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The Taste of Havana - Vorschau Teil 01

Havannas Charme ist legendär. Die genussliebenden Kubaner schaffen es, aus jedem Essen ein Event zu machen: Es wird gegessen, gesungen, getrunken und gefeiert. Im dritten Band der Erfolgsreihe "The Taste of" haben sich die kubanische Sängerin und Entertainerin Dayami Grasso Toledano und der Fotograf und Autor Lutz Jäkel zusammen mit dem Foodstylisten Ronny Loll auf eine kulinarische Spurensuche durch Havanna begeben. Zwischen spanischen, afrikanischen und karibischen Wurzeln konnte sich auf Kuba eine aufregende kulinarische Kultur entwickeln, die immer auch vom Leben ihrer Erfinder und Köche erzählt. Dayami Grasso hat daher auf ihrem Streifzug durch Havanna mit Freunden, ihrer Familie und in Restaurants gekocht, Köchinnen und Köchen über die Schulter geguckt und dabei deren Geschichten erfahren. Das Buch, das vielmehr ist als ein Kochbuch, gibt einen schönen und geschmackvollen Einblick in diese Begegnungen voller Charme, Lebensfreude und Rhythmus.

Havannas Charme ist legendär. Die genussliebenden Kubaner schaffen es, aus jedem Essen ein Event zu machen: Es wird gegessen, gesungen, getrunken und gefeiert. Im dritten Band der Erfolgsreihe "The Taste of" haben sich die kubanische Sängerin und Entertainerin Dayami Grasso Toledano und der Fotograf und Autor Lutz Jäkel zusammen mit dem Foodstylisten Ronny Loll auf eine kulinarische Spurensuche durch Havanna begeben. Zwischen spanischen, afrikanischen und karibischen Wurzeln konnte sich auf Kuba eine aufregende kulinarische Kultur entwickeln, die immer auch vom Leben ihrer Erfinder und Köche erzählt.

Dayami Grasso hat daher auf ihrem Streifzug durch Havanna mit Freunden, ihrer Familie und in Restaurants gekocht, Köchinnen und Köchen über die Schulter geguckt und dabei deren Geschichten erfahren. Das Buch, das vielmehr ist als ein Kochbuch, gibt einen schönen und geschmackvollen Einblick in diese Begegnungen voller Charme, Lebensfreude und Rhythmus.

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<strong>The</strong> taste <strong>of</strong><br />

havanna<br />

Die echte kubanische Küche<br />

Lutz jäkel<br />

Dayami Grasso Toledano


Inhalt<br />

10 Alles Salsa<br />

Havanna ist Leidenschaft<br />

20 Vielfalt aus Mangel<br />

Oder vom Spießroutenlauf<br />

für eine Mahlzeit<br />

30 Von Mode Stil und Genuss<br />

Lilliam Dominguez Palenzuela<br />

Rezepte 36–37<br />

38 Bescheidene Träume<br />

Alina<br />

Rezepte 40–41<br />

42 Kubanische Küche und<br />

ein Hauch Frankreich<br />

Rodrigo Irastrilla Fuentes<br />

Rezepte 46–51<br />

52 Kein Maggi für die Götter<br />

Nancy Crespo Martinez<br />

Rezepte 56–75<br />

76 Bolero am Spieß<br />

Arturo Depestre & Magaly Navarrete<br />

Rezepte 80–89<br />

90 Rumwuselnder Koch und rastloser<br />

Filmemacher mit Glamour<br />

Rolando Almirante<br />

Rezepte 94–95<br />

96 Pizza ohne Wein<br />

Paladar „ Bom Apetite“<br />

Rezepte 100–105<br />

108 Der andere Pausensnack<br />

Dayami Grasso Toledano<br />

Rezepte 110–111<br />

112 Landluft vor den Toren Havannas<br />

Raquel Enrique Cepero<br />

Rezepte 116–121<br />

122 Veggie auf Kubanisch<br />

Restaurant „El Romero“<br />

Rezepte 124–129<br />

132 Alles nur für die Götter<br />

Cary und Ochin<br />

Rezepte 134–141<br />

144 Törtchen mit Bier<br />

Yaniet Morena Reina<br />

Rezepte 146–147<br />

150 Hühnchenrupfen nach Macho-Art<br />

Juan Toledano Verdicia<br />

Rezepte 154–155<br />

156 Gekonnt gekocht statt gerappt<br />

Yoel Luiz Zangroniz Crespo<br />

Rezepte 160–171<br />

172 Späte Liebe am Meer<br />

Julio und Iskra<br />

Rezepte 178–183<br />

186 Sowjetisch-kubanische<br />

Freundschaft reloaded<br />

Nazdarovie Restaurant<br />

Rezepte 188–191<br />

192 Götter sind auch nur Menschen<br />

Zu Gast bei einer Santeria-Zeremonie<br />

Rezepte 198–203<br />

204 Was nicht fehlen darf<br />

Rezepte 206–225<br />

234 Adressen<br />

234 Alternative Zutaten<br />

235 Register<br />

240 Impressum


Alles<br />

Salsa<br />

havanna<br />

ist Leidenschaft<br />

Oh ja! Ich darf behaupten, dass ich schon viel von der Welt gesehen<br />

habe – von Asien bis Amerika. Und ja, es gab viel Schönes, Einzigartiges,<br />

Überraschendes, aber glaubt mir: Es gibt keinen Ort auf<br />

diesem Planeten wie Havanna, meine Heimatstadt. Auf gerade mal<br />

100 Metern in La Habana Vieja, der Altstadt, spürt ihr Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft, als würde man in einer Zeitmaschine<br />

