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Sagenfestspiele Magazin

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Freilichtbühne Silbertal<br />

MAGAZIN<br />

Silvretta & Vereina<br />

die Töchter des Alfonso Baretto<br />

Ein unvergleichliches Sagenschauspiel<br />

aus der Alpenwelt<br />

Österreich - Schweiz - Italien<br />

Buch ✝Peter Netzer<br />

Inszenierung Ewald Netzer<br />

Im Tal der Sagen und Mythen


Die Saat ist aufgegangen...


In Memoriam<br />

Peter Netzer<br />

...die Sonne untergeht und die Nacht uns umhüllt,<br />

kommt die Sehnsucht, dass es wieder Licht werde...<br />

Wenn die Uhr unendlich weitertickt und die Zeit für uns kommt und geht,<br />

so müssen wir es hinnehmen, ganz gleich ob wir dazu bereit sind oder nicht.<br />

Wir, die Sagenfestspiel Familie, waren nicht bereit, wollen und wollten es nicht hinnehmen,<br />

dass unser <strong>Sagenfestspiele</strong> Initiator, Autor aller bisher aufgeführten Sagen,<br />

Obmann, Regiesseur und großer Gönner,<br />

Hotelier und Touristiker Peter Netzer aus Silbertal<br />

von höherer Macht zu sich berufen wurde.<br />

Doch wir müssen uns eben dem Schicksal beugen und fügen.<br />

Es bleibt uns nur, Peter danke zu sagen für die schöne, gemeinsam verbrachte Zeit<br />

und uns an all den schönen Erinnerungen die wir mit ihm erlebten zu erfreuen.<br />

Ewald Netzer<br />

Ewald Netzer


Silbertal<br />

Heimat der Montafoner <strong>Sagenfestspiele</strong><br />

mit der einmalig imposanten Freilichtbühne<br />

Tal der Sagen und Mythen<br />

Schon vor vielen Jahren beeindruckten die Brüder †Peter, Ewald und<br />

Herbert Netzer, mit ihren Freunden und Helfern, Ludwig Boll, Gernot<br />

Netzer, †Gerhard Glieder, Albert Werle, die Trachtengruppe<br />

Silbertal und viele mehr, mit Sagenerzählungen am Teufelsbach Wasserfall.<br />

Mystische Feuer und Gesänge rundeten eine Geschichte aus der<br />

Sagenwelt ab. Das Geschehen fand auf dem Wanderweg an der<br />

Brücke über den Teufelsbach statt. Die Zuschauer wanderten mit<br />

Laternen und Lampen über die Fahrstrasse auf der anderen<br />

Talseite einwärts bis zur Ausweiche die gegenüberliegend des sagenhaften<br />

Wasserfalls war. Diese mystischen Erzählungen hatten schließlich<br />

einen so großen Zuspruch gefunden, dass die Fahrstrasse<br />

für die Zeit der Ausführungen wegen der Zuschauer gesperrt war.<br />

So suchte man nach einer Lösung mit einem bergseitigen Tribüh<br />

nenbau usw., bis Ewald seinen Bruder Peter überzeugte, dass auf<br />

seinem, Peters, Grund richtige Sagenaufführungen möglich wären.<br />

Nach einem Jahr war es endlich soweit, eine kleine Kirche, ein Holzhaus,<br />

welches ursprünglich für´s Bergmahd bestimmt war, eine urige alte Mühle mit echtem Wasserrad usw.<br />

waren der Ursprung des sich stets verändernden Sagendorfes. Auch die Errichtung einer Tribühne für über<br />

dreihundert Zuschauer unter freiem Himmel waren 1999 die Geburt der Montafoner <strong>Sagenfestspiele</strong>


Sagenerzählung am 21. Juni 1989 am Teufelsbach Wasserfall<br />

Im Juni 2000 feierliche Eröffnung der <strong>Sagenfestspiele</strong><br />

auf der Freilichtbühne mit der Bürgermusik Silbertal<br />

Erste Aufführung im Jahr 2000 auf der Freilichtbühne<br />

„Das Nachtvolk im Silbertal“


Freilichtbüh<br />

Editorial<br />

Auf Silvretta & Vereina, die Töchter des Alfonso Baretto warten<br />

Berge, Felsen, Wald und Dörfer, ein idyllischer Bergsee, zu Tal stürzende Wasser, Wiesen und Weiden eingebettet auf<br />

20.000 m2 Naturkulisse. Kilometerweise verlegte Kabel und Leitungen, Funkstreckenversorgung, Licht und Tonelemente<br />

im gesamten Bereich. Viele Headsets und Richtmikrofone gesteuert über die Toncomputer. Für beste Lichtund<br />

Tonqualität sowie Sprachverständlichkeit auf jedem Sitzplatz, sorgen sich jeweils eigene Regieverantwortliche.<br />

Über 60 Mitwirkende an einem Spielabend drehen das Rad der Zeit zurück und erwecken diese imposante<br />

Naturkulisse zum Leben. Auf 450 überdachten Sitzplätzen erleben Sie diese längst vergangene Zeit, die Freuden und<br />

Ängste dieser Menschen, ihre Lebensart und Träume unmittelbar vor sich.


ne Silbertal<br />

Mein Dank gilt in erster Linie allen treuen Mitwirkenden, die uns an jedem<br />

Spielabend auf der einzigartigen Freilichtbühne in eine längst vergangene<br />

Welt der Sagen und Mythen eintauchen lassen.<br />

Ein spezieller Dank gilt auch den langjährigen Sponsoren, allen Firmen die<br />

uns z.B. mit Preisnachlässen entgegenkommen, allen Helferinnen und Helfern<br />

die uns selbstlos unterstützen, der Feuerwehr Silbertal und allen öffentlichen<br />

