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Folk Festival Japan 2011 - Deutsch-Japanische Gesellschaft in ...

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Vor etwas über<br />

zwei Jahren, im<br />

September 2009,<br />

s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Carnegie<br />

Hall <strong>in</strong> New<br />

York aufgetreten.<br />

Jetzt kommen sie<br />

nach München, die<br />

135 Künstler des<br />

<strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>Japan</strong>.<br />

Ihr erster und e<strong>in</strong>ziger<br />

Auftritt <strong>in</strong><br />

Europa.<br />

Tänzer, Musiker<br />

und andere Künstler<br />

aus ganz <strong>Japan</strong><br />

werden an diesem<br />

besonderen Ereignis<br />

Teilnehmen, und<br />

zum Kunstaustausch<br />

und der<br />

Freundschaft beider<br />

Länder mit traditioneller<br />

Musik, mit<br />

Volkskunst und der<br />

Kultur aus <strong>Japan</strong><br />

beitragen.<br />

Kaihô<br />

November/Dezember <strong>2011</strong><br />

<strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong><br />

<strong>Japan</strong> <strong>2011</strong><br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 1


Programm<br />

<strong>Japan</strong>ische Gesprächsrunde Zeit: Donnerstag, 03.11.<strong>2011</strong> um 19.00 Uhr<br />

Ort: Altenzentrum, Hans-Sachs-Str. 14<br />

Benefizkonzert für <strong>Japan</strong> Zeit: Sonntag, 06.11.<strong>2011</strong> um 17.00 Uhr<br />

Ort: Iglesia dels Sagrats Cors de Palma<br />

E<strong>in</strong>tritt: Abendkasse<br />

Stammtisch Zeit: Dienstag, 08.11.<strong>2011</strong> um 19.00 Uhr<br />

Ort: Restaurant „Kitcho“, Wurzerstr. 14<br />

<strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>Japan</strong> <strong>2011</strong> Zeit Samstag, 19.11.<strong>2011</strong>, 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Workshop Ort: Max-Joseph-Saal, Residenz, München<br />

E<strong>in</strong>tritt: grundsätzlich kostenfrei. Es wird jedoch um<br />

e<strong>in</strong>e Spende für die Erdbebenopfer <strong>in</strong> <strong>Japan</strong><br />

gebeten<br />

<strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>Japan</strong> <strong>2011</strong> Zeit: Sonntag, 20.11.<strong>2011</strong>, 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Die Ausstellung ist geöffnet von 13.00 Uhr bis<br />

16.00 Uhr<br />

Ort: Herkulessaal, Residenz, München<br />

E<strong>in</strong>tritt: 10 Euro, Karten bei München Ticket<br />

Haiku-Kreis Zeit: Donnerstag, 24.11.<strong>2011</strong> um 18.30 Uhr<br />

Ort: Altenzentrum, Hans-Sachs-Str. 14<br />

<strong>Japan</strong>ische Lyrik trifft auf Zeit: Dienstag, 29.11.<strong>2011</strong>, 19.00 Uhr.<br />

westliche Musik Ort: IBZ, Amalienstr. 38, München<br />

E<strong>in</strong>tritt: Mitglieder 10 Euro, Nichtmitglieder: 15 Euro<br />

<strong>Japan</strong>ische Gesprächsrunde Zeit: Donnerstag, 01.12.<strong>2011</strong> um 19.00 Uhr<br />

Ort: Altenzentrum, Hans-Sachs-Str. 14<br />

Haiku-Kreis Zeit: Donnerstag, 08.12.<strong>2011</strong> um 18.30 Uhr<br />

Ort: Altenzentrum, Hans-Sachs-Str. 14<br />

Stammtisch Zeit: Dienstag, 13.12.<strong>2011</strong> um 19.00 Uhr<br />

Restaurant Kitcho, Wurzerstr. 14<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 2


Liebe Mitglieder und Freunde der DJG <strong>in</strong> Bayern,<br />

Zum Abschluss unseres Jubiläumsjahres freuen wir uns, Ihnen e<strong>in</strong>en Höhepunkt bieten zu<br />

dürfen, der <strong>in</strong> dieser Form wohl e<strong>in</strong>malig ist und wohl auch bleibt. Die Vorarbeiten waren<br />

<strong>in</strong>tensiv und haben sich über e<strong>in</strong> Jahr h<strong>in</strong>gezogen. Nun ist es soweit. Am 19. und 20. November<br />

f<strong>in</strong>det im Herkulessaal bzw. im Max-Joseph-Saal das <strong>Japan</strong> <strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2011</strong> statt.<br />

135 Künstler aus allen Teilen <strong>Japan</strong>s kommen nur für diesen e<strong>in</strong>en Auftritt nach München<br />

und tragen zum Kunstaustausch und der Freundschaft beider Länder mit traditioneller Musik,<br />

Volkskunst und Kultur aus <strong>Japan</strong> bei. Führende Meister werden die traditionelle Kultur<br />

<strong>Japan</strong>s erklären und demonstrieren. Tanz-, Musikaufführungen, Volkskunst und e<strong>in</strong>e Teezeremonie<br />

aus Ok<strong>in</strong>awa stehen ebenso auf dem Programm wie die Kunst der Tuschmalerei,<br />

des Ikebana und e<strong>in</strong>e Ausstellung aus japanischer Kleidung. Der gesamte Erlös aus den<br />

Veranstaltungen wird für die Erdbebenopfer <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> gespendet. Bitte machen Sie auch Ihre<br />

Freunde und Bekannten auf diese e<strong>in</strong>malige Gelegenheit <strong>in</strong> die japanische Kultur e<strong>in</strong>zutauchen<br />

aufmerksam, zumal der E<strong>in</strong>trittspreis mit € 10 mehr als moderat ist.<br />

Aber wir bieten <strong>in</strong> der Vorweihnachtszeit noch zwei weitere hochkarätige Musikveranstaltungen<br />

an. Da ist zunächst das Benefizkonzert <strong>in</strong> Palma auf Mallorca zu nennen. Der Erlös<br />

dieses Konzerts wird unserem Spendenkonto gutgeschrieben. Allerd<strong>in</strong>gs werden sich wohl<br />

nur die wenigsten von Ihnen im November auf Mallorca aufhalten. Für diese Mehrheit unserer<br />

Mitglieder bieten wir dann noch am 29. November e<strong>in</strong>en Abend mit japanischen Kunstliedern<br />

an. Es s<strong>in</strong>gt die bekannte japanische Mezzosopranist<strong>in</strong> Hiroko Kashiwagi.<br />

Auch <strong>in</strong> diesem „kaiho“ haben wir wieder Berichte von Mitgliedern unserer <strong>Gesellschaft</strong><br />

über die japanische Dreifachkatastrophe aufgenommen. Unser Vorstandskollege Prof. Dr.<br />

Franz Waldenberger hat zusammen mit Jens Eilker <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr lesenswerten Aufsatz die<br />

wirtschaftlichen Auswirkungen des Tohoku Erdbebens dargestellt. Für unseren „kaiho“<br />

haben die beiden e<strong>in</strong>e Kurzfassung dieses Berichtes erstellt. Frau Tomoko Strotbek hat wieder<br />

e<strong>in</strong>en sehr e<strong>in</strong>fühlsamen Bericht über die Krisenregion geschrieben. Diesem Bericht können<br />

Sie auch entnehmen, wie wir unsere Spendengelder von derzeit über € 110.000 verwenden<br />

werden.<br />

Aber wir haben <strong>in</strong> dieser Ausgabe auch weitere <strong>in</strong>teressante Artikel und Informationen und<br />

ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Mit den besten Grüßen und Wünschen<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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Benefizkonzert für <strong>Japan</strong><br />

zu Gunsten der Erdbeben-und Tsunamiopfer <strong>Japan</strong>s<br />

Die Kunst der Chöre - der Klang der Orgel<br />

Musica Sacra<br />

Johann Sebastian Bach, Lobet den Herren, alle Heiden BWV 230<br />

Ludwig van Beethoven, Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre Op. 48,4<br />

Anton Bruckner, Locus iste WAB 23 . Os justi WAB 30<br />

Joseph Haydn, Aus dem Danklied zu Gott Hob XXVc:8<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy, aus dem Oratorium Elias<br />

Johann Sebastian Bach, Fantasie G-Dur BWV 572<br />

Pietro Torri, Suite D-Dur<br />

Antoni Soler, Sonata de clar<strong>in</strong>es<br />

Isabel Canada, Sopran , Crist<strong>in</strong>a Van Roy, Sopran<br />

Reg<strong>in</strong>a Lochner, Mezzosopran<br />

Schwab<strong>in</strong>ger Kantorei München<br />

Capella Mallorqu<strong>in</strong>a<br />

Michael Grill, Orgel<br />

Musikalische Leitung: Michael Grill und José Maria Moreno<br />

Zeit: Sonntag, 06.11.<strong>2011</strong>, 17.00 Uhr.<br />

Ort: Iglesia dels Sagrats Cors de Palma, Mallorca<br />

Kartenverkauf: tickets@musicamallorca.com und Abendkasse<br />

Der Re<strong>in</strong>erlös der Veranstaltung kommt dem Spendenkonto der DJG <strong>in</strong> Bayern<br />

e.V. zu Gute und wird für die Waisenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> verwendet.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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<strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>Japan</strong> <strong>2011</strong><br />

Workshop<br />

Meister/<strong>in</strong>nen werden die traditionelle Kultur <strong>Japan</strong>s erklären und erläutern.<br />

Erfreuen Sie sich an den traditionellen Tanz-, Musikaufführungen und der Teezeremonie aus<br />

Ok<strong>in</strong>awa, der südlichsten Insel <strong>Japan</strong>s. Gew<strong>in</strong>nen Sie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Kunst der Tuschmalerei<br />

und des Ikebana. Dazu gibt es e<strong>in</strong>e Ausstellung kle<strong>in</strong>er Gegenstände, die aus<br />

alter japanischer Kleidung hergestellt wurden.<br />

Programm<br />

� Ikebana Demonstration mit der Art & Culture Association (Nagoya) und Ikebana<br />

Sogetsu München e.V.<br />

� Ryukyu Teezeremonie mit Akesh<strong>in</strong>o-no-kai (Ok<strong>in</strong>awa)<br />

� Ankleidung der Kostüme von Ryukyu Kleidungen mitRyusei-honryu Hozon-kai<br />

� Tuschmaler mit Bokufu-kai (Osaka)<br />

� M<strong>in</strong>i-Kimono und kle<strong>in</strong>e Gegenstände mit Engawa Summit<br />

� <strong>Japan</strong>ische natürliche Indigo Farbe mit Kon ya<br />

Zeit: Samstag, 19.11.<strong>2011</strong>, von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr.<br />

Ort: Max-Joseph-Saal, Residenz, München<br />

E<strong>in</strong>tritt: grundsätzlich kostenfrei. Es wird jedoch um e<strong>in</strong>e<br />

Spende für die Erdbebenopfer <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> gebeten<br />

Veranstalter: Organisationskomitee des <strong>Japan</strong> <strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit der DJG <strong>in</strong> Bayern e.V.<br />

Versteigerung: E<strong>in</strong>ige Kalligraphien, Kimonos und andere Gegen-<br />

stände werden am Ende des workshops versteigert<br />

Unterstützung: <strong>Japan</strong>isches Generalkonsulat München. Landeshauptstadt<br />

München, Tourismusamt München, Bayern Tourismus Marke-<br />

t<strong>in</strong>g GmbH, Ikebana Sogetsu München e.V.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 5


<strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>Japan</strong> <strong>2011</strong><br />

Aufführung und Ausstellung<br />

Benefizveranstaltung für die Opfer der Erdbebenkatastrophe <strong>in</strong> <strong>Japan</strong><br />

Genießen Sie traditionelle japanische Musik, verschiedene Volkskünste aus Ok<strong>in</strong>awa und<br />

Tsugaru-shamisen aus Aomori. Im Foyer f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Ausstellung japanischer Kultur wie<br />

Ikebana, Tuschemalerei, japanische Indigofarbe und Gegenstände aus jap. Kleidung statt.<br />

Programm<br />

� <strong>Japan</strong>ische traditionelle Musik mit der Gruppe Seiha Gasso Dan und dem Chiyoda<br />

Ladies Ensemble (Soh Solist: Masateru Ando, Bambus Flöte: Chikuzan Namba)<br />

� Tanz aus Ok<strong>in</strong>awa (Ryukyu Tanz) mit der Gruppe Ryusei-honryu Hozon-kai<br />

� Rykuyu Musik aus Ok<strong>in</strong>awa mit der Gruppe Afuso-ryu Gensei-kai<br />

� Rykuyu Teezeremonie mit der Gruppe Akesh<strong>in</strong>o-no-kai<br />

� Tsugaru-shamisen mit der Gruppe Gensui-kai aus Gifu<br />

Zeit: Sonntag, 20.11.<strong>2011</strong>, von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr.<br />

Die Ausstellung ist geöffnet von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Ort: Herkulessaal, Residenz, München<br />

