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D.a. 488 September 2016 D.a.-Gespräch mit Ratsmitglied Bernhard Hörstmann-Jungemann (WS/HWW) Bei der letzten Kommunalwahl am 25. Mai 2014 erreichte Bernhard Hörstmann- Jungemann für die CDU im Wahlkreis Dedinghausen/Bökenförde 43%. Damit errang er für die beiden Dörfer das Direktmandat im Stadtrat zu Lippstadt. Der Landwirt aus Dedinghausen wurde damit nach Franz Bolte (Bök.), Klaus Panzer (Ded.), Reinhold Brinkhaus (Bök.) und Jan Walter Bernhard Hörstmann-Jungemann im Gespräch mit der Hammer (Ded.) (alle CDU) der fünfte direkt D.a.-Redaktion, hier Willi Schulte (r). (Foto: HWW) Gewählte für Dedinghausen. Am 11. August führten Willi Schulte und Heinz-W. Wellner ein Interview mit unserem RM: D.a.: Die Kommunalwahl liegt nun 2 ¼ Jahre zurück. Wie haben Sie diese Zeit erlebt? B.Hörstmann-J.: In der CDU-Ortsunion war ich ja schon länger so ein bisschen aktiv. Ich wurde dann gefragt, ob ich für den Rat kandidieren würde. Vorweg muss ich dazu sagen, dass normalerweise jemand aus Bökenförde an der Reihe gewesen wäre. Denn wir haben seinerzeit die Regelung getroffen, dass bei Rücktritt oder Abwahl eines Ratsmitgliedes aus Dedinghausen jemand aus Bökenförde den Vorrang hat. So, Bökenförde hatte keinen geeigneten Kandidaten, so kam ich zur Kandidatur. Das war für mich zunächst überraschend. Dann hab‘ ich mir das überlegt und mich mit der Familie besprochen, weil ja viele Termine während der Hauptarbeitszeit anfallen. Da jetzt mein Sohn mit im Betrieb ist, war das machbar, und mich reizte die Sache auch. So habe ich mich aufstellen lassen. D.a.: Sie waren neu im kommunalpolitischen Geschäft. Von wem bekamen Sie Hilfen? B.Hörstmann-J.: Ja, für mich war das relatives Neuland, bisher hatte ich das ja noch nicht so mitgemacht. Wir haben dann Wahlkampf gemacht, des Öfteren auch in der Lange Straße in Lippstadt. Mein jüngster Sohn ist dann beim Altstadtlauf für die CDU angetreten. Ich hatte dann parallel dazu mit dem Bürgermeister D.a. 488/38 einen Termin für den Häuserwahlkampf in Dedinghausen. Es war also schon ein bisschen hektisch, so an drei, vier Wochenenden Wahlkampf in der Lange Straße zu machen. Es hat aber an sich Spaß gemacht und ich habe auch viel Zuspruch bekommen. Dann bin ich ja gewählt worden. D.a.: Und von wem bekamen Sie Hilfen? B.Hörstmann-J.: In Sachen Wahlkampf von der Partei, das muss ich ganz deutlich sagen. Weil ich ja doch recht unerfahren war, war das gut und auch nötig, weil man das aus dem Stehgreif nicht schaffen kann. D.a.: In welchen Ausschüssen arbeiten Sie mit? B.Hörstmann-J.: In der Fraktion ging es nach der Wahl bei der Aufteilung um die jeweiligen Posten darum, was jeder neben seinem Ratsmandat zusätzlich machen möchte. Ob es nun im sportlichen Bereich ist oder im Bauwesen oder für sonstige Aufgaben, z.B. im Kulturbereich. Ich habe mich dann für den Bauausschuss und die Stadtentwicklung eingebracht. Und in Bereichen, wo sich keiner dafür findet, kriegt man dann noch etwas aufs Auge gedrückt. Es kam dann so, dass ich die Stadt Lippstadt im Ausschuss der Forstbetriebsgemeinschaft Anröchte vertrete. Daneben bin ich noch Aufsichtsratsmitglied in der AÖR Stadtentwässerung Lippstadt. Wenn es dann in die
D.a. 488 Meinungen September 2016 fraktionelle Arbeit geht – das war für mich ja relatives Neuland – da wird dann, wie soll ich mich da ausdrücken, häufig ganz anders entschieden, als man sich das als Normalbürger so vorstellt. Da wird dann diskutiert und gesehen, wie ist unsere Position, wie stark sind wir, wer geht abstimmungsmäßig mit wem. Also, das Geschäft ist dann nicht unbedingt einfach, wenn man weiß, dass sieben Fraktionen im Rat der Stadt Lippstadt vertreten sind. D.a.: Und welche Hilfen bekamen Sie in der Fraktion, wenn es um das strategische Kalkül ging? Gab es da jemanden, der Sie da als Mentor an die Hand genommen hat? B.Hörstmann-J.: Das war schon ein Vierteljahr vor der Wahl, dass wir als neue Kandidaten eingeladen waren, bei Fraktionssitzungen als Gasthörer dabei zu sein. Dann lernt man das ganze Spiel so ein bisschen kennen, und das ist auch gut so. Und noch eins muss ich dazu sagen: Ich bin ja von Hause aus Landwirt und der einzige Landwirt, der im Rat der Stadt Lippstadt vertreten ist. Wenn ich die fast zweieinhalb Jahren Revue passieren lasse muss ich feststellen, dass die Landwirtschaft von stark untergeordneter Bedeutung ist. Diesbezüglich gibt es einen TOP im Rat, der auch in der Verwaltung ansteht, ob und wie die Unterhaltung der Wirtschaftswege zukünftig geregelt wird. Bei allen Vorarbeiten der Verwaltung und Vorschlägen vom Verband ist dieses Thema aber noch nicht ganz geklärt. , D.a.: Wird sich bis zur nächsten Wahl an Ihrer Ausschussarbeit etwas ändern? B.Hörstmann-J.: Das Rotationsprinzip wie bei den Grünen, das haben wir bei der CDU nicht. Ich gehe davon aus, dass ich weiterhin im Bauausschuss und für die Stadtentwicklung tätig bin. D.a.: Was sind Ihre Schwerpunkte in der CDU- Fraktion? B.Hörstmann-J.: Das ist genau diese Arbeit in den Ausschüssen. D.a.: Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Herausforderungen bis zur nächsten Wahl? B.Hörstmann-J.: Bei einer Herausforderung sind wir ja dabei: Das ist die Fertigstellung der Gesamtschule. Grundsteinlegung und Richtfest haben ja bereits stattgefunden, und ich habe mir das Ganze auch einmal angeschaut. Das ist ja ein Riesenobjekt. Viele haben ja geunkt, dass wir mit dem Geld nicht auskommen, was veranschlagt worden ist, aber bis zum Rohbau passte das mit den Zahlen. Das ist ja schon mal erfreulich und zufriedenstellend. Und was uns in den nächsten zwei, drei Jahren beschäftigen wird, das ist die Sanierung des Stadttheaters. Ich persönlich bin dafür, dass es erhalten bleibt. Es ist ja für Lippstadt ein schönes Haus und zieht viele Auswärtige an, die nicht nur das Theater besuchen, sondern auch in der Stadt einkaufen oder mal ein Bier trinken. Aber da gibt es unterschiedliche Versionen. Wir von der CDU-Fraktion sind der Meinung, dass wir nur das Nötigste machen sollten. Dazu gehören die sanitären Einrichtungen, das Haus ist ja schon um die 40 Jahre alt. Heute haben wir ganz andere Anforderungen beim Brandschutz, da muss sehr viel investiert werden. Die Not- oder Löschwasserversorgung muss erneuert werden. Man muss wissen, dass der Weiterbetrieb des Stadttheaters auch nur unter der Voraussetzung von den Sachverständigen genehmigt wurde, dass die Stadt das Gebäude renovieren will. Das ist einfach Fakt. Ich bin mir, wie viele andere auch, nicht im Klaren darüber, ob man für ein oder zwei Aufführungen im Jahr 600- 700 tausend Euro in eine aufwendige Bühnentechnik investieren sollte. Auf jeden Fall soll ein behinderten-gerechter Eingang geschaffen und ein Aufzug für die Bühnenrequisiten eingebaut werden. Ich bin nicht in der Kommission, aber ich glaube, dass auch energiesparende Maßnahmen in der Planung berücksichtigt sind. D.a.: Ist heute schon absehbar ob Sie sich im Herbst 2020 wieder um ein Ratsmandat bewerben werden? B.Hörstmann-J.: Ich sage vorsichtigerweise mal so: Wenn alles geradeaus weiterläuft, sieht es danach aus. Aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit. D.a.: Kommen wir zu Dedinghauser Aspekten. Da wäre zunächst die Diskussion um den Standort des Dorfmarktes. Eine Bürgerversammlung hat sich am 26.Juli mit deutlicher Mehrheit für einen Standort an der Thingstraße ausgesprochen. Sie waren dagegen. Warum? B.Hörstmann-J.: Einmal von den Kosten her. Der Dorfmarkt soll ja auch ein Kommunikationszentrum werden, aber man kommt dabei nicht drum herum, auch Warenumsatz zu machen. Es muss ja Geld verdient werden. Dafür ist der Standort neben Prieger, egal ob rechts oder links, besser geeignet. Die Durchgangsstraße mit den Parkplätzen am Friedhof könnten den ein oder anderen dazu bewegen, mal im Dorfladen vorbei zu schauen. Auch die Nähe zu Prieger ist positiv. Das ist eine win-win- Situation. Das sind meine Argumente für diesen Standort. D.a. 488/39
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