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Island [MSS]{DE};17_View

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AUF ACHSE<br />

ISLAND<br />

FIRE<br />

ICE<br />

AND<br />

Zischende Geysire, dampfende Vulkane, blubbernde<br />

Solfataren, bizarre Lavalandschaften, heisse Quellen.<br />

Das ist <strong>Island</strong>. Hier leben übrigens auch nette Elfen,<br />

die freilich nur sehr sensitive Menschen zu Gesicht<br />

bekommen. TEXT: PRISKA PURTSCHERT BIL<strong>DE</strong>R: OLIVIER PURTSCHERT<br />

UNSERE REISEN<strong>DE</strong>N<br />

PRISKA UND<br />

OLIVIER PURTSCHERT<br />

Priska (37), Primarlehrerin, und<br />

Olivier (40), Eventtechniker,<br />

sind schon länger vom Motorradvirus<br />

befallen.<br />

Bis vor vier Jahren waren sie als Team<br />

im modernen Strassen renngespann<br />

in der Deutschen wie auch in der Weltmeisterschaft<br />

unterwegs.<br />

Nach ihrem Abschied von den grossen<br />

Rennstrecken suchten sie eine neue<br />

Herausforderung und fanden diese<br />

im Enduro sport.<br />

ISLAND<br />

1<br />

1 – Einsame Sprengisandur-Route.<br />

2 – Es blubbert, dampft und stinkt<br />

nach Schwefel in Hverarönd.<br />

3 – Eisschollen auf dem Heidarvatn.<br />

4 – <strong>Island</strong>pferde waren jahrhundertelang<br />

das einzige Transportmittel auf<br />

der Insel.<br />

PFER<strong>DE</strong>, GLETSCHER, WIND und ganz viel<br />

Wasser waren meine ersten Gedanken zu <strong>Island</strong>.<br />

Mit dem Motorrad erschien mir das recht ungemütlich.<br />

Nichtsdestotrotz verfolgten wir den Gedanken<br />

weiter. Mit nur zwei Wochen war nicht<br />

allzu viel Zeit eingeplant, aber genug, um einiges<br />

zu erleben.<br />

Bis nach Hirtshals in Dänemark verladen wir<br />

unsere Motorräder auf den Anhänger, denn eine<br />

zweitägige Autobahnanfahrt ist nicht das, was ein<br />

Motor rad fahrer herz höher schlagen lässt. In<br />

Hirtshals finden wir dann auch einen Campingplatz,<br />

auf dem wir unseren Krempel gut zehn Tage<br />

lang zum Spottpreis abstellen können.<br />

Nach zwei Tagen auf See mit starkem Wellengang<br />

sind wir heilfroh, in Seydisfjördur, ganz im<br />

Osten <strong>Island</strong>s, an Land gehen zu können. Das Wetter<br />

ist wie erwartet kühl und neblig. Unser Weg<br />

führt uns zuerst Richtung Norden. Abseits der<br />

Ringstrasse gelangen wir schon bald über eine<br />

zwar gesperrte, aber wunderschöne Naturpiste<br />

ins Landesinnere. Die Route ist aufgrund der zum<br />

Teil weggespülten Strasse gesperrt, für unsere<br />

Reiseenduros stellt das allerdings kein Problem<br />

dar.<br />

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Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch<br />

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Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch


AUF ACHSE<br />

1<br />

1 – Wer Furten liebt,<br />

kommt auf <strong>Island</strong><br />

nicht zu kurz; auf<br />

<strong>Island</strong> gibt es keine<br />

Brücken.<br />

2 – Park-Rancher<br />

helfen uns, die verschluckte<br />

BMW<br />

wieder in die Gänge<br />

zu kriegen.<br />

3 – Ein Dampfbad<br />

der anderen Art ...<br />

4 – Der Aldeyarfoss;<br />

wer genau hinsieht,<br />

erkennt in den<br />

Gesteinsformen<br />

isländische Trolle.<br />

5 – Anfahrt durch<br />

die Lavawüste<br />

Richtung Askja.<br />

2 4<br />

FISCHERSTIEFEL BEREITHALTEN<br />

Weiter geht es dann zum Dettifoss. Der Wasserfall<br />

wird als der leistungsstärkste Europas angepriesen<br />

und ist ein entsprechender Publikumsmagnet.<br />

Am späten Nachmittag dort angekommen,<br />

sind wir aber fast allein. Unser erster Tag auf<br />

<strong>Island</strong> endet schliesslich am Myvatnsee, wo wir<br />

unser Zelt aufschlagen und auch gleich mit einem<br />

deutschen Motorradfahrer ins Gespräch kommen.<br />

Er rät uns aufgrund der hohen Wasserstände<br />

die Sprengisandur, eine bekannte Route durchs<br />

Hochland, nicht zu befahren. Aber da noch ein<br />

paar Tage voller Abenteuer vor uns liegen, vertagen<br />

wir diese Entscheidung.<br />

Nächstes Ziel auf unserer Route ist der Askjasee.<br />

Es liegt eine abenteuerliche Piste mit unzähligen<br />

Flussdurchfahrten vor uns. Also heisst es,<br />

Fischerstiefel bereithalten und los! Die Piste<br />

führt uns durch eine unendlich weite Lavawüste<br />

Richtung Kverkfjöll. Schon bei der ersten Flussdurchfahrt<br />

geht es gleich richtig zur Sache. Wir<br />

ziehen unsere Fischerstiefel über, um die Lage<br />

erst einmal zu Fuss zu prüfen, und gleich darauf<br />

kämpfe ich mich als erste erfolgreich durch die<br />

Fluten, mein Mann folgt mir auf dem Fuss. Ein<br />

Engländer, der inzwischen auch dazu gestossen<br />

ist, entscheidet sich nach erstem Zögern ebenfalls<br />

für eine Durchfahrt. «Wenn die das können, kann<br />

das ja nicht so schwer sein», denkt er sich wohl,<br />

und geht nur wenige Meter nach dem Start mitsamt<br />

dem Motorrad so richtig baden. Wir fischen<br />

ihn mit vereinten Kräften aus dem Wasser. Doch<br />

wie es mit ihm schliesslich weitergeht, entzieht<br />

sich unserer Kenntnis, denn es liegen noch etliche<br />

weitere Flussdurchfahrten vor uns. Zumindest<br />

auf sein Motorrad sind wir kurz vor der Heimreise<br />

wieder gestossen. Irgendwie wird er es wohl<br />

geschafft haben. Unser Tag endet dann bei der<br />

Eishöhle in Kverkfjöll, wo wir uns aufgrund der<br />

Kälte in der Hütte einmieten, statt das Zelt aufzustellen.<br />

3<br />

5<br />

ERDGESCHICHTE LIVE<br />

Früh am nächsten Morgen fahren wir über<br />

eine sandige Piste weiter in Richtung Askja, einem<br />

800 m hohen Vulkansystem, von wo aus wir<br />

die Strasse zum See einschlagen. Die meterhohen<br />

Schneemauern am Strassenrand zeugen noch immer<br />

vom strengen Winter und uns ist schnell klar,<br />

warum diese Zufahrt noch bis vor einigen Tagen<br />

gesperrt war.<br />

Oben angekommen, heisst es dann, wandern,<br />

denn der Askjasee ist nur zu Fuss erreichbar. Also<br />

marschieren wir gut zwei Stunden durch den<br />

Schnee. Das Ziel ist allerdings atemberaubend,<br />

jeder Schritt hat sich gelohnt. Die Askja ist ein<br />

Vulkan nördlich des Vatnajökull und beherrscht<br />

als Zentralvulkan das ca. 200 km lange, gleichnamige<br />

Vulkansystem. Der Vulkan setzt sich aus<br />

mindestens drei ineinander verschachtelten Calderen<br />

(ca. 45 km Durchmesser) zusammen, welche<br />

gemeinsam das Dyngjufjöll-Bergmassiv bilden.<br />

In der Mitte der jüngsten, um 1875<br />

entstandenen Caldera, befindet sich der See Öskjuvatn,<br />

mit 220 m einer der tiefsten Seen <strong>Island</strong>s.<br />

Auch der kleinere, ebenfalls von einem See ausgefüllte<br />

Víti- Krater befindet sich in der Caldera.<br />

Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch<br />

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Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch


AUF ACHSE<br />

Zurück von unserem Fussmarsch wollen wir<br />

eigentlich direkt von Askja aus über die Piste 910<br />

die Insel durchqueren, doch leider ist diese Piste<br />

noch immer gesperrt. Also müssen wir wohl oder<br />

übel zurück zum Myvatensee und uns dann doch<br />

Gedanken über die Sprengisandur machen.<br />

FILMEN STATT HELFEN<br />

Zuerst liegt aber noch die berüchtigte F88 vor<br />

uns. Berüchtigt ist die Piste vor allem wegen ihrer<br />

anspruchsvollen Flussdurchfahrten. Eine ist besonders<br />

tief und hat recht viel Strömung. An jener<br />

Stelle angekommen, sind wir hin und her gerissen,<br />

ob wir die Durchfahrt wagen sollen. Da der<br />

Rückweg extrem weit ist und zu dieser fortgeschrittenen<br />

Stunde wohl auch keinen Sinn mehr<br />

macht, beschliessen wir aber, es zu versuchen.<br />

Dass just in dem Moment die Rancher ankommen,<br />

ist der Sache natürlich mehr als zuträglich,<br />

denn wenn es nicht klappt, ist Hilfe nicht weit.<br />

Mein Motorrad stellt bereits in der Mitte des<br />

Flusses ab und mit vereinten Kräften schaffen wir<br />

meine Yama ha XT ans andere Ufer. Mein Mann<br />

kommt zwar weiter, aber auch seine BMW schafft<br />

es nicht aus eigener Kraft. Die Rancher entscheiden<br />

sich derweil zu filmen anstatt zu helfen, denn<br />

so bleiben die Füsse immer schön trocken. Als sie<br />

allerdings erkennen, dass die BMW wohl Wasser<br />

angesaugt hat, kommen sie dann doch ans andere<br />

Ufer und unterstützen uns mit allem, was sie zu<br />

bieten haben, sodass wir unseren Weg wenig später<br />

fortsetzen können.<br />

Nach zwei Tagen Lavawüste und Einsamkeit<br />

kommt uns das rege Treiben rund um den Myvatnsee<br />

fast etwas befremdlich vor, und so entscheiden<br />

wir uns, noch einige Kilometer weiter zu<br />

fahren und im ruhigeren Laugar unser Zelt aufzuschlagen,<br />

wo wir den Tag bei einem heissen Bad<br />

ausklingen lassen.<br />

IM EINSAMEN HOCHLAND<br />

Am nächsten Tag nehmen wir die Sprengisandur<br />

in Angriff. Die Piste zieht sich über fast<br />

400 km quer durch die Insel. An Einsamkeit ist<br />

sie nicht zu überbieten. Nach stundenlangem<br />

Fahren in der Einöde erreichen wir ohne Probleme<br />

bezüglich des Wasserstandes Landmannalaugar,<br />

und die Ansammlung von Menschen dort<br />

überfordert uns fast etwas. Erst noch war ausser<br />

einer gewaltigen Herde <strong>Island</strong>pferde stundenlang<br />

Die Mondlandschaft<br />

hat auch etwas Faszinierendes.<br />

Schutzhütte im isländischen<br />

Hochland.<br />

gar nichts da, und ums nächste Eck sieht es aus<br />

wie im Basislager des Mount Everest: Ein Zelt ans<br />

andere gereiht und haufenweise Abenteurer, die<br />

sich wie Sardinen in der Büchse in die Tümpel der<br />

heissen Quellen quetschen. Wir entscheiden uns<br />

stattdessen schlafen zu gehen und beschliessen,<br />

das heisse Bad ganz früh am nächsten Morgen zu<br />

nehmen. Denn zu dieser Tageszeit müssen wir das<br />

warme Nass nur mit ein paar wenigen Frühaufstehern<br />

teilen. Ein Spaziergang durchs dampfende<br />

Vulkangebiet ist anschliessend ein Muss.<br />

Die Weiterfahrt bis ganz in den Süden der Insel<br />