reisen.<br />

Ich schließe die Augen und bin s<strong>of</strong>ort mittendrin: An mir laufen Damen in Trachten<br />

des 17. Jahrhunderts vorbei, mit diesen Kleidern, die so typisch waren für die<br />

einheimischen Criollas während der spanischen Kolonialzeit. Auf meiner linken<br />

Seite sehe ich in der Ferne Barrio Chino, die Chinatown Havannas, mit dem großen<br />

Eingangsportal an der Calle Dragones, das an die Emigration vieler Chinesen<br />

nach Kuba zu Beginn des 19. Jahrhunderts erinnert. Noch heute sieht man<br />

einigen Kubanern an, dass sie chinesische Vorfahren haben. Auch der gebratene<br />

Reis, allgegenwärtig in der kubanischen Küche, ist ihr Erbe. Nun laufe ich vorbei<br />

am prächtigen Capitolio und am Gran Teatro de la Habana, wo das weltberühmte<br />

Nationalballett das Publikum regelmäßig verzaubert, und stehe vor der Fassade<br />

einer heruntergekommenen Villa, die mir Geschichten über die Blütezeit dieser<br />

Stadt in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts erzählt. Deutlich<br />

ist zu erkennen, warum Havanna die Perle der Karibik genannt wurde. Für mich<br />

ist sie das noch immer. Habaneros sagen auch, Havanna sei die schönste Frau<br />

Kubas. An der holzverzierten Tür der Villa sitzt eine Gruppe kubanischer Teenager<br />

und macht mit dem Handy ein Selfie, gleich laden sie es auf Facebook hoch.<br />

Und welcher Rhythmus erklingt da an der Ecke? Das ist Salsa, natürlich, die Musik<br />

