14.09.2016 Aufrufe

Broschüre Life Balance Day 2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Achtsamkeit und Mind-Body-<strong>Balance</strong><br />

Die Achtsamkeitsmeditation ist eine Meditationstechnik,<br />

die in den letzten Jahren zunehmend Beachtung<br />

findet. Wie andere Meditationsarten hat auch sie eine<br />

tiefe Wirkung auf das eigene Wohlbefinden, indem sie<br />

beeinflusst, wie wir mit inneren Bedingungen des<br />

Glücks umgehen, statt verzweifelt zu versuchen, unsere<br />

äußeren Bedingungen zu kontrollieren. Wenn Gedanken<br />

oder Gefühle bei der Meditation aufkommen,<br />

ignoriert man diese weder, noch unterdrückt man sie,<br />

noch analysiert man ihren Inhalt. Ohne sie zu bewerten,<br />

betrachtet man sie einfach und so gut man kann,<br />

wie sie von Moment zu Moment als Ereignisse im Gewahrsein<br />

aufkommen und wieder vergehen.<br />

Eine solche umfassende Wahrnehmung der Gedanken,<br />

welche im Geist entstehen und wieder vergehen,<br />

hilft dabei, sich weniger in ihnen zu verstricken. Der<br />

Beobachtende bzw. Beobachter erhält einen tieferen<br />

Einblick in seine Reaktions- und Verhaltensweisen, in<br />

sein Selbst. Durch den Abstand, der durch die neutrale,<br />

nicht-wertende Beobachterperspektive entsteht,<br />

können Gedanken und Gefühle aus einem gewissen<br />

Abstand heraus betrachtet werden. Um so klarer und<br />

bewusster erkannt man, was tatsächlich im Geist abläuft,<br />

wie ein Gedanke nach dem anderen entsteht<br />

und vergeht. So können tiefere Einsichten in die eigenen<br />

Wünsche und Ängste gewonnen werden, aber z.<br />

B. auch darüber, was einen antreibt, wie man die Welt<br />

sieht, was man denkt und wer man ist.<br />

Dabei liegt der Schlüssel der Achtsamkeitspraxis nicht<br />

so stark im Objekt unserer Aufmerksamkeit, sondern<br />

in der Qualität der Aufmerksamkeit. Außerordentlich<br />

wichtig ist, dass die Aufmerksamkeit einem stillen Zusehen,<br />

einem unparteiischen Beobachten gleicht, das<br />

nicht bewertet oder die inneren Erfahrungen ständig<br />

kommentiert bzw. analysiert. Ein solches reines Wahrnehmen<br />

führt dazu, dass man sieht, was im eigenen<br />

Geist vor sich geht, ohne dies zu verändern oder zu<br />

zensieren, ohne es zu intellektualisieren oder sich in<br />

unaufhörlichem Denken bzw. Grübeln zu verlieren.<br />

Diese Art der Beobachtung, des Annehmens und Loslassens<br />

zeichnet die Achtsamkeitsmeditation aus. Ziel<br />

ist, dass man auf Dauer mehr gewahr ist, mehr mit<br />

dem Leben verbunden ist, mehr damit verbunden ist,<br />

was gerade in unserem Körper (Body) und Geist (Mind)<br />

geschieht. Nimmt man einen plagenden Gedanken<br />

oder ein plagendes Gefühl wahr oder empfindet einen<br />

realen körperlichen Schmerz, dann widersteht man in<br />

jedem Moment der Versuchung, sich dieser unangenehmen<br />

Erfahrung zu entziehen. Stattdessen wird versucht,<br />

diese so bewusst wie möglich zu sehen und<br />

anzunehmen, eben weil sie bereits in diesem Augenblick<br />

gegenwärtig ist.<br />

Nach Dr. Ulrich Ott, Neurowissenschaftler, Buchautor<br />

des Bestsellers „Meditation für Skeptiker“ und von<br />

Funk und Fernsehen gerne konsultierter Experte, lässt<br />

man beim sogenannten Body-Scan die Achtsamkeit<br />

langsam durch die verschiedenen Bereiche des eigenen<br />

Körpers wandern. Dabei nimmt man bewusst die körperlichen<br />

Empfindungen wahr. Metaanalysen zeigen<br />

eindeutig bei Gesunden, dass bei regelmäßiger Meditation<br />

Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit zunehmen,<br />

Stress und Ängste nachlassen sowie Gedächtnisleistung<br />

und Intelligenz gesteigert werden können.<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!