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WWW.TROJKAVODKA.CH<br />
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-<br />
-<br />
NO MUSIC<br />
PLANET<br />
NO PART<br />
Y<br />
DIE<br />
GRÜNE<br />
NOTE<br />
O<br />
N<br />
Green-UP<br />
« TROJKA GREEN<br />
« CITRO<br />
RED-Fly<br />
« TROJKA RED<br />
« TROJKA energy
intro<br />
Tschüss Leser<br />
An dieser Stelle habe ich Sie seit Anfang 2012 jeden Monat –<br />
ausser jeweils im Januar, dann kommt kein Heft, darum<br />
erscheint RCKSTR Mag. #131 auch erst im Februar 2016 –<br />
begrüsst, doch nun verabschiede ich mich von Ihnen. Denn:<br />
Ich hänge die kabellose Chefredaktor-Tastatur an den Nagel.<br />
Kürzlich hat die ehemalige RCKSTR-Praktikantin Gülsha<br />
Adilji ein Foto auf Facebook gepostet, darauf sind sie und ich<br />
beim Moderieren (okay, beim Rumlabern, während eine<br />
Kamera auf uns gerichtet ist) auf joiz zu sehen, wo ich vor der<br />
Buchstaben-Machtübernahme dieses Magazins arbeitete. Und<br />
verdammt, ich sehe auf diesem Bild so jung aus! Die durchgearbeiteten und -gefeierten<br />
Nächte, Wochen und Sommer, die ein Job am Puls dieses kleinen Popkultur-Ungetüms<br />
mitbringt, hinterlassen Spuren, die ich beim täglichen Blick in den Badezimmerspiegel<br />
nicht bemerke, mir auf Fotos von vor ein paar Jahren aber sofort auffallen.<br />
Aber hey: Jede Falte, jedes geplatzte Äderchen und jeder Augenschatten-Farbton erzählt<br />
eine der vielen Geschichten, die ich in den vier Jahren als Redaktionsleiter des grössten<br />
Schweizer Magazins für Musik und so erlebt habe. Die US-Hahaarmetaller Steel Panther,<br />
die Patty Boser (zurecht) für einen Mann hielten, ist so eine. Fitnessfanatikerin Anja<br />
Zeidler, die mit ihren Armen – mit denen sie locker die gesamte Redaktion ausknocken<br />
könnte – den „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-Award 2014 stemmt, ebenfalls. Die riesige<br />
10-Jahre-RCKSTR-Party in der Zürcher Maag Halle mit The Kooks, durchgelatschten<br />
Schuhsohlen und einem 24-Stunden-Einsatz (mindestens), sowieso. Unzählige weitere<br />
Storys sind auf dem Boden von noch mehr Shotgläsern gelandet, aber da gehören die<br />
meisten von ihnen sowieso hin.<br />
Die vergangenen vier Jahre waren nur möglich, weil ich stets auf mein Team aus freien Autoren<br />
zählen konnte, die auch dann ranklotzten, wenn kaum mehr als ein halb bestrichenes<br />
Butterbrot und ein bierfeuchter Händedruck dafür heraussprangen. Danke euch. Ohne die<br />
Bewohner der RCKSTR-Towers, die mit Anzeigen und Events meine Heftli-Eskapaden<br />
finanzierten, wäre es auch nicht gegangen. Danke euch. Ohne die Promotruppe, welche<br />
diese Eskapaden daraufhin im ganzen Land verteilte, hätte das auch nicht geklappt. Danke<br />
euch. Ohne die Festival-Crew, die unsere Openair-Spassburgen aufbaute, unterhielt und<br />
wieder abriss, wäre das ebenfalls nicht zustande gekommen. Danke euch. Und ohne unsere<br />
Buchhaltung hätten meine Schreiber und ich uns keinen Schnaps leisten können. Danke<br />
auch euch.<br />
Aber vor allem möchte ich Ihnen danken, treuer Leser. Wenn Sie das RCKSTR Magazine<br />
nicht Monat für Monat durchgeblättert hätten – egal, ob Sie es nun mögen oder sich nur<br />
jeweils überzeugen wollen, dass es immer noch scheisse ist –, dann hätte es für mich<br />
keinen Grund gegeben, mir die Nächte, Wochen und Sommer um die Ohren zu schlagen.<br />
Von mir wird's auch in Zukunft was zu lesen geben hier drin, aber was ins Heft kommt,<br />
bestimmt ab 2016 jemand anderes. Viel Spass mit meiner letzten Ausgabe als Herr der<br />
RCKSTR-Buchstaben, frohe Festtage und wir lesen/hören/sehen/prosten/küssen uns<br />
später, ja?<br />
Covergirl<br />
Lia<br />
è<br />
Schimun Krausz<br />
Chefredaktor<br />
Model: Lia Willow<br />
facebook.com/lia.willoww.ch | instagram.com/lia.willow<br />
Fotografin: Tanja Gschwandl / tanjagschwandl.ch<br />
Assistent: Steven Gurtner<br />
Make-up- & Hair-Artist: Jasmin Berger<br />
jasminbergermakeup.ch<br />
Seite44<br />
Redaktionsadresse:<br />
RockStar Magazine<br />
Sihlhallenstrasse 19<br />
CH-8004 Zürich<br />
Telefon: +41 43 333 09 05<br />
Telefax: +41 43 333 09 06<br />
Mail: redaktion@rockstar.ch<br />
Verlag:<br />
Youngcom AG<br />
Blegistrasse 1<br />
CH-6343 Rotkreuz<br />
Geschäftsführer:<br />
Joel Meier<br />
Anzeigen:<br />
Rainer Etzweiler<br />
Telefon:+41 43 333 09 04<br />
Telefax:+41 43 333 09 06<br />
Mail: rockstar@rockstar.ch<br />
Web: www.rockstar.ch<br />
Jahresabo:<br />
CHF 69.-<br />
abo@rockstar.ch<br />
Aboverwaltung:<br />
Zoé Zimmermann<br />
Jessica Fall<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktor:<br />
Schimun Krausz (shy)<br />
Redaktionspraktikantin:<br />
Nadja Hutmacher (hut)<br />
Redaktion:<br />
David Gadze (dave)<br />
Katinka Templeton (kätt)<br />
Manuel Maissen (vlct)<br />
Patrik Wydler (pat)<br />
Freie Autoren:<br />
Andy Lanzone (lance)<br />
Angel R. Schmocker (arse)<br />
Delia Landolt (dela)<br />
Elena Calì (eli)<br />
Esther Meyer (töpf)<br />
Kim Schärer (kss)<br />
Lorena Funk (lola)<br />
Luisa Bider (bibi)<br />
Marco Rüegg (rgg)<br />
Michael Rechsteiner (rec)<br />
Myriam Hiltbrunner (myri)<br />
Nadine Wenzlick (naw)<br />
Nora Haider (hai)<br />
Raffaela Kolb (raf)<br />
Rainer Etzweiler (rez)<br />
Sandra Simic (itsch)<br />
Vanessa Meier (vml)<br />
Fotografen:<br />
Melanie Schweizer<br />
Luca Michelli<br />
Tatjana Rüegsegger<br />
Grafik & Layout:<br />
Joel Meier<br />
on PC with<br />
Korrektorat:<br />
Schimun Krausz und seine<br />
Assistent Bendrit Bajra<br />
Verkauf:<br />
Rainer Etzweiler<br />
Zoé Zimmermann<br />
Propaganda & Events:<br />
Zoé Zimmermann<br />
Jessica Fall<br />
Yuki Meier<br />
Distribution:<br />
Pit „Krampus“ Kägi<br />
Team Rotkreuz:<br />
Martin Schiess<br />
Henna Matter<br />
Team Wädenswil:<br />
Monika Bestel<br />
Walti Bestel<br />
Katrin Widmer<br />
Promogirls:<br />
Armelle, Batzi, Becci, Cherry,<br />
Filippo, Frany, Hannah, Ibi,<br />
Joy, Julia, Lucy, Meret B.,<br />
Meret F., Michelle, Nora,<br />
Sara, Stéphie, Steven<br />
Auflage: 50'000 Ex.<br />
Leser: 90'000 (MACH 2012-2)<br />
Druck:<br />
Die Wattenscheider<br />
Medienvertriebs GmbH<br />
D-44867 Bochum<br />
Vetrieb:<br />
Youngcom AG<br />
Passive Attack GmbH<br />
Modul GmbH<br />
RCKSTR MAG. DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch # 130 |<br />
03
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
04<br />
intro<br />
Inhalt<br />
è<br />
24<br />
DAS SPYFIE<br />
Wir haben in der<br />
Wüste von Las Vegas<br />
ein Selfie aus dem All<br />
geschossen.<br />
DAS TATTOO<br />
Was mit Tinte auf Savages-<br />
Drummerin Fays Schulter<br />
geschrieben steht.<br />
58<br />
Kafka Tamura 14 JAIN 26 Alligatoah<br />
32 Suede 36 Boxsets 40 By The Sea 60<br />
Fallout 4 61 OOAM 78<br />
DER<br />
RATGEBER<br />
Was schenkt man<br />
seinem Vater zu<br />
Weihnachten?<br />
20<br />
DIE ABRECH-<br />
NUNG<br />
Unsere Leser<br />
haben den<br />
nervigsten<br />
Schweizer des<br />
Jahres gewählt.<br />
18<br />
?!<br />
DIE EVOLUTION<br />
Lara Croft war noch<br />
nie so gut wie in<br />
„Rise Of The<br />
Tomb Raider“.<br />
64<br />
DIE SAGA<br />
Unser grosses „Star Wars“-Special<br />
zum Kinostart von „The Force Awakens“.<br />
Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an<br />
RCKSTR Mag., Wettbewerb «Betreff», Sihlhallenstrasse 19, 8004 Zürich möglich. Persönliche oder Kontaktangaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt.<br />
RCKSTR Mag. behält sich vor, die Teilnehmer auch in anderem Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht,<br />
zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Jegliche Verwendung des Inhaltes nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unaufgefordert eingesandte Dokumente, Druckfehler und irrtümliche Versprechen/Angebote übernimmt der<br />
Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange Vorrat. RCKSTR Mag. ist eine eingetragene Marke der Youngcom AG (c) 2015<br />
52<br />
RCKSTR Mag. 130<br />
DEZ. 15 / JAN. 16<br />
Hit That Shit<br />
Hot Dates<br />
Nitro Circus Live<br />
News, Gossip, Zeugs<br />
Iss was mit: Kafka Tamura<br />
Hit The Road Snow<br />
Thema<br />
FYYFFA 2015: Der Gewinner<br />
RCKSTR-Gschänkli-Guide<br />
<strong>Rockstar</strong>s<br />
Savages<br />
JAIN<br />
Frischfleisch<br />
Style<br />
Geile Teile<br />
Kriegsbemalung<br />
Shopping: We Are V<br />
Reviews<br />
Neue Alben<br />
Charts<br />
Neue EPs<br />
Star Wars<br />
Movies<br />
Spyfie-Event in Las Vegas<br />
By The Sea<br />
Kino-Kurz-Reviews<br />
Heidi<br />
Heimkino-Kurz-Reviews<br />
Games<br />
Rise Of The Tomb Raider<br />
Fallout 4<br />
Kurz-Reviews<br />
Ausgehen<br />
Kalender<br />
Gig-Previews<br />
One Of A Million 2016<br />
Party-Previews<br />
Rückspiegel<br />
Lockvogel<br />
Impressum<br />
06<br />
08<br />
10<br />
14<br />
16<br />
18<br />
20<br />
24<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
32<br />
38<br />
38<br />
Roots<br />
Die schönsten Boxsets 40<br />
Covergirl: Die Macht ist mit Lia 44<br />
Pilgerstätten: Drehorte der Saga 52<br />
The Force Awakens: Der Film 56<br />
Battlefront: Das Videospiel 57<br />
58<br />
60<br />
61<br />
62<br />
62<br />
64<br />
65<br />
66<br />
67<br />
76<br />
78<br />
80<br />
82<br />
39<br />
03<br />
young:com
AB 21.12.<br />
BEI DENNER<br />
KRÄFTIG-WÜRZIG,<br />
ABER<br />
DENNOCH MILD.<br />
PUR ALS SHOT<br />
GENIESSEN ODER ,<br />
WENN MAN ES<br />
FEURIG MAG,<br />
MIT 1-3 TROPFEN<br />
TABASCO ® - SAUCE<br />
VERFEINERN.<br />
NEW<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
DRINK RESPONSIBLY.<br />
BACARDÍ, ITS TRADE DRESS AND THE BAT DEVICE ARE TRADEMARKS OF BACARDI & COMPANY LIMITED.
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
06<br />
hot dates<br />
Wir<br />
verlosen<br />
3x2 Tickets!<br />
Zum Mitmachen einfach eine<br />
Mail mit dem Betreff „Ich geh<br />
nur wegen der Palma Violets“<br />
und Ihrem vollständigen<br />
Namen an<br />
win@rockstar.ch<br />
senden.<br />
19.12. Hallenstadion (Zürich)<br />
Florence +<br />
The Machine<br />
Dass Florence Welch das Zürcher<br />
Hallenstadion gut füllen wird, davon<br />
sind wir seit der Gig-Ankün-digung im<br />
Juni ausgegangen. Dass die<br />
Schutzheilige aller Indie-Meitli aber<br />
schon vor Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe sämtliche Stehplatztickets<br />
des ZSC-Stadions ausverkauft, damit<br />
haben wir dann schon nicht gerechnet<br />
– schliess-lich fand ihr letzter<br />
Schweizer Headliner-Gig in der Winti-<br />
Eishalle Deutweg statt, die mit gut<br />
4'000 Fans nur einen Drittel der<br />
Kapazi-tät der Züri-Arena bietet. Wer<br />
noch keine Karte hat, sollte sich also<br />
beeilen – und dann früh genug<br />
kommen; denn nachdem die<br />
Londonerin vor drei Jahren die tollen<br />
Spector als Support mitbrachte, wird<br />
sie diesmal von den noch etwas<br />
tolleren Palma Violets begleitet. (shy)<br />
è Aktuelles Album: „How Big, How Blue,<br />
How Beautiful“ (Island/Universal);<br />
Review im RCKSTR Mag. #125.<br />
RCKSTR-<br />
Partykalender<br />
Frohes neues<br />
Jaaahlkohoool!<br />
11.12. Bolgenschanze (Davos)<br />
Rocknight<br />
mit Joel LaRocka<br />
12.12. Bolgenschanze (Davos)<br />
RCKSTR-Block On Tour<br />
mit G.A.S., BurnOut, Joel LaRocka,<br />
Nastydancers, CO2, Konfetti<br />
12.12. Kinski (Zürich)<br />
Die letzte BÜSI<br />
im Kinski<br />
mit Shy Lajoie, Whisker, Roughy<br />
29.12. LOS Club (Arosa)<br />
RCKSTR-Block vs. W.A.R!<br />
mit G.A.S., Joel LaRocka<br />
30.12. & 14.1. Bolgenschanze (Davos)<br />
Waaauuw!<br />
– The All-Style Massacre<br />
mit Joel LaRocka<br />
1.1. Rotliechtli (Davos)<br />
The Day After<br />
mit Long J. Silver<br />
13.1. Rotliechtli (Davos)<br />
Pumpernickel<br />
mit Himself<br />
Neu<br />
5.2. Gonzo (Zürich)<br />
Disco-Thek<br />
mit RCKSTR-Allstars<br />
PRESENTED<br />
13.12. X-TRA (Zürich)<br />
Editors<br />
Zehn Jahre, viele Höhen, ein paar Tiefen: Die Editors<br />
blicken auf eine lange Bandgeschichte zurück und<br />
haben sich mit ihrem fünften Stu-dioalbum „In Dream“<br />
2015 den Weg für weitere zehn Jahre geebnet. „Wir<br />
verstehen uns in der Gruppe besser als je zuvor. Drei<br />
von uns haben jetzt auch eine Familie und es ist toll,<br />
wie sich die Band-Dynamik dadurch verändert hat“, so<br />
Bassist Russell Leetch, „wenn Kinder und Kegel auf<br />
Tour dabei sind, ist es einfach eine glücklichere Umgebung<br />
und das ist für uns alle schön.“ Ein gutes Omen<br />
für die kommende X-TRA-Show also, wenn das Quintett<br />
aus Birmingham ausgewogen und energiegeladen<br />
seinen stampfenden „Papillon“-Dark-Wave und<br />
80s-Synthie-Indie mit dem neuen, sphärischen<br />
Wir<br />
und verträumten Balladen-Pop (im besten<br />
verlosen<br />
Sinne!) verknüpft. (raf)<br />
3x2 Tickets!<br />
è Neues Album „In Dream“<br />
Zum Mitmachen einfach eine<br />
(Editors/PIAS/Musikvertrieb) jetzt erhältlich;<br />
Mail mit dem Betreff<br />
Review im RCKSTR Mag. #128.<br />
„Familienband(e)“ und Ihrem<br />
è Grosses Interview unter<br />
vollständigen Namen an<br />
RCKSTR.ch/Editors-Interview-2015.<br />
win@rockstar.ch<br />
senden.
intro<br />
ABSOLUT<br />
ELECTRIK.<br />
9.2. Kaufleuten (Zürich)<br />
Daughter<br />
Wir<br />
verlosen<br />
3x2 Tickets!<br />
Zum Mitmachen einfach eine<br />
Mail mit dem Betreff „Rotz und<br />
Ihr zweites Album „Not To Disappear“<br />
Wasser“ und Ihrem<br />
haben Daughter diesen Sommer in<br />
vollständigen Namen an<br />
New York aufgenommen. Nach Sonnen-<br />
win@rockstar.ch<br />
brille und Erdbeerglace klingt ihr schwer-<br />
senden.<br />
mütiger Pop deswegen aber nicht, vielmehr<br />
hat das Dreiergespann aus London den Lärm und die Hektik des<br />
Big Apple in sich aufgesaugt und in den gewaltigen neuen Liedern<br />
umgesetzt. Bei der zweiten Vorabsingle „Numbers“ beispielsweise<br />
rettet einen nur Elena Tonras zerbrechlicher Gesang davor, von<br />
Igor Haefelis und Remi Aguilellas dröhnender Instrumentierung<br />
erdrückt zu werden. Die düsteren Lieder des Trios waren schon auf<br />
dem 2013er Debüt „If You Leave“ eine schleichende Naturgewalt,<br />
aber mit dem frischen Material wird der einzige Schweizer<br />
Headliner-Gig im Zürcher Kaufleuten schnell zum reissenden<br />
Sturm, den niemand unverheult übersteht. (shy)<br />
è Neues Album „Not To Disappear“ (4AD/Musikvertrieb) ab 15.1. erhältlich.<br />
Wir<br />
verlosen<br />
3x2 Tickets!<br />
27.1. Volkshaus (Zürich)<br />
Zum Mitmachen einfach eine<br />
Foals<br />
Mail mit dem Betreff „Gebt's<br />
mir hart“ und Ihrem<br />
vollständigen Namen an<br />
win@rockstar.ch<br />
senden.<br />
In unserem jüngsten Foals-Interview meinte<br />
Sänger und Gitarrist Yannis: „Das neue Material<br />
funktioniert live sehr gut, weil es so körperlich ist.“ In der Tat ist<br />
die vierte Platte „What Went Down“ voll mit explosionsartiger<br />
100<br />
Energie, von der sich sogar die Band selbst während den<br />
Aufnahmen<br />
95<br />
immer wieder erholen musste – wenn moderne Indie-<br />
Hymnen wie „Give It All“, „London Thunder“ oder der Titelsong<br />
schon 75<br />
im Studio so einfahren, sollten Sie diese auf der Bühne also<br />
auf keinen Fall verpassen. Wir wippen jedenfalls schon jetzt voller<br />
Vorfreude mit den Füssen und werden wohl erst Ende Januar<br />
wieder damit aufhören, wenn wir nach der einzigen Schweizer<br />
Clubshow 25<br />
des englischen Fünfers erschöpft und mit blutig<br />
getanzten Sohlen ins Bett fallen. (arse/shy)<br />
è 5<br />
Aktuelles Album: „What Went Down“ (Transgressive/Warner);<br />
Review im RCKSTR Mag. #127.<br />
è 0<br />
Grosses Interview unter RCKSTR.ch/Foals-Interview-2015.<br />
D R I N K R E S P O N S I B L Y
hot dates<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
08<br />
Nitro Circus Live<br />
Im Barbie-Mobil durch die Lüfte<br />
Am 9. Februar gastiert der auf MTV zum Kult gewordene Nitro Circus erstmals im<br />
Zürcher Hallenstadion. An der Spitze der scheinbar furchtlosen Stuntfahrer reitet<br />
der mit seinen 32 Jahren bereits zur Action-Sport-Legende aufgestiegene Travis<br />
Pastrana, mit dem wir uns über die Show unterhalten haben. (arse)<br />
Travis, du führst den Nitro Circus an –<br />
bist du also so was wie ein Zirkus-<br />
Direktor?<br />
Sozusagen, ich sorge dafür, dass alles<br />
läuft, gehe da rein und gebe einfach alles.<br />
Das ist die Sache mit Action-Shows, du<br />
musst dich ständig weiterentwickeln, du<br />
musst immer dein Bestes geben. Die<br />
Menschen erwarten das von uns und wir<br />
haben vor, ihnen genau das zu geben.<br />
Warum sollte man eure Show<br />
besuchen, wenn man kein<br />
klassischer Sportfan ist?<br />
Ich denke, der kleinste Teil<br />
unseres Publikums ist wegen<br />
des Sports da, die meisten<br />
sehen das Ganze eher<br />
als Rock-Spektakel<br />
– es ist einfach<br />
ein Anlass, bei<br />
dem sich jeder<br />
willkommen<br />
fühlen soll. Man<br />
ist mit ganzem<br />
Herzen dabei<br />
und fühlt mit<br />
den Ridern<br />
mit, auch,<br />
weil man nie<br />
ganz sicher<br />
sein kann,<br />
dass alles gut<br />
ausgeht.<br />
Wie stellt ihr das<br />
Programm jeweils<br />
zusammen?<br />
Ich finde, dass jede<br />
Show besser und anders<br />
ist als die zuvor, da wir immer neue<br />
Tricks austesten. Wir haben jedoch ein<br />
Rahmenprogramm, das mehr oder weniger<br />
gleich bleibt – aber je nach Land oder<br />
Publikum passiert etwas Ungeplantes.<br />
Zum Beispiel in Japan: Wir haben diesen<br />
bestimmten Stunt, der für gewöhnlich<br />
ganz gut ankommt, bei dem das Publikum<br />
Partei für das eine Team ergreift<br />
und mitunter richtig ausfällig wird. In<br />
Japan aber haben sie beide Teams gleich<br />
laut angefeuert, weil sie höflich sein<br />
wollten; das ist echt noch nie passiert.<br />
Gehen euch nie die Ideen aus?<br />
Im Gegenteil, wir arbeiten mit den<br />
verrücktesten Menschen auf der ganzen<br />
Welt zusammen. Die schwerste Aufgabe<br />
ist für mich jeweils, dem Ganzen eine<br />
relativ gesunde Grenze zu setzten. Es<br />
gibt Leute in meinem Team, die mit<br />
Barbie-Autos und Rollstühlen über 60<br />
Meter hohe Rampen jagen wollen – und<br />
ich bin das Arschloch, das dann ab und<br />
zu sagen muss: „Jaaa…weisst du, lieber<br />
nicht.“ Wenn dir einer der Rider in nem<br />
Rollstuhl stirbt, ist das einfach echt<br />
nicht cool. Darum frage ich jeweils: „Bist<br />
du wirklich sicher, dass du das in einem<br />
Walmart-Spielzeug für 20 Dollar durchziehen<br />
kannst?“ Das Publikum will eine<br />
gute Zeit haben mit uns – es will niemandem<br />
beim Sterben zusehen müssen.<br />
Was war deine bisher abgedrehteste<br />
Stunt-Idee?<br />
Etwas vom Verrücktesten, das ich<br />
gemacht habe, war der FMX-Double-<br />
Backflip bei den X Games [2006, Travis<br />
war damals erst 17] – da dachte ich<br />
„Es ist schwer,<br />
Grenzen zu setzen.“<br />
Travis Pastrana | Kollektiv-Kopf<br />
wirklich, dass ich sterben würde. Ich bin<br />
ihn aber gestanden und jeder der 5'000<br />
Zuschauer im Stadion und wahrscheinlich<br />
Hunderttausende zuhause haben<br />
frenetisch gejubelt. Es fühlte sich so an,<br />
als ob die ganze Welt das mit mir<br />
zusammen erlebt; als Athlet kriegst du<br />
selten so eine Chance.<br />
Wirst du heute noch nervös vor den<br />
Auftritten?<br />
Das Ding mit Action-Stunts ist, dass du<br />
schnell lebenswichtige Entscheidungen<br />
treffen musst, was viele nicht können.<br />
Wenn du 20 Meter in der Luft bist,<br />
kommt der Moment, wo du entscheiden<br />
musst, wann du abspringst – das alleine<br />
macht den Unterschied zwischen<br />
Knöchel- und Genickbruch. Vor der<br />
Show werde ich nicht nervös, sondern<br />
nehme vielmehr eine bestimmte<br />
Geisteshaltung ein und entscheide, ob es<br />
mir das Risiko wert ist.<br />
è Live: 9.2. Hallenstadion (Zürich); Tix<br />
gibt's bei Ticketcorner.