Institutionen.<br />

Ewald Netzer<br />

Gesamtleitung und Regie


Silvretta & Vereina<br />

die Töchter des Alfonso Baretto<br />

Silvretta und Vereina finden mit<br />

ihrem Vater in der Bergwelt zwischen<br />

Montafon und Engadin Zuflucht vor<br />

Verfolgung einer üblen Neidgesellschaft<br />

aus ihrer südlichen Heimat.<br />

Abseits der Dörfer leben sie, vertraut<br />

mit den irdischen und überirdischen<br />

Kräften der Natur, welche Alfonso<br />

und einer seiner Töchter nachgesagt<br />

wird, in einer Balma, oder Grotte<br />

wie es heute wohl heißen würde. Der<br />

Vater Alfonso Baretto bringt neue,<br />

fremdartige ja mystische Fertigkeiten<br />

aus seiner südländischen Heimat mit.<br />

Damit steht er den Einheimischen<br />

und ihrem Vieh bei Krankheit und<br />

Not zur Seite. So gelangt er aber auch<br />

in den gefährlichen Ruf, übersinnliche<br />

Kräfte zu besitzen. Seine Töchter<br />

werden durch ihre Hilfsbereitschaft<br />

und ihr sanftes Wesen von den Dorfbewohnern<br />

ins Herz geschlossen. Ihre<br />

Schönheit und ihre Anmut wecken<br />

Zuneigung und Liebe, aber auch<br />

Neid, Missgunst und Begehren.<br />

Silvretta – die große, kühl distanzierte<br />

Schwester – muss sich schließlich<br />

ihren Weg suchen zwischen Loyalität<br />

und Liebe, zwischen Ehre, Freund-


schaft, Selbstaufgabe und Zerstörung.<br />

Denn wer Alfonso Barettos Töchter<br />

ehrt, wird ihre Schönheit und Größe<br />

genießen. Hart und unerbittlich<br />

zeigen sie sich gegenüber jenen, die<br />

ihnen ohne Respekt und Ehrfurcht<br />

gegenüber treten.<br />

Kann der sterbende Alfonso Baretto<br />

seine Töchter vor den Schatten des<br />

Lebens, die über die Balma ziehen,<br />

beschützen?<br />

Auf ihrer Spurensuche haben Peter<br />

und Ewald Netzer vor allem auf der<br />

schweizerischen Seite des Silvretta-<br />

Massivs noch zahlreiche Sagen und<br />

Legenden um Alfonso Baretto und<br />

seine Töchter gefunden. In Klosters<br />

stießen sie sogar auf seine Höhle, die<br />

heute noch „Baretto-Balma“ heißt.<br />

Die verschiedenen Überlieferungen<br />

hat Peter Netzer in seinem Buch zu<br />

einem vielschichtigen Drama verdichtet,<br />

in dem das Verhältnis der<br />

Menschen zum Berg nur ein Thema<br />

ist. Authentisch wird die alpine Welt<br />

in ihrer unnahbaren Schönheit und<br />

stoischen Größe dargestellt.<br />

Die realistische Umsetzung in der<br />

großzügig gestalteten Naturarena -<br />

die mit 15 winterfesten Baulichkeiten,<br />

wie einem Dorfgasthaus, einer Kirche,<br />

Kapelle und einem See, welche<br />

harmonisch angelegt und errichtet<br />

wurden, so als wären sie immer<br />

schon hier gewesen, aufwartet, –<br />

verleihen den Alltagsszenen zutiefst<br />

menschliche Züge. Da kommen alte<br />

Sitten und Handwerk genauso ins<br />

Spiel wie Hochzeitsbräuche.<br />

Es müssten nicht die Netzer Brüder<br />

sein, denn mit einer großartigen<br />

Inszenierung ist es Ewald Netzer gelungen<br />

die Sageninterpretation seines<br />

leider verstorbenen Bruders Peter,<br />

wiederum in ein einzigartiges Sagen<br />

Schauspiel zu kleiden und auf die<br />

imposante Freilichtbühne zu zaubern


Silvretta<br />

Nina Netzer<br />

Als Kind war ich von den <strong>Sagenfestspiele</strong>n fasziniert<br />

und durfte seit Jahren mitmachen. So freut es<br />

mich ganz besonders, dass man mir, einer Jugendlichen,<br />

diese unvergesslich schöne und verantwortungsvolle<br />

Rolle als Alfonsos Tochter „Silvretta“<br />

anvertraut hat.<br />

Vereina<br />

Amrei Saler<br />

Schon als Dorfkind machte ich mit Freude auf der<br />

großen Freilichtbühne mit. Meine ganze Familie ist<br />

praktisch von Beginn an mit dabei. Es ist für mich<br />

eine wunderschöne Herausforderung diese edle Rolle<br />

Alfonso Barettos Tochter „Vereina“ zu bekleiden.<br />

Sardasca<br />

Marlene Gassner<br />

Durch meinen Beruf kam ich in das Silbertal.<br />

Ich habe mich echt gefreut als mich Ewald Netzer<br />

gefragt hat ob ich nicht mitmachen wolle, er habe<br />

für mich eine schöne, mir zugedachte Rolle als Darstellerin<br />

des liebenswürdigen Mädchens „Sardasca“.<br />

Canard<br />

Fabian Knobl<br />

Als kleiner Junge war ich schon mit meinem Opa<br />

Peter Netzer immer auf der Freilichtbühne und<br />

durfte dann auch mitspielen. Es ist für mich eine<br />

besondere Ehre, im Andenken an meinen Opa, hier<br />

mein Bestes als Hirtenjunge „Canard“ geben zu<br />

dürfen.


Alfonso Baretto<br />

Kurt Tschofen<br />

Die <strong>Sagenfestspiele</strong> sind für mich eine eigene kleine<br />

Welt in der ich schon mehrere eindrucksvolle Rollen<br />

verkörpern durfte. Es ist wieder eine schöne und<br />

doch nachdenkliche Aufgabe diesen edlen Mann,<br />

„Alfonso Baretto“, leben zu dürfen.<br />

Mutter Katrina<br />

Marion Netzer<br />

Seit Anbeginn bin ich vertraut und verknüpft mit<br />

Aufgaben intern und extern um die <strong>Sagenfestspiele</strong>.<br />

So bin ich immer auch mit ganzem Herzen dabei<br />

und freue mich über die mir zugedachte Rolle als<br />

fast blinde „Mutter“ Canards.<br />

Jäger Clemens<br />

Ludwig Boll<br />

Seit der ersten Stunde bin ich begeisterter Anhänger<br />

der <strong>Sagenfestspiele</strong>. Ist es doch das Schauspiel Fieber<br />

das mich immer wieder aufs Neue packt und in<br />

meiner Rolle im jeweiligen Sagenspiel anspornt. Als<br />

Jäger „Clemens“ durchlebe ich ein Meer an Gefühlen<br />

und Stimmungen.