ist dann wiederum landschaftlich grandios<br />

und sehr abenteuerlich. Ganze neun Mal überqueren<br />

wir einen Fluss, der sich talauswärts<br />

schlängelt. Im Süden der Insel angekommen, ist<br />

zwar der Enduro-Spass so gut wie vorbei, aber<br />

auch dieser Teil der Insel hat einiges zu bieten. Im<br />

Süden ist es ausgesprochen windig, eine Herausforderung<br />

für jeden Zweiradfahrer. Mutig und mit<br />

massiv erhöhtem Benzinverbrauch trotzen wir<br />

dem Gegenwind.<br />

<strong>DE</strong>R GROSSE REGEN ZUM ABSCHLUSS<br />

Die Eisberge von Jökulsarlon sind klar das<br />

Highlight der Südküste. Das Wetter, bis jetzt trocken<br />

und schön, schlägt knapp zwei Tage vor unserer<br />

geplanten Rückkehr um, und es regnet so<br />

richtig. Nach der nächsten Nacht im Zelt ist dann<br />

alles nass – drinnen wie draussen. Das erklärte<br />

Ziel am folgenden Tag: Eine trockene Unterkunft<br />

für die letzte Nacht finden. Nicht ganz einfach,<br />

nur einen Tag bevor das einzige Schiff der Woche<br />

Richtung Festland ablegt.<br />

Mithilfe von Einheimischen werden wir bei<br />

einer Privatperson direkt am Hafen einquartiert.<br />

Ein Hotel zu finden, ist zu dieser Zeit ein Ding der<br />

Unmöglichkeit. Wir werden der Frau für dieses<br />

Zimmer ewig dankbar sein, denn der einzige Campingplatz<br />

in Seydisfjörur steht knöcheltief unter<br />

Wasser.<br />

Die Rückfahrt mit der Fähre gestaltet sich bei<br />

ruhiger See wesentlich angenehmer. Und in Dänemark<br />

angekommen mit unserem noch immer<br />

nassen Krempel, können wir uns nichts Schöneres<br />

vorstellen, als die 2000 km bis nach Hause im<br />

warmen, trockenen und windstillen Camper zurückzulegen.<br />

JULES VERNE UND HALLDOR LAXNESS<br />

<strong>DE</strong>R SNÆFELLSJÖKULL IN <strong>DE</strong>R LITERATUR<br />

<strong>DE</strong>R «TÖFF» <strong>DE</strong>R ISLÄN<strong>DE</strong>R<br />

DAS ISLANDPFERD<br />

«Die Reise zum Mittelpunkt der Erde» ist einer der<br />

bekanntesten Romane des französischen Schriftstellers<br />

Jules Verne. Das Buch wurde erstmals 1864 unter dem<br />

französischen Titel «Voyage au centre de la terre» veröffentlicht.<br />

Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien<br />

1873. Im Roman schickt Jules Verne drei Entdecker auf<br />

die Reise zum Mittelpunkt der Erde, quer durch eine ausgehöhlte<br />

Weltkugel. Wissenschaftlich ist die Idee längst<br />

widerlegt und doch bis heute populär. Die Reise beginnt<br />

am Krater des Snæfellsjökull, (Isländisch für Schneeberggletscher).<br />

Der Vulkan ist 1446 m hoch und liegt am<br />

westlichen Ende der Halbinsel Snæfellsnes auf <strong>Island</strong>.<br />

Er ist nicht zuletzt wegen Jules Vernes Romanklassiker<br />

einer der berühmtesten Berge der Insel. Auch der isländische<br />

Nationaldichter Halldór Laxness (1902–1998)<br />

setzte mit seinem Roman «Am Gletscher» der Mystik<br />

isländischer Landmarken und besonders dem<br />

Snæfellsjökull ein Denkmal. Laxness schrieb den<br />

Roman 1968, 13 Jahre nach Erhalt des Literaturnobelpreises,<br />

im Alter von 66 Jahren.<br />

Das <strong>Island</strong>pferd ist eine der ursprünglichsten Pferderassen<br />