kommt aus der benachbarten Bar gegenüber dem Prachtboulevard Prado.<br />

11


nische und chinesische Sklaven hinzu. Doch die<br />

Geschichte Kubas war sehr wechselhaft, die Menschen<br />

dieser unterschiedlichen Länder oder Kulturen haben<br />

zwar ihre Spuren hinterlassen, aber sie hatten keinen<br />

nachhaltigen oder richtungsweisenden Einfluss auf die<br />

kubanische Kochkultur. Daher spricht man heute eher<br />

von der kreolischen Küche. Criollo nannte man früher die<br />

Nachkommen von Schwarzen und Weißen. Eine der<br />

wichtigsten Speisen auf Kuba, eben Bohnen und Reis,<br />

nennt man daher auch Moros y Cristianos (Mauren und<br />

Christen), schwarze Bohnen mit weißem Reis. Im Osten<br />

der Insel, im Oriente, bevorzugt man rote Bohnen. Die<br />

Comida Criolla ist also eine Mischung aus all diesen kulturellen<br />

Einflüssen, allen voran des spanischen und afrikanischen.<br />

Nur wenige Jahrzehnte nach der Entdeckung Kubas<br />

durch Christoph Kolumbus 1492 – Kolumbus bezeichnete<br />

Kuba als die schönste Insel, die Augen je gesehen haben<br />

– und der anschließenden Eroberung durch Diego<br />

Velázquez de Cuéllar im Auftrag des spanischen Königs<br />

wurden die Taínos, die indianischen Ureinwohner, ausgerottet,<br />

und mit ihnen auch die Tradition, sich überwiegend<br />

von Fisch und Meeresfrüchten zu ernähren. Vom<br />

indianischen Speiseplan geblieben sind immerhin Mais,<br />

Hülsenfrüchte, Nüsse und vor allem Maniok, eine kastanienähnlich<br />

schmeckende Wurzel, die auch heute noch<br />

sehr beliebt ist. Kolumbus war es auch, der bei seiner<br />

zweiten Reise das „braune Gold“ Caña, das Zuckerrohr,<br />

nach Europa brachte, Kuba avancierte damit zur Zuckerinsel.<br />

Bis heute wird aus Zuckerrohr unter anderem einer<br />

der besten Rums der Welt hergestellt. Die Spanier<br />

züchteten vor allem Schweine und Rinder, sie importierten<br />

Wein, Käse und Oliven und schließlich Kräuter wie<br />

Basilikum und Koriander, die aus der kubanischen Küche<br />

nicht mehr wegzudenken sind. Und natürlich die<br />

Paella, gekochter gelber Reis mit Hühnchenfleisch, sie<br />

geht auf die Spanier zurück.<br />

Viele Taínos überlebten die harte körperliche Arbeit auf<br />

den Plantagen nicht. Daher holten die Spanier gegen Mitte<br />

des 16. Jahrhunderts Sklaven aus Afrika nach Kuba.<br />

Vermutlich mit diesen Sklaven wurde auch Malanga eingeführt.<br />

Zusammen mit Maniok und gelegentlich Bohnen,<br />

waren Malangawurzeln eine der wenigen stärkehaltigen<br />

Mahlzeiten für die Sklaven, um die harte Arbeit zu<br />

überstehen. Immerhin erlaubten die Spanier ihren Sklaven<br />

für den Eigenbedarf kleinere Gärten anzulegen, dort<br />

bauten sie unter anderem auch Papas, Kart<strong>of</strong>feln, und<br />

Boniatos, Süßkart<strong>of</strong>feln, an. In begrenztem Rahmen durften<br />

sie auch Schweine und Hühner züchten. An Festtagen,<br />

die meistens aufgrund von Riten aus ihren Herkunftsländern<br />

gefeiert wurden (siehe dazu auch Santería, S. 192),<br />

gab es vor allem Eintöpfe aus viel Fleisch, Gemüse und<br />

Kräutern. Auch heute noch sind Eintöpfe bei Kubanern<br />

beliebt. Mit den Sklaven und Kolonialisten entwickelten sich auch regionale Unterschiede.<br />

Denn afrikanische Sklaven wurden überwiegend auf den Zuckerrohrplantagen<br />

im Osten der Insel angesiedelt, auf den Tabakplantagen im Westen<br />

arbeiteten arme spanische Bauern, die meist von den Kanarischen Inseln stammten.<br />

In den Städten, allen voran in Havanna, mischten sich all diese Völker, dort<br />

kamen noch die Chinesen hinzu, die auf Kuba den Reis eingeführt haben.<br />

So lässt sich kurz und knapp zusammenfassen: Die kubanische Küche ist zwar<br />

sehr bodenständig, sie kann aber auch sehr raffiniert und abwechslungsreich<br />

sein. Vor allem dann, wenn kreative Köchinnen wie Lilliam Dominguez Palenzuela<br />

(S. 30) oder Köche wie der junge Yoel Luiz Zangroniz Crespo (S. 156) sich an<br />

den Herd stellen. Und wenn die Zutaten verfügbar sind. Doch egal, wie, die kubanische<br />

Küche ist vor allem eines: Muy rrrrica! Sehr leeeecker!<br />

24 25


alina<br />

Träume<br />

bescheidene<br />

„Dayami, meine Liebe!“, ruft die Nachbarin in den Garten, in dem wir gerade einen<br />

Cafesito, einen kleinen Kaffee, und saftige Mango genießen. „Ihr macht ein Kochbuch<br />

über Havanna? Es hat sich herumgesprochen! Bien, bien, schön, schön, da<br />

will ich dabei sein, Kochen kann ich doch sehr gut, wie du weißt!“ Die Nachbarin,<br />

nennen wir sie Alina, kommt eigentlich aus Santa Clara, Hauptstadt der Provinz<br />

Villa Clara und etwa 300 Kilometer östlich von Havanna gelegen. Dort ging Alina<br />

auf die Tourismusschule, fand aber keinen Job, war irgendwann von der Suche so<br />

frustriert, dass sie ihre Sachen packte und mit ihren zwei Kindern, die sie alleine<br />

erzieht, nach Havanna zog. Die Kinder kommen bei der Oma unter, Alina schlägt<br />

sich seit einem guten Jahr als Haushälterin und Köchin bei verschiedenen Familien<br />

durch. Das Problem dabei: Zieht man in Kuba von einer Provinz in eine andere,<br />

um dort zu arbeiten, benötigt man eine Genehmigung. Die bekommt Alina aber<br />

erst, wenn sie jemand <strong>of</strong>fiziell als Familienmitglied anmeldet. Soweit ist sie leider<br />

noch nicht, daher arbeitet sie bisher illegal in Havanna. Und daher nennen wir<br />

auch ihren richtigen Namen nicht. Aber Alina ist zuversichtlich und von frohem<br />

Gemüt, ihr Blick ist stets nach vorne gerichtet: „Eines Tages werde ich es schaffen,<br />

legal und glücklich in einer eigenen kleinen Wohnung in Havanna zu leben, an der<br />

Seite meiner Kinder und der großen Liebe meines Lebens, die bestimmt auch noch<br />

kommen wird.“ Träume über das Leben können so einfach sein.<br />

39


Fricasé de Pollo<br />

con Papa<br />

Geschmortes Hühnchen<br />

mit Kart<strong>of</strong>feln<br />

Hauptgericht<br />

Zubereitungszeit: 1 Stunde<br />

zzgl. Marinierzeit<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Für 4 Personen<br />