Was mag in diesem Vater vorgegangen<br />

sein, dass er zum Schutz<br />

und aus Liebe zu seinen beiden<br />

Töchtern als Nobiluomo - begüterter<br />

Edelmann, einfach alles<br />

hinter sich ließ um seine Töchter<br />

vor einer neidvollen und mordlustigen<br />

Meute in Sicherheit zu<br />

bringen.<br />

Weggehen aus der Geborgenheit<br />

der südlichen Heimat. Er muss<br />

sie schon sehr geliebt haben und<br />

kannte wohl keinen anderen<br />

Ausweg mehr als die Flucht. Ihre<br />

Mutter wollte oder konnte nicht<br />

mit auf die beschwerliche und<br />

unbestimmte Reise gen Norden.<br />

Die Berge waren ihnen jedoch<br />

nicht ganz fremd, so ragt doch<br />

der höchste Berg nahe ihrer<br />

Heimat mit nahezu 3000 Meter<br />

Höhe in den Himmel. Vertraut<br />

mit den Kräften der Natur und<br />

dem Können sie auch zu nützen,<br />

zog die kleine Familie durch<br />

Schafherden, Weinberge, Felder<br />

mit Korn und Wiesen. Die Alpen<br />

mit ihren unzähligen Matten<br />

und Weiden, Gipfeln und Spitzen<br />

kamen immer näher.<br />

Kein Bus und keine Eisenbahn<br />

konnte die Reise erleichtern,<br />

vielleicht da und dort mit Ross<br />

und Wagen und sonst eben zu<br />

Fuss wo stets Gefahren lauern<br />

konnten.<br />

Inter Bild<br />

Durch Länder und Grafschaften<br />

verschiedenster Mentalität und<br />

Kultur zogen sie immer weiter,<br />

immer den Bergen zu. Misstrauen<br />

gegenüber Fremden war wohl<br />

mehr zu spüren als Gunst und<br />

Hilfe. Doch ihre Liebenswürdigkeit<br />

und stete Hilfsbereitschaft<br />

musste sie weiter getragen haben.<br />

Von ihrer Reise ist wenig zu berichten,<br />

denn Gutes vergisst die<br />

Welt schneller als das Böse.<br />

So erreichten Sie über die Säumerwege<br />

und Pfade das Prättigau.<br />

Hier war es wohl sehr abgeschieden,<br />

aber doch lag es ganz<br />

nah an einer viel frequentierten<br />

Nord Süd Handelsroute über die<br />

Alpen.<br />

Dies wusste wohl auch Alfonso<br />

und so ließ er sich, oberhalb der<br />

Dörfer, mit seinen Töchtern in<br />

einer Balma - Grotte nieder.<br />

Inter Bild


So lebte Alfonso Baretto der Sage<br />

nach mit seinen Töchtern über<br />

den Dörfern glücklich und zufrieden.<br />

Seine Töchter wuchsen<br />

zu liebenswerten jungen Frauen<br />

heran. Allmählich wurden sie<br />

vertraut mit den Gepflogenheiten<br />

des Volkes im Tal und waren<br />

gern gesehene Helfer und Gäste.<br />

Alfonso begleitete Jäger und Hirten<br />

auf Alpen und bei der Jagd.<br />

Doch wenn fremde seine Bleibe<br />

aufspüren wollten war seine Spur<br />

auf einmal verloren und dort wo<br />

noch der Mann seine Fußspuren<br />

hinterließ lief ein Fuchs von<br />

dannen...


Alfonso Baretto kommt mit seinen beiden Töchtern Silvretta und Vereina in ein kleines, wie es scheint,<br />

fast menschenleeres Bergdorf.<br />

Niemand ist anzutreffen, lediglich Isidor genießt mit seiner rauchenden Pfeife den Morgen.<br />

Auf einmal sind da ihm fremde Menschen die ihn freundlich begrüßen.<br />

Er versteht nicht was dieser große Mann ihm hier sagen will, er erfreut sich viel mehr am Anblick der zwei fremden<br />

schönen Mädchen die nun aber flotten Schrittes mit ihrem Vater weiter bergwärts ziehen.<br />

Magdalena, die keusche Jungfrau, wie sie sich gibt, hat die fremden Besucher nicht bemerkt, sie will Isidor belehren, dass<br />

er hier nur herumstehe, er jedoch lässt dieses Gelaber über ihn stoisch über sich ergehen. Isidor sieht immer noch den Berg<br />

hinauf wo diese schönen Mädchen seinen Blicken entschwunden sind.<br />

Da kommen schwarz gekleidete fremde Männer, sich nervös umsehend, ins Dorf, sie stürmen auf Magdalena zu und fragen<br />

sie harsch und mit fremdartigem Akzent, ob sie hier einen Mann mit zwei Frauen gesehen habe. Sie weiss aber nichts,<br />

denn sie hat die drei Besucher von vorhin gar nicht wahrgenommen. Auch Isidor wird mit diesen Fragen behelligt, doch<br />

ihn interessiert das alles nicht, er lebt mit seiner rauchenden Pfeife in einer eigenen Welt. Unverrichteter Dinge verlassen<br />

die Verfolger mit Groll, ob dieser Auskunftslosigkeit, wieder das Dorf.<br />

Isidor, Walter Mangeng, ein nicht<br />

wegzudenkendes Unikat der <strong>Sagenfestspiele</strong>:<br />

„Mir macht es immer wieder<br />

Spass und erfüllt mich mit Freude<br />

wieder in neue Rollen zu schlüpfen<br />

um dabei mein Bestes geben zu können.<br />

Das Pfeifchen schmeckt mir eigentlich<br />

nur hier am besten. “<br />

Magdalena, Doris Schwarzhans,<br />

Kassenfrau und begeisterte Darstellerin<br />

seit vielen Jahren:<br />

„Als Silbertalerin bin ich eine große<br />

Anhängerin dieser Uraufführungen<br />

aus der Sagenwelt. Zudem ist diese<br />

einzigartige Freilichtbühne doch in<br />

meinem Heimatort in Silbertal.“<br />

Verfolger, Adolf Schwarzhans,<br />

durch seine Vielfältigkeit erfüllt<br />

Adolf jede ihm zugedachte Rolle<br />

mit großem Feingefühl. „Wenn der<br />

Frühling ins Land zieht, schauen<br />

meine Frau und ich gerne wieder auf<br />

den Sagenspiele Kalender. Wir, Sieglinde<br />

und ich fühlen uns mit unseren<br />

Freunden hier wohl.“


Kasper´s Haflinger werden mit Lebensmitteln<br />

für das Alpvolk beladen.<br />

Martina und Armin führen die bepackten<br />

Saumpferde hinauf zum<br />

Tobelhannes.<br />

Saumpferde waren immer die großen Helfer in den Alpen und trugen<br />

so manche Last über Stock und Stein<br />

Ein drohendes Gewitter beunruhigt die Bäuerin Bethli, es könnte noch in das trockene Heu regnen. So kommen einige<br />

zusammen um zu helfen, und auf einmal mischt sich ein ganz Fremder unter die Helfersleute, niemand weiß wer dieser<br />

hilfsbereite Herr da ist oder sein könnte.<br />

Der Fremde lässt es sich nicht nehmen auch er trägt ein Bündel mit Heu zum Stall, worauf ihn die Bäuerin dankend zur<br />

allgemeinen Brotzeit einlädt. Lisa, die Frau des Jägers, nimmt sich ein Herz und fragt ihn geradeheraus, wer er sei und<br />

von wo er komme, dass er hier einfach bei der Heuernte so selbstlos mithelfe. Darauf erfahren sie dass er Alfonso heißt<br />

und mit seinen beiden Töchtern oben am Berg in einer Balma lebe. Ungläubig staunen alle, dass man in einer Höhle oder<br />