E<strong>in</strong>tritt: 10 Euro, Karten bei München Ticket<br />

(Tel.: 0180-548181). Der Erlös wird für die Erdbebenopfer<br />

<strong>in</strong> <strong>Japan</strong> gespendet.<br />

Veranstalter: Organisationskomitee des <strong>Japan</strong> <strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong> <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit der DJG <strong>in</strong> Bayern e.V.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 6


<strong>Japan</strong>ische Lyrik<br />

trifft auf westliche Musik<br />

Liederabend mit Lichtbildern<br />

und Moderation<br />

Für die Entwicklung der westlichen Musik ist der Beitrag <strong>Deutsch</strong>lands nicht hoch genug<br />

e<strong>in</strong>zuschätzen. Das erste Lehr<strong>in</strong>stitut für westliche Musik war die<br />

Ongaku Gakkō (Musikschule Tōkyō), an der viele Lehrer aus <strong>Deutsch</strong>land<br />

und Österreich unterrichteten. Darunter befand sich auch August<br />

Junker (1868-1944), der nahezu 13 Jahre lang <strong>in</strong> Tōkyō wirkte. Se<strong>in</strong>e<br />

Schüler Rentarō Taki und Kōsaku Yamada, die auch <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land<br />

studierten, gelten als die Begründer des „<strong>Japan</strong>ischen Kunstliedes“, bei<br />

dem sich zum ersten Mal westliche (deutsche) Kompositionstechnik<br />

mit japanischer Lyrik verb<strong>in</strong>det.<br />

Rentaro Taki<br />

Als Er<strong>in</strong>nerung an das Wirken dieser deutschen Lehrer können der<br />

Bekanntheitsgrad und die Popularität deutscher Volkslieder <strong>in</strong> <strong>Japan</strong><br />

gelten. Umgekehrt s<strong>in</strong>d es diese japanischen Kunstlieder, die beim deutschen Publikum<br />

Assoziationen an das <strong>Japan</strong> der alten Zeit wecken.<br />

Im Konzert wird e<strong>in</strong>e Auswahl repräsentativer Lieder vorgestellt und erläutert, begleitet von<br />

den deutschen Übersetzungen der Liedtexte.<br />

Mitwirkende:<br />

Hiroko Kashiwagi (Mezzosopran)<br />

Saori Tomidokoro (Klavier)<br />

He<strong>in</strong>z-Dieter Reese (Moderation und Textübersetzung)<br />

Stefan Wetzel (Gestaltung und Illustration)<br />

Zeit: Dienstag, 29.11.<strong>2011</strong>, 19.00 Uhr.<br />

Ort: Internationales Begegnungszentrum der Wissen-<br />

schaften (IBZ), Amalienstr. 38, München<br />

E<strong>in</strong>tritt: Mitglieder der DJG <strong>in</strong> Bayern und Mitglieder<br />

des <strong>Japan</strong> Clubs: 10 Euro<br />

Nichtmitglieder: 15 Euro<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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<strong>Japan</strong>ische Lyrik<br />

trifft auf westliche Musik II<br />

Das Konzert, das sich als Beitrag zum Jubiläumsjahr „150 Jahre Freundschaft <strong>Deutsch</strong>land-Ja<br />

pan“ versteht, bietet e<strong>in</strong>e repräsentative Auswahl dieser Lieder, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Moderation<br />

erläutert werden. Der musikalische Vortrag selbst wird mit den deutschen Übersetzungen<br />

der Liedtexte unterlegt. Hiroko Kashiwagi, Saori Tomidokoro, He<strong>in</strong>z-Dieter Reese und Stefan<br />

Wetzel haben geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Konzept entwickelt, nach dem das Publikum das „<strong>Japan</strong>ische<br />

Kunstlied“ als Gesamtheit aus Musik, Lyrik und Stimmungsbildern erleben kann.<br />

Hiroko Kashiwagi, Mezzosopran, kam 1969 nach<br />

<strong>Deutsch</strong>land, wo sie mehr als 15 Jahre als Solist<strong>in</strong><br />

an der <strong>Deutsch</strong>en Oper am Rhe<strong>in</strong>, Düsseldorf-Duisburg,<br />

tätig war. Darüber h<strong>in</strong>aus gastierte sie an verschiedenen<br />

deutschen Opernhäusern <strong>in</strong> München, Berl<strong>in</strong>, Dresden u.a.<br />

In den letzten Jahren widmet sie sich verstärkt der Pflege<br />

und Präsentation des <strong>Japan</strong>ischen Kunstlieds des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Saori Tomidokoro, Klavier, studierte Kammermusik und<br />

Liedbegleitung <strong>in</strong> Tross<strong>in</strong>gen und Korrepetition <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Sie ist heute als Begleiter<strong>in</strong>, aber auch <strong>in</strong> verschiedenen<br />

künstlerischen Projekten als Pianist<strong>in</strong> sehr gefragt.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 8


Jugendaustauschreise April 2012<br />

Nach der erfolgreichen Austauschreise nach Nara im<br />

August 2009 plant die DJG <strong>in</strong> Bayern e.V. e<strong>in</strong>e zweite Reise<br />

für das Frühjahr 2012<br />

In den nächsten Osterferien wird <strong>in</strong> der Zeit vom 31. März bis zum 15. April 2012 die zweite<br />

Jugendreise der <strong>Deutsch</strong>-<strong>Japan</strong>ischen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Bayern nach <strong>Japan</strong> angeboten. Kooperationspartner<br />

ist wie bei der ersten Jugendreise im Jahr 2008 erneut unsere Partnergesellschaft<br />

<strong>in</strong> Nara, die das Programm <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> und das Homestay-Programm organisieren wird.<br />

Nara ist e<strong>in</strong>e traditionsreiche Kle<strong>in</strong>stadt <strong>in</strong> der Nähe von Osaka und Kyoto. Die Stadt war im<br />

8 Jh. Hauptstadt <strong>Japan</strong>s, und es s<strong>in</strong>d noch zahlreiche Gebäude aus dieser Zeit erhalten, <strong>in</strong>sbesondere<br />

der im weitläufigen Nara-Park gelegenen Todai-ji, e<strong>in</strong>es der größten Holzgebäude<br />

der Welt und der Horiju-ji, e<strong>in</strong>e fast vollständig erhaltene, mehr als 1.000 Jahre alte Klosteranlage.<br />

Neben dieser Hochkultur hat Nara auch e<strong>in</strong>e lebendige Innenstadt und auf Grund<br />

der Nara-Frauenuniversität e<strong>in</strong> lebhaftes studentisches Leben zu bieten. E<strong>in</strong> Aufenthalt <strong>in</strong><br />

Nara ist deshalb e<strong>in</strong> idealer E<strong>in</strong>stieg für e<strong>in</strong>e Beschäftigung mit <strong>Japan</strong>.<br />

Kiyomizudera, Kyoto Aufn. L. Paysen<br />

In Nara s<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>em touristischen Besichtigungsprogramm zahlreiche Aktivitäten wie<br />

der Besuch traditioneller Handwerksbetriebe und Treffen mit Schülern und Studenten vorgesehen.<br />

Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die japanischen Traditionen nicht nur<br />

vorgeführt, sondern tatsächlich erlebt werden. Deshalb wird stets großer Wert darauf gelegt,<br />

dass die Teilnehmer der Reise auch selbst tätig werden können. Um das Programm abzurunden<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> zweitägiger Aufenthalt <strong>in</strong> Kyoto und e<strong>in</strong> Ausflug nach Osaka vorgesehen.<br />

Besonders hervorzuheben ist noch, dass die Reise voraussichtlich <strong>in</strong> die Zeit der Kirschblüte<br />

fallen wird. Deshalb wird ggf. e<strong>in</strong> Ausflug nach Yosh<strong>in</strong>o, e<strong>in</strong>em der bekanntesten Orte für<br />

das Betrachten der Kirschblüte überhaupt, e<strong>in</strong>gefügt werden.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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Teilnehmen können bis zu 10 Jugendliche im Alter von 16 Jahren bis 20 Jahren. Die Reise<br />

wird von e<strong>in</strong>em deutschen Betreuer begleitet werden. Untergebracht werden die Teilnehmer<br />

<strong>in</strong> japanischen Familien. Es versteht<br />

sich von selbst, dass sich<br />

dies von der Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Hotel unterscheidet und<br />

die Teilnehmer sich den dortigen<br />

Gewohnheiten anpassen müssen.<br />

Die meisten Familien können<br />

zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Grundzügen entweder<br />

deutsch oder englisch<br />

sprechen.<br />

Der Reisepreis beträgt 1.200 Euro.<br />

Dieser Preis umfasst den Flug, die<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> und auf<br />

dem Vorbereitungstreffen, alle<br />

lokalen Reisekosten und E<strong>in</strong>-<br />

Yosh<strong>in</strong>o Aufn.: L. Paysen<br />

trittspreise, die <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> auf geme<strong>in</strong>samen<br />

Ausflügen anfallen.<br />

Verpflegung wird <strong>in</strong> den Gastfamilien gestellt, ansonsten müssen Teilnehmer für ihre Verpflegung<br />

selbst aufkommen.<br />

Am 30.11.<strong>2011</strong> wird e<strong>in</strong> Informationstreffen stattf<strong>in</strong>den, der Ort wird noch bekanntgegeben.<br />

Falls Sie oder Ihr K<strong>in</strong>d Interesse an der Teilnahme haben, schicken Sie bitte e<strong>in</strong>e unverb<strong>in</strong>dliche<br />

Anmeldung an djg-muenchen@t-onl<strong>in</strong>e.de . Die endgültige Festlegung der Teilnehmer<br />

wird erst nach diesem Treffen stattf<strong>in</strong>den.<br />

Zur Vorbereitung der Reise ist an e<strong>in</strong>em Wochenende im Februar oder März 2012 e<strong>in</strong> Teilnehmertreffen<br />

geplant.<br />

Bei Interesse bitten wir um e<strong>in</strong>e Voranmeldung im Büro der DJG <strong>in</strong> Bayern e.V. bis zum<br />

20.11.<strong>2011</strong>.<br />

Reisezeit: 31.3. 2012 bis 15.04.2012<br />

Kosten: 1.200 Euro e<strong>in</strong>schließlich Flug<br />

Vorbereitungstreffen: 30.11.<strong>2011</strong>, 18.00 Uhr, „Kitcho“, Wurzerstr. 14<br />

Voranmeldung: bis 20. 11.<strong>2011</strong>, schriftlich oder per e-mail an:<br />

djg-muenchen@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Die Voranmeldung ist unverb<strong>in</strong>dlich.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 10


Spendenaktion<br />

Tomoko Strotbek berichtet über die Projekte<br />

<strong>in</strong> Rikuzentakata und Higashimatsushima<br />

Higashimatsushima,<br />

an die unsere<br />

Spendengelder fließen werden<br />

Nach der Sommerpause hat sich unsere Spendenaktion und deren Zielrichtung weiter ko konkretisiert;<br />

die DJG Bayern hat sich entschieden, die gesammelten Spendengelder gezielt für<br />

die Unterstützung von Vollund<br />

Halbwaisenk<strong>in</strong>der<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Das Spende Spenden-<br />

projekt projekt-Team hat <strong>in</strong> den<br />

letzten Monaten <strong>in</strong>tensiv<br />

recherchiert, um passende<br />

Projekte und aus unserer<br />

Sicht geeignete Spende Spendenempfänger<br />

zu f<strong>in</strong>den. Am<br />

Anfang haben wir mit der<br />

Prov<strong>in</strong>z Iwate über e<strong>in</strong>e<br />

mögliche Zusammenarbeit<br />

diskutiert, aber deren Pr Pro-<br />

jektee<br />

waren für uns zu groß<br />

und haben leider nicht zu<br />

Rikuzentakata unmittelbar nach dem Tsunami<br />

unseren Wunschkriterien<br />

gepasst. Unser Ziel war und<br />

ist es, unsere Spendengelder an Waisenk<strong>in</strong>der zu u geben, die nicht von den groß großen Spenden-<br />

organisationen nen bedacht wurden und deren Betreuung bisher nicht sorgfältig erfolgte. Unsere<br />

Augen haben sich damit von den<br />

großen Prov<strong>in</strong>zen auf e<strong>in</strong>zelne<br />

Städte gerichtet. In dieser Zeit habe<br />

ich zufällig e<strong>in</strong>en Dokumentarfilm<br />

e<strong>in</strong>es japanischen TV-Senders,<br />

NHK, gesehen. Der Film, der über<br />

japanische Sommerfeste von Städten<br />

<strong>in</strong> vom Tsunami stark betroffenen<br />

Regionen berichtete, hat mir<br />

tiefere E<strong>in</strong>blicke über die aktuelle<br />

Situation der Menschen gegeben.<br />

Das Sommerfest der Stadt<br />

Rikuzentakata war der Hauptbericht<br />

des Dokumentarfilms. Der<br />

Bericht zeigte die große Trauer vieler Shomoto Grundschule <strong>in</strong> Rikuzentakata<br />

E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> der Stadt, er zeigte die<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 11


