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Zoonews Sommer 2016

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ZOONEWS SOMMER<br />

Herausgegeben vom Zoo Zürich und der Tiergarten-Gesellschaft Zürich<br />

Herausgegeben vom Zoo Zürich und der Tiergarten-Gesellschaft Zürich<br />

2 016<br />

www.zoo.ch<br />

ROTE VARIS<br />

Drei Jungtiere auf Expedition<br />

im Masoala Regenwald<br />

GOING WILD!<br />

Erlebnistage für bedrohte Tiere<br />

FLEDERMAUS-WELT<br />

Neue Ausstellung im Zoolino


Schwerpunkt • Junge Varis<br />

Szepterwechsel im Reich<br />

der Lemuren<br />

Die Roten Varis haben Nachwuchs. Es ist bereits die zweite<br />

Generation, die im Masoala Regenwald geboren ist.<br />

Liebe Zoofreunde<br />

Im Masoala Regenwald pulsiert das Leben<br />

manchmal etwas versteckt. Aber<br />

sorgfältige Beobachtung wird regelmässig<br />

belohnt: Sowohl die Roten Varis wie<br />

auch die Mähnenibisse kündigten mit<br />

dem Nestbau ihren Nachwuchs an. Beide<br />

Arten sind in ihrer Heimat Madagaskar<br />

stark bedroht, weshalb es uns besonders<br />

am Herzen liegt, mit unserem Nachwuchs<br />

zum Arterhalt beizutragen.<br />

Im Kaeng Krachan Elefantenpark ist<br />

die älteste Elefantenkuh Druk gestorben.<br />

Sie war eine grossartige Tante. Wir erinnern<br />

uns lebhaft, wie sie und Omysha<br />

während Monaten fast pausenlos zusammen<br />

unterwegs waren. Bald schon<br />

dürfen wir uns hoffentlich wieder über<br />

ein Elefantenjunges freuen. Es wird der<br />

erste Nachwuchs von Farha und Thai.<br />

«Going wild!» Am Wochenende vom<br />

3. und 4. September <strong>2016</strong> finden die Erlebnistage<br />

für bedrohte Tiere statt. Wir<br />

stellen unsere Naturschutzprojekte vor<br />

und bieten ein vielseitiges Programm für<br />

grosse und kleine Zoofans. Am Samstag<br />

ist der Zoo im Rahmen der «Langen<br />

Nacht der Museen» bis 2.00 Uhr geöffnet,<br />

und die Restaurants bereichern das<br />

ganze Wochenende mit Spezialitäten aus<br />

Thailand, Madagaskar und Südamerika.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei<br />

