Schülerzeitung Juli 2016
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Tatütata<br />
Mein Nachbar ist Polizist und mich hat schon lange mal<br />
interessiert, was einen dazu bewegt, dass man zur Polizei geht<br />
und ob der Alltag wirklich so ist, wie man das in den<br />
verschiedenen Fernsehformaten sieht.<br />
Wie lange sind Sie schon bei<br />
der Polizei?<br />
Mein Einstellungstermin war<br />
der 01.März 1980 in der II.<br />
Polizeiabteilung in Eichstätt.<br />
Wie sah ihre Ausbildung aus?<br />
Die Ausbildung dauerte insgesamt<br />
3 ½ Jahre, wobei die ersten Monate<br />
geprägt waren von Formalausbildung,<br />
Funkübungen, Orientierungsmärschen<br />
und der theoretischen<br />
und praktischen Ausbildung an den<br />
Waffen. Formalausbildung bedeutet<br />
das Marschieren in Gruppen-, Zugoder<br />
Hundertschaftsstärke, sowie<br />
die Bildung einer Polizeikette. Im<br />
ersten Jahr wurde auch Straf- und<br />
Verkehrsrecht sowie allgemeines<br />
Polizeirecht unterrichtet.<br />
Nach dem ersten Ausbildungsjahr<br />
wurde die Hundertschaft für geschlossene<br />
Einsätze verwendet,<br />
wie z. B. für Fußballspiele oder auch<br />
zu Demonstrationen. Damals war<br />
das Atomkraftwerk Brockdorf ein<br />
heißes Thema und auch die Bayerische<br />
Polizei wurde in den hohen Norden<br />
beordert.<br />
Nach zwei Jahren begann dann für<br />
mich der halbjährige Anstellungslehrgang<br />
in Nürnberg.<br />
Nach bestandener Prüfung wurde<br />
ich nach München versetzt, wo die<br />
einjährige 4. Ausbildungsstufe absolviert<br />
werden musste. In dieser<br />
Zeit fuhren wir Schwerpunkt- und<br />
Unterstützungseinsätze bei den<br />
Polizeiinspektionen.<br />
Nach meiner Ausbildung wurde<br />
ich, wie fast alle Niederbayern und<br />
Oberpfälzer, zum Polizeipräsidium<br />
München versetzt, wo ich dann 7<br />
Jahre in München-Schwabing tätig<br />
war.<br />
Wieso sind Sie Polizist geworden?<br />
Ich wollte keinen Beruf ausüben,<br />
der mich den ganzen Tag an Büro,<br />
Schreibtisch und Stuhl fesseln<br />
würde. Der Beruf des Polizeibeamten<br />
hat mich schon seit meiner<br />
Kindheit fasziniert, da mein Onkel<br />
bei der Polizei tätig war. Seine Erzählungen<br />
waren immer spannend<br />
und manchmal durfte ich sogar ein<br />
Stück im Polizeiauto mitfahren. So<br />
kam es, dass ich mich damals beim<br />
Einstellungsberater der Polizeidirektion<br />
Straubing gemeldet und<br />
mir den Polizeiberuf in all seinen<br />
Facetten erklären ließ. Da es bei<br />
der Polizei nach den Angaben des<br />
Einstellungsberaters ein breites<br />
Betätigungsfeld gab, habe ich mich<br />
zur Einstellungsprüfung angemeldet<br />
und auch eine Zusage erhalten.<br />
In welchen Einsatzbereichen<br />
sind Sie tätig?<br />
Nach meinen Stationen in München,<br />
Regensburg, Straubing bin ich nun<br />
seit 20 Jahren bei der Polizeiinspektion<br />
Bogen und mittlerweile als<br />
Verkehrserzieher tätig. Die meisten<br />
Leser dieser <strong>Schülerzeitung</strong><br />
werden mich aus der Jugendverkehrsschule<br />
kennen, da sie bei meinem<br />
Kollegen Udo Meinhard und mir<br />
ihren „Radlführerschein“ erworben<br />
haben. Es besuchen uns auch noch<br />
die Vorschulkinder mit denen wir<br />
ein Schulweg- und Schulbustraining<br />
durchführen. In der kinder- und<br />
schülerfreien Zeit wartet dann der<br />
ganz normale Polizeialltag auf mich,<br />
wie Unfallaufnahme, Begleitung von<br />
Schwertransporten, Geschwindigkeitsüberwachung<br />
oder die Ahndung<br />
von Parkverstößen.<br />
Können Sie sich an einen besonderen<br />
Fall erinnern?<br />
An zwei Fälle kann ich mich besonders<br />
gut erinnern, wobei sich ein<br />
Fall ganz in der Nähe der Ludmilla-<br />
Realschule ereignete.