Schwierigkeiten der Menschen nach vorne zu blicken und zurück zu alter Lebensenergie zu<br />

kommen und dennoch die Kraft aufzubr<strong>in</strong>gen, geme<strong>in</strong>sam die Realisierung ihres Somme Sommerfestes<br />

als Zeichen des Wiederaufbaus zu nutzen! Nachdem ich den Film zu Ende gesehen<br />

hatte, wuchs <strong>in</strong> mir der starke Glauben, dass die Waisenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Stadt diese Kraft nu nut-<br />

zen werden, um mit ihrer Trauer fertig zu werden, und wieder mit voller Energie <strong>in</strong> die<br />

Zukunft blicken zu können.<br />

Rikuzentakata ist e<strong>in</strong>e Stadt, die durch die gewaltige Kraft des Tsunami fast völlig zerstört<br />

wurde. Jeder zehnte E<strong>in</strong>wohner dieser 24000-E<strong>in</strong>wohner E<strong>in</strong>wohner Kle<strong>in</strong>stadt ist bei dem Unglück<br />

umgekommen oder ist vermisst. Nach dem Fernsehbericht habe ich am nächsten Tag gleich<br />

mit Vertretern der Stadt telefoniert und b<strong>in</strong> <strong>in</strong>formiert worden, dass die Stadt 160 Waise Waisenk<strong>in</strong>der<br />

hat (<strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Iwate gibt es <strong>in</strong>sgesamt 600 Waisenk<strong>in</strong> Waisenk<strong>in</strong>der) und im Juli e<strong>in</strong>en<br />

eigenen Waisenk<strong>in</strong>der-Fonds gründete. Die Stadt sucht nun Spenden Spendengeber zu deren Unterstützung.<br />

Die Waisenk<strong>in</strong>der wohnen <strong>in</strong> den meisten Fällen bei den Großeltern, Verwandten<br />

oder dem verbliebenen Elternteil. Der f<strong>in</strong>anzielle Druck wächst immer mehr. Die Küstenre-<br />

gion, <strong>in</strong> der die Stadt liegt, gehört zu den wirtschaftlich irtschaftlich schwächeren Regionen. Vergli Verglichen<br />

mit der Hauptstadt der Prov<strong>in</strong>z, Morioka, ist das durchschnittliche E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> diesem<br />

Gebiet ca. 20% ger<strong>in</strong>ger, d.h. ungefähr JPY 2.0 Mio. (ca. Euro 18.000).<br />

Die Prov<strong>in</strong>z Iwate hat auch<br />

e<strong>in</strong>en Fonds gegründet und<br />

wird monatlich zwischen<br />

10.000 und 50.000 JPY an<br />

f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung<br />

geben, an Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der bis<br />

h<strong>in</strong> zu jungen Hochschulstudenten.<br />

Aber <strong>in</strong> der Tat<br />

kosten die monatlichen<br />

Schulgebühren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

privaten Schule etwa JPY<br />

50.000; h<strong>in</strong>zu kommen<br />

Kosten für zusätzliche<br />

Sportaktivitäten und für<br />

Vorbereitungskurse der Auf- Wiederaufbau des Rathauses <strong>in</strong> Rikuzentakata<br />

nahmeprüfungen für weiter-<br />

führende Schulen und Universitäten. Die Gelder s<strong>in</strong>d leider nicht ausreichend für alle K<strong>in</strong>der<br />

vorhanden.<br />

Naoki Sugano (16), der die 11. Klasse am Ofunato Gymnasium besucht, verlor durch den<br />

Tsunami beide Eltern und das Haus der Familie. Se<strong>in</strong>e Schwester (18) ist immer noch nicht<br />

gefunden worden und se<strong>in</strong> Bruder (22), der die Uni <strong>in</strong> Sendai besucht, ist vo von der Katastrophe<br />

heil geblieben. Naoki Sugano wohnt jetzt bei se<strong>in</strong>em Onkel. Als das Erdbeben kam, hat<br />

se<strong>in</strong>e Mutter ihn angerufen und ihn <strong>in</strong>formiert, dass sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Park geflüchtet ist und alles<br />

soweit <strong>in</strong> Ordnung ist. Aber se<strong>in</strong>e Mutter kam als Leiche zurück. rück. Und nicht nur se<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Mutter,<br />

sondern auch se<strong>in</strong> Vater. Er wollte eigentlich an der Universität Ingenieurwissenschaften<br />

studieren, aber jetzt weiß er nicht mehr, was er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Zukunft machen soll... soll..., „das Uni-<br />

studium kostet viel. Jetzt muss me<strong>in</strong> Onkel nicht nur me<strong>in</strong>e Schulgebühren<br />

Schulgebühren, aber auch das<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 12


Studium für me<strong>in</strong>en Bruder mitbezahlen. Alles kostet viel zu viel, und wir können nicht<br />

weiter me<strong>in</strong>en Onkel f<strong>in</strong>anziell belasten...” so spricht Naoki Sugano. Se<strong>in</strong>e Tante (46) sagt,<br />

“natürlich ist es nicht dasselbe e wie es früher e<strong>in</strong>mal war, als Naoki mit se<strong>in</strong>en Eltern gelebt<br />

hat, aber wir möchten helfen, dass er se<strong>in</strong>en Traum soweit wie möglich realisieren kann.... kann....“,<br />

vielleicht mit verschiedenen Unterstützungsprogrammen ist es nicht ganz unmög unmöglich. (Asahi<br />

Sh<strong>in</strong>bun Zeitung)<br />

Die DJG <strong>in</strong> Bayern e.V. hat<br />

durch vielseitige Aktivitäten<br />

bislang über 110.000 Euro an<br />

Spendengeldern e<strong>in</strong>sammeln<br />

können. Dieser Betrag wird<br />

sich noch weiter erhöhen,<br />

z.B. durch Erlöse aus der<br />

„<strong>Japan</strong> <strong>Folk</strong> <strong>Festival</strong>“ Veranstaltung<br />

im November <strong>2011</strong>.<br />

Von den Spendene<strong>in</strong>nahmen<br />

werden wir zunächst 70.000<br />

Euro für die Waisenk<strong>in</strong>der<br />

der Stadt Rikuzentakata<br />

überweisen. Zunächst 30.000<br />

Euro werden wir der Stadt Hi- Self-Defense-Force Force bei der E<strong>in</strong>satzbesprechung <strong>in</strong> Rikuzentakata<br />

gashimatsushima geben, <strong>in</strong> der<br />

auch 40 Waisenk<strong>in</strong>der wohnen.<br />

Als das große Erdbeben und der folgende Tsunami unerwartet die Region zerstörte, haben<br />

diese K<strong>in</strong>der auf e<strong>in</strong>mal das Wichtigste <strong>in</strong> ihrem hrem Leben verloren. Am Tag zuvor war alles<br />

ganz normal. Die Eltern waren selbstverständlich immer er für sie da. Aber heute? Heute s<strong>in</strong>d<br />

sie <strong>in</strong> der <strong>Gesellschaft</strong>: alle<strong>in</strong>, ganz alle<strong>in</strong>. Ohne menschliche Wärme, ohne Schutz, ohne<br />

f<strong>in</strong>anzielle Sicherheiten. Aber sie haben genauso das Recht, an ihren Traum und an ihre<br />

Zukunft wie vor dem Tsunami glauben zu dürfen, oder?<br />

Wir können ihnen e<strong>in</strong> wenig helfen gegen ihren ren unvorstellbaren Schmerz <strong>in</strong> iihren<br />

Herzen.<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich müssen sie diese Wunde <strong>in</strong> ihrem hrem ganzen Leben mit sich tragen. Aber wir<br />

können e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Zeichen setzen und zeigen, dass wir für sie ie da s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser schwierigen<br />

Zeit.<br />

Die Aufnahmen wurden uns freundlicherweise von der Verwaltung der Stadt Rikuzentakata zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Böiger Herbstw<strong>in</strong>d<br />

ohne Bruch schw<strong>in</strong>gen sie noch<br />

die Pampasgräser<br />

Reg<strong>in</strong>a Seelig<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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Gagaku<br />

Rückblick von Christoph Hahn (Bayerischer Rundfunk)<br />

auf die Veranstaltung im<br />

Carl-Orff-Saal am 14. 09. <strong>2011</strong><br />

Indische Vögel, ch<strong>in</strong>esische Drachen, japanische Künstler<br />

Diese märchenhaft bunt gekleidete Gestalt - bei ihren Bewegungen und Sprüngen wirbeln<br />

gelbe Stoffbahnen durch die Luft – ist e<strong>in</strong> Vogel, die Maske zeigt es unmissverständlich:<br />

Karura, im ursprünglichen Sanskrit Garuda genannt, der mythische Vogel. Was man auf der<br />

Bühne sieht, erschließt sich von alle<strong>in</strong>: Zwei weitere Gestalten, <strong>in</strong> Bauerntracht, s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>ter<br />

dem Vogel her, setzen ihm arg zu, verletzen ihn wohl gar. Doch auf wunderbare Weise<br />

kommt es zu e<strong>in</strong>er Versöhnung, der Vogel darf weiter Vogel se<strong>in</strong>. Von nun an hilft er den<br />

Bauern, auf se<strong>in</strong>e Weise, bei ihrer Arbeit. In der <strong>in</strong>dischen Version der Geschichte wurde<br />

Garuda nach se<strong>in</strong>er Zähmung und Läuterung zu e<strong>in</strong>em der Wächter von Buddhas Lehre.<br />

Der Karura-Tanz bildete den fulm<strong>in</strong>anten Auftakt zum Gastspiel des Ensembles Tenri<br />

Kawaramachi Gagakukai aus Kyoto im Orff-Saal des Münchener Gasteigs. Als Zuschauer war<br />

man auf der Stelle verzaubert, entführt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierend bunte und fremde Welt. Was,<br />

m<strong>in</strong>destens so stark wie an den phantastischen Kostümen und Tänzen, an der Musik lag:<br />

diesen lang gezogenen, hohen Flötentönen (ryuteki), dem scharfen Klang der kle<strong>in</strong>en Oboe<br />

(hichiriki), den eigenartig schwebenden Tonclustern der Mundorgel (sho), grundiert und<br />

getragen von den Zupf- und Schlag<strong>in</strong>strumenten. Es ist das Klangbild von Gagaku<br />

(雅楽elegante, würdevolle Musik), jener mehr als 1200 Jahre alten zeremoniellen Musiktradition,<br />

<strong>in</strong> der Nara-Zeit aus Ch<strong>in</strong>a nach <strong>Japan</strong> importiert. Es gibt <strong>in</strong> der europäischen Musik<br />

ke<strong>in</strong>en vergleichbaren Ensembleklang, und wohl auch sonst nirgends <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Kultur.<br />

E<strong>in</strong> Klang, so charakteristisch und s<strong>in</strong>gulär, dass man ihn nicht mehr vergissst - wer den<br />

Abend erlebt hat, wird diesen Klang sofort wiedererkennen.<br />

Die Spuren von Gagaku reichen, wie der Garuda zeigte, bis <strong>in</strong>s alte Indien zurück. Dem Ensemble<br />

aus Kyoto gelang es, <strong>in</strong> diesen knapp zwei Stunden (ohne Pause) e<strong>in</strong>en nachhaltigen<br />

E<strong>in</strong>druck von den wichtigsten Spielformen und Varianten des Gagaku zu vermitteln, wie sie<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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sich im Lauf der Jahrhunderte <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> entwickelt haben. Es gab re<strong>in</strong>e Instrumentalstücke,<br />

weitere mythische Tänze wie Drachen- und Schwerttanz, und, im Chor vorgetragen, den<br />

'Gesang des Kleiderwechselns' (koromogae), ), der nach alter japanischer Sitte den Übergang<br />

vom Sommer zum Herbst markiert; oder, nach e<strong>in</strong>er anderen Lesart, den Kleidertausch zw zwi-<br />

schen zwei Geliebten, als Ausdruck für tiefe <strong>in</strong>nere Verbundenheit.<br />

Gagaku ist heute noch Bestandteil des Hofzeremoniells remoniells am japanischen Kaiserhof und war<br />

e<strong>in</strong>st nur wenigen Musikerdynastien vorbehalten. Erst <strong>in</strong> neuerer Zeit s<strong>in</strong>d Gagaku Gagaku-<br />

Ensembles entstanden, die e<strong>in</strong> größeres Publikum erreichen und dabei auch ihren eigenstä eigenständigen<br />

Weg verfolgen. Zu ihnen gehört das Ensemble der Tenri-Universität Universität aus Kyoto. Vie Vielleicht<br />

gerade, weil dieses Ensemble durchweg aus Studenten besteht – es kommen immer<br />

wieder e<strong>in</strong>mal neue Mitglieder h<strong>in</strong>zu, andere scheiden aus – wirkt es auf der Bühne so uun<br />

verbraucht, so erfrischend präsent. Diese e jungen <strong>Japan</strong>er <strong>in</strong> den kostbaren Kostümen machen<br />

nicht den E<strong>in</strong>druck, als wären sie e<strong>in</strong>geschüchtert von den 1200 Jahren Geschichte h<strong>in</strong>ter<br />

dem, was sie tun. Sie verkörpern die Tradition ganz selbstverständlich, lebendig und souv souverän<br />