der Lektüre der <strong>Zoonews</strong>!<br />

Von Nicole Schnyder<br />

Redaktion <strong>Zoonews</strong><br />

Wenn lautstarke Rufe durch die Baumwipfel<br />

des Masoala Regenwaldes schmettern,<br />

sind die Roten Varis mitten in einer<br />

Unterhaltung. Was für uns rau und<br />

unfreundlich anmutet, ist die alltägliche<br />

Kommunikation unter Lemuren: «Ich<br />

bin hier, wo bist du?» Und umgekehrt.<br />

Die zwei Männchen und vier Weibchen<br />

haben einen starken Gruppenzusammenhalt.<br />

Während die Weibchen – das ältere<br />

Muttertier Sambara und ihre drei Töchter<br />

– langjährige Bewohnerinnen des Masoala<br />

Regenwaldes sind, kamen die Männchen<br />

Tsoka und Tantely 2014 zur Blutauffrischung<br />

von Frankreich nach Zürich.<br />

Der Zuchtbuchführer des Europäischen<br />

Erhaltungszuchtprogrammes EEP koordinierte<br />

damals die Rochade, an der drei<br />

Zoos beteiligt waren.<br />

Übung macht die Mutter<br />

Im vergangenen Januar zeigte die zehnjährige<br />

Garabola erstmals mütterliches<br />

Verhalten. Sie baute an verschiedenen Or-<br />

ten kleine Nester. Das Vari-Nest ist eine<br />

spartanische Bettstatt: Es besteht aus ein<br />

paar Ästchen oder Blattwedeln und ist<br />

meist in einer Höhe von wenigen Metern<br />

angelegt. Garabola stand zu jenem Zeitpunkt<br />

noch weit von einer Geburt entfernt<br />

– viel eher war es der Anfang ihrer<br />

Trächtigkeit, die rund 100 Tage dauerte.<br />

In der Zeit der Schwangerschaft verhielt<br />

sich Garabola immer deutlicher als Chefin.<br />

Auch in der Wildnis auf der madagassischen<br />

Halbinsel Masoala, wo die Roten<br />

Varis ausschliesslich verbreitet sind,<br />

führt immer ein Weibchen die Gruppe<br />

an. Sie geniesst das Exklusivrecht bei<br />

der Fortpflanzung und ist auch an den<br />

Futterstellen privilegiert. Offenbar löste<br />

Garabola ihre Mutter Sambara Schritt<br />

für Schritt in dieser Rolle ab.<br />

Drei auf einen Streich<br />

Eine Woche vor der Geburt startete Garabola<br />

wiederum, ein Nest zu bauen. Am<br />

23. April war es so weit: Die Drillinge lagen<br />

dicht aneinander gerollt im Nest, auf<br />

einem Treppenabsatz in etwa drei Metern<br />

Höhe. Garabola behütete ihre Jungen und<br />

Ihr Zoodirektor Dr. Alex Rübel<br />

Wer Tiere kennt,<br />

wird Tiere schützen.<br />

zoo.ch/naturschutz<br />

Die vier Wochen alten Varis im Nestfarn, der seinem Namen alle Ehre macht.<br />

Bilder: Martin Bauert, Jean-Luc Grossmann<br />

2 ZOONEWS SOMMER <strong>2016</strong>


Schwerpunkt • Junge Varis<br />

Mutter Garabola und ihre Drillinge, einen Tag nach der Geburt. Die Augen der Kleinen waren in den ersten Tagen blau.<br />

liess sie nur kurz zur Futtersuche alleine.<br />

Wenn der aktuelle Standort des Nestes ihren<br />

Ansprüchen nicht mehr gerecht wurde,<br />

zügelte sie die Drillinge jeweils in ein<br />

neues Nest. Der Umzug erfolgte im Maul,<br />

eins nach dem anderen. Auch der Vater,<br />

die Grossmutter und die Tanten übernahmen<br />

Betreuungsaufgaben.<br />

Inzwischen entdecken die Kleinen den<br />

Masoala Regenwald – begleitet von der<br />

Gruppe – bereits auf eigenen Beinen. Bis<br />

sie sich in die lautstarken Unterhaltungen<br />

der Erwachsenen einmischen, werden allerdings<br />

noch ein paar Monate vergehen.<br />

Film der Varis: www.zoo.ch/jungevaris<br />

Schatzsuche im Regenwald<br />

In Sumatras Wäldern leben mehr als doppelt so viele Orang-Utans als bisher gedacht.<br />