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75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
Halsey, das<br />
Playboy-Bunny<br />
Ende August postete Neu-Popstar Halsey<br />
ein Foto bei Twitter, auf dem sie ein<br />
Playboy-Shirt mit der Aufschrift „I posed<br />
today“ trägt. Knapp drei Monate lieferte<br />
sie nun den Beweis, dass sich<br />
tatsächlich fürs Männermagazin<br />
ausgezogen hat –<br />
allerdings nicht so sehr wie<br />
die meisten anderen Bunnys<br />
und die Stufe Miley Cyrus<br />
hat ihre öffentliche Nacktheit<br />
auch noch nicht erreicht.<br />
Für uns hat sie die Hüllen<br />
nicht fallen lassen, dafür<br />
aber einen Seelenstrip<br />
hingelegt, nachzulesen<br />
auf der RCKSTR-Website.<br />
è RCKSTR.ch/Halsey-Interview-2015<br />
RCKSTR.I.P.:<br />
Norbert Gastell<br />
Der deutsche Synchronsprecher von<br />
Homer, dem Familienoberhaupt von<br />
„The Simpsons“, ist am 26. November<br />
im Alter von 86 Jahren eines<br />
natürlichen Todes gestorben. Norbert<br />
Gastell lieh der Kultfigur 24 Jahre<br />
lang seine charakteristische Stimme.<br />
Darauf ein lautes „Nein!“, wie das<br />
deutsche Äquivalent zu Homers Kult-<br />
Ausruf „D'oh!“ lautet.<br />
hit that shit<br />
Esther Meyer proudly presents:<br />
THE QUEST FOR CHEST<br />
Name der Trägerin: Elizabeth Taylor<br />
Alter: †79<br />
Woher kommen die Brüste: London, UK<br />
Konsistenz: Kleopatrisch kolossal<br />
Supporting facts: Ich, Esther Meyer,<br />
verabschiede mich als Brustschreiberin<br />
mit der Königin der Hupen, genauer:<br />
mit denen von Miss Elizabeth Taylor!<br />
Sie brachte zig (Ehe-)Männer um den<br />
Verstand mit ihren üppigen Cleopatras<br />
und verdient es deshalb, von uns<br />
gehuldigt zu werden. Bow down,<br />
bitches und danke an dieser Stelle dem<br />
RCKSTR und Ihnen, lieber Leser, für<br />
die langjährige Aufmerksamkeit. Den<br />
Boob zum Abschiedsgruss!<br />
Zeigt her<br />
eure Demos<br />
Das m4music Festival (14.-16.4.) sucht<br />
wieder die besten neuen Songs des<br />
Landes. Wer denkt, dass seine<br />
Komposition das neue „Bring en hei“ ist,<br />
schreibt sich unter demotapeclinic.ch<br />
ein und bekommt vielleicht schon im<br />
April als Gewinner in einer der<br />
Kategorien Pop, Rock, Electronic und<br />
Urban einen Scheck über 3'000 Franken<br />
überreicht. Die „Demo Of The Year“<br />
wird mit zusätzlichen 5'000 Stutz<br />
belohnt – dieses Jahr hat FlexFab (Bild)<br />
den Hauptpreis eingesackt.<br />
è mehr Infos unter m4music.ch<br />
1 3 . F E B ’ 1 6<br />
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2 0 . F E B ’ 1 6<br />
HALLENSTADION ZÜRICH<br />
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KALKBRENNER<br />
2 8 . F E B ’ 1 6<br />
HALLENSTADION ZÜRICH<br />
ELLIE<br />
GOULDING<br />
1 . M Ä R Z ’ 1 6<br />
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PAPIERSAAL ZÜRICH<br />
BAIO<br />
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8 . M Ä R Z ’ 1 6<br />
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NEIGHBOURHOOD<br />
2 1 . M Ä R Z ’ 1 6<br />
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2 1 . M Ä R Z ’ 1 6<br />
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MEHR INFOS: BYMAAG.CH & GADGET.CH
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
12<br />
3<br />
„Star Wars“-Gadgets<br />
die wahre Trekkies unbedingt brauchen<br />
„I cool you!“<br />
– „I know.“<br />
Nachdem Bobba Fett Han Solo in<br />
Karbonit eingefroren hat, fungiert<br />
dieser bis zu seiner Befreiung nur<br />
noch als extravagante<br />
Raumverschönerung in Jabba The<br />
Hutts Unterschlupf. Wie wär's mit<br />
einer Zwischennutzung als schicken<br />
Kühlschrank, der auf Knopfdruck<br />
rot leuchtet und seinen Inhalt auf<br />
Wunsch auch wärmen kann?<br />
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thinkgeek.com<br />
TIE? YAY!<br />
Sie besitzen bereits einen TIE-Fighter aus Lego? Dann brauchen Sie<br />
diesen hier trotzdem; denn im neuen Film „The Force Awakens“<br />
kämpfen die Guten nicht mehr gegen das bekannte Imperium,<br />
sondern gegen eine Abspaltung davon, die First Order. Ausserdem<br />
sind ganze vier Minifiguren dabei, WORAUF WARTEN SIE ALSO<br />
NOCH?<br />
è jetzt erhältlich für CHF 79.90 bei shop.lego.com<br />
Use The Force, Will!<br />
Räumen Sie mit dem Vorurteil auf, dass „Star Wars“ nur etwas für<br />
pickelgesichtige Geeks ist! Zeigen Sie mit „William Shakespeare's Star<br />
Wars“, das die klassische Trilogie im Stil des bedeutenden englischen<br />
Dramatikers wiedergibt, dass die Sternenkrieg-Saga auch was für<br />
hochnäsige Literatur-Nerds ist!<br />
è jetzt erhältlich für CHF 16.70 (pro Episode) bei exlibris.ch<br />
Fantastic<br />
Flop<br />
Die Fortsetzung des zum<br />
Start im Sommer von den<br />
Kritikern zerfleischten<br />
„Fantastic Four“-Reboots<br />
ist plötzlich von der<br />
Releaseliste des Filmstudios<br />
20th Century Fox<br />
verschwunden.<br />
3 von 10 Wertungssternen<br />
im RCKSTR-Review steckt<br />
eben nicht mal ein<br />
Branchenriese wie Fox<br />
einfach so weg. Wir fühlen<br />
uns so mächtig.
Netflix And Bill<br />
Zwölf Jahre nach dem Quasi-Indie-<br />
Megaerfolg „Lost In Translation“ hat<br />
Sofia Coppola erneut Bill Murray als<br />
Hauptdarsteller vor die Kamera<br />
geholt und mit ihm – und George<br />
Clooney und Miley Cyrus und Michael<br />
Cera und der Band Phoenix und<br />
eigentlich jedem berühmten<br />
Menschen überhaupt – die<br />
Weihnachts-Musical-Komödie „A<br />
Very Murray Christmas“ gedreht.<br />
Wir hätten Ihnen gerne gesagt,<br />
was der Streifen taugt<br />
(wahrscheinlich viel, es ist Bill<br />
Murray!), aber Netflix hatte<br />
uns den versprochenen<br />
Screener bis Drucklegung<br />
immer noch nicht geschickt.<br />
è jetzt auf Netflix<br />
Ketzerin<br />
„Ich habe kein Interesse daran, Weltraum-Nerds dabei<br />
zuzuschauen, wie sie sich mit ihren Weltraum-Nerd-Stöcken<br />
gegenseitig pieksen“, sagte „Fox News“-Mitarbeitern<br />
Katherine Timpf im amerikanischen Fernsehen über „Star<br />
Wars“ und erhielt daraufhin prompt Morddrohungen von Fans<br />
der Sci-Fi-Saga.<br />
Wir haben ihr nur deswegen keine bösen Tweets<br />
gesendet, weil Hass der Pfad zur Dunklen Seite<br />
der Macht ist.<br />
è mehr zu „Star Wars“ weiter hinten in dieser Ausgabe<br />
hit that shit<br />
Wie<br />
gangi<br />
richtig<br />
Gäld<br />
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Ganz einfach.<br />
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hit that shit<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
14<br />
Iss was mit:<br />
Kafka Tamura<br />
in der der Taverne da Angelo (Zürich)<br />
Wir haben das englisch-deutsche Düsterpop-Trio Kafka Tamura zum Essen ausgeführt. Sängerin Emma hat dabei ihr<br />
Shirt anbehalten, was so gar nicht dem Familien-Naturell der Dawkins entspricht. von Nadja Hutmacher<br />
Sind wir hier, weil ihr italienisches Essen<br />
mögt oder weil euch einfach nichts<br />
anderes eingefallen ist?<br />
Patrick: Ich glaube, unsere Managerin hat<br />
uns nach einem Restaurant-Wunsch<br />
gefragt, wir wussten aber keines und sie<br />
meinte dann: „Na, dann geht ihr eben<br />
italienisch essen.“<br />
Gabriel: So ist es halt, das Musikbusiness.<br />
Emma, war es eigentlich ein Kulturschock,<br />
als Engländerin nach Berlin zu ziehen und<br />
plötzlich deutsche Gerichte essen zu<br />
müssen?<br />
Emma: Schock würde ich das nicht<br />
nennen. Ich war vielleicht etwas<br />
voreingenommen, weil ich dieses<br />
stereotype Bild eines Deutschen im Kopf<br />
hatte, wie er mit Lederhosen, Brezel und<br />
einer Mass Bier in der Hand vor mir steht.<br />
Das war dann ja gottseidank nicht so. Ich<br />
ging einmal mit meiner Familie<br />
frühstücken, es gab Putenschnitzel, was<br />
mir wirklich geschmeckt hat.<br />
Gabriel: Zum Frühstuck, echt?<br />
Emma: Ja, was ist denn sonst ein<br />
traditionelles deutsches Frühstück?<br />
Patrick: Ich glaube, das gibt's nicht. Es<br />
kommt darauf an, in welchem Teil von<br />
Deutschland man lebt.<br />
Also gibt's dort nicht immer Weisswürste<br />
zum Frühstück? Schade. Jungs, wie war's<br />
denn für euch, als ihr Emma in England<br />
besucht habt?<br />
Gabriel: Oh, wir haben das deutsche Brot<br />
vermisst. Wirklich vermisst.<br />
Patrick: Die machen da kein Salz rein,<br />
weshalb es absolut eklig schmeckt.<br />
Emma: Wir streichen gesalzene Butter<br />
drauf, das reicht doch.<br />
Patrick: Ansichtssache.<br />
Gabriel: Jedenfalls haben wir festgestellt,<br />
dass man Curry zur englischen<br />
Nationalspeise ernennen sollte, auch<br />
wenn's nicht besonders gut gewürzt ist.<br />
Patrick: Ausser das von Emmas Mutter.<br />
Gabriel: Oh ja, das war heftig. Wie kommt<br />
eigentlich dein Vater mit dem scharfen<br />
Essen deiner Mutter klar?<br />
Emma: So gut wie gar nicht. Meine Mom<br />
hat vor ein paar Monaten ein Curry<br />
gekocht, das echt nicht scharf war. Mein<br />
Vater hat nur einen Bissen davon<br />
gegessen, sofort sein Shirt ausgezogen<br />
und gemeint: „Oh Gott, es ist so scharf,<br />
ich halte es nicht aus!“ (alle lachen)<br />
Der Ärmste. Was ist euch selbst in Sachen<br />
Essen schon Übles passiert?<br />
Gabriel: Eine Horror-Erfahrung ist, wenn<br />
du kein Essen kriegst.<br />
Patrick: Ja, deshalb lassen wir uns auch<br />
immer die Reste einpacken (schaut auf<br />
seine nur halb aufgegessene Pizza).<br />
Gabriel: Ach, in Deutschland ist mal was<br />
passiert – nur schon das Konzert war<br />
scheisse. Jedenfalls war da so ein Typ mit<br />
langen Haaren, der uns nach dem Auftritt<br />
Instant-Pasta gekocht hat. Da musst du ja<br />
nicht mehr machen, als einfach die Tüte<br />
in eine bestimmte Menge Wasser zu<br />
kippen, aber dieser Typ hat's tatsächlich<br />
fertiggebracht, sogar das zu verkacken.<br />
Patrick: Und es schmeckte nach<br />
Milchschokolade, nur weiss niemand,<br />
woher die gekommen ist.<br />
è Debütalbum: „Nothing To Everyone“<br />
(Lichtdicht); Review im RCKSTR Mag. #127.<br />
Sechs<br />
Personen<br />
Taverne da Angelo<br />
Badenerstrasse 275<br />
8003 Zürich<br />
è taverne-da-angelo.ch
Ernte Gut<br />
chips Gut<br />
Bereits in der Anfangszeit vor über 50 Jahren wurden die ersten<br />
Zweifel Chips auf einem Bauernhof in Katzenrüti bei Rümlang ZH<br />
in einer Handfritteuse hergestellt. Die Chips waren damals etwas<br />
dicker im Schnitt und dadurch rustikaler im Geschmack. Unsere jüngste<br />
Kreation Hofladen Chips sind wie damals ein wenig dicker geschnitten<br />
und fein gewürzt. Ganz wie zu unserer Gründungszeit.<br />
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5<br />
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rckstr.ch<br />
16<br />
hit the roadSnow<br />
Race Yourselfes, Winter Is Coming<br />
Der Winter steht vor der Tür<br />
und wird die Landschaft wohl<br />
oder übel in den Eisplaneten<br />
Hoth verwandeln. Falls Sie nicht<br />
in einer weit, weit entfernten<br />
Galaxis wohnen und über einen<br />
AT-AT oder ein zahmes Tauntaun<br />
verfügen, wird Ihre Mobilität<br />
durch den Schnee unweigerlich<br />
eingeschränkt. RCKSTR,<br />
Fachmagazin für Pulver aller<br />
Art, hat daher drei alternative<br />
Fortbewegungsmittel für Sie<br />
zusammengetragen. (vlct)<br />
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Motor: Polaris Cleanfire 2-Zylinder<br />
Leistung: 150 PS<br />
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Der Trickser<br />
Gewicht: 200 kg<br />
Die US-amerikanische Firma Polaris baut alles, Preis: CHF 13'000.—<br />
was abseits von befestigten Strassen Freude bereitet. Auch der 800 RMK Assault<br />
ist ein reines Spassmobil und wurde vor allem für Tiefschnee- und Hill-Climb-Abenteuer entwickelt. Durch<br />
seine Power, die leichte Bauweise und die enormen Federwege wird er jedoch auch gerne von Leuten<br />
bedient, die Freestyle-Motocross lieber im Winter betreiben und sich irgendwelche Hänge hinunterstürzen.<br />
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Das japanische Unternehmen Yamaha weiss, wie man<br />
schnelle Motorräder herstellt und so überrascht es<br />
kaum, dass auch diese Rakete von einem Schneetöff aus<br />
demselben renommierten Hause stammt. Das FXNytro<br />
wurde speziell für Rennen konzipiert<br />
und findet auch auf ruppigen<br />
Pisten ungeahnten Halt – mit diesem Geschoss<br />
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Schweizer Firma Graf hat nicht nur<br />
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teuren Modellen: Er lässt sich einfach<br />
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Passagiere Platz und mit ein bisschen<br />
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– mindestens!<br />
Ausserdem können Sie diesen<br />
und sich selbst in jedem<br />
beliebigen Bergspunten<br />
nachtanken. Mit ein paar<br />
wenigen Handgriffen bzw. einem<br />
Kissen in einem Plastiksack lässt sich<br />
der Komfort ausserdem deutlich<br />
steigern, schliesslich soll Ihr Knackarsch<br />
keine blauen Flecken davontragen.<br />
Motor: Oberschenkelmuskulatur<br />
Leistung: P = ΔE / Δt<br />
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Gewicht: 4,5 kg<br />
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RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
18<br />
FUCK<br />
BENDRIT BAJRA!<br />
Tiefergelegter BMW, noch tieferes Witz-Niveau<br />
Fast jeder fünfte RCKSTR-Leser kann und will nicht mehr hören, was<br />
der „Unterschied zwüsched Schwizer und Uslender“ ist: Facebook-<br />
Video-Uploader Bendrit Bajra wurde von unserer Leser- und<br />
Userschaft zum nervigsten Schweizer des Jahres 2015 gewählt.<br />
Seit mittlerweile drei Jahren nimmt der<br />
nen, da Bendrit Bajra sowohl den albani-<br />
Schwamendinger zu lange Handyvideos mit<br />
schen als auch den Schweizer Pass besitzt.<br />
zu faden Sketchen auf, lädt sie bei Facebook<br />
hoch und wird dafür gefeiert. Ja, die kulturel-<br />
Zu Beginn der FYYFFA-Abstimmung hat<br />
len Unterschiede zwischen Bevölkerungsgrup-<br />
sich Verleger/Chefredaktor/Nationalrat/<br />
pen humoristisch aufzubereiten, hat schon<br />
Machtvakuum Roger Köppel schnell an die<br />
Kaya Yanar oder Bülent Ceylan zum Erfolg<br />
Spitze gesetzt, doch als Sportfans entdeckten,<br />
verholfen, aber wieso denselben flachen Witz<br />
dass Berufsprovokateur und YB-Kicker<br />
in jedem Clip recyceln? In deiner Lehre mag<br />
Renato Steffen ebenfalls nominiert ist, klickten<br />
man dir beigebracht haben, dass gebrauchte<br />
sie ihn innert kürzester Zeit aufs Podest.<br />
Autoteile gut wiederverwendet werden<br />
Warum Bendrit schliesslich auf der Überhol-<br />
können, aber dieses Prinzip lässt sich nicht<br />
spur an den beiden vorbeizog, lässt<br />
einfach eins zu eins auf die Comedy über-<br />
sich nicht mit Sicherheit sagen;<br />
tragen.<br />
wahrscheinlich hatten Schweizer<br />
und Ausländer gleichermassen die<br />
Die Auszeichnung als grösster Vollpfosten der<br />
Schnauze voll von ihm.<br />
Nation kommt gerade rechtzeitig und darf<br />
gerne als Warnung für die Öffentlichkeit ver-<br />
Ein Preis ohne Verleihung ist wie<br />
standen werden, wird Bendrit an Silvester<br />
ein BMW ohne Bushido-CD in der<br />
doch zusammen mit dem ähnlich unlustigen<br />
Anlage, darum haben wir den un-<br />
Swissmeme-Verbrecher Zeki Bulgurcu und<br />
dem Instagram-Posts auf Andreas-Bourani-<br />
rühmlichen Gewinner zur feier-<br />
Songtext-Niveau verfassenden Samedin<br />
lichen FYYFF-Award-Übergabe am<br />
Selimović unter dem Namen Swissmix (Swiss-<br />
Samstag, 12. Dezember, im Zürcher<br />
mix? Im Ernst jetzt?!) live aufs Hallenstadion-<br />
Club Kinski eingeladen. Und Sie<br />
Publikum losgelassen; danach folgt eine Web-<br />
sollen unbedingt auch dabei sein,<br />
show bei 20Minuten.ch. Um die ewig gleiche<br />
wäre ja traurig, hätte Bendrit nicht<br />
Frage des Hobby-Unlustigen zu beantworten:<br />
genügend Publikum, wenn er dann<br />
Unterschied zwüsched Schwizer und<br />
zweifellos ein schlechtes Handy-video<br />
Uslender? Keiner, beide haben nämlich einen<br />
von der Verleihung dreht.<br />
„Fuck You, You Fuckin' Fuck“-Award gewon-<br />
Bendrit<br />
FYYFFA-Verleihung am 12.12. um 22.00 Uhr im Kinski (Zürich)
fyyffa<br />
Die FYYFFA-Rangliste<br />
2015:<br />
1. Bendrit Bajra 17.9%<br />
2. Renato Steffen 15.3%<br />
2. Roger Köppel 15.3%<br />
4. Vitus Huonder 11.5%<br />
5. Andreas Thiel 10.7%<br />
6. Irina Beller 8.8%<br />
7. Sepp Blatter 6.3%<br />
8. Ancillo Canepa 5.2%<br />
9. Willy Tell 4.9%<br />
10. Tobias Rentsch 4.0%<br />
mark<br />
wahlberg<br />
seth<br />
macferlane<br />
ted2<br />
der coolste bär der<br />
lmgeschichte ist zurück!<br />
<br />
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95<br />
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5<br />
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...jetzt auf DVD<br />
und Blu-ray!