– ke<strong>in</strong>e Spur von Museum. E<strong>in</strong> wunderbarer Abend.<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Der Bayerische Rundfunk hat die Aufführung fführung mitgeschnitten. In etwas abgekürzter Form<br />

kann man den Abend als Radiosendung nachhören: Am Samstag, 17.Dezember <strong>2011</strong>,<br />

23.05 bis 24 Uhr, auf BR Klassik.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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Die Maler des Blauen Reiter und <strong>Japan</strong><br />

Rückschau von Dr. Andrea Hirner<br />

auf den Ausflug der DJG <strong>in</strong> Bayern e.V.<br />

nach Murnau am 17.9.<strong>2011</strong><br />

Die Eröffnung der Sonderausstellung im Schlossmuseum Murnau „Die Maler des 'Blauen<br />

Reiter' und <strong>Japan</strong>“ am 21. Juli war <strong>in</strong> den Zeitungen mit mehreren Artikeln besprochen worden,<br />

und zahlreiche Mitglieder der DJG äußerten sofort den Wunsch, die Ausstellung geme<strong>in</strong>sam<br />

zu besuchen.<br />

Am 17. September fanden sich dann 18 Mitglieder zusammen, um mit dem Zug nach Murnau<br />

zu fahren. Am gleichen Tag war auch die Eröffnung des Oktoberfestes, aber e<strong>in</strong>em echten<br />

<strong>Japan</strong><strong>in</strong>teressierten fiel die Wahl nicht schwer, und die überfüllte Stadt lockte auch nicht<br />

sehr.<br />

Murnau ist e<strong>in</strong> hübsches Städtchen mit<br />

gepflegten Straßen, vielen Lokalen und<br />

e<strong>in</strong>er üppig grünen Umgebung. Das<br />

Schlossmuseum überragt auf se<strong>in</strong>em<br />

Hügel die umliegenden Gassen und ist<br />

nicht groß, aber für Museumszwecke<br />

schön hergerichtet. Die ständigen Ausstellungen<br />

befassen sich vor allem mit den<br />

Repräsentanten des „Blauen Reiter“,<br />

Gabriele Münter, August Macke, Franz<br />

Marc und den „Russen“ Jawlensky und<br />

Kand<strong>in</strong>sky.<br />

Die Sonderausstellung nimmt <strong>in</strong>sgesamt<br />

vier kle<strong>in</strong>ere Räume e<strong>in</strong> und ist mit allem<br />

bestückt, was auf die enge Verb<strong>in</strong>dung<br />

der Mitglieder des „Blauen Reiter“ und<br />

<strong>Japan</strong> h<strong>in</strong>weist. Konkret gesagt, kauften<br />

und besaßen sie japanische Holzschnittblätter,<br />

diskutierten über die Pr<strong>in</strong>zipien<br />

der japanischen Kunst, oder nahmen<br />

Holzschnitte <strong>in</strong> den berühmten Almanach<br />

von 1912 auf. Franz Marc besaß sogar<br />

e<strong>in</strong>en Speckste<strong>in</strong>stempel mit e<strong>in</strong>em Shishi<br />

(Löwenhund) und se<strong>in</strong>en Initialen, mit<br />

dem er Briefe und Zeichnungen stempelte,<br />

ganz nach den japanischen Vorbildern.<br />

Roter Kimono<br />

Aufn.: Georg Pr<strong>in</strong>z<br />

Dieses Interesse und die Beschäftigung mit <strong>Japan</strong> bei den „Blauen Reitern“ waren bislang<br />

nicht bekannt. Es ist der Kurator<strong>in</strong> Frau Dr. Salmen zu verdanken, die mit großer Mühe und<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 16


viel Engagement die Stücke zusammengebracht hat. Wer hätte gedacht, dass sich Franz Marc<br />

für die Abbildung e<strong>in</strong>er Hirschkuh direkt<br />

e<strong>in</strong> Vorbild von Hokusai ausgesucht hat?<br />

Nicht nur <strong>in</strong> der Siebold-Sammlung im<br />

Münchner Völkerkundemuseum bef<strong>in</strong>den<br />

sich „Manga“-Bände von Katsushika Hokusai,<br />

auch Marc und andere besaßen diese<br />

berühmten Skizzenbücher, die für den<br />

„Japonismus“ so wichtig wurden.<br />

Informationen<br />

Aufn.: Georg Pr<strong>in</strong>z<br />

Frau Dr. Salmen war auch so freundlich,<br />

uns selbst zu führen und die vielen Details<br />

zu erläutern, die den Wert der Ausstellung<br />

ausmachen. Auch der Dauerausstellung im<br />

„Münter-Raum“ und der kle<strong>in</strong>en Präsentation<br />

über Ödon von Horvath widmeten<br />

sich bei dieser Gelegenheit e<strong>in</strong>ige Mitglieder.<br />

E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Mittagessen <strong>in</strong> den schönen Räumen des „Griesbräu“ und bei strahlendem<br />

Sonnensche<strong>in</strong> brachte viele Gespräche und Diskussionen über das Gesehene.<br />

Es war e<strong>in</strong> gelungener Ausflug und e<strong>in</strong>e seltene Gelegenheit, diese Zusammenhänge, mit<br />

denen die Kunstgeschichte sich bisher nicht beschäftigt hat, zu verstehen.<br />

Die Ausstellung ist noch bis 6. November <strong>2011</strong> geöffnet.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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Das Tohoku-Erdbeben<br />

Wirtschaftliche Auswirkungen<br />

E<strong>in</strong> Beitrag des Vorstandmitglieds der DJG <strong>in</strong> Bayern e.V.,<br />

Prof. Dr. Franz Waldenberger, und Dipl.-Kfm Jens Eilker,<br />

zu den wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

der Dreifach-Katastrophe <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> vom 11.03.<strong>2011</strong><br />

Am 11. März <strong>2011</strong> um 14:46 Uhr erschütterte<br />

e<strong>in</strong>es der stärksten, weltweit je registrierten<br />

Erdbeben den Osten der japanischen<br />

Haupt<strong>in</strong>sel Honshu. Das Beben mit<br />

der Stärke Mw9.0 auf der Momenten-<br />

Magnitudenskala ereignete sich 130 km<br />

vor der Küste der Präfektur Miyagi <strong>in</strong> 24<br />

km Tiefe. Es setzte e<strong>in</strong>e Energie frei, die<br />

1.400-mal stärker war als beim Beben von<br />

Kobe im Jahr 1995. Das Hauptbeben vom<br />

11. März löste bis zu 18 Meter hohe Flutwellen<br />

aus. Die Ersten erreichten <strong>in</strong> we-<br />

1Hafen von Iwaki<br />

niger als e<strong>in</strong>er Stunde die Nordostküste<br />

Honshus und spülten zum Teil ganze<br />

Ortschaften weg. Durch die Tsunami<br />

wurden auch die Kühlsysteme der Reaktoren<br />

im Kernkraftwerk Fukushima<br />

Daiichi außer Betrieb gesetzt. Es kam<br />

daraufh<strong>in</strong> <strong>in</strong> den folgenden vier Tagen zu<br />

partiellen Kernschmelzen <strong>in</strong> drei Reaktoren.<br />

Der Störfall wurde am 15. April von<br />

der Nuclear and Industrial Safety Agency<br />

des METI mit der höchstmöglichen Gefahrenstufe<br />

7 bewertet und damit der<br />

Katastrophe von Tschernobyl im Jahr<br />

1986 gleichgestellt.<br />

Die wirtschaftlichen Auswirkungen nehmen<br />

sich im Vergleich zu dem Verlust an<br />

Menschenleben und dem Leid der direkt<br />

Betroffenen bescheiden aus. Gemessen an<br />

der Zahl der Erdbeben- und Tsunamiopfer<br />

und der zerstörten Gebäude waren die<br />

Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima<br />

am stärksten betroffen. Die drei Präfekturen<br />

verfügen über 9,5% der japanischen<br />

Landfläche, werden allerd<strong>in</strong>gs von<br />

nur 4,5% der Gesamtbevölkerung bewohnt<br />

und trugen im Jahr 2008 lediglich<br />

knapp 4% zur japanischen Wirtschaftsleistung<br />

bei.<br />

Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene liegt<br />

der direkte Schaden von knapp 17 Billionen<br />

Yen bei etwa 3,5% des BIP und damit<br />

deutlich über den durch das Kobe-<br />

Erdbeben von 1995 verursachten Wertverlusten<br />

<strong>in</strong> Höhe von damals 1,9% des<br />

BIP. Die geschätzten E<strong>in</strong>kommensverluste<br />

belaufen sich mittelfristig auf 3,5 bis 5,9<br />

Billionen Yen, was vor allem auf die Unterbrechung<br />

von Lieferketten zurückzuführen<br />

ist, die bed<strong>in</strong>gten, dass sich die<br />

lokalen Produktionsausfälle auf nachgelagerte<br />

Wertschöpfungsstufen im In- und<br />

Ausland übertrugen. Dank des raschen<br />

Wiederaufbaus der Infrastruktur und der<br />

Produktionsanlagen s<strong>in</strong>d die Probleme<br />

<strong>in</strong>zwischen bereits weitestgehend behoben.<br />

Die Vermögens- und E<strong>in</strong>kommensverluste<br />

werden durch Versicherungsleistun-<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 18


gen, Schadensersatzleistungen des Unternehmens<br />

Tokyo Electric, staatliche Hilfen,<br />

nationale und <strong>in</strong>ternationale Spenden<br />

sowie durch den E<strong>in</strong>satz freiwilliger Helfer<br />

auf mehrere Schultern verteilt. Die<br />

Hauptlast trägt jedoch der Staat. Sollte die<br />

japanische Regierung e<strong>in</strong>en dritten Nachtragshaushalt<br />

<strong>in</strong> Höhe der aktuell diskutierten<br />

Summe von ca. 8 Billionen Yen für<br />

katastrophenbed<strong>in</strong>gte Ausgaben verabschieden,<br />

würde der Staat für ca. 60% der<br />

Gesamtverluste aufkommen. Die F<strong>in</strong>anzierung<br />

durch Schuldenaufnahme sollte<br />

die Regierung jedoch vor ke<strong>in</strong>e dramatischen<br />

Probleme stellen, denn nach wie<br />

vor kann sie sich zu außerordentlich<br />

niedrigen Z<strong>in</strong>sen langfristig ref<strong>in</strong>anzieren.<br />

Mittelfristig könnte der Ausfall an Stromerzeugungskapazität<br />

die weitere Erholung<br />

bedrohen. Die Kanto- und Tohoku-<br />

Region, die 40% der japanischen Wirtschaftsleistung<br />

erbr<strong>in</strong>gen, müssen aufgrund<br />

des Ausfalls der Kernkraftwerke <strong>in</strong><br />

Fukushima und Onagawa mit e<strong>in</strong>er um<br />

20% ger<strong>in</strong>geren Stromkapazität auskommen.<br />

E<strong>in</strong> weniger heißer Sommer und<br />

umfangreiche sowie zum Teil <strong>in</strong>novative<br />

Energiesparmaßnahmen haben verh<strong>in</strong>dert,<br />

dass es auch <strong>in</strong> den nachfragestarken<br />

Sommermonaten zu Ausfällen kam.<br />

Versorgungsengpässe könnten <strong>in</strong>des <strong>in</strong><br />

Westjapan auftreten. Zurzeit s<strong>in</strong>d verschiedene<br />

Kernkraftwerke zu rout<strong>in</strong>emäßigen<br />

Untersuchungen abgeschaltet.<br />

Damit diese ihren Betrieb wieder aufnehmen<br />

können, muss unter anderem der<br />

jeweilige Präfekt die Wieder<strong>in</strong>betriebnahme<br />

erlauben. Aufgrund des vielerorts<br />

spürbaren regionalen Widerstands<br />

könnte die Zustimmung versagt bleiben.<br />

Noch ist unklar, <strong>in</strong> welchem Umfang es<br />

zu e<strong>in</strong>er energiepolitischen Wende kommen<br />

wird. Zu erwarten ist e<strong>in</strong>e Verschiebung<br />

im Energiemix: weniger Kernenergie<br />

und dafür mehr erneuerbare Ener-<br />

gien. Zu hoffen ist, dass es gel<strong>in</strong>gt, die<br />

radioaktive Kontam<strong>in</strong>ierung zu beseitigen<br />

und umfassende Kontrollen e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Damit würde e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität<br />

im Inland und des Images <strong>Japan</strong>s im<br />

Ausland geleistet.<br />

Katastrophen bergen Chancen <strong>in</strong> Form<br />

Ins Landes<strong>in</strong>nere gespülte Trümmerreste<br />

von Lerneffekten sowie Modernisierungs-<br />

und Innovationspotenzialen. Für <strong>Japan</strong><br />

wäre hier <strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>e bessere f<strong>in</strong>anzielle<br />