Das ist gut. Aber nicht so gut, wie Sie vielleicht denken.<br />

Bilder: Martin Bauert, PanEco<br />

Von Nicole Schnyder<br />

Redaktion <strong>Zoonews</strong><br />

Diese News von der indonesischen Insel<br />

Sumatra verblüffen: Man schätzt heute,<br />

dass es 14 000 statt der bisher angenommenen<br />

6600 Orang-Utans gibt. Das sind<br />

gute Nachrichten! Doch woher tauchen<br />

diese Tiere so plötzlich auf? Um das zu<br />

verstehen, muss man wissen, wie Bestandeszahlen<br />

überhaupt entstehen: Wissenschaftler<br />

streifen durch definierte Sektoren<br />

in den Wäldern. Ausgerüstet mit<br />

GPS-Geräten und Feldstechern halten<br />

sie in den Bäumen Ausschau nach Schlafnestern<br />

der Orang-Utans. Diese geben<br />

verlässliche Hinweise, wie viele Tiere in<br />

dieser Umgebung leben. Basierend auf<br />

den Resultaten und den abgesuchten<br />

Quadratmetern folgen Hochrechnun-<br />

gen, bezogen auf den gesamten Lebensraum.<br />

Romantische Dschungelspaziergänge?<br />

Mitnichten.<br />

Mission mit Folgeauftrag<br />

Es ist heiss, feucht, unwegsam, nass, glitschig,<br />

sumpfig, die Mücken stechen und<br />

die Blutegel saugen. Kurzum, solche<br />

Datenerhebungen sind Knochenarbeit.<br />

Daher suchen die Forscher dort nach<br />

Orang-Utans, wo sie sie vermuten. Für<br />

die neuste Studie haben sie jedoch auch an<br />

weniger typischen Orten gesucht – und<br />

gefunden! Die Forscher entdeckten<br />

Nester in höheren Lagen als bisher und in<br />

forstlich genutzten Wäldern, so genannten<br />

Sekundärwäldern. Beides «Neuland»<br />

im biologischen Fachverständnis<br />

von Orang-Utans. Die wirklich gute<br />

Nachricht ist darum, dass Orang-Utans<br />

diese Lebensräume bewohnen. Die neu<br />

entdeckten Populationen und Verbreitungsgebiete<br />

sind wie ein gewonnener<br />

Schatz, den es nun zu schützen gilt. Denn<br />

die Bedrohungslage ist unverändert:<br />

Palmölplantagen zerstören die Regenwälder.<br />

Und in Plantagen werden Orang-<br />

Utans nie überleben.<br />

www.zoo.ch/naturschutz-sumatra<br />

Der Forscherblick geht in die Baumkronen.<br />

ZOONEWS SOMMER <strong>2016</strong> 3


Natur & Forschung • Tierisches<br />

Adieu und goodbye!<br />

Die Elefantengruppe verlor ihre langjährige Leitkuh und Tante Druk.<br />

Ein Ereignis mit internationaler Ausstrahlung.<br />

Von Nicole Schnyder<br />

Redaktion <strong>Zoonews</strong><br />

Sie war bei den Weibchen die unangefochtene<br />

Autorität. Gross und mächtig in ihrer<br />

Erscheinung, bestimmt in ihrem Handeln.<br />

Druk hatte einen eigenen, starken<br />

Charakter. Mit List und Charme entzog<br />

sie sich, wenn es ihr missfiel. Die Lücke,<br />

die der Tod der 49-jährigen Elefantenkuh<br />

hinterlässt, klafft im Elefantenpark aber<br />

an einem anderen Ort.<br />

Erzieherin der Elefantenbande<br />

Druk war eine grossartige Tante und begleitete<br />

zehn Jungtiere durch die ersten<br />

Jahre. Sie hat sie beschützt, vor neugierigen<br />

Rüsseln und tretenden Beinen der<br />

Geschwister abgeschirmt, sie bei Aufregung<br />

beruhigt und von Gefahren ferngehalten.<br />

Besonders intensiv war die Bindung<br />

zu Indis jüngster Tochter Omysha.<br />

Nicht selten hörte man bei den Besuchern:<br />

«Jöö, lueg d Omysha und ihres Mami!»,<br />

wenn Druk und Omysha gemeinsam<br />

durch den Tag trotteten.<br />

In majestätischer Mission<br />