Grotte wohnen kann. Die Bäuerin bietet Hilfe an, er möge mit seinen Töchtern in den Ort herunterziehen, man werde<br />

hier doch sicher eine vernünftige Bleibe für sie finden. Alfonso erklärt ihnen in gebrochenem Deutsch, dass sie dort oben<br />

glücklich wären und es ihnen gut gehe. Sie seien auch gesegnet mit speziellen Kräften der Natur.<br />

Bäuerin Bethli, Heinrike Bargehr,<br />

eine Frau mit dem gewissen Etwas,<br />

jeder mag sie und alles beherrscht<br />

sie. Von Anfang an eine Darstellerin<br />

zum Gernhaben. „Mir gefällt hier<br />

dieses harmonische Beisammensein.<br />

Mein Mann und ich fühlen uns als<br />

einen Teil der <strong>Sagenfestspiele</strong>.“<br />

Florian, Patrick Netzer, schon als<br />

kleiner Junge spielte Patrick mit. Heute<br />

musiziert er mit seiner Schwester<br />

nicht nur auf der Bühne, er ist auch<br />

daheim im Hotel viel am musizieren.<br />

„Ich bin froh dass ich oft mit meinem<br />

Opa hier auf der Freilichtbühne war<br />

und werde diese Zeit nie vergessen.“<br />

Jägersfrau Lisa, Gerlinde Boll, von<br />

Anfang an bei den <strong>Sagenfestspiele</strong>n.<br />

Jede ihr zugeteilte Rolle erfüllt sie<br />

mit Elan und Freude am Schauspiel<br />

„Heute können Ludwig und ich wieder<br />

schöne Rollen bekleiden. Besonders<br />

freut mich dass auch unsere Enkelin<br />

Leonie so gerne hier mitspielt.“


„Pius“, Manfred Willi, hat sein besonderes<br />

Talent in allen aufgeführten<br />

Spielen in anspruchsvollen Rollen<br />

unter Beweis gestellt: „Von allem<br />

Anfang an lagen mir die <strong>Sagenfestspiele</strong><br />

am Herzen. Nur durch größtes<br />

Durchhaltevermögen der Verantwortlichen<br />

sind diese Spiele zu<br />

einem kulturellen wie touristischen<br />

Juwel für Silbertal und das ganze<br />

Montafon geworden.“<br />

„Vinzenz“, Franz Saler, ein Original<br />

wie es im Buche steht, er geht in seinen<br />

Rollen direkt auf. Musikalische<br />

Eigenkompositionen für die <strong>Sagenfestspiele</strong><br />

sind ebenfalls im Repertoire<br />

von Franz: „Allein schon das Musizieren<br />

vom ersten Stück an hat mich<br />

fasziniert. Meine Frau und Töchter<br />

haben mich dann zum Schauspiel<br />

animiert. Ich durfte schon viele schöne<br />

Stunden auf unserer Freilichtbühne<br />

als Mitwirkender erleben.“<br />

Ein Fremder, Herr Bürkli, hat gehört, dass es hier im Ort Menschen gebe welche<br />

Naturheikräfte besäßen die besser wirkten als jene von manchen Medizinern.<br />

Doch so einfach findet man nicht zu dem oder der Richtigen. Einheimische machen<br />

sich halt auch noch einen Spaß daraus, fremde Menschen in´s Nirwana<br />

zu schicken. So auch hier, wenn Pius und Vinzenz diesen noblen Herrn da, mit<br />

Schalk im Nacken, zu einer etwas anrüchigen Schnapsbrennerin und resoluten<br />

Frau schicken. Filomena, hat da wohl ein bisschen zu viel von ihrem Selbstgebrannten<br />

probiert und lädt den Hilfesuchenden gleich, fast mannstoll, in ihre<br />

Hütte ein. Doch der fremde Herr aus der Stadt ist ganz konsterniert ob dieser<br />

Einladung und lehnt diese, fast angstvoll, dankend ab.<br />

Wie ärgerlich für die beiden „Spaßvögel“, die Rüge für ihr Tun erfolgt sofort...<br />

„Filomena“, Sieglinde Schwarzhans,<br />

eine originelle Powerfrau die ihre<br />

Rollen nicht nur perfekt verkörpert,<br />

nein, sie lebt sie förmlich. „Mein<br />

Mann und ich sind bei den Rollenverteilungen<br />

ja immer schon sehr gespannt,<br />

was auf uns zukommt. Es ist<br />

eine Freude hier mitzuwirken.“<br />

„Herr Bürkli“, Walter Bargehr, ein<br />

sehr begabter, gewissenhafter und<br />

hilfsbereiter Schauspieler mit Format.<br />

„Meine Frau war schon immer dabei<br />

und sie hat mich animiert mitzumachen.<br />

Sagen sind ein uraltes Kulturgut.<br />

Was hat damals die Menschen<br />

bewegt und wie haben sie gelebt.“


Silvretta ist traurig, sie möchte nur zu gerne wissen wie es ihrer Mutter daheim ergeht,<br />

sie bedauert, dass sie nicht auf der Flucht mitgekommen ist.<br />

Ihre Schwester Vereina tröstet sie und möchte sie mit einem gemeinsam gesungenen Lied aus der Heimat etwas aufheitern.<br />

Der Hirtenjunge Canard hat zur Feier seines Geburtstages frei bekommen und ist auf dem Weg ins Tal als er diese schönen<br />

hellen Mädchenstimmen vernimmt. Langsam nimmt er sich ein Herz und geht einfach auf die singenden ihm fremden<br />

Mädchen zu. Er erzählt ihnen weshalb er ins Tal geht und sie stellen sich gegenseitig vor. Er nimmt allen Mut zusammen<br />

und lädt diese hübschen Wesen zum Geburtstagskuchen, den seine fast blinde Mutter gebacken hat, zu sich heim ein. Vater<br />

Alfonso hört dies zufällig mit und freut sich über die Einladung des jungen Mannes, er vertraut ihm und gestattet seinen<br />

Töchtern die freundliche Einladung anzunehmen. Freudig geht Canard heim und erzählt seiner Mutter von der überraschenden<br />

Begegnung die er soeben hatte.<br />

Alfonso ist immer auf der Hut, dass niemand zu nahe an ihre Balma kommt, sieht da einen Mann bergwärts kommen<br />

und geht ihm ein Stück des Weges entgegen. Es ist Vinzenz der wegen einer Unpässlichkeit auf der Haut zum<br />

