05.10.2016 Aufrufe

connectU 2/11 - Wasserstoff

Schwerpunkt Wasser

Schwerpunkt Wasser

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2/<strong>11</strong><br />

Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien<br />

Schwerpunkt Wasser<br />

Wasser<br />

STOFF<br />

Ökologische, spirituelle & kulturelle Aspekte von Wasser<br />

Thema<br />

Experimente mit Wasser für die Jugendarbeit<br />

Takeaway


Wasser<br />

STOFF<br />

EDITORIAL<br />

Thema .. . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Gewaltige Wasser, endloses Meer . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Im Wasser werden wir... . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Energieverbrauch frisst Wasser auf . . . . . . . . . . . 6<br />

Kleines Wasserlexikon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Wasserpark goes Wasserturm . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Hallo!<br />

Neben vielen großartigen Lebensweisheiten, die jedeR von uns von ihrer/seiner<br />

Oma mitbekommen hat, war eine dabei, die grundsätzlich gar nicht so weise<br />

klingt, da der Sinn scheinbar offensichtlich ist.<br />

© Nicole Heiling<br />

Takeaway .. . . . . . . . . . . . <strong>11</strong><br />

Wovon wir sprechen? „Wasser ist zum Waschen da!“ was sonst…<br />

Termine. . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Sonderteil f•f•f.. . . . . . . . 17<br />

Diözesan . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Jugendkirche .. . . . . . . . 22<br />

Nord .. . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Stadt .. . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Magazin . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Ehrenamt.. . . . . . . . . . . . . 34<br />

Auf den ersten Blick wirkt der Sinn recht einsichtig, „Danke Oma, wir haben’s<br />

verstanden… der Schokobart muss weg, die Finger sind klebrig… BITTE<br />

NICHT SO GROB MIT DEM WASCHLAPPEN!!!!!“<br />

Aber weit gefehlt! Wasser kann mehr und das wollte uns auch die Oma damit<br />

sagen:<br />

Wasser schenkt uns auf die eine oder andere Art Energie – durch Wasserkraftwerke,<br />

beim Duschen, beim Trinken.<br />

Wasser schenkt uns Ruhe – in der heißen Badewanne, durch einen plätschernden<br />

Zimmerbrunnen.<br />

Wasser schenkt uns Leben – bei einem kühlen Sommerregen, in einer frisch<br />

gefüllten Blumenvase, aus dem Feuerwehrschlauch oder durch einen großen<br />

Schluck auf einer trockenen Kehle.<br />

Wasser ist in jeder Hinsicht Grundlage unseres Lebens. Was es noch alles zu<br />

bieten hat, bekommt ihr auf den folgenden Seiten zu lesen. Wir beide sind allerdings<br />

dabei, an unserem Schreibtisch zu verdunsten, und begeben uns deshalb<br />

auf den Weg – richtig! – ans Wasser, zum Chillen an den Donaukanal und das<br />

neue ConnectU ist im Gepäck! Auch mit dabei, der Ohrwurm:<br />

WasserSTOFF Nr. 2 / Juni 20<strong>11</strong><br />

Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend,<br />

Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743,<br />

, connectu@katholische-jugend.at<br />

Layout: Simon Schmidt | Chefredaktion: Saskia Bellem | Stv. Chefredaktion:<br />

Rebecca Frank | Redaktion: Barbara Andrä, Marie-Luise Auer, Daniel<br />

Fürhapter, Elisabeth Hafner, Gregor Jansen, Theresa Kalantzis, Tan D. Nguyen,<br />

Maria Sigert-Kraupp, Darko Trabauer | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:<br />

Erich Amann, Viktoria Eckert, Stefan Frühwald, Birgit Hager, Nina Högler,<br />

Andreas Huber, Barbara Lindner, Peter Müller, Simon Schmidt, Cornelia<br />

Schneider, Martin Weiss, Andreas Welich, Stephan Zottl, domfalke | Druck: Fa.<br />

Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien<br />

Mit Ökostrom auf 100% Recyclingpapier gedruckt.<br />

Offen legung laut Mediengesetz:<br />

ist ein Kommunikationsorgan der<br />

Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen.<br />

Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück.<br />

Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine Email mit Namen und<br />

Adresse an connectu@katholische.jugend.at<br />

Die kommende Ausgabe zum Thema „Spiritualität“ erscheint voraussichtlich im<br />

Dezember 20<strong>11</strong>. Anzeigenschluss ist Mittwoch, 9. November 20<strong>11</strong>.<br />

Kontakt: connectu@katholische-jugend.at<br />

Wir danken für die freundliche Unterstützung von:<br />

Wasser ist zum Waschen da.<br />

Fallerie und fallera!<br />

Auch zum Zähneputzen<br />

kann man es benutzen.<br />

Wasser braucht das liebe Vieh.<br />

Fallera und fallerie!<br />

Und die Feuerwehr<br />

benötigt Wasser sehr.<br />

Eure Vorsitzenden<br />

Constanze & Bernhard<br />

2/<strong>11</strong><br />

Coverbild: wikimedia commons<br />

Das nächste <strong>connectU</strong><br />

zum Thema „Spiritualität“<br />

erscheint im Dezember 20<strong>11</strong>


Thema<br />

Gewaltige Wasser, endloses Meer … *<br />

Wenn ich am Ufer des Meeres stehe (oder auch eines großen<br />

Sees, bei dem das gegenüberliegende Ufer nicht mehr zu<br />

sehen ist), dann kann es passieren, dass ich ganz lang einfach<br />

nur da stehe und aufs Wasser hinaus schaue. Die endlose<br />

Weite überwältigt mich.<br />

Gregor Jansen<br />

© KJ<br />

An Bord eines Segelschiffes, wenn das Ufer außer Sichtweite gerät,<br />

bin ich ganz ergriffen von der scheinbaren Unendlichkeit des<br />

Meeres, das bis zum Horizont reicht. Wenn dann die Wellen höher<br />

werden, sieht man im Wellental nur noch hohe Wasserberge<br />

ringsumher – erst auf dem Wellenkamm weitet sich der Blick<br />

wieder. Das Wasser trägt dich, aber es kann auch zur Bedrohung<br />

werden, in der du untergehen kannst. Die Nachrichtenbilder von<br />

Schiffbrüchigen – oft von Flüchtlingen, die nur über das Meer<br />

den Weg in eine erhoffte bessere Zukunft sehen – erinnern uns<br />

daran, wie bedrohlich das Meer ist, wenn das Schiff nicht mehr<br />

trägt oder der Sturm zerstörerisch wird. Der Schiffbruch des<br />

Apostels Paulus vor Malta (Apg 27) schildert eine solche dramatische<br />

Situation.<br />

Ortswechsel: Ein Brunnen im trockenen Land. Eine Frau, die<br />

Wasser holt. Ein Wanderer, der sie um Wasser bittet. Die Begegnung<br />

Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4, 5-43)<br />

ist nur eines der vielen biblischen Beispiele, die das Wasser zum<br />

Thema haben. Und es ist nicht nur ein praktischer Opener von<br />

Jesus, der mit der Frau ins Gespräch kommen will, sondern sie<br />

sprechen dann lang über das „lebendige Wasser“.<br />

Lebensspender, aber auch tödliche Bedrohung (man denke auch<br />

an die Sintflut-Erzählung Gen 6-8) – das spiegelt die Ambivalenz<br />

wieder, die in der Erfahrung der Menschen seit jeher und also<br />

auch in der Bibel mit dem Element Wasser verbunden ist. Beide<br />

Aspekte finden sich in der Symbolik der Wassertaufe wieder, die<br />

im Christentum zum Sakrament der Kirchenaufnahme wurde.<br />

Im „Bad der Taufe“ wird symbolisch das Alte, Sündhafte und Lebensfeindliche<br />

abgewaschen und aus der Taufe steigt ein „neuer<br />

Mensch“ heraus. Die Taufsymbolik ist dabei aber nicht nur ein<br />

Zeichen des Abwaschens und Rein-Werdens wie die Buß-Taufe<br />

des Johannes oder der Essener, aber auch bei vielen rituellen<br />

Waschungen in anderen Religionen. Solche Waschungen sind<br />

in den alttestamentlichen Kultvorschriften für viele Situationen<br />

vorgesehen: Menschen, die aus irgendeinem Grund „unrein“<br />

geworden sind (etwa Frauen durch die Menstruation oder Männer<br />

durch den Samenerguss), sollen sich waschen und können<br />

erst dann wieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden.<br />

Muslime waschen sich vor dem Gebet die Füße, die Hände und<br />

das Gesicht, um in Reinheit zu beten. Auch in der christlichen<br />

Liturgie ist die Geste der Reinigung in der Händewaschung des<br />

Priesters während der Messe erhalten geblieben: „Herr, wasche<br />

ab meine Schuld, von meinen Sünden mach mich rein“.<br />

Im Sakrament der Taufe geschieht aber noch wesentlich mehr:<br />

Hier geht es nicht nur um eine Reinigung, sondern buchstäblich<br />

um Leben und Tod. Der/die TaufbewerberIn gibt das alte<br />

(„heidnische“) Leben auf und nimmt das neue Leben in Christus<br />

an. Das Alte stirbt, damit neues Leben möglich wird. Zugegeben:<br />

Diese Bedeutungsebene wird heute fast nur noch bei der Taufe<br />

von jugendlichen oder erwachsenen TaufbewerberInnen deutlich,<br />

bei der Taufe von Säuglingen spielt der Aspekt der Lebenswende<br />

und der Grundentscheidung natürlich keine wesentliche<br />

Rolle. Das ist eigentlich schade, weil so die Grundkomponente<br />

des christlichen Lebens, nämlich eine bewusste Entscheidung für<br />

ein anderes Leben – ein Gegenmodell zum „normalen“ Leben –<br />

nicht mehr deutlich wird.<br />

Paulus bringt die eigentliche Dramatik der Taufe im Römerbrief<br />

zum Ausdruck: „Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf<br />

Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden<br />

sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den<br />

Tod [...] Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der<br />

von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht<br />

Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei<br />

geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben,<br />

so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. […] So sollt<br />

auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind,<br />

aber für Gott leben in Christus Jesus“ (Röm 6,3-<strong>11</strong>).<br />

Ich nehme mir vor: Wenn ich in diesem Sommer hoffentlich das<br />

ein oder andere Mal in einem See oder im Meer schwimmen<br />

gehe und ins Wasser eintauche, dann denke ich an diese Lebenswende<br />

– und versuche, zu begreifen und mit meinem Leben dem<br />

mehr gerecht zu werden, was meine Taufe bedeutet. «<br />

* der Titel ist dem Lied „Heilig“ von Albert Frey (CD „Unser Vater“, 1998)<br />

entnommen.<br />

2/<strong>11</strong><br />

3


Thema<br />

Im Wasser werden wir und ohne Wasser sind wir nicht mehr!<br />

In großen Weltreligionen wird das Wasser als eine Kostbarkeit,<br />

ein Geschenk der Götter oder Gottes gefeiert. Im<br />

Islam ist das Wasser ein Geschenk Allahs an die Menschen<br />

und alle anderen Lebewesen und Pflanzen. Ein Zeichen<br />

seiner Zuwendung, dass dem Gerechten und Rechtgläubigen<br />

reichlich zur Verfügung steht. Der Hinduismus geht noch<br />

einen Schritt weiter, das Wasser gilt nämlich als die Urquelle<br />

des Lebens und als einziges Element als „unsterblich“.<br />

Im Buddhismus wird dagegen dem Wasser, wegen seiner<br />

Vergänglichkeit, keine besondere spirituelle Bedeutung<br />

zugeschrieben. Dennoch wird es als eines der vier großen<br />

Elemente, mit vielen Bildern, als ein Zeichen für eine<br />

bessere Welt und als der Strom der buddhistischen Lehre<br />

wertgeschätzt. Im Taoismus ist das Wasser Sinnbild wahrer<br />

Tugend, denn es schafft viel Gutes, bleibt dabei bescheiden<br />

und hat keine Erwartungen auf eine Belohnung. Insofern<br />

bietet es dem Menschen einen Orientierungspunkt für sein<br />

religiöses Leben.<br />

Darko Trabauer<br />

Nicht ein einziger von ihnen blieb übrig.“ (Ex 14,26-28). Das<br />

unergründliche Meer galt auch beim Propheten Jesaja (17) als<br />

lebensbedrohliche Macht und im Psalm 104 als der Ursprung<br />

des Bösen. Für den Jona wird das Meer zum Grab (Jona 2,7).<br />

Andererseits wird durch das Wasser Leben ermöglicht, denn<br />

erst als Wasser in Form von Nebel die Erde sanft befeuchtet<br />

(Gen 2,4b-6), entsteht der Garten Eden (Gen 2,10). Nach der<br />

Sinflut schließt Gott mit den Menschen einen Bund, wonach<br />

den Menschen die Rettung versprochen wird „Ich habe meinen<br />

Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen<br />

aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder<br />

soll eine Flut kommen und die Erde verderben“ (Gen 9,<strong>11</strong>). In<br />

der Exodus-Erzählung werden die Israeliten nur durch den Untergang<br />

der Ägypter im Wasser des Meeres gerettet.<br />

In der Bibel ist außerdem vom Kampf um das tägliche Wasser<br />

die Rede. Die Auseinandersetzungen über die Kontrolle von<br />

Brunnen und Quellen sind in der Tatsache begründet, dass die<br />

südlichen und östlichen Gebiete Israels in einer wenig fruchtbaren<br />

Trockenzone liegen und nur am Jordan, an den Seen und<br />

den wenigen Quellen Anbau von Gemüse und Obst möglich<br />

war (Schiloach-Teich und Gihon-Quelle; Jes 8,6; Joh 9,7.<strong>11</strong>).<br />