Als Druk 1968 im Alter von 15 Monaten<br />

zusammen mit der etwa gleichaltrigen<br />

Chhukha von Bhutan in den Zoo<br />

Zürich reiste, war sie schon von besonderer<br />

Bedeutung: Jigme Dorji Wangchuck,<br />

der dritte König von Bhutan, entsannte<br />

die beiden Elefantenkälber als Zeichen<br />

der Freundschaft in die ferne Schweiz. In<br />

Bhutan ging diese Geste nicht vergessen.<br />

Die englischsprachige staatliche Zeitung<br />

Kuensel widmete Druk drei Tage nach ihrem<br />

Tod einen Artikel und titelte: «First<br />

Bhutanese ‚ambassador‘ to Switzerland<br />

passes away». Ein Elefant mit Diplomatenstatus,<br />

das passt zu Druk.<br />

Film von Druk:<br />

www.zoo.ch/druk<br />

FARHA WIRD MAMI<br />

Im August 2014 zog Thai im Kaeng Krachan<br />

Elefantenpark ein und bewies bereits<br />

beim ersten Date mit den Kühen seine<br />

sozialen Kompetenzen. Mit Farha verstand<br />

er sich von Anfang an. Die ersten<br />

Deckversuche waren spielerisch, es folgten<br />

aber auch ernsthafte und darunter ein<br />

erfolgreicher. Da es mehrere Paarungen<br />

gab und die Tragzeit bei Elefanten rund<br />

22 Monate dauert, ist die Angabe des<br />

Geburtstermins nur vage möglich. Wir<br />

rechnen mit einer Wintergeburt Anfang<br />

2017 – wenn alles gut geht.<br />

Ibisküken<br />

Im Masoala Regenwald sind am 25. April<br />

<strong>2016</strong> zwei Mähnenibisse geschlüpft. Inzwischen<br />

haben die Jungen ihr Gefieder<br />

bereits gemausert und sind mit den Eltern<br />

auf der Suche nach Insekten. Der Mähnenibis<br />

ist der grösste Vogel im Masoala<br />

Regenwald und ein ausgesprochener Bodenbewohner.<br />

Insgesamt sind zurzeit ein Brutpaar<br />

und sieben Jungvögel aus den vergangenen<br />

zwei Jahren sowie ein verwitwetes<br />

Männchen unterwegs. Meist entdeckt<br />

man sie in kleinen Gruppen, seltener alleine.<br />

In Madagaskar ist der Mähnenibis<br />

in seinen Beständen gefährdet, da er wegen<br />

seines Fleischs gejagt wird.<br />

Bilder: Enzo Franchini, Anna Kucherova, Susanne Weber, Robert Zingg<br />

Indi, Omysha und Chandra nehmen von der toten Leitkuh Druk Abschied.<br />

22 925 kg<br />

Randen verfüttern wir pro Jahr.<br />

4


Im Zoo• Aktuell<br />

Going wild!<br />

Die Erlebnistage für bedrohte Tiere «Going wild!» bieten am Wochenende vom 3. und 4. September<br />

<strong>2016</strong> ein vielfältiges Programm rund um unsere Naturschutzprojekte in der Wildnis.<br />

Öffentliche Führungen, Informationsstände, exotische Kulinarik aus Thailand, Südamerika und<br />

Madagaskar sowie viele weitere Attraktionen sind für Gross und Klein geplant. Für die<br />

Nachteulen unter den Zoofans sind wir am Samstagabend im Rahmen der «Langen Nacht<br />

der Museen» bis um 2.00 Uhr geöffnet. www.zoo.ch/goingwild<br />

Das Projekt von PanEco zum Schutz der Orang-Utans ist eines der sieben Naturschutzprojekte des Zoos.<br />

THAIABEND<br />

Sawadee kha, sawadee krab – willkommen in Thailand. Reisen<br />

Sie für ein paar Stunden in die Welt der Elefanten! Nach einem<br />

Willkommensdrink führen unsere Zooführer Sie durch den Kaeng<br />

Krachan Elefantenpark, wo Sie spannende Hintergründe zu den<br />

Elefanten, zur Anlage sowie zum Naturschutzprojekt für die wildlebenden<br />

Elefanten in Thailand erfahren. Anschliessend kommen Sie<br />

in der Thailodge in den Genuss eines reichhaltigen Buffets mit thailändischen<br />