1 ganzes Hühnchen (ca. 1 kg)<br />

4 Knoblauchzehen<br />

Saft von 1 Pomeranze<br />

(Alternativen Seite 234)<br />

1 Zwiebel<br />

2 rote Paprika<br />

2 Tomaten<br />

750 g Kart<strong>of</strong>feln<br />

3 EL Pflanzenöl<br />

1 Lorbeerblatt<br />

40 ml Vino Seco<br />

3 EL Tomatenpüree<br />

4 EL Oliven, ohne Stein<br />

4 EL Rosinen<br />

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

Salz<br />

Das Huhn samt Knochen in acht Stücke teilen und in eine Schale<br />

legen. Knoblauchzehen schälen und mit etwas Salz zu einem Mus<br />

zerreiben. Zusammen mit dem Saft der Pomeranze und etwas<br />

Pfeffer zum Huhn geben, alles gut vermengen und mindestens<br />

4 Stunden abgedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.<br />

Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Paprika halbieren, entkernen<br />

und in kleine Stücke schneiden. Den Strunk der Tomaten<br />

entfernen und das Fruchtfleisch grob hacken. Die Kart<strong>of</strong>feln<br />

schälen und in etwa 1 cm große Würfel schneiden.<br />

Das Öl in einem großen Topf erhitzen und das Hühnchen samt<br />

Marinade darin von allen Seiten goldbraun anbraten. Zwiebeln,<br />

Paprika, Tomaten und Lorbeerblatt dazugeben und weitere 3 Minuten<br />

anbraten. Vino Seco und Tomatenpüree hineingeben und<br />

mit Wasser auffüllen, bis das Fleisch knapp bedeckt ist. Bei mittlerer<br />

Temperatur und geschlossenem Deckel etwa 20 Minuten<br />

köcheln lassen. Kart<strong>of</strong>feln, Oliven und Rosinen dazugeben und<br />

ohne Deckel 15 Minuten weiterköcheln lassen, bis die Kart<strong>of</strong>feln<br />

gar sind und die Sauce eingedickt ist.<br />

40


kein<br />

maggi<br />

für die<br />

Götter<br />

Nancy Crespo<br />

Martínez<br />

Als Dayami fragt, was sie denn typisch Kubanisches kochen könne, sprudelt es<br />

aus der vergnüglichen Nancy nur so heraus: „Unbedingt Albóndigas, Hackbällchen<br />

in Tomatensauce, und auf jeden Fall Ropa Vieja, zerrupftes Rindfleisch, ganz klar<br />

auch Tamal criollo envuelto, gefüllte Maisblätter, und, natürlich!, Quimbombó, Okraschoten<br />

mit Kochbanane! Als Dessert, wie könnte es anders sein, Boniatillo con<br />

leche y coco, Süßkart<strong>of</strong>felbrei mit Milch und Kokos!“ Eines steht fest: Nancy ist<br />

eine passionierte Köchin. Manchmal kocht sie auch Kleinigkeiten, die sie auf der<br />

Straße verkauft, Kroketten zum Beispiel, aber ansonsten gilt: je raffinierter, desto<br />

mehr Freude macht es ihr. Dabei sah es zunächst gar nicht so aus, dass sie Talent<br />

fürs Kochen hätte: „Meine ersten Versuche in der Küche gingen gehörig<br />

schief“, lacht sie. „Ich wollte Bohnen in einem Schnellkochtopf kochen, dabei ist<br />

mir der Topf explodiert. Als ich ein Kart<strong>of</strong>felomelette gemacht habe, habe ich rohe<br />

Kart<strong>of</strong>feln verwendet. Fisch muss man schuppen, bevor man ihn brät? Wusste<br />

ich nicht.“ Aber das ist lange her.<br />

Nancy hat vier Schwestern, die alle gerne kochen, die aber, und beim Erzählen<br />

rümpft sie die Nase, viel zu viel würzen: „Da muss man behutsam sein.“ Nancy<br />

kocht auch nicht gerne nach Vorgaben, sondern vertraut vor allem ihrem Gefühl.<br />

Nicht nur, um ihrer eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen, wie sie betont, sondern<br />

weil Zutaten in Kuba <strong>of</strong>tmals ganz unterschiedliche Qualität haben. Oder<br />

weil mal wieder Improvisation angesagt ist. So ist Weißwein stets schwer zu bekommen,<br />

auf das Aroma, das Wein den Speisen beim Kochen verleiht, wollen aber<br />

auch Kubaner nicht verzichten. „Daher“, sagt Nancy, „gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Man macht, wie ich, eigenen Reiswein. Oder man nimmt Vino Seco.“ Vino Seco ist<br />

fast schon eine Art Zauberwort in kubanischen Küchen, denn kaum ein Rezept<br />

kommt ohne ihn aus; er ist das kubanische Maggi, nur besser. Diese in Kuba hergestellte<br />