Der See Genesareth<br />

Außerdem gab es für solche Brunnen und Quellen Besitz- und<br />

Nutzungsrecht, sie waren nicht jedem zugänglich. Dennoch,<br />

einem dürstenden Menschen Wasser zu verweigern galt als<br />

schwere Sünde (Ex 2,16-18; Ijob 22,7; Spr 25,21). Besonders<br />

anschaulich wird die Bedeutung des Wassers, Brunnen und<br />

Quellen in den Worten des Propheten Jeremia: „Denn mein<br />

Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich hat es verlassen, den<br />

Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben,<br />

Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten“ (Jer 2,13). Sie<br />

gelten als eine Gabe JHWHs, als Zeichen seines Segens.<br />

Wenn es um das Wasser in der Bibel geht, versuchen die<br />

Verfasser auf zwei außergewöhnliche Eigenschaften des Elementes<br />

Wasser einzugehen, nämlich als lebenszerstörend und<br />

lebensspendend.<br />

Einerseits ist das Wasser als Chaosmacht ein Sinnbild für Tod<br />

und Unterwelt, Zerstörung und Bedrohung und deshalb auch<br />

oft als Strafe Gottes gedeutet. Das zeigt sich besonders in den<br />

Geschichten vom Bau der Arche und der Sinflut (Gen 6,5-9,17)<br />

sowie in der Exodus-Erzählung (Ex 13,17-15,21) vom Auszug der<br />

Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft und dem Durchgang<br />

durch das Schilfmeer: „Darauf sprach der Herr zu Mose:<br />

Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet<br />

und den Ägypter, seine Wagen und Reiter zudeckt…<br />

4 2/<strong>11</strong><br />

Blick ans Meer bei Caesarea Philippi


Thema<br />

Fotos © Darko Trabauer<br />

Blick von Masada (Israel) an das Tote Meer<br />

Im Neuen Testament durchzieht dieses Bild vom „lebendigen<br />

Wasser“ wie ein roter Faden die Bibel bis zum Schluss „Wer<br />

durstig ist der komme. Wer will, empfange umsonst das Wasser<br />

des Lebens“ (Offb 22,17). Jesus selbst ist die Quelle des Geistes.<br />

In der Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin am<br />

Jakobsbrunnen wird das lebendige Wasser zum Symbol des<br />

Geistes „Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst<br />

bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm<br />

geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird<br />

das Wasser … in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren<br />

Wasser ewiges Leben schenkt“ (Joh 4,13).<br />

Die Verbindung zwischen den Begriffen Wasser und Geist<br />

begegnet uns vor allem in der Taufe, wo das Wasser mehr als<br />

ein bloßes Symbol des Geistes ist. Sie lässt Ihn gegenwärtig und<br />

wirksam werden „…Aus seinem Inneren werden Ströme von<br />

lebendigen Wasser fließen. Damit meinte er den Geist, den alle<br />

empfangen sollten, die an Ihn glauben… (Joh 7, 38-39). Das<br />

Wasser des Taufsakramentes und das Wasser, mit dem man<br />

den Heiligen Geist bezeichnet, sind zwei verschiedene Dinge.<br />

Das erste ist ein sichtbares Wasser, das zweite unsichtbar; das<br />

erste weist, indem es den Leib reinigt, auf das hin, was in der<br />

Seele passiert, während durch den Heiligen Geist die Seele<br />

selbst gewaschen und ernährt wird.<br />

Im Johannes-Evangelium findet dieses Bild vom Wasser und<br />

Geist seinen Höhepunkt. Es verbindet die von Christus am<br />

Kreuz gespendete Gabe des Geistes mit dem Zeichen des Wassers,<br />

das aus Jesu Seite hervorkommt: „Dieser ist es, der durch<br />

Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur<br />

im Wasser gekommen, sonder im Wasser und im Blut …“ (1<br />

Joh 5,5-6) mit der Vision des Propheten Ezechiel vom Wasser,<br />

das aus dem Tempel hervorströmt und, wohin es fließt, das<br />

Leben zum Erblühen bringt, bis es sich ins Tote Meer ergießt<br />

und es in ein Meer voller Leben verwandelt (Ez 47,1-12). Für<br />

den Evangelisten Johannes ist Christus am Kreuz der neue und<br />

endgültige „Tempel Gottes“ (Joh 2,19); dass Wasser aus seiner<br />

Seite hervorströmt, ist die Verwirklichung des Versprechens<br />

über die „Ströme lebendigen Wassers“. Der Heilige Geist ist<br />

der „Strom des lebendigen Wassers“, der vom Thron Gottes<br />

ausgeht und alles zum Leben bringt, entsprechend der Vision<br />

des Propheten Ezechiel.<br />

Es wäre falsch, die Bedeutung des Wassers im Neuen Testament<br />

nur auf die spirituelle Dimension zu beschränken und sie<br />

absolut zu setzen.<br />

Wenn wir bedenken, dass unser Planet zu rund 70% aus Wasser<br />

besteht und mehr als 97% des gesamten Wasserschatzes im<br />

Ozean zu finden ist, und damit als salziges Meereswasser für<br />

den Menschen nicht genießbar ist. Von den übriggebliebenen<br />

2-3% Süßwassers befindet sich der größte Teil an den beiden<br />

Polen und auf den Gletschern, uns stehen somit bescheidene<br />

0,6% des Süßwassers zur Verfügung. Diese 0,6% würden für<br />

alle Menschen ausreichen und trotzdem stirbt alle 8 Sekunden<br />

ein Kind an einer Krankheit, die mit unzureichender Wasserversorgung<br />

zusammenhängt. Dann ergibt sich unsere Aufgabe<br />

aus diesem Zusammenhang, denn aus Jesu Munde kamen<br />

auch die Worte: „Und wer einem von diesen Kleinen auch nur<br />

einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger<br />

ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn<br />

kommen“ (Mt 10, 42). «<br />

www.lippische-landeskirche.de/jsp/docs/Vortrag-Wasser.pdf<br />

Komm Schöpfer Geist., Raniero Cantalamessa, Verlag Herda, Freiburg<br />

in Breisgau 1999<br />

2/<strong>11</strong><br />

5


Thema<br />

Energieverbrauch frisst Wasser auf<br />

Der aktuell diskutierte Atomstrom-Ausstieg setzt erneuerbare<br />

Energien wie Wasserkraft ins Rampenlicht: cU interviewte<br />

zwei kontrahierende Experten unabhängig voneinander<br />

über Wasserkraftnutzung. Einig sind sich beide: Jeder<br />

einzelne von uns muss seinen Energieverbrauch drosseln,<br />

um das „weiße Gold“ zu erhalten.<br />

Maria Sigert-Kraupp<br />

© privat<br />

Interview mit DI Franz Angerer<br />

Leiter der Geschäftsstelle für Energiewirtschaft im Land Niederösterreich<br />

cU: Das Land NÖ bekennt sich in seiner Wassercharta 2003 zum<br />

Schutz des Wassers. Wasser soll für Wasserkraft genutzt werden,<br />

zugleich der Wert der Flüsse als Lebensraum erhalten bleiben.<br />

Geht das Land NÖ in Richtung Nutzung oder Lebensraumerhaltung?<br />

DI Angerer: Soweit es ökologisch vertretbar ist, wollen wir<br />

Wasserkraft nutzen. Es gibt ganz klare Vorgaben, was gemacht<br />

werden darf, was nicht.<br />

Wir haben in NÖ an zwei Flüssen Großwasserkraftwerke,<br />

sonst Kleinwasserkraftwerke, damit decken wir 4 ½ Prozent<br />

des Strombedarfs in Niederösterreich. Mit der kompletten<br />

Ausnutzung könnten es über 7 Prozent werden. Wir haben bei<br />

dem Energiebedarf heute nicht mehr die Möglichkeit, diese<br />

drei Prozent ungenutzt zu lassen.<br />

Der Schwerpunkt liegt laut Information der NÖ-Homepage in<br />

der Erneuerung bereits bestehender Wasserkraftwerke. Bringt das<br />

wirklich den Gewinn der Hälfte der jetzigen Stromerzeugung?<br />

Mit Zahlen ist man lieber vorsichtig, aber es macht Sinn,<br />

durch Revitalisierung und Modernisierung die vorhandenen<br />

Kraftwerke effizienter arbeiten zu lassen und die Kleinwasserkraftnutzung<br />

zu optimieren. Revitalisierung zielt auch auf den<br />

Erhalt der Fließgewässer ab. Hierbei gilt es, die EU-Auflagen<br />

als auch das Wasserrecht, eins der schärfsten Rechte überhaupt,<br />

einzuhalten. Diese Effizienzmaßnahmen allein nützen aber<br />

nichts, wenn wir im Gegenzug die Kunden nicht dazu bringen,<br />

wesentlich weniger Strom zu verbrauchen! Da ist noch viel zu<br />

tun.<br />

Also Zusammenhalt und Zusammenarbeit aller ist nötig. - Inwieweit<br />

gelingt Ihnen eine Zusammenarbeit mit Umweltverbänden?<br />

Bei jedem unserer Projekte wird im Vorfeld versucht, einen<br />

Konsens mit allen Betroffenen und Beteiligten zu erzielen,<br />

lokale Interessen zu berücksichtigen. Aber Wasserschützern ist<br />

Stromerzeugung nun einmal ein Dorn im Auge.<br />

Welchen Umgang pflegen Sie persönlich mit der Ressource<br />

Wasser?<br />

Ich trinke sehr viel Wasser, ich gehe sparsam um mit Leitungswasser<br />

und Warmwasser.<br />

Danke für das Gespräch!<br />

Franz Angerer<br />

Interview mit Christian Übl<br />

Ökologe im Nationalpark Thayatal, verantwortlich für Bildungsangebote,<br />

Naturraummanagement und wissenschaftliche Forschung<br />

Wie umweltfreundlich ist Stromgewinnung aus Wasserkraft?<br />

Christian Übl: „Das Bild der ‚sauberen‘ Wasserkraft – im<br />

Vergleich zu Atomkraftwerken etwa – stimmt leider nicht.<br />

Ökologische Folgeschäden einer Wasserkraftanlage für den Lebensraum<br />

„Fluss“ und seine Bewohner sind deutlich sichtbar:<br />

Stauhaltung durch Sperren verhindert das freie Fließen des<br />

Gewässers und verändert massiv Fischbestände, Gewässersubstrate<br />

und Flusssohle. Durch die fehlenden Schwankungen<br />

im Grundwasserspiegel leidet auch die Funktionsfähigkeit<br />

benachbarter Augebiete.“<br />

6 2/<strong>11</strong>


Thema<br />

© privat<br />

Durchfluss der Thaya. Von einem Mindestwert von 1m³/sec ist<br />

ein Anstieg auf 45 m³/sec möglich. Diesen starken Wasserspiegelschwankungen<br />

