhergeht. „Bei meiner Beratung werden<br />

die kompletten Lebensumstände<br />

berücksichtigt. Niemand wird unter Druck<br />

gesetzt, jeder erhält die Zeit, die er für<br />

die richtige Entscheidung braucht“. Für<br />

die meisten Menschen geht es bei der<br />

Immobilie um eine Transaktion, die einmal,<br />

höchstens zweimal im Leben getätigt<br />

wird. Umso wichtiger ist es, dass alles<br />

zur vollsten Zufriedenheit über die Bühne<br />

geht. So gehören ausführliche Objektbegehungen,<br />

Analysen des Objektumfeldes<br />

samt Entwicklungsperspektiven, die Ermittlung<br />

des Wertes und eine gesicherte<br />

Finanzierungsplanung ebenso zum<br />

Dienstleistungspaket wie die Erfassung<br />

von Wünschen und Zielen, das Führen<br />

von Verkaufsverhandlungen, die Einsichtnahme<br />

in verschiedene Kataster, notwendige<br />

Behördengänge und die Übergabe<br />

der Immobilie. Reutter achtet darauf,<br />

dass nur jene Immobilien in den Blick<br />

genommen werden, die den Ansprüchen<br />

und den finanziellen Möglichkeiten der<br />

Interessenten entsprechen. „Wir legen<br />

Wert auf eine offene und transparente Informationspolitik“,<br />

sagt Uwe Reutter, der<br />

über eine ausgeprägte Marktkenntnis des<br />

Immobilienmarktes verfügt.<br />

Reutter Immobilien deckt ein großes<br />

Ein starkes Team: Stehend von links: Christoph Barth,<br />

Uwe Reutter, Patrick Rothenbacher. Sitzend: Carmen<br />

Weber und Gisela Weber.<br />

Uwe Reutter ist seit über 20 Jahren im Immobiliengeschäft<br />

tätig.<br />

Spektrum ab. „Vom Baumstück über<br />

Aussiedlerhöfe, Eigentumswohnungen<br />

und Einfamilienhäuser bis hin zu Fabrikgebäuden<br />

können wir alle Nachfragen<br />

bedienen“, betont der Geschäftsführer.<br />

Er weiß, dass das Marktverhalten auf der<br />

<strong>Alb</strong> mit dem in Ballungsgebieten nicht<br />

zu vergleichen ist. „Die Immobiliennot<br />

ist hier in der Region nicht so groß. Wir<br />

haben eine leichte Seitwärtsbewegung<br />

mit nach oben gehender Tendenz. Der<br />

Markt ist derzeit gut“. Gesucht werden<br />

aktuell insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

und auch Hofstellen stellen<br />

einen echten Nischenmarkt dar. „Früher<br />

brauchte man auf der <strong>Alb</strong> keinen Immobilienmakler.<br />

Doch zunehmend werden<br />

unsere Dienstleistungen geschätzt“, freut<br />

sich Reutter. Er hat sich mit seinem Unternehmen<br />

etabliert. Dies vor allem deshalb,<br />

weil er auf Qualität und Sachkenntnis bei<br />

sich und seinen Mitarbeitern großen Wert<br />

legt. Er selbst hat Immobilienwirtschaft<br />

studiert und sein Diplom als Sachverständiger<br />

durch ein Aufbaustudium erlangt.<br />

Die Mitgliedschaft im Immobilienverband<br />

Deutschland und im Bundesverband<br />

deutscher Grundstücksachverständiger<br />

ist ihm zur Qualitätssicherung wichtig.<br />

Eine gute und repräsentative Vermarktung<br />

einer Immobilie ist alles andere als<br />

ein schnelles Geschäft. Deshalb ist neben<br />

einer guten Beratung auch Geduld<br />

gefragt, die sich nachhaltig auf den Erfolg<br />

auszahlt. „Mein Unternehmen möchte<br />

vor, während und nach dem Kauf oder<br />

Verkauf einer Immobilie ein kompetenter<br />

Ansprechpartner sein“, macht Reutter<br />

deutlich. Dies gilt insbesondere bei einer<br />

Immobilienabwicklung mit einer Erbengemeinschaft,<br />

bei der sich eine Investition<br />

in ein Gutachten immer lohnt. Die qualitative<br />

Arbeit von Reutter Immobilien bleibt<br />

indessen auf dem Markt nicht unbemerkt.<br />

So wurde Reutter von „Focus“ als einer<br />

von 1000 Top-Makler in Deutschland und<br />

als einer von drei im Landkreis Reutlingen<br />

ausgezeichnet und auch im führenden Immobilienmagazin<br />

„Bellevue“ aufgeführt.<br />

Text: Maria Bloching<br />

Fotografie: Maria Bloching<br />

Informationen<br />

Reutter Immobilien GmbH<br />

Hauptstraße 11<br />

72525 <strong>Münsingen</strong><br />

Tel.: 07381 / 934620<br />

www.reutter-immo.de<br />

In der Ausstellung bei SRT Bader gibt es viele Anregungen zur Gartengestaltung<br />