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
20<br />
Der<br />
Vater<br />
Kurz vor Heiligabend<br />
2014 ist er „kurz raus“,<br />
um „rasch Zigaretten zu<br />
kaufen“, aber er hat sich<br />
wohl verlaufen; denn er ist<br />
noch immer nicht zurück.<br />
Über folgende Gaben wird<br />
er sich bei seiner Rückkehr<br />
bestimmt freuen.<br />
Marshall<br />
London<br />
Vielleicht hat er schon<br />
lange zuhause anrufen<br />
wollen? Mit diesem Smartphone<br />
ginge das vorzüglich und dank der<br />
zwei Klinkenbuchsen könnte er<br />
auf dem Heimweg gar mit einem<br />
Kumpel die Stones hören.<br />
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Schenken ohn<br />
Geschenke gehören zu Weihnachten wie nach<br />
zehn Minuten gebrochene Vorsätze zum<br />
1. Januar. Damit Sie dieses Jahr ein bisschen<br />
weniger lange überlegen müssen, welches<br />
Die Mutter<br />
Mit der heutigen Konsumgesellschaft ist sie nicht einverstanden<br />
und hätte am liebsten, dass man sich gar nichts<br />
schenkt – und wenn doch, dann Bettzeug, um möglichst<br />
viele Flüchtlinge im Dachgeschoss unterzubringen.<br />
Absolut Nix<br />
Das steht „Absolut Nix“ drauf und<br />
ist absolut nix drin – perfekt!<br />
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The People's Republic<br />
Of Wacken<br />
Er war doch mal in Wacken, damals,<br />
wahrscheinlich bei der<br />
ersten Ausgabe 1990.<br />
Vielleicht ist er ja in diesem<br />
Coffee Table Book<br />
abgebildet?<br />
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„25 Years Louder<br />
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Er raucht doch gerne –<br />
mit diesen Handschuhen<br />
geht das auch bei eisigen<br />
Temperaturen, ohne dass<br />
er sich die Griffel abfriert.<br />
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damit dieser<br />
Scheiss nicht<br />
noch mal<br />
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Die sind noch gut, die<br />
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Mantel tragen, man<br />
muss sie nur<br />
zusammennähen.<br />
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Spende fur die Schweizerische<br />
Fluchtlingshilfe<br />
Sinnvolle Sache. Hier ist das Spendenkonto:<br />
Postfinance AG, Bern | 30-1085-7 | IBAN<br />
CH92 0900 0000 3000 1085 7 | BIC:<br />
POFICHBEXXX | CH-3001 Bern<br />
–> fluechtlingshilfe.ch
thema<br />
e nachdenken<br />
Gschänkli-Guide 2015<br />
Präsent Sie welchem Familienmitglied überreichen,<br />
haben wir hier ein paar Ideen zusammengetragen<br />
– so bleibt ausserdem mehr Zeit<br />
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75<br />
25<br />
5<br />
Der sohn<br />
Bier? Bullenscheisse, Proteindrinks sind<br />
der richtige Shit! Masturbation ist<br />
vergeudete Zeit, in der man besser hätte<br />
Hanteln stemmen können und wenn er<br />
„mit den Jungs rausgeht“, dann hitten<br />
sie statt nem Pub das örtliche Gym.<br />
UE BOOM 2<br />
Damit sein Bluetooth-Lautsprecher<br />
nicht grad den Geist aufgibt, wenn er<br />
draufschwitzt, weil er im Takt von<br />
Angerfist Liegestütze macht.<br />
–> CHF 249.— bei<br />
ultimateears.com<br />
Guitar Hero Live<br />
Für ein echtes Instrument ist er<br />
niemals kreativ genug, warum<br />
also nicht an der Konsole ein<br />
wenig rumschreddern?<br />
–> CHF 109.— inkl. Gitarre für<br />
PS4, Xbox One, Wii U, PS3, Xbox<br />
360 bei softridge.ch<br />
Die tochter<br />
Manchmal geht sie raus, um zu shoppen, aber<br />
das kann man mittlerweile ja auch im Internet<br />
erledigen, wo sich sowieso 97%<br />
ihres Lebens abspielen (die<br />
Toilette wurde leider noch nicht<br />
digitalisiert). #tumblrwhore #facebookbitch<br />
#instahoe #snapchatskank #periscopeFTW<br />
AXE Core: Black Night Essential Collection<br />
Der beissende Geruch in seinem Zimmer geht davon nicht weg, aber<br />
wenigstens der an ihm selbst.<br />
–> CHF 9.95 im Detailhandel<br />
MAC Lipstick Smoked<br />
Purple<br />
Wenn schon Selfies mit Duckface,<br />
dann soll dieses wenigstens einen<br />
knalligen Schmollmund haben.<br />
–> CHF 28.— bei<br />
maccosmetics.ch<br />
Nivea-Visage Reinigungstucher<br />
Für eine saubere Haut, schliesslich bekommt<br />
nicht mal der X-Pro-II-Filter die richtig<br />
schlimmen Pickel retuschiert.<br />
–> CHF 4.80 für 25 Stück bei manor.ch<br />
Neckholder-BH<br />
„Kiki“ von Free<br />
People<br />
„Was ‚Fotis im BH uf<br />
Insta'?! Mami, das isch<br />
so lang, das isch scho<br />
fasch es Top!“<br />
–> EUR 40.— bei<br />
urbanoutfitters.com<br />
MDK TRIS<br />
Backpack<br />
Damit sie ihre<br />
gekauften Klamotten<br />
nicht in schnöden<br />
Papiertüten, sondern<br />
im erschwinglichen<br />
Designer-Rucksack<br />
nach Hause<br />
transportieren kann –<br />
wenn sie schon mal<br />
rausgeht.<br />
–> CHF 320.— bei<br />
mirandakaloudis.com<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
21<br />
0
thema<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
22<br />
Der<br />
onkel<br />
Warum hängt der eigentlich<br />
ständig hier rum? Und wieso<br />
muss er immer ausgerechnet<br />
dann aufs Klo, wenn die Tumblrtochter<br />
gerade im Bad ist und<br />
Spiegel-Selfies schiesst? Wir<br />
kommen einfach nicht drauf,<br />
aber es ist ja schön, die Familie möglichst nahe um sich zu<br />
haben.<br />
Zeiss Terra ED Pocket 10x25<br />
Badezimmer immer noch<br />
abgeschlossen? Kein<br />
Ding, es gibt sicher<br />
noch Nachbarinnen,<br />
welche die Jalousien<br />
oben gelassen haben.<br />
–> CHF 374.90 bei transa.ch<br />
Kalender Fit<br />
Women Australia<br />
2016<br />
Badezimmer abgeschlossen?<br />
Kein Ding, in diesem<br />
Jahreskalender gibt's auch<br />
eine Menge zu sehen.<br />
–> CHF 28.40 bei books.ch<br />
Die tante<br />
Eingezogen, nachdem ihr Schwager auffällig lange<br />
fürs Zigaretten kaufen brauchte. Nach einiger Zeit<br />
hat sie im Keller ein, äh, Spielzimmer eingerichtet, wo<br />
manchmal, ähm, Freunde von ihr vorbeischauen. Sie<br />
hat viele Freunde. Viele männliche Freunde. Wie<br />
verdient sie eigentlich ihr Geld?<br />
Fifty Shades Of Grey<br />
Ultimate Control<br />
Wer sagt, dass sich Film-Merchandise<br />
auf hässliche T-Shirts beschränken<br />
muss? Dieses Tür-Handfessel-Set<br />
macht auf jeden<br />
Fall deutlich mehr Spass als<br />
die furchtbaren Buchund<br />
Kinovorlagen.<br />
–> CHF 34.90<br />
bei amorana.ch<br />
Twerking Butt Deluxe<br />
Falls mal zwei, äh, Freunde gleichzeitig da sind<br />
und einer sich die Zeit anderweitig vertreiben<br />
muss. Die 3D-Brille für noch mehr Intensität ist<br />
gleich im Paket enthalten.<br />
–> CHF 777.95 bei lovershop.ch<br />
Joydivision<br />
clean'n'safe<br />
Man will sich ja<br />
nichts einfangen –<br />
am besten grad im<br />
Multipack besorgen.<br />
–> CHF 29.90 für<br />
200ml bei<br />
bombshell-shop.ch<br />
The Woods (Eau de Parfum)<br />
Wer aussieht wie ein Waldschrat, sollte<br />
auch nach einsamer Hütte draussen in der<br />
Natur inklusive frisch gehacktem Holz<br />
riechen.<br />
–> CHF 98.— für 50ml bei bklynsoap.com<br />
Lego The SHIELD Helicarrier<br />
Natürlich spielt er gerne mit Lego –<br />
wer schon nicht? Und<br />
mit diesem imposanten<br />
3'000er Set des „The<br />
Avengers“-SHIELD-<br />
Helicarriers schlägt<br />
gleichzeitig sein Nerd-<br />
Herz höher.<br />
–> CHF 409.— bei<br />
shop.lego.com<br />
Buch „Tantra<br />
Massage“<br />
Es muss ja nicht immer<br />
knallen wie in der<br />
Schweinebucht, oder?<br />
–> CHF 22.90 bei buch.ch
“2” and “PlayStation” are registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc. Also, “-” is a trademark of the same company.<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
24<br />
Savages<br />
Experiment am lebenden Objekt<br />
Um ihr neues Material auf dessen Tauglichkeit zu prüfen,<br />
spielten die Savages Anfang Jahr in New York neun<br />
Konzerte vor Publikum, das diese Songs vorher noch nie<br />
gehört hatte. Warum das Quartett den Testlauf nicht<br />
daheim in London durchführte, verriet uns Drummerin<br />
Fay, in knapp zwei Monaten<br />
Fay Milton im Interview. von Schimun Krausz<br />
kommt euer neues Album raus<br />
– wie feiert ihr den Release?<br />
hensweise wollten wir beibe-<br />
Eine Party haben wir bislang<br />
halten für die zweite Platte –<br />
nicht angedacht, aber wir<br />
fall, ich stalke dich. Aber zurück<br />
wir wollten sie unbedingt live<br />
haben. Ausserdem ist es schön,<br />
spielen eine Show um 9 Uhr<br />
zum Album: Euer Debüt „Silence<br />
Yourself“ schlug bei seinem<br />
einzuatmen und mit ins Studio<br />
waren im Januar dort, was<br />
spielen, bevor wir sie aufnehmen,<br />
um diese Live-Energie<br />
neue Energie zu tanken. Wir<br />
woanders hinzugehen und dort<br />
morgens im Zentrum von<br />
London (lacht). Die Leute<br />
werden auf dem Weg zur Arbeit<br />
Release im Frühling 2013<br />
zu nehmen. Wenn du am<br />
ganz schön extrem war – wir<br />
sein und wir geben einen Gig –<br />
ziemlich ein – wie hat dieser<br />
Schreiben bist, kannst du nur<br />
mussten eine der Shows wegen<br />
ich bin mir aber noch nicht<br />
Erfolg eure Herangehensweise<br />
mutmassen, ob dieser Song gut<br />
eines Schneesturms absagen!<br />
sicher, ob sich das dann auch<br />
an „Adore Life“ beeinflusst?<br />
genug ist und darum wollten<br />
wie eine Feier anfühlen wird.<br />
Letztes Mal haben wir einfach<br />
wir alles einem Test unter-<br />
Shit!<br />
drauflosgeschrieben, schauten<br />
ziehen.<br />
Ja! Wir haben sie nachgeholt,<br />
Wahrscheinlich müsst ihr<br />
mal, wohin das Ganze führt<br />
aber es war echt schade, weil<br />
danach doch noch in den Pub<br />
und experimentierten rum –<br />
Warum habt ihr das nicht in<br />
sich Yoko Ono fürs<br />
gehen und anstossen.<br />
diesmal wussten wir aber, dass<br />
London gemacht? Traut ihr dem<br />
ursprüngliche Datum<br />
Wenn wir mit dem Gig fertig<br />
wir ein Album machen, deshalb<br />
Publikum daheim nicht?<br />
angekündigt hatte.<br />
sind, ist es erst etwa 10 Uhr am<br />
war auch ein gewisser Druck<br />
Doch, auf jeden Fall. Die Lon-<br />
Vormittag – ich weiss nicht, ob<br />
da, aber Druck ist immer gut<br />
doner waren unser erstes<br />
Hatte das Live-Experiment<br />
man dann schon in den Pub<br />
fürs Schreiben und für den<br />
Publikum und haben uns seit<br />
Einfluss auf viele Songs?<br />
gehen sollte.<br />
kreativen Prozess. Und wir sind<br />
jeher unterstützt. Aber in<br />
Ja. Viele haben wir einfach<br />
nach New York gegangen, um<br />
deiner eigenen Stadt zu spielen,<br />
gestrichen. Den Song<br />
Ach, weisst du: „It's always 5<br />
die neuen Songs vor dem<br />
ist einfach etwas ganz anderes,<br />
„Surrender“ haben wir an fast<br />
o'clock somewhere.”<br />
Aufnehmen live zu spielen.<br />
das ist, wie die eigene Geburtstagsparty<br />
zu organisieren einer komplett anderen<br />
das tätowiert habe?!<br />
Was eine ziemlich ungewöhn-<br />
(lacht). Du kannst dich nicht Fassung gespielt und wir<br />
liche Herangehensweise ist.<br />
voll auf den Gig konzentrieren, wollten unbedingt, dass er<br />
Vielleicht.<br />
Für uns hat das absolut Sinn<br />
weil deine Familie und Freunde funktioniert – wir haben jede<br />
jeder Show in New York in<br />
Hey! Weisst du etwa, dass ich<br />
(Lacht) Ich habe das auf<br />
gemacht. Wir gingen damals<br />
kommen, die Medien anwesend<br />
Strukturvariante probiert und<br />
meiner Schulter tätowiert. Du<br />
[vor dem ersten Album] mit<br />
sind – da fällt einfach so viel<br />
es passte einfach nie wirklich,<br />
musst es wissen, sonst wäre das<br />
den ersten paar Songs auf die<br />
zusätzlich an. Es ist super,<br />
aber wir mochten den Text und<br />
ein unglaublicher Zufall.<br />
Bühne und dann wieder zurück<br />
daheim zu spielen, aber nicht<br />
einige Elemente immer noch<br />
ins Studio, um weitere zu<br />
neunmal hintereinander, wie<br />
sehr. Als wir zurück in London<br />
Nein, es ist natürlich kein Zu-<br />
schreiben. Und diese Vorge-<br />
wir es in New York getan<br />
waren, haben wir fast alles
„Yoko Ono wollte an<br />
unser Konzert kommen.“<br />
Fay Milton | Schlagzeug<br />
rockstars<br />
Die Vorbilder<br />
davon weggeschmissen und<br />
neu geschrieben. Und dann<br />
ging es plötzlich, wir hatten den<br />
Song in kürzester Zeit<br />
100<br />
beisammen, während wir mit<br />
der alten Version unzählige<br />
95 Stunden verbrachten.<br />
75 Lass uns über das Album-<br />
Artwork sprechen: Wessen Arm<br />
ist darauf zu sehen?<br />
Das ist Jehnnys [Beth,<br />
25 Sängerin] Arm und die Idee<br />
hinter dem Artwork ist, dass es<br />
5alle verschiedenen Aspekte der<br />
Liebe thematisieren soll.<br />
Jehnny hat ein anatomisches<br />
0<br />
Herz auf ihrem Handgelenk<br />
tätowiert – das ist die Liebe,<br />
die wir meinen, die auch mal<br />
unschön ist; es ist nicht diese<br />
perfekte Art von Liebe, nicht<br />
dieses symbolisierte Herz.<br />
Trägt Jehnny darauf einen<br />
Schlagring?<br />
(Lacht) Nein, nein, das sind<br />
einfach Ringe. Der grosse hat<br />
schon was von einem<br />
Schlagring; gemacht hat ihn<br />
eine Freundin von uns, sie<br />
heisst Yennefer und ist mit<br />
Norman Westberg von den<br />
Swans zusammen. Es ist schön,<br />
auf dem Album eine<br />
Verbindung zu den Swans zu<br />
haben.<br />
Weil ihr Fans und von ihnen<br />
beeinflusst seid, oder? Ich<br />
wusste aber nicht, dass ihr<br />
euch kennt.<br />
Die Geschichte unseres<br />
Kennenlernens ist lustig: In<br />
einem Interview wurden wir<br />
mal gefragt, wen wir sexy<br />
finden und wir gaben als<br />
Antwort Thor [Harris,<br />
Perkussionist der Swans] an. Er<br />
bekam das mit und schickte<br />
uns daraufhin selbstgemachte<br />
Kekse. Später haben wir dann<br />
noch die ganze Band<br />
kennengelernt; das sind so<br />
inspirierende Leute und sie live<br />
zu erleben ist…wie mehrere<br />
Stunden in einer wirklich<br />
grossartigen Waschmaschine<br />
zu verbringen.<br />
Eine interessante Art,<br />
jemandes Live-Performance in<br />
Worte zu fassen – wie würdest<br />
du eure beschreiben?<br />
Ich weiss nicht… Unsere<br />
bisherigen Shows waren sehr<br />
scharf und kantig, zu einem<br />
gewissen Grad provozierend,<br />
aber viele der neuen Songs sind<br />
offener, wärmer und<br />
freundlicher, auch liebevoller.<br />
Wir sind auch sicherer<br />
geworden in unserem<br />
Auftreten, da wir selbst und die<br />
Leute im Publikum uns<br />
langsam kennen. Die Show ist<br />
glaube ich ein stimmigeres<br />
Erlebnis als früher – aber es<br />
wird immer noch abgehen,<br />
keine Angst.<br />
è Neues Album „Adore Life“<br />
(Matador/Musikvertrieb) ab 22.1.<br />
erhältlich.<br />
è Live: 15.3. Dynamo (Zürich)<br />
Die Swans entstammen wie<br />
Sonic Youth der No-Wave-<br />
Bewegung, die sich Anfang der<br />
1980er in New York bildete. Für<br />
ihr 83er Debüt „Filth“ war die<br />
Welt damals noch nicht bereit<br />
und auch über 30 Jahre später<br />
kann einem dieses experimentelle<br />
Monster Albträume bescheren,<br />
wenn man nicht gefasst<br />
ist darauf. Obwohl die Bandmitglieder<br />
mittlerweile zwischen<br />
50 und 60 Jahren alt sind, bringen<br />
sie nach wie vor diese rohe<br />
Aggressivität von damals mit<br />
auf die Bühne und die Savages<br />
haben sich zweifellos ein<br />
bisschen was davon abgeschaut.<br />
Das neue Album:<br />
Post-Post-Punk-Heimsuchung<br />
Savages<br />
Adore Life<br />
(Matador/Musikvertrieb)<br />
Post-Punk. Er war es, den man<br />
beim Erstling „Silence Yourself“<br />
ständig im Kopf hatte. Auf<br />
„Adore Life“ rückt er mehr in<br />
den Hintergrund und macht<br />
Platz für gnadenlosen Lärm<br />
(Single und Opener „The<br />
Answer“), schwermütigen Dark-<br />
Rock („Slowing Down The<br />
World“) – und sogar für eine<br />
Quasi-Ballade („Adore“). Die<br />
zweite Platte der vier Londonerinnen<br />
ist abwechslungsreicher,<br />
reichhaltiger und – auch dank<br />
des vielfältig interpretierten<br />
Themas der Liebe – wärmer als<br />
das Debüt, trägt aber dieselbe<br />
erdrückende Bedrohlichkeit in<br />
sich; wer eh schon Winterdepressionen<br />
hat, sollte sich die<br />
Platte daher besser in kleinen<br />
Dosen anhören. (shy)<br />
±Wer das mag, mag auch:<br />
Sonic Youth „Bad Moon<br />
Rising“, My Bloody 8<br />
Valentine „mbv“, The<br />
Horrors „Primary Colours“<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
25
5<br />
0<br />
Das Debütalbum:<br />
Reggaelectriphopop<br />
JAIN<br />
Zanaka<br />
(Spookland<br />
/Columbia/<br />
Sony)<br />
World-Music? Gitarrenpop?<br />
Tanzmucke? Der Album-Erstling<br />
von JAIN ist alles gleichzeitig und<br />
strotzt nur so vor Authentizität,<br />
Multikulturalität und gesundem<br />
Selbstbewusstsein. Besonders<br />
„Come“ und „Makeba“ sind<br />
richtige Hits, getrieben von<br />
mitreissenden Rhythmen und<br />
mitsingtauglichen Refrains und<br />
auch „Hope“ (bereits bekannt von<br />
der gleichnamigen EP) verunmöglicht<br />
stillstehen gleich vom<br />
ersten Takt an. „Zanaka“ fehlt es<br />
noch etwas an Abwechslung, aber<br />
wie die Pariserin schon angetönt<br />
hat, ist ein Nachfolger ja bereits<br />
angedacht. (hut/shy)<br />
Wer das mag, mag auch:<br />
7<br />
Christine And The Queens<br />
„Chaleur Humaine“, Yseult<br />
„Yseult“, Luce „Chaud“<br />
bummlerin, wurde und wird daher von verschiedenen<br />
Stilen und Kulturen beeinflusst.<br />
Die ersten zehn Lebensjahre verbrachte sie im<br />
südwestlichen Teil Frankreichs, daraufhin zog<br />
sie wegen des Jobs des Vaters für drei Jahre nach<br />
Dubai, wo sie ihre Passion fürs Trommeln entdeckte.<br />
Später verschlug es die Familie in den Kongo nach<br />
Pointe-Noire, an den Ort, der sie so nahe zur Musik<br />
brachte, dass daraus eine Karriere entstand. Sie<br />
erinnert sich: „Ich war dort weit entfernt von allem und<br />
hatte mein Zugehörigkeitsgefühl total verloren, sodass ich<br />
einfach etwas tun musste.“ Es folgten ein Jahr Abu Dhabi,<br />
in dem sie ihren Schulabschluss machte und anschliessend<br />
ein Jahr Kunstschule in Paris. „Die vielen Reisen waren<br />
zwar schön und ich bin dankbar für all die Eindrücke, die<br />
ich sammeln durfte“, so JAIN, „aber es war halt auch viel<br />
zum Verarbeiten, weshalb ich begonnen habe, darüber zu<br />
schreiben.“<br />
In so verschiedenen Welten wie u.a. Dubai und dem Kongo<br />
aufzuwachsen, kann herausfordernd sein – und so klingt<br />
auch JAINs Musik, die vor Multikulturalität und<br />
unkonventionellen Stilkombinationen nur so strotzt. Das<br />
schafft einerseits emotionale Nähe, andererseits weckt es<br />
auch das Verlangen nach einem Langstreckenflug. Dieser<br />
Gegensatz ist der Künstlerin wichtig: „Ich will nicht, dass<br />
man mich in eine Genre-Schublade steckt, so wie man es<br />
mit anderen machen kann.“ Und das betont sie zusätzlich<br />
mit ihrem klösterlich-schlichten Show-Outfit, das so gar<br />
nicht zu ihren aufgeschlossenen Liedern passen mag.<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
è Debütalbum „Zanaka“ (Spookland/Columbia/Sony) jetzt<br />
erhältlich.<br />
DUA LIPA Gypsy Princess<br />
LION BABE<br />
Zuefall isch Abfall? Sicher nöd!<br />
rockstars<br />
Aus: London, England<br />
Wer das mag, mag auch: Chet Faker, Say Lou Lou, BANKS<br />
Mit ihren zarten 19 Jahren ist Dua Lipa (Albanisch und ihr richtiger<br />
Name, bedeutet so viel wie „Liebe“) ein besonders junges Stück<br />
Frischfleisch und wird mit ihrer rauchigen Stimme, die stellenweise gar<br />
an Amy Winehouse erinnert, besonders munden. Ihre Grundschullehrerin<br />
traute dem Musiktalent nicht einmal einen Solopart zu – heute<br />
nimmt die Brünette ihre groovigen Dark-Pop-Songs in Studios auf der<br />
ganzen Welt auf. Weil sie Covers ihrer Lieblingslieder bei YouTube<br />
hochlud, wurde Ex-Mattafixer Marlon Roudette auf sie aufmerksam<br />
und nahm sie unter seine Fittiche. So poppig wie ihr Mentor ist sie<br />
jedoch (noch) nicht: Musikalisch gibt sich Dua avantgardistisch und<br />
zielt nicht direkt auf den Mainstream ab – trotzdem sind wir uns<br />
sicher, dass sie damit eine Menge Leute begeistern wird. (lola)<br />
è Neue Single „Be The One“ (Dua Lipa Limited/Vertigo/Capitol/Universal)<br />
jetzt erhältlich.<br />
Aus: New York, USA<br />
Wer das mag, mag auch: Sinead Harnett, Snakehips, NAO<br />
Das New Yorker Duo LION BABE – bestehend aus Jillian Hervey (die Frau<br />
mit der wohl schönsten Lockenpracht aller Zeiten) und Lucas Goodman<br />
– ist der Beweis dafür, dass der Zufall manchmal das Beste ist, was<br />
passieren kann. Vor sechs Jahren lernten sich die beiden auf einer Party<br />
kennen, wobei Jillian Wind von Lucas' Musik bekam und sich sofort<br />
darin verguckte, äh, -hörte. Trotzdem verloren sie sich aus den Augen,<br />
doch als Jillian für ein Tanzprojekt selbstproduzierte Mucke brauchte,<br />
kreuzten sich ihre Wege wieder und daraus entstand schliesslich dieser<br />
soulige und beatgetrieben R'n'B, der dank der Disclosure-Collabo<br />
„Hourglass“ nun das Publikum hat, das er verdient. Auch mit eigenen<br />
Singles wie „Treat Me Like Fire“, „Impossible“ und „Where Do We Go“<br />
weiss der Zweier zu überzeugen und macht es schwer, aufs für Ende<br />
Januar angekündigte Debütalbum zu warten. (hut)<br />
è Neue Single „Where Do We Go“ (LION BABE/Outsiders/Polydor/Universal)<br />
jetzt erhältlich.<br />
è Debütalbum „Begin“ (LION BABE/Outsiders/Polydor/Universal) ab 22.1. erhältlich.<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
27
von Katinka Templeton<br />
Darth Vader Cheer Sweater<br />
von Merchoid, CHF 50.—<br />
von Merchoid, CHF 50.—<br />
Geile Teile<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
28<br />
Happy Birthday Jesus Pullover<br />
von Tipsy Elves, CHF 65.—<br />
Breaking Bad Christmas Pulli<br />
von Merch Made Simple, CHF 25.—<br />
LIEBLINGSTEIL<br />
Wer seine<br />
Weihnachtssaison noch<br />
ein bisschen besser<br />
machen will, besorgt sich<br />
diese Pullis. Wer mit<br />
Jesus' Wiegenfest so gar<br />
nichts anfangen kann,<br />
kauft sich diese Pullover<br />
ebenfalls und hat so<br />
wenigstens ein bisschen<br />
Spass beim Fondue<br />
Chinoise mit der Familie.<br />
Foto: DogVacay.com
« KRIEGSBEMALUNG »<br />
style<br />
Foto: : Queen-Of-Darkness.com<br />
Christmas Sloth Pulli<br />
von Shelfies, CHF 38.—<br />
Mantel aus Wolle<br />
von Hallhuber, CHF 299.90<br />
Santasaurus Rex Sweater<br />
von Alex Stevens, bei Amazon,<br />
CHF 30.—<br />
Silvester-<br />
Statement<br />
Warum mit den guten Vorsätzen bis ins neue Jahr warten, wenn<br />
Sie sich jetzt schon vornehmen können, immer superscharf<br />
auszusehen? Eben. Und mit diesen Utensilien klappt das auch.<br />
Rouge Diorific<br />
Mascara Cils d'Enfer<br />
von Dior, CHF 51.90<br />
von Guerlain, 41.90<br />
Satinierte Farben mit<br />
Maximale Wimpernlänge<br />
einem Hauch Gold-<br />
ohne Klump-Effekt? Voilà,<br />
schimmer verleihen<br />
Guerlain hat diese schwie-<br />
den Lippen das absorige<br />
Aufgabe mit diesem<br />
lute Luxus-Finish für<br />
schicken Mascara gelöst.<br />
ein extravagantes<br />
Silvester-Make-up.<br />
24 Hour<br />
Photo Finish Shadow Primer<br />
von Smashbox, CHF 28.—<br />
Um zu verhindern, dass sich der Lidschatten<br />
beim nächtelangen Feiern<br />
selbstständig macht und in der Lidfalte<br />
einnistet,<br />
Moondust Eyeshadow<br />
dem<br />
Schminken<br />
von Urban Decay,<br />
sollten Sie vor<br />
diesen Primer<br />
CHF 26.—<br />
auftragen.<br />
Glitzerakzente holen<br />
Sie mit diesem kleinen<br />
Töpfchen in Ihr Gesicht<br />
und sorgen so für<br />
einen strahlenden<br />
Auftritt mit bleibendem<br />
Eindruck.<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
29<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
Home Alone Sweater<br />
von Boohoo, CHF 28.—<br />
All About Shadow<br />
Single Soft Matte<br />
von Clinique, CHF 29.90<br />
Tiefschwarze Augen<br />
erzielen Sie am besten mit<br />
dem matten Eyeshadow<br />
von Clinique, der sich<br />
angenehm leicht auftragen<br />
lässt.<br />
â Alles erhältlich bei Marionnaud.