Weinart gibt es fast überall zu kaufen und ist mit umgerechnet knapp<br />

53


zwei Euro für den Liter relativ preisgünstig. Mit rund zwölf Prozent<br />

Alkoholgehalt ist er zudem recht kräftig, hat aber weniger mit<br />

einem trockenen Weißwein zu tun (wie der Name vermuten lässt),<br />

sondern erinnert geschmacklich an einen Süßwein wie beispielsweise<br />

einen Marsala. Er gibt Speisen eine leichte Säure und Süße,<br />

ein Flan schmeckt dadurch wie ein kräftiger Käsekuchen.<br />

Das feine Gespür beim Kochen macht Nancy zu einer gefragten<br />

Frau, allerdings auf einem sehr speziellen Gebiet. Denn solche Fähigkeiten<br />

sind sehr wichtig bei der Santería, der afrokubanischen<br />

Religion, die auf Kuba sehr verbreitet ist (siehe Seite 192). Vor einigen<br />

Jahren hat Nancy selbst den Initiationsritus mitgemacht und<br />

vertraut seit dieser Zeit umso mehr auf die verschiedenen Götter,<br />

die ihr, davon ist sie überzeugt, auch beim Kochen zur Hand gehen.<br />

Seit ein paar Jahren hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, etwa einbis<br />

zweimal im Monat für eine Santería-Zeremonie zu kochen.<br />

Mitunter ein Knochenjob, wenn bis zu 100 Personen verköstigt<br />

werden wollen. Und eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der es<br />

gilt, Regeln zu beachten. Schon die einzelnen Tiere wie Ziegen,<br />

Lämmer, Hühner oder Tauben müssen nach einem bestimmten<br />

Ritus geopfert, den einzelnen Göttern geweiht und entsprechend<br />

der jeweiligen Speisen den Göttern zugeordnet werden. Jede Gottheit<br />

hat ihr eigenes Gericht, eine eigene Fleischsorte, und für jeden<br />

Gott muss ein anderer Löffel verwendet werden. „Man kann nicht<br />

einfach den Löffel für das Gericht des einen Gottes in den Topf für<br />

das Gericht des anderen Gottes stecken. Das würde Unglück bringen!“,<br />

erklärt Nancy. Nicht jeder beachte oder kenne diese Regeln.<br />

„Ich habe mal beobachtet, wie jemand Maggi in einen Topf gegeben<br />

hat. Maggi! Meine Güte, das ist wahrlich respektlos den Göttern<br />

gegenüber!“ Weniger ernsthaft, aber mit umso mehr Charme und<br />

Engagement kocht sie mit Dayami ein paar ihrer Lieblingsspeisen,<br />

die ganz ohne göttlichen Segen genossen werden dürfen. Und wie<br />

viele Kubaner auch, liebt sie das Singen während des Kochens. Mit<br />

Dayami stimmt sie einen ihrer Lieblingssong an: Quimbombó que<br />

resbala, ein berühmtes Lied von Luis Martínez Griñán, das so viel<br />

heißt wie: die rutschende Okraschote – das passt, denn während<br />

sie singt, kippt Nancy die frisch geschnittenen Okraschoten in den<br />

Topf.<br />

54


Arturo depestre und<br />

Magaly navarrete<br />

Gedankenversunken sitzt Arturo in seinem Garten, stimmt einen melancholischen<br />

Bolero an und dreht das Spanferkel fast schon meditativ über der heißen<br />

Glut. Trotz des Grillgeruchs zieht der Duft des Pomeranzenbaums zart durch<br />

den Garten, die Blätter der Avocado- und Bananenbäume spenden wohltuenden<br />

Schatten. Arturo ist Dayamis Cousin, oder genauer: Seine Frau Magaly ist Dayamis<br />

Cousine. Arturo ist ein großer, sehr schlanker Mann, hat graues krauses<br />

Haar, ein schmales, markantes und faltiges Gesicht, das er blitzschnell von nachdenklicher<br />

Mimik in Lachfalten verwandeln kann. Er ist ein Charmeur der alten<br />

Schule, zum Valentinstag, der in Kuba so ausgelassen gefeiert wird wie in anderen<br />

Breitengraden Silvester, überreichte er jeder Dame in Dayamis Haus eine<br />

Lilie aus dem eigenen Garten, sorgsam eingerollt in feines Papier, und wünschte<br />

Felicidades, alles Gute.<br />

Bolero<br />

Spieß<br />

am<br />

Spanferkel am Spieß ist eine beliebte Spezialität in Kuba, vor allem auf dem<br />

Lande. Und vor allem ist es das traditionelle Festmahl an Silvester, im Süden der<br />

Insel noch mehr als in anderen <strong>Teil</strong>en des Landes. „Da kann man über die Dörfer<br />

fahren und sieht überall nur noch Rauch vom vielen Grillen“, erzählt Arturo. Er<br />

hat Freunde, die als Bauern auf dem Land leben, von ihnen hat er die traditionelle<br />

Art des Spanferkelgrillens gelernt, aus erster Hand sozusagen, darauf ist<br />

Arturo stolz, schließlich ist Spanferkel etwas Besonderes und auch eines seiner<br />

