HEINZ Magazin Essen 07-2016

Boxenstopp mit Kult
Eine Rallye quer durchs Ruhrgebiet Die „1. Budentour“ führt Besitzer von Old- und Youngtimern vom 23.-25.9.
in zwei Etappen und auf sechs verschiedenen Routen an ganz unterschiedlichen Ecken des Potts entlang. Fixpunkte
auf der Strecke sind ganze 50 Buden, die unverwechselbar für Lebensgefühl und Mentalität des Reviers
stehen. Start ist auf der Zeche Ewald in Herten.
R
uhrgebiet – das ist jahrzehntelanger Strukturwandel, ist Ballungsgebiet
mit über fünf Millionen Einwohnern und das ist an
so vielen Ecken viel grüner als gedacht. Eine „Bunte Tüte“, möchte
man denken und kommt mit diesem Vergleich unweigerlich zu einem
weiteren Kennzeichen, das glücklicherweise in die Gegenwart der Städte
zwischen Rhein, Lippe und Ruhr herübergerettet wurde: die Bude. Dort,
wo ganz unterschiedliche Kulturen, Generationen und Charaktere aufeinandertreffen,
ist sie Sammelpunkt, Versorgungsoase und, ja, ein echter
Mikrokosmos im Verdichtungsraum „Metropole Ruhr“. „Man tauscht sich
dort aus, es findet Kommunikation statt“, bringt es Frank Neumann auf
den Punkt. „In der Bude treffen die Menschen aufeinander, denen der
grelle Supermarkt zu unpersönlich ist.“ Der Befragte weiß, wovon er
Wer darf teilnehmen?
Zum Start berechtigt sind PKWs, Kleintransporter und Mopeds
mit Baujahren von 1950 bis einschließlich 1990. Weiter sind eine
gültige HU bis einschließlich 09/2016 sowie reguläre Kennzeichen,
Saison-Kennzeichen, Oldtimer-Zulassungen oder rote 07er-
Dauerkennzeichen notwendig. Bevor es auf Tour geht, findet vor
Ort für alle Fahrzeuge ein Sicherheitscheck statt. Anmeldungen
sind noch bis zum 22.7. möglich.
spricht, hat er doch als Organisator der „1. Budentour“ ganze 50 jener Kultbüdchen
mit seinem Team ausgewählt. Bei dieser „Old- und Youngtimer
Kultfahrt“ machen sich die Teilnehmer vom 23.-25.9. in ihren rollenden
Schätzchen auf eine spannende Reise quer durch den Pott, aufgeteilt in
zwei Etappen, die jeweils das westliche und das östliche Ruhrgebiet abdecken.
Welche Buden dabei genau angesteuert werden, möchte Frank
Neumann noch nicht verraten – nur so viel: „Auf sechs verschiedenen
Routen starten maximal 200 Fahrzeuge zeitlich versetzt. So wird es an
den einzelnen Anlaufpunkten kein Getümmel geben.“ Vielmehr erwartet
die Reisenden dort ein Kontrollstempel, die kleine Stärkung für zwischendurch
und der obligatorische „kurze Schnack“. Und genau darum
geht es den Organisatoren der „Budentour 2016“: Das Ruhrgebiet mit all
seinen schönen Ecken, aber auch Kanten kennenzulernen. „Wir starten
auf Zeche Ewald in Herten und legen auf Zeche Hannover in Bochum
eine Mittagspause ein. Die Route führt an schönen landschaftlichen
Punkten vorbei, beinhaltet aber etwa auch die Dortmunder Nordstadt“,
so Neumann. Nur mit eben solch einer Mischung könne man die Mentalität
des Ruhrgebiets in Gänze einfangen.
Auch der Rahmen stimmt: Fünf Sonderprüfungen gilt es, während der
Kult-Tour zu lösen, in deren Zuge es die Fahrer auch mal hinter das Steuer
eines schnittigen Hot Rods führt. Die Übergabe der wegweisenden
Roadbooks und die Vorstellung der Startgruppen moderiert Kabarettist
und Ruhrpott-Original Wolfgang Trepper und nach dem Einparken am
Ralley-Samstag dürfen sich die Teilnehmer auf ein exklusives Konzert von
14 | HEINZ | 07.2016