der Welt. Seit dem 9. Jh., als die ersten Siedler<br />

<strong>Island</strong> in Besitz nahmen, begleitete es die Menschen<br />

durch ihre Geschichte. Ohne das Pferd wäre die Besiedelung<br />

der rauen Insel nicht möglich gewesen. Nur auf seinem<br />

Rücken war es möglich, die reissenden Flüsse, die<br />

steinigen Hochebenen und die Gletscher zu überqueren.<br />

Bis weit ins 20 Jh. hinein war das Pferd in <strong>Island</strong> das<br />

einzige Fortbewegungsmittel. Auch heute sind Strassen<br />

fast nur an der Küste so ausgebaut, dass sie mit nicht<br />

geländetauglichen Fahrzeugen befahren werden können.<br />

Sobald man ins Hinterland oder auf die Hochebene geht,<br />

sind die Pferde immer noch gefragt. Auch wenn die Isländer<br />

heute zum Überleben nicht mehr auf die Pferde angewiesen<br />

sind, haben sie sich ihre Liebe zu den einmaligen<br />

Tieren erhalten. Heute leben mehr Pferde auf <strong>Island</strong> als je<br />

zu vor (ca. 80 000). In der Schweiz leben ca. 2800 <strong>Island</strong>pferde.<br />

Besonderes Merkmal der seit dem 9. Jh. rein<br />

gezüchteten Isländer sind ihre fünf Gangarten. Zu Schritt,<br />

Trab und Galopp kommen noch Tölt und Rennpass.<br />

Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch<br />

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AUF ACHSE<br />

REISEINFO: ISLAND<br />

<strong>Island</strong> ist mit rund<br />

103 000 km 2 der<br />

flächenmässig zweitgrösste<br />

Inselstaat<br />

Europas und 2,5 mal<br />

so gross wie die<br />

Schweiz. Die Hauptinsel<br />

ist die grösste<br />

Vulkaninsel der Erde<br />

und befindet sich<br />

knapp südlich des<br />

nördlichen Polarkreises.<br />

<strong>Island</strong> hat 322 000<br />

Einwohner. Hauptstadt<br />

ist Reykjavik im<br />

Südwesten, wo 2 /3 der<br />

Isländer leben.<br />

Etwa 10 % des Landes<br />

sind mit Gletschern<br />

bedeckt, 60 % sind unbewohntes<br />

Hochland<br />

und Wüste. Die Landschaft<br />

ist von Vulkanismus<br />

und Wasserreichtum<br />

geprägt. Es<br />

gibt zahlreiche (zum<br />

Teil aktive) Vulkane,<br />

Flüsse, Seen und Wasserfälle.<br />

Darunter der<br />

Dettifoss, welcher als<br />

leistungsstärkster<br />

Wasserfall Europas<br />

gilt. Der grösste Gletscher<br />

ist der Vatnajökull<br />

in Südostisland<br />

mit 8400 km 2<br />

Fläche, was der<br />

Grös se aller Gletscher<br />

auf dem europäischen<br />

Festland zusammen<br />

entspricht. Neben der<br />

Hauptinsel gibt es<br />

eine Reihe kleinerer<br />

Inseln. <strong>Island</strong> ist dünn<br />

besiedelt: Auf 40 km 2<br />

befinden sich im<br />

Schnitt nur zwei bis<br />

vier Häuser.<br />

Die durchschnittliche<br />

Sommertemperatur<br />

<strong>Island</strong>s beträgt 11°, im<br />

Juli mit Höchstwerten<br />

von bis zu 24°.<br />

Das Wetter wechselt<br />

häufig. Das relativ<br />

milde Klima rührt<br />

vom Golfstrom her.<br />

Das Wetter wird<br />

jedoch auch durch die<br />

ostpolaren Strömungen<br />

Grönlands beeinflusst.<br />

Für zwei bis<br />