Lieblingsgerichte. „Cousin, was kannst du eigentlich sonst noch kochen?“, fragt<br />

Dayami. Arturo muss kurz überlegen, um dann schmunzelnd zu sagen: „Ich<br />

kann vor allem gut essen.“ Magaly ist die Köchin des Hauses. „Dabei koche ich<br />

gar nicht so gerne“, lacht Magaly, während sie die Mariquitas, Kochbananen, im<br />

heißen Fett wendet und den Flan de Calabaza, den süßen Kürbisflan, in eine als<br />

Form dienende große Tomatenmark-Dose gießt. „Aber die Leute sagen, dass das,<br />

was ich koche, immer so lecker ist. Also koche ich immer schnelle Gerichte,<br />

damit ich schnell wieder aus der Küche rauskann.“<br />

77


Picadillo a la habanera<br />

de Rolando<br />

Rolandos Hackfleischpfanne<br />

Havanna-Art<br />

Hauptgericht<br />

Zubereitungszeit: 1 Stunde<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Für 4 Personen<br />

100 g Chorizo<br />

½ Aubergine<br />

1 rote Paprika<br />

1 Zwiebel<br />

100 g frische Champignons<br />

2 Scheiben frische Ananas<br />

4 EL Pflanzenöl<br />

600 g Hackfleisch vom Rind<br />

4 EL Rosinen<br />

100 g eingelegte Oliven<br />

Saft von 1 Zitrone<br />

50 ml helles Bier<br />

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

Salz<br />

Salat und Reis zum Servieren<br />

Die Chorizo fein würfeln. Die Aubergine in 1 cm große Stücke<br />

schneiden. Die Paprika putzen, entkernen und in Streifen schneiden.<br />

Die Zwiebel schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Die<br />

Champignons mit Küchenpapier abputzen und vierteln. Die Ananas<br />

grob würfeln, Strunk und Schale entfernen.<br />

Die Chorizo mit der Aubergine und etwas Öl in einer tiefen Pfanne<br />

anbraten. Hackfleisch, Paprika und Zwiebel dazugeben und<br />

weiter scharf anbraten. Sobald das Fleisch schön braun ist,<br />

100 ml Wasser angießen, den Deckel schließen und etwa 15 Minuten<br />

köcheln lassen.<br />

Champignons, Ananas, Rosinen und Oliven in die Pfanne geben,<br />

durchrühren und mit Zitronensaft, Bier, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Mit weißem Reis und Salat servieren.<br />

Tipp: Der Schuss Bier macht die Pfanne „Havanna-Art“ zur Pfanne<br />

„Rolando-Art“. Mit kubanischem Bier wie einem Buccanero oder<br />

Cristal schmeckt es natürlich am besten. Ein deutsches tut es aber<br />

auch.<br />

95


arbeitete als Landwirtschaftsingenieur, Raquel<br />

hatte einen Blumenladen, baute Möbel,<br />

drechselte Dominosteine und kochte eben<br />

gerne, wo immer es ging. Irgendwann bekam<br />

ihr Mann das Angebot, das kleine Restaurant<br />

im botanischen Garten des Naturreservats zu<br />

betreuen, Raquel übernahm natürlich die Küche.<br />

Als eines Tages ein Commandante zum<br />

Essen kam, war er so begeistert, dass Raquel<br />

fortan für immer in diesem Restaurant kochen<br />

sollte. Und einem Commandante schlägt<br />

man keine „Bitte“ aus …<br />

Vor ein paar Jahren ist ihr Mann gestorben,<br />

als sie davon erzählt, umgreift sie das Tüchlein<br />

in ihrer Hand noch fester, der selbstbewussten<br />

resoluten Frau stockt kurz die Stimme,<br />

die Augen hinter der dicken Brille werden<br />

feucht. Sie leidet immer noch unter dem Verlust.<br />

„Aber man kümmert sich um mich, darüber<br />

bin ich sehr dankbar“, sagt sie. Was sie<br />

damit meint: Das Restaurant gehört der Regierung,<br />

und Solidaridad steht auch in diesen<br />

Zeiten noch immer auf den Fahnen des Socialismo,<br />

sie kann – und soll – also solange dort<br />

leben und arbeiten, wie sie möchte. So ist das<br />

Casa del Campesino über die Jahre ihr Zuhause<br />

geworden, zusammen mit einer anderen<br />

alleinstehenden Dame, einem Wachmann,<br />

einem Hund, vielen Hühnern, Fasanen, Rebhühnern,<br />

einem Pfau, ein paar Katzen: „Ich<br />

bin eine Bäuerin geblieben, hier fühle ich<br />

mich wohl.“ Und was isst sie am liebsten?<br />

„Ach“, sagt Raquel, und ihre Stimmung hellt<br />

sich wieder auf, „am liebsten esse ich das, was<br />

andere kochen.“


Raquel in ihrer Bauernküche.<br />

Echt authentisch: Sie kocht auf<br />

Holzfeuer. Sie ist überzeugt,<br />

dass das Hühnchen dadurch<br />

eine besonders feine Note<br />

bekommt. Trotz Gusstöpfe.