Tobelhannes, dem Heiler oder Krankheiten Besprecher, auf die Alpe gehen will.<br />

Vinzenz trifft diesen großen Mann und erschrickt, dieser aber grüßt ihn freundlich und er möchte gerne wissen wer<br />

er sei und wohin des Weges er gehe. Vinzenz erklärt dem Mann sein Leiden und dass ihm da nur der Tobel Hannes<br />

helfen könne. Alfonso teilt ihm in gebrochenem Deutsch mit, er könne das auch, da müsse er nicht bis auf die Alpe<br />

gehen. Vinzenz nimmt mit mulmigem Gefühl diese Hilfestellung an und geht, in der Hoffnung, dass dies auch funktioniere<br />

wieder zurück ins Dorf. Dieser fremde und doch vertrauenswürdige Mann den er da oben traf, der ihm<br />

zudem noch seine zwei hübschen Töchter Silvretta und Vereina vorstellte, gab ihm doch viele Rätsel auf. Er hoffte<br />

aber fest, dass er ihm helfen könne gegen diese Hautkrankheit die ihm so zu schaffen macht.


So besuchen Vereina und Silvretta Canard<br />

und dessen Mutter die sie herzlich<br />

empfängt. Sie lassen sich den Kuchen<br />

von Mutter Katrina gut schmecken.<br />

Diese fragt Canard nach dem Verbleib<br />

von seiner Freundin Sardasca. Diese<br />

Frage bringt ihn vor den Mädchen<br />

doch sehr in Verlegenheit. Er weiss ja,<br />

dass sie noch auf der Alpe bleiben muss<br />

und nicht zu seinem Geburtstag kommen<br />

kann.<br />

Aber auf einmal kommt sie doch und<br />

bringt ihm ein kleines Geschenk mit.<br />

Er stellt ihr nun die zwei fremden<br />

Mädchen vor und berichtet sie würden<br />

oben am Berg in einer Grotte wohnen.<br />

Sardasca will das nicht glauben, doch<br />

die Mädchen bestätigen dies.<br />

Alsbald machen sie sich wieder auf<br />

den Heimweg. Canard hat Zweifel<br />

Sardasca könnte auf die Zwei jetzt<br />

eifersüchtig sein, diese Bedenken zerstreut<br />

sie aber gleich in dem sie ihm<br />

erklärt, sie finde sie doch sehr nett<br />

und sympatisch.


Vinzenz hat Alfonso besucht und berichtet ihm seine Malesten seien wie weggeblasen,<br />

er freue sich dass Alfonso solche Heilkräfte besitze und ihm habe helfen<br />

können.<br />

Dabei lädt Vinzenz Alfonso mit seinen Töchtern zur Hochzeit seiner Tochter<br />

Anna ein. Frohgemut tritt er nun den Heimweg an,<br />

Zu seinem Erstaunen trifft er auf seinem Heimweg hier den Jäger Klemens, der<br />

etwas urtümlich mit Pfeil und Bogen unterwegs ist. Dieser ist überhaupt nicht<br />

begeistert, dass ausgerechnet Vinzenz ihm da über den Weg läuft.<br />

Dieser will natürlich gleich wissen was er da mit Pfeil und Bogen mache und<br />

zudem sei er hier ja nicht in seinem eigenen sondern im fremden Revier unterwegs.<br />

Klemens wurmt diese Beschuldigung und auch er lässt nichts anbrennen.<br />

Ganz genüsslich zeigt er sein Erstaunen über die Hochzeitspläne von Vinzenz´s<br />

Tochter Anna, wie er vernommen habe.<br />

Diese heirate diesen schon in die Jahre gekommenen Mann doch nur wegen des<br />

Geldes, das dieser wohl im Überfluss habe. Das stößt wiederum Vinzenz stark<br />

auf und er kontert, er glaube jetzt die echten Absichten seines Jagdganges, mit<br />

Pfeil und Bogen, durchschaut zu haben, er spioniere wohl im fremden Revier<br />

den mit feinen Kleider tragenden Rehlein nach.<br />

Nach „gut gemeinten“ Belehrungen, beiderseits, trennen sie sich...<br />

Die Vorbereitungen für die Hochzeit<br />

von Anna und Alfred sind in vollem<br />

Gange. Vinzenz lässt extra ein<br />

Schwein schlachten um der Hochzeitsgesellschaft<br />

sicher Genüge zu<br />

tun. Er erwartet ja von seinem künftigen<br />

Schwiegersohn eine finanzielle<br />

Zuwendung und da muss natürlich<br />

ordentlich aufgetischt werden.<br />

Vreni die Wirtin richtet geschäftig,<br />

vor und im Wirtshaus, alles zum Fest<br />

her. Sogar ein Rosenbogen für das<br />

neue gemeinsame Heim wird gebunden.<br />

Am Tag der Hochzeit führt der<br />

Brautvater dann voller Stolz seine<br />

Tochter zur Trauung in die Ortskappelle<br />

wo sie schon erwartet werden.<br />

Die Kapellenglocken verkünden die Besiegelung des neuen Standes von Anna und Alfred.<br />

Kinder streuen Blumen und begleiten das Paar mit den Festgästen von der Kirche zum Festmahl.<br />

Alfonso hat seine Töchter zum Fest geschickt, er ist ja nicht so gerne unter vielen Menschen. Seinen Töchtern aber trägt er<br />

auf, sie mögen sich anständig benehmen und als erste wieder das Fest verlassen. Zudem sollen sie ja nicht vergessen nach<br />

dem Essen die Bener in die Teller zu legen. So wird getanzt und gefeiert bis letztendlich die zwei Mädchen beschließen<br />

heim zu gehen und alles so zu machen wie es ihnen ihr Vater aufgetragen hat...


