Island [MSS]{DE};17_View
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AUF ACHSE<br />
1<br />
1 – Wer Furten liebt,<br />
kommt auf <strong>Island</strong><br />
nicht zu kurz; auf<br />
<strong>Island</strong> gibt es keine<br />
Brücken.<br />
2 – Park-Rancher<br />
helfen uns, die verschluckte<br />
BMW<br />
wieder in die Gänge<br />
zu kriegen.<br />
3 – Ein Dampfbad<br />
der anderen Art ...<br />
4 – Der Aldeyarfoss;<br />
wer genau hinsieht,<br />
erkennt in den<br />
Gesteinsformen<br />
isländische Trolle.<br />
5 – Anfahrt durch<br />
die Lavawüste<br />
Richtung Askja.<br />
2 4<br />
FISCHERSTIEFEL BEREITHALTEN<br />
Weiter geht es dann zum Dettifoss. Der Wasserfall<br />
wird als der leistungsstärkste Europas angepriesen<br />
und ist ein entsprechender Publikumsmagnet.<br />
Am späten Nachmittag dort angekommen,<br />
sind wir aber fast allein. Unser erster Tag auf<br />
<strong>Island</strong> endet schliesslich am Myvatnsee, wo wir<br />
unser Zelt aufschlagen und auch gleich mit einem<br />
deutschen Motorradfahrer ins Gespräch kommen.<br />
Er rät uns aufgrund der hohen Wasserstände<br />
die Sprengisandur, eine bekannte Route durchs<br />
Hochland, nicht zu befahren. Aber da noch ein<br />
paar Tage voller Abenteuer vor uns liegen, vertagen<br />
wir diese Entscheidung.<br />
Nächstes Ziel auf unserer Route ist der Askjasee.<br />
Es liegt eine abenteuerliche Piste mit unzähligen<br />
Flussdurchfahrten vor uns. Also heisst es,<br />
Fischerstiefel bereithalten und los! Die Piste<br />
führt uns durch eine unendlich weite Lavawüste<br />
Richtung Kverkfjöll. Schon bei der ersten Flussdurchfahrt<br />
geht es gleich richtig zur Sache. Wir<br />
ziehen unsere Fischerstiefel über, um die Lage<br />
erst einmal zu Fuss zu prüfen, und gleich darauf<br />
kämpfe ich mich als erste erfolgreich durch die<br />
Fluten, mein Mann folgt mir auf dem Fuss. Ein<br />
Engländer, der inzwischen auch dazu gestossen<br />
ist, entscheidet sich nach erstem Zögern ebenfalls<br />
für eine Durchfahrt. «Wenn die das können, kann<br />
das ja nicht so schwer sein», denkt er sich wohl,<br />
und geht nur wenige Meter nach dem Start mitsamt<br />
dem Motorrad so richtig baden. Wir fischen<br />
ihn mit vereinten Kräften aus dem Wasser. Doch<br />
wie es mit ihm schliesslich weitergeht, entzieht<br />
sich unserer Kenntnis, denn es liegen noch etliche<br />
weitere Flussdurchfahrten vor uns. Zumindest<br />
auf sein Motorrad sind wir kurz vor der Heimreise<br />
wieder gestossen. Irgendwie wird er es wohl<br />
geschafft haben. Unser Tag endet dann bei der<br />
Eishöhle in Kverkfjöll, wo wir uns aufgrund der<br />
Kälte in der Hütte einmieten, statt das Zelt aufzustellen.<br />
3<br />
5<br />
ERDGESCHICHTE LIVE<br />
Früh am nächsten Morgen fahren wir über<br />
eine sandige Piste weiter in Richtung Askja, einem<br />
800 m hohen Vulkansystem, von wo aus wir<br />
die Strasse zum See einschlagen. Die meterhohen<br />
Schneemauern am Strassenrand zeugen noch immer<br />
vom strengen Winter und uns ist schnell klar,<br />
warum diese Zufahrt noch bis vor einigen Tagen<br />
gesperrt war.<br />
Oben angekommen, heisst es dann, wandern,<br />
denn der Askjasee ist nur zu Fuss erreichbar. Also<br />
marschieren wir gut zwei Stunden durch den<br />
Schnee. Das Ziel ist allerdings atemberaubend,<br />
jeder Schritt hat sich gelohnt. Die Askja ist ein<br />
Vulkan nördlich des Vatnajökull und beherrscht<br />
als Zentralvulkan das ca. 200 km lange, gleichnamige<br />
Vulkansystem. Der Vulkan setzt sich aus<br />
mindestens drei ineinander verschachtelten Calderen<br />
(ca. 45 km Durchmesser) zusammen, welche<br />
gemeinsam das Dyngjufjöll-Bergmassiv bilden.<br />
In der Mitte der jüngsten, um 1875<br />
entstandenen Caldera, befindet sich der See Öskjuvatn,<br />
mit 220 m einer der tiefsten Seen <strong>Island</strong>s.<br />
Auch der kleinere, ebenfalls von einem See ausgefüllte<br />
Víti- Krater befindet sich in der Caldera.<br />
Nr. 15-16/2016 — www.motosport.ch<br />
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