Cary und Ochín<br />

alles nur<br />

für die<br />

Götter<br />

Wenn sie lächelt, hält sie schüchtern die Hand vor den<br />

Mund. Die Zahnlücken sind ihr peinlich. Aber auch so lächelt<br />

Cary selten, das Leben gab ihr bisher auch wenig<br />

Anlass dazu, sie musste viel kämpfen, um ihre beiden<br />

Töchter Ochín und Yusima durchzubringen. Sie heiratete<br />

früh, sie und ihr Mann kamen einigermaßen über die<br />

Runden, sie verkaufte Küchlein auf der Straße, von früh<br />

bis spät, das brachte ein paar Pesos mehr im Monat. Ihr<br />

Mann erkrankte eines Tages an Kehlkopfkrebs, er konnte<br />

zwar geheilt werden, kann seither aber nicht mehr sprechen,<br />

wurde berufsunfähig, Cary musste für die Familie<br />

alleine sorgen. Viele Jahre ging das so.<br />

Halt fand Cary zunächst in ihrem Glauben an die Santería-<br />

Götter, die, davon ist sie fest überzeugt, sie und ihre Töchter<br />

beschützen, solange sie nur auf die Götter hört. Viele<br />

Jahre hat sie auf den großen Moment hingelebt, jeden<br />

Centavo und manchmal auch ein paar Pesos oder sogar<br />

einen CUC beiseitegelegt, um mit einem traditionellen<br />

Initiationsritus neugeboren zu werden und symbolisch<br />

ein neues Leben beginnen zu können. Es ist nicht weniger<br />

hart als das vorherige, aber durch Regeln strukturierter.<br />

Das hilft ihr. (Mehr über die Santería siehe Seite 192–203)<br />

Doch nicht nur die Götter geben ihr Halt. Vor einigen Jahren<br />

ergab der Zufall, dass sie in Dayamis Haus eine Anstellung<br />

fand. Seither macht sie als treue Seele so ziemlich<br />

alles, was wichtig ist: Sie kümmert sich um Dayamis pflegebedürftige<br />

Mama, geht einkaufen, sorgt für den Haushalt,<br />

brüht, wenn Dayami aus Berlin wieder nach Hause<br />

kommt, jeden Morgen als Erstes einen Cafesito, einen kleinen<br />

starken Kaffee, auf, kocht bodenständige kubanische<br />

Gerichte und vor allem ihren leckeren Flan, dem sie ein<br />

bisschen Vino Seco beimischt, damit er schmeckt wie<br />

sündhaft kalorienhaltiger Käsekuchen.<br />

„Cary ist schon lange nicht mehr nur eine Angestellte, sie<br />

gehört zur Familie“, sagt Dayami. Und so lässt Cary es sich<br />

nicht nehmen, zusammen mit ihrer Tochter Ochín und<br />

Dayami für das Buch typisch kubanisch zu kochen – und<br />

sie singen dabei La caldosa de Kike y Marina, denn sie machen<br />

Caldosa Criolla, einen sehr beliebten Eintopf, der vor<br />

allem an Festtagen zubereitet wird. Im Lied wird auch die<br />

kraftgebende Wirkung besungen.<br />

Cary gesteht: „Eigentlich kann Ochín mit ihren 21 Jahren<br />

schon besser kochen als ich.“ Sie lächelt etwas. „Aber ich<br />

habe es ja bei dir gelernt“, sagt Ochín, deren Name eigentlich<br />

Yunaisi ist. Ihre Mutter wollte sie nach einer Figur aus<br />

einer Telenovela benennen, in der die Hauptfigur eine<br />

chinesische Sklavin ist, die sich nicht unterkriegen lässt.<br />

Cary fand, das würde gut passen. Der Vater war aber<br />

streng dagegen, seine Tochter nach einer Sklavin zu nennen.<br />

Also wurde sie Yunaisi genannt, aber alle rufen sie<br />

Ochín – sogar der Vater. Cary konnte sich also doch<br />

durchsetzen, irgendwie. Alle lachen bei der Geschichte,<br />

auch Cary. Ohne Hand vor dem Mund.<br />

133


Flan con caramelo<br />

Flan mit Karamell<br />

Da dieses Buch im Untertitel „Die echte kubanische<br />

Küche“ heißt, machen wir auch diesen Flan echt kubanisch,<br />

also so, wie Cary ihn macht. Und das heißt zunächst:<br />

Man verwendet Milchpulver statt Milch. Und<br />

keine Waage, sondern einen großen Kaffeebecher. Dafür<br />

wird der Flan aber auch ganz besonders cremig. In Kuba<br />

spricht man selten über Kalorien. Bei diesem Flan wollen<br />

wir erst recht nicht darüber reden.<br />

Dessert<br />

Zubereitungszeit: 30 Minuten<br />

zzgl. Koch- und Abkühlzeit<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Für 4 Personen<br />