zufolge schnitt bei jüngsten Untersuchungen<br />

ausgerechnet die Thaya-Nationalparkstrecke ökologisch am<br />

schlechtesten ab: Viele Leitfischarten sind nicht mehr vorhanden,<br />

Fischpopulationen wie Bachforelle stark geschrumpft.<br />

Anfang der 90er Jahre konnten noch an die 30 Fischarten in<br />

der Thaya nachgewiesen werden, nun nur noch acht! Dies hat<br />

natürlich Folgen auf das gesamte Ökosystem, z. B. Schwarzstorch<br />

und Fischotter.<br />

Wie weit kann ein Nationalpark seine Besucher bestärken, sparsamer<br />

mit Energie, mit Wasser umzugehen?<br />

Wir zeigen Besuchern den Naturschatz, der ohne Einfluss des<br />

Menschen entsteht, bzw. Auswirkungen bestehender Eingriffe<br />

auf ein Ökosystem. Unsere Bildungsarbeit zielt auf Achtsamkeit<br />

und Wertschätzung unberührter Natur. Ebenso informiert<br />

eine Ausstellung über nachhaltige Stromproduktion unserer<br />

Photovoltaikanlage vor dem Nationalparkhaus. Im Moment<br />

überlegen wir, eine Stromtankstelle zu errichten.<br />

Wie verträgt sich Wasserkraft mit Naturpark?<br />

Christian Übl<br />

Das tschechische Kraftwerk in Vranov stellt unser größtes<br />

ökologisches Problem dar. Mehrmals am Tag ändert sich der<br />

Wie halten Sie es persönlich mit der Ressource Wasser?<br />

Ich mag natürliche Gewässer. Daheim nutze ich Brunnenwasser<br />

als Brauchwasser.<br />

Danke für das Gespräch! «<br />

Kleines Wasserlexikon<br />

Dass uns Wasser in unterschiedlicher Form begegnet, mag<br />

einleuchtend sein. Aber worin genau bestehen die Unterschiede?<br />

Ein kleiner Ratgeber für den Weg durch die verworrenen<br />

Kanäle des Wassers.<br />

Rebecca Frank<br />

Trinkwasser<br />

Die Form des Wassers, mit der wir wohl am häufigsten in Berührung<br />

kommen. Damit Wasser in unseren Breiten als Trinkwasser<br />

klassifiziert werden kann, muss es bestimmten Kriterien<br />

entsprechen (durchsichtig, keimarm, geruchlos, geschmacklos<br />

usw). Laut Greenpeace (siehe Kasten) kann es sogar im<br />

Wasser-Paradies Österreich zu Wassermangel kommen – durch<br />

Verbauung kann der Boden weniger Wasser speichern und<br />

wenn – v.a. im Osten des Landes – die Niederschläge ausbleiben,<br />

kann das zu Trinkwassermangel führen.<br />

Bei Zweifeln über die die Qualität des Trinkwassers rät Martin<br />

Angelmaier von der Abteilung Wasserwirtschaft der niederösterreichischen<br />

Landesregierung, sich zuerst bei der Gemeinde<br />

zu erkundigen. Er beruhigt, das öffentliche Netz liefere zu<br />

99,99 % Trinkwasser guter Qualität und werde je nach Größe<br />

des Wasserverbandes bis zu täglich kontrolliert. Problematisch<br />

seien nur Hausbrunnen, mit denen abgelegene Haushalte »<br />

2/<strong>11</strong><br />

7


Thema<br />

versorgt werden. Denn dort könnten kleine Unachtsamkeiten und<br />

vermeidbare Fehler die Trinkwasserqualität beeinträchtigen.*)<br />

Grauwasser<br />

Wer schon einmal auf einer Berghütte die Toilette genauer<br />

betrachtet hat, kennt das Phänomen: Das Wasser ist nicht durchsichtig,<br />

sondern gelblich. Das kommt daher, dass das Wasser aus<br />

wirtschaftlichen und Verfügbarkeitsgründen im Kreis geführt<br />

wird, d.h. Trinkwasser, das beispielsweise von der Küche oder<br />

den Waschbecken aus in den Kanal fließt, wird mechanisch und<br />

biologisch geklärt und für die Toilettenspülung weiterverwendet.<br />

So wird der Bedarf an Trinkwasser gesenkt. Grauwasser ist „gering<br />

verschmutztes Wasser“, das bestimmten Mindeststandards<br />

entspricht, aber nicht für den menschlichen Genuss vorgesehen<br />

ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein derart getrenntes<br />

System in Privathaushalten zu installieren.<br />

Weihwasser<br />

In der Osternacht wird das Weihwasser für das kommende Jahr<br />

geweiht. Dieses wird für Taufen, Segnungen und Weihen verwendet.<br />

Beim Betreten einer Kirche erinnert man sich mit dem<br />

Eintauchen der Hand ins Weihwasser und dem Bezeichnen mit<br />

einem kleinen Kreuz oder Kreuzzeichen an die Taufe.<br />

LOURDES-WASSER<br />

Dem Wasser aus der heiligen Quelle im Wallfahrtsort Lourdes<br />

(Frankreich) werden zahlreiche Wirkungen nachgesagt, u.a.<br />

ein reinigender, läuternder Effekt. Weiters soll Lourdes-Wasser<br />

entgiftend wirken und bei Entzündungen, Wunden, aber auch<br />

unreinen Speisen seine positiven Eigenschaften entfalten.<br />

Im Internet kann es in zahlreichen Webshops in Phiolen und<br />

Fläschchen erworben werden.<br />

Die Stelle am Jordan, an der Jesus getauft worden sein soll<br />

Destilliertes WASSER<br />

Durch Destillation (Verdampfen und Kondensation) werden<br />

dem Wasser sämtliche gelösten Salze und Mineralstoffe<br />

entzogen, wodurch es sich für industrielle Verwendung, aber<br />

auch zum Bügeln oder für Autobatterien eignet, da es nicht zu<br />

Ablagerungen kommen kann. Destilliertes Wasser zu trinken<br />

ist aber nicht ratsam, da es im Verdauungsapparat Mineralstoffe<br />

aus den Schleimhäuten löst und so den menschlichen<br />

Körper schädigt.<br />

Friedensreich Hundertwasser<br />

Friedrich Stowasser (bürgerlicher Name) war ein österreichischer<br />

Maler, Architekt und Denker, der durch den Einsatz<br />

intensiver Farben, unregelmäßiger Flächen und dem Integrieren<br />

organischer Elemente seinen eigenen typischen Stil prägte und<br />

Weltruhm erlangte. Er machte sich unter anderem Gedanken<br />

darüber, wie ein Leben und Wohnen mehr im Einklang mit der<br />

Natur möglich wäre. Legendär ist seine Skizze des „Baumklos“.<br />

Allein in unserer Diözese kann Hundertwasserarchitektur an<br />

mehreren Stellen bewundert werden. (siehe Kasten) «<br />

Fotos © wikimedia commons<br />

Von Hundertwasser gestaltete Autobahnraststätte in Bad Fischau<br />

*) Diese Angaben beziehen sich nicht auf die Stadt Wien.<br />

Lourdes-Wasser in Gottesmutter Maria-Plastikbehältern<br />

Jordan-WASSER<br />

Im Judentum hat der Jordan, der die topographische Grenze<br />

zwischen Israel und „dem Rest der Welt“ bildet, eine zentrale<br />

Bedeutung. Für Christen ist vor allem die Stelle interessant, an<br />

der sich Jesus von Johannes dem Täufer taufen ließ. Pilgerscharen<br />

und ein florierender Handel mit Jordanwasser zeugen davon.<br />

Der Jordan bzw. sein Wasser sind ein Aspekt des Nahostkonflikts,<br />

da sowohl Israel als auch Jordanien Ansprüche stellen.<br />

www.greenpeace.at/uploads/media/Trinkwasser_in_Oesterreich.doc<br />

- Bericht von Greenpeace über österreichisches Trinkwasser<br />

www.noe.gv.at/Umwelt/Wasser.wai.html<br />

- Seite des Land Niederösterreich zum Thema Wasser<br />

www.wasser-lexikon.de<br />

www1.american.edu/ted/ice/jordan.htm<br />

- englischer Artikel der American University über die Jordan-Frage<br />

www.hundertwasser.at/deutsch/werk/arch/arch_projekte.php<br />

- Hundertwasser-Architektur<br />

8 2/<strong>11</strong>


Thema<br />

Wasserpark goes Wasserturm<br />

© MA42<br />

Der Wiener Wasserturm im 10. Bezirk ist nicht nur Bezirkswahrzeichen<br />

und Baujuwel, das 1898 im Stile des Historismus<br />

errichtete Gebäude ist ab 16. Juni 20<strong>11</strong> Ausgangspunkt<br />

des größten Wasserspielplatzes der Stadt.<br />

Theresa Kalantzis<br />

WASSERSpeicher<br />

Ursprünglich wurde der Wasserturm in Wien für die Wasserversorgung<br />

des 10. und 12. Bezirks benötigt. Da diese Bezirke<br />

höher gelegen sind als die anderen, konnten sie nicht mit<br />

dem wertvollen Wasser der 1. Wiener Hochquellwasserleitung<br />

versorgt werden, die Kaiser Franz Josef I. im Jahr 1873 errichten<br />

ließ. So wurde es notwendig, einen höher gelegenen Wasserdruckbehälter<br />

zu bauen. In nur 18 Monaten wurde der Turm<br />

am Wienerberg fertiggestellt und versorgte bis 1910, bis zur Eröffnung<br />

der 2. Wiener Hochquellwasserleitung, die „höheren“<br />

WienerInnen mit Wasser. 1956 wurde der Wasserturm endgültig<br />

außer Betrieb genommen und dient seitdem als Museum<br />

und Veranstaltungsort. Für die Speicherung des Quellwassers<br />

stehen nun 30 Wasserbehälter in Wien zur Verfügung. Einer<br />

dieser Behälter steht am Wienerberg, gleich am Fuße des historischen<br />

Wasserturms.<br />

pLAntschen und ChILLEn<br />

Im Zuge der Erneuerung des unterirdischen Wasserbehälters<br />

entschloss man sich, auch die Oberfläche neu zu gestalten und<br />

die 15.000 m 2 große Grünfläche für die Bevölkerung zu öffnen.<br />

Umweltstadträtin Ulli Sima initiierte die Idee des Wasserparks<br />

am Wasserturm: „Wir gestalten eine einzigartige Wassererlebniswelt<br />

für Spiel, Spaß und Erholung. Darüber hinaus informieren<br />

wir direkt auf dem Behälter umfassend und innovativ<br />

über das lebenswichtige Element Wasser.“<br />

Die Idee, durch Wasserspielelemente einer Parkanlage zusätzliche<br />

Qualität zu verleihen, existiert seit 2005. Der Wasserspielplatz<br />

auf der Donauinsel war das erste Projekt. In den letzen<br />

sechs Jahren sind drei weitere dazugekommen. Der Park am<br />

Wienerberg ist jedoch der weitläufigste und vielfältigste von<br />

allen. Ein Quellberg, Wasserfälle, Bachläufe und Teiche symbolisieren<br />

den natürlichen Weg des Wassers. Ein riesiges Rasenmeer<br />

lädt zum Entspannen ein. Der Volleyballplatz inklusive<br />

Grastribüne und die Chillout-Zone mit Liegen in Bootsform<br />

werden mit Sicherheit in diesem Sommer für viele die Alternative<br />

zum Freibad-Besuch. Architektonische Besonderheit des<br />

Parks ist der Wassererlebnispfad, bei dem der Weg des Wiener<br />

Wassers vom Berg in die Stadt nachempfunden wird. Er endet<br />

bei einer detailgetreuen Nachbildung des Wasserturms. «<br />

Quellen:<br />

www.wien-konkret.at/sehenswuerdigkeiten/wasserturm<br />

www.wien.gv.at<br />

2/<strong>11</strong><br />

9


Thema<br />

Wasser(vor)liebe<br />

Von der Energiequelle über den Saubermacher bis hin zum<br />

meditativen Element – Wasser ist vielfältig. Wie und wo<br />

österreichische Jugendliche ihr Wasser am liebsten genießen,<br />