drei Monate herrscht<br />

im Sommer ununterbrochen<br />

Tageslicht.<br />

Am kürzesten Tag des<br />

Jahres gibt es hingegen<br />

nur vier Stunden<br />

Tageslicht.<br />

ROUTE/DISTANZ<br />

Seydisfjördur – Egilsstadir –<br />

Porshöfn – Dettifoss –<br />

Myvatn – Kverkfjöll –<br />

Askja – Laugar – Landmannalaugar<br />

– Jökulsarlon –<br />

Höfn – Egilsstadir –<br />

Seydisfjördur.<br />

1666 km (ohne Anfahrt)<br />

Reisezeit, zeitliche Dauer: Ende Juni bis Anfang<br />

September ist die beste Zeit für Motorradfahrer,<br />

ansonsten das ganze Jahr über sehr schön.<br />

Gesamthaft 15 Tage, 8 Tage auf der Insel.<br />

Anreise (Fähre): Die Reederei Smyril Lines bietet<br />

Fährverbindungen ab Hirtshals in Dänemark nach<br />

Seydisfjördur an. Hirtshals – Seydisfjördur retour<br />

ca. CHF 1200.– pro Person mit Motorrad.<br />

Anreise (Camper): Mit Camper und Anhänger ca.<br />

<strong>17</strong>00 km bis nach Dänemark, anschliessend 2 Tage<br />

auf der Fähre mit Zwischenstopp auf den Färöer-<br />

Inseln, dort kann auf Wunsch auch ein dreitägiger<br />

Aufenthalt eingebaut werden.<br />

Miettöff: Motorradverleih in Reykjavik, Kosten<br />

für eine Woche BMW F 650 GS um CHF 1400.–;<br />

BMW R 1200 GS um CHF 2000.–<br />

www.rentalmotorbike.com<br />

Einreiseformalitäten/Visa/Zoll: Gültiger Reisepass<br />

genügt.<br />

Geld/Währung: Isländische Krone ISK<br />

(ISK 1000.– = ca. CHF 8.–)<br />

Unterkunft : Es gibt über 100 Campingplätze in<br />

praktisch jeder Ortschaft, und wo es etwas zu sehen<br />

gibt, in freier Natur und im unbewohnten Hochland<br />

(dort praktisch immer neben den Berg-<br />

hütten). Wildes Zelten ist verboten. Kosten pro P<br />

und Nacht: um CHF 20.–. Gästehäuser, Schlafsackunterkünfte,<br />

Jugendherbergen etc. sollten in der<br />

Hochsaison (Juli/August) vorgebucht werden.<br />

www.hostel.is; www.booking.com<br />

Sprache, Verständigung: Nationalsprache ist<br />

Isländisch, Englisch und Dänisch sind jedoch weit<br />

verbreitet.<br />

Persönliche Tipps: Fischerstiefel mitbringen, um<br />

die unzähligen Furten zuerst zu Fuss zu erkunden.<br />

Motorrad unbedingt vorher auf Wasserfestigkeit<br />

überprüfen (Zündkabel, Kerzenstecker, Vergaserentlüftung<br />

und Luftansaugung des Motors in die<br />

Höhe führen).<br />

<strong>Island</strong> Offroadstrecken: www.MDMOT.com<br />

Karte: «Landkarte <strong>Island</strong>» von Reise Know-How,<br />

(reiss- und wasserfest), 1 : 425 000, CHF 14.90,<br />

über www.buch.ch<br />

Reiseführer/Literatur: «<strong>Island</strong>, Färöer-Inseln»<br />

von Reise Know-How, CHF 32.90; «InselTrip <strong>Island</strong>»<br />

von Reise Know-How, mit Insel-Faltplan und kostenloser<br />

Web-App, CHF 16.90; «<strong>Island</strong> – Zuhause am<br />

Polarkreis» von Pascal Frai, CHF 28.90; «Die Reise<br />

zum Mittelpunkt der Erde» von Jules Verne.<br />

CHF 22.90, alle über www.buch.ch<br />

Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch<br />

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