Egal ob ein wild-romantischer Naturgarten<br />

oder eine modern gestaltete Freizeitoase<br />

— der Kreativität sind beim Einsatz von<br />

Jura, Muschelkalk, Granit, Basalt, und<br />

Co praktisch keine Grenzen gesetzt.<br />

Wer sich überzeugen will, sollte sich die<br />

große Ausstellung im Naturstein Zentrum<br />

nicht entgehen lassen: Auf rund 20 Ar<br />

zeigen verschiedene Pflaster, Beläge,<br />

Gartenwege, Trockenmauern sowie diverse<br />

Solitär- und Quadersteine die vielfältigen<br />

Möglichkeiten, aus dem eigenen Garten<br />

einen echten Blickfang zu machen, auf.<br />

„Auch Lärmschutzwände, Sitzbänke<br />

oder Tische lassen sich aus Naturstein<br />

gestalten“, sagt Steffen Koch, der sich die<br />

Das Werk am <strong>Alb</strong>trauf in Hülben aus der Vogelperspektive<br />

Geschäftsleitung des Familienbetriebes<br />

mit seiner Mutter Ella teilt.<br />

Natursteine sind nicht nur für die<br />

Ewigkeit, sie weisen auch eine einmalige<br />

Struktur auf, die jedem Garten seine ganz<br />

individuelle Note verleiht. Dabei gilt: Je<br />

länger die Steine der Witterung ausgesetzt<br />

sind, desto mehr Patina, sprich mehr<br />

individuellen Charme, entwickeln sie. Die<br />

verschiedenen Gesteinssorten weisen die<br />

unterschiedlichsten Farbtöne auf — egal ob<br />

grau, weiß, schwarz, rot, grün oder beige,<br />

die Palette ist breit gefächert. Bei SRT<br />

Bader gibt es obendrein eine umfassende<br />

Beratung, ganz auf die individuellen<br />

Wünsche des Kunden zugeschnitten. In<br />

die neue Saison startet das Naturstein<br />

Zentrum <strong>Alb</strong> übrigens in diesem Jahr schon<br />

am 24. April: Mit einem Tag der offenen<br />

Tür mit musikalischer Unterhaltung.<br />

Saugbagger und Containerservice<br />

Mit einem Saugbagger sowie Containern<br />

in verschiedenen Größen, von 6 bis 15<br />

Kubikmeter, unterstützt SRT Bader den<br />

findigen Bauherrn in weiteren Bereichen.<br />

„Der Saugbagger kann überall eingesetzt<br />

werden, wo ein großer Staubsauger<br />

gebraucht wird“, erklärt Steffen Koch.<br />

Nicht nur Firmen nutzen diesen Service,<br />

auch von Privatleuten, die ihren Bauschutt<br />

möglichst staubfrei entsorgen wollen, wird<br />

der Saugbagger immer öfter geordert.<br />

Ebenso vereinfacht der Container-Service<br />

sämtliche Bauvorhaben rund um Haus und<br />

Garten: „ Das erspart den Bauherren selbst<br />

fünf Mal mit dem Hänger zu fahren“, weiß<br />

Steffen Koch. Auch in Sachen Entsorgung,<br />

auch bei Problemmaterialien, stehen die<br />

Spezialisten aus Hülben mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Fotografie: Thomas Blank<br />

Informationen<br />

SRT Bader GmbH & Co. KG<br />

An der Steige 16, 72584 Hülben<br />

T: 07125 / 5352<br />

Mo bis Fr 7 bis 17 Uhr<br />

(Mai bis Oktober)<br />

Sa 7 bis 12 Uhr<br />

Jeden 1. Sonntag im Monat<br />

Schausonntag<br />

info@naturstein-zentrum-alb.de<br />

www.naturstein-zentrum-alb.de<br />

info@saugbagger24.com<br />

www.saugbagger24.com<br />

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50 Jahre Schulzentrum im <strong>Lauter</strong>tal<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Eine Erfolgsgeschichte auf der <strong>Alb</strong><br />