verraten sie euch in unserer spritzigen Umfrage.<br />

Theresa Kalantzis & Rebecca Frank<br />

Boris, 18, Musiker<br />

Ich genieße Wasser, wenn es kalklos,<br />

sauber und eiskalt ist, damit ich mich<br />

nach meinen Kampfsport-Stunden<br />

abkühlen kann.<br />

Adam, 13, AHS-Schüler:<br />

Wenn es ums Duschen geht, dann hab<br />

ich mein Wasser gerne warm, zum<br />

Trinken aber glasklar und kalt. Wenn<br />

ich schwimmen gehe, zum Beispiel im<br />

Stadionbad, fühle ich mich bei lauwarmem<br />

Wasser am wohlsten.<br />

Judith, 14 Jahre, AHS-Schülerin<br />

Beim Trinken will ich mein Wasser<br />

mit Steinen. Ich meine diese Energiesteine,<br />

die müssen unbedingt drinnen<br />

sein. Zum Waschen genieße ich mein<br />

Wasser mit Duschgel.<br />

Lisa, 15 Jahre, AHS-Schülerin<br />

Das wichtigste am Wasser ist mir, dass<br />

es sauber ist. Zum Trinken hätte ich es<br />

gern kalt, naja und flüssig muss es sein.<br />

Johanna, 17 Jahre, AHS-Schülerin<br />

Am Meer mag ich mein Wasser türkis.<br />

Sonst soll es sprudelnd sein und beim<br />

Trinken gut schmecken.<br />

Andria, 17, HTL-Schüler:<br />

Meiner Meinung nach sollte Wasser<br />

kühl, sauber und gesund sein. Ich bin<br />

froh über die Wasserqualität bei uns.<br />

Sabine, 18, Studentin (Psychotherapiewissenschaften)<br />

Ich lausche gerne dem Wasser. Es ist<br />

beruhigend, wenn es regnet, im Bett zu<br />

liegen und nicht rausgehen zu müssen<br />

oder den Wellen am Strand zuzuhören.<br />

Und ich liebe Aussichten aufs Wasser,<br />

auf Seen, Flüsse und das Meer. Der<br />

Geruch von Urlaub hat etwas mit dem<br />

Meer zu tun, das ist etwas ganz Tolles.<br />

Magdalena, 16 Jahre, AHS-Schülerin<br />

(Schwerpunkt Musik)<br />

Ich mag mein Wasser auf jeden Fall<br />

blauschimmernd und auf keinen Fall<br />

naturtrüb. Und je nach Anlass, also je<br />

nachdem, was ich damit mache, soll es<br />

warm oder kalt sein.<br />

Für mich sind immer Einfühlungsvermögen<br />

und Geduld im Umgang mit<br />

Menschen wichtig, egal ob bei herausfordernden<br />

Kindern/Jugendlichen<br />

oder bei Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen.<br />

Hedi, 13, AHS-Schüler:<br />

Trinkwasser mag ich lauwarm, mild<br />

und sauber, aber nach dem Sport<br />

darf es ruhig prickelnd sein. Aber ich<br />

genieße das Wasser auch, wenn ich<br />

in den Sommerferien in Tunesien im<br />

Meer schwimme.<br />

Felix, 15 Jahre, HAK-Schüler<br />

Ich hätte mein Trinkwasser gern kalt.<br />

Irgendwie wäre waldquellenmäßig<br />

ganz gut. Also es muss frisch sein und<br />

mich erfrischen.<br />

Katja, 30, Englischlehrerin:<br />

Zum Trinken ohne Kohlensäure, schön<br />

kalt und ohne Chemikalien. Und mein<br />

Badewasser mag ich am liebsten schön<br />

heiß mit einem leckeren Schaumbad,<br />

zurzeit verwende ich gerne „Weißer<br />

Tee und Wildrosenduft“.<br />

© Fotos: KJ/Privat<br />

10 2/<strong>11</strong>


Wasser<br />

STOFF<br />

2/<strong>11</strong><br />

TAKEAWAy<br />

Der Zukunft das Wasser reichen<br />

Drei Tage lang beschäftigten sich im Jänner 20<strong>11</strong> bei der<br />

Werktagung der Katholischen Jungschar Österreich MitarbeiterInnen<br />

der Kinder- und Jugendpastoral ausführlich mit<br />

dem Thema Wasser. Neben Impulsreferaten, Diskussionen<br />

und spirituellen Einheiten zum Thema Wasser, näherten sich<br />

die TeilnehmerInnen auch mittels Experimenten den grundlegenden<br />

Fragestellungen des nassen Elements an.<br />

Daniel Fürhapter<br />

Dichte des WASSERS<br />

Wie kann man erkennen, ob eine Flüssigkeit dichter ist als<br />

Wasser?<br />

Du konntest sicher schon mal beobachten, dass Schlagobers auf<br />

Milch schwimmt, oder? Warum versinken manche Gegenstände<br />

im Wasser, schwimmen aber in einer anderen Flüssigkeit?<br />

Blauer Zucker; Die KapILLARKRAFT<br />

Material<br />

Zuckerwürfel<br />

1 flacher Teller<br />

gefärbtes Wasser<br />

Material<br />

1 hohes Glas Sirup (Ahornsirup oder Honig)<br />

mit Tinte oder Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser<br />

Salatöl<br />

1 Haselnuss<br />

1 Rosine<br />

1 Büroklammer<br />

So geht’s<br />

Staple auf dem Teller einige Zuckerwürfel zu einem Turm.<br />

Gieße nun ein wenig mit Tinte gefärbtes Wasser in den Teller.<br />

Warte kurz ab.<br />

Was passiert?<br />

Das gefärbte Wasser steigt in dem Turm nach oben.<br />

So geht’s<br />

Gib als erstes den Sirup in den Becher.<br />

Am besten lässt du ihn über den Rücken eines Esslöffels langsam<br />

in das Gefäß laufen,<br />

bis es zu einem Viertel gefüllt ist. Als nächstes kommt dieselbe<br />

Menge gefärbtes Wasser und anschließend das Speiseöl.<br />

Lasse nun die Gegenstände ins Glas fallen und warte ab.<br />

Warum?<br />

Die Wassermoleküle füllen die winzigen Hohlräume in den<br />

Zuckerwürfeln aus. Das Wasser „wandert“ nach oben. Die<br />

Eigenschaft des Wassers, sich in engen Spalten und Röhren<br />

auszubreiten, kennen wir schon als Kapillarkraft. Die Wassermoleküle<br />

haften an den festen Wänden der Spalten zwischen<br />

den Zuckerkristallen.<br />

Was passiert?<br />

Die Flüssigkeiten vermischen sich nicht, sondern bilden drei<br />

Schichten: der Sirup unten, das Wasser in der Mitte und ganz<br />

oben das Öl. Die Büroklammer sinkt ganz nach unten, die<br />

Rosine und die Haselnuss schweben ein bis zwei „Stockwerke“<br />

drüber. »<br />

2/<strong>11</strong><br />

<strong>11</strong>


Warum?<br />

Das kommt daher, dass manche Flüssigkeiten leichter sind als<br />

andere. Man sagt: Sie haben eine geringere Dichte. Eine leichte<br />

Flüssigkeit schwimmt über der schwereren oder derjenigen,<br />

die eine größere Dichte besitzt. Öl hat also eine geringere<br />

Dichte als Wasser und der Sirup. Auch die Gegenstände, die<br />

du in das Gefäß wirfst, haben eine bestimmte Dichte. Daher<br />

kannst du beobachten, dass einige der Dinge ganz untergehen,<br />

während andere in unterschiedlichen Höhen schwimmen.<br />

Die Büroklammer besteht aus einem sehr dichten Material,<br />

deswegen sinkt sie ganz nach unten. Die Rosine ist dichter als<br />

die Haselnuss.<br />

Ein Gegenstand schwimmt in einer Flüssigkeit, wenn seine<br />

Dichte kleiner ist als die der Flüssigkeit. Aber er geht unter,<br />

wenn seine Dichte höher ist als die der Flüssigkeit.<br />

Grundwasser<br />

Material<br />

1 Krug mit Leitungswasser<br />

Knetmasse<br />

Trinkhalm<br />

1 Schere<br />

1 großen und 1 kleinen Partybecher (oder auch andere unterschiedlich<br />

große Gefäße) aus Papier/Kunststoff (sollen sich gut<br />

durchbohren und abdichten lassen)<br />

So geht’s<br />

Schneide in jeden der beiden Becher in ca. 3cm Höhe ein Loch<br />

in die Becherwand.<br />

Nun schneide ein etwa 7 cm langes Stück vom Trinkhalm ab.<br />

Verbinde die beiden Becher mit dem Stück Trinkhalm. Dichte<br />

die Verbindungsstellen außen an der Becherwand rund um<br />

den Trinkhalm mit Knete ab. Fülle Leitungswasser in einen der<br />

beiden Becher.<br />

Was passiert?<br />

Das Wasser fließt über den Trinkhalm in den anderen Becher,<br />

bis in beiden Bechern gleich viel Wasser ist. Der Wasserspiegel<br />

ist in beiden Bechern gleich hoch.<br />

Warum?<br />

Die beiden Becher sind Gefäße, die oben offen, unten jedoch<br />

miteinander verbunden sind. Man bezeichnet sie als kommunizierende<br />

Röhren. Auch unterirdische Hohlräume, in denen<br />

sich Grundwasser befindet, sind im Prinzip verbundene Röhren.<br />

Das Grundwasser verteilt sich so, dass sich in allen Spalten<br />

und Rissen dieselbe Höhe, der Grundwasserspiegel, einstellt.<br />

Die Höhe des Grundwasserspiegels schwankt: In feuchten<br />

Jahreszeiten ist er hoch, in trockenen fällt er.<br />

Kläranlage<br />

Material<br />

Wasser<br />

1 Esslöffel Öl<br />

1 Esslöffel Brotbrösel<br />

1 Esslöffel Gartenerde<br />

Spülmittel<br />

Aktivkohle (aus einer Zoohandlung)<br />

Vogelsand (aus einer Zoohandlung)<br />

feiner Kies<br />

1 Krug, in dem man gut umrühren kann<br />

1 Kaffeefilter mit passenden Papierfiltern<br />

1 Einmachglas, das größenmäßig zum Kaffeefilter passt<br />

3 Über/Blumentöpfe aus Plastik (mit Loch), im Durchmesser<br />

etwas kleiner als der Filter<br />

So geht’s<br />

Rühre in dem Krug Schmutzwasser aus Öl, Bröseln, Gartenerde,<br />

Spülmittel und Wasser an. Lege den Kaffeefilter mit dem<br />

Filterpapier aus und stelle ihn in das Einmachglas.<br />

Bedecke den Boden des ersten Übertopfes zur Hälfte mit Aktivkohle<br />

und stelle ihn in den Filter. Fülle den zweiten Übertopf<br />

zur Hälfte mit Sand und stelle ihn in den ersten Übertopf.<br />

Fülle den dritten Übertopf zur Hälfte mit Kies und stelle ihn in<br />

den zweiten Übertopf. Gieße das Schmutzwasser langsam in<br />

den mit Kies gefüllten Topf.<br />

Was passiert?<br />

Das Schmutzwasser läuft durch die drei Töpfe bis in das Glas.<br />

Wenn es unten ankommt, ist es sauberer als im Krug. Das<br />

Wasser schäumt aber noch.<br />

Warum?<br />

Das Wasser wird durch die Kies-, Sand- und Aktivkohleschichten<br />

von groben Schmutzteilen befreit. Doch nicht alle Stoffe<br />

sind herausgefiltert worden. Spülmittel und Bakterien sind<br />

noch immer im Wasser enthalten. Das Wasser ist noch nicht<br />

trinkbar!<br />

Eine Kläranlage reinigt das Abwasser, bevor es wieder in die<br />

Flüsse geleitet wird. Meist durchläuft das Schmutzwasser mehrere<br />

Reinigungsstufen. Man unterscheidet zwischen mechanischer,<br />

chemischer und biologischer Reinigung.<br />

Die erste Stufe ist die Rechenanlage, die den groben Schmutz<br />

zurückhält. Dann gelangt das Abwasser in den sogenannten<br />

Sandfang. Wie die Sandschicht in deiner Kläranlage filtert<br />

er weitere Teilchen aus dem Wasser. Anschließend läuft das<br />

Wasser in das Vorklärbecken, in dem Schlamm entfernt wird. »<br />

12 2/<strong>11</strong>


Die Aktivkohle in unserer kleinen Kläranlage entspricht der<br />

biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage. Sie nutzt Mikroorganismen<br />