Köstlichkeiten, während eine Khim-Spielerin den Abend<br />

mit typisch thailändischen Klängen begleitet.<br />

Bilder: Enzo Franchini, Jean-Luc Grossmann<br />

Preis pro Person Fr. 190.– (inkl. MwSt.).<br />

Im Preis inbegriffen sind Führung, Nachtessen und Getränke.<br />

Daten<br />

Freitag, 15. Juli <strong>2016</strong><br />

Freitag, 16. September <strong>2016</strong><br />

Freitag, 11. November <strong>2016</strong><br />

Information und<br />

Anmeldung<br />

www.zoo.ch/thaiabend<br />

ZOONEWS SOMMER <strong>2016</strong> 5


Im Zoo• Aktuell<br />

Die Fledermaus polarisiert seit jeher – die Ausstellung zeigt einige (Vor-)Urteile auf.<br />

Abheben mit den Fledermäusen<br />

Die neu konzipierte Dauerausstellung<br />

«Fledermaus-Welt» der Stiftung Fledermausschutz<br />

stellt im Zoolino die lichtscheuen<br />

Flattertiere ins Rampenlicht der<br />

Öffentlichkeit. Mit Hilfe neuster Multimedia-Technik<br />

können die Zoobesucher<br />

das geheime Leben der Fledermäuse<br />

aktiv erkunden, erforschen, belauschen<br />

und die Orientierung per Ultraschall<br />

sogar am eigenen Körper erfahren. Der<br />

Eintritt ist frei.<br />

www.fledermausschutz.ch<br />

Neue Webseite ab 5. Juli: www.zoo.ch<br />

FILMKURS<br />

IM ZOO ZÜRICH<br />

Möchten Sie sich mit erfahrenen Profis<br />

im spannenden Umfeld des Zoos in der<br />

Tierfilmerei weiterbilden? Dann ist dieser<br />

Filmkurs richtig für Sie! Bevor es auf die<br />

filmische Jagd nach schönen Motiven<br />

geht, schaffen wir eine theoretische Basis.<br />

Wir geben eine Einführung ins Filmen<br />

im Zoo Zürich, zeigen Beispiele zur Bildund<br />

Filmgestaltung, führen Sie in die Kameratechnik<br />

ein und stellen Beleuchtung<br />

und Tontechnik vor. Anschliessend filmen<br />

wir im Zoo verschiedene Motive für unseren<br />

Kurzfilm. Am zweiten Tag liegt<br />

das Schwergewicht auf dem Editing.<br />

Schnitt, Farbkorrektur, Effekte und Vertonung<br />

sind die Hauptthemen. Gemeinsam<br />

schneiden wir den am Vortag erstellten<br />

Kurzfilm.<br />

Preis pro Person Fr. 670.–.<br />

Im Preis inbegriffen sind der Zooeintritt,<br />

Kaffeepausen, die Teilnahme am Kurs<br />

und die Unterlagen.<br />

Termin<br />

Freitag, 19. August und<br />

Samstag, 20. August <strong>2016</strong>,<br />

jeweils 8.00 bis 17.00 Uhr<br />

Trailer zum Kurs, Informationen<br />

und Anmeldung<br />

www.zoo.ch/filmkurs<br />

Ponyreiten in der Steppe<br />

Wer sich im Jurtendorf der Mongolischen<br />

Steppe in den Sattel schwingen will,<br />

kann neuerdings zwischen null und zwei<br />

Höckern wählen. Auf der Reitbahn wird<br />

seit Frühling nämlich zusätzlich zum<br />

Kamel- auch das Ponyreiten durchgeführt.<br />

Beide finden bei guter Witterung<br />

jeweils Mittwoch, Samstag, Sonntag und<br />

an Feiertagen sowie während der Stadtzürcher<br />

Schulferien täglich statt, ausser<br />

montags.<br />

Kamele von 13.30 bis 14.15 Uhr<br />

Ponys von 14.15 bis 15.15 Uhr<br />

www.zoo.ch/veranstaltungen<br />

Bilder: Enzo Franchini, Alex Staroseltsev, Hans-Peter B. Stutz, Zoo Zürich<br />

6 ZOONEWS SOMMER <strong>2016</strong>


Sehnsucht nach Afrika<br />

Die Jubiläumsreise der Tiergarten-Gesellschaft Zürich führte eine Gruppe nach Tansania,<br />

an die Wiege der Menschheit. Es war ein Stelldichein mit der atemberaubenden Natur.<br />

