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Aufsichtsbericht 2015

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eablagerung. Die Mischbettfilter entfernen als<br />

Ionen gelöste radioaktive Stoffe aus dem Reaktorkühlkreislauf<br />

und dienen der Einhaltung der<br />

spezifizierten chemischen Bedingungen. Druck<br />

und Temperatur des Kühlmittels betragen beim<br />

Eintritt in die Mischbettfilter 2,5 bar und 50 °C<br />

und liegen damit deutlich tiefer als im Reaktorkühlkreislauf.<br />

Mehrere in Serie geschaltete Absperrventile<br />

ermöglichen es jederzeit, die Mischbettfilter<br />

vom Reaktorkühlkreislauf zu trennen.<br />

Die Armatur und der Boden wurden dekontaminiert.<br />

Der Oberteil des Ventils wurde ausgetauscht.<br />

Die anschliessende Untersuchung<br />

zeigte einen Riss in der Ventilmembran als Ursache<br />

der Leckage. Aufgrund der guten Betriebserfahrung<br />

mit dieser Ventilart kann von einem<br />

Einzelfehler ausgegangen werden.<br />

Im Rahmen der systematischen Sicherheitsbewertung<br />

wurde die rissbedingte Leckage des<br />

Membranventils vom ENSI der Kategorie A (Abweichung)<br />

der ENSI-Sicherheitsbewertungsskala<br />

zugeordnet, als Aspekt des Zustands und<br />

Verhaltens der Anlage mit Bedeutung für die Sicherheitsebene<br />

1 und das Schutzziel «Einschluss<br />

radioaktiver Stoffe».<br />

Die vom Reaktorkühlkreislauf an die Umgebungsluft<br />

und die Gebäudestrukturen abgegebene<br />

Wärme wird über eine zweisträngige Umluftanlage<br />

abgeführt. Jeder Strang verfügt<br />

über zwei Umluftventilatoren, von denen einer<br />

in Betrieb sein muss. Am 22. Oktober <strong>2015</strong><br />

kam es bei einer geplanten Umschaltung in einem<br />

Strang zum Ausfall beider Ventilatoren.<br />

Nach 47 Minuten konnte einer der Ventilatoren<br />

wieder gestartet werden. Sowohl die zulässige<br />

Reparaturzeit von 24 Stunden als auch der für<br />

die Raumtemperatur geltende Grenzwert der<br />

Technischen Spezifikation wurden eingehalten.<br />

Die Untersuchung der betroffenen Schalter<br />

zeigte als Ursache im einen Fall nicht korrekt<br />

schliessende Kontakte des danach ersetzten<br />

Hauptschützes. Im zweiten Fall war der Fehler<br />

nicht reproduzierbar und es ergaben sich keine<br />

Befunde. Ein umfassender Freigabeantrag für<br />

den Ersatz von 380-V-Schaltern, der auch die<br />

betroffenen Umluftventilatoren abdeckt,<br />

wurde dem ENSI im November <strong>2015</strong> eingereicht.<br />

Im Rahmen der systematischen Sicherheitsbewertung<br />

wurde der gleichzeitige Ausfall der<br />

beiden Ventilatoren vom ENSI der Kategorie A<br />

(Abweichung) der ENSI-Sicherheitsbewertungsskala<br />

zugeordnet, als Aspekt des Zustands und<br />

Verhaltens der Anlage mit Bedeutung für die Sicherheitsebenen<br />

1 und 2 und schutzzielübergreifender<br />

Bedeutung.<br />

Eine Zusammenstellung der Vorkommnisse der<br />

vergangenen zehn Jahre ist im Anhang in Figur 2<br />

dargestellt. Eine Übersicht über die meldepflichtigen<br />

Vorkommnisse im Berichtsjahr findet sich in<br />

Tabelle 4.<br />

3.3 Anlagetechnik<br />

3.3.1 Revisionsarbeiten<br />

Während des Revisionsstillstands in der Zeit vom<br />

6. Juni bis zum 6. Juli <strong>2015</strong> wurden geplante Tätigkeiten<br />

wie Brennelementwechsel und Brennelementinspektionen,<br />

Inspektionen elektrischer und<br />

mechanischer Einrichtungen, zerstörungsfreie Prüfungen,<br />

wiederkehrende Funktionsprüfungen an<br />

Komponenten und Systemen sowie Instandhaltungs-<br />

und Änderungsarbeiten durchgeführt.<br />

Schwerpunkte bei den Wiederholungsprüfungen<br />

an mechanischen Komponenten waren Wirbelstrom-<br />

und Ultraschallprüfungen am Reaktordruckbehälter<br />

(RDB), an Hauptkühlmittelleitungen<br />

und am Druckhalter. Folgende Prüfungen sind hervorzuheben:<br />

Aufgrund von Befunden in den belgischen<br />

Kernkraftwerken Doel 3 und Tihange 2 wurden<br />

ausgewählte Bereiche des Grundmaterials des<br />

RDB mit einem qualifizierten Ultraschallprüfsystem<br />

auf laminare Herstellungsfehler geprüft. Es<br />

ergaben sich keine bewertungspflichtigen Anzeigen.<br />

Die Rundnähte, die Trag- und Führungspratzen<br />

des RDB sowie die Rohranschlussnähte und Innenkanten<br />

der RDB-Stutzen wurden mit einem<br />

qualifizierten mechanisierten Ultraschallprüfsystem<br />

geprüft. Dabei ergab sich eine zulässige<br />

bewertungspflichtige Anzeige an einer Rundnaht.<br />

Die Anzeige ist aus früheren Prüfungen<br />

bekannt und hat sich zwischenzeitlich nicht verändert.<br />

An der Innenwand des RDB, an den Stutzen der<br />

Hauptkühlmittelleitungen sowie am oberen<br />

und unteren Kerngerüst wurden visuelle Prüfungen<br />

durchgeführt. Am Kerngerüst wurden<br />

neue zulässige Befunde festgestellt.<br />

Der Reaktordruckbehälter einschliesslich Primärkreis<br />

wurde einer Druckprobe unterzogen.<br />

Bei den Begehungen an den drei Loops wurden<br />

keine Auffälligkeiten festgestellt.<br />

ENSI <strong>Aufsichtsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

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