und Sauerstoff, um Stoffe im Abwasser abzubauen.<br />

Oft werden auch chemische Verfahren eingesetzt, um Phosphate<br />

und Nitrate zu entfernen. Im Nachklärbecken setzt sich<br />

der bakterienhältige Schlamm ab und wird vom Abwasser<br />

getrennt. Der Schlamm aus dem Vorklär- und dem Nachklärbecken<br />

wird im Faulturm von Bakterien in Gas, Wasser und<br />

Feststoffe zersetzt. Der entstandene Klärschlamm wird entweder<br />

als Dünger genutzt oder entwässert und verbrannt.<br />

Das gereinigte Abwasser kann nun wieder in die Flüsse geleitet<br />

werden.<br />

Damit eine Kläranlage ordentlich funktionieren kann, ist es<br />

wichtig, das WC nicht als Mistkübel zu benutzen. «<br />

Morgenlob „Lebendiges Wasser“<br />

Marie-Luise Auer<br />

VORBEREITUng<br />

Das Morgenlob dauert ca. 20 Minuten. Es kann bei Schönwetter<br />

auch im Freien stattfinden. Die TeilnehmerInnen (TN)<br />

setzen sich dabei in einen Kreis auf den Boden. Daher evtl.<br />

Decken oder andere Sitzgelegenheiten vorbereiten. Außerdem<br />

sollte in der Mitte des Kreises zumindest eine Kerze stehen.<br />

Schön ist es auch, wenn man die Mitte zum Thema passend<br />

gestaltet; hier einige Vorschläge:<br />

• Eine Schale mit Wasser füllen und mit Blütenblättern und<br />

Schwimmkerzen dekorieren.<br />

• Verschiedenste Utensilien, die mit Wasser zu tun haben,<br />

lose auflegen. Z. B. Schwimmflossen, Taucherbrille,<br />

Schwamm, Gartenschlauch,…<br />

• Bilder (Postkarten, Fotos, etc.), auf denen Wasser zu sehen<br />

ist, auflegen.<br />

• Gläser mit Wasser füllen und in der Mitte verteilen, rundherum<br />

Sand verstreuen und mit Muscheln dekorieren. »<br />

© wikimedia commons<br />

2/<strong>11</strong><br />

13


• Wasser mit Lebensmittelfarbe einfärben und in unterschiedliche<br />

Glasgefäße geben.<br />

mATERIALIEn<br />

• Ablaufplan<br />

• Kerze und Zünder<br />

• Materialien für die Gestaltung der Mitte<br />

• CD mit Meditationsmusik oder Gitarre<br />

• Decken und Pölster zum Sitzen<br />

• Zettel mit Bibelstelle und Impulsfragen<br />

Ablauf<br />

Meditation zum Ankommen<br />

Der/Die MorgenlobleiterIn (ML) liest untenstehenden Text<br />

langsam vor. Zwischen den Zeilen längere Pausen zum Nachdenken<br />

machen. Im Hintergrund ruhige, meditative Musik laufen<br />

lassen (z.B. eine CD mit meditativen Klängen oder jemand<br />

zupft ein Lied auf einer Gitarre,…).<br />

Wasser – klar und rein<br />

Wasser – warm und sanft<br />

Wasser – erfrischend und aktivierend<br />

Wasser – beruhigend und erholsam<br />

Wasser – unbarmherzig und zerstörerisch<br />

Wasser – kalt und hart<br />

Wasser – mächtig und stark<br />

Wasser – fließend und rasch<br />

Wasser – ruhig und getragen<br />

Wasser – Anfang und Ende<br />

Wasser – lebensspendend und fruchtbringend<br />

Kreuzzeichen<br />

Begrüßung und Einstimmung<br />

Der/Die ML begrüßt alle TN und stimmt sie auf das Thema des<br />

Morgenlobs ein:<br />

Wir haben uns hier zusammengefunden, um den heutigen Tag<br />

gemeinsam zu beginnen. Heute beschäftigen wir uns mit dem<br />

Thema „Wasser“. Wasser, das ist Quelle des Lebens, Ursprung<br />

allen Seins. Es hat gewaltige Kraft und kann auch Zerstörung<br />

und Tod bringen. Aber ohne Wasser gäbe es kein Leben.<br />

Auch in der Bibel hören wir immer wieder vom Wasser. So auch<br />

in der folgenden Stelle aus dem Johannes-Evangelium.<br />

Bibelstelle (Johannes 4,6-15)<br />

Bibelstelle vorlesen:<br />

Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen;<br />

es war um die sechste Stunde. Da kam eine samaritische<br />

Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!<br />

Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas<br />

zum Essen zu kaufen. Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie<br />

kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten?<br />

Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. Jesus<br />

antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht<br />

und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest<br />

du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sie<br />

sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen<br />

ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa<br />

größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und<br />

selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden?<br />

Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder<br />

Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm<br />

geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das<br />

Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden,<br />

deren Wasser ewiges Leben schenkt.<br />

Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich<br />

keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss,<br />

um Wasser zu schöpfen.<br />

Aktion<br />

Die TN drehen sich in Gruppen von 3-4 Personen zusammen.<br />

Sie sollen sich über die Bibelstelle und folgende Impulsfragen<br />

austauschen. Dazu bekommen sie Zettel mit der Bibelstelle und<br />

Impulsfragen ausgeteilt. Nach 5-10 Minuten wird wieder der<br />

Kreis mit allen TN gebildet.<br />

Impulsfragen:<br />

Was bedeutet Wasser in dieser Bibelstelle?<br />

Was meint Jesus, wenn er vom ‚lebendigen Wasser’<br />

spricht?<br />

Wie kann man dieses lebendige Wasser erhalten?<br />

Lied<br />

Gemeinsam das folgende Lied singen (alternativ kann auch ein<br />

anderes zum Thema passendes Lied gesungen oder angehört<br />

werden):<br />

Alle meine Quellen entspringen in dir (Liederquelle Nr. 3)<br />

Abschluss und Segen<br />

Der/Die ML oder ein/e TN liest den Segenstext vor.<br />

Guter und lebensspendender Gott! Du bist das lebendige Wasser,<br />

das unseren Durst nach Leben stillt. Deine Quelle versiegt niemals,<br />

darauf dürfen wir vertrauen.<br />

So segne uns, der dreieinige Gott, der uns sprudelnde Quelle des<br />

Lebens ist. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />

Geistes. Amen. «<br />

14 2/<strong>11</strong>


TERmine<br />

Termine in der Jugendkirche<br />

www.jugendkirche.at<br />

Datum Uhrzeit Titel<br />

19. Juni 19:00 come2stay<br />

19. Juni 20:00 Sommerfest<br />

26. Juni 19:00 come2stay<br />

10. Juli 19:00 come2stay<br />

24. Juli 19:00 come2stay<br />

7. August 19:00 come2stay<br />

Veranstaltungsort: Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien • http://www.jugendkirche.at<br />

Termine im Norden<br />

wien.kjweb.at/vikariat-nord<br />

Datum, Uhrzeit Titel Ort und Infos<br />

18. bis 19. Juni Survival Wochenende für Gefirmte GJZO<br />

30. Juli 17:00-20:00 Zeit im Glas – Tanzfest AWN<br />

31. Juli 17:00-20:00 Zeit im Glas – Messe & Frühshoppen AWN<br />

GJZO – Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2<strong>11</strong>6 Oberleis 1 | AWN – Altes Wirtshaus Niedersulz, 2224 Niedersulz<br />

Nähere Infos zu allen Veranstaltungen erhältst du im KJ-Büro: T +43 1 51 552-3382, E nord@katholische-jugend.at, W <br />

Termine in der Stadt<br />

wien.kjweb.at/vikariat-stadt<br />

Datum, Uhrzeit Titel Ort und Infos<br />

16. Juni 17:00-20:00 Friends of Naïn – Treffen Naïn, Gemütlicher Abend<br />

18. Juni 15:00-18:00 Die Speisung der 5000 Lagerkochkurs; Infos: m.solterer@katholische-jugend.at<br />

23. Juni 15:00-20:00 Volleyballturnier mit Grillfeier Pfarre Rodaun, Schreckgasse 19. 1230 Wien<br />

29. Juni 19:00-02:00 DEKX-Closing Abschlussfest; Holeyplatz 1, <strong>11</strong>00 Wien<br />

Naïn: Pius Parsch-Platz 3, 3. Stock, 1210 Wien | DEKX: Antonsplatz 17/K4, <strong>11</strong>00 Wien<br />

Termine im Süden<br />

wien.kjweb.at/vikariat-sued<br />

Datum, Uhrzeit Titel Ort und Infos<br />

17. Juni 20:00 Dekanatsjugendmesse Wr. Neustadt Pfarre St. Leopold, Wienerstr. 61<br />

19. Juni 18:30 Dekanatsjugendmesser Baden Frauengasse 3, 2500 Baden<br />

20. Juni 19:30 Taizé Gebet Pfarre Brunn a.G.<br />

23. Juni 18:00 bis 26. Juni 14:00 (h)ausbpauern Jugend am Hof, Grametschlag<br />

8. Juli 16:00 bis 9. Juli 16:00 Firmsplash 20<strong>11</strong> Jugend am Hof, Grametschlag<br />

Termine in der Diözese<br />

wien.kjweb.at<br />

Datum, Uhrzeit Titel Ort und Infos<br />

10. August Fahrt zum Weltjugendtag in Madrid Infos & Anmeldung: wien.kjweb.at/fahrt-zum-weltjugendtag-in-madrid<br />

28. August 10:00 bis 2. September 15:00 SOL – Sommerkurs OberLeis Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2<strong>11</strong>6 Oberleis 1; wien.kjweb.at/sol<br />

2/<strong>11</strong><br />

15


Die St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung ist<br />

zweit größter privater Träger von Kindertagesheimen<br />

in Wien: Rund 6.000 Kinder besuchen unsere<br />

78 Kindergärten und Horte.<br />

In der Stiftung wird die „Pädagogik der Achtsamkeit“<br />

gelebt: Der Kindergartenalltag wird gemeinsam mit<br />

den Kindern und PädagogInnen als Beziehungsalltag<br />

gestaltet.<br />

Wir unterstützen und fördern Kleinkind- und HortpädagogInnen,<br />

die gerade Ihre Ausbildung (BAKIP/<br />

Kolleg) absolviert haben und begleiten Sie in den<br />

ersten Dienstjahren.<br />

Sie sollen selbstständig, engagiert und kreativ ihre<br />

Stärken und Interessen in den gelebten Beziehungsalltag<br />

einbringen.<br />

Was uns wichtig ist<br />

Unsere PädagogInnen sollen religiöse Inhalte authentisch<br />

vermitteln können. Ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit<br />

sowie eine positive Einstellung zum pädagogischen<br />

Handeln sind Voraussetzung.<br />

Was wir bieten<br />

• Wertschätzendes Arbeitsumfeld<br />

• Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team<br />

• Regelmäßige Fortbildungen<br />

Ihre Bewerbung inkl. Zeugnisse, Lebenslauf und Foto<br />

schicken Sie bitte an: bewerbung@kathkids.at,<br />

z.H. Susanna Haas, Pädagogische Leiterin.<br />

Mehr Informationen zur St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung<br />

gibt es unter www.kathkids.at und unter<br />

www.facebook.com/nikolausstiftung.


www.findfightfollow.at<br />

find•FIGht•FOLLOW<br />

3048 Tage in Bildern<br />

Nach acht Jahren und 56 Veranstaltungen hat am 29. Mai 20<strong>11</strong><br />

der letzte find•fight•follow Gottesdienst stattgefunden. 54<br />

Gottesdienste und zwei Nightprayer geprägt durch mitreissende<br />

Musik, belebende Aktionen, farbenprächtiges und<br />

lautstarkes Equipment sowie gedankenreichen Inhalt liegen<br />

nun hinter uns. Jede Veranstaltung hatte eigene Besonderheiten<br />

und bleibt unterschiedlich in Erinnerung - wir möchten<br />

mit diesen Bildern noch einmal Danke sagen für jede einzelne<br />

find•fight•follow Veranstaltung!


find•FIGht•FOLLOW<br />

www.findfightfollow.at<br />

18 2/<strong>11</strong>


www.findfightfollow.at<br />

find•FIGht•FOLLOW<br />

2/<strong>11</strong><br />

19


DIÖZESAn<br />

wien.kjweb.at<br />

Seminare für FirmbegleiterInnen<br />

Die ideale Vorbereitung auf den Einsatz als FirmbegleiterIn!<br />

• Theologische und methodische Grundlagen für die Firmvorbereitung<br />

• Praktische Tipps für die thematische Arbeit mit den Firmlingen<br />

• Eine Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch<br />

• Seminar-Begleitung durch ein kompetentes Team<br />

Auch heuer finden wieder im Herbst in jedem Vikariat Firmbegleitseminare<br />

mit jeweils unterschiedlichen Terminangeboten<br />

statt. Die TeilnehmerInnen können sich frei für eine Kursvariante<br />

entscheiden und müssen nicht in ihrem eigenen Vikariat<br />

bleiben. Neben den Grundkursen wird auch ein Aufbaukurs<br />

für FirmbegleiterInnen, die den Grundkurs schon absolviert<br />

haben, angeboten. «<br />

Termine und nähere Informationen unter:<br />

wien.kjweb.at/firmbegleitseminare<br />

20


wien.kjweb.at<br />

DIÖZESAn<br />

SOL—Sommerkurs Oberleis 20<strong>11</strong><br />

Luise Auer<br />

Von 28.8. bis 2.9. findet im schönen Oberleis SOL, der Kurs<br />

für Jugendgruppen-LeiterInnen der KJ Wien, statt. Unter dem<br />

Motto „lerne—lebe—leite“ erwirbst du inhaltliche und methodische<br />

Grundlagen für die Jugendarbeit, Leitungskompetenz<br />

und hast Zeit, dich mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen.<br />