Absicherung gegen Erdbeben-<br />

Risiken und e<strong>in</strong>e effektivere Vorsorge<br />

gegen Tsunami zu nennen. Ende März<br />

2010 waren lediglich 23% der privaten<br />

Hauseigentümer gegen Erdbeben versichert.<br />

In Miyagi waren es immerh<strong>in</strong><br />

33%, <strong>in</strong> Fukushima und Iwate dagegen<br />

nur 14% bzw. 12%. Immerh<strong>in</strong> stieg <strong>in</strong> den<br />

ersten drei Monaten nach dem Beben die<br />

private Nachfrage nach Versicherungspolicen<br />

um 14,5% gegenüber dem Vorjahr.<br />

Es kann hier sicherlich von positiven<br />

Lerneffekten gesprochen werden. Grundsätzlich<br />

muss sich der Staat aber fragen,<br />

warum die Erdbebenversicherung so<br />

wenig nachgefragt wird. <strong>Japan</strong>ische Privathaushalte<br />

s<strong>in</strong>d, wie die hohe <strong>in</strong>dividuelle<br />

Sparquote, die Deckung durch Lebensversicherungsverträge<br />

und die extrem<br />

konservative Anlage des F<strong>in</strong>anzvermögens<br />

zeigen, eigentlich sehr risikoscheu.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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Ebenso sollte sich <strong>Japan</strong> konkret Gedanken<br />

über e<strong>in</strong>e regionale Verteilung politischer<br />

und wirtschaftlicher Lenkungsfunktionen<br />

machen, um die Steuerung des<br />

Landes im Fall e<strong>in</strong>es die Hauptstadt unmittelbar<br />

treffenden Großbebens sichern<br />

zu können. Hätte das Beben Tokio direkt<br />

getroffen, wäre der mit über 30 Millionen<br />

Menschen größte Agglomerationsraum<br />

der Welt <strong>in</strong> die Katastrophe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gezogen<br />

worden. So bewundernswert die<br />

Bautechnik ist, die e<strong>in</strong>er Belastung bis 5+<br />

sehr gut standhielt, bei Stärken von 6 und<br />

darüber h<strong>in</strong>aus wird auch sie versagen.<br />

Die wichtigste Vorkehrung, die hier getroffen<br />

werden kann, um Schaltzentren<br />

im Krisenfall funktionsfähig zu halten,<br />

heißt Dekonzentration. Sie steht schon<br />

Jahrzehnte auf der regionalpolitischen<br />

Agenda <strong>Japan</strong>s. Jetzt wäre e<strong>in</strong>e Chance,<br />

die Initiative neu zu beleben. Die Folgen<br />

e<strong>in</strong>es die Kanto-Region direkt treffenden<br />

Großbebens würden damit gem<strong>in</strong>dert<br />

und die Regionen <strong>Japan</strong>s könnten davon<br />

profitieren.<br />

<strong>Japan</strong>s Reputation als e<strong>in</strong>e technologisch<br />

führende Industrienation mit hohen Qualitätsstandards<br />

hat unter dem E<strong>in</strong>druck<br />

der Sorglosigkeit bei der Sicherung der<br />

Kernkraftwerke und im Zuge der dadurch<br />

verursachten radioaktiven Verseuchung<br />

erheblich gelitten. Aus dem Fokus<br />

geriet dabei die erstaunliche Robustheit<br />

der Gebäude und Versorgungs<strong>in</strong>frastruktur,<br />

die aufgrund strenger Sicherheitsstandards<br />

auch sehr starken Erschütterungen<br />

standhielten. Aus der Erdbebensicherheit<br />

könnte <strong>Japan</strong>s Bauwirtschaft<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerbsvorteil<br />

ziehen. Das Gleiche gilt für den<br />

Sh<strong>in</strong>kansen. Das Frühwarnsystem, das<br />

verh<strong>in</strong>derte, dass die 27 zur Zeit des Bebens<br />

die <strong>in</strong> Tohoku verkehrenden Züge<br />

entgleisten, kann als zusätzlicher Quali-<br />

tätsvorteil im <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb<br />

vermarktet werden. Hätte man bei der<br />

Vorsorge gegen Flutwellen die gleiche<br />

Sorgfalt walten lassen wie bei den Gebäudevorschriften,<br />

wären statt der ca.<br />

20.000 Opfer nur 2.000 zu beklagen und<br />

der schlimmste nukleare Störfall seit<br />

Tschernobyl wäre vermieden worden.<br />

Die Welt würde <strong>Japan</strong> wegen se<strong>in</strong>er sicheren<br />

Bautechnologie und des Frühwarnsystems<br />

se<strong>in</strong>er Schnellzüge bewundern.<br />

Stattdessen wird das Land wegen<br />

se<strong>in</strong>er Sorglosigkeit bei der Sicherung der<br />

Kernkraftwerke heftig kritisiert und aus<br />

Angst um die radioaktive Belastung der<br />

Umwelt gemieden bzw. boykottiert.<br />

Die Überw<strong>in</strong>dung der Stromverknappung<br />

und die Rückgew<strong>in</strong>nung des Vertrauens<br />

ausländischer Käufer, Touristen<br />

und Investoren <strong>in</strong> die Sicherheit des Landes<br />

stellen die wichtigsten Herausforderungen<br />

auf dem Weg zur Erholung der<br />

Wirtschaft dar. Hier ist nicht zuletzt die<br />

politische Elite gefordert. <strong>Japan</strong> braucht<br />

gerade nach e<strong>in</strong>er solchen Krise e<strong>in</strong>e<br />

Regierung, die es versteht, das Land<br />

<strong>in</strong>ternational angemessen zu repräsentieren<br />

und se<strong>in</strong>e Qualitäten und Potenziale<br />

überzeugend darzustellen.<br />

(Kurzfassung e<strong>in</strong>es Beitrags zu „<strong>Japan</strong><br />

<strong>2011</strong>. Politik, Wirtschaft und <strong>Gesellschaft</strong>“<br />

Hrsg. von David Chiavicci und Iris Wieczorek,<br />

Berl<strong>in</strong>: VSJF, <strong>2011</strong>)<br />

Aufnahmen: Karl Schlotter, Mitglied der<br />

DJG <strong>in</strong> Bayern e.V.<br />

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Krisenlektionen aus <strong>Japan</strong><br />

Können wir bei der Bewältigung unserer F<strong>in</strong>anzkrise von <strong>Japan</strong><br />

lernen? E<strong>in</strong> Beitrag von Prof. Dr. Helmut Becker, Tokyo<br />

Dem amerikanischen Notenbankchef Ben<br />

Bernanke eilt noch immer der Ruf voraus,<br />

sich<br />

als vormaliger Pr<strong>in</strong>ceton-Professor <strong>in</strong>tensiv<br />

dem Studium der Depression der 30er<br />

Jahre <strong>in</strong> den USA gewidmet und dadurch<br />

für se<strong>in</strong>e heutige Position hervorragend<br />

qualifiziert zu se<strong>in</strong>. Das Resultat se<strong>in</strong>er<br />

wissenschaftlichen Studien auf e<strong>in</strong><br />

Schlagwort reduziert: Deflation repräsentiert<br />

das schlimmste aller Übel, das es um<br />

jeden Preis – auch den der <strong>in</strong>flationären<br />

Aufblähung – zu vermeiden gilt.<br />

Spätestens seit den Terroranschlägen vom<br />

11. September 2001 avanciert dieses geld-<br />

und fiskalpolitische Credo zur fast alle<strong>in</strong>igen<br />

Handlungsmaxime der<br />

Fischmarkt Tsukiji Aufn.: L. Paysen<br />

F<strong>in</strong>anzauficht und der Wirtschaftspolitik<br />

der USA. Doch es beschränkte sich nicht<br />

nur auf die Lehren aus den 30er Jahren,<br />

sondern auf e<strong>in</strong>e konkrete Fallstudie<br />

angeblich massiven Makromismanage-<br />

ments <strong>in</strong> Tokio nach dem Platzen der<br />

gigantischen Spekulationsblase ab 1991.<br />

Spätestens mit dem Beg<strong>in</strong>n des Kollapses<br />

japanischer Banken, Brokerhäuser und<br />

Lebensversicherungsgesellschaften<br />

schwoll die Schar amerikanischer Souffleure<br />

für Tokio drastisch und – da sich<br />

<strong>Japan</strong> den amerikanischen Rezepten<br />

widersetzte – ihre Tonart rutschte zügig<br />

ab <strong>in</strong>s Schulmeisterliche und <strong>in</strong> arrogante<br />

Bevormundungsversuche.<br />

Es kam deshalb e<strong>in</strong>em persönlichen<br />

Triumpf von Ben Bernanke und dem<br />

damaligen Notenbankchef Alan Greenspan<br />

gleich, dass Tokio kurz nach der<br />

Jahrtausendwende e<strong>in</strong>e hartnäckige Deflation<br />

und e<strong>in</strong> „verlorenes Jahrzehnt“<br />

konzedieren musste. Wo lagen die Versäumnisse<br />

von <strong>Japan</strong>s Krisenmanagement<br />

<strong>in</strong> amerikanischer Wertung? Tokio<br />

hatte sich mittels dreizehn Konjunkturzusatzhaushalten<br />

im gigantischen Volumen<br />

von 132 Bio. Yen (heute rund 1230 Mrd.<br />

Euro) um Wachstum bemüht, dabei die<br />

öffentlichen F<strong>in</strong>anzen ru<strong>in</strong>iert, ohne mittels<br />

gesamtwirtschaflich nutzloser Infrastruktur<strong>in</strong>vestitionen<br />

der Konjunktur die<br />

erhofften Impulse zu geben.<br />

Erst gut e<strong>in</strong>e Dekade nach Anbruch des<br />

„verlorenen Jahrzehnts“ ließ sich die erst<br />

wenige Jahre zuvor <strong>in</strong> Unabhängigkeit<br />

entlassene Bank von <strong>Japan</strong> (BoJ) vom Duo<br />

Greenspan/Bernanke auf den Tugendpfad<br />

quantitativer Lockerung mit gegen<br />

Null s<strong>in</strong>kenden Kapitalkosten und nahezu<br />

unbeschränkt abrufbarer Liquidität<br />

locken. Die Folgen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> zu besichtigen:<br />

Unter dem Aspekt der Bekämp-<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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fung der Deflation hat <strong>Japan</strong> gerade<br />

abermals e<strong>in</strong>e „verlorene Dekade“ abhaken<br />

müssen.<br />

Diese Krisenlektion sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> den USA<br />

wenig Nachdenklichkeit ausgelöst und<br />

die Regierungen der Euro-Staaten überhaupt<br />

noch nicht erreicht zu haben. Denn<br />

bei allem Respekt vor der <strong>in</strong>tensiven<br />

Beschäftigung mit dem 30er Jahren g<strong>in</strong>g<br />

es <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> ab 1991 um e<strong>in</strong> anderes Krisenszenario<br />

als zwischen den Weltkriegen:<br />

Um Trümmerbeseitigung nach dem<br />

Zerfall exzessiver und geplatzter Vermögenspreise.<br />

Als sich Tokio zu e<strong>in</strong>er extrem<br />

lockeren Geldpolitik überreden ließ,<br />

war der alles entscheidende Prozess von<br />

Immobilien- und Aktienpreisverfall,<br />

daraus folgender Entschuldung sowie<br />

unumgänglichen Abbaus <strong>in</strong>dustrieller<br />

und f<strong>in</strong>anzstruktureller Überkapazitäten<br />

noch <strong>in</strong> vollem Gange. Selbst die massive<br />

öffentliche Rekapitalisierung des Bankensektors<br />

samt Zwangsfusion von 21 Großbanken<br />

zu drei Megabanken und zwei<br />

Großbanken stabilisierte zwar die F<strong>in</strong>anzwirtschaft,<br />

führte aber nicht zur<br />

Beendigung deflatorischer Schrumpfung,<br />

zu Wachstumsimpulsen, Investitionen<br />

und Konsumaufschwung.<br />

Nutznießer des Jahrzehnts der japanischen<br />

„Nullz<strong>in</strong>spolitik“ blieben notorische<br />

Schuldner: die öffentlichen Hände<br />

des Inselreichs und ausländischen<br />

Schuldner, die sich mit Carry Trades<br />

(Z<strong>in</strong>sdifferenzgeschäften) für neue Spekulationen<br />

rüsteten. Konjunkturaufschwung<br />

lässt sich durch extrem lockere<br />

Geldpolitik alle<strong>in</strong> jedenfalls nicht erreichen,<br />

lautet die Botschaft von zwei „verlorenen<br />

Jahrzehnten“ <strong>Japan</strong>s. Noch heute<br />

gilt Entschuldung als oberste Priorität der<br />

Privatwirtschaft und des Sparers <strong>in</strong> <strong>Japan</strong>.<br />