Die Entscheidung mitten auf der grünen Wiese eine Schule zu bauen, war vor einem halben Jahrhundert wegweisend und<br />

in die Zukunft gerichtet. Heute sind im Schulzentrum im <strong>Lauter</strong>tal drei Schularten sowie ein Kindergarten untergebracht,<br />

der Einzugsbereich der Schüler ist breit und das Bildungsangebot groß.<br />

Drei Klassentrakte gehören zum Schulzentrum samt Sportareal, Hausmeister- und Verwaltungsgebäude.<br />

20<br />

Es war ein mühevoller Weg hin zur neuen<br />

Schule, die zunächst den Namen „<strong>Lauter</strong>talschule“<br />

trug. Man sei „nicht aus Übermut<br />

auf den Gedanken gekommen ein<br />

neues Schulhaus zu bauen, sondern die<br />

unzulänglichen Verhältnisse hätten dies<br />

gefordert“, betonte der damalige Buttenhausener<br />

Bürgermeister Hans Schweizer<br />

bei der Einweihung der <strong>Lauter</strong>talschule<br />

am 26. November 1966. Diese „unzulänglichen<br />

Verhältnisse“ betrafen die Gemeinden<br />

Buttenhausen und Hundersingen gleichermaßen,<br />

da deren Ortsschulen keine<br />

Erweiterungsspielräume zu ließen und hätten<br />

umfangreich saniert werden müssen.<br />

Deshalb sollte eine Gemeinschaftsschule<br />

für die Kinder der zwei selbständigen Gemeinden<br />

zwischen beiden Ortschaften in<br />

freier Landschaft entstehen. Kommunalpolitisch<br />

Verantwortliche bewiesen damit<br />

die frühe und vorausschauende Erkenntnis,<br />

dass ein gleichgelagertes Problem am<br />

besten gemeinsam gelöst werden kann.<br />

Dennoch sollte es noch einige Jahre dauern,<br />

bis der Neubau von den ersten Ideen<br />

bis zur Fertigstellung schließlich in die<br />

Tat umgesetzt werden konnte. Zum einen<br />

sorgte der Schulstandort für heftige Diskussionen,<br />

zum anderen war auch die Finanzierung<br />

umstritten. Die Verteilung der<br />

finanziellen Last wurde letztendlich entsprechend<br />

der Belegung durch Kinder der<br />

beiden Gemeinden auf 40% für Hundersingen<br />

und 60% für Buttenhausen festgelegt.<br />

Die Baukosten beliefen sich auf rund 2,5<br />

Millionen D-Mark und wurden durch Darlehen<br />

der beiden Gemeinden sowie durch<br />

Landeszuschüsse finanziert. Für Lehrmittel<br />

gingen rund 20.000 D-Mark Spenden<br />

ein. Mit dem Bau wurde am 24. November<br />

1964 begonnen, fast auf den Tag genau<br />

zwei Jahre später fand die Einweihung<br />

statt. Der Schulbetrieb startete mit 66<br />

Grundschulkindern in zwei Klassen, außerdem<br />

mit 76 Hauptschulkindern in den<br />

Klassen 5 bis 9 aus Hundersingen und<br />

Buttenhausen.<br />

Die Schulanlage umfasste bereits zu Anfangszeiten<br />

drei Flachdachgebäude als<br />

Klassentrakte, die durch überdachte Pausengänge<br />

miteinander verbunden wurden.<br />

Daran schlossen sich Verwaltungsräume<br />

und Hausmeisterwohnung in einem Klinkersteingebäude<br />

sowie die Turnhalle mit<br />

Lehrschwimmbecken an.<br />

In der neuen Schule sollten Grund- und<br />

Hauptschüler aus Buttenhausen und Hundersingen<br />

sowie Hauptschüler aus Apfelstetten<br />

unterrichtet werden. „Der Neubau<br />

geschah zu einem Zeitpunkt, zu dem noch<br />

nicht der drohende Bildungsnotstand in<br />

der Republik ausgerufen worden war und<br />

dessen Postulation kurz darauf zu hektischen<br />

Reaktionen der Politiker und zu<br />

Reformen im gesamten Bildungsbereich<br />

führten“, meinte der frühere Münsinger<br />

Bürgermeister Rolf Keller bei der Feier<br />

des 25-jährigen Jubiläums. Gründerväter<br />

der <strong>Lauter</strong>talschule hätten sich nicht träumen<br />

lassen, dass die Wogen der Bildungseuphorie<br />

der 1960er Jahre beinahe das<br />

neue Schulhaus zum Einsturz gebracht<br />

hätten, weil laut den neuen Schulentwicklungsplänen<br />

plötzlich kein Bedarf mehr in<br />

einer Nachbarschafts-Volksschule im <strong>Lauter</strong>tal<br />

gesehen wurde. Die <strong>Lauter</strong>talschule<br />

drohte zum Präzedenzfall fehlinvestierter<br />

finanzieller Mittel in beträchtlicher Höhe<br />

zu werden. Das Thema kam auf Betreiben<br />

von Wirtschaftsminister Leuze sogar vor<br />

den Landtag und nur dank des Einsatzes<br />

zahlreicher Kommunalpolitiker konnte<br />

schließlich der Standort <strong>Lauter</strong>talschule<br />

erhalten bleiben. Die Gemeinden Apfelstetten,<br />

Bichishausen, Gundelfingen mit<br />

Dürrenstetten und Bremelau wurden in<br />

den Schulverband mit einbezogen, gemeinsam<br />

wurde ein Schulbezirk gebildet.<br />

Bis es so weit war, mussten allerdings<br />

noch starre konfessionelle Barrieren überwunden<br />

werden.<br />

Längst hat sich die <strong>Lauter</strong>talschule als<br />

Grundschule gemeinsam mit der Gustav-<br />

Heinemann-Schule als Förderschule sowie<br />

der Erich-Kästner-Schule als Sprachheilschule<br />

als wichtige Bildungseinrichtung<br />

„Schulzentrum im <strong>Lauter</strong>tal“ für Kinder<br />

aus sieben Stadtteilen der Stadt <strong>Münsingen</strong><br />

etabliert, seit diesem Schuljahr ist<br />

sogar der Kindergarten für die Kinder der<br />

<strong>Lauter</strong>talortschaften in neu eingerichteten<br />

Räumen untergebracht. Die Kooperation<br />

der drei Schulen untereinander gilt als<br />

Selbstverständlichkeit, zahlreiche Projekte<br />

werden gemeinsam durchgeführt, Räume,<br />

Anlagen, Mittagstisch und Kernzeitangebote<br />

zusammen genutzt. Wachsende Schülerzahlen<br />

und Platznot sorgten schließlich<br />

Den Kindern im Schulzentrum im <strong>Lauter</strong>tal stehen<br />

viele Möglichkeiten zum Aufenthalt in der Natur zur<br />

Verfügung<br />

Das<br />

rdbeerrot<br />

Evon logo Print<br />

So sah die neu gebaute <strong>Lauter</strong>talschule im Jahr 1966<br />

aus.<br />

im Jahr 2003 für eine Schulerweiterung,<br />

durch die das Ganztagesschulkonzept<br />

zumindest teilweise umgesetzt werden<br />

konnte. Im „Glaspalast“ sind heute Küche,<br />

Aula, ein Werkraum und ein naturwissenschaftlicher<br />

Raum sowie die Verwaltung<br />

untergebracht. Derzeit besuchen rund 100<br />

Schüler die Grundschule, davon sind 20<br />

Schüler in Sprachheilklassen integriert. 40<br />

Schüler gehen in die Gustav-Heinemann-<br />

Schule am Standort Schulzentrum, darüber<br />

hinaus werden weitere 50 Schüler bei<br />

der Inklusion an anderen Schulen von hier<br />

aus intensiv betreut und begleitet.<br />

Der Standort besitzt Alleinstellungsmerkmal.<br />

„Wir sprechen hier von einer der<br />

schönst gelegenen Schulen überhaupt“,<br />

sagt Rudolf Teuffel, Schulleiter der Gustav-<br />

Heinemann Schule. Durch die Nähe zur<br />

Natur, zum Wasser und zu den Dörfern<br />

würden sich vielfältige Möglichkeiten ergeben,<br />

allerdings sei man auch sehr vom<br />

vorgegebenen Öffentlichen Nahverkehr<br />

abhängig. Arnd Brändle, Schulleiter der<br />

<strong>Lauter</strong>talschule, sieht weiteres Entwicklungspotenzial:<br />

„Wir wollen einen Antrag<br />

auf Ganztagesschulbetrieb stellen und<br />

brauchen mehr Platz“. Schon jetzt wird für<br />

die Mittelstufenschüler der Förderschule<br />

dreimal in der Woche Mittagstisch angeboten<br />

und Brändle könnte sich durchaus vorstellen,<br />

dieses Angebot auf Grundschüler<br />

auszuweiten. Dies mitunter auch, weil ein<br />

Absinken der Schülerzahlen in den nächsten<br />

Jahren nicht zu erwarten ist – ganz im<br />

Gegenteil. Ob im „grünen Klassenzimmer“<br />

im Freien, an der Kletterwand, im Spielund<br />

Balancierpark oder im Schulgarten<br />

– das Schulzentrum im <strong>Lauter</strong>tal ist mit<br />

Leben gefüllt und präsentiert sich als Bildungshaus,<br />

das auch Kindergartenkinder<br />

mit einbezieht.<br />

Kompromisslos gut. Punkt für Punkt.<br />

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Eine Schulklasse bezieht im Jahr 1966 mit Lehrer<br />

Held den Neubau.<br />

Information: Am 18. Juni wird 50-jähriges<br />

Jubiläum gefeiert. Um 11 Uhr beginnt der<br />

Festakt in der Turnhalle mit Schulchor,<br />

Grußworte und Tanzaufführung. Von 12<br />

bis 16 Uhr gibt es im Glaspalast und im<br />

Festzelt Kulinarisches, auf dem ganzen<br />

Schulgelände finden sich Spiel-, Bewegungs-<br />

und Mitmachangebote. Um 13 Uhr<br />

führt die Klasse 4 einen Sketsch auf, von<br />

14 Uhr bis 14.30 Uhr gibt es einen Sponsorenlauf<br />

zugunsten des Fördervereins der<br />

Gustav-Heinemann-Schule. Um 15 Uhr findet<br />

in der Turnhalle ein Figurentheater mit<br />

„Kauter & Sauter“ statt.<br />

Text: Maria Bloching, Quelle Stadtarchiv<br />

<strong>Münsingen</strong><br />

Fotografie: Maria Bloching (2), Stadtarchiv<br />

<strong>Münsingen</strong> (2)<br />

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Veranstaltungskalender<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2016</strong><br />

Juni<br />

Sa. 04.06.<strong>2016</strong><br />

Filmnacht<br />

Musikkapelle Rietheim<br />

So. 05.06.<strong>2016</strong><br />

Konzert Bigband Gymnasium <strong>Münsingen</strong><br />

Zehntscheuer <strong>Münsingen</strong><br />

So. 05.06.<strong>2016</strong><br />

Matinee - Konzert auf der Rathausbühne<br />

Akkordeonorchester Münsinger <strong>Alb</strong> e.V.<br />

Fr. 10.06.<strong>2016</strong> – So. 10.07.<strong>2016</strong><br />

Fußball EM - Public Viewing<br />

Rathausplatz <strong>Münsingen</strong><br />

Fr. 10.06.<strong>2016</strong><br />

Kabarett "Die schrillen Fehlaperlen"<br />

Rathausplatz <strong>Münsingen</strong><br />

Sa. 11.06.<strong>2016</strong> – So. 12.06.<strong>2016</strong><br />

Burghock mit Zeltlager und Bewirtung<br />

Schützenhaus<br />

Do. 16.06.<strong>2016</strong><br />

125 Jahre Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Kreissparkasse <strong>Münsingen</strong><br />

Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein, OG <strong>Münsingen</strong><br />

!!! TherapeutIN gesucht !!!<br />

Sa. 18.06.16<br />

Sonnwendfeier<br />

Sportplatz Dottingen<br />

Schwäb. <strong>Alb</strong>verein OG Dottingen,<br />

Sa. 25.06.16<br />

Sonnwendfeier<br />

Schwäb. <strong>Alb</strong>verein,<br />

Musikkapelle Rietheim<br />

Physio &<br />

Krankengymnastik<br />

• Kurse<br />

• Fitness<br />

• Gerätetraining<br />

Sa. 18.06.<strong>2016</strong><br />

50 Jahre Schulzentrum <strong>Lauter</strong>tal<br />

Schulzentrum <strong>Lauter</strong>tal<br />

Fr. 24.06.<strong>2016</strong><br />

Schulkonzert<br />

Alenberghalle <strong>Münsingen</strong><br />

Gustav-Mesmer-Realschule <strong>Münsingen</strong><br />

Sa. 25.06.<strong>2016</strong> – So. 26.06.<strong>2016</strong><br />

Backhaushockete<br />

Vereinsgemeinschaft Trailfingen<br />

Juli<br />

Fr. 01.07.<strong>2016</strong><br />

Sommer-Open-Air, DJ-Party im Freibad<br />

Stadt <strong>Münsingen</strong><br />

(Ausweichtermin: 05.08.<strong>2016</strong>)<br />

So. 03.07.<strong>2016</strong><br />

Bewirtung Schlosscafe Grafeneck<br />

Förderverein Schillerschule <strong>Münsingen</strong><br />

Sa. 09.07.<strong>2016</strong> – So. 17.07.<strong>2016</strong><br />

Sportwoche<br />

Sportverein Auingen<br />

Fr. 15.07.<strong>2016</strong><br />

Sternaberghock mit Jubiläumsfeier<br />

Musikkapelle Böttingen<br />

Fr. 15.07.<strong>2016</strong><br />

Cornholeevent Elfmeterturnier<br />

Sportfreunde Rietheim<br />

So. 17.07.<strong>2016</strong><br />

Weißwurst-Frühstück mit Blasmusik<br />

Rathausplatz <strong>Münsingen</strong><br />

Musikkapelle Rietheim<br />

Fr. 12.07.<strong>2016</strong><br />

Theater Lindenhof "Der Feierabendbauer"<br />

Zehntscheuer <strong>Münsingen</strong><br />

Stadt <strong>Münsingen</strong><br />

Sa. 23.07.<strong>2016</strong> – So. 24.07.2017<br />

Jungtierschau<br />

Kleintierzuchtverein <strong>Münsingen</strong><br />

So. 24.07.<strong>2016</strong><br />

Dorf- und Schlossfest<br />

Samaritersstift Grafeneck<br />

So. 24.07.<strong>2016</strong><br />

Gottesdienst auf dem Segelflugplatz<br />

Segelflugplatz Eisberg Dottingen<br />

ev. Kirchengemeinde Dottingen-Rietheim,<br />

Wir suchen Austräger<br />

für das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> auf 450,- Euro Basis.<br />

Bei Interesse melden Sie sich bei Fa. LogoPrint GmbH<br />

Frau Susanne Rohrmann-Leibfarth<br />

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logo Print GmbH | Gutenbergstraße 39 /1 | 72555 Metzingen<br />

Telefon 07123 9391-0 | info@logoprint-net.com | www.logoprint-net.com<br />

Mi. 27.07.<strong>2016</strong><br />

Run in die Ferien<br />

TSG <strong>Münsingen</strong><br />

Sparte Leichtathletik<br />

Do. 28.07.<strong>2016</strong><br />

Blutspenden<br />

Alenberghalle <strong>Münsingen</strong><br />

DRK-Ortsverein <strong>Münsingen</strong><br />

Do. 28.07.<strong>2016</strong> – Sa. 10.09.<strong>2016</strong><br />

Sommerferienexpress der SAB<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn <strong>Münsingen</strong><br />

Sa. 30.07.<strong>2016</strong> – So. 31.07.<strong>2016</strong><br />

Münsinger Stadtfest<br />

August<br />

Sa. 13.08.<strong>2016</strong><br />

Elfmeterturnier<br />

Sportverein Böttingen<br />

So. 14.08.<strong>2016</strong><br />

Frühwanderung mit Weißwurstessen<br />

Schwäb. <strong>Alb</strong>verein<br />

Ortsgruppe Rietheim<br />

Do. 18.08.<strong>2016</strong> – Fr. 19.08.<strong>2016</strong><br />

Hockete<br />

Hundersinger Vereine<br />

So. 21.08.<strong>2016</strong><br />

Hax'n-Essen<br />

THW-Unterkunft Auingen<br />

THW-Ortsverband <strong>Münsingen</strong><br />

Schloßstraße 5 • 73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon: 07026 - 8 11 55 • info@physio-glashaus.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber,<br />

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Tel.: 07026 /3535<br />

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Redaktion:<br />

Maria Bloching<br />

Peter Stotz<br />

Eva-Maria Pulvermüller<br />

Kerstin Dannath<br />

Erscheinungsweise:<br />

viermal im Jahr<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />

05/<strong>2016</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />

etwaige enthaltene Informationsfehler – einschließlich der<br />

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von Texten und Abbildungen (auch Teilen davon) nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Zustimmung durch den Herausgeber.<br />

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