Außerdem sorgen das besondere Ambiente, leckeres Essen<br />

und nette Leute für das unvergleichbare SOL-Feeling. «<br />

Nähere Informationen und Anmeldung unter:<br />

wien.kjweb.at/sol<br />

„Wir müssen bleiben“. Workshop zu Frauenhandel<br />

Saskia Bellem<br />

Fotos © KJ Wien<br />

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März haben<br />

die Katholische Jugend der Erzdiözese Wien, das Salvatorianerinnen-Projekt<br />

IMpulsLEBEN sowie die Österreichische<br />

Kommission Iustitia et Pax am Sonntag, 6. März den Workshop<br />

„Wir müssen bleiben! Frauenhandel und Zwangsprostitution“<br />

veranstaltet.<br />

Vertreterinnen der Internationalen Organisation für Migration<br />

IMO sowie des Vereins EXIT, die Einblick in ihre Tätigkeitsfelder<br />

boten und das brisante Thema somit greifbarer machten.<br />

Referentin Sr. Silke-Andrea Mallmann, die als Pädagogin und<br />

Psychologin die Beratungs- und Betreuungsstelle „Talitha“ der<br />

Caritas für Opfer von Menschenhandel in Kärnten leitet, machte<br />

mit konkreten Beispielen aus ihrem Arbeitsalltag das Problemfeld<br />

Frauenhandel und Zwangs-prostitution greifbar. „Menschenhandel<br />

entmenschlicht“, so die Expertin. „Die psychologischen<br />

Folgen von Verschleppung gepaart mit Drohungen und<br />

Gewalt sind schwer abschätzbar. Manche Frauen sind stark und<br />

können das verarbeiten. Andere zerbrechen daran und brauchen<br />

Hilfe beim Wiedereinstieg in ein geregeltes Leben.“<br />

Hier setzt Talitha an, das Unterstützung – etwa durch Schutzwohnungen<br />

– und Rechtsberatung bietet. „Meist werden<br />

solche Frauen Opfer von Menschenhandel, die in Armut leben<br />

oder ihre Familien unterstützen. Dies gilt aber ebenso für<br />

gebildete Frauen, die gezielt getäuscht werden.“ Eine gängige<br />

Methode zur Täuschung ist das Anwerben durch Verwandte<br />

oder Bekannte für vermeintlich attraktive Jobs im Ausland, das<br />

so das Vertrauen der Frauen missbraucht.<br />

Unter den zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch<br />

Menschenhandel ist die drittgrößte Einnahmequelle durch<br />

organisiertes Verbrechen nach Waffen- und Drogenhandel mit<br />

einem Umsatz von ca. 32 Mrd. Dollar jährlich (Quelle: ILO). «<br />

Weitere Informationen<br />

IMpulsLEBEN www.impulsleben<br />

Iustitia et Pax iupax.at<br />

Talitha caritas-kaernten.at/hilfe-einrichtungen/nothilfe/menschenhandel/<br />

2/<strong>11</strong><br />

21


JUGEnDKIRche<br />

www.jugendkirche.at<br />

Florianijünger in der Jugendkirche<br />

Nein, nicht was die Überschrift vermuten lässt: die Jugendkirche<br />

hat zwar immer ein sehr feuriges Programm und ist<br />

sogar in der Kirche St.Florian beheimatet, aber gebrannt hat<br />

es Gott sei Dank nicht in der Jugendkirche.<br />

Birgit Hager, Projektleiterin Jugendkirche<br />

© Fotos: Jugendkirche<br />

Dennoch musste die Feuerwehr Wien, mit sechs Mann<br />

Besatzung, am Freitag, den 8. April zu einem Einsatz in die<br />

Jugendkirche ausrücken.<br />

Wer schon einmal in der Jugendkirche war, kennt sicher unser<br />

tolles Riesen-Transparent an der Fassade der Kirche. Bis jetzt war<br />

die Jugendkirche so sehr schnell zu identifizieren.<br />

In der Nacht vom 7. auf den 8. April war es allerdings in Wien<br />

wieder einmal sehr windig – mehr als gewohnt. Und so fanden<br />

wir am darauffolgenden Morgen unser Transparent nur mehr<br />

teilweise an der Kirche hängend. Was also tun? Wie bekommen<br />

wir es runter, damit nicht noch mehr Schaden angerichtet wird?<br />

Planungsklausur der Jugendkirche Wien<br />

Von 8. bis 10. April waren die „JugendkirchlerInnen“<br />

gemeinsam auf der Suche. Das Quartier in Ernstbrunn<br />

mussten wir zum Glück nicht lange suchen, doch mit<br />

GPS-Geräten wurde nach kleinen Doserln im Wald ebenso<br />

gesucht wie nach neuen Lösungsmöglichkeiten für alte und<br />

neue Herausforderungen, spannende Ideen und neue Projekte<br />

fürs nächste Arbeitsjahr.<br />

Birgit Hager und Nina Högler<br />

Bei einem gemeinsamen Geocaching-Spiel im finsteren Wald<br />

zu Beginn der Planungsklausur „stolperten“ wir in den Caches<br />

über einen Satz, der sehr gut zu dieser Planungsklausur und<br />

dem, was wir uns dafür vorgenommen hatten, passte:<br />

„Wir bestimmen oft Schwerpunkte, starten Aktionen, ergreifen<br />

Initiativen. (…) es läuft eh schon so viel, noch etwas dazu geht<br />

einfach nicht mehr. Aber geht nicht doch immer neu das eine:<br />

jemanden in den Blick nehmen? Nicht mit dem anderen dieses<br />

und jenes anfangen, nicht ihn zu dem und jenem bringen<br />

wollen, nicht dieses und jenes Programm abwickeln, sondern<br />

einfach ihn wahrnehmen, ihn ernst nehmen, ihn an sich heranlassen?<br />

Das ist anspruchsvoller – und doch leichter, befreiender,<br />

menschlicher. Den anderen in den Blick nehmen (…).“ 1<br />

Den anderen – also die Jugendlichen – in den Blick nehmen,<br />

das versuchten wir an diesem Wochenende, an welchem wir<br />

uns intensiv mit der Einrichtung Jugendkirche, und vor allem<br />

dem nächsten Arbeitsjahr, auseinandersetzten.<br />

22 2/<strong>11</strong><br />

Kurzerhand haben wir uns Unterstützung bei den Florianijüngern<br />

geholt! Innerhalb von 10 Minuten waren sie samt Löschfahrzeug,<br />

ausfahrbarer Leiter und Blaulicht am Einsatzort.<br />

Da das Jugendkirchen-Transparent in fast zehn Metern Höhe<br />

hängt – also wo man/frau nicht so schnell hinaufkommt – dauerte<br />

der Einsatz dann doch über eine halbe Stunde.<br />

Wir danken der Berufsfeuerwehr Wien und dem Hl. Florian für<br />

die Rettung unseres Transparentes und versprechen, dieses so bald<br />

wie möglich wieder an der Kirche anzubringen (vielleicht wieder<br />

mit Unterstützung unserer Helfer in der Not – wer weiß)! «<br />

Im Folgenden einige Eindrücke der TeilnehmerInnen:<br />

Valerie: Ein Wochenende voller innovativer neuer Ideen, produktiven<br />

Diskussionen und netten Leuten.<br />

Birgit: entspannend arbeitsreich | nette Umgebung | lustige und zuvorkommende<br />

Klosterschwestern (auch wenn wir wieder einmal zu<br />

spät zum Abendessen waren) | ressourcen- und zukunftsorientiert.<br />

Steffi: Großartige Waldaktion + frühlingshaftes Wetter + Rückblick<br />

auf die ersten 5 Jahre + produktive Gespräche + Mut zu<br />

Neuem = Beginn einer neuen Jugendkirchen-Ära<br />

Maria: Bei viel Sonnenschein probierten wir Neues, ließen manches<br />

Bewährte beim Alten und lauschten den Klängen der Westminster-Uhr<br />

Gregor: Auf der heurigen Planungsklausur der Jugendkirche Wien<br />

haben sich haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen, ausgehend<br />

von einem Blick in die 5- jährige Vergangenheit der Jugendkirche,<br />

mit Plänen für die Zukunft beschäftigt. Bewährte Projekte wurden<br />

neu gedacht und neue Ideen entwickelt, damit die Jugendkirche<br />

auch im 7. Jahr ihres Bestehens jung und immer neu bleibt.<br />

Was wir so alles gefunden haben? Eine ganze Menge!<br />

Vieles davon könnt ihr im kommenden Jahr in der Jugendkirche<br />

er- und mitleben! «<br />

1<br />

Klaus Hemmerle: Brief an die Verantwortlichen für die Jugendarbeit in<br />

den Pfarrgemeinden, März 1988. www.klaus-hemmerle.de


www.jugendkirche.at<br />

JUGEnDKIRche<br />

Fastenzeitprojekt 20<strong>11</strong> – Quo Vadis?<br />

Um Lebenswege, Entscheidungen und Hinweise ging es im<br />

diesjährigen Fastenzeitprojekt der Jugendkirche mit dem<br />

Titel „Quo Vadis“.<br />

Nina Högler, Sozialpädagogin Jugendkirche<br />

Gleich zu Beginn machten sich die Jugendlichen auf Wegsuche<br />

in einem überdimensionalen Labyrinth, wo neben Selbsterfahrung<br />

und Reflexion auch eine Partnerübung zum Thema<br />

„Führen und geführt werden“ auf dem Programm stand. Dabei<br />

wurde n immer einem Jugendlichen die Augen verbunden und<br />

seine/r jeweilige PartnerIn musste sie/ihn mit Worten durch<br />

das Labyrinth führen. Dabei konnten sie am eigenen Körper<br />

spüren, welche Eigenschaften und Fähigkeiten hilfreich oder<br />

eher hinderlich sind.<br />

Ausgerüstet mit GPS-Geräten ging es danach in Kleingruppen auf<br />

die Suche nach Hinweisen, die in kleinen Dosen im 5.Bezirk in<br />

Wien versteckt waren. Von einem Hinweis zum nächsten ging es<br />

nicht immer der Luftlinie nach, wie vom Gerät angezeigt, sondern<br />

die Jugendlichen mussten auf geraden oder auch auf Um-Wegen<br />

durch den Bezirk ihre persönlichen Wege suchen. Von den Jugendlichen<br />

beschriebene Hindernisse bei der Suche waren „gefährliche<br />

Gangs“ am Spielplatz oder widrige Wetterbedingungen: wie soll<br />

man sich auch bei strahlendem Sonnenschein auf die Bedienung<br />

eines GPS-Gerätes konzentrieren?<br />

Am Schluss gemeinsam den „Schatz“ zu finden, führte bei Jugendlichen<br />

wie auch bei Begleitpersonen zu freudigen Überraschungen<br />

und philosophischen Debatten über „versteckte Geheimnisse“ und<br />

„geheime Verstecke“.<br />

Mit Spraydosen und Handschuhen ausgerüstet rückten wir anschließend<br />

den (viel zu weißen) BlueBox-Tischtüchern zu Leibe.<br />

In Kleingruppen überlegten sich die Jugendlichen Symbole für<br />

den eigenen Lebensweg und verewigten diese als Graffiti. Die<br />

jetzt bunten Tischtücher sind ein abwechslungsreiches und kreatives<br />

Zeugnis der individuellen Auseinandersetzung Jugendlicher<br />

mit dem Thema „Weg“.<br />

Insgesamt nahmen 350 SchülerInnen aus 20 Klassen bzw. Pfarren<br />

an dem Projekt teil. Sie konnten sich dabei bewusst auf die Suche<br />

nach „ihrem Lebensweg“ machen und erfahren und ausprobieren,<br />

was ihnen persönlich hilft und was nicht, denn dafür gibt es<br />

leider kein allgemeingültiges „Rezept“. «<br />

Sommerpause? Nicht so in der Jugendkirche!<br />

Wir starten in den Sommer, indem wir noch einmal alle MitarbeiterInnen,<br />

FreundInnen und alle, die sich der Jugendkirche<br />

verbunden fühlen, zu einem Sommerfest einladen.<br />

Am Sonntag, den 19.Juni gibt’s um 19:00 Uhr einen come2stay-<br />

Gottesdienst und danach genügend Möglichkeiten zum<br />

gemeinsamen Feiern in der BlueBox mit sommerlicher Musik,<br />

kühlen Getränken und heißer Verpflegung vom Grill. Komm<br />

doch vorbei und feiere mit uns!<br />

Damit ihr uns in den darauffolgenden Ferienwochen nicht<br />

allzu sehr vermisst wollen wir – zwar nicht jede Woche, aber<br />

in regelmäßigen Abständen – gemeinsam come2stay-Gottesdienste<br />

feiern und Gott so auch an unseren Ferien teilhaben<br />

lassen. Die Termine dafür sind: 26.Juni; 10.Juli; 24.Juli; 7.August<br />

jeweils um 19:00 Uhr in der Jugendkirche.<br />

Im Büro ist zumindest eine/r aus dem Team an folgenden<br />

Tagen für euch auch im Sommer erreichbar: im 14-Tages-<br />

Rhythmus jeweils Mittwoch von 12:00 bis 14:00 Uhr. Das sind<br />

genau 6.Juni; 20.Juni; 3.August; 17.August; 31.August. Wenn du<br />

dazwischen ein besonders dringendes Anliegen - auch kein<br />

Problem: melde dich einfach telefonisch bei uns und wir sind<br />

für Dich da.<br />

Am 1.Juli wird die BlueBox nach dem intensiven vergangenen<br />

Jahr einmal richtig geputzt und dann für den Sommer ausgeräumt.<br />

Alle Putzwütigen sind dazu herzlich eingeladen.<br />

In den Ferien findet kein Programm in der BlueBox statt. Mit<br />

Ferienende werden wir aber alles wieder herrichten und zusammenbauen<br />

und sind dann mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm zurück.<br />