shopping<br />
e<br />
Are<br />
V<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
30<br />
Die neue Ära der<br />
Skater-Brands<br />
Hohe Qualität, eine Prise<br />
Humor und preisverdächtiges<br />
Branding – es muss nicht immer<br />
ein Etikett auf der Stirnmitte<br />
sein, das den Takt angibt. Das<br />
junge Berliner Label<br />
LookyLooky hat unter dem<br />
Motto „Crew Love Is True Love“<br />
ein wunderschönes Lookbook<br />
rausgebracht und zeigt damit,<br />
wie der Hase ab jetzt läuft.<br />
Auch der US-Brand Bianca<br />
Chandôn ist momentan auf dem<br />
Vormarsch; die Optik ist<br />
schlicht im 70er-Jahre-Stil<br />
(siehe Foto) gehalten, dafür<br />
stehen japanische XL-Fonts und<br />
eine grosse Portion<br />
Eigenwilligkeit im Fokus.<br />
è lookylookyposse.de /<br />
biancachandon.com<br />
Hut ab, äh, auf<br />
Ihre Band Insanity haut uns Hardcore-Punk um die Ohren, ihr Modelabel We<br />
Are V wärmt selbige mit kuscheligen und schicken Beanies – Yannick und<br />
Tobias kümmern sich wahrhaft fürsorglich um unsere Lauscher. (arse)<br />
annick Balmer und Tobias Küng, zwei<br />
YFünftel der Luzerner Hardcore-Kapelle<br />
Insanity, betreiben seit 2013 ihr<br />
eigenes, aus einer Schnapsidee heraus<br />
entstandenes Label We Are V. Spezialisiert<br />
haben sie sich unter anderem auf klassische<br />
Skater-Käppis: „Unsere engsten Freunde<br />
haben uns selbstverständlich ausgelacht“,<br />
erzählt Tobias, „‚Five-Panel-Caps kauft doch<br />
keiner!' war nur einer von vielen Sprüchen,<br />
die wir zu hören bekamen.“ Davon liessen sie<br />
sich jedoch nicht beirren und setzten ihre<br />
Erfahrungen mit Band-Merchandise in<br />
eigene Designs um; mittlerweile sind daraus<br />
nicht nur Caps entstanden, sondern auch<br />
Gymbags und Beanies mit klingenden<br />
Namen wie Postman Killer, Patito Feo und<br />
Don't Eat The Yellow Snow, die's im Brandeigenen<br />
Online-Shop und u.a. bei Fizzen und<br />
doodah zu kaufen gibt.<br />
Das Fashion-Rad neu erfunden haben We Are<br />
V nicht – das Sortiment besteht grösstenteils<br />
aus Streetwear-Basics –, doch gerade dieser<br />
Fokus auf bewährte Accessoire-Lieblinge wirkt<br />
so anziehend und schliesslich ist der Drehund<br />
Angelpunkt von solcher Mode vor allem<br />
eines: Authentizität. „Unser Slogan lautet<br />
nicht ‚Gegen den Mainstream'“, so Tobias,<br />
„das Unkonventionelle bezieht sich mehr<br />
darauf, dass wir uns erst gar nicht an<br />
irgendetwas orientieren, sondern einfach<br />
machen. Wir planen nicht, sind aber immer<br />
auf der Hut.“ Ha, clever! Der könnte von uns<br />
sein.<br />
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Zürich), doodah und Paranoia (Luzern) sowie<br />
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<br />
rockstar.ch
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
32<br />
Neue<br />
Alben<br />
► VON DER RCKSTR-REDAKTION GNADENLOS GETESTET<br />
Sprechgesellschaftskritiksang<br />
Alligatoah<br />
„Ich habe mit einem Holzlöffel<br />
gegen einen Kochtopf geschlagen.“<br />
Musik ist keine Lösung<br />
(Trailerpark)<br />
Mit dem dritten Longplayer „Triebwerke“ katapultierte sich Alligatoah ins Radio und auf<br />
die bedeutenden Festivalbühnen. Fürs neue Album „Musik ist keine Lösung“ sind die<br />
Themen grösser geworden – und der Wortwitz ist gleich gut geblieben. (shy)<br />
an müsse 2015 nicht unbedingt in Krisen-<br />
gefunden. „Ich bilde mir nicht ein, dass ich hiermit<br />
Mgebiete reisen, um Futter für sozialkriti-<br />
die Welt verändere oder einen Anspruch auf eine<br />
sche Texte zu bekommen. „Um diese<br />
allgemein gültige Lösung hätte“, betont er, „es ist<br />
Themen zu finden, reicht heutzutage wahrscheinlich<br />
wichtig zu erkennen – und das ist auch irgendwo<br />
auch ein Blick auf eine Facebook-Timeline“, sagt<br />
die Kernaussage des Albums –, dass sich niemand<br />
Lukas Strobel, „das ist ein ebenso guter Spiegel von<br />
ausnehmen kann von menschlichen Eigenschaften<br />
dem, was Menschen beschäftigt und dem, was eine<br />
wie Heuchelei und Widersprüchlichkeiten. Auch ich<br />
Gesellschaft ankotzt und eben auch von dem, was<br />
mich selbst nicht.“ Musik sei vielmehr eine Hilfe,<br />
eine Gesellschaft auskotzt.“ Auf seinem vierten<br />
um etwas zu verstehen oder auch einfach<br />
Alligatoah-Studioalbum „Musik ist keine Lösung“<br />
verarbeiten zu können.<br />
erweitert er den Blickwinkel, bewegt sich weg von<br />
Apropos Musik: Die ist diesmal so alternativ-<br />
der zwischenmenschlichen hin zur gesellschaftlihiphoppig<br />
wie noch nie, die melodieverliebten<br />
chen Ebene. „Lass liegen“ beleuchtet das Wegwerf-<br />
Lieder sind voller Synthies und Gitarren sowie<br />
denken und den Umweltschutz: „Hörst du nicht den<br />
Soundeffekte, die Alligatoah im Wald aufgenommen<br />
Vogel singen? / Er zwitschert Lobeshymnen / Auf<br />
hat, wo er in der Abgeschiedenheit am neuen<br />
die See, in der sogar die Fische oben schwimmen“.<br />
Material arbeitete. „Ich möchte nicht zu viel<br />
„Doktor spielen“ rechnet mit dem Gesundheits-<br />
verraten“, entgegnet er auf die Frage, wo auf der<br />
system ab: „Als ich gesehen hab', wie Menschen<br />
Platte diese Geräusche zu hören sind, „ aber beim<br />
ohne Doktor einfach sterben / Da habe ich<br />
Song ‚Lass liegen' habe ich mit einem Holzlöffel<br />
beschlossen reich zu werden“. Und „Vor Gericht“<br />
gegen einen Kochtopf geschlagen und das wurde<br />
thematisiert, wie schnell wir uns über Nichtigkeiten<br />
dann zur Snare-Drum im Refrain.“ Spielerein, klar<br />
aufregen: „Ist es kälter als in den Wetterberichten /<br />
und musikalisch passiert nichts Weltbewegendes,<br />
Komm' ich mit rechtlichen Schritten.“<br />
aber „Musik ist keine Lösung“ ist auch kein<br />
Alligatoah zeigt dabei nie mit nacktem Finger auf<br />
klassisches Album zum Hören, sondern eines<br />
angezogene bzw. überhaupt auf Leute, sondern<br />
zum Zuhören, zum Schmunzeln und manch-<br />
weist mit viel Augenzwinkern auf Probleme und<br />
mal sogar zum Nachdenken.<br />
Missstände hin, hält den Spiegel vor, der ihm<br />
±Wer das mag, mag auch: Prinz Pi „Kompass<br />
8 wiederum von Facebook-Timelines vorgehalten<br />
ohne Norden“, Die Orsons „What's Goes?“,<br />
wird. Denn wer offen kritisiert, müsste auch<br />
K.I.Z. „Hurra die Welt geht unter“<br />
Lösungen anbieten und wie der Plattentitel schon<br />
è28.2. X-TRA (Zürich)<br />
„Axiom“ verrät, hat der Berliner diese selbst (noch) nicht<br />
Austauschbarer Synthpop<br />
Ellie Goulding<br />
Delirium<br />
(Polydor/Universal)<br />
Bei der Ankündigung<br />
von<br />
„Delirium“<br />
sagte Ellie<br />
Goulding, dass<br />
dies ihr grosses<br />
Popalbum werden solle – was<br />
waren dann bitteschön die<br />
beiden tollen und erfolgreichen<br />
Vorgänger „Lights“ (2010) und<br />
„Halcyon“ (2012)? Vielleicht<br />
meinte die Engländerin damit<br />
auch einfach, dass sie sich dank<br />
der Zusammenarbeit mit den<br />
Hit-Songwritern Greg Kurstin,<br />
Ryan Tedder und Max Martin<br />
dem Charts-Einerlei annähern<br />
will, was ihr auch teilweise<br />
gelungen ist. Klar, ohne eine<br />
gute Stimme wie die von Ellie<br />
funktioniert selbst die beste<br />
Melodie nicht und das Material<br />
hier ist Qualitätsarbeit, keine<br />
Frage, nur fehlt es ihm leider<br />
an Persönlichkeit. (shy)<br />
±Wer das mag, mag auch: Carly<br />
Rae Jepsen „Emotion“, Demi<br />
Lovato „Confident“,<br />
CHVRCHES „Every Open<br />
Eye“<br />
è28.2. Hallenstadion (Zürich)<br />
Düsterpomp<br />
IAMX<br />
Metanoia<br />
5<br />
(Caroline/Universal)<br />
Zum elfjährigen Bestehen<br />
seines Soloprojekts IAMX<br />
kehrt Chris Corner mit elf<br />
neuen Songs zurück – düster<br />
wie immer, stärker denn je.<br />
„Metanoia“ bedeutet so viel<br />
wie „jemandes Meinung<br />
ändern“ und so begibt sich<br />
der Londoner auf die Suche<br />
nach dem menschlichen<br />
Geist in der Dunkelheit.<br />
Musikalisch irgendwo<br />
zwischen Industrial, Dark-<br />
Cabaret und Oper einzuordnen,<br />
beschränkt sich IAMX<br />
hier auf Synthesizer,<br />
minimale Beats und die unglaubliche<br />
Fülle seiner<br />
Stimme – und beweist damit,<br />
dass seine Musik auch ohne<br />
visuelle Stimulation<br />
funktioniert. (vlct)<br />
±Wer das mag, mag auch:<br />
Dave Gahan „Hourglass“,<br />
Placebo „Meds“, Archive<br />
9
Unordnung im House<br />
Lydmor & Bon Homme<br />
Seven Dreams Of Fire<br />
(hfn/Rough Trade)<br />
Die Kopenhagener Popsinger-Songwriterin<br />
Lydmor und Bon Homme, Frontmann der dänischen Dancerock-Kapelle<br />
WhoMadeWho, machen gemeinsame Sache und<br />
werfen dabei alle in ihrem jeweiligen Repertoire befindlichen<br />
Synthesizer zusammen. „Seven Dreams Of Fire“ klingt fett, da<br />
passiert richtig viel auf noch mehr Ebenen – so viel, dass die<br />
Lieder nicht selten von der Effektlast erdrückt werden, die<br />
Melodien und schön unterschiedlichen Gesänge der beiden<br />
Künstler zu sehr im Hintergrund verblassen. Live wird das<br />
bestimmt zum einnehmenden Klangerlebnis, ab Platte aber<br />
wirkt die Kollabo durchwachsen. (shy)<br />
±Wer das mag, mag auch: We Have Band „Ternion“, Zoot<br />
Woman „Star Climbing“, Hot Chip „One Life Stand“<br />
è17.12. KiFF (Aarau), 18.12. Oya (St. Gallen),<br />
19.12. Queen Kong (Neuchâtel) 6<br />
Psychedelic-Rock around the clock<br />
Crying Thunder<br />
Crying Thunder<br />
Herzschmerz-Pop ohne Schmerz<br />
Adele<br />
25<br />
(XL/Musikvertrieb)<br />
Bei den meisten Künstlern wirkt es<br />
erfrischend, wenn sie Neues ausprobieren. Adele gehört nicht<br />
dazu. Auf ihrer dritten Scheibe „25“ wagt sich die Londonerin<br />
in unbekannte Gebiete und spielt zum Beispiel auf „Send My<br />
Love (To Your New Lover)“ mit fröhlicheren Beats und setzt<br />
Synthie-Elemente ein, doch wirklich echt wirkt das nicht. Und<br />
obwohl sich knapp die Hälfte der elf Songs in etwa nach der<br />
alten Adele anhören, bleibt die Frage: Was ist mit den in<br />
Herzschmerz ersäuften Balladen passiert, zu denen wir immer<br />
sofort losheulen wollen? (kss)<br />
±Wer das mag, mag auch: Leona Lewis „I Am“, Emeli Sandé<br />
„Our Version Of Events“, James Morrison „Higher Than Here“<br />
6<br />
è17.5. Hallenstadion (Zürich)<br />
Tipp<br />
reviews<br />
(Eigenvertrieb)<br />
Mit seinem griffigen 70er Blues-Rock hat der<br />
Badener Vierer Crying Thunder in seinem zweijährigen Bestehen bereits so manche Bühnen<br />
bespielt und hat sich nun aufs Wagnis Debütalbum eingelassen. „Crying Thunder“ ist eine Platte<br />
geworden, die über elf Titel ein ungemein repetitives Hook-Muster aufweist – besonders bei<br />
„Hold On“, „Howlin' Wolfman“ und „Driving Rain“ fällt das auf, während die beiden Vorabsingles<br />
„Daughter Of The Sun“ und „The Devil Got My Girl“ die Ausnahmen sind, welche die etwas<br />
spannungsarme Regel bestätigen. (hut)<br />
±Wer das mag, mag auch: Wolfmother „Cosmic Egg“, Led Zeppelin „Led Zeppelin IV“,<br />
Aerosmith „Draw The Line“<br />
6<br />
è18.12. Orangerie (Münsingen BE), 19.12. Kulturbeiz (Wohlen AG) Synthie-Stampfer<br />
Kate Boy<br />
One<br />
(Fiction/Universal)<br />
Als „Northern Lights“ vor<br />
drei Jahren auftauchte,<br />
waren wir uns sicher, dass wir von dieser Sorte<br />
Song nie genug kriegen könnten, zu unwiderstehlich<br />
waren die stampfenden Synthesizer<br />
100<br />
und zu süffig die Melodien, zu einnehmend war<br />
der Gesang von Kate Akhurst. Im November<br />
95<br />
releasten die Schweden ihre Debüt-LP „One“<br />
und wir merkten, dass wir doch genug von<br />
75 Stampf-Synthies, süffigen Melodien und einnehmendem<br />
Gesang kriegen können; dann<br />
nämlich, wenn diese Puzzleteile in den meisten<br />
Tracks ähnlich eingesetzt werden. Die Beine<br />
können hiervon zwar kaum genug bekommen,<br />
25 doch für den Kopf wird es auf Dauer etwas<br />
langweilig. (shy)<br />
5<br />
±Wer das mag, mag auch: CHVRCHES „The<br />
Bones Of What You Believe“, Niki & The<br />
Dove „Instinct“, The Knife „Deep Cuts“<br />
0<br />
7<br />
Bassstep<br />
bit-tuner<br />
A Bit Of Light<br />
(-OUS)<br />
Auf seinem<br />
mittlerweile<br />
fünften<br />
Studioalbu<br />
m „A Bit Of<br />
Light“ lässt<br />
Marcel<br />
Gschwend alias bit-tuner, der<br />
Champion der verschachtelten<br />
Klänge, wieder die Bass-<br />
Muskeln spielen und jagt den<br />
Hörer mit schweren Beats und<br />
gefährlichen Synthesizern.<br />
Die düsteren Arrangements<br />
füllen ganze Räume und<br />
schaffen Klangteppiche wie<br />
Flächenbombardements –<br />
eine wahrlich explosive<br />
Mischung aus Dubstep, UK-<br />
Bass und Glitch-Hop, wie sie<br />
nur der Meister selbst<br />
erschaffen und auf seinem<br />
neu gegründeten gegründeten Label -OUS<br />
veröffentlichen kann. (vlct)<br />
±Wer das mag, mag auch:<br />
Mouse On Mars<br />
„Parastrophics“, Autechre<br />
„Exai“, Squarepusher<br />
„Damogen Furies“<br />
è29.12. Helsinki (Zürich)<br />
Synthie-Funkrobatik<br />
Neon Indian<br />
VEGA INTL. Night<br />
School<br />
9<br />
(Static Tongues/Transgressive/Musikvertrieb)<br />
Zeigten sich die Neon Indian um Gesicht und<br />
Hirn Alan Palomo auf ihrem zweiten<br />
Longplayer „Era Extraña“ noch düster und<br />
benebelt, strotzt „VEGA INTL. Night School“<br />
nun regelrecht vor Stimmung. Die 80er Synth-<br />
Turnerei ist geblieben, diesmal verstärkt dabei<br />
sind funkige Beats – dies nicht zuletzt, weil<br />
Alan seinem früheren Tanzmusik-Alias VEGA<br />
mehr Platz eingeräumt hat als auch schon.<br />
Trotzdem ist das Werk komplex und vielschichtig<br />
geworden, fordert die linke und rechte<br />
Gehirnhälfte gleichermassen und ist sowohl was<br />
für den Kopf als auch für die Hüften. (hut)<br />
±Wer das mag, mag auch: Washed Out<br />
„Within And Without“, Blondie „Panic Of<br />
Girls“, YACHT „I Thought The Future Would<br />
9<br />
Be Cooler“<br />
DEEZ NUTS<br />
JOHN GARCIA<br />
TRIXIE WHITLEY<br />
MADSEN<br />
MANTAR<br />
CALLEJON<br />
FLORENCE + THE MACHINE<br />
ONE OK ROCK<br />
CURSE<br />
FEINE SAHNE FISCHFILET<br />
KEVIN GATES<br />
FRANK TURNER & T. S. S.<br />
RON POPE & THE NIGHTWAKS<br />
FOALS<br />
LITTLE SIMZ<br />
KRAFTKLUB<br />
WILL AND THE PEOPLE<br />
ESCAPE THE FATE<br />
MOTRIP<br />
MAJOE<br />
PARKWAY DRIVE<br />
TONIGHT ALIVE<br />
DAUGHTER<br />
JEREMY LOOPS<br />
MAYDAY PARADE<br />
MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM<br />
TICKETS: STARTICKET.CH
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
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DI 09.02.16 19.00<br />
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Britpop-Opulenz<br />
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Night Thoughts<br />
(Suede/Warner)<br />
SA 13.02.16 20.00<br />
VOLKSHAUS ZÜRICH<br />
FR 19.02.16 19.10<br />
KOMPLEX 457 ZÜRICH<br />
Das neue Suede-Album „Night Thoughts“ ist ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk<br />
– ergänzend zur Musik gibt's einen Film, doch die siebte Platte<br />
der Londoner funktioniert auch wunderbar, wenn sie nur gehört wird. (naw)<br />
„Das ist meine Version<br />
Langsam watet<br />
zum Film die<br />
der junge Mann<br />
Musik: „Night<br />
ins Meer. Als<br />
Thoughts“ ist<br />
ihm das Wasser<br />
von Sinatras ‚In The Wee ein wunderbar<br />
bis zur Hüfte<br />
opulentes Brit-<br />
steht, taucht er<br />
Small Hours'.“<br />
pop-Werk, ein<br />
unter. Immer<br />
Brett Anderson | Gesang<br />
wahres Epos,<br />
tiefer und tiefer.<br />
das man von<br />
Ihm geht die Luft aus – und während die Anfang bis Ende hören muss, weil die<br />
letzten Sauerstoffbläschen aus seinem einzelnen Songs praktisch ineinander<br />
Mund entweichen, sieht er vor seinem übergehen. „Ich persönlich liebe es ja,<br />
inneren Auge noch einmal die Szenen, die<br />
Alben wirklich komplett durchzuhören“,<br />
zu diesem verzweifelten Moment in<br />
sagt Brett, „und ich weigere mich zu<br />
seinem Leben geführt haben. Das Das Kennenlernen<br />
seiner Freundin. Der Schwan-<br />
der Welt bin, dem es so geht. Deshalb<br />
gerschaftstest. Der Tod ihres gemeinsa-<br />
wollten wir eine Platte machen, die einen<br />
men Sohnes. Und schliesslich der Selbst-<br />
gewissen Fluss hat, die den Hörer auf eine<br />
mord seines Vaters.<br />
Reise mitnimmt.“<br />
Diese filmisch sehr anspruchsvollen, aber<br />
Ein Vorhaben, das dem Fünfer definitiv<br />
zugleich wahnsinnig bedrückenden Bilder<br />
geglückt ist – auch textlich. Während der<br />
gehören zum neuen Suede-Album „Night<br />
Frontmann sich früher meist mit Liebe<br />
Thoughts“; mit ihrer zweite Platte nach<br />
und Beziehungen beschäftigte, geht es<br />
der Wiedervereinigung im Jahr 2010 ver-<br />
dieses Mal um das Älterwerden, um<br />
öffentlicht die Band nämlich ein audiovi-<br />
Familie, Elternschaft und den Tod. Das<br />
suelles Gesamtkunstwerk, der Special<br />
seien Themen, die ihm oft des Nachts<br />
Edition liegt der eingangs beschriebene,<br />
durch den Kopf gehen, wenn er im Bett<br />
glauben, dass ich der einzige Mensch auf<br />
vom britischen Fotografen Roger Sargent<br />
liegt und nicht schlafen kann – daher<br />
gedrehte Film bei. Ziemlich harter Tobak<br />
auch der Titel „Night Thoughts“. „Frank<br />
– dessen ist die Gruppe sich bewusst. Sinatra hat mal ein Album namens ‚In<br />
„Anfangs hatte ich schon Zweifel“, gesteht<br />
The Wee Small Hours' aufgenommen“, so<br />
Sänger Brett Anderson, „zumal ich selbst<br />
Brett, „das handelt von dieser<br />
Vater bin und mir gerade die Bilder vom<br />
reumütigen, von Whisky getränkten Welt<br />
Jungen sehr nahe gingen. Aber wir woll-<br />
nachts um zwei. ‚Night Thoughts' ist<br />
ten Roger nicht vorschreiben, was er tun<br />
meine Version davon.“<br />
soll. Wir haben ihm lediglich erklärt,<br />
±Wer das mag, mag auch: The Tears<br />
9<br />
worum es auf dem Album geht.“<br />
„Here Come The Tears“, Pulp<br />
Geradezu himmlisch wirkt im Vergleich<br />
„Different Class“, Blur „Parklife“
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
38<br />
Top 5<br />
Woche 48 2015<br />
CH-Charts<br />
Alben<br />
1<br />
Justin Bieber<br />
Purpose<br />
2<br />
Helene Fischer<br />
Weihnachten<br />
3<br />
One Direction<br />
Made In The A.M.<br />
4<br />
Johnny Hallyday<br />
De l'amour<br />
5<br />
Bastian Baker<br />
Facing Canyons<br />
iTunes<br />
Singles (CH)<br />
1<br />
Adele<br />
Hello<br />
2<br />
Coldplay<br />
Adventure Of A Lifetime<br />
3<br />
Migros Ensemble<br />
Ensemble<br />
4<br />
Sam Smith<br />
Writing's On The Wall<br />
5<br />
Charlie Puth<br />
Marvin Gaye feat. Meghan Trainor<br />
Spotîfy<br />
Songs (CH)<br />
1<br />
Adele<br />
Hello<br />
2<br />
Justin Bieber<br />
Sorry<br />
3<br />
Justin Bieber<br />
Love Yourself<br />
4<br />
Justin Bieber<br />
What Do You Mean?<br />
5<br />
Robin Schulz<br />
Sugar feat. Francesco Yates<br />
Billboard<br />
Alternative Songs<br />
1<br />
twenty one pilots<br />
Stressed Out<br />
2<br />
Cold War Kids<br />
First<br />
3<br />
Nathaniel Rateliff & The<br />
Night Sweats<br />
S.O.B.<br />
4<br />
Death Cab For Cutie<br />
The Ghost Of Beverly Drive<br />
5<br />
Coleman Hell<br />
2 Heads<br />
Beatport<br />
Indie-Dance<br />
1<br />
Platinum Doug<br />
Californian Knight<br />
2<br />
Platinum Doug<br />
Play With Me<br />
3<br />
Sugar Hill<br />
Oooh with Nytron<br />
4<br />
Giacca & Flores<br />
Last Night A DJ Saved My Life<br />
5<br />
Giacca & Flores<br />
New Monday<br />
Die neuen<br />
EPs<br />
Tantrische Takte<br />
TALA<br />
Malika<br />
(Sony)<br />
Wer „TĀLĀ“ googelt, erfährt ziemlich schnell, dass<br />
dies in der indischen Musik die Bezeichnung für<br />
eine zyklisch wiederholte rhythmische Struktur<br />
ist. Tönt ziemlich mysteriös und genauso ist auch<br />
die Künstlerin TĀLĀ, von der man nur weiss, dass sie iranische Wurzeln<br />
hat, zurzeit in London lebt und eine ziemlich gute Beat-Bastlerin ist. Die<br />
Songs ihrer neuen „MALIKA“-EP sind unberechenbar, machen Ausflüge in<br />
die Hip-Hop-Welt und beinhalten fremdländische Gesänge – schwierig zu<br />
fassen, noch schwieriger zu definieren, aber trotzdem ziemlich mitreissend.<br />
(lola)<br />
Wer das mag, mag auch: FKA twigs „M3LL155X“, Jamie xx „In Colour“,<br />
Grimes „Halfaxa“<br />
Heist-Synthies<br />
Claire<br />
Raseiniai<br />
(Claire/Polydor/Island/Universal)<br />
Im September letzten Jahres wurde Claire in London der<br />
Tourbus inklusive Band-Equipment geklaut. Ein Grossteil der Beute<br />
tauchte im Dezember in einem Diebesversteck im litauischen Raseiniai<br />
wieder auf, nachdem dieses von der Polizei gestürmt wurde. Diese<br />
Geschichte verarbeitet das Münchner Quintett nun in einer neuen EP samt<br />
zugehörigem Kurzfilm; sphärischer Soundtrack trifft dabei auf poppige<br />
Klänge, wie wir sie vom Debütalbum „The Great Escape“ kennen und<br />
lieben. Claire haben mit „Raseiniai“ ein surreales Erlebnis in ein nicht<br />
immer ganz fassbares Gesamtkunstwerk verwandelt. (raf)<br />
Wer das mag, mag auch: BANKS „Goddess“, CHVRCHES „Evey Open Eye“,<br />
FKA twigs „LP1 “<br />
Synth-Pop/Rock<br />
Neckless<br />
Hopes & Heroes<br />
(Gadget)<br />
2014 gewannen sie den MyCokeMusic Soundcheck, nun<br />
bewegen sich Neckless ein gutes Stück weg vom dritten Album<br />
„Cenesthesia“, mit dessen Sound sie den Bandcontest für sich entscheiden<br />
konnten. Suhlten sich die Winterthurer damals noch in hallendem Dunkelkammer-Rock,<br />
kommt die neue EP „Hopes & Heroes“ beim Song „Caught<br />
In The Heat“ erfrischend optimistisch daher, scharrt bei „Crazy“ sachte im<br />
70er Rock rum, nickt bei „Wonders And Spells“ jedoch gleichzeitig auch<br />
deutlich in Richtung Pop. Ein bisschen unentschieden wirkt das schon,<br />
aber die Lieder wachsen mit jedem Hördurchgang. (hut)<br />
Wer das mag, mag auch: Baba Shrimps „Neon“, Muse „The 2nd Law“,<br />
YOKKO „Seven Seas“<br />
Wink Wink, Bang Bang<br />
Knife Party<br />
Trigger Warning<br />
Tantrische Takte<br />
7<br />
7<br />
7<br />
(Earstorm/Warner)<br />
„I'm EDM as fuck, bro“, finden Knife Party augenzwinkernd,<br />
bevor der Opener „PLUR Police“ wieder losballert. Wenn die Musik sich<br />
dann aber (auch bei „Kraken“) als Big-Room-Bangerei in Reinform<br />
rausstellt, ist unklar, wie ironisch sie das wirklich meinen. Mit seinem<br />
Remix des Eröffnungstracks ist der Amerikaner Jauz näher am Knife-Party-<br />
Knochenbrecher-Dubstep als das Duo selbst, „Parliament Funk“ hingegen<br />
ist genau das, weshalb das australische Duo seine Stellung im Tanzmusikzirkus<br />
hat: ein Electro-House-Drumstep-Dampfhammer, der mit dem<br />
Metal-Riff zu Beginn sogar in Richtung Pendulum nickt. (shy)<br />
Wer das mag, mag auch: The Bloody Beetroots „HIDE“, Steve Aoki<br />
6<br />
„Neon Future I“, Skrillex „Scary Monsters And Nice Sprites“<br />
SOUNDTRACK ANHÖREN:<br />
RCKSTR.ch/spotify-playlist<br />
Debüt-EP<br />
Bubblegum-Wave-Hop<br />
Wave Racer<br />
Flash Drive<br />
(Future Classic)<br />
Produzent Tom Purcell alias Wave<br />
Racer haut mit „Flash Drive“<br />
seine Debüt-EP raus und die kann<br />
sich hören lassen. Der Australier<br />
vermischt in den vier Tracks von<br />
New-Retro-Wave zu Trap und von<br />
Game-Sounds zu Hip-Hop-Drops<br />
alles zu einem wunderbar<br />
kitschigen Ensemble – das<br />
Highlight ist dabei der fast schon<br />
nach J-Pop klingende Titeltrack,<br />
auf dem Sängerin B B by zu hören<br />
ist, deren zuckersüsser Gesang<br />
nur von hart funkigen Basslines<br />
unterbrochen wird. Daumen hoch<br />
für so viel Weirdness! (vlct)<br />
Wer das mag, mag auch: Cosmo's<br />
Midnight „Walk With Me“,<br />
GRMM „Die Young“, Trevor<br />
Something „Death Dream“<br />
EDMzmzmz-Synthpop<br />
Strange Talk<br />
E.V.O.L.U.T.I.O.N<br />
8<br />
(Wind-up/Concord)<br />
Der Sound vom<br />
2014er Albumdebüt<br />
„Cast Away“<br />
hat für die<br />
„E.V.O.L.U.T.I.O.N“-<br />
EP im wahrsten<br />
Sinne eine ziemliche Evolution<br />
durchgemacht. Strange Talk<br />
haben die Strasse des ultratanzbaren<br />
Synthie-Pop verlassen und<br />
sind auf der Zielgeraden zum<br />
EDM angelangt – ob das nun<br />
einen Schritt nach vorne oder in<br />
die falsche Richtung bedeutet, ist<br />
wohl Geschmacksache. In die<br />
Beine gehen die Melodien des<br />
Aussie-Duos nach wie vor und gut<br />
gemacht ist die Musik ebenfalls,<br />
nur hat sie an Persönlichkeit<br />
eingebüsst. (raf)<br />
Wer das mag, mag auch: Make<br />
The Girl Dance „Everything Is<br />
Gonna Be OK In The End“,<br />
Miami Horror „Illumination“,<br />
Bag Raiders „Waterfalls“<br />
6
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
40<br />
Collector's<br />
Christmas<br />
Legendäre Boxsets für Ihre Liebsten<br />
Geschenke, die einzig dazu gut sind, sie dem Beschenkten möglichst fest(lich) um die<br />
Ohren zu hauen, liegen an Heiligabend unter jedem Christbaum in diesem Land. RCKSTR<br />
präsentiert deshalb ein paar auserwählte Boxsets, mit denen man eigentlich nichts falsch<br />
machen kann – ausser, sie nicht zu verschenken. von David Gadze<br />
Folk-Rock-Transformation<br />
Bob Dylan<br />
The Bootleg Series Vol. 12:<br />
The Cutting Edge 1965-1966<br />
Rockmusik und schuf Platten, die bis<br />
heute nichts von ihrer Strahlkraft<br />
eingebüsst haben.<br />
Der zwölfte Teil der „Bootleg Series“<br />
umspannt seine vielleicht wichtigste<br />
Epoche, nämlich die Jahre 1965 und<br />
(Columbia/Sony)<br />
1966, in welcher die drei Meisterwerke<br />
„Bringing It All Back Home“,<br />
Das Boxset „The Cutting Edge“ ist<br />
„Highway 61 Revisited“ und „Blonde<br />
eine umfassende Ergänzung der drei<br />
On Blonde“ entstanden sind, die heute<br />
wichtigsten Platten in der Karriere<br />
tragende Säulen der Rockgeschichte<br />
von Bob Dylan.<br />
bilden. Damals wandelte sich Dylan<br />
Ein Album aus Bob Dylans 36<br />
vom Folksänger zum Rockmusiker,<br />
Studioplatten und zahlreiche weitere<br />
was ihm von einem Teil seines<br />
Veröffentlichungen umfassenden<br />
Publikums als Hochverrat angekreidet<br />
Diskografie hervorzuheben, ist wie<br />
wurde; er erschuf aus Folk und Rock<br />
den diesjährigen Sommer auf einen<br />
eine „neue“ Musik und machte sie<br />
einzigen schönen Tag zu reduzieren:<br />
massenfähig.<br />
nicht möglich. Und genauso, wie es in<br />
„The Cutting Edge 1965-1966“ enthält<br />
den heissen Monaten ein paar<br />
– als Boxset – sechs CDs mit über 100<br />
Regentage gab, zogen auch ein paar<br />
Tracks, von denen viele<br />
kreative Tiefs durch die lange Karriere<br />
unveröffentlicht sind, es finden sich<br />
des 74-jährigen US-Musikers – doch<br />
darauf Outtakes, alternative Versionen<br />
insbesondere in den 1960er Jahren<br />
und Takes sowie rein akustische<br />
prägte er die Geschichte der<br />
Aufnahmen. Das Boxset ist mehr als<br />
nur eine schöne Ergänzung der drei<br />
Platten, es zeigt vor allem auch die<br />
Virtuosität, mit der Dylan seine Musik<br />
immer wieder transformierte. Wem<br />
das nicht genügt, der kann über die<br />
Website des Künstlers die auf 5'000<br />
Stück limitierte Collector's Edition<br />
kaufen, welche auf 18 CDs und<br />
insgesamt 379 Tracks „every single<br />
note recorded by Bob Dylan in the<br />
studio in 1965/1966“ sowie die<br />
originalen Mono-Singles aus jener Zeit<br />
enthält.<br />
Pilzkopf-Pop<br />
The Beatles<br />
1 (Apple/Universal)<br />
Eine schöne Aufwertung hat „1“ erhalten,<br />
eine im Jahr 2000 erstmals veröffentlichte<br />
Sammlung sämtlicher Nummer-eins-Hits der Beatles in Grossbritannien und den USA. Alle<br />
Lieder der CD – die ersten drei gibt's in den ursprünglichen Monoversionen – wurden neu<br />
gemastert; dazu enthält die Neuausgabe eine Blu-ray mit sämtlichen (Promo-)Videos, die in<br />
hochauflösendem 4K-Bild restauriert wurden sowie auf der „1+“-Ausgabe eine zweite Blu-ray<br />
mit 23 weiteren Videos. Die Blu-rays enthalten überdies die Songs mit neuen Stereo-, 5.1- und<br />
DTS-HD-Surround-Mixen von Giles Martin und Sam Okell aus den Abbey Road Studios.<br />
Dazu gibt's Audiokommentare von Paul McCartney und Ringo Starr sowie ein schönes 124-<br />
seitiges Buch mit vielen Informationen zu den Songs – ein Genuss.