Im Zoo• TGZ<br />

Bilder: Ernst Schneider, Silvia Schurter<br />

Von Silvia Schurter und Ernst Schneider<br />

TGZ-Mitglieder<br />

Nachdem wir flugmüde das Einreiseprozedere<br />

passiert und die Bedeutung<br />

von «pole-pole» (langsam-langsam) erfasst<br />

hatten, stellte uns unser Reiseleiter<br />

Hendrik Hoeck mit einem warmherzigen<br />

«Jambo» seine drei langjährigen, exzellenten<br />

Safari-Fahrer und Guides Emillian,<br />

Adrian und Gerard vor – er und<br />

sie waren die Garanten einer Reise mit<br />

«Hakuna Matata» (keine Probleme,<br />

«Easy Travel Inc.» eben). Wir besuchten<br />

die schönsten Reservate Ostafrikas, ein<br />

paar Höhepunkte möchten wir gerne herausgreifen.<br />

Die artenreiche Fauna (z.B. Colobusaffen)<br />

des Arusha Nationalparks machte<br />

uns beim Wandern durch den Primärwald<br />

am Meru-Vulkan klar, dass die Foto-<br />

Speichermedien knapp würden. Im Tarangire<br />

Nationalpark (Baobab, Elefanten,<br />

Tsetsefliegen!) war frühe Tagwacht<br />

zwingend. Tiere stressfrei zu beobachten<br />

verlangt viel Zeit – Hendrik plante diese<br />

stets ein. Im Ngorongoro-Krater hatten<br />

wir das seltene Glück, die spektakuläre<br />

Caldera nebelfrei zu erleben und eines<br />

der verbliebenen Nashörner zu beobachten.<br />

Begleitet vom Wetterglück zeigte uns<br />

Hendrik, der mehrere Jahre in der Serengeti<br />

geforscht hatte, die nächsten acht<br />

Tage alle Höhepunkte seines geliebten<br />

Nationalparks: grossartige Landschaften,<br />

ein ornithologisches Paradies und<br />

natürlich allezeit die «Big Five» (ohne<br />

Nashorn!). Überwältigend war die Wanderschaft<br />

der nicht enden wollenden Gnuherden,<br />

begleitet von Zebras und Antilopen,<br />

ge- und verfolgt von Löwen, Hyänen,<br />

Geparden, Schakalen, Marabus und Geiern.<br />

Unvergesslich war auch die erfolgreiche<br />

Jagd einer Gepardenmutter mit ihren<br />

erwachsenen Jungen auf ein Gnu-Kalb.<br />

Fundierte Referate über ökologische Zusammenhänge<br />

und das Sozialverhalten<br />

der Tiere sowie über die Lebensweise<br />

und Probleme verschiedenster Völker<br />

begleiteten die Sun-Downer. Eindrucksvoll<br />

ist uns der Besuch bei den Hadzabe<br />

in Erinnerung, der letzten Jäger und<br />

Sammler Tansanias, deren Leben sich<br />

seit 1000 Jahren kaum verändert haben<br />

dürfte. Unausweichlich werden sie und<br />

die Datoga sich auf den Weg in die fremde<br />

Moderne machen müssen, auf den die<br />

Massai schon gezwungen wurden.<br />

Tourismus – wichtigster Beitrag zum<br />

BIP – doch eine Chance? Oft hörten wir<br />

ein «Thank you for visiting Tanzania,<br />

thank you for supporting us». Wir sind<br />

es, die dankbar sind, dass wir Tansania<br />

in seiner Schönheit, Reichhaltigkeit und<br />

Widersprüchlichkeit erleben durften.<br />

Danke Hendrik, Emillian, Adrian,<br />

Gerard, «Asante sana» allen Menschen,<br />

die uns begegneten. Sie werden hoffentlich<br />

unsere Einstellung gegenüber einer<br />

fremden Kultur und Welt positiv beeinflussen.<br />

Geparden zu beobachten war einer der Höhepunkte auf der TGZ-Jubiläumsreise.<br />