Was es sonst noch so gibt? Erfahrt ihr immer aktuell auf unserer<br />

Homepage: www.jugendkirche.at.<br />

Wir wünschen euch ERHOLSAME FERIEN und freuen uns<br />

auf ein Wiedersehen im September. ☺<br />

Euer Jugendkirchen-Team.«<br />

2/<strong>11</strong><br />

23


Nord<br />

wien.kjweb.at/vikariat-nord<br />

Danken – Jesus Bleifrei<br />

Erich Amann, Firmteam Nord<br />

Am 3. April war es nach langen wieder so weit. Eine Jungendmesse<br />

unter dem Motto „Danken – Jesus Bleifrei“ wurde<br />

in Probstdorf, unter der Leitung von Patrick Michna und<br />

Nikolaus Pesl gefeiert. Eine fast einenhalb stündige Messe mit<br />

Theaterstück, Gesang und Technischen Hilfsmittel wurde den<br />

Jugendlichen geboten. Sogar eine Zapfsäule wurde eigens für<br />

das Theaterstück gebastelt.<br />

Mit Hilfe der FirmkandidatInnen und den ehemaligen, die<br />

ebenfalls bei der Gestaltung mitgeholfen haben, wurde es ein<br />

frohes Fest. Alle waren froh und zufrieden dass alles geklappt<br />

hat und zum krönend Abschluss gab es für die fleißigen Helfer<br />

Pizza. «<br />

Spirit on fire – Das Event<br />

Peter Müller, Firmteam Nord<br />

Am 15.4. trafen sich 130 FirmkandidatInnen und deren FirmbegleiterInnen<br />

in Oberleis. Es waren wieder Workshops rund um<br />

den Heiligen Geist vorbereitet. In einer ersten Phase wurden<br />

die 7 Gaben behandelt. Man konnte die eigene Stärke und Geschicklichkeit<br />

testen oder die eigenen Sinne erfahren, aber auch<br />

Kekse, die Ratschläge enthielten, wurden gebacken. Nachdem 4<br />

Workshops besucht wurden, gab es eine Stärkung für alle. Die<br />

ca. 290 gekochten Frankfurter und die 320 Semmeln wurden<br />

fast zur Gänze verspeist.<br />

Danach konnte man Oberleis im Dunkeln erleben. Es gab eine<br />

Nightline, der Kreuzweg auf den Oberleiser Berg konnte mit<br />

Fackeln erkundet werden, oder man konnte sich auch musikalisch<br />

betätigen und Lieder singen.<br />

Um Mitternacht feierten wir mit unserem Jugendseelsorger<br />

Bernhard Messer Gottesdienst. Am Ende des Gottesdienstes<br />

bekam jedeR TeilnehmerIn ein Keks mit einem Ratschlag und<br />

erfreut sich hoffentlich noch heute an diesem Rat. «<br />

Video zum Event:<br />

www.youtube.com/KJWien#p/a/u/2/tQsDjf3eHIA<br />

Fotos © KJ Vikariatsteam Nord<br />

24 2/<strong>11</strong>


wien.kjweb.at/vikariat-nord<br />

Nord<br />

Zeit für’s Zelt<br />

Das Pilotprojekt „Face to face – let’s talk about God“ der<br />

Katholischen Jugend im Vikariat Nord ging mit Sonntag,<br />

15. Mai 20<strong>11</strong> erfolgreich zu Ende. Je eine Woche in vier<br />

Schulstädten, Gänserndorf, Hollabrunn, Mistelbach und<br />

Stockerau, knüpften KJ-MitarbeiterInnen und Mitglieder<br />

des ehrenamtlichen KJ-Vikariatsteams im Weinviertel und<br />

Marchfeld über 2.500 Kontakte in der Kirche oder bei Essen,<br />

Trinken, Reden im Zelt.<br />

Maria Sigert-Kraupp<br />

„Die haben Zeit“, der Gedanke drängt sich auf beim gemütlichen<br />

Zusammensitzen im Sonnenschein vor dem KJ-Zelt im<br />

Park mit jugendlichen Gästen. Neugierige Passanten bleiben<br />

stehen, schauen, gehen weiter oder näher heran. Gerald<br />

Miedler, KJ-Organisationsreferent, zieht Resümee: „Jugendliche<br />

fragten, was face to face soll; da anzuknüpfen, zuzuhören<br />

und ganz da zu sein, ist uns gelungen. Martin Bubers Aussage<br />

‚Ohne Du ist keine Gotteserfahrung möglich‘ ist für mich real<br />

geworden.“<br />

wo man normalerweise nicht hinkommt, hat mir gefallen.“<br />

Die Kirchenerkundungen nach der Methode von „more than<br />

stones“ erzielen in allen Städten bei den SchülerInnen positive<br />

Feedbacks.<br />

Mag. Inge Zeinziger, Religionsprofessorin am BG Stockerau,<br />

nützt das KJ-Projekt als Chance für ihre Klassen und freut<br />

sich: „Eine Mutter kam extra zu mir: ihre Tochter, die nie von<br />

sich aus irgendwas von Schule preisgibt, erzählte begeistert, sie<br />

haben gestern bei face to face ihren Ort der Ruhe entdeckt, die<br />

Kirche.“ Trotz spärlicher Rückmeldungen dieser Art machen<br />

die Veranstalter insgesamt die Erfahrung, Jugendliche lassen<br />

sich ein, der Inhalt kommt an, Kirche selbst zu erkunden und<br />

er-spüren. Ob beim Suchen des persönlichen Kraftplatzes oder<br />

beim Befühlen des Altars, Jugendleiter Darko Trabauer gibt<br />

weiter, „was das für den Glauben bedeutet“. Darauf hinzuweisen<br />

ist wichtiger als auf das, was im Kirchenführer zum<br />

Nachlesen steht.“ Für ihn hat face to face einen nachhaltigen<br />

Effekt: „Das Projekt war absolutes Neuland, dabei habe ich sehr<br />

viele Adressen erhalten mit dem Wunsch nach Weiterarbeit mit<br />

der KJ.“<br />

Fotos © Maria Sigert-Kraupp<br />

Das Zelt entpuppt sich als Büro, Wohnzimmer, Küche und<br />

Schanigarten in einem. Wesentlich ist der Standort dafür,<br />

ob außerhalb der Programmangebote jemand vorbeikam.<br />

Bischofsvikar Dr. Mathias Roch betont bei seinem Zeltbesuch:<br />

„Gerade in diesen Schulstädten ist es wichtig, mit Initiativen<br />

wie dieser zu zeigen: Wir als Kirche sind da für euch. Letztlich<br />

aber muss vor Ort in den Pfarren etwas entstehen.“ Hier<br />

auftanken, sich begeistern und daheim etwas daraus machen<br />

– dieser zündende Funke soll überspringen, wünscht sich der<br />

Bischofsvikar, der mit einer Stockerauer Gymnasialklasse an<br />

der Kirchenerkundung teilnimmt.<br />

Stephanie Sarma, 16 Jahre, meint dazu: „Normalerweise sitzt<br />

man in einer Kirche da, wartet, schaut auf die Uhr – aber das<br />

heute war ganz anders, gut anders. Vieles kennenzulernen,<br />

Die Mischung, (vormittags Kirchenerkundung oder Outdoor-<br />

Schulstunde mit Schulklassen, nachmittags und abends Zeltbetrieb,<br />

Abendangebote wie Talkrunden, Kino im Kirchturm<br />

oder Jugendmesse) wurde unterschiedlich angenommen. Caro<br />

Thier-Grasböck, Projektmitverantwortliche, meint in einem<br />

ersten Gesamteindruck: „Mein großes Dankeschön gilt allen<br />

Helfern und Sponsoren in allen vier Städten und Stadtpfarren<br />

für die unerlässliche Hilfe. Wir haben viel Energie reingesteckt,<br />

und das war gut so. Der Schulklassenbesuch war toll. Im Zelt<br />

waren wir leider auch witterungsabhängig. Viele Erkenntnisse<br />

sind da, aber Reflexion und Auswertung im Team folgen erst.<br />

Generell würde ich face to face wieder machen.“ «<br />

Video zum Event:<br />

www.youtube.com/KJWien#p/u/3/417zu357e9M<br />

Fotos & Berichte:<br />

wien.kjweb.at/face-to-face-let-s-talk-about-god<br />

2/<strong>11</strong><br />

25


stadt<br />

wien.kjweb.at/vikariat-stadt<br />

Alles hat einmal ein Ende…<br />

Vier Jahre. 40 Gottesdienste. Sechs Mitglieder. Das sind nur<br />

die Zahlen, die unsere Ephata-Jugendgruppe beschreiben.<br />

Entstanden ist sie ursprünglich aus der Firmgruppe 2007<br />

von Anna Czaby. Bald wurde das Ephata ein neuer Treffpunkt<br />

für zwei Burschen, Michi und Tiago, und vier Mädels,<br />

Hertha, Anna, Claudia und Barbara.<br />

Vicki Eckert, Projektkoordinatorin<br />

© Jakob Frank<br />

Das Ephata als „das etwas andere Café“ hat Raum geboten für<br />

Spaß und Freu(n)de, aber auch für ernste Themen und ehrenamtliches<br />

Engagement. Viele aus der Ephatagruppe haben ab<br />

ihrem 15. Lebensjahr einen monatlichen Dienst übernommen,<br />

bis heute. Ich selbst bin im Herbst 2008 Teil dieser Gruppe<br />

geworden, habe seitdem viel gelernt und Spaß gehabt und die<br />

Gruppe dann auch mit übernommen.<br />

Jetzt heißt es aber Abschied nehmen. Die meisten Mitglieder<br />

haben jetzt einen Lebensabschnitt abgeschlossen – die meisten<br />

maturieren diesen Sommer – und werden im Herbst mit Studium<br />

und Arbeit beginnen. Trotz allem wollen sie dem Ephata<br />

treu bleiben, weiter Dienste übernehmen und vielleicht sogar<br />

die nächste Generation der Ephatagruppe betreuen, die – wie<br />

es aussieht – gerade am entstehen ist, aus Firmlingen von 20<strong>11</strong>.<br />

Einer der letzten Auftritte der Ephatagruppe war im Rahmen<br />

Jugendgottesdienst „Unplugged“<br />

„Eine Akustikversion (auch Unplugged-Version) beinhaltet<br />

Musik, bei der ausschließlich oder primär der Klang mit<br />

akustischen Instrumenten erzeugt wird, ohne den Einsatz<br />

von elektrisch verstärkten Instrumenten.<br />

Stephan Zottl, Jugendleiter, Region Westend<br />

der Osternacht der Pfarre Gumpendorf St.Ägyd. Die Verbindung<br />

zu der Heimatpfarre, in der sie gefirmt wurden, besteht<br />

bis heute, nicht zuletzt, weil dort auch die Gottesdienste stattgefunden<br />

haben. Diese Gruppe war es, die einen Hauch von<br />

find•fight•follow in diese Kirche gebracht hat (dementsprechend<br />

auch gemischte Reaktionen von der Gemeinde…bis zuletzt<br />

gab es Leute, die die Kirche nach Beginn des Gottesdienstes<br />

verlassen haben) und viele begeistert hat. So wurde mit<br />

einer Laser- und Lichtshow die vierte Lesung von uns gestaltet.<br />

Und jetzt wird Platz für neue Ideen, neue Verrücktheiten und<br />

frischen Wind – an dieser Stelle aber ein herzliches DANKE an<br />

die erste Ephatagruppe – es war super mit Euch! «<br />

Bei Akustikversionen versuchen die Künstler, mit demselben<br />

Lied eine andere Stimmung, eventuell auch eine andere Klangfarbe,<br />

zu erzeugen.“ (Quelle: de.wikipedia.org, Stand: 10.5.20<strong>11</strong>).<br />