oots<br />
Heartland-Rock-Recycling<br />
Bruce<br />
Springsteen<br />
The Ties That Bind: The River Collection<br />
(Columbia/Sony)<br />
Mit „The River“ veröffentlichte Bruce Springsteen<br />
1980 eine Platte, die bis heute zu seinen besten<br />
zählt. Jetzt wurde sie mit zahlreichem Bonusmaterial<br />
ergänzt und in ein wahres Schmuckstück von einem<br />
Boxset gepackt.<br />
Über die Bedeutung von Bruce Springsteen<br />
für die Rockmusik muss man nicht allzu<br />
viele Worte verlieren; der „Boss“ hat sich seit<br />
den 1970er Jahren als einer der wichtigsten<br />
Songschreiber etabliert. Eine seiner essenziellen<br />
Platten wird nun mit einer umfassenden<br />
Neuausgabe geehrt: „The River“, ein<br />
Doppelalbum aus dem Jahr 1980, erscheint<br />
mit viel „Hintergrundmusik“, das Boxset<br />
erhält Ton- und Bildaufnahmen, welche die<br />
Entstehung der Platte umfassend dokumentieren<br />
und eine wertvolle Ergänzung bilden.<br />
Nach „Darkness On The Edge Of Town“<br />
Raw-Energy-Rock<br />
(1978), seinem bis<br />
heute besten Werk,<br />
ging Springsteen<br />
Anfang 1979 ins<br />
Studio, um den<br />
Nachfolger „The Ties<br />
That Bind“ aufzunehmen,<br />
benannt nach<br />
einem von fünf übriggebliebenen<br />
Songs aus den<br />
„Darkness“-Sessions, die<br />
schliesslich auf der neuen Platte<br />
landeten. Doch als „The Ties<br />
That Bind“ eingespielt war, fühlte<br />
es sich für den Boss unfertig und<br />
unkomplett an. Gerade das melancholische<br />
Stück „The River“, das gegen Ende der<br />
Sessions entstanden war, öffnete ihm eine<br />
neue Türe: weniger euphorisches, musikalisch<br />
wie textlich dunkleres Songmaterial. So<br />
sollte „The River“ zwar eine Fortsetzung von<br />
„Darkness“ werden, aber kein zweiter Teil.<br />
Also verbrachte er mit seiner E Street Band<br />
ein weiteres knappes Jahr im Studio – am<br />
Ende hatte er so viel Material geschrieben<br />
und aufgenommen, dass es selbst den<br />
Rahmen eines Doppelalbums sprengte. Ein<br />
Teil der aussortierten Songs landete<br />
schliesslich als B-Seiten auf Singles, andere<br />
The Velvet Underground<br />
Loaded – 45th Anniversary Edition<br />
wurden auf den Kompilationen „Tracks“<br />
und „The Essential …“ veröffentlicht. Viele<br />
blieben jedoch in den Archiven oder<br />
kursierten als Bootlegs seit Jahrzehnten in<br />
Sammlerkreisen – bis jetzt.<br />
Das Boxset „The Ties That Bind: The River<br />
Collection“ enthält nebst dem<br />
geremasterten Originalalbum zwei weitere<br />
CDs mit Raritäten sowie drei DVDs<br />
beziehungsweise zwei Blu-rays. Unter dem<br />
Titel „Single Album“ findet sich auf der<br />
dritten CD die Platte in ihrer<br />
ursprünglichen und letztlich verworfenen<br />
Form. CD vier versammelt insgesamt 22<br />
Outtakes aus den „River“-Sessions, die<br />
Hälfte davon war bisher unveröffentlicht;<br />
keine Ausschussware, sondern grösstenteils<br />
fertige Songs, für die andere Musiker ihre<br />
gesamte Diskografie eintauschen würden.<br />
Dazu gibt's auf DVD oder Blu-ray einen<br />
Dokumentarfilm von Thom Zimny zur<br />
Entstehung der Platte sowie einen über<br />
zweieinhalbstündigen (und leider dennoch<br />
unvollständigen) Konzertmitschnitt aus<br />
dem Jahr 1980. Das alles ist schön verpackt<br />
in einem rund 150-seitigen Buch mit 200<br />
Fotografien – für Liebhaber ist dieses<br />
Boxset unverzichtbar.<br />
(Rhino/Warner)<br />
Die Reihe der Neuausgaben der Werke von The Velvet Underground<br />
früheren Wiederveröffentlichungen<br />
besitzen, das Material<br />
zum 45-Jahre-Jubiläum ihres Erscheinens setzt sich dieses Jahr mit<br />
100<br />
„Loaded“ fort, dem letzten Album mit Lou Reed, der die Gruppe<br />
an sich ist aber interessant.<br />
kurz vor dem Release verliess. „Loaded“ ist de facto die letzte Platte<br />
Dazu gibt's zwei Konzertmitschnitte;<br />
das Livealbum „Live<br />
95 der Band überhaupt – beim 1973 veröffentlichten „Squeeze“ war nur<br />
noch Doug Yule dabei. Mit dem klaren Ziel, The Velvet Underground<br />
At Max's Kansas City“ sowie<br />
75 bekannter zu machen, knüpfte „Loaded“ am aufgeräumten Klang-<br />
einen bisher unveröffentlichten<br />
bild des selbstbetitelten Vorgängers an; es ist eine sehr gute Platte,<br />
Auftritt von 1970 im Second<br />
die diese rohe Energie, welche die Band bis dahin stets auszeichnete,<br />
bewahrt hat.<br />
Fret in Philadelphia als Trio,<br />
da Schlagzeugerin Maureen<br />
25<br />
5<br />
Das Boxset enthält das geremasterte Originalalbum plus<br />
fünf weitere CDs. Darauf finden sich eine ebenfalls<br />
geremasterte Mono-Version der Platte sowie zahlreiche<br />
Demos, Outtakes oder frühe und alternative Versionen<br />
der Stücke. Das meiste davon dürften Sammler bereits auf<br />
Tucker schwanger war und (wie<br />
bereits auf „Loaded“) fehlte. Auf<br />
einer DVD gibt's das Album im 5.1-Surround-Sound und wie schon<br />
die bisherigen Jubiläumsausgaben kommt auch „Loaded“ als<br />
schönes Buch daher.<br />
0<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
41
oots<br />
Bohemian-Rhapsoprogrock<br />
Queen<br />
A Night At The Odeon –<br />
Hammersmith 1975<br />
(Universal)<br />
Das legendäre Heiligabend-Konzert von Queen<br />
aus dem Jahr 1975 ist jetzt in Ton und Bild<br />
erhältlich.<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
42<br />
Seit Jahren haben Queen-Fans sehnlich darauf<br />
gewartet, jetzt können sie sich zu Weihnachten<br />
gleich selbst beschenken: Nach 40 Jahren gibt's<br />
das legendäre Konzert, das die Band um Sänger<br />
Freddie Mercury an Heiligabend 1975 im<br />
Londoner Konzertlokal Hammersmith Odeon<br />
(heute Eventim Apollo) gespielt hat und das im<br />
Fernsehen live übertragen wurde, für die Stube<br />
– und zwar in Ton und Bild. Mit „A Night At The<br />
Opera“ hatten Queen wenige Monate zuvor ihr<br />
ambitioniertestes und vollkommenstes Werk<br />
veröffentlicht, eine Achterbahnfahrt von einem<br />
Album, das den Bogen von Hard-Rock zu Klassik<br />
spannt, von Genie zu Wahnsinn. Die Show im<br />
Odeon wurde schliesslich zum Triumph.<br />
Im limitierten Super Deluxe Boxset findet sich<br />
das Konzert auf CD, DVD und Blu-ray. Bild und<br />
Klang (DTS-HD Master Audio 5.1) sind sehr gut,<br />
vor allem Mercurys Gesang kommt dank der<br />
guten Abmischung toll zur Geltung. Die beiden<br />
Songs der zweiten Zugabe fehlen zwar auf der<br />
DVD und der Blu-ray, da die Kameras nach der<br />
ersten Zugabe abgeschaltet wurden, auf der CD<br />
ist das Konzert jedoch in seiner vollen Länge<br />
enthalten. DVD und Blu-ray punkten ausserdem<br />
mit einer 22-minütigen Dokumentation über das<br />
Konzert sowie drei Live-Aufnahmen aus Japan.<br />
Zudem enthält das Boxset „Bohemian<br />
Rhapsody“ als 12“-Single mit einer Soundcheck-<br />
Aufnahme von „Now I'm Here“ als B-Seite. Dazu<br />
gibt's ein schön gestaltetes 60-seitiges Buch<br />
sowie Memorabilia. „A Night At The Odeon“ ist<br />
ein eindrückliches Zeitzeugnis einer visionären<br />
Band, die sich genau zu jener Zeit auf ihrem<br />
Höhepunkt befand.<br />
Pionier-Progressive-Techno<br />
Underworld<br />
Second Toughest In The Infants – 20th Anniversary Edition<br />
(Universal)<br />
Ein „verfrühtes“ Weihnachtsgeschenk machen Underworld ihren<br />
Fans: Drei Monate vor dem eigentlichen 20-Jahre-Jubiläum<br />
veröffentlichen sie eine Neuausgabe von „Second Toughest In The<br />
Infants“, ihrem zweiten Album nach der Neugründung. Karl Hyde,<br />
Rick Smith und der damalige DJ Darren Emerson stellten damit<br />
unter Beweis, warum sie eine der aufregendsten und prägendsten<br />
Gruppen der elektronischen Musik, ja überhaupt jener Ära waren;<br />
ihre Mischung aus Techno, Progressive-House und Trance ist<br />
gleichermassen hypnotisch wie elektrisierend und hat nichts von<br />
ihrer faszinierenden Innovationskraft eingebüsst. Und auch wenn<br />
das Album weniger zugänglich ist als der Vorgänger<br />
„dubnobasswithmyheadman“, steht es diesem in punkto Qualität<br />
in nichts nach.<br />
Die geremasterte<br />
Neuausgabe überzeugt<br />
mit einem sehr ausgewogenen und noch druckvolleren<br />
Klangbild. Liebhaber dürften an der Super Deluxe Edition<br />
besondere Freude haben: Diese enthält insgesamt vier CDs, auf<br />
denen sich zahlreiche B-Seiten und bisher unveröffentlichte<br />
Tracks finden – alles hervorragendes Material. Eine ganze CD ist<br />
zudem der Entwicklung des Tracks „Born Slippy .NUXX“<br />
gewidmet. Komplettisten dürften zwar den einen oder anderen<br />
Track aus jener Ära vermissen (etwa „Pearl's Girl [Carp<br />
Dreams…Koi]“ oder „Born Slippy .TELEMATIC“), doch trotz<br />
dieser Lücken bleibt unter dem Strich ein sehr gelungenes Boxset,<br />
das erst noch schön gestaltet ist.
Fröhliche Feiertage mit Nintendo out ! now © 2000 - 2015 Nintendo. © CAPCOM., LTD<br />
2013, 2014 ALL RIGHTS RESERVED. © 2015 Nintendo.<br />
Nintendo Dez15<br />
Freitag, 27. November 2015 23:55:32<br />
• 4 farbige 180g LPs in replizierten Originalcovern<br />
• 4 Doppel-A-Seiten<br />
• 7"-Singles in Picture Sleeve,<br />
die nicht auf den Album waren<br />
• Eine 2-CD-Compilation mitallen Tracks der vier Alben<br />
• 2 Bücher: George Tremletts «The Slade Story» (1775)<br />
und ein neues, exklusives Memorabilien-Buch im Hardcover<br />
• Reproduktion der 1970er Flexdisc «Slade Talk To 19 Readers»<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
OUT NOW!<br />
distributed by: K-tel International (Switzerland) AG CH-6343 Rotkreuz www.k-tel.ch
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rckstr.ch<br />
44<br />
LIA<br />
Wer Lia heisst, bietet sich<br />
für einen „Star Wars“-<br />
Themen-Fotoshoot<br />
geradezu an. Wir haben<br />
die tätowierte Innerschweizerin<br />
aber nicht nur<br />
in die Haut von Prinzessin<br />
Leia schlüpfen lassen,<br />
sondern gleich in die von<br />
sechs der wichtigsten<br />
Charaktere aus George<br />
Lucas' Science-Fiction-Epos.<br />
Fotos: Tanja Gschwandl<br />
Assistenz: Steven Gurtner<br />
Make-up und Haare: Jasmin Berger<br />
Text: Schimun Krausz
Prinzessin<br />
Leia Organa<br />
Die meisten denken bei<br />
ihr zuerst an die<br />
ikonische Schnecken-<br />
Frise, doch sollte nicht<br />
vergessen werden, dass<br />
die Rebellen-Anführerin<br />
auch mal ein bisschen<br />
mit Luke Skywalker<br />
rummachte, bevor sie<br />
herausfand, dass dieser<br />
ihr Zwillingsbruder ist.<br />
covergirl<br />
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46<br />
Hä?<br />
Luke Skywalker<br />
Der Held der Original-Trilogie,<br />
der im Gegensatz zu seinem<br />
Vater Anakin trotz Jedikräften<br />
nicht der Dunklen Seite der<br />
Macht verfällt und Protonentorpedos<br />
entgegen jeglichen<br />
Gesetzen der Physik ums Eck<br />
schiessen und damit riesige<br />
imperiale Raumstationen pulverisieren<br />
kann.
R2-D2<br />
Der Astromech-Droide hat<br />
schon dem neunjährigen<br />
Anakin Skywalker den<br />
Pilotenarsch gerettet und<br />
ohne ihn wären die<br />
Rebellen elendiglich in<br />
der Müllpresse des ersten<br />
Todessterns zerquetscht<br />
worden. Zusammen mit<br />
dem goldenen Übersetzungs-Robo<br />
C-3PO ist<br />
er zudem die einzige<br />
Figur, die in allen sieben<br />
bisherigen Filmen einen<br />
Auftritt hat.<br />
covergirl<br />
Name: Lia Willow<br />
Alter: 23<br />
Wohnort: Luzern<br />
Beruf: Industrielackiererin<br />
Traumberuf: Tätowiererin<br />
Liebste Bands und Musiker:<br />
Johnny Cash, The Gaslight<br />
Anthem, Rammstein, Marilyn<br />
Manson<br />
Liebste Filme:<br />
„Out Of The Furnace“<br />
Liebste Videospiele:<br />
„Pokémon“ – meine Gaming-<br />
Karriere war schon mit elf<br />
Jahren beendet.<br />
Wer?<br />
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48<br />
päng<br />
pä<br />
Han Solo<br />
Schmuggler. Haudegen.<br />
Liebhaber. Zusammen mit<br />
dem pelzigen Chewbacca<br />
agiert er auf der falschen<br />
Seite des Gesetzes, hat sein<br />
Herz aber stets am rechten<br />
Fleck und gönnt sich nur<br />
dann eine Pause, wenn er<br />
von galaktischen<br />
Kopfgeldjägern in Karbonit<br />
eingefroren wird.
covergirl<br />
Obi-Wan Kenobi<br />
Klar, er ist mitverantwortlich<br />
dafür, dass aus Anakin<br />
Skywalker der Galaxieunterjochende<br />
Darth Vader<br />
wurde. Aber Obi-Wan hat<br />
seinen Fehler mit der Jedi-<br />
Ausbildung von Anakins<br />
Sohn Luke wieder korrigiert,<br />
oder? Das bringt Leias<br />
zertodessternten<br />
Heimatplaneten Alderaan<br />
zwar nicht zurück, aber wir<br />
wollen mal nicht allzu<br />
nachtragend sein.<br />
!<br />
ng!<br />
Helle oder Dunkle Seite der Macht?<br />
Dunkle, ausser beim Kaffee, den mag ich<br />
am liebsten mit viel Milch und Zucker.<br />
Darth Vader oder Darth Maul?<br />
Bier. Ich mag Bier.<br />
Todesstern oder Sternfrucht?<br />
Ich mag Sterne, egal, ob sie tot oder<br />
fruchtig sind.<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
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Ewok oder Ebook?<br />
Ewoks, die sind so klein und knuffig, wie<br />
ich halt (lacht).<br />
Han Solo oder Hanson?<br />
Han Solo, ich möchte auch einen<br />
Chewbacca an meiner Seite.<br />
Tatooine oder Tattoos?<br />
Tattoos! Keine Diskussion!<br />
Yoda oder Yoga?<br />
Yoda, weil ich grüne Sachen lieber mag<br />
als sterbende Schwäne und so.<br />
5<br />
0
covergirl<br />
Darth Vader<br />
Zusammengesetzt aus<br />
den verkohlten<br />
Überresten Anakin<br />
Skywalkers und einer<br />
Menge schicker Technik<br />
ist er der Vollstrecker des<br />
Imperators und einer der<br />
berühmtesten fiktiven<br />
Bösewichte überhaupt –<br />
auch, weil er ständig<br />
atmet wie ein<br />
Asthmatiker, der gerade<br />
die Treppe in den zehnten<br />
Stock nehmen musste.<br />
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50
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Die neuen Gleitgele.<br />
Sinnlich. Exotisch. Samtweich.<br />
25<br />
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52<br />
DIE PILGERSTÄTTEN –<br />
Ausflugtipps für Padawane<br />
Die Brennpaste ist auf Vorrat eingekauft, die letzten Guetzlis sind an Ihre Liebsten<br />
verteilt und die Geschenke packen Sie sowieso erst in letzter Minute ein – jetzt<br />
haben Sie also Zeit, sich um die wohlverdienten Ferien zu kümmern. Zur Inspiration<br />
stellen wir hier sieben Destinationen vor, an denen Szenen der „Star Wars“-Saga<br />
gedreht wurden – dass Sie Ferien machen, bedeutet schliesslich nicht, dass auch<br />
der Nerd in Ihnen eine Pause braucht. von Sandra Simic<br />
Grindelwald, Schweiz<br />
Alderaan<br />
Wellness<br />
& Kultur:<br />
Sportlichkeit:<br />
Thrillfaktor:<br />
Nach der Geburt von Zwillingsbruder Luke Skywalker getrennt, soll<br />
Prinzessin Leia am Schluss von „Episode III – Revenge Of The Sith“ auf<br />
Alderaan aufwachsen und von dort die Rebellenunion koordinieren.<br />
Leider sieht man den Planeten in „Episode IV – A New Hope“ nur<br />
explodieren und es fanden nie Live-Aufnahmen statt; die imposante<br />
Berg-Kulisse in „Episode III“ wurde am Computer dazu geschnitten.<br />
George Lucas, spinnt's dir eigentlich, eines der schönsten Ski- und<br />
Wandergebiete der Schweiz am Compi nachzubasteln?! Uns ist klar, dass<br />
diese Region fürs Galaktische Imperium eine besondere Rolle spielt;<br />
denn praktisch ums Eck liegt Interlaken mit dem Greenfield Festival und<br />
unserem RCKSTR-Block, wo junge Menschen jedes Jahr im Juni<br />
satanische Bands anbeten und so zur Dunklen Seite konvertieren.
Villa di Balbianello am Lago di Como, Italien<br />
Naboo<br />
thema<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
Wie der Phönix aus der Asche steigt bzw.<br />
kriecht Anakin Skywalker nach dem epischen<br />
Kampf mit Obi-Wan Kenobi in „Revenge Of<br />
The Sith“ in eine neue Daseinsform auf; als<br />
verbrannter Körper, als das materialisierte<br />
Böse, als Darth Vader. Das können Sie auch<br />
erleben! Also, den Schauplatz dieser biblischen<br />
Szene besuchen, den aktiven Vulkan Ätna<br />
nämlich. Ob zu Fuss zum Gipfelkrater oder mit<br />
Bike, Bus und der Ferrovia Circumetnea – eine<br />
Eisenbahn, mit der Sie fast einmal rund um<br />
den Berg tuckern –, die Insel verfügt über<br />
einen im wahrsten Sinne boomenden<br />
Vulkantourismus. Extra-Thrill: Leichtere<br />
Eruptionen kommen das ganze Jahr über vor!<br />
Tunesien samt Djerba<br />
Tatooine<br />
Auf dem abgeschiedenen Landsitz der Amidala-<br />
Familie auf Naboo (humanoider Teil, nicht das<br />
Wasserreich der Gungans) kommen sich Anakin<br />
Skywalker und Padmé Amidala in „Episode II –<br />
Attack Of The Clones“ beim Picknicken zwischen<br />
Hobbit-Wiesen und seltsamen Viechern immer<br />
näher. Ihr Geplänkel mündet in einer geheimen<br />
Hochzeit, da weder die politische Lage noch der<br />
Jedi-Kodex dieser Vereinigung zustimmen würden.<br />
Irgendetwas muss dieses Italien an sich haben, dass<br />
sich immer wieder Verliebte aus ungünstigen<br />
Lagern hoffnungsfroh verbinden. Wir tippen auf das<br />
libidofördernde Klima, das breite Sport- und<br />
Wellnessangebot rund um den Comer See und die<br />
kitschig-schöne Umgebung – ideal für Ferien mit<br />
Ihrer/Ihrem Angebeteten und Ihrem Lichtschwert.<br />
Ätna auf Sizilien, Italien<br />
Mustafar<br />
Wellness<br />
& Kultur:<br />
Sportlichkeit:<br />
Thrillfaktor:<br />
Wellness<br />
& Kultur:<br />
Sportlichkeit:<br />
Thrillfaktor:<br />
Anakin Skywalker wächst auf dem öden<br />
Wüstenplaneten Tatooine auf („Episode I – The<br />
Phantom Menace“), sein Sohn Luke in „Episode IV“<br />
ebenfalls. Als Bindeglied beider „Star Wars“-Trilogien<br />
ist der Stern auch Schauplatz legendärer Alien-<br />
Begegnungen: Jabba The Hutt, der Sarlacc,<br />
Schrotthändler Watto und das ganze Lumpenpack aus<br />
der Mos Eisley Cantina inkl. Han Solo treffen hier<br />
aufeinander. Klingt nach Ihrem bevorzugten sozialen<br />
Umgang? Ob Sie in der südtunesischen Stadt<br />
Tataouine auf Ausserirdische treffen, wissen wir nicht<br />
mit Sicherheit, dafür jedoch, dass dort die<br />
Wüstensiedlungen aus den Filmen zu sehen sind und<br />
Sie im Haus der Skywalkers übernachten können.<br />
Wellness<br />
& Kultur:<br />
Sportlichkeit:<br />
Thrillfaktor:<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
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thema<br />
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54<br />
Die Zerstörung des zweiten Todessterns in „Episode<br />
VI – Return Of The Jedi“ spielt sich zuerst auf dem<br />
dicht bewachsenen Mond Endor ab, wo die Rebellen<br />
den Schutzschildgenerator der riesigen Raumstation<br />
deaktivieren müssen und dabei vom indigenen<br />
Teddybärenvolk der Ewoks unterstützt werden. Die<br />
Web-Community munkelt, dass Teile der<br />
Aufnahmen zum siebten Film „The Force Awakens“<br />
im englischen Puzzlewood entstanden sind, dessen<br />
riesige Wälder, Tierreichtum und vermutlich allerlei<br />
Pilze auch „The Lord Of The Rings“-Schöpfer<br />
J. R. R. Tolkien inspirierten. Für Ihren Ausflug<br />
der spirituellen Art empfehlen wir Ihnen die Teilnahme<br />
bei der Ostereiersuche im 57'000 m2<br />
(entspricht öppen der Fläche von acht Fussballfeldern)<br />
grossen Gebiet und das Übernachten in<br />
den waldeigenen Cottages.<br />
Wüste von Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate<br />
Hoth<br />
Dank dem beherzten Eingreifen<br />
von Han Solo in „Episode V –<br />
The Empire Strikes Back“ überlebt<br />
Luke Skywalker die Entführung durch ein<br />
Schneeungeheuer auf dem Eisplaneten Hoth – im<br />
Gegensatz zum Tauntaun-Reittier, dessen Innereien<br />
als Bioheizung zweckentfremdet werden. Ähnlich<br />
erging's der Crew vor Ort: Ein plötzlicher Sturm<br />
schneite sie im Hotel ein, Luke-Schauspieler Mark<br />
Hamill aber war noch draussen und so wurde die<br />
erwähnte Szene eben aus dem Gästehaus heraus<br />
gefilmt. Die unberührte Fjord- und Gletschergegend<br />
zieht Sportler wie auch Naturfreaks magisch an. Zu<br />
den Highlights gehören Ski-Segeln, das Finse Blues<br />
Festival im Sommer und die flüssige Macht, welche<br />
die Kellerbrauerei<br />
Finse 1223 Mikrobryggeri<br />
in verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen<br />
anrührt.<br />
Puzzlewood, Forest Of Dean, England<br />
Wellness<br />
& Kultur:<br />
Endor<br />
Jakku<br />
„The Force Awakens“<br />
spielt ungefähr 30<br />
Jahre nach „Return<br />
Of The Jedi“ und<br />
zeigt, dass Tatooine nicht der einzige<br />
Sandplanet in der weit, weit entfernten<br />
Galaxis ist: Die Jakku-Szenen wurden<br />
wegen der prahlerisch weltgrössten Dünen<br />
vor Ort in der Wüste von Abu Dhabi<br />
gedreht, statt im klimatisierten Greenscreen-Studio.<br />
Falls Sie in Ihren Ferien<br />
weder auf Board, Skier noch T-Shirt-<br />
Wetter verzichten wollen, empfehlen wir<br />
das organisierte Runterbrettern von den<br />
300-Meter-Sanddünen bei der Liwa-Oase.<br />
Hardangerjøkulen-Gletscher bei Finse, Norwegen<br />
Sportlichkeit:<br />
Thrillfaktor:<br />
Wellness<br />
& Kultur:<br />
Sportlichkeit:<br />
Thrillfaktor:<br />
Wellness<br />
& Kultur:<br />
Sportlichkeit:<br />
Thrillfaktor:<br />
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star-wars-drehorteschweiz.
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Musiker. Die spannendsten Tracks werden am Festival m4music präsentiert<br />
und von Profi s aus der Musikbranche kommentiert. Zu gewinnen gibt es<br />
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DER NEUE KINOFILM<br />
(Lucasfilm/Walt Disney)<br />
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Star Wars:<br />
The Force Awakens<br />
Wo ist Luke Skywalker?<br />
(Lucasfilm/Walt Disney)<br />
Der siebte Teil der epischen Weltraumsaga hat kürzlich in den USA<br />
jegliche Vorverkaufsrekorde pulverisiert und so schon im Vorfeld über<br />
50 Millionen US-Dollar eingespielt. Doch was wissen wir eigentlich bis<br />
jetzt über „Star Wars: The Force Awakens“? Wir fassen zusammen und<br />
vermeiden dabei Spoiler, keine Bange. (vlct)<br />
Angefangen hat alles mit dem Verkauf der<br />
„Star Wars“-Markenrechte von George Lucas<br />
an Disney im Jahr 2012; die daraufhin<br />
angekündigte Sequel-Trilogie wird sich zur<br />
Missgunst des Schöpfers und vieler Fans nun<br />
nicht mehr ans etablierte Star Wars<br />
Expanded Universe halten (dazu zählen auch<br />
alle offiziellen Comics, Romane, Videospiele<br />
und TV-Serien). Was das genau bedeutet,<br />
erfahren wir wohl erst am 17. Dezember,<br />
wenn Episode VII, „The Force Awakens“, bei<br />
uns ins Kino kommt.<br />
Bis jetzt wissen wir, dass die Handlung<br />
ungefähr 30 Jahre nach „Return Of The Jedi“<br />
und dem Sturz des Imperiums einsetzt. Der<br />
Plot beginnt mit der Entdeckung der Hand<br />
und des Lichtschwerts von Luke Skywalker<br />
(Mark Hamill), die er am Ende von „The<br />
Empire Strikes Back“ verloren hatte. In der<br />
Zwischenzeit waren jedoch nicht nur die<br />
Jedis aktiv, sondern auch die Reste des<br />
Imperiums haben sich in der Starkiller Base<br />
neu formiert (übrigens: Lukes Nachname<br />
lautete in einer frühen Drehbuchversion des<br />
Originalfilms Starkiller). Die Kampfstation<br />
wird von Kylo Ren (Adam Driver) und seiner<br />
First Order unter Supreme Leader Snoke<br />
(Andy Serkis) geleitet und der junge<br />
Stormtrooper Finn (John Boyega) sowie die<br />
Plünderin Rey (Daisy Ridley) werden<br />
unfreiwillig in die Suche nach Luke<br />
Skywalker hineingezogen.<br />
Die alte Garde<br />
Neben den neuen Gesichtern erwarten uns<br />
auch eine ganze Reihe bekannter Figuren.<br />
Lukes Schwester Leia Organa (Carrie Fisher)<br />
ist mittlerweile Generalin und ihr<br />
Schmuggler-Lover Han Solo (Harrison Ford)<br />
wird zusammen mit Chewbacca (Peter<br />
Mayhew) zurückkehren – bei diesem<br />
Klassentreffen dürfen auch die Droiden R2-<br />
D2 (Kenny Baker) und C-3PO (Anthony<br />
Daniels) nicht fehlen, doch es bleibt<br />
abzuwarten, wie viel Leinwandzeit Regisseur<br />
J. J. Abrams ihnen zumisst. Mit 136 Minuten<br />
Laufzeit liegt „Star Wars: The Force<br />
Awakens“ übrigens im Mittelfeld der Reihe;<br />
„A New Hope“ ist mit 121 Minuten der<br />
kürzeste und der 142-Minuten-Brocken<br />
„Attack Of The Clones“ ist der längste.<br />
è ab 17.12. im Kino<br />
Fortsetzung folgt<br />
Episode VIII von „Star Wars“ wird<br />
nicht mehr von J. J. Abrams gedreht,<br />
sondern von „Looper“-Regisseur<br />
Rian Johnson (Bild), der zusammen<br />
mit George Lucas auch das<br />
Drehbuch dazu in Angriff nimmt.<br />
Ersten Gerüchten zufolge sollen die<br />
beiden einen alten Bekannten<br />
zurückbringen. Starttermin in den<br />
USA ist der 26. Mai 2017.
DAS NEUE VIDEOSPIEL<br />
thema<br />
Star Wars<br />
Battlefront<br />
Filmreif<br />
(DICE/EA)<br />
8<br />
Die stark von „Battlefield“ inspirierten „Battlefront“-Titel lassen uns schon seit über einer<br />
Dekade an den grossen und kleinen Gefechten der „Star Wars“-Streifen teilnehmen. Doch erst<br />
das neue, von den „Battlefield“-Entwicklern geschaffene „Star Wars Battlefront“ vermittelt das Gefühl,<br />
wirklich in George Lucas' Schlachten dabei zu sein. (vlct)<br />
Der schwedische Entwickler DICE hat mit Granaten und ein Jetpack – geht's<br />
nur bei der richtigen Handhabung.<br />
seinen „Battlefield“-Spielen in den letzten entweder auf der Seite der Rebellion oder<br />
Pomp-Politur<br />
knapp 15 Jahren eine Menge Erfahrung in des Imperiums in die Schlacht. Insgesamt<br />
„Star Wars Battlefront“ sieht fantastisch<br />
Online-Multiplayer-Schlachten<br />
stehen neun verschiedene Disziplinen zur<br />
aus und schafft mit seinen Soundeffekten<br />
gesammelt, die jetzt auf das „Star Wars“- Auswahl, die vom einfachen Gefecht über<br />
eine Atmosphäre, die George Lucas'<br />
Universum angewendet werden. Wie den Walker-Assault (die Dunkle Seite<br />
Filmen ebenbürtig ist. Spielerisch siedelt<br />
beim geistigen Bruder werden somit alle greift mit AT-ATs an, die Helle muss sie<br />
es sich irgendwo zwischen den führenden<br />
verfügbaren Ressourcen in die<br />
stoppen) bis zu spannenden Luftkämpfen<br />
Bombast-Shootern „Call Of Duty“ und<br />
Multiplayer-Bereiche gesteckt, weshalb zwischen X-Wings und TIE-Fightern<br />
„Battlefield“ an, was an sich voll in Ord-<br />
Einzelspieler nicht allzu viel zu tun reichen.<br />
nung geht – wer sich jedoch mit diesen<br />
bekommen; die wenigen Trainingsmissionen<br />
sind jedoch so gut, dass sie eine ist man dabei meist blosses<br />
wird auch mit dem neuen „Battlefront“<br />
spielbare Kampagne noch schmerzlicher Kanonenfutter, mehr als eine Lasersalve<br />
nicht richtig warm werden. Allen anderen<br />
vermissen lassen – bei einem solch halten die Plastikpanzerungen selten aus.<br />
eröffnet sich ein toller Online-<br />
ergiebigen Setting und dieser optischen Abhilfe schaffen da nur eine geschickte<br />
Multiplayer-Shooter, der von seinen<br />
und akustischen Pracht wäre eine moti-<br />
Team-Strategie und die verschiedenen<br />
grossen „Star Wars“-Momenten lebt.<br />
vierende Singleplayer-Story wahrschein-<br />
Pick-ups, die über die Maps verteilt sind;<br />
è jetzt für PS4, Xbox One, PC<br />
lich der Hammer gewesen. Durch die damit lassen sich Fahr- und Flugzeuge<br />
absichtlich einseitige Ressourcenver-<br />
anfordern oder Hilfsmittel wie<br />
teilung kommen Multiplayer-Enthusias-<br />
Raketenwerfer oder Infanteriegeschütze<br />
ten jedoch voll auf ihre Kosten; denn die ausrüsten. Mit den Helden-Pick-ups<br />
verschiedenen Online-Modi bringen übernimmt man ausserdem für ein<br />
teilweise enormen Spielspass mit sich. Weilchen die Rolle von Luke Skywalker,<br />
Prinzessin Leia und Han Solo bzw. Darth<br />
Pimp-Pick-ups<br />
Vader, Imperator Palpatine und Boba<br />
Ausgestattet mit einem Blaster und drei Fett, die eine ordentliche Schneise durch<br />
weiteren wählbaren Objekten – darunter die Gegnertruppen ziehen können – aber<br />
Als einfacher Strormtrooper oder Rebell<br />
beiden Spielen nicht anfreunden kann,<br />
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Kino<br />
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Ascot Elite)<br />
Mission 1<br />
GoldenEyecandy<br />
Nach dem wenigen Schlaf im bequemsten<br />
Bett der Welt folgt eine erste Busfahrt, die<br />
irgendwo im Nirgendwo endet, wo<br />
röhrende Motoren und Buggie-Fahrer –<br />
alle schon ganz geil auf die Bodenwellen<br />
im Sand – auf uns warten. Nach einem<br />
holprigen Cruise über die Dünen glänzen<br />
unsere Augen beim Anblick der sich<br />
bietenden Kulisse: runde Tische, alle<br />
hübsch gedeckt mit Silberbesteck,<br />
Brötchen und was sonst noch zu einem<br />
geilen Frühstück gehört. Die Krönung des<br />
English Breakfast mitten in der Wüste mit<br />
Blick auf Las fucking Vegas: Die Sonne,<br />
die langsam über die Hügel klettert und<br />
unsere ausgekühlten Gesichter wärmt.<br />
Spyfie<br />
Von James Bond in die<br />
Wüste geschickt<br />
Ein Selfie aus dem All, Frühstück in der Wüste, eine<br />
Privatvorstellung des neuen „James Bond“-Films und ein<br />
Treffen mit Mr.-Hinx-Darsteller Dave Bautista – unsere<br />
24 Stunden in Las Vegas waren vieles, aber nicht<br />
langweilig. von Kim Schärer<br />
Dass der Vegas-Trip anlässlich des 24. Bond-Streifens<br />
„Spectre“ verdammt gut wird, deutet Gastgeber<br />
Heineken bereits im Hotel an, wo das neue Sony-<br />
Smartphone und riesige Zimmer mit Aussicht auf den<br />
Strip auf uns warten. Da geht für einen kurzen<br />
Moment glatt vergessen, dass wir in nur dreieinhalb<br />
Stunden, genauer um 4 Uhr morgens, schon wieder<br />
parat für einen vollgepackten Tag sein sollen.<br />
Mission 2<br />
Der Damm ist<br />
nicht genug<br />
Als wäre das Frühstück nicht bereits<br />
superb genug, werden wir zu einem der beeindruckendsten<br />
Bauwerke überhaupt geführt, dem Hoover<br />
Dam – dass wir ihn schon in Kürze von unten aus einem<br />
Boot betrachten können und er so noch viel mächtiger wirkt,<br />
lässt uns Luftsprünge machen; doch zuvor geht's zu einem der<br />
Highlights der kurzen Reise ans andere Ende der Welt. Das<br />
Spyfie soll geknipst werden, das erste Selfie aus dem All,<br />
geschossen von der ISS – und jeder von uns kriegt sein<br />
eigenes, furchtbar aussehendes Fetli direkt aufs Handy<br />
gebeamt. Während wir also an unseren Posen feilen, kommt<br />
Special-Guest Dave Bautista an, der in „Spectre“ die Rolle des<br />
Mr. Hinx spielt und unsere Äuglein sofort in Herzchen<br />
verwandelt – der Zwei-Meter-Hüne und Ex-Wrestler ist so<br />
bodenständig und nett (siehe Extrakasten)!
movies<br />
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Mission 3<br />
Schlaf an einem anderen<br />
Zum Glück halten sich am Abend<br />
Tag fast alle an den Dresscode, nur<br />
mit Jeans und Shirt hätte sich die<br />
Fahrt im Escalade (einmal ums<br />
Hotel, das Kino steht auf<br />
demselben Grundstück) viel<br />
weniger fäncy angefühlt. Das<br />
Screening des neuen Bond-Films,<br />
um den es bei diesem Ausflug<br />
eigentlich geht, haben wir<br />
aufgrund von Schlafmangel und<br />
wippenden Kinosesseln leider<br />
etwas passiv wahrgenommen und<br />
auch die Afterparty kann uns<br />
nicht begeistern, was wohl nicht<br />
zuletzt an den haarsträubenden<br />
Remixes des DJs und<br />
dem Jetlag liegt, der sich<br />
langsam, aber sicher bemerkbar<br />
macht. Aber hey,<br />
egal, wir sind in Vegas, also<br />
müssen wir zum Strip, wo's<br />
uns schnell wieder besser<br />
geht – logisch, mit 60 am<br />
Automaten erspielten<br />
Kröten mehr im Portemonnaie.<br />
Den Rest des<br />
Trips dürfen Sie sich selbst<br />
ausmalen, nur so viel: What<br />
happens in Vegas stays in Vegas.<br />
Dave Bautista<br />
im Interview<br />
Im Gegensatz zum Film durfte<br />
Mr. Hinx hier sprechen.<br />
Eine Rolle in einem Bond-Streifen,<br />
rastet man da nicht völlig aus?<br />
Natürlich und es ist immer noch ganz<br />
unwirklich. Das Kind in mir dreht seit<br />
der Zusage durch – ich bin Bond-Fan, seit<br />
ich klein war, vor allem Sean Connery finde<br />
ich toll, aber auch Daniel Craig.<br />
Apropos Craig: Hattet ihr in den<br />
Kampfszenen Stuntleute?<br />
Regisseur Sam Mendes mag keine Doubles,<br />
also mussten wir uns wirklich gegenseitig<br />
verkloppen; ich hab Daniels Knie so<br />
hart getroffen, dass er es<br />
operieren musste. Dafür<br />
hat er meine Nase zertrümmert,<br />
wahrscheinlich<br />
sogar gebrochen,<br />
so lange, wie sie geschmerzt<br />
und geblutet<br />
hat (lacht).<br />
Und du konntest nicht<br />
mal darüber fluchen,<br />
weil deine Rolle keinen<br />
Text hat.<br />
Stimmt, das war gewöhnungsbedürftig,<br />
da ich nur mit meiner Gestik<br />
und Mimik eine Figur verkörpern musste.<br />
Oft habe ich Sam deswegen gefragt, was<br />
Hinx in den verschiedenen Szenen denkt.<br />
Seine Standard-Antwort: „Er geniesst es“,<br />
also habe ich versucht, das möglichst gut<br />
umzusetzen. Egal ob in einer Kampfszene<br />
oder Verfolgungsjagd – Hinx hat ein<br />
zufriedenes Grinsen auf den<br />
Lippen, weil er nicht böse,<br />
sondern nur ein Geniesser<br />
des Bösen ist (lacht).<br />
è „Spectre“ (Sony Pictures/<br />
Walt Disney) läuft jetzt im Kino;<br />
Review im RCKSTR Mag. #129.<br />
4<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
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RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
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60<br />
Verpfefferter<br />
Instagram-Foodporn<br />
Burnt<br />
(Ascot Elite)<br />
Leute essen gerne und<br />
ziehen sich das<br />
Zubereiten von Speisen<br />
mindestens genauso<br />
gerne am Bildschirm<br />
rein. Im Food-Streifen<br />
„Burnt“ fräst der<br />
totgesagte Meisterkoch<br />
Adam Jones (Bradley<br />
Cooper) sonnenbebrillt<br />
zurück in die Küchen<br />
seiner Erzfeinde und<br />
sucht sich mit einer<br />
gesalzenen Portion<br />
Grössenwahn ein neues<br />
Kochteam zusammen,<br />
um sich den dritten<br />
Michelin-Stern zu<br />
erbrutzeln. Daneben<br />
bekommt der<br />
Zuschauer Einblick in<br />
die zutiefst zerrüttete<br />
Seele des Chef de<br />
Cuisine und wird mit<br />
Foodporn-<br />
Nahaufnahmen um den<br />
Verstand gebracht. Den<br />
ehemaligen Drogen-<br />
Gangster mag man<br />
Bradley Cooper<br />
allerdings nicht<br />
abnehmen – zu sauber<br />
die Kochschürze, selbst<br />
wenn er gerade blutige<br />
Schweinshaxe auf dem<br />
Markt gekauft und<br />
danach zwanzig<br />
Rehrückenfilets mit<br />
pochierten Kaviareiern<br />
durch die Küche<br />
geschleudert hat. (lola)<br />
Regie: John Wells<br />
è jetzt im Kino<br />
5<br />
(FreeStyleGames/Activision)<br />
Spannungslose Spanner<br />
By The Sea<br />
(Universal Pictures)<br />
Was passiert, wenn das Glamour-Dreamteam Brangelina<br />
einen Film dreht, bei dem es auch selbst Regie führt? Es<br />
entsteht eine Selbststudie mit viel ausgedrückten<br />
Zigaretten, Gin zum Frühstück, Seidenwäsche und ein bisschen Voyeurismus, aber<br />
ohne verständlichen Tiefgang. (lola)<br />
Südfrankreich in den Siebzigern: Das etwas in die<br />
Jahre gekommene New Yorker Ehepaar Roland<br />
(Brad Pitt) und Vanessa (Angelina Jolie Pitt)<br />
gönnt sich einige Tage Sonnenschein in einem<br />
pompösen Appartement mit Blick auf das<br />
friedliche Mittelmeer. Die Kulisse ist perfekt, doch<br />
Schriftsteller Roland vermag immer noch keine<br />
Worte aus seiner Feder zu wringen und Vanessa<br />
wird mit dem Leben, das ach so schwer auf ihren<br />
zerbrechlichen Schultern liegt, nicht fertig und<br />
liegt todbetrübt im Bett. Erst als sie das Loch in<br />
der Wand ihres Appartements entdeckt, das freien<br />
Blick auf das Schlafzimmer der frisch<br />
verheirateten Hippie-Nachbarn (Mélanie Laurent<br />
und Melvil Poupaud) bietet, heitert sich ihre<br />
Stimmung minim auf.<br />
Meer-Melancholie<br />
Der Film fühlt sich an wie ein lauwarmes Bad in<br />
den sanften Wogen des Mittelmeers: Man wartet<br />
auf die grosse Welle, die einen packt und im<br />
besten Fall gegen die Felsbrandung schleudert,<br />
doch diese kommt nie, stattdessen wabert man<br />
weiter im Wellenbad der Melancholie und hofft,<br />
nicht einzuschlafen und aus Versehen im<br />
Salzwasser zu ertrinken. Dass Angelina mit „By<br />
The Sea“ ihre eigene Lebensgeschichte auf die<br />
Leinwand bringen will, ist selbst ohne InTouch-<br />
Abo leicht zu erraten. Allerdings ist dieser Streifen<br />
eher ein zweistündiges Mysterium, von dem man<br />
nicht wirklich weiss, wohin es eigentlich möchte.<br />
Regie: Angelina Jolie Pitt<br />
Cast: Brad Pitt, Angelina Jolie Pitt, Mélanie Laurent,<br />
Niels Arestrup, Melvil Poupaud, Richard Bohringer<br />
è ab 10.12. im Kino<br />
6
Carol<br />
Kill Billy<br />
Her er Harold<br />
(Here Is Harold)<br />
(Frenetic Films)<br />
Als sich der riesige blaugelbe IKEA-Klotz gleich<br />
neben Harolds (Bjørn Sundquist) traditionelles<br />
Möbelgeschäft Lunde Furniture setzt, gibt's für<br />
den Unternehmer nichts mehr zu lachen. Kurz<br />
darauf fällt auch noch seine Frau tot um und<br />
Harold schmiedet in seiner Verzweiflung einen<br />
Plan: Er will Ingvar Kamprad (Björn Granath),<br />
den Gründer der Billigmöbel-Kette, so schnell<br />
wie möglich kaltmachen. Die Norweger haben<br />
einen interessanten Humor, den wir Mitteleuropäer<br />
nicht immer vollends verstehen, aber<br />
auf Norwegisch klingt sowieso alles ganz witzig<br />
und wer aufmerksam zuschaut, lernt gleich<br />
noch ein paar ulkige Schimpfwörter. Auch<br />
wenn die Dialoge manchmal so wackelig sind<br />
wie die Regale des Einrichtungsriesen – kurzweilig<br />
und angenehm vorweihnachtlich<br />
ist die Krimikomödie „Her er Harold“ auf<br />
jeden Fall. (lola)<br />
Regie: Gunnar Vikene è ab 17.12. im Kino<br />
Ausserdemim<br />
Kino<br />
movies<br />
läuft The Hunger Games: Mockingjay –<br />
Part 2 (Impuls)<br />
läuft A Walk In The Woods (Ascot Elite)<br />
läuft Bridge Of Spies (20th Century Fox)<br />
läuft The Good Dinosaur (Walt Disney)<br />
läuft In The Heart Of The Sea (Warner Bros.)<br />
Liebliche Liebelei<br />
läuft Krampus (Universal Pictures)<br />
läuft Love The Coopers (Impuls)<br />
10.12. The Little Prince (Impuls)<br />
17.12. Star Wars: The Force Awakens<br />
(Pathé Films)<br />
New York, 1952: Steinreich und im besten Alter<br />
verirrt sich Carol Aird (Cate Blanchett) in der<br />
Vorweihnachtszeit in der Spielwarenabteilung eines<br />
Kaufhauses und vergisst dort ihre schmucken<br />
Handschuhe. Die junge Verkäuferin Therese Belivet<br />
(Rooney Mara) findet diese, bringt sie zurück – und<br />
verliebt sich in die ältere Ehefrau. Es züngelt eine<br />
(Walt Disney)<br />
23.12. The Peanuts Movie (20th Century Fox)<br />
24.12. Pawn Sacrifice (Ascot Elite)<br />
31.12. The Big Short (Universal Pictures)<br />
31.12. Joy (20th Century Fox)<br />
31.12. Legend (Impuls)<br />
sanfte Affäre auf, die allerdings bald schon den<br />
Lebenswandel beider gefährden sollte. Regisseur<br />
7.1. The Danish Girl (Universal Pictures)<br />
Todd Haynes setzt bei seiner betörenden Verfilmung<br />
des Patricia-Highsmith-Romans „The Price Of Salt“<br />
auf gemächliche Nahaufnahmen und inszeniert die<br />
fragile Beziehung der beiden Frauen auf so sanfte Art,<br />
dass man zum Abspann hin gar nicht mehr vom<br />
Kinosessel aufstehen mag. Dies finden nicht nur wir,<br />
14.1. Creed (Warner Bros.)<br />
14.1. The Revenant (Warner Bros.)<br />
14.1. The 5th Wave (Walt Disney)<br />
21.1. Brooklyn (20th Century Fox)<br />
sondern auch die ganz grossen Filmkenner und<br />
21.1. Daddy's Home (Universal Pictures)<br />
räumten „Carol“ bereits im Herbst hohe Oscar-<br />
21.1. Point Break (Ascot Elite)<br />
Chancen ein. (lola)<br />
9<br />
28.1. The Hateful Eight (Ascot Elite)<br />
Regie: Todd Haynes<br />
è ab 10.12. im Kino<br />
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4DX-Kino<br />
Durchgerüttelt,<br />
nicht nur berührt<br />
Wieso einen Film nur sehen, wenn<br />
man ihn auch fühlen kann? Bei der<br />
kürzlich erfolgten Renovation der<br />
Arena Cinemas im Zürcher Sihlcity<br />
wurde darum gleich ein neuer 4DX-<br />
Kinosaal eingebaut. Die Sitze wackeln<br />
schon, wenn man sie besteigt, aber<br />
richtig los geht's erst, wenn auch der<br />
Streifen beginnt: Passend zum Geschehen<br />
auf der Leinwand rüttelt es,<br />
Wasser spritzt ins Gesicht oder der<br />
Sessel vibriert (unser Lieblingseffekt,<br />
logisch), von der Decke schweben<br />
Seifenblasen und vom Boden wabern<br />
Nebelschwaden; ab 2016 soll noch<br />
Schnee dazukommen. Sogar Düfte<br />
können versprüht werden, wie uns an<br />
der Präsentation anhand eines<br />
Kaffee-Werbespots unter die Nase<br />
gerieben wurde. Der Aufpreis von<br />
neun Franken (bei 3D-Filmen gar elf<br />
Franken) ist zwar<br />
happig, ein lustiges<br />
Erlebnis ist<br />
das 4DX-Kino<br />
aber allemal. (lola)<br />
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THEDEFILED.NET<br />
BENCAPL AN.CA<br />
MI 03/02/2016 DO 04/02/2016<br />
CAFÉ KAIRO, BERN BLEU LÉZARD, LAUSANNE<br />
FR 05/02/2016 SA 06/02/16<br />
PAPIERSAAL, ZÜRICH PARTERRE, BASEL<br />
VÖK<br />
SUPPORT: MANI ORRASON<br />
VOK.IS<br />
MANIORRASON.COM<br />
INDIE ELECTRO<br />
SO 21/02/2016 MO 22/02/2016<br />
1. STOCK, BASEL PAPIERSAAL, ZÜRICH<br />
DI 23/02/2016 MI 24/02/2016<br />
MAHOGANY HALL, BERN BLEU LÉZARD, LAUSANNE<br />
HALF MOON RUN<br />
INDIE FOLK<br />
MO 29/02/2016<br />
X-TRA, ZÜRICH<br />
SIMPLE PLAN<br />
SUPPORT: GHOST TOWN<br />
POP PUNK<br />
DO 03/03/2016 MI 09/03/2016<br />
X-TRA, ZÜRICH LES DOCKS, LAUSANNE<br />
DAMIAN LYNN<br />
POP ROCK<br />
DO 03/03/2016 DO 16/03/2016<br />
BLEU LÉZARD, PAPIERSAAL,<br />
LAUSANNE ZÜRICH<br />
SARAH AND JULIAN<br />
ACOUSTIC POP FOLK<br />
SO 13/03/2016 MO 14/03/2016<br />
PAPIERSAAL, MAHOGANY HALL,<br />
ZÜRICH<br />
BERN<br />
THE 1975<br />
INDIE ROCK<br />
MO 28/03/2016<br />
X-TRA, ZÜRICH<br />
HALFMOONRUN.COM<br />
SIMPLEPL AN.COM<br />
GHOSTTOWN.COM<br />
DAMIANLYNN.COM<br />
FACEBOOK.COM/<br />
SARAHANDJULIAN<br />
THE1975.COM
movies<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
62<br />
Bilderbuch-Heimatsdrama<br />
Heidi<br />
Als Tante Dete (Anna Schinz) unverhofft eine Stelle in Frankfurt<br />
bekommt, gibt sie kurzum ihre verwaiste Nichte Heidi (Anouk<br />
Steffen) hoch zu deren gesellschaftsunfähigen Grossvater, dem<br />
Alpöhi (Bruno Ganz). Nach anfänglichen Schwierigkeiten finden<br />
sich die beiden und das Mädchen fühlt sich endlich zu Hause – blöd,<br />
dass Dete ihrem Arbeitgeber Sesemann (Maxim Mehmet) eine<br />
Spielkumpanin für dessen gehbehinderte Tochter Klara (Isabelle<br />
Ottman) verspricht, Heidi wieder von der Alp weg und in die<br />
deutsche Grossstadt holt, was der Kleinen aber aus Gemüt schlägt.<br />
Daraufhin darf sie wieder zurück und wird bald schon von Klara<br />
besucht, die in den Bergen das Gehen aufs Neue lernt.<br />
Drama, Baby, Drama!<br />
Auch wenn „Heidi“ eindeutig eine Kindergeschichte ist, distanziert<br />
sich Regisseur Alain Gsponer („Lila, Lila“) von diesem Begriff und<br />
Heimkino<br />
Unterschwellig clevere<br />
Unterdergürtellinie-<br />
Comedy<br />
Ted 2<br />
(Universal Pictures)<br />
Seth MacFarlane<br />
weicht beim zweiten<br />
„Ted“ kaum ab von der bewährten Formel,<br />
bestehend aus derbem, pubertärem<br />
Humor und sozialkritischem Kommentar zu<br />
den heutigen USA, wobei er diesmal den<br />
aus seinem Hit-Cartoon „Family Guy“<br />
bekannten Abschweif-Sequenzen ein<br />
bisschen mehr Platz gibt. Allgemein lässt<br />
er der simplen Geschichte viel Raum,<br />
weshalb sich diese während der zwei<br />
Stunden ein bisschen zu oft selbst verliert<br />
– ideal ist das nicht, fatal jedoch auch<br />
nicht, da wir dem Titel-Teddybären<br />
(MacFarlane), seinem Kumpel John (Mark<br />
Wahlberg) und Neuzugang Samantha<br />
(Amanda Seyfried) grundsätzlich bei allem<br />
zuschauen und dabei Spass haben können.<br />
Highlight des runden Bonusmaterialpakets:<br />
der Blick hinter die Kulissen der<br />
grossen Tanz-Eröffnungsnummer. (shy)<br />
Regie: Seth MacFarlane<br />
Die Geschichte von Heidi, Geissenpeter und Alpöhi ist Schweizer Kulturgut<br />
und wurde schon oft für die grosse Leinwand adaptiert. Alain Gsponers Film<br />
ist der zwölfte „Heidi“ und einer, der sogar manchmal einen Blick hinters<br />
bezaubernde Bergpanorama wagt. (hut)<br />
è jetzt auf Blu-ray, DVD<br />
7<br />
Klein-aber-fein-Actionkomödie<br />
Ant-Man<br />
(Marvel Studios/Walt Disney)<br />
Im Gegensatz zu den weltumspannenden<br />
Megaschlachten<br />
der meisten<br />
anderen Marvel-Streifen ist „Ant-Man“ über<br />
weite Strecken hinweg ein klassischer Heist-<br />
Movie, der sich nicht wirklich zwischen Action<br />
und Comedy entscheiden will und in dem der<br />
Titelheld alias Ex-Einbrecher Scott Lang (ein<br />
sympathischer Paul Rudd) dem Ant-Man-<br />
Anzug-Erfinder Hank Pym (ein unterhaltsamer<br />
Michael Douglas) dabei helfen soll, dessen in<br />
die falschen Hände (Corey Stoll als zu spät<br />
richtig ins Spiel kommender Bösewicht Darren<br />
Cross) geratene Schrumpf-Technologie aus<br />
einem Hochsicherheitslabor zu stehlen. Das<br />
macht Bock auf mehr und wer bis zum Schluss<br />
des Abspanns sitzen bleibt (oder, naja, das hier<br />
liest), erfährt, dass dieser Wunsch in naher<br />
Zukunft erfüllt wird – hallo, „Captain America:<br />
Civil War“! Die Extras sind nett, werten den<br />
Film aber nicht speziell auf. (shy)<br />
Regie: Peyton Reeds<br />
legt mehr Wert auf das Drama, das der berühmten Erzählung zugrunde<br />
liegt. Oftmals ging in früheren Verfilmungen beispielsweise<br />
die tatsächliche seelische Verfassung der Titelfigur unter, die mit<br />
ihren zarten neun Jahren und bedingt durch ihr Heimweh eine<br />
Depression erlebte. Durch diese Konfrontation wird ein Anspruch<br />
an den Zuschauer geschaffen, der den Streifen spannend macht;<br />
ausserdem besticht er mit wunderbarem (wenn auch gar<br />
kitschigem) Bildmaterial und einer authentischen Szenerie, für die<br />
viel Aufwand betrieben wurde. So möchte man nach dem Kinobesuch<br />
am liebsten in die Wanderschuhe schlüpfen und frische<br />
Bergluft inhalieren gehen. Dies lässt uns sogar über das<br />
hundertfache „Grossvater“ von Anouk Steffen hinwegsehen,<br />
das gegen Filmende durchaus auf den Sack zu gehen droht.<br />
Regie: Alain Gsponer<br />
7<br />
è ab 10.12. im Kino<br />
Ohne Strom, dafür mit<br />
viel Power<br />
Placebo:<br />
MTV<br />
Unplugged<br />
(Virgin/EMI/Universal)<br />
(Walt Disney)<br />
8<br />
2016 ist ein besonderes Jahr für Placebo: Zwei<br />
Dekaden wird es dann her sein, dass sie ihr<br />
grossartiges Debütalbum veröffentlicht haben.<br />
Um dieses Jubiläum zu feiern, hat die Band<br />
um Sänger Brian Molko einige besondere<br />
Ereignisse versprochen und los geht's mit<br />
einem Konzert der legendären Reihe „MTV<br />
Unplugged“ – aufgezeichnet in in London, wo<br />
die Gruppe einst ihren allerersten Gig gegeben<br />
hat. Ihre Songs haben die Briten dafür zum Teil<br />
radikal umarrangiert; immer wieder kommen<br />
Klavier und Streicher zum Einsatz, in anderen<br />
Momenten sind da nur Brians charakteristische<br />
Stimme und eine Akustikgitarre zu hören. Für<br />
die optische Untermalung sorgen spektakuläre<br />
Effekte: Lineare Raster und verspielte<br />
Projektionen flirren über ein dünnes Tuch<br />
vor der Bühne – zweifellos ein kleines 8<br />
Gesamtkunstwerk. (naw)
RED HOT CHILI PEPPERS<br />
VOLBEAT NIGHTWISH<br />
BILLY TALENT DROPKICK MURPHYS<br />
BRING ME THE HORIZON AMON AMARTH<br />
BULLET FOR MY VALENTINE NOFX<br />
THE HIVES KILLSWITCH ENGAGE<br />
TRIVIUM PENNYWISE ENTER SHIKARI<br />
EISBRECHER PARADISE LOST<br />
...UND VIELE MEHR!<br />
WWW.GREENFIELDFESTIVAL.CH<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
8. - 11. JUNI INTERLAKEN<br />
# GF2016
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
64<br />
Indiana-Jones-Wer?-Action-Adventure<br />
è ab 10.11. für PS4,<br />
Rise Of The Tomb Raider<br />
Xbox One, PC<br />
Beste Grabesstimmung<br />
(Crystal Dynamics/Square Enix)<br />
Als Pubertierende haben wir wegen ihres üppigen Vorbaus unser Herz an<br />
Lara Croft verloren – als (auf dem Papier) Erwachsene schenken wir es ihr<br />
abermals, diesmal jedoch wegen des üppigen Spielinhalts. (shy)<br />
Dafür, dass Lara Croft am Ende des „Tomb<br />
daraus aber selten und die Kämpfe finden meist<br />
Raider“-Reboots vor zweieinhalb Jahren<br />
in beengten Verhältnissen statt. Mehr Freiheiten<br />
imstande war, eigenhändig ganze Feind-<br />
lassen einem die wenigen, jedoch durchdachten<br />
Kompanien zu fällen, schluchzt sie zu Beginn von<br />
offenen Gebiete, die neben den üblichen<br />
„Rise Of The Tomb Raider“ ganz schön oft rum.<br />
Beschäftigungsarbeiten (Audiologs, Artefakte<br />
Wobei man die angehende Archäologin<br />
und Ausrüstungsgegenstände finden) auch<br />
verstehen muss: Wer auf der Suche nach der<br />
optionale Missionen, Herausforderungen und<br />
Quelle des ewigen Lebens von einer Lawine<br />
Gräber bereithalten.<br />
erfasst wird, in der sibirischen Wildnis landet<br />
und im Tiefschnee gegen einen fanatischen<br />
Überflügeln<br />
Orden und dessen Elite-Söldner kämpfen muss,<br />
Entwickler Crystal Dynamics ist dabei ein<br />
erlebt nicht das entspannteste Wochenende. Und<br />
schwieriger Balanceakt gelungen: Es gibt einiges<br />
wenn der Protagonistin die Kälte dabei so<br />
zu tun, aber stures Abschreiten und Eintönigkeit<br />
glaubhaft ins Gesicht geschrieben steht und sie<br />
stehen zu keinem Zeitpunkt an und da die<br />
sicht- und hörbar schlottert, kann man gar nicht<br />
Hauptgeschichte auch gut ohne diesen Zusatz an<br />
anders, als sich besonders grosse Mühe zu geben,<br />
Equipment und Fähigkeiten zu meistern ist, fühlt<br />
Lara wohlbehalten durchs unwirtliche russische<br />
es sich stets nach Vergnügen statt nach Pflicht<br />
Hinterland zu führen.<br />
an. Die erwähnten Gräber sind zudem nicht nur<br />
zahlreicher als im dahingehend<br />
Überleben<br />
schwachbrüstigen Vorgänger, sondern alle<br />
Weil der Kampf ums Überleben diesmal noch<br />
wunderbar einzigartig, was die Aufmachung, die<br />
intensiver ausfällt, wurde dieser Gameplay-<br />
Länge und den Schwierigkeit der darin zu<br />
Anteil im Vergleich zum direkten Vorgänger<br />
lösenden Rätsel betrifft. Die wichtigsten<br />
hochgeschraubt, doch meist passiert alles<br />
Eckpfeiler der packenden Story werden in<br />
bequem auf Knopfdruck; eine leere Dose wird so<br />
wuchtigen Zwischensequenzen erzählt, doch wer<br />
zur mit Metallerz gespickten Splittergranate,<br />
ihre Hintergründe erfahren und mehr über die<br />
durch Abschüsse und Fortschritte erlangte<br />
spärlich auftretenden Nebenfiguren wissen will,<br />
Erfahrungspunkte werden mittels eines simplen,<br />
muss auf die überall rumliegenden<br />
doch interessanten Systems in neue Fähigkeiten<br />
Pergamentrollen und Diktiergeräte<br />
investiert und frische Outfits sind flugs<br />
zurückgreifen – innovativ geht anders.<br />
übergestreift.<br />
Innovation ist generell nicht das Wort, das wir<br />
Die Auseinandersetzungen mit dem<br />
beim Beschreiben von „Rise Of The Tomb<br />
Söldnerorden Trinity (für Videospielverhältnisse<br />
Raider“ benutzen würden, Evolution hingegen<br />
charismatisch und glaubhaft, wenn auch<br />
schon; denn das Spiel baut konsequent auf den<br />
überzeichnet: deren Anführer Konstantin)<br />
Stärken des 2013er Reboots auf und so darf es<br />
werden dank diesem Plus an Optionen<br />
mit der Serie sehr gerne weitergehen.<br />
abwechslungsreicher; vor allem, wer gerne<br />
lautlos meuchelt, wird dies zu schätzen wissen –<br />
è jetzt für Xbox One, Xbox 360<br />
nervenzerreisende Schlachten entwickeln sich<br />
è Anfang 2016 für PC, Ende 2016 für PS4<br />
9
games<br />
DEZEMBER 2015<br />
Fallout 4<br />
(Bethesda)<br />
(Bethesda)<br />
Fünf Jahre mussten wir seit „Fallout: New Vegas“ auf einen neuen Ableger des<br />
Endzeit-Rollenspiel-Bollwerks warten – kein Wunder, war der Hype im Vorfeld der<br />
Veröffentlichung von „Fallout 4“ höher als die radioaktive Strahlung im Ödland.<br />
(vlct)<br />
Wenn Entwickler Bethesda ein neues Rollenspiel ankündigt, nimmt man sich zum<br />
Release am besten zwei Wochen Ferien. Auch bei „Fallout 4“ ist das nicht anders;<br />
denn die Spielwelt ist vollgepackt mit Events, Quests und unzähligen Orten, die auf<br />
ihre Entdeckung warten und dazu kommt noch eine ganze Ladung frische<br />
Möglichkeiten, die anfangs selbst gestandene „Fallout“-Veteranen überfordert. Zu<br />
den grössten Neuerungen gehört das Crafting-System, das dem Spieler nicht nur<br />
erlaubt, seine Waffen zu verbessern, sondern auch ganze Häuser und Siedlungen zu<br />
bauen. Während das Errichten von Mini-Kolonien nicht zwingend zum Spielerfolg<br />
beiträgt, ist das Modifizieren von Knüppeln und Knarren umso wichtiger, weil Ihnen<br />
die Supermutanten, Ghule und Synths sonst gehörig in den Arsch treten.<br />
Trotz Änderungen bleibt „Fallout 4“ der Serie treu und belohnt erkundungsfreudige<br />
Spürnasen mit wertvollen Gegenständen, skurrilen Ereignissen und versteckten<br />
Geschichten aus dem Commonwealth. Diese kurzweiligen Entdeckungstouren sind<br />
dabei in einem äusserst authentischen postapokalyptischen Szenario angesiedelt, das<br />
einen für sehr lange Zeit sehr gut motiviert – anders ginge es auch gar nicht;<br />
denn das Endzeit-Rollenspiel ist ein<br />
richtig, richtig dicker Brocken, der auch<br />
nach den zwei erwähnten Wochen<br />
Ferien kein Bisschen kleiner geworden<br />
zu sein scheint und uns wohl noch für<br />
eine ziemliche Weile beschäftigen bzw.<br />
unterhalten bzw. beides wird.<br />
è jetzt für PC, PS4, Xbox One 9<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
THE PIRATES<br />
MUSICBAR & RESTAURANT HINWIL<br />
WWW.THEPIRATES.CH
games<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
66<br />
Unterwasser-Puzzle-Schrecken<br />
SOMA<br />
(Frictional)<br />
Während viele neue Titel im Horror-Genre auf stumpfe Jumpscares setzten, geht „SOMA“<br />
einen wesentlich subtileren Weg und konfrontiert den Spieler mit bedrückenden Fragen<br />
zur menschlichen Existenz und zum eigenen Bewusstsein. Das Ganze spielt dann auch<br />
noch in einer verlassenen Forschungsstation auf dem Meeresgrund und hat zweifellos die<br />
beste Soundkulisse seit „Alien: Isolation“. Wenn Sie also in tiefster See durch düstere<br />
Tunnels mit flackernden Lichtern schleichen und dabei dauernd die knarzenden und<br />
ächzenden Geräusche der maroden Basis hören (oder war es vielleicht doch eine dieser<br />
Monstrositäten, die Ihnen das Rätsel-Leben schwer machen?) dann lässt sich die<br />
Spannung locker mit einem Messer schneiden. Kombiniert man diese erdrückende<br />
Atmosphäre zudem mit einer solch überragenden Story, dann hat man locker einen<br />
Anwärter auf das Gruselspiel des Jahres. (vlct)<br />
è jetzt als Download für PS4, PC, Mac<br />
JRPG-Geduldsprobe<br />
Xenoblade<br />
Chronicles X<br />
(Monolith Soft/Nintendo)<br />
Es ist so logisch wie falsch, von<br />
„Xenoblade Chronicles X“ eine Fortsetzung des Wii-<br />
Rollenspiel-Hits „Xenoblade Chronicles“ zu erwarten;<br />
denn Figuren, Setting und Story der beiden Titel<br />
haben wenig gemeinsam. Während der Vorgänger<br />
einen von Anfang an mit sympathischen Charakteren<br />
in seinen Bann zog, hat der selbsterstellte und nervig<br />
stumme Protagonist von „X“ die Persönlichkeit eines<br />
verstaubten Küchenregals und die Gespräche in den<br />
furchtbar steifen Zwischensequenzen haben die<br />
Dynamik eines Bingoabends in der Leichenhalle. Wer<br />
trotzdem durchhält und darüber hinwegsieht, dass<br />
einige essentielle Mechaniken totgeschwiegen werden<br />
(aber immerhin in der spielinternen Anleitung<br />
einsehbar sind), dem tut sich nach ein paar Stunden<br />
ein JRPG mit einer riesigen, offenen und fantasievollen<br />
Welt auf, die einen mit Aufträgen und Beute<br />
überschüttet und dessen halbautomatisches<br />
Kampfsystem wirklich klasse ist. (shy)<br />
è jetzt für Wii U<br />
6<br />
10<br />
Düsen-in-den-Stiefeln-Shooter<br />
Call Of Duty:<br />
Black Ops 3<br />
(Treyarch/Activision)<br />
Brofist-Renner<br />
Need For Speed<br />
(Ghost/EA)<br />
In den letzten zwei Jahrzehnten<br />
wurden 21 Games in der „Need For<br />
Speed“-Reihe veröffentlicht;<br />
darunter Grossartiges, aber auch viel<br />
Schrott. Mit dem neusten Ableger<br />
versucht Entwickler Ghost zurück zu<br />
den Glanzzeiten eines „Need For<br />
Speed: Underground“ zu gelangen,<br />
was aber nicht ganz gelingt. Während<br />
Grafik und Soundkulisse einfach nur<br />
fantastisch geraten sind, mangelt es<br />
unter der beeindruckenden<br />
Oberfläche an Innovationen.<br />
Äusserst nervig sind auch die<br />
andauernden Anrufe unserer Crew<br />
(die uns bei Treffen so oft die Faust<br />
hinhält, dass unsere Knöchel längst<br />
blutig geklopft sein müssten), neben<br />
der sogar Stalker-Cousin Roman aus<br />
„GTA IV“ zurückhaltend wirkt –<br />
storytechnisch wäre da mehr drin<br />
gewesen, vor allem, wenn schon<br />
lebende Rennsport-Legenden wie<br />
Magnus Walker oder Akira Nakai<br />
mitspielen. Dafür sind die Fahrphysik<br />
der Karren und die Tuning-Möglichkeiten<br />
stellenweise phänomenal.<br />
Nächstes Mal einfach aufs<br />
Wesentliche konzentrieren und dann<br />
klappt das noch besser mit dem<br />
Reboot. (vlct)<br />
è jetzt für PS4, Xbox One<br />
Wir haben bei der PR-Firma von Activision mehrmals<br />
ein Exemplar von „Call Of Duty: Black Ops 3“ für ein<br />
Review bestellt, aber auch Wochen nach dem Launch<br />
herrschen gähnende Leere in unserem Briefkasten und<br />
Verzweiflung in unseren Herzen. Zum Glück gibt's<br />
Jessy (Bild), unsere Covergirl-gone-Streetparadeprinzessin-gone-Anzeigenverkäuferin,<br />
die sich das<br />
Spiel mit ihrem sauer verdienten Geld gekauft hat und<br />
uns verrät, was sie vom neusten Ableger der Ego-<br />
Shooter-Reihe hält: „Aso ich ha's vor allem online gspielt und bin ersch<br />
zum Singleplayer überi gange, wo's mich online agschisse hät, wil ich<br />
meh killt worde bin, als dass ich anderi killt han – aber ich bin ja au<br />
ersch uf Level 14. Es isch voll geil, dass mit dä Düse ide Schueh so halbe<br />
flüge chasch. Dass mer im Multiplayer<br />
neu sone Charakter mit spezielle<br />
Fähigkeite uswähle muen, find ich jetz<br />
nöd so de Hit, ich will lieber eifach<br />