„Wirtin“, Anita Saler, ihr ausgesprochen<br />

schauspielerisches Talent sorgte<br />

schon in vielen Rollen, so auch hier,<br />

für perfekte Authentizität. Anita ist<br />

immer gerne helfend zur Stelle. „Es<br />

macht mich nachdenklich wie viele<br />

Rollen ich hier schon einnehmen<br />

durfte. Ob traurig, dramatisch oder<br />

lustig, es ist immer eine schöne und<br />

lehrreiche Herausforderung“<br />

„Braut“, Dagmar Lang, eine unkomplizierte<br />

einfühlsame Darstellerin<br />

die schon viele Jahre treu zu den <strong>Sagenfestspiele</strong>n<br />

steht. „Jedes Mal ist es<br />

auf ein neues interessant in welcher<br />

Rolle sich mein Part abspielen wird.<br />

Genugtuung macht sich breit wenn<br />

ich eine Rolle richtig leben darf. Für<br />

die Festspiele ist mir kein Weg zu<br />

weit und keine Anforderung hoch.“<br />

„Bräutigam“, Alfred Rudigier, der<br />

geborene Schauspieler bekleidete<br />

schon viele Jahre die verschiedensten<br />

Rollen zur Freude der Zuschauer.<br />

„Meine Frau hat mich buchstäblich<br />

zu den Sagenspielen gebracht, ich<br />

solle doch mitmachen wenn Peter<br />

schon gefragt habe. Es war eine neue<br />

Welt für mich. Inzwischen ist es fast<br />

meine zweite Heimat geworden.“<br />

In den Dörfern laufen Kinder von Haus zu Haus, sie sammeln Holz für das<br />

Johannisfeuer, dem heutigen Sonnwendfeuer, und sagen dabei Sprüchlein auf<br />

um ein erfolgreiches Jahr zu erleben. Die Leute gehen aus ihren Häusern und<br />

Gehöften und brennen auf den Anhöhen und im Dorf, mit besonders innigen<br />

Wünschen, ihre Feuer ab.<br />

„Bäckerin“, Cornelia Gabl, mit<br />

ihrem jüngsten Spross Eliah, er ist<br />

mit Leib und Seele auf der Bühne.<br />

Cornelia hat sich schon in den<br />

verschiedensten Rollen als talentierte<br />

Darstellerin gezeigt. „Mir macht<br />

es Freude wenn ich sehe wie auch<br />

meine Kinder hier mit besonderem<br />

Ehrgeiz ihr Talent zeigen können.“<br />

Gottfried Ettl<br />

ist schon seit<br />

Jahren mit der<br />

Pflege des Festspielgeländes<br />

betraut. Er ist<br />

überall gerne<br />

behilflich. In<br />

diesem Spiel<br />

ist er auch als kompetenter Darsteller<br />

tätig. „Die Freilichtbühne, ist trotz der<br />

steten Arbeit die hier zu verrichten<br />

ist, ein Ausgleich zu meinem Beruf.“


Dunkle Schatten über<br />

der Baretto Balma<br />

Vater Alfonso haben die Engel in die<br />

ewige Heimat getragen.<br />

Silvretta und Vereina teilen die traurige<br />

Nachricht ihrem besten Freund<br />

Canard mit. Canard kann das nicht<br />

verstehen, dass dieser herzensgute<br />

und hilfsbereite Mensch nicht mehr<br />

da ist. Hilflos und betroffen gehen sie<br />

heim. Canard weiss nicht wie er den<br />

Mädchen, vor allem Silvretta, die er<br />

doch so sehr ins Herz geschlossen hat,<br />

helfend beistehen könnte.<br />

Er sinniert immer wieder vor sich hin<br />

wie er die Mädchen dazu bewegen<br />

könnte endlich aus der Balma zu ihm<br />

in den Ort zu ziehen.<br />

Clemens irre Gefühlswelt verletzen Silvretta<br />

Sardasca seine Freundin will Canard<br />

selbstlos helfen seine verwirrten Liebesgefühle<br />

zu ordnen. Weil auch sie<br />

Silvretta sehr gerne hat, weist sie ihn<br />

darauf hin er solle doch einfach auf<br />

sein Herz hören. Sie wisse dass auch<br />

Silvretta ihn liebe. Ihre Freundschaft<br />

würde deshalb trotzdem weiter bestehen<br />

bleiben. Ihr freundschaftlicher<br />

Kuss soll es ihm beweisen.<br />

Des Jägers Blut ist in Wallung, er<br />

glaubt Silvretta muss ihm zu Willen<br />

sein. Er will sie um jeden Preis, stets<br />

schleicht er um die Balma bis er sie<br />

eines Tages beim Beeren suchen anhält<br />

und bedrängt.<br />

Mit eisiger Stimme und wehrhafter<br />

Abwehr weist sie ihn in die Schranken.<br />

Ja, sie jagt ihn mit der Drohung fort,<br />

er möge sich ihr nie mehr so<br />

nähern sonst wäre er des sicheren<br />

Todes.


Canard trifft sich mit Silvretta und<br />

bezeugt ihr seine Liebe, doch Silvretta<br />

mag nicht weg von ihrer Balma,<br />

sie möchte noch bei ihrer Schwester<br />

bleiben und eben auch ihres Vaters<br />

neuen Heimat. Sie bittet Canard um<br />

Geduld.<br />

Sie verliert kein Wort zu ihm wegen<br />

der üblen Begegnung mit dem Jäger.<br />

Auch Sardasca möchte mit Silvretta<br />

reden und ihr sagen sie solle doch mit<br />

Canard glücklich werden.<br />

Silvretta aber erwidert ihr, dass sie<br />

solches Heimweh nach ihrer Mutter<br />

habe und sie möge doch mit Canard<br />

glücklich werden. Denn ihr Glück sei<br />

auch das ihrige.<br />

Sardasca möchte aber dass Silvretta<br />

hier bei Canard bleibt...<br />

Voll Wehmut denkt sie an die Zeiten<br />

zurück als sie hier ankamen und<br />

Vater die schöne Balma entdeckte.<br />

Ebenso unvergessen sind die fröhlichen<br />

Tage die sie mit ihrer Schwester<br />

Vereina hier bei all den lieben<br />

Menschen verbrachte, so auch bei<br />

Katrina, mit Sardasca und dem treuherzigen<br />

Canard.<br />

Hört sie da nicht den Jäger wie von<br />

Sinnen, dass es von den Bergen hallt,<br />

ihren Namen rufen...


Silvrettaa aa...<br />

hallt es durch die Nacht<br />

Silvretta hat sich nicht getäuscht,<br />

er ist es wieder der Jäger Clemens.<br />

Wie von Sinnen ruft er nach ihr, sie<br />

die heim will, Ruhe haben von den<br />

Nachstellungen dieses Mannes.<br />

Sie tritt hervor...<br />

Hat sie es ihm, unter der Androhung<br />

seines sicheren Todes, nicht verboten<br />

es noch einmal zu versuchen und hier<br />

her zu kommen. Silvretta will sich<br />

durch eine schier unmögliche scheinende<br />

Forderung vor ihm schützen.<br />

Mit eisiger Miene fragt sie ihn ob er<br />

töten könne... so zeigt sie ihm, dass<br />

hier herauf immer ein Erdenkind<br />

kommen würde um ihre Blumen zu<br />

pflücken die dann in ihren Locken<br />

nur verdorren würden. Wenn er sie<br />

mit einem Pfeil ins Herz trifft so wolle<br />

sie ihm von da an zu willen sein,<br />

wenn ihm danach noch zu Mute sei.<br />

In seinem Wahn, er zögert beim<br />

Gedanken einen Menschen zu töten<br />

kurz, legt an und trifft...<br />

Er kann es nicht mehr verkraften,<br />

sein eigenes Kind... und richtet sich<br />

selbst.<br />

Silvretta steht wie zu Eis erstarrt...<br />

Es tut ihr unendlich Leid, sie wollte<br />

sich doch nur schützen und betet zu<br />

Gott er möge sie nicht verdammen.<br />

Sie besucht ein letztes mal Canard, er<br />

ist nicht da, sie gibt seiner Mutter ein<br />

Kuvert für Canard und Sardasca und<br />

dankt ihr für die schöne Zeit...