Zum Juniultimo dieses Jahres rangierte<br />

das Verhältnis von Kreditausreichungen<br />

zu Depositen bei allen japanischen Banken<br />

bei rekordtiefen 71% (425 Bio. Yen,<br />

4000 Mrd. Euro), womit die saloppe<br />

Weisheit der amerikanischen Notenbank<br />

widerlegt ist, man könne die „Pferde zur<br />

Traenke tragen“. Die drängt es nicht <strong>in</strong>s<br />

Risiko erneuter Verschuldung, sondern <strong>in</strong><br />

die Arme des Staates. Alle<strong>in</strong> <strong>Japan</strong>s Pri-<br />

Fischmarkt Tsukiji Aufn.: L. Paysen<br />

vatbanken halten heute <strong>in</strong>ländische Regierungsanleihen<br />

im Volumen von 158<br />

Bio. Yen (1476 Mrd. Euro), was bemerkenswerten<br />

19% ihrer Bilanzsumme entsprecht.<br />

Vor zwanzig Jahren kümmerte<br />

die Vergleichsquote trotz sehr hoher<br />

Kupons bei nur 3% der Bilanzsumme.<br />

Und auch dieser Aspekt gehört unbed<strong>in</strong>gt<br />

<strong>in</strong> die Bewertung, wenn man über<br />

die Vorteile von Deflation oder Inflation<br />

räsoniert: Wer fungiert als Gläubiger der<br />

verschuldeten öffentlichen Hand?<br />

Während sich Europa und die USA über<br />

die Macht der Märkte und vor allem die<br />

von beiden Lagern <strong>in</strong>strumentalisierten<br />

(siehe Basel III), aber heute modisch verteufelten<br />

Rat<strong>in</strong>gagenturen erregen, existiert<br />

dieser Diskurs <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> nicht. Herab-<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 23


stufungen des japanischen Rat<strong>in</strong>gs werden<br />

mit e<strong>in</strong>em Halbsatz zur Kenntnis<br />

genommen und gehen an der Yen-Parität<br />

und den Yen-Z<strong>in</strong>sen völlig spurlos vorüber.<br />

. Für die BoJ besteht ke<strong>in</strong> Anlass, ihre<br />

Bilanzsumme b<strong>in</strong>nen drei Jahren wie die<br />

US-Notenbank zu verdreifachen und sie<br />

toleriert sogar den superfesten Yen, obwohl<br />

sie für Korrekturen h<strong>in</strong>reichend<br />

gerüstet ist.<br />

<strong>Japan</strong> sonnt sich <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>maligen Fähigkeit,<br />

die enormen öffentlichen Schulden<br />

von 944 Bio. Yen oder 8820 Mrd. Euro<br />

Fischmarkt Tsukiji Aufn.: L. Paysen<br />

(198% des BIP per30.6. <strong>2011</strong>) komplett<br />

und mühelos durch Inlandsgläubiger<br />

f<strong>in</strong>anzieren zu können, die sich mit der<br />

Komb<strong>in</strong>ation aus niedrigen Nom<strong>in</strong>alz<strong>in</strong>sen<br />

bei sehr viel höheren Realz<strong>in</strong>sen als<br />

etwa im Dollar-Raum e<strong>in</strong>gerichtet haben.<br />

Den negativen Realz<strong>in</strong>sen im Dollar von<br />

42,7 Basispunkten stehen gegenwärtig bei<br />

ebenfalls Zehnjahreslaufzeiten im Yen<br />

positive 88,3 Basispunkte gegenüber.<br />

Diese Renditedifferenz verursacht zugleich<br />

e<strong>in</strong>e wachsende ausländische<br />

Nachfrage nach den zuvor so kritisch<br />

beargwöhnten japanischen Staatsanleihen<br />

(JGB). Zum Juniultimo hielten Ausländer<br />

bereits 7,4% aller JGB, deren Volumen 901<br />

Bio. Yen erreicht, während der Anteil<br />

zwölf Monate zuvor erst bei 6,0% stand.<br />

Zu den ausländischen Netto<strong>in</strong>vestoren<br />

von JGB zählen seit zehn Monaten <strong>in</strong><br />

Folge auch Ch<strong>in</strong>a und andere ausländische<br />

Notenbanken, die ihre Bestände<br />

b<strong>in</strong>nen zwölf Monaten um 24,6% auf gut<br />

35 Bio. Yen ausgebaut haben.<br />

Bernanke mag bisher den Erfolg an se<strong>in</strong>e<br />

Fahnen heften, die japanische „Deflationsfalle“<br />

vermieden zu haben. Aber warum<br />

sollte sich das Ausland mit negativen<br />

Dollar-Realz<strong>in</strong>sen begnügen? Die<br />

beständig wiederholte Beteuerung aus<br />

den USA, das japanische Deflationsdilemma<br />

vermeiden zu können, wirkte<br />

vielversprechender, wenn Wash<strong>in</strong>gton<br />

se<strong>in</strong>e Defizite selbst f<strong>in</strong>anzieren könnte.<br />

Und vor allem, wenn der Preise<strong>in</strong>bruch<br />

am Immobilienmarkt als Folge des<br />

Deleverag<strong>in</strong>gs gestoppt wäre. Das setzt<br />

Wachstum voraus, das trotz verzweifelter<br />

quantitativer Lockerung und Z<strong>in</strong>smanipulationen<br />

nicht wirklich <strong>in</strong> Sicht ist.<br />

Das forsche Auftreten des amerikanischen<br />

F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isters im Diskurs mit<br />

se<strong>in</strong>en Kollegen aus Euroland steht ganz<br />

<strong>in</strong> der Tradition der oft anmaßenden<br />

Ratschläge an Tokio vor zehn, auszuschließen<br />

Jahren. Aber auch die EU-<br />

Europäer haben die Krisenlektion aus<br />

<strong>Japan</strong> offenbar nicht zur Kenntnis genommen,<br />

wenn sie sich bei staatlicher<br />

Teilkapitalierung notleidender Banken<br />

schwer tun. Die hat <strong>Japan</strong>s Steuerzahler<br />

abgesehen von der Abwicklung der sechs<br />

Hypothekenbanken 1996 praktisch nichts<br />

gekostet und ist weitgehend abgeschlossen.<br />

Die USA und Euroland können so manches<br />

von dem Land lernen, das <strong>in</strong> den<br />

80er Jahren der Maßstab allen Erfolges<br />

war: von <strong>Japan</strong>.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 24


<strong>Japan</strong>ischer Fußballstar <strong>in</strong> Bayern<br />

Mit Hajime Hosogai hat Erstligist Bayer 04 Leverkusen e<strong>in</strong>en<br />

defensiven Mittelfeldspieler unter Vertrag genommen.<br />

Derzeit ist der junge <strong>Japan</strong>er an den FC Augsburg ausgeliehen,<br />

der <strong>in</strong> der Saison 2010/11 erstmals den Aufstieg<br />

<strong>in</strong> die Erste Bundesliga geschafft hat.<br />

Wann wurde Ihr Interesse am Fußball geweckt?<br />

Im K<strong>in</strong>dergartenalter. Ich war 5 Jahre alt, als me<strong>in</strong>e 3 Jahre älteren Zwill<strong>in</strong>gsbrüder mich zu<br />

ihren Fußballtreffen mitgenommen haben. E<strong>in</strong><br />

Jahr später, mit 6 Jahren, b<strong>in</strong> ich dann <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong><br />

„Maebashi Junior Youth“ e<strong>in</strong>getreten. Me<strong>in</strong>e<br />

High School „Maebashi Iku’ei“ unterhielt aktive<br />

Sportclubs wie Judo, Baseball u.ä. Der Fußball-<br />

Club war allerd<strong>in</strong>gs der größte. Me<strong>in</strong>e Schule<br />

nimmt auch jedes Jahr am „Fußball Nationalspiel<br />

für Jugend“ teil.<br />

Sie waren selbst Spieler der Jugend-<br />

Nationalmannschaft.<br />

Ja, me<strong>in</strong>e erste Nationalspieler-Erfahrung war <strong>in</strong><br />

der U15 Nationalmannschaft. Seitdem war ich <strong>in</strong><br />

jedem Jahr bis U19 dabei.<br />

Ihre Profikarriere begann mit Ihrem E<strong>in</strong>tritt zu<br />

den Urawa Red Diamonds im Jahr 2005.<br />

Das stimmt. Im dritten Schuljahr von der High<br />

School, als ich 18 Jahre alt war, b<strong>in</strong> ich zum „Schüler<br />

mit besonderer Leistung“ gekürt worden. Dies<br />

ermöglichte mir, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Profimannschaft mitzuspielen.<br />

Es gab damals landesweit drei Schüler mit<br />

dieser Befähigung. E<strong>in</strong>er davon war Keisuke Honda<br />

(Anmerkung: Keisuke Honda ist wie Hajime<br />

Hosogai Mittelfeldspieler <strong>in</strong> der japanischen Nationalmannschaft).<br />

Weshalb ist Ihre Entscheidung auf die Urawa Red Diamonds gefallen?<br />

Als Schüler mit besonderer Leistung habe ich bereits Gelegenheit gehabt, bei den Urawa Red<br />

Diamonds mitzuspielen und bekam damals viel Feedback von dem Vere<strong>in</strong>. Das ist der<br />

Grund, warum ich mich für diesen Vere<strong>in</strong> entschieden hatte. Außerdem ist er der größte<br />

Fußballvere<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Japan</strong>.<br />

Der Name Urawa Red Diamonds ist verbunden mit dem Tra<strong>in</strong>er Guido Buchwald.<br />

Das ist richtig. Die Urawa Red Diamonds haben viele deutsche Tra<strong>in</strong>er gehabt. In me<strong>in</strong>er 6-<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 25


jährigen Spielerzeit <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> habe ich immer unter e<strong>in</strong>em deutschen Tra<strong>in</strong>er gespielt. Im<br />

ersten Jahr war es der Weltmeister Guido Buchwald, der sogar e<strong>in</strong> wenig <strong>Japan</strong>isch sprechen<br />

konnte. Danach kamen Holger Osieck und Gert Engels. Zuletzt habe ich unter Volker F<strong>in</strong>ke<br />

gespielt, der jetzt Sportdirektor beim FC Köln ist. Pierre Littbarski und se<strong>in</strong>e japanischen<br />

Ehefrau habe ich übrigens auch e<strong>in</strong>mal kennengelernt.<br />

In welcher Sprache prache verständigen Sie sich mit Ihren Kollegen <strong>in</strong> Augsburg?<br />

Bei den Meet<strong>in</strong>gs und im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g redet der Tra<strong>in</strong>er nur <strong>Deutsch</strong>. Offen gesagt verstehe ich<br />

ihn kaum. Ich habe ja ke<strong>in</strong>en Dolmetscher. Wenn Hilfsmittel ittel wie e<strong>in</strong>e Skizze oder die Tafel<br />

zum E<strong>in</strong>satz kommen, bekomme ich mehr mit. Aber die Details zu<br />

verstehen, ist für mich immer noch schwierig. Sprachschwierigke<br />

Sprachschwierigkeiten<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Problem, das ich bis jetzt so nicht kannte. In <strong>Japan</strong> ist<br />

die Anzahl der ausländischen schen Vertragsspieler begrenzt auf 3 pro<br />

Vere<strong>in</strong>. Deshalb war ich nie mit sprachlichen Problemen konfro konfrontiert.<br />

Ich hoffe jedoch, dass ich die gegenwärtigen Schwierigkeiten<br />

bald überw<strong>in</strong>den und sie als e<strong>in</strong> Sprungbrett für die Zukunft nutzen<br />

kann. Immerh<strong>in</strong> verstehe stehe ich die deutsche Sprache jetzt schon viel<br />

besser als am Anfang. fang. Mit den anderen Spielern kommuniziere ich<br />

auf Englisch, denn auf Englisch kann ich mich viel besser verstä verständigen<br />

als auf <strong>Deutsch</strong>. Außerdem s<strong>in</strong>d die meisten Mannschaft<br />

Mannschafts-<br />

mitglieder ausländische sche Spieler und sie sprechen daher ohneh<strong>in</strong><br />

Englisch. So habe ich also gezwungenermaßen zwungenermaßen mehr Gelegenheit<br />

Gelegenheit,<br />

mich auf Englisch zu unterhalten als auf <strong>Deutsch</strong>.<br />

Besuchen Sie denn e<strong>in</strong>en <strong>Deutsch</strong>-Kurs?<br />

Leider nicht. Zum Kursbesuch fehlt mir Zeit, aber zu Beg<strong>in</strong>n hatte ich Privatunterricht gge<br />

nommen. Diesen habe ich aus Zeitmangel jetzt aber unterbrochen. Ich denke jedoch, dass ich<br />

mich noch verstärkt um me<strong>in</strong>e Sprache kümmern muss.<br />

Bis 2013 s<strong>in</strong>d Sie ja noch <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land.<br />

So lange der Vertrag läuft, werde ich auf jeden Fall hier se<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus, wenn sich die<br />

Gelegenheit bietet, möchte chte ich auch gerne weiter <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land bleiben. In dieser H<strong>in</strong>sicht<br />

ist das Erlernen der Sprache natürlich sehr wichtig.<br />

Wenn man die Sprache versteht, macht der Aufenthalt im Ausland auch mehr Spaß.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs. Manchmal verstehe ich, was as gesagt wurde. Das s<strong>in</strong>d dann glückliche Augenbl Augenblicke!<br />