Je 1 großer Kaffeebecher:<br />

Zucker<br />

Milchpulver<br />

Wasser<br />

außerdem: 5 Eier<br />

Ein Drittel des Zuckers in einem Topf karamellisieren und eine<br />

Metallform oder einen Topf mit 1 L Füllmenge damit bis zum<br />

oberen Rand auskleiden und abkühlen lassen, bis der Karamell<br />

hart geworden ist. Eventuell im Kühlschrank aushärten.<br />

Den restlichen Zucker, Wasser, Milchpulver und Eier mit einem<br />

Schneebesen verrühren, bis sich der Zucker komplett aufgelöst<br />

hat. Die Masse in die Form gießen.<br />

Der Flan wird gedämpft. Auf kubanische Art macht man es so:<br />

Einen großen Topf mit 3 cm hoch Wasser zum Kochen bringen.<br />

Die Metallform oder den Topf mit der Flanmasse dicht mit Alufolie<br />

verschließen (es dürfen keine Löcher in der Alufolie sein, am<br />

besten zwei Lagen übereinander legen) und in den großen Topf<br />

geben. Mit einem Deckel verschließen und etwa 2 Stunden<br />

köcheln.<br />

Den Flan mindestens 4 Stunden kalt stellen und dann auf eine<br />

Platte stürzen.<br />

Tipp: Wenn Sie 6 EL Vino Seco mit in die Milch-Ei-Masse geben,<br />

schmeckt der Flan wie ein Käsekuchen.<br />

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Hauptgericht<br />

Zubereitungszeit: 1 ½ Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Für 4 Personen<br />

1 kg Schälrippen vom Schwein<br />

4 EL Pomeranzensaft<br />

(Alternativen Seite 234)<br />

1 TL gemahlener Kreuzkümmel<br />

4 TL Knoblauchpaste<br />

(Rezept Seite 234)<br />

1 TL Pflanzenöl<br />

6 EL Vino Seco (Alternativen<br />

Seite 234)<br />

50 ml Orangensaft<br />

1 TL mittelscharfer Senf<br />

1 EL Honig<br />

2 Spritzer Sojasauce<br />

2 EL Weinessig<br />

2 Prisen gemahlene Gewürznelke<br />

Salz<br />

Beilage<br />

Zubereitungszeit: 30 Minuten<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Für 4 Personen<br />

3 grüne Kochbananen (unreif)<br />

1 schwarze Kochbanane (reif)<br />

1 Bund Schnittlauch<br />

1 Korianderstängel<br />

150 g fetter Speck, ohne Schwarte<br />

1 Zwiebel<br />

6 EL Weißweinessig<br />

3 EL Öl<br />

1 TL Knoblauchpaste<br />

(Rezept Seite 234)<br />

Salz<br />

Costillas de cerdo<br />

en salsa barbacoa<br />

Würzige Rippchen<br />

Die Rippchen nach jedem zweiten Knochen durchschneiden,<br />

dann das Fleisch zwei Mal bis auf den Knochen einschneiden.<br />

Pomeranzensaft, Kreuzkümmel, Knoblauchpaste und Öl dazugeben,<br />

vermengen und etwa 20 Minuten marinieren.<br />

Das Fleisch in einem Topf rundherum anbraten. Dann den Vino<br />

Seco dazugeben und so viel Wasser auffüllen, bis das Fleisch zur<br />

Hälfte bedeckt ist. Den Deckel schließen und bei kleiner Flamme<br />

etwa 1 Stunde köcheln lassen.<br />

Ist das Fleisch weich, den Deckel entfernen und die Flüssigkeit<br />

komplett einkochen lassen. Orangensaft, Senf, Honig, Sojasauce,<br />

Essig, Nelke und Salz dazugeben und so lange einkochen, bis die<br />

Sauce das Fleisch sirupartig ummantelt.<br />

Das Fleisch auf einer Platte anrichten, mit der Sauce übergießen<br />

und am besten mit dem Bananenpüree (siehe unten) servieren.<br />

Fufú de plátano<br />

Bananenpüree<br />

Die Kochbananen schälen und in reichlich Wasser in 20 Minuten<br />

weich kochen. Das Wasser abgießen und die Bananen mit einer<br />

Gabel fein zerdrücken. Die Kräuter waschen, trocken schütteln<br />

und fein schneiden.<br />

Den Speck würfeln und in einem Topf so lang erhitzen, bis das<br />

Fett flüssig ist und sich kleine Krusteln gebildet haben. Die Zwiebel<br />

schälen, in Ringe schneiden und mit Essig, 3 Prisen Salz und<br />

dem Öl etwa 15 Minuten marinieren.<br />

Bananenpüree mit dem Fett samt Krusteln, den frischen Kräutern<br />

und der Knoblauchpaste vermischen und mit Salz abschmecken.<br />

Sollte das Püree nicht süß genug sein, noch eine Obstbanane<br />

dazugeben und zerdrücken.<br />

Das Püree in Schalen füllen und mit den eingelegten Zwiebeln<br />

garnieren.<br />

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