ZOONEWS SOMMER <strong>2016</strong> 7


Communications<br />

Im Zoo• Agenda<br />

Agenda <strong>2016</strong><br />

Impressum<br />

Bis 23. Oktober<br />

Ausstellung zum 500. Geburtstag von Conrad Gessner.<br />

An Gessner-Trophy Museumspass zu gewinnen<br />

www.gessner500.ch<br />

2. Juli TGZ-<strong>Sommer</strong>nachtstraum, ab 18.00 Uhr, gratis Zooeinlass für<br />

Mitglieder, und Langer Samstag, Zoo und Masoala Regenwald<br />

geöffnet bis 22.00 Uhr<br />

7. Juli On Zoo Run, von 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

www.zoo.ch/onzoorun<br />

30. Juli Exotischer Abend im Masoala Regenwald, ab 18.45 Uhr<br />

www.zoo.ch/exotischerabend<br />

4. August Öffentliche Führung «Kaeng Krachan Elefantenpark» mit<br />

anschliessendem Apéro in der Thailodge, 18.00 bis 20.00 Uhr<br />

www.zoo.ch/fuehrungoeffentlich<br />

7. August Öffentliche Familienführung «Populäre Irrtümer über Tiere»,<br />

10.00 bis 11.00 Uhr www.zoo.ch/exotischerabend<br />

19. bis 20. August Filmkurs im Zoo Zürich www.zoo.ch/filmkurs<br />

1. September Öffentliche Führung «Masoala Regenwald», 18.00 bis 19.00 Uhr<br />

www.zoo.ch/fuehrungoeffentlich<br />

3. bis 4. September Going wild! und Lange Nacht der Museen: Zoo am Samstag offen<br />

bis 2.00 Uhr, Kinderprogramm und kulinarische Spezialitäten<br />

www.zoo.ch/goingwild<br />

17. September Spezialtag für Mobiliar-Kunden mit grossem Besucherandrang.<br />

Es empfiehlt sich, den Zoo an einem anderen Tag zu besuchen.<br />

24. September Exotischer Abend im Masoala Regenwald, ab 18.45 Uhr<br />

www.zoo.ch/exotischerabend<br />

29. September Eröffnung neues Aquarium<br />

6. Oktober Öffentliche Führung «Neues Aquarium» mit anschliessendem Apéro,<br />

18.00 bis 20.00 Uhr www.zoo.ch/fuehrungoeffentlich<br />

Herausgeber<br />

Zoo Zürich und<br />

Tiergarten - Gesellschaft Zürich TGZ<br />

Zürichbergstrasse 221<br />

CH-8044 Zürich<br />

www.zoo.ch/zoonews<br />

Konzept<br />

Inhalt: Ruth Hafen & Cornelia Schmid<br />

Gestaltung: Charis Arnold<br />

Redaktion<br />

Nicole Schnyder (NS, Leitung und Texte),<br />

Roger Graf, Claudia Poznik<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />

Dr. Alex Rübel, Dr. Ernst Schneider,<br />

Silvia Schurter<br />

Gestaltung und Layout<br />

Susanne Weber<br />

Titelbild<br />

Junger Roter Vari, Dr. Martin Bauert<br />

Druck<br />

Druckerei Kyburz AG, Dielsdorf<br />

Auflage<br />

41 500 Exemplare<br />

www.facebook.com/zooh.zuerich<br />

www.twitter.com/zoo_zuerich<br />

www.zoo.ch/app<br />

DIE BADESAISON IST ERÖFFNET.<br />

__PLAKATE_<strong>2016</strong>_F12_de_fr_it_RZ_Setaprint.indd 1 27.05.16 16:04

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