Jugendgottesdienste sind oft mit einem enormen Maß an Aufwand<br />

verbunden. Man ist bemüht, die Liturgie ansprechend und<br />

mitreißend zu gestalten; und das zu Recht! Andererseits kann<br />

der Druck, kreativ und innovativ sein zu müssen, vieles an Freude<br />

und Motivation zerstören. Auch der Wunsch nach „cooler“<br />

Musik bringt die Mühsal mit sich, MusikerInnen, Probentermine<br />

und passendes Equipment zu finden und aufzutreiben.<br />

Bei so viel Vorbereitung besteht die Gefahr, so voll mit Dingen<br />

zu sein, dass für Gott einfach kein Platz mehr bleibt. Aus dieser<br />

Erfahrung und einigen Diskussionen entstand die Idee, „einfach<br />

und bewusst“ Eucharistie zu feiern, auf großen technischen<br />

Aufwand und ins kleinste Detail ausgeklügelte Aktionen zu verzichten<br />

und dem Geschehen in der Hl. Messe Raum zu geben.<br />

Wichtig war uns, von jeglichem „Quotendruck“ frei zu werden;<br />

einer der Mitinitiatoren hat im Vorfeld immer wieder zu mir<br />

gesagt: „Toll, wenn viele kommen, aber so oder so wird es<br />

lässig: Wir zwei sind ja auf jeden Fall da!“<br />

Eh klar, welches Bibelzitat sich da aufdrängt ;-) (vgl. Mt 18,20)<br />

Zweimal hat es bisher in der Seitenkapelle der Pfarrkirche Breitensee<br />

im 14. Bezirk einen solchen „Unplugged“-Gottesdienst<br />

gegeben und man darf wohl eine Fortsetzung erwarten. Für<br />

mich war es wirklich toll, und ich denke, es ist den meisten<br />

Mitfeiernden ähnlich gegangen. «<br />

Interessiert? Dann bleib am Laufenden:<br />

www.facebook.com/kj.westend<br />

26 2/<strong>11</strong>


wien.kjweb.at/vikariat-stadt<br />

STADT<br />

Mit einem Kuss verrätst du mich<br />

Ein lauer Abend und ein „langer“ Weg, der vor allen Anwesenden<br />

liegt, und ein besonderer Gast, der uns begleitet.<br />

Martin Weiss, Regionaljugendleiter, DEKX<br />

© DEKX<br />

Wie in jedem Jahr, so machten sich auch heuer wieder mehr als<br />

160 Menschen jeden Alters mit dem Kreuz auf den Weg quer<br />

durch Favoriten, und gaben dadurch ein kräftiges Lebenszeichen<br />

gelebten Christentums von sich.<br />

Warum gerade das Thema „Mit einem Kuss verrätst du mich“<br />

gewählt wurde, liegt an den letzten Erfahrungen der ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen der Regionaljugendstelle DEKX.<br />

Fünf Jugendliche aus den Pfarren Favoritens haben sich dem<br />

Thema angenähert und die verschiedenen Aspekte und Bedeutungen<br />

eines Kusses zum Ausdruck gebracht. Begleitet wurden<br />

die TeilnehmerInnen des Kreuzweges im Jahr der Visitation<br />

des Dekanats Favoriten von Kardinal Christoph Schönborn. Im<br />

Rahmen der letzten Station, die den Titel Verletzung und Heilung<br />

trug, sprach Kardinal Schönborn über den Kuss, der nicht<br />

Verrat, sondern Liebe ausdrückt, über den Kuss der Mutter, an<br />

den viele von uns sich oft nicht mehr erinnern.<br />

Den Abschluss unseres Weges durch Favoriten feierten alle,<br />

die gemeinsam unterwegs waren, mit einer Agape. Bei dieser<br />

gab es neben Speisen und Getränken auch die Möglichkeit, mit<br />

unserem Kardinal ins Gespräch zu kommen. «<br />

Aufbruch in ein neues Leben – Umgang mit Krankheit, Leid und Tod<br />

Up-Date der Pfarre St. Johann Nepomuk:<br />

Thema des monatlichen up-dates, einer Mischung aus Gebet,<br />

Impuls und Austausch der Katholischen Jugend St. Johann<br />

Nepomuk stand am Freitag vor dem Palmsonntag ganz im<br />

Zeichen von Krankheit und Tod.<br />

Andreas Welich, Bildungsreferent, Region Nain<br />

Andreas Welich, Bildungsreferent im NAIN, gab den Impuls<br />

und erzählte ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen vom<br />

Umgang damit. Im März 2008 erkrankte er schwer an Krebs.<br />

Der Tumor seiner Lunge wurde erst viel zu spät entdeckt,<br />

längst hatten sich Metastasen im Oberkörper ausgebreitet und<br />

der Tumor die unvorstellbare Größe von 15 cm mal 18 cm.<br />

Die schwierigste und härteste Zeit seines Lebens begann, er<br />

verlor 25 Kilo, war in schlechten Zeiten auf den Rollstuhl angewiesen,<br />

die Chemotherapie wirkte nicht im erhofften Ausmaß,<br />

zahlreiche lebensgefährliche Nebenwirkungen und Komplikationen<br />

begleiteten die Therapie, wie etwa eine beidseitige<br />

Lungenembolie mit Lungeninfarkt.<br />

Nur mit großem Glück überlebte er diese Krankheit und kann<br />

nun – zurück im Beruf – seine Erfahrungen weitergeben und<br />

in seiner Tätigkeit als Pastoralassistent der Pfarre Floridsdorf<br />

selbst Kranken und Trauernden beistehen.<br />

Er machte während seiner schweren Erkrankung trotz allem<br />

Leidens die – wohl paradox klingende – Erfahrung des puren<br />

Lebens. In einer Zeit, als ihm alles, wovon wir glauben, dass es<br />

das Leben ausmacht, genommen war, er „nur mehr sein Leben<br />

hatte“, bekam er eine Ahnung davon, was Jesus meinte, wenn er<br />

vom Leben in Fülle sprach. In dieser Zeit hatte er tiefste Begegnungen<br />

und Gespräche und reichste Erfahrungen von Leben,<br />

wie er sie zuvor kaum gekannt hatte.<br />

Heute beschäftigt ihn dieses Paradoxon weiterhin. Er hat aber<br />

den Grund dafür herausgefunden. Er spricht von Schlüsseln,<br />

welche die Türe zum Leben in Fülle zu öffnen vermögen. Diese<br />

Schlüssel zeigte er im zweiten Teil seines Impulses auf. JedeR<br />

der TeilnehmerInnen hatte ein persönliches kleines Faltblatt<br />

erhalten. Auf der Vorderseite war eben jener blühende Löwenzahn<br />

abgebildet, ein für Andreas Welich prägend gewordenes<br />

Bild für das Tor zum neuen Leben, wie er erzählt. Dieses Tor<br />

auch im eigenen Leben zu entdecken, dazu waren die ZuhörerInnen<br />

eingeladen. Damit auch sie die österliche Erfahrung<br />

machen dürfen: Aufzubrechen in ein neues Leben. «<br />

Bei Interesse an einem Vortrag: a.welich@katholische-jugend.at<br />

2/<strong>11</strong><br />

27


Süd<br />

wien.kjweb.at/vikariat-sued<br />

Firmsplash<br />

Daniel Fürhapter<br />

twenty-four hours – all inclusive<br />

8. und 9. Juli 20<strong>11</strong>, Jugend am Hof<br />

Die Katholische Jugend im Vikariat Süd möchte sich in<br />

Zukunft vermehrt auf die Arbeit mit gefirmten Jugendlichen<br />

konzentrieren. Aus diesem Grund wurde bei der Jahresplanung<br />

für das laufende Schul-/Arbeitsjahr beschlossen, I WILL, das<br />

Startfest der KJ Süd, nicht mehr anzubieten.<br />

Stattdessen soll Firmsplash – das Fest für Gefirmte im Vikariat<br />

Süd jetzt einen Akzent setzen für bereits gefirmte Jugendliche,<br />

um nachhaltig eine Vernetzung untereinander und mit der KJ<br />

zu erreichen. Firmsplash bietet Firmgruppen die Möglichkeit,<br />

nach der Firmung gemeinsam zu feiern, zu lachen, zu chillen –<br />

und das twenty-four hours – all inclusive. «<br />

Nähere Information und Anmeldung:<br />

Daniel Fürhapter<br />

sued@katholische-jugend.at<br />

01 51552 3346<br />

g@gott.komm – Jugendmesse „Guckst du?!“<br />

Besonders gut sichtbar war der Heilige Geist beim „stagediving“<br />

in der Kirche, bei dem Jugendliche bewiesen, wie wichtig<br />

gegenseitiges Vertrauen ist. Mit farbenfrohen alkoholfreien<br />

Cocktails, bunten Lichteffekten und blinkenden Herzen wurde<br />

diese Messe zu einem einzigartigen Erlebnis.<br />

Am Sonntag, den 29. Mai erstrahlte die Pfarre Rannersdorf<br />

in buntem Licht. Kurz vor den Sommerferien setzten<br />

Jugendliche unter dem Motto „Guckst du?!“ ein Zeichen und<br />

feierten gemeinsam Jugendmesse. Jugendliche aus Rannersdorf<br />

überlegten sich wochenlang, wie sie eine geniale und<br />

lebendige Jugendmesse auf die Beine stellen können. Videos<br />

wurden gedreht, Lieder und Texte gesucht und Ideen aus<br />

dem Alltag eingebracht.<br />

Cornelia Schneider<br />

Lara Foller, Jugendliche aus Rannersdorf, und Czeslaw Duda,<br />

Pfarrer aus Himberg, führten gemeinsam durch die Messe und<br />

zeigten wie wichtig das Einbeziehen des Heiligen Geistes in<br />

unser Leben ist. In der Predigt erklärte Pfarrer Duda:<br />

„Wenn wir bereit sind, Gott in unser Leben zu lassen und seine<br />

Liebe anzunehmen, dann kann der Funke des Heiligen Geistes<br />

überspringen und uns begeistern. Dann kann unser Leben hell<br />

und bunt werden.“<br />

g@gott.komm ist die Jugendmessereihe im Dekanat Schwechat,<br />

die Jugendliche mit dem Heiligen Geist anstecken und ihr Leben<br />

bunt machen will. Die nächste Jugendmesse aus der Reihe<br />

findet am Sonntag, den 9. Oktober 20<strong>11</strong> um 18.00 Uhr in der<br />

Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf statt. «<br />

Weitere Infos und Fotos: www.getgott.com<br />

Video zur Messe: www.youtube.com/embed/e5Ugrcr98BU<br />

28 2/<strong>11</strong>


wien.kjweb.at/vikariat-sued<br />

Süd<br />

Auto putzen für einen guten Zweck!<br />

Stefan Frühwald<br />

Fotos © Stefan Frühwald<br />

Den „Tag der Arbeit“ am 1. Mai haben die Firmlinge aus der<br />

Pfarre Neu-Guntramsdorf wortwörtlich genommen und einen<br />

ganzen Tag lang Autos geputzt. Gegen eine freie Spende konnte<br />

man sich den Innenraum des Autos komplett reinigen lassen.<br />

Von der Idee bis zur Durchführung hatten die Firmlinge alles selbst<br />

in der Hand. Sie mussten Plakate gestalten und aufhängen, Material<br />

auftreiben, Getränke und Essen organisieren und vieles mehr.<br />

Aber am wichtigsten: Sie mussten sich entscheiden, wofür das<br />

Spendengeld verwendet wird. Dazu wurde Christian Loidl von<br />

der Selbstbesteuerungsgruppe Neu-Guntramsdorf eingeladen,<br />

welche sozial bedürftige Familien in Guntramsdorf und Umgebung<br />

unterstützt.<br />

Christian Loidl hat den Firmkaditaten drei Projekte vorgestellt<br />

und ihnen selbst die Entscheidung überlassen, welches der<br />

Projekte sie unterstützen wollen.<br />

Am 1. Mai wurde dann von <strong>11</strong> bis 16 Uhr ein Auto nach dem<br />

anderen gereinigt. Nicht nur die Jugendlichen waren mit Begeisterung,<br />

dabei sondern auch die Erwachsenen wurden von<br />

der Freude angesteckt. Insgesamt wurden 36 Autos gewaschen<br />

und über 700€ eingenommen. Damit konnten schlussendlich<br />

zwei der Projekte vollständig finanziert werden. «<br />

Moch moi Pause<br />

Neuigkeiten auch in unserer Jugendstelle im Dekanat Mödling: Die neuen, lässigen und urbequemen Doppelboppel!<br />

© KJ Mödling<br />

2/<strong>11</strong><br />

29


Magazin<br />

Bis die Tage<br />

Komisch, wenn man seinen eigenen Abschied<br />

auf diesen Seiten arrangieren darf. Ich hab mir<br />

zwar die letzten zwei Jahre immer wieder andere<br />

Abschiedsbriefe durchgelesen und mir gedacht<br />

„Mensch, wie würdest du das machen?“ oder<br />

„Der is cool...“, aber wenn‘s dann soweit ist,<br />

kommt erst nix Sinnvolles raus.<br />

Fotos © KJ Wien<br />

Ich kann nur sagen, dass die KJ die bestmögliche<br />

erste Arbeitgeberin für mich war. Das<br />

liegt sicher auch an den coolsten Kollegen, die<br />

man sich wünschen kