Berner Kulturagenda 2016 N° 24

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2 Anzeiger Region Bern 16 saisoneröffnung 2016.2017 23. – 29. Juni 2016 Musikfestwoche Meiringen Michaelskirche, 1.– 9. Juli 2016 ERÖFFNUNGS- FEST & OPENAIR- KONZERT SA, 27. AUGUST 2016 KUBUS, WAISENHAUSPLATZ & BUNDESPLATZ 13:00 – 19:00 Eröffnungsfest Kubus Publikumschor Kostproben & Einblicke in die Saison 2016.2017 Kinderschminken Gewinnspiele … und vieles mehr 20:30 – 22:00 Openair-Konzert Bundesplatz* Mario Venzago, Chefdirigent BSO Berner Symphonieorchester «Vorspiele – Nachspiele» Werke von J. S. Bach / Stokowski, Beethoven, Sibelius, Liszt, u.a. Mit freundlicher Unterstützung EINTRITT FREI Ab 22:30 Lounge, Beats & Drinks Kubus * bei Regen im Kultur Casino Bern Karten und weitere Informationen unter 031 329 52 52 www.konzerttheaterbern.ch Von Sinnen : 7. Juli, 19.30 Uhr I. van Keulen, Violine | H. Reents-Kang, Violine | Ch. Schiller Viola | P. Demenga, Cello | D. Chenna, Fagott | B. Glemser, Klavier Geraten Sie mit Fa-Gottes Hilfe von Pirchner nicht «von Sinnen», wenn Sie der berauschenden Violinsonate von C.Franck und Schumanns Klavierquintett lauschen Übersinnlich : 8. Juli, 19.30 Uhr Ch. Altenburger, H. Reents-Kang Violinen | Ch. Schiller Viola | P. Demenga Cello | F. Renggli, Flöte | M.A. Carmona, Oboe | S. Pires Klarinette | O. Darbellay Horn | B. Glemser, Klavier | S. O’Brien, Harfe | M. Würsch Glasharmonika, Perkussion Vom Winde verwehte, leise Magie, gemischt mit archaischen Rhythmen: Werke von Mozart, Ravel Tournier, Schreker, Vivier und Ginastera Fest der Sinne : 9. Juli, 19.30 Uhr Das grosse Finale mit allen Festivalmusikern (siehe oben) M. Ravel Introcuction et Allegro für Harfe, Bläser und Streicher F. Poulenc Sextett für Klavier und Bläser C. Franck Klavierquintett Geigenbauschule Brienz: Vorträge/offenes Atelier, 4. – 8. Juli Kinder Klangwerkstatt Abschlussaufführung 9. Juli, 16.00 Uhr, Hotel Adler Central Kurs 4. – 9. Juli Vorverkauf: www.kulturticket.ch / tonträger music&more, Bern / Haslital Tourismus Details unter www.musikfestwoche-meiringen.ch Wer Kultur hat, wirbt im KULTURPOOL kulturpool.com Impressum Herausgeber: Verein Berner Kulturagenda Die Berner Kulturagenda ist ein unabhängiges Engagement des Vereins Berner Kulturagenda. Sie erscheint wöchentlich mit dem Anzeiger Region Bern in einer Gesamtauflage von 150 494 Ex. / verein@bka.ch Geschäftsführung: Beat Glur, beat.glur@bka.ch Redaktion: redaktion@bka.ch Leitung: Sarah Sartorius (sas), sarah.sartorius@bka.ch Céline Graf (lin), celine.graf@bka.ch Katja Zellweger (kaz), katja.zellweger@bka.ch Praktikum: Janina Neustupny (jan), praktikum@bka.ch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Simon Jäggi, Jeans for Jesus, Milena Krstic, Birke Tunç Layout: prepress@anzeigerbern.ch Druckvorstufe: prepress@anzeigerbern.ch Verlag/Inserate: Simon Grünig, simon.gruenig@bka.ch Adresse: Berner Kulturagenda, Grubenstrasse 1, Postfach 32, 3123 Belp, Telefon 031 310 15 00, Fax 031 310 15 05, Internet: www.bka.ch Nr. 26/27 erscheint am 6.7.16. Redaktionsschluss 22.6.16 Inserateschluss 29.6.2016. Nr. 28/29 erscheint am 20.7.16. Redaktionsschluss 6.7.16 Inserateschluss 13.7.2016. Agendaeinträge: Nr. 26/27 bis am 29.6.2016 / Nr. 28/29 bis am 13.7.2016. Eingabe an die Datenbank der Berner Zeitung BZ: Auf www.bka.ch klicken Sie auf den Link «Veranstaltungen gratis hinzufügen». Bei technischen Problemen wenden Sie sich an Tel. 031 330 39 91 oder per E-Mail an veranstaltungen@hinweise.ch. Über die Aufnahme in die Berner Kulturagenda entscheidet die Redaktion der Berner Kulturagenda. Änderungen durch die Veranstalter vorbehalten. Verleger: Gemeindeverband Anzeiger Region Bern, Postfach 5113, 3001 Bern Abonnemente: Sie können die Mittwoch-Ausgabe des Anzeigers Region Bern inkl. BKA abonnieren: 3-Monate Schnupper-Abo: CHF 25 1-Jahres-Abo: CHF 110 1-Jahres-Gönner-Abo: CHF 222 Bestellungen an: verlag@bka.ch, 031 310 15 00 Rechtlicher Hinweis: Redaktionelle Beiträge und Inserate, welche in der Berner Kulturagenda abgedruckt sind, dürfen von nicht autorisierten Dritten weder ganz noch teilweise kopiert, bearbeitet oder sonstwie verwendet werden. Insbesondere ist es untersagt, redaktionelle Beiträge und Inserate – auch in bearbeiteter Form – in Online-Dienste einzuspeisen. Die Berner Kulturagenda dankt der Stadt Bern für die finanzielle Unterstützung. Neue Kunst aus den Sigg und M+ Sigg Collections 19.02. – 19.06.2016 Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee Eine Kooperation von VERLÄNGERT BIS 25.09.2016 IM KUNSTMUSEUM BERN 160527_Inserat_BKA_Ch_Wh_verl_142x208mm.indd 1 27.05.2016 10:44:30
23. – 29. Juni 2016 Anzeiger Region Bern 17 3 Kopfkino statt Papphörner TICKETS Absurdes muss nicht immer vollständig dargestellt werden, um zu wirken. Die Inszenierung «Die Nashörner» von Eugène Ionesco auf dem Gurten setzt auf Abstraktionsvermögen und Live-Musik. Hans ist ein «gemässigter Mensch». Darum kann er seinem verkaterten Freund Behringer mit Vorwürfen und Lebenstipps kommen. Zweiter sinnt nach über das Leben und seine Einsamkeit. Als dann zweimal ein Nashorn durch die Strassen trampelt, sind alle mit der Frage nach der Anzahl Hörner beschäftigt. Behringer will das Problem beheben. Die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner aber zweifeln an seiner Wahrnehmung. Alle scheuen den Kern des Problems und die absurde Diskussion dreht sich im Leeren. Parabel auf menschliches Verhalten Eigentlich geht es nicht um die titelgebenden Nashörner, in die sich die Menschen im Dorf verwandeln. Das Stück «Die Nashörner» des rumänischen Theaterautors Eugène Ionesco von 1957 ist ein Paradebeispiel des absurden Theaters und eine Parabel auf das menschliche Verhalten in der Gesellschaft. Dynamik Herdentrieb Für die Regisseurin und Initiantin des Gurten-Theaters, Livia Anne Richard, geht es in ihrem «Herzblutstück» um den menschlichen Herdentrieb. «Das Stück ist brandaktuell. Dass der Mensch dazu neigt, immer derjenigen Gruppe mit dem am lautesten brüllenden Anführer zu folgen, kann man zur Zeit anhand des europaweit wieder salonfähig gewordenen Rechtspopulismus feststellen.» In den sozialen Medien könne man ähnliche Differenzierungsprobleme beobachten. Dieser Aspekt findet sich auch in der leicht adaptierten, berndeutschen Fassung Richards. Live-Musik und Zeitloses Das zeitlose Bühnenbild besteht aus einer schiefen Fläche mit weissen Kuben, aus welchen sämtliche Szenenbilder entstehen. Und statt aufwändiger und letztlich überflüssiger Nashornkostüme oder Nashorn-Pappnasen setzt Richard auf das Kopfkino, die Fantasie der Zuschauerinnen und Zuschauer. Darum ist auch der Sound wichtig – die Musik- und Geräuschkulisse übernehmen der Gitarrist Hank Shizzoe und der Schlagzeuger Simon Baumann. Katja Zellweger Gurten, Wabern Premiere: Do., 23.6., 20.30 Uhr Vorstellungen bis 19.8. www.theatergurten.ch Wir verlosen 3 × 2 Tickets für die Vorstellung vom Di., 28.6: tickets@bka.ch Mensch oder Nashorn? Fredi Stettler (r.) als Behringer. Hannes Zaugg Graf, z-arts.ch Liebe ist stärker als der Tod Yin und Yang Die Performancekünstlerin Laurie Anderson verwebt in ihrem eigensinnigen Essayfilm «Heart of a Dog» Gedanken zu Abschied, Erinnerung und zum Geschichtenerzählen. Auf Bildern von Laurie Anderson und Lou Reed ist sie oft auch zu sehen. Sei es an Filmpremieren oder Vernissagen: Mit wachem Blick schaut sie in die Fotokameras. Die Rede ist von der Terrierdame Lolabelle, die eine eigene Trainerin hatte, abstrakte Bilder malte und Klavier spielte. Die amerikanische Talentierte Terrierdame mit berühmtem Frauchen: Lolabelle. Filmcoopi Musikerin und Performancekünstlerin Laurie Anderson widmet ihrem verstorbenen Hund den essayistischen Film «Heart of a Dog». Anderson nimmt Lolabelles Tod als Ausgangspunkt für einen filmischen Bewusstseinsstrom über die Abschiede in ihrem Leben und die Veränderungen in der westlichen Gesellschaft. Die totale Überwachung New Yorks nach 9/11 und die Frage, was mit all dem aufgezeichneten Filmmaterial einmal passieren wird, beschäftigen die Künstlerin, aber auch der Tod ihrer Mutter, die Anderson nie wirklich geliebt hat. Ganz am Schluss erst steht die Widmung für ihren 2013 verstorbenen Mann, den Musiker Lou Reed. Leben, Tod und Zwischenreich Laurie Anderson, die in den 80er Jahren mit dem Song «O Superman» auch ausserhalb einer eingeschworenen Kunstszene Bekanntheit erlangte, denkt in ihrem kunstvoll editierten Filmessay, zusammengesetzt aus animierten Szenen, Super-8-Aufnahmen und visuellen Spielereien, über das Leben, den Tod und die Zwischenwelt nach. In einer berührenden Sequenz erinnert sie sich an ihre Kindheit und überlegt, wieso Erinnerungen immer mehr verwässern, je mehr über sie gesprochen wird. Am Ende des philosophischen Films, getragen von Andersons ausdrucksstarker Stimme, kommt sie zu folgender tröstlichen Erkenntnis: «Der Sinn des Todes ist das Freisetzen von Liebe.» Sarah Sartorius Kino Rex, Bern Do., 23. und Sa., 25., bis Di., 28.6., 18.30 Uhr, Fr., 24.6., 18.45 Uhr und Mi., 29.6., 20.45 Uhr www.rexbern.ch Irene und Georges Miserez aus Ostermundigen stellen bei Kunst in Guggisberg Farbstiftkreationen und Naturfotografien aus. Seine Makroaufnahmen von Seerosenblättern und Blumen strahlen Ruhe und Gleichgewicht aus – ihre bunten Zeichnungen zwischen Tier, Mensch und Gefährt putschen auf wie eine Vitamintablette. Wie Yin und Yang ergänzen sich die Kunstwerke des Ehepaars Irene und Georges Miserez. Bei Kunst in Guggisberg im Gemeindehaus zeigen sie je mindestens 15 Bilder unter den Titeln «Das Kind in mir tanzt» (sie) und «Poesie, Farbe und Licht» (er). Georges Miserez fotografiert seit über 40 Jahren – am liebsten in der Natur. Irene Miserez entdeckte die Kunst als Hobby mit 35 Jahren, worauf sie ein Fernstudium machte und Kurse, von Aktmalerei bis Steinbildhauen, besuchte. Das Zeichnen mit Farbstift entdeckte sie, als sie die Terpentindämpfe der Ölfarben nicht mehr ertrug. Zur neuen Technik inspirierten sie auch ihre Grosskinder. Fröhlich sagt sie: «Das hat in mir die kindliche Kreativität hervorgeholt.» Céline Graf Gemeindehaus Guggisberg Sa., 25. und So., 26.6. www.kunst-in-guggisberg.ch Farbstiftzeichnung aus der Serie «Das Kind in mir tanzt» von Irene Miserez. Irene Miserez Pegelstand Kolumne von Simon Jäggi Während ich diese Zeilen schreibe, läuft gerade das Spiel Schweden – Italien. Es läuft halt EM, was soll ich machen. Alles Private ausgeblendet, sind es diese beiden Dinge, die mein Leben bestimmen: Sport und Musik. Da gibt es ja dieses grossartige gleichnamige Album von Züri West – und daher vermute ich seit 1987, dass dieses ungleiche Paar zusammengehört. Weshalb ist das so? Als ich kürzlich mit einem anderen Musiker auf dem Rennvelo sass, was wir relativ häufig tun, und wieder über diesen Laden sprachen, der in Bern fehlt: Der Veloladen mit Vinyl und einer Bar, wo sich der gepflegte Randonneur seinen Espresso reinpfeift. Dieses Geschäft hiesse freilich: «Sport und Musik». Aber leider hätten dort «Diese beiden Dinge bestimmen mein Leben: Sport und Musik.» alle Bärte und Rapha-Velokleider und würden darüber diskutieren, wie der Mahlgrad der Quick-Mill-Kaffeemaschine einzustellen sei, und es wäre ein furchtbares Hipster-Geschäft. Daher ist es schon okay, dass es diesen Laden auch weiterhin nicht gibt. Aber der Zusammenhang dieser sich scheinbar ausschliessenden Sphären wäre damit immer noch nicht geklärt. Ganz lustige Leserinnen und Leser unter Ihnen werden jetzt ins Zeitungspapier kalauern: «Doping!» Auch findet man im Netz ganz viele Studien, wie die Musik die körperliche Leistung steuern und unterstützen kann. Zum Beispiel: Wer den Marathon zu schnell angeht, sollte auf den ersten zehn Kilometern Whitney Houston hören. Aber auch das lässt mich kalt, da muss mehr sein. Und da hatte ich kürzlich einen Auftritt, einen Arbeitsgig (Obacht: Parallele zu Arbeitssieg). Ich driftete herrlich ab, war im Flow, schweifte ab in eine Parallelwelt. Dort ist es schön, dort will man öfters hin. Und dort drüben bin ich manchmal auch auf dem Rennvelo. In sich selbst abtauchen – das ist vielleicht der bedeutendste Zusammenhang zwischen Sport und Musik. Simon Jäggi ist Sänger der Kummerbuben und im Naturhistorischen Museum Bern zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Er hat Familie und hält Hühner. Illustration: Rodja Galli, a259
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Seite 5 und 6: 23. - 29. Juni 2016 Anzeiger Region
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