mit den Steinhauser Senioren - Aspekte Steinhausen
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<strong>Aspekte</strong>:<br />
Emma Lang hat dich vorgeschlagen,<br />
weil sie an dir deine kommunikative<br />
Art und deine Fröhlichkeit schätzt.<br />
Wie bist zu diesen positiven Eigenschaften<br />
gekommen?<br />
Beat Meierhans:<br />
(lacht) Ich habe ein sehr glückliches, interessantes<br />
und erfülltes Leben, vielleicht ist<br />
es das, was auffällt.<br />
Wo bist du aufgewachsen?<br />
Ich bin der zweite Sohn meines Vaters, der<br />
in Neu-Affoltern (Zürich) ein Usego-Lädeli<br />
betrieben hat. Bei meiner Geburt starb<br />
meine Mutter. Dass meine Stiefmutter<br />
nicht meine leibliche Mutter ist, erfuhr ich<br />
erst in der Pubertät. Sie war mir, meinem<br />
Bruder und meiner jüngeren Schwester<br />
eine gute Mutter.<br />
Hat dich der Beruf deines Vaters<br />
geprägt?<br />
Du meinst bezüglich des Helfens? Nein,<br />
so nicht. Eher, dass immer alles da war,<br />
z.B. Schleckstengel und Crèmeschnitten…<br />
(lacht). Wir mussten schon helfen,<br />
vor allem zu Kriegszeiten war die ganze<br />
Familie ins Geschäft einbezogen. Das Kleben<br />
von Rationierungsmarken war Sonntagsbeschäftigung<br />
für alle.<br />
Wolltest du nie in die Fussstapfen<br />
deines Vaters treten?<br />
Nein, das machte dann später mein Bruder.<br />
Ich kam ins Gymnasium der Kloster-<br />
Portrait Nr. 38<br />
schule Disentis; aus mir sollte ein Pfarrer<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Und weshalb klappte das nicht?<br />
Ich hatte mich schon vor dem Gymi<br />
unsterblich in ein Nachbarsmädchen verliebt.<br />
So merkte ich bald, dass ich nicht<br />
zum Priestertum geboren bin. Schnell und<br />
leicht fand ich nach drei Jahren Gymnasium<br />
eine Stelle als KV-Lehrling. Näher bei<br />
Miryam!<br />
Wie war dann dein Werdegang zum<br />
SBG-Banker?<br />
Das KV schloss ich erfolgreich ab, nicht in<br />
der Bank, sondern bei einem Händler für<br />
Trockenfrüchte. Mein Beruf gefiel mir!<br />
Schnell bekam ich ein Job-Angebot vom<br />
SBV in Neuchâtel und arbeitete bis zur RS<br />
dort.<br />
Hast du auch im Militär Karriere<br />
gemacht?<br />
Nein – im Gegenteil! Weil ich für meine<br />
damalige Liebe aus der RS abgehauen<br />
bin, kassierte ich 10 Tage scharfen Arrest.<br />
Ich litt grässlich, nicht wegen des Arrests,<br />
sondern, weil mir diese Liebe davor<br />
gestan<strong>den</strong> hat, dass sie im 3. Monat war<br />
– nicht von mir! Später wurde ich als Fouriergehilfe<br />
dann doch noch Gefreiter.<br />
Mit deiner Frau Irma hast du vier<br />
Kinder. Wie hast du sie kennen<br />
gelernt?<br />
Irma war die Sekretärin des UBS-Börsenchefs<br />
in Genf. Ich lernte sie bei meiner<br />
Beat Meierhans,<br />
pensionierter<br />
UBS-Banker,<br />
Familienvater,<br />
<strong>Steinhausen</strong><br />
Arbeit kennen und es machte sofort<br />
KLICK. Für sie habe ich dann auch <strong>den</strong><br />
Plan, in Süd-Amerika zu arbeiten, aufgegeben.<br />
Du bist in Zürich aufgewachsen und<br />
hast im Welschen und in London<br />
gearbeitet. Wie bist du nach <strong>Steinhausen</strong><br />
gekommen?<br />
Via Baar, zur Weiterbildung bei UBS<br />
Zürich. 1971 eröffnete dann die UBS in<br />
Zug ihre Türen. Ich war dort zehn Jahre<br />
als Nummer 2 und Kreditchef tätig.<br />
Dazwischen war ich gut 2 ½ Jahre als<br />
Treuhänder selbstständig. Es war interessant,<br />
aber auch schwierig. Fachlich am<br />
Li<strong>mit</strong>, zog ich <strong>den</strong> Verkauf des Büros und<br />
die Rückkehr zur UBS vor. Zuerst nach Zug<br />
und dann 18 Jahre ins zentrale Kreditwesen<br />
am Hauptsitz Zürich.<br />
Du hast immer viel gearbeitet und<br />
warst nicht oft zu Hause. Wie hat<br />
sich das auf die Familie ausgewirkt?<br />
Meine Irma hat ein grosses Erziehungstalent<br />
und hat vieles alleine gemacht. Aber<br />
wir hatten ein tolles Familienleben und<br />
ich war und bin ein lei<strong>den</strong>schaftlicher<br />
Vater und heute Grossvater von zehn<br />
Enkelkindern.<br />
Emma Lang sagt, du hättest immer<br />
ein Lied auf <strong>den</strong> Lippen. Wie kommt<br />
das?<br />
Die Frau, die mich wohl am meisten<br />
geprägt hat, war meine Grossmutter Adelheid.<br />
Fortsetzung auf Seite 8<br />
<strong>Aspekte</strong> September 2011 7