Canard kommt zurück ins Dorf<br />

und geht gleich zur Balma hinauf,<br />

er möchte zu Silvretta. Er will<br />

noch einmal mit ihr reden, doch<br />

sie ist fort. Vereina ihre Schwester<br />

weiss auch nicht wo sie ist.<br />

Er will heim und Mutter fragen<br />

ob sie Silvretta gesehen hat, dabei<br />

trifft er Sardasca. Aber Mutter<br />

Katrina kann nur berichten dass<br />

Silvretta hier war und ihnen<br />

diesen Brief und das goldene<br />

Kreuzlein an dem Kettchen hier<br />

gelassen habe. Sie wollen dies<br />

gleich Vereina berichten, Vereina<br />

kommt ihnen schon entgegen.<br />

Vereina weiss jetzt dass die Zeit<br />

nun gekommen ist...<br />

Ein letztes Mal geht sie von ihrer<br />

Balma weg, sie sucht nach ihrer<br />

Schwester die sie nicht finden<br />

kann. Am Wegkreuz verabschiedet<br />

sie sich im Gebet von ihrem<br />

Vater, Alfonso gibt ihr ein Zeichen<br />

und sie weiß, dass er ja immer bei<br />

ihnen seinen Töchtern ist.<br />

Vereina will heim, doch niemand<br />

weiss wo ihre geliebte Schwester<br />

ist. Ein letztes Mal ruft sie nach<br />

ihrer Schwester...<br />

Silvretta antwortet...: „Vereina,<br />

den Weg den du gehst er möge für<br />

immer deinen Namen tragen“<br />

... und Vereina verabschiedet sich von der Anhöhe herab mit einem Blumenkranz<br />

auf dem Kopf den ihr die Dorfkinder schenkten:<br />

„Lebe wohl, du glückliches Volk in deinen Dörfern.<br />

Dir schenke ich diese Täler mit ihren Blumen und Weiden!


Auf dem Weg zu den eisigen Felswänden<br />

hört Silvretta ihre Schwester<br />

rufen. Sie ruft zurück und weiß dass<br />

ihre Wege sich trennen werden.<br />

Fröstelnd bezeugt sie ihrer Schwester<br />

dass sie sie über alles lieb habe und<br />

dass diese Gegend durch die sie ihren<br />

Heimweg antrete für immer ihren<br />

Namen, VEREINA, tragen solle.<br />

Silvretta steigt weiter bis an die<br />

Felswand hinauf, sie fleht zu Gott<br />

er möge sie nicht in die ewige Verdammnis<br />

werfen oder verfluchen.<br />

Sie wisse dass es nicht angemessen<br />

war so zu handeln und unschuldiges<br />

Leben zu riskieren, doch sie habe<br />

sich nur schützen wollen. Es tue ihr<br />

unsäglich leid...<br />

Geister nähern sich mit choralen Gesängen über den Wasserfall<br />

und steigen bis auf den Grat der Felsenwand hinauf


Silvretta die Gott so eindringlich um<br />

Verzeihung gebeten hat, hört auf<br />

einmal die Stimme Gottes...<br />

„Du bist nicht verloren oder gar<br />

verdammt. Dein Schicksal ist es, mit<br />

der Schönheit dieser Berge unzähligen<br />

Menschen große Freude zu bereiten,<br />

- nur wenn sie dir leichtsinnig<br />

oder ohne Respekt begegnen, kann<br />

tiefes Leid über sie kommen. Diese<br />

herrliche Gletscherwelt wird in alle<br />

Ewigkeit deinen Namen tragen –<br />

S i l v r e t t a“.<br />

Ein Schneesturm fegt über die Berge,<br />

der Fels bricht auf, gleißendes Licht<br />

umhüllt Silvretta...


Tamara Netzer, Hochzeitsmusikantin:<br />

„Ich<br />

bin gerne mit meinem<br />

Bruder hier. Wir durften<br />

schon bei unserem Opa<br />

zur Eröffnung der <strong>Sagenfestspiele</strong><br />

aufspielen.<br />

Seine Freude an unserem<br />

musizieren werde ich nie<br />

vergessen. Ich bin gerne<br />

auf der Freilichtbühne.“<br />

Leonie Boll, kam schon<br />

früh mit Oma und Opa<br />

zu den <strong>Sagenfestspiele</strong>n.<br />

Auch heute als Teenager<br />

macht sie ihre Rolle mit<br />

Freude und Aufmerksamkeit:<br />

„Es ist schön<br />

dass so viele junge Menschen<br />

als Schauspieler<br />

dabei sind“.<br />

Sofia Netzer, wie die<br />

meisten Jugendlichen<br />

bekam auch sie eine<br />

Sprechrolle: „Es ist schön<br />

dass wir so ein tolles<br />

Team haben. Bei uns<br />

ist praktisch die ganze<br />

Familie, außer der Omi,<br />

bei den Sagenspielen,<br />

Mama, Papa, Schwester<br />

und natürlich der Opa“<br />

Philipp Fenkart, ein<br />

ganz eifriger junger<br />

Bursch, er reist zu jedem<br />

Spiel extra aus Hohenems<br />

an. Philipp ist ein<br />

vorbildlicher Darsteller.<br />

„Es macht mir echt Spaß<br />

hier bei den Spielen<br />

mitzuwirken. Opa sagte<br />

das Schauspielern liegt<br />

dir im Blut“<br />

„Zenzi“, Hannelore<br />

Vallaster, ist schon viele<br />

Jahre als begabte und<br />

unkomplizierte, immer<br />

gut gelaunte Darstellerin<br />

bei den <strong>Sagenfestspiele</strong>n.<br />

„Was ich hier alles schon<br />

erlebt habe würde bald<br />

ein Buch füllen. Es ist<br />

einfach schön hier.“<br />

Amrei Gabl, schon als<br />

kleines Mädchen war sie<br />

mit der ganzen Familie,<br />

als Mitwirkende auf der<br />

Freilichtbühne im Silbertal.<br />

„Es macht mir Spaß<br />

hier mitzumachen, auch<br />

meine Mama, Schwester<br />

und der kleine Bruder<br />

als auch meine Freundin,<br />

sind mit dabei“.<br />

Ronja Gabl, ist ebenfalls<br />

schon mehrere Jahre mit<br />

im Spiel. Jetzt als Teenager<br />

beweist sie sich ganz<br />

prima als Serviermaid<br />

der Bühnenwirtschaft.<br />

„Mir macht es Spaß mit<br />

den vielen jungen Leuten<br />

und mit meiner Familie<br />

hier bei den Sagenspielen<br />

mit zu machen.“<br />

„Fuchs“, Hartmut<br />

Vonier kam sah zu<br />

und macht mit. Schön<br />

dass junge Menschen so<br />

spontan Freude am Mitmachen<br />

finden. „Meine<br />

Freund fragte mich ob<br />

ich nicht mitmachen<br />

wolle. Es gefällt mir, und<br />

so bin ich gerne dabei.“<br />

Philip Bargehr, ist ganz<br />

neu mit im Spiel. Philip<br />

macht seine Sache ganz<br />

gewissenhaft und mit viel<br />

Freude. „Meine Mutter<br />

hat mich ursprünglich zu<br />

Proben mitgenommen,<br />

doch ich durfte sogleich<br />

eine Rolle übernehmen.<br />

Das war schon aufregend“<br />

Cornelia Bargehr, ist<br />

schon viele Jahre auf der<br />

Freilichtbühne eine große<br />

Hilfe, als auch eine sehr<br />

begabte Darstellerin.<br />

„Wenn man einmal dabei<br />

ist, bleibt man. In dieser<br />

schönen Gemeinschaft<br />

gibt es immer wieder<br />

neue schöne Aufgaben.“<br />

„Holzer“, Hermann<br />

Erhard. Immer hilfreich<br />

zur Stelle seit die Spiele<br />

existieren: „Einst hat<br />

mich Peter gefragt ob ich<br />

mit Tieren, wie Pferd,<br />

Kuh oder mit Schafen<br />

mitmachen könnte, ich<br />

sagte zu und habe es bis<br />

heute nicht bereut.“<br />

„Holzröhrenbauer“,<br />

Josef Rudigier, ein<br />

Unikat und handwerklicher<br />

Alleskönner. „Wenn<br />

es etwas Rares, handwerkliches<br />

zu suchen<br />

gibt, so bin ich immer<br />

gerne bereit, es zu finden.<br />

Sprechrollen sind aber<br />

nicht so meins.“<br />

„Dorffrau“, Dagmar<br />

Knobl, spielt ihre Rollen<br />

mit sehr viel Einfühlungsvermögen,<br />

auch<br />

sonst ist Dagmar stets<br />

hilfreich tätig. „Viel<br />

erinnert mich an meinen<br />

Papa hier, doch die Zeit<br />

bleibt nicht stehen und<br />

so bin ich gerne hier.“<br />

„Die Lotte“, Lotte Fritz,<br />

eine hilfreiche Frau und<br />

aufmerksame Darstellerin,<br />

seit dem Anfang der<br />

Sagenspiele gilt Lotte als<br />

die gute Seele der Spiele.<br />

„Von allem Anfang an<br />

war ich immer dabei.<br />

Auch jetzt noch habe ich<br />

Freude mitzumachen.“<br />

„Heubauer“, Reinhold<br />

Ganahl, ein echtes Kind<br />

der Berge. Vertraut mit<br />

den Arbeiten am Hof, ist<br />

er in seiner Rolle ein Profi:<br />

„Mit meinen Freunden<br />

hier mitzumachen ist einfach<br />

schön. Dieses Gefühl<br />

hier dazu zu gehören erfüllt<br />

mich mit Freude“


Herbert Netzer<br />

Musik & Tontechnik<br />

seit 1989<br />

Thomas Knobl<br />

Beleuchtungstechnik<br />

seit 2000<br />

Gernot Netzer<br />

Beleuchtungstechnik<br />

seit 1989<br />

Thomas Stemer<br />

Tontechnik<br />

seit 2007<br />

Patrick Stemer<br />

Tontechnik Assistent<br />

seit 2015<br />

Fine Netzer,<br />

Leitung der Versorgungseinrichtung,<br />

mit ihrem treu anwesenden<br />

Stamm -<br />

Versorgungsteam und<br />

den sporadisch tätigen<br />

Helferinnen<br />

Renate Tschofen<br />

Gretl Lusti<br />

Monika Weinhardt<br />

Karin Schwarzhans<br />

Sonja Vogt Birgit Stücklschweiger Maria Sauer<br />

Die allabendliche Speisenversorgung für die Mitwirkenden wird abwechslungsweise, jeweils vom<br />

Hotel Hirschen Silbertal und vom Hotel Bergkristall Silbertal, per Catering angeliefert.<br />

Vielen Dank an Alle die nach der Drucklegung dieses <strong>Magazin</strong>s neu hinzugekommen sind, ebenso danke allen<br />

Statisten und Helferinnen und Helfern die von Zeit zu Zeit oder abwechselnd mitwirken.<br />

www.sagenfestspiele.at<br />

Karten erhalten Sie online unter www.sagenfestspiele.at, bei allen Tourismusbüros<br />

im Montafon, in allen Herburgerreisen Büros und bei ihren<br />

Gastgebern. Ticketresevierungen sind nicht möglich.<br />

Telefonische Auskunft erhalten Sie gerne unter<br />

0043 5556 77049 und 0043 5556 74114<br />

Kassasystem und Homepagebetreuung Markus Netzer<br />

<strong>Sagenfestspiele</strong> <strong>Magazin</strong> ©by Ewald Netzer<br />

Bild & Foto ©Markus und Ewald Netzer<br />

Von Anbeginn der <strong>Sagenfestspiele</strong> stand Gudrun<br />

Netzer ihrem Peter immer mit Rat und Tat zur<br />

Seite.<br />

Als tüchtige Hotelierin ist sich Gudrun auch<br />

heute nicht zu schade, um am Eingangscounter<br />

zur Freilichtbühne die Zuschauer zu empfangen.<br />

EN<br />

Die Aufführungen finden bei jeder Witterung mit einer Pause statt. Bei Starkregen oder Gewitter sind Unterbrechungen oder ein Abbruch des Spieles<br />

möglich. Bei Abbruch oder Absage, verursacht durch höhere Gewalt, ist eine Vergütung oder ein Umtausch der Eintrittkarte ausgeschlossen.<br />

<strong>Sagenfestspiele</strong> - Kulturverein Silbertal - 6782 SILBERTAL ZVR-Zahl 957359875


Silvretta & Vereina<br />

die Töchter des Alfonso Baretto<br />

Freilichtbühne Silbertal<br />

mit 450 überdachten Sitzplätzen

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