Aber ich kann noch nicht darauf reagieren, denn das Sprechen ist viel schwieriger als<br />

das Verstehen.<br />

Wie läuft es denn mit dem deutschen Essen?<br />

Für mich als Leistungssportler ist das oberste Gebot, Gewicht zu halten. Ich persönlich neige<br />

eher zu Gewichtsverlust. Darum komme ich regelmäßig hier <strong>in</strong>s Manyo und nehme gewoh gewohn-<br />

tes Essen zu mir. Ich bekomme hier verschiedene Hausmannskost nskost auch außerhalb des MMe<br />

nüs, wofür ich sehr dankbar b<strong>in</strong>. So kann ich e<strong>in</strong> konstantes Gewicht halten. Mit deutschem<br />

Essen sche<strong>in</strong>t mir dies schwieriger zu werden.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 26


Vielleicht haben Sie Glück und <strong>in</strong> Leverkusen gibt es auch so e<strong>in</strong>en netten Ort wie das<br />

Manyo.<br />

Im Augenblick ist für mich nur wichtig, <strong>in</strong> der kommenden Saison <strong>in</strong> Augsburg e<strong>in</strong>e gute<br />

Leistung zu erbr<strong>in</strong>gen. Ich mache mir noch ke<strong>in</strong>e Gedanken über Leverkusen.<br />

In der Münchener Allianz-Arena werden Sie <strong>in</strong> dieser Saison sicher Gelegenheit haben gegen<br />

den FC Bayern zu spielen.<br />

Ja, die Allianz-Arena ist e<strong>in</strong> Stadion der Extra-Klasse. Ich habe e<strong>in</strong>mal dort gespielt. Damals<br />

war der FC Augsburg noch <strong>in</strong> der 2. Bundesliga, und wir haben gegen 1860 München gespielt.<br />

Beim FC Bayern spielt derzeit auch e<strong>in</strong> japanischer Spieler, Takashi Usami. Er ist erst<br />

19 Jahre alt, aber e<strong>in</strong> sehr talentierter Spieler. Ich habe mit ihm <strong>in</strong> der japanischen Nationalmannschaft<br />

zusammen gespielt. Man sagt, er sei e<strong>in</strong> Fußball-Genie.<br />

In der Bundesliga s<strong>in</strong>d derzeit ziemlich viele japanische Spieler dabei. Woran glauben Sie<br />

liegt das?<br />

Das stimmt. In Wolfsburg spielt Hasebe, <strong>in</strong> Köln Mak<strong>in</strong>o, <strong>in</strong> Dortmund Kagawa, <strong>in</strong> Schalke<br />

Uchida, <strong>in</strong> Freiburg Yano, seit e<strong>in</strong>er Woche Ōtsu <strong>in</strong> Mönchengladbach. Ich schätze, es s<strong>in</strong>d<br />

mehr als 10 Spieler. E<strong>in</strong> Grund für die steigende Zahl japanischer Spieler <strong>in</strong> der Bundesliga<br />

ist me<strong>in</strong>er Ansicht nach die Leistung des japanischen Stürmers Kagawa bei Borussia Dortmund.<br />

Gibt es e<strong>in</strong>en Unterschied zwischen den japanischen und deutschen Spielern?<br />

Die deutschen Spieler s<strong>in</strong>d größer und kräftiger als <strong>Japan</strong>er. Mit anderen Worten, sie s<strong>in</strong>d<br />

stärker. Wir <strong>Japan</strong>er müssen ihnen mit Schnelligkeit und geschicktem Umgang mit dem Ball<br />

gegenüber treten.<br />

Gibt es e<strong>in</strong>en Unterschied zwischen dem japanischen und deutschen Spielstil?<br />

Die <strong>Japan</strong>er spielen als Mannschaft. Das Zusammenspiel hat Priorität. <strong>Deutsch</strong>e Spieler, so<br />

wie viele der anderen westlichen Spieler, verteidigen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie ihre eigene Position. Die<br />

<strong>Japan</strong>er verteidigen geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Position. Alle<strong>in</strong> hätte e<strong>in</strong> japanischer Spieler ke<strong>in</strong>e<br />

Chance, den Wettkampf gegen e<strong>in</strong>en deutschen Spieler zu gew<strong>in</strong>nen. Aber <strong>in</strong> der Mannschaft<br />

ist dies möglich. Die Mentalität der <strong>Japan</strong>er, geme<strong>in</strong>sam etwas erreichen, spiegelt sich<br />

auch im Fußball wieder.<br />

Was für e<strong>in</strong> Bild hatten Sie von <strong>Deutsch</strong>land, bevor Sie hierher gekommen s<strong>in</strong>d?<br />

Ich war bereits als U15-Spieler <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land und bee<strong>in</strong>druckt von der körperlichen Dom<strong>in</strong>anz<br />

der <strong>Deutsch</strong>en. Das betrifft <strong>in</strong>sbesondere die männlichen Sportler. Bei e<strong>in</strong>er gleichen<br />

Körpergröße s<strong>in</strong>d sie viel kräftiger als ich. Infolgedessen ist ihr Fußball auch kraftvoller.<br />

Deshalb wollte ich schon immer <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land bzw. Europa spielen. Ich verdanke me<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung zwar den Urawa Red Diamonds, habe das Angebot aus <strong>Deutsch</strong>land aber ohne<br />

Zögern angenommen, da ich überzeugt b<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Europa spielerisch wie menschlich e<strong>in</strong>en<br />

großen Fortschritt machen zu können.<br />

Sie sche<strong>in</strong>en sich <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land grundsätzlich sehr wohl zu fühlen. Gibt es irgendetwas,<br />

was Ihnen <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land nicht gefällt?<br />

Vielleicht wird es für mich schon hart, wenn ich täglich mit dem deutschen Essen ernähren<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 27


müsste. Auch das Erledigen von Formalitäten fällt mir schwer wegen des Mangels an<br />

Sprachkenntnissen. Umso dankbarer b<strong>in</strong> ich für die Hilfsbereitschaft der Menschen hier.<br />

Was für e<strong>in</strong> Auto fahren Sie?<br />

E<strong>in</strong>en schwarzen Audi 7. Dieses Modell gibt es <strong>in</strong> <strong>Japan</strong> bisher nur ganz selten. Es ist e<strong>in</strong> sehr<br />

schönes Auto. In <strong>Japan</strong> b<strong>in</strong> ich Mercedes gefahren, deshalb b<strong>in</strong> ich mit e<strong>in</strong>em l<strong>in</strong>ksgesteuerten<br />

Auto vertraut gewesen. Mit dem Rechtsverkehr hatte ich am Anfang allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> paar<br />

Probleme, speziell beim Abbiegen, aber jetzt habe ich mich schon daran gewöhnt.<br />

Sie s<strong>in</strong>d frisch verheiratet, nicht wahr?<br />

Das ist richtig. Unsere Hochzeit war im März. Ich b<strong>in</strong> für japanische Verhältnisse auch ziemlich<br />

jung verheiratet. Aber Sportler neigen allgeme<strong>in</strong> dazu früh zu heiraten. Ich möchte auch<br />

gerne irgendwann K<strong>in</strong>der haben.<br />

Würden Sie sich wünschen, dass Ihre K<strong>in</strong>der auch Fußballspieler werden?<br />

Das kommt darauf an, ob me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der es wollen. Ich fände es aber schön, wenn me<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>der mich beim Spiel sehen<br />

könnten. Die Zeit e<strong>in</strong>es<br />

aktiven Fußballers ist im<br />

Vergleich zu der e<strong>in</strong>es Baseballspielers<br />

eher kurz. Umso<br />

mehr wünsche ich mir e<strong>in</strong>e<br />

solche Gelegenheit, auch<br />

wenn me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der noch<br />

kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong> sollten.<br />

Haben Sie bereits Pläne für<br />

die Zeit nach Ihrer Karriere<br />

als Fußballer?<br />

Das weiß ich ehrlich gesagt<br />

noch nicht. Gegenwärtig<br />

konzentriere ich mich voll<br />

auf me<strong>in</strong>e Leistung als Fußballer.<br />

Aber natürlich habe ich sehr viele Begegnungen mit Menschen, die <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er<br />

Form mit Fußball zu tun haben. Vielleicht ergibt sich daraus etwas, was mich später beruflich<br />

prägt.<br />

Herr Hosogai, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft. Ganbatte<br />

kudasai.<br />

Vielen Dank. Ganbarimasu.<br />

Das Gespräch führten Keiko Oshima-Gerisch (vormaliges Vorstandsmitglied der DJG <strong>in</strong><br />

Bayern) und Heike Alps (Mitglied der DJG <strong>in</strong> Bayern). Unser Dank geht an dieser Stelle an<br />

Yoshihiko Tonami-Saji, den Inhaber des japanischen Restaurants Manyo <strong>in</strong> Augsburg, der den<br />

Kontakt zu Hajime Hosogai hergestellt und das Manyo freundlicherweise für den Gesprächsterm<strong>in</strong><br />

zur Verfügung gestellt hat.<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 28


Bisher wurden die folgenden Kanji e<strong>in</strong>geführt:<br />

� � � � � � � � � � � � � �<br />

� � � � � � � � � � � � � � �<br />

� � � � � � � � � � � � � �<br />

� � � � � � � � � � � � � � �<br />

� � � �.<br />

� TÔ,<br />

katana – Schwert<br />

Merksatz: Aus e<strong>in</strong>em Messer mit gebogener<br />

Kl<strong>in</strong>ge entwickeltes Kurzschwert.<br />

Komposita: ��� Nihon-tô japanisches<br />

Schwert, Samurai-Schwert; �� daitô<br />

Langschwert; �� shôtô Kurzschwert;<br />

kogatana (Taschen)Messer.<br />

Strichfolge: waagerechter Strich, Schrägstrich.<br />

� BUN<br />

– Teil; BU – Teil,<br />

Prozent(satz); FUN – M<strong>in</strong>ute; wa(keru) –<br />

(ver)teilen; trennen; wa(karu) – verstehen<br />

Merksatz: In acht � Stücke geteilt mit<br />

dem Messer �: Teil, teilen.<br />

Komposita: �� jûbun ausreichend, genügend;<br />

jippun, juppun zehn M<strong>in</strong>uten;<br />

Kanji Kurs<br />

���� jûbun no ichi e<strong>in</strong> Zehntel, 10%;<br />

�� ippun e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute; ichibu e<strong>in</strong> Zehntel;<br />

e<strong>in</strong> Hundertstel; ���� hachiji<br />

gofun 8:05 Uhr, fünf nach acht; �� daibu,<br />

daibun ziemlich; Ôita (Stadt auf Kyûshû).<br />

Anmerkung: Nicht nur bei den E<strong>in</strong>zelzeichen,<br />

sondern auch bei e<strong>in</strong>igen Komposita<br />

hängen Lesung und Bedeutung vom<br />

Kontext ab.<br />

� SETSU,<br />

den<br />

ki(ru) – schnei-<br />

Merksatz: In sieben � Stücke zerteilen<br />

mit dem Messer �: schneiden.<br />

Komposita: �� taisetsu wichtig; ���<br />

hitokire e<strong>in</strong>e Scheibe (Brot), e<strong>in</strong> Stück;<br />

���� kiriage Abschluss; Aufrundung;<br />

Aufwertung (Währung); ���� kirisage<br />

Kürzung; Herabsetzung; Abwertung<br />

(Währung).<br />

� SEKI,<br />

yû – Abend<br />

Merksatz: Die Sichelform des Mondes �<br />

wird sichtbar am Abend.<br />

Komposita: �� isseki e<strong>in</strong> Abend, e<strong>in</strong>es<br />

Abends; �� yûhi Abendsonne, unterge-<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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hende Sonne; �� Tanabata Sternenfest<br />

[unregelmäßige Lesung].<br />

Strichfolge: Schrägstrich l<strong>in</strong>ks oben, waagerechter,<br />

nach l<strong>in</strong>ks unten abknickender<br />

Strich, kurzer Schrägstrich.<br />

� MEI,<br />

Ruf, Ruhm<br />

MYÔ, na – Name;<br />

Merksatz: Beim Abend�gottesdienst<br />

preisen viele Münder Se<strong>in</strong>en Namen.<br />

Komposita: ���� nazukeru e<strong>in</strong>en<br />

Namen geben, nennen; �� meij<strong>in</strong> Experte,<br />

Meister, Virtuose; �� j<strong>in</strong>mei Personenname;<br />

�� meibutsu berühmtes Produkt,<br />

Spezialität (e<strong>in</strong>er Region); ��<br />

myôji Familienname; �� daimyô (japanischer)<br />

Feudalherr.<br />

� GAI<br />

– Außenseite, au-<br />

ßen; soto – außerhalb, draußen<br />

Merksatz: Das Abend�-Orakel� : Botschaften<br />

von draußen (außerhalb unserer<br />

Welt).<br />

Komposita: �� gaikoku Ausland;<br />

������ gaikokuj<strong>in</strong>, gaij<strong>in</strong> Ausländer;<br />

��� gaikokugo Fremdsprache.<br />

� NAI,<br />

<strong>in</strong>nen<br />

uchi – Inneres,<br />

Merksatz: Oben aus dem Haus � schaut<br />

e<strong>in</strong> Mensch � heraus, der Körper ist<br />

noch dr<strong>in</strong>nen.<br />

Komposita: �� kokunai Inland, B<strong>in</strong>nen-;<br />

�� nennai <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres, bis<br />

zum Jahresende; �� naigai Innen und<br />

Außen, In- und Ausland; �� uchik<strong>in</strong><br />

Anzahlung; �� Uchiyama, �� Uchida<br />

(Familiennamen).<br />

Strichfolge: Rahmen, Mensch.<br />

� NIKU<br />

– Fleisch<br />

Merksatz: In e<strong>in</strong>em Haus � e<strong>in</strong>gepfercht<br />

Menschen�leiber: Fleisch.<br />

Komposita: �� gyûniku R<strong>in</strong>dfleisch.<br />

Strichfolge: Rahmen, Menschen.<br />

Wolfgang Hadamitzky<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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Haiku Kreis<br />

Yuko Murato erläutert Aktivitäten des Haiku Kreises<br />

<strong>in</strong> den letzten zwei Monaten<br />

Wie im letzten Jahr organisierte Herr Dr.<br />

K<strong>in</strong>gler, der organisatorische Leiter des<br />

Kreises, e<strong>in</strong>en Haiku-Ausflug im August,<br />

diesmal <strong>in</strong> den Botanischen Garten. Zu<br />

unserer Freude schlossen sich uns zwei<br />

Haiku-Dichter<strong>in</strong>nen aus Augsburg an. An<br />

diesem denkwürdigen Tag g<strong>in</strong>g die Hitzeperiode<br />

auf e<strong>in</strong>en Schlag mit e<strong>in</strong>em<br />

Temperatursturz von 20 Grad zu Ende.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus regnete es auch noch ab<br />

und zu. Nach dem Dichten im Freien<br />

aßen wir geme<strong>in</strong>sam zu Mittag und diskutierten<br />

ohne Zeitdruck fröhlich und<br />

ausgiebig. Kopien aus der Haiku-<br />

Zeitschrift Enkô wurden verteilt und<br />

Fotos der alten und der neuen Meister<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Kôbe gezeigt.<br />

Beim September-Treffen konnten wir die<br />

reichen Früchte der Sommerreisen ernten.<br />

Me<strong>in</strong>ungsaustausch und Diskussionen<br />

regten uns an. Weil Frau Yamadas Haiku-<br />

Gruppe Enkô im Oktober e<strong>in</strong> Jubiläumsfest<br />

feiert, sammelten wir Geld für e<strong>in</strong><br />

Geschenk für sie. Sie leistet, wie ihre<br />

verstorbene Mutter zuvor, sehr viel für<br />

den Haiku-Kreis.<br />

Am 25.9.<strong>2011</strong> gab es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kirche die<br />

Vernissage e<strong>in</strong>er Foto-Haiku-Ausstellung<br />

von Frau von Zerssen und dem Fürsten<br />

Fugger de Polignac anlässlich der Mart<strong>in</strong>smesse.<br />

Dort sammelten sich nicht nur<br />

die aktuellen, sondern auch e<strong>in</strong>ige ehemalige<br />

Teilnehmer des Haiku-Kreises, so<br />

dass wir e<strong>in</strong>e Art Klassentreffen feiern<br />

konnten.<br />

Unter den Gästen war Frau Keiko<br />

Ishikawa, die Reiseleiter<strong>in</strong> bei den <strong>Japan</strong>reisen<br />

der DJG. Herr Dr. K<strong>in</strong>gler freute<br />

sich besonders über das Wiedersehen mit<br />

ihr kurz vor ihrer Heimkehr, denn sie<br />

hatte sich sehr um se<strong>in</strong>e Hochzeit im<br />

letzten Jahr <strong>in</strong> Tôhoku gekümmert.<br />

8月に植物園で楽しい吟行をいたしました<br />

が、夏以外にもできたらと思います�<br />

Nähere Informationen:<br />

Yuko Murato<br />

yuko.murato@djg-muenchen.de<br />

Tel.: 089-796730<br />

Dr. Jochen K<strong>in</strong>gler<br />

jochen.k<strong>in</strong>gler@djg-muenchen.de<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 31


<strong>Japan</strong>ischer Gesprächskreis<br />

Yuko Murato berichtet über die Treffen<br />

des japanischen Gesprächskreises im Herbst<br />

Das erste Treffen im Herbst starteten wir<br />

mit e<strong>in</strong>em Vortrag über das Rakugo, die<br />

japanische komische Erzählkunst. Zuerst<br />

hörten wir anhand e<strong>in</strong>es ausführlichen<br />

Handouts etwas über die Geschichte,<br />

Kategorien, Art und Weise der Darstel-<br />

lung, Schulen und Tradition etc. des<br />

Rakugo. Danach schauten wir uns Videofilme<br />

an. Sie zeigten Rakugo-<br />

Aufführungen von Hayashiya Sanpei<br />

anlässlich se<strong>in</strong>es Comebacks nach e<strong>in</strong>em<br />

Schlaganfall. Die Redner<strong>in</strong> des Abends<br />

wählte ihn bewusst statt e<strong>in</strong>es Klassikers<br />

wie Enshô, Sh<strong>in</strong>shô oder Shôzô. Nach<br />

ihrer Me<strong>in</strong>ung brachte Sanpei große Erneuerungen<br />

<strong>in</strong>s Rakugo e<strong>in</strong> – er nahm<br />

englische Wörter auf, scheute nicht vor<br />

dajare, billigen Witzen, machte Wortspiele<br />

und sang Schlager bei e<strong>in</strong>er<br />

Ziehharmonikabegleitung. Wir haben<br />

richtig Lust bekommen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Yose,<br />

e<strong>in</strong>em japanischen Varieté, Rakugo live<br />

zu erleben.<br />

Am 6. Oktober hörten wir e<strong>in</strong>en Vortrag<br />

über das Thema „Loriot“. Auch diesmal<br />

hatte man vom Redner des Tages frühzei-<br />

tig e<strong>in</strong> Handout bekommen, so dass man<br />

sich auf den Abend vorbereiten konnte.<br />

Der theoretische Teil des Vortrags alle<strong>in</strong>e<br />

war schon amüsant und humorvoll. Beim<br />

Vorlesen des wissenschaftlichen Artikels<br />

über die Ste<strong>in</strong>laus konnte man sich das<br />

Lachen kaum verkneifen. Anschließend<br />

hatten wir die Gelegenheit, viele Sketche<br />

von Loriot als Video zu genießen. Es<br />

waren die Geschichten vom Osterhasenbrüter,<br />

dem Tierpädagogen oder vom<br />

Klaviertransporteur. Aber Klassiker wie<br />

„Die Ste<strong>in</strong>laus“, „Herren im Bad“, „Die<br />

Hustensymphonie“ und „Die Nudel“<br />

durften natürlich auch nicht fehlen. Nach<br />

der Me<strong>in</strong>ung des Redners <strong>in</strong>teressierte<br />

sich Loriot für die zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, und was bei diesen schief<br />

gehen, ja bis zur Absurdität führen kann.<br />

Für den 15. Dezember plant der Kreis e<strong>in</strong><br />

Bônenkai, e<strong>in</strong>e Jahresendfeier, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

japanischen Restaurant. Dieses ereignisreiche<br />

Jahr des Doppeljubiläums möchten<br />

wir mit Freunden feierlich auskl<strong>in</strong>gen<br />

lassen.<br />

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Nähere Informationen:<br />

Fr. Yuko Murato<br />

yuko.murato@djg-muenchen.de<br />

Tel.: 089-796730<br />

Hr. Tido von Wedel<br />

tvwedel@gmx.de<br />

Tel: 089-95890853<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

Seite 32


10 Jahre München Tomono-Kai<br />

Die Nachbarschaftshilfe für <strong>Japan</strong>er(<strong>in</strong>nen)<br />

<strong>in</strong> München und Umgebung besteht seit 10 Jahren.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Der Vere<strong>in</strong> München Tomono-Kai<br />

hilft <strong>Japan</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Japan</strong>ern,<br />

die <strong>in</strong> München und Umgebung<br />

wohnen oder sich vorübergehend<br />

dort aufhalten. Er wurde im Oktober<br />

2001 gegründet und ist<br />

Mitglied des Caritasverbandes.<br />

Ziel des Vere<strong>in</strong>s ist die Ergänzung der Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung <strong>in</strong><br />

<strong>Deutsch</strong>land, sofern dies von <strong>Japan</strong>ern(<strong>in</strong>nen) gewünscht wird. Dazu gehören:<br />

� Betreuung zu Hause:<br />

• Unterstützung im Haushalt wie kochen oder e<strong>in</strong>kaufen, Gespräche,<br />

Spaziergänge,<br />

• Begleitung zu kulturellen Veranstaltungen<br />

� Betreuung im Krankenhaus und Pflegeheim:<br />

• Begleitung zum Krankenhaus, Hilfe bei Formalitäten, Hilfe bei sprachlichen<br />

Schwierigkeiten,<br />

• Ergänzung der Verpflegung mit japanischen Speisen nach Rücksprache<br />

mit dem zuständigen Personal<br />

� Betreuung beim Umgang mit Behörden:<br />

• Begleitung bei Behördengängen usw.<br />

<strong>Japan</strong>er(<strong>in</strong>nen) können Mitglied des Vere<strong>in</strong>s werden. Jüngere Personen s<strong>in</strong>d besonders willkommen.<br />

(e-mail: muenchentomonokai@livedoor.com)<br />

ミュンヘン友の会München ミュンヘン友の会<br />

ミュンヘン友の会<br />

ミュンヘン友の会 Tomono-Kai<br />

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Nachbarschaftshilfe für <strong>Japan</strong>er(<strong>in</strong>nen) <strong>in</strong> München und Umgebung e.V.<br />

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��� muenchentomonokai@livedoor.com<br />

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Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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H<strong>in</strong>weise<br />

"<strong>Japan</strong>ischer Liederabend" - die deutsche Mezzosopranist<strong>in</strong><br />

Michiko Tobari s<strong>in</strong>gt HIRAIs (Vater<br />

und Sohn) Klavier: Christian Hauser<br />

Samstag, den 19. November <strong>2011</strong> um 20.00 Uhr im<br />

Großer Saal der Münchener Musikhochschule,<br />

19.11.<strong>2011</strong><br />

E<strong>in</strong>tritt: Erwachsene: 25 Euro, Student u. Schüler:<br />

15 Euro. Vorverkauf bei München Ticket<br />

Die japanische Tradition durch Gedichte des bekannten<br />

alten Dichters, Basho Matsuo, präsentierte<br />

der Vater Kozaburo mit europäischer Musik. Se<strong>in</strong><br />

Nachfolger Sohn Takeichiro komponierte e<strong>in</strong> kurzes<br />

Gedicht <strong>in</strong> europäischer Harmonielehre und nannte<br />

die Suite "Sche<strong>in</strong>en über dem Brunnen" (Erste Aufführung<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land).<br />

Neue Mitglieder<br />

In den letzten zwei Monaten s<strong>in</strong>d unserer <strong>Gesellschaft</strong><br />

zehn neue Mitglieder beigetreten, die wir<br />

recht herzlich begrüßen. Wie immer danken wir für<br />

das Vertrauen und hoffen, dass wir den Erwartungen<br />

gerecht werden können. Beigetreten s<strong>in</strong>d:<br />

Heike Alps 81369 München<br />

Familie Akihiro Asano 85521 Riemerl<strong>in</strong>g<br />

Dr. Maximiliane Demmel 80797 München<br />

Familie André Horn 81677 München<br />

Christ<strong>in</strong>a L<strong>in</strong>d<strong>in</strong>ger 81369 München<br />

Hanne Morell 82008 Unter-<br />

hach<strong>in</strong>g<br />

Karl von Pallandt 80721 München<br />

Familie Christoph Stuber 80803 München<br />

Florian Felix Taux 80689 München<br />

Michiko Tobari 81677 München<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

DJG <strong>in</strong> Bayern e.V.<br />

Marienplatz 1/II<br />

80331 München<br />

Telefon: 089/221863<br />

Telefax: 089/2289598<br />

E-Mail:<br />

djg-muenchen@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Web:<br />

www.djg-muenchen.de<br />

Bürozeiten:<br />

Montag: 10.00 – 12.30 Uhr<br />

Donnerstag: 10-12.30 Uhr<br />

Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />

Commerzbank AG München<br />

Konto: 0331642700<br />

BLZ 70080000<br />

Redaktion:<br />

Lüder Paysen (verantw.)<br />

Dr. Benjam<strong>in</strong> Ruckert<br />

Kaihô No. 6/<strong>2011</strong> November/Dezember <strong>2011</strong><br />

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