umeschüsse und bruche nöd so fäncy<br />
Zeugs. Aber ich bin immer dä, wo schnell<br />
ränne chan, dänn bin ich amigs sofort<br />
wieder zmitzt dine, au wänn ich amene<br />
Spawnpunkt wiit dusse starte.“ Knallhart<br />
analysiert! Hier Jessys Wertung. (shy)<br />
è jetzt für PS4, Xbox One, PC,<br />
PS3, Xbox 360 (Last-Gen-Versionen<br />
ohne Singleplayer!)<br />
7<br />
7
GIGS<br />
DES MONATS<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
76<br />
Angel Haze<br />
Der Drache ist zurück: Angel Haze hat sich von ihrem Majorlabel-Desaster erholt und spuckt<br />
Der Drache ist zurück: Angel Haze hat sich von ihrem Majorlabel-Desaster erholt und spuckt<br />
wieder fleissig Gift gegen Rassismus, Homophobie und Selbsthass. Die 23-jährige<br />
Amerikanerin, deren tolles Debütalbum „Dirty Gold“ 2013 von Island Records zur denkbar<br />
ungünstigsten Zeit nach Weihnachten veröffentlicht wurde, hat mit „Back To The Woods“ ein<br />
neues Mixtape am Start, bei dem sie klare Register zieht und es darum gratis im Netz zur<br />
Verfügung gestellt hat. Ab jetzt läuft es so, wie sie es will – und nicht anders. Mit Liveband<br />
und viel Energie macht sich die Rapperin aus Detroit auf, die Schweiz im Februar gleich an zwei<br />
Locations aus den Ringelsöckchen zu pusten, also halten Sie sich gut fest. (kätt)<br />
3.2. Kairo (Bern), 4.2. Bleu Lézard (Lausanne),<br />
5.2. Papiersaal (Zürich), 6.2. Parterre (Basel)<br />
Ben Caplan<br />
Betritt Ben Caplan die Bühne, wird der Raum<br />
sogleich von einem rauen Gefühl der Freiheit<br />
ergriffen. Das mag einerseits mit seinem<br />
(unglaublich tollen) leicht verwilderten Vollbart<br />
und der kaum zu bändigenden Mähne,<br />
andererseits mit seiner tiefen, kratzigen Stimme<br />
zusammenhängen, wobei letztere alle unsere tief<br />
verborgenen Sehnsüchte hervorkramt und<br />
aufleben lässt. Nachdem der Folker im Juni –<br />
daheim in Kanada, jedoch noch nicht in der<br />
Schweiz – seinen Zweitling „Birds With Broken<br />
Wings“ rausgehauen hat, ist er nun zur grossen<br />
Kanada-Europa-Tour aufgebrochen, auf welcher<br />
er in vier (!) Schweizer Städten Halt macht, um<br />
unsere Herzen vom klirrenden Winterfrost zu<br />
befreien. (hut)<br />
4.2. Rote Fabrik (Zürich), 6.2. Reitschule (Bern)<br />
19.1. Bogen F (Zürich),<br />
27.1. Le Romandie (Lausanne)<br />
Hinds<br />
Kurz nach Weihnachten werden<br />
nur ganz wenige Platten<br />
veröffentlicht, weil nach den<br />
Festtagen jeder zu pleite und<br />
vollgefressen/-soffen ist, um sich<br />
neue Musik zu kaufen. Sparen Sie<br />
diesmal ein paar Kröten auf, um<br />
sich das am 8. Januar<br />
erscheinende Debütalbum „Leave<br />
Me Alone“ der Hinds und Tickets<br />
für ihre Show in der Deutsch-<br />
bzw. Westschweiz zu besorgen;<br />
denn das All-Girl-Quartett<br />
formerly known as Deers aus<br />
Madrid ist das mit Abstand<br />
Erfrischendste, was Spanien seit<br />
dem Cava-Schaumwein<br />
hervorgebracht hat. Mit<br />
unwiderstehlichem Akzent,<br />
ansteckender Unbekümmertheit<br />
und sommerlicher Leichtigkeit<br />
schrammeln sich die Chicas durch<br />
psychedelisch angehauchte<br />
Gitarrenpopsongs und bescheren<br />
ihrem Publikum das, was sie<br />
selbst am liebsten haben: eine<br />
verdammt gute Zeit. (shy)<br />
7 .20<br />
SPECIAL OFFER *<br />
* As long as stock lasts
12.1. X-TRA (Zürich)<br />
In This<br />
Moment<br />
Erst mit dem Viertling „Black<br />
Widow“ gelang In This<br />
Moment nach zehn Jahren<br />
Bandgeschichte der endgültige<br />
Durchbruch. Unverständlich<br />
eigentlich, dass es<br />
so lange gedauert hat, bringt<br />
der Fünfer aus Los Angeles<br />
doch alles mit, was sich harte Metal-Fans mit weichem Kern<br />
wünschen: Griffige Headbanger-Riffs, aufwendige Bühnenoutfits,<br />
spektakuläre Shows und die Kinnladen bis in die letzte Reihe runterklappen<br />
lassende Frontfrau Maria Brink, bei deren Schmirgelstimme<br />
wir Gänsehaut an Körperstellen bekommen, von denen wir vorher gar<br />
nichts wussten. Sollten Sie (aus unerklärlichen Gründen) den<br />
Februar-Gig im Solothurner Kofmehl verpasst haben, bekommen Sie<br />
nun am 12. Januar im Zürcher X-TRA eine neue Chance, sich den<br />
Reizen von In This Moment hinzugeben. (hut)<br />
22.1. Exil (Zürich)<br />
Ron Pope<br />
& The Nighthawks<br />
Es fing damit an, dass<br />
Ron Pope im Herbst 2014<br />
auf Amerika-Tour ging<br />
und keine Lust hatte, ganz<br />
alleine rumzufahren. Der<br />
umtriebige New Yorker<br />
Songwriter rief kurzerhand<br />
ein paar alte Freunde<br />
an, woraufhin sie<br />
schliesslich zu siebt im Van landeten – und am Ende so gut miteinander<br />
konnten, dass unterwegs ein ganzes Album entstanden ist:<br />
„Ron Pope & The Nighthawks“ ist tief verwurzelt in Americana und<br />
dem Sound der Südstaaten. Logisch, dass der Bandleader nun gar<br />
nicht mehr ohne seine Nighthawks will und sie am 22. Januar auch<br />
ins Züricher Exil mitbringt; dort gibt es dann dreckige Blues-Riffs,<br />
coole Slide-Gitarren-Soli, mitreissende New-Orleans-Bläser und<br />
eingängige Mitsing-Chöre auf die kalten Ohren. (naw)<br />
Weitere Gigs,<br />
C<br />
die Sie nicht<br />
verpassen sollten:<br />
Batkovic Solo<br />
4.12. Mokka (Thun)<br />
5.12. Cinema Sil Plaz (Ilanz GR)<br />
10.12. Moods (Zürich)<br />
Benjamin Clementine<br />
16.12. Théatre de Beausobre<br />
(Morges VD)<br />
17.12. Salles des Fêtes (Thônex<br />
GE)<br />
18.12. Kaufleuten (Zürich)<br />
Daughter<br />
9.2. Kaufleuten (Zürich)<br />
Deichkind<br />
5.2. St. Jakobshalle (Basel)<br />
Dillon Cooper<br />
5.12. Komplex Klub (Zürich)<br />
Editors<br />
13.12. X-TRA (Zürich)<br />
Elliot Moss<br />
8.12. Exil (Zürich)<br />
Emily Wells<br />
5.12. Stall 6 (Zürich)<br />
Feine Sahne Fischfilet<br />
14.1. Dynamo (Zürich)<br />
Finger Finger<br />
18.12. Royal (Baden AG)<br />
Florence + The Machine<br />
Support: Palma Violets<br />
19.12. Hallenstadion (Zürich)<br />
Foals<br />
27.1. Volkshaus (Zürich)<br />
Frank Turner And The<br />
Sleeping Souls<br />
19.1. Volkshaus (Zürich)<br />
Joshua Radin<br />
Support: Rachel Yamagata<br />
27.1. Bierhübeli (Bern)<br />
28.1. Kammgarn (Schaffhausen)<br />
Kid Wise<br />
18.12. Gare De Lion (Wil SG)<br />
19.12. Mokka (Thun)<br />
Kraftklub<br />
29.1. Reitschule (Bern)<br />
ausgehen<br />
Lydmor & Bon Homme<br />
17.12. KiFF (Aarau)<br />
18.12. Oya (St. Gallen)<br />
19.12. Queen Kong (Neuchâtel)<br />
Madsen<br />
15.12. Dynamo (Zürich)<br />
16.12. Kaserne (Basel)<br />
Peaches<br />
7.12. Rote Fabrik (Zürich)<br />
Pollyester<br />
17.12. Kaserne (Basel)<br />
18.12. Stall 6 (Zürich)<br />
Saalschutz<br />
26.12. Stall 6 (Zürich)<br />
Saybia<br />
19.12. Plaza (Zürich)<br />
The Shit<br />
24.12. Kairo (Bern)<br />
The Subways<br />
6.12. KUFA (Lyss BE)<br />
7.12. Schüür (Luzern)<br />
Teen Daze<br />
2.2. Zukunft (Zürich)<br />
Tonight Alive<br />
Support: Milk Teeth<br />
6.2. Dynamo (Zürich)<br />
Verena von Horsten<br />
4.12. Kraftfeld (Winterthur)<br />
11.12. Kaserne (Basel)<br />
We Are The City<br />
24.1. Bar Rossi (Zürich)<br />
Will And The People<br />
30.1. Exil (Zürich)<br />
Festivals<br />
29.1-6.2. Baden AG<br />
One Of A Million Musikfestival<br />
29.1.-14.2. Genf GE<br />
Festival Antigel<br />
C<br />
rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />
DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
77<br />
100<br />
95<br />
75<br />
25<br />
5<br />
0<br />
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ausgehen<br />
GIGS<br />
DES MONATS<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
78<br />
29.1.-6.2. in diversen Locations in Baden<br />
One Of A Million<br />
Bereits das sechste Jahr in Folge verwandelt das One Of A Million Musikfestival<br />
die Badener Innenstadt in eine Oase für musikalische Entdeckungen<br />
und akustische Erleuchtungen. Das Programm ist farbenfroher<br />
denn je – da passen die drei Belgier von Vuurwerk ja wunderbar<br />
ins Konzept. (vlct)<br />
Angefangen hat alles 2011, als Rick, Thieu und<br />
Sjam, die zusammen das Run-Tell-Secrecy-<br />
Kollektiv bilden, das Projekt Vuurwerk<br />
(holländisch für „Feuerwerk“) gründeten. Zu<br />
dieser Zeit lebte die Gruppe förmlich im Studio<br />
und sagt über die Band-Gründung: „Vuurwerk<br />
war eine Entlastung für uns, es entstand aus<br />
dem Nichts, aus verlorener Zeit auf den<br />
Dancefloors, aus vergangenen Beats. Es fühlte<br />
sich einfach natürlich an.“ Kurz vor der<br />
Veröffentlichung ihrer ersten EP „Me“ zog es<br />
einen von ihnen nach London, ein weiterer ging<br />
nach Nantes und der letzte blieb an der<br />
belgischen Küste zurück, wo sie bereits mit<br />
ihrem anderen Projekt Jealov gearbeitet hatten.<br />
Die Veröffentlichung der Extended Play führte<br />
das Dreigestirn wieder zusammen und eine<br />
nächste entstand im Hinterzimmer einer<br />
Brüsseler Bar, wo es zwischenzeitlich auch<br />
wohnte. Diese zweite EP „Plus“ wurde daher<br />
um einiges düsterer und schwerer als ihr<br />
Vorgänger und beschrieb „die Dissonanz<br />
zwischen Dance-Music und Intimität“, wie die<br />
Klangtüftler selbst sagen.<br />
Flächenbrand<br />
Seinen anfänglich gefassten Plan, alle zwei<br />
Monate eine neue EP zu veröffentlichen, konnte<br />
das Trio zwar in der Folgezeit nicht einhalten,<br />
der Output blieb jedoch hoch. Das investierte<br />
Herzblut sollte sich für das Kollektiv schon bald<br />
auszahlen und so folgten Auftritte in den USA<br />
am wichtigen SXSW-Festival, Kollaborationen<br />
mit Max Colombie von Oscar And The Wolf,<br />
Aufnahmen mit der Schwedin Sylvie Kreusch<br />
und dem belgischen Sänger Climb X und sogar<br />
ein Remix für Bon Iver. Dank mehreren EPs<br />
und unzähligen Auftritten in den letzten zwölf<br />
Monaten etablierten sich Vuurwerk rasant und<br />
stiegen zu einem der vielversprechendsten und<br />
im wahrsten Sinne heissesten Acts Brüssels auf.<br />
Vergleiche mit grandiosen Künstlern wie Atoms<br />
For Peace, Massive Attack und James Holden<br />
häufen sich in der internationalen Musikpresse<br />
und zeigen die verschiedensten Einflüsse im<br />
Schaffen der drei.<br />
Soeben erschien mit der EP „Feuerwerk“ der<br />
neuste Streich der Truppe, wieder zusammen<br />
mit Climb X. Live dürfen Sie sich auf ein<br />
audiovisuelles Spektakel freuen, das zwischen<br />
Strobos, mitreissenden Visuals und<br />
kontrolliertem Chaos rangiert. Momentan<br />
arbeiten Vuurwerk übrigens noch an ihrem<br />
Debütalbum und möglicherweise liefern sie am<br />
One Of A Million bereits erste Kostproben<br />
daraus.<br />
Bisher fürs<br />
OOAM 2016<br />
bestätigt<br />
Es gibt viel zu entdecken,<br />
packen wir's an: Während<br />
die Schweizer Songwriterin<br />
Sophie Hunger das Line-up<br />
anführt, setzt das nordirische<br />
Duo Girls Names auf<br />
schmissigen Gitarrensound<br />
und das deutsche Trio<br />
Fenster auf mehrstimmigen<br />
Gesang. Daneben löscht<br />
Faber das brennende „Züri“,<br />
der bärtige Isländer Júníus<br />
Meyvant singt verträumte<br />
Indie-Pop-Songs und der<br />
Amerikaner Bruce Brubaker<br />
spielt die schönsten Piano-<br />
Lieder der Welt.<br />
è Das komplette Line-up<br />
und alle weiteren Infos zum<br />
OOAM 2016 gibt's auf<br />
RCKSTR.ch.
PARTYS<br />
DES MONATS<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />
rckstr.ch<br />
80<br />
19.12. Plaza (Zürich)<br />
8 Jahre KILLER<br />
Mit dem Alter wird man ruhiger. Das gilt auch für Partyreihen, weshalb die KILLER sich<br />
mittlerweile nur noch zum Geburtstag in den geilen Fummel schmeisst – doch wer nur<br />
einmal im Jahr auf den Putz haut, muss sich dabei nicht zurückhalten, also stellen Sie sich<br />
auf einen Kater ein, der wohl erst zu Heiligabend hin einigermassen abgeklungen sein wird.<br />
Als Hauptgratulant zum Achtjährigen spielt The Magician (Bild) aus Brüssel vorbei, der mit<br />
seinen Disco-House-Tracks und Indie-Dance-Remixes schon so manchen Sommer-<br />
Soundtrack geschaffen hat – seine Interpretation von Lykke Lis „I Follow Rivers“ ist auch<br />
nach über vier Jahren noch ein Garant für eine grossartige Nacht. Weitere Ständchen<br />
kommen vom Mad Katz DJ-Team und von Mannequine, während Raucher oben im Kosmos<br />
Klub die Asche zu den Hip-Hop-Beats des Handzh-up-Kollektivs abklopfen. (shy)<br />
8.1. Hinterhof (Basel)<br />
Alle Farben<br />
& Spanks.<br />
Wer ans Ende seines DJ-Alias einen Punkt<br />
setzt, riskiert, dass Texte über ihn nicht so<br />
einfach zu lesen sind. Macht nichts, dafür<br />
spielt Roman Barz alias Spanks. (Bild)<br />
nämlich Musik, die umso leichter in die<br />
Beine geht und vorher noch rasch beim<br />
Herzen vorbeischaut; denn im Gegensatz<br />
zu den meisten seiner Berliner Berufskollegen<br />
fürchtet er sich nicht vor<br />
Melodien, sondern umarmt sie regelrecht.<br />
Ähnlich sieht das sein Landsmann Frans<br />
Zimmer, der als Alle Farben spätestens mit<br />
dem Hit „She Moves“ gezeigt hat, dass<br />
treibende Housemucke und Pop-Appeal<br />
sich nicht gegenseitig ausschliessen<br />
müssen. Lokalen Support gibt's von Sascha<br />
Stohler sowie nebenan im miniCLUB von<br />
Jamie Shar und Agonis. (shy)<br />
12.12. Kauz (Zürich)<br />
2 Jahre Kauz<br />
Das Schöne an der Langstrasse ist,<br />
dass wir vom RCKSTR an Zürichs<br />
ehemaliger Sündenmeile arbeiten,<br />
Partys feiern und auch oft privat<br />
ausgehen. Das Unschöne an der<br />
Langstrasse ist, dass wir sie wegen<br />
ihres Rundum-glücklich-Angebots<br />
viel zu selten verlassen – wenn wir<br />
es aber mal tun, dann statten wir mit<br />
Sicherheit dem Kauz im Kreis 5 einen<br />
Besuch ab. Noch sicherer, wenn die<br />
bärtigen Berliner Peter Schumann<br />
und Jake The Rapper (Bild) sowie die<br />
lokalen Acts Jacques Obsone und<br />
Sampayo & M.A. dort sind und zum<br />
Zweijährigen gratulieren. (shy)
18.12. Hive (Zürich)<br />
Stil vor Talent &<br />
Friede Freude<br />
Weihnachtstanz<br />
Erst hat Stil-vor-Talent-Präsident Oliver Koletzki seinen<br />
Protegé Niko Schwind erfolgreich zu einem namhaften<br />
Plattenleger aufgebaut, nun quetscht er sich ganz offiziell<br />
mit zusammen ihm hinters DJ-Pult. Anfang Jahr haben die<br />
beiden als Koletzki & Schwind (Bild) die gemeinsame EP<br />
„She Wants Acid“ rausgegeben, die zwar nicht merklich<br />
vom gewohnten SvT-Techno abweicht, aber mit housigen<br />
Spielereien und jeder Menge Frickeleien einen gelungenen<br />
Hive-Abend verspricht. Ihre Labelkollegen Illesnoise und<br />
Kellerkind tummeln sich ebenfalls im Line-up, das in der<br />
weihnachtlich gestimmten Tanzstube zudem von Pazkal,<br />
Berber & Pasta sowie Luca Gerosa abgerundet wird. (shy)<br />
28.1. Exil (Zürich), 29.1. Bonsoir (Bern)<br />
Mr. Carmack<br />
Unsere Aufgabe ist es, Ihnen einen Sachverhalt zu<br />
beschreiben, damit Sie eine möglichst genau Vorstellung<br />
davon haben – oder Ihnen zumindest das Gefühl zu<br />
100<br />
vermitteln, das z.B. die Tracks eines Künstlers transportieren.<br />
Musiker hingegen mögen es immer weniger,<br />
95<br />
eingeordnet zu werden, weil sie nicht in eine Schublade<br />
passen wollen und dank dem Internet auch nicht mehr zu<br />
75<br />
einer bestimmten Szene gehören müssen, um ein Publikum<br />
zu finden. Der Amerikaner Mr. Carmack (Bild) geht<br />
soweit, dass er uns gar keine Chance lässt, ihn irgendwo<br />
einzusortieren; er macht im weitesten Sinne Electronica,<br />
25<br />
ja, aber diese reicht von Dancehall über Dubstep bis zu<br />
Trap-Beats, er produziert Hip-Hop-Nummern und spielt<br />
5<br />
im Club auch gerne mal alten Rhythm'n'Blues. Am besten<br />
gehen Sie einfach in den Club und lassen sich überraschen,<br />
0<br />
wir sehen uns an der Bar! (shy)<br />
ausgehen<br />
Weitere Partys, die<br />
Sie bereuen werden,<br />
wenn Sie sie nicht<br />
gefeiert haben:<br />
C<br />
11.12. Bolgenschanze (Davos)<br />
Rocknight<br />
mit Joel LaRocka<br />
11.12. Café Gold (Zürich)<br />
Along With celebrates<br />
Darrien<br />
mit Darrien, Cari Lekebusch,<br />
Beda<br />
11.12. Exil (Zürich)<br />
YOUYOU<br />
mit Handbandits, Rubs, CNG<br />
uvm.<br />
12.12. Kiste (Baden)<br />
Shit Is Wild<br />
mit Ginger Boss & Asian<br />
Eyez, Tomvson,<br />
Flexstreetboys uvm.<br />
12.12. Bolgenschanze (Davos)<br />
RCKSTR-Block On Tour<br />
mit G.A.S., BurnOut, LaRocka<br />
12.12. Kinski (Zürich)<br />
Die letzte BÜSI im Kinski<br />
mit Shy Lajoie, Whisker,<br />
Roughy<br />
18.12. Hinterhof (Basel)<br />
10 Jahre Zukunft<br />
mit Acid Pauli, Kalabrese,<br />
Sampayo & M.A. uvm.<br />
19.12. Royal (Baden)<br />
Cabaret Bizarre – Strength<br />
mit Ferkel Johnson, Salvia<br />
Badtripes, Sheila Wolf uvm.<br />
19.12. Hive (Zürich)<br />
Gelée Royal & Keinemusik<br />
mit Ost & Kjex (live), &ME,<br />
Adam Port uvm.<br />
25.12. Nordstern (Basel)<br />
Koletzki & Schwind Live<br />
mit Oliver Koletzki, Niko<br />
Schwind, Michel Sacher,<br />
Strassenmajor<br />
29.12. LOS Club (Arosa)<br />
RCKSTR-Block vs. W.A.R!<br />
mit G.A.S., Joel LaRocka<br />
31.12. Kinski (Zürich)<br />
Sag zum Abschied leise<br />
Servus<br />
Der letzte Silvester im Kinski<br />
30.12. & 14.1. Bolgenschanze<br />
(Davos)<br />
Waaauuw! – The All-Style<br />
Massacre<br />
mit Joel LaRocka<br />
13.1. Rotliechtli (Davos)<br />
Pumpernickel<br />
mit Himself<br />
5.2. Gonzo (Zürich)<br />
Disco-Thek<br />
mit RCKSTR-Allstars<br />
C<br />
live!<br />
Di 8.12.15<br />
SHANTEL &<br />
BUCOVINA CLUB<br />
ORKESTAR D<br />
Di 26.1.16<br />
JAMES GRUNTZ CH<br />
Di 16.2.16<br />
YOUTH LAGOON USA<br />
Mi 24.2.16<br />
LILLY WOOD &<br />
THE PRICK USA<br />
Di 1.3.16<br />
KING GIZZARD<br />
AND THE<br />
LIZARD WIZARD AUS<br />
Sa 24.4.16<br />
TRIXIE WHITLEY USA<br />
Bellevue—Zürich<br />
fb: mascotteklubzurich, twitter:@mascottezurich<br />
Vorverkauf: www.starticket.ch<br />
www.mascotte.ch
outro<br />
UNSER<br />
MONAT<br />
Zweitletzte BÜSI im Kinski<br />
21.11. Kinski (Zürich)<br />
Beweis, dass Konfettikanonen die<br />
Welt ein bisschen besser machen;<br />
zielen: null Hände in der Luft.<br />
Schuss:<br />
vier Hände in der Luft.<br />
Gast-Promo-<br />
Girl<br />
s<br />
Des Monats<br />
Regen:<br />
(fast) alle Hände in der Luft.<br />
RCKSTR MAG. # 130 | DEZ. 2015 / JAN. 2016 rckstr.ch<br />
82<br />
Promo-Eliane vom<br />
Musikvertrieb tut immer<br />
so, als möge sie die BÜSI-<br />
Mucke nicht, shazamt hier<br />
aber gerade Katy Perrys<br />
„Teenage Dream.“<br />
Wenn's Leute gibt, die im Club Sonnenbrillen<br />
tragen, dann gehen Kopfhörer um den Hals<br />
auch in Ordnung, oder?<br />
Wer sagt, dass man einander<br />
nur an Openairs auf die<br />
Schultern steigen darf?<br />
Antwort auf die Frage, wie<br />
oft sie in dieser Nacht<br />
schon durchdrehen musste,<br />
weil die Sause so gut ist.<br />
It's Guy Love<br />
between two guys.<br />
Aus der Reihe<br />
„Meitli, die ihre BÜSI-Freude<br />
rausschreien müssen“:<br />
sie.<br />
Ritterschlag für jede Party:<br />
Wenn Ex-Kinski-Tätschmeister Huevo<br />
vorbeischaut, obwohl er mittlerweile in<br />
Luzern werkelt.<br />
Hier rechts sehen Sie Anna.<br />
Anna arbeitet fürs Blue<br />
Balls Festival, wo Leute wie<br />
Sophie Hunger, Element Of<br />
Crime und Damien Rice<br />
auftreten. Anna will<br />
unerkannt bleiben, weil ihr<br />
Chef nicht wissen darf, dass<br />
sie manchmal zu Taylor<br />
Swift die Hüften schwingt.<br />
And sometimes it's<br />
Büsi Love between two Büsis.<br />
Chefredaktor Krausz' (rechts) Gesichtsfarbe<br />
ist stets ein Indikator für die Party-Besucherzahl:<br />
Je röter, desto heisser, desto mehr Leute.<br />
BÜSI-Halbfinale im Kinski:<br />
Voller Club, volle Gäste, voll<br />
geil!<br />
Gegen ihr Strahlen kommt<br />
keine Discokugel an:<br />
Freischreiberin Luisa<br />
in der Mitte.<br />
Aus der Reihe<br />
„Meitli, die ihre BÜSI-Freude<br />
rausschreien müssen“:<br />
sie.<br />
xoxo WANDA<br />
Wer könnte den verführerischen<br />
Blicken von Marco und Manu schon<br />
wieder-stehen? Die Schweizer<br />
jedenfalls nicht, weshalb die Wanda-<br />
Show am 10. Dezember im Dynamo<br />
längst ausverkauft ist. Es gibt aber<br />
eine gute Nachricht: Am 17. Februar<br />
schon spielen die Wiener erneut in<br />
Zürich, diesmal im Volkshaus und es<br />
hat noch Tickets!<br />
Themen im<br />
Nächsten Heft<br />
RCKSTR #131 erscheint<br />
am 5. Februar 2016!<br />
Schon zum Jahresbeginn ein<br />
musikalisches Highlight: Jack<br />
Garrats Debüt „Phase“<br />
erscheint am 19. Februar!<br />
Ausserdem werden wir kräftig<br />
heulen zu „Not To Disappear“,<br />
dem für den 15. Januar<br />
angedachten Album-Zweitling<br />
von Daughter.<br />
Das „HD Remaster“ von<br />
„Resident Evil 0“ kommt!<br />
Und das Remake des<br />
Keanu-Reeves-Patrick-<br />
Swayze-Klassikers<br />
„Point Break“ läuft im<br />
Kino an.<br />
Aber sonst? Bö. Dauert ja<br />
noch zwei Monate bis dahin,<br />
sehen wir aus wie Wahrsager?!<br />
Mehr RCKSTR gibt’s bis dahin<br />
auf unserer Website und im<br />
RCKSTR-Newsletter.<br />
â RCKSTR.ch<br />
Nächste Dates:<br />
Die BÜSI ist auch eine<br />
Grunge-Fete, hier ein<br />
flanellenes Beweisstück.<br />
Buchstabenkönig Krausz kann sich<br />
kaum retten vor Meitli, doch weiss das<br />
offensichtlich nicht richtig zu schätzen.<br />
12.12. Kinski (Zürich)<br />
5.2. Gonzo (Zürich)<br />
3.12., 11.12., 12.12., 18.12., 30.12.,<br />
2.1., 14.1. Bolgenschanze (Davos)<br />
4.12., 31.12., 1.1., 13.1., 15.1.<br />
Rotliechtli (Davos)<br />
29.12. LOS Club (Arosa)<br />
Mehr Infos auf:<br />
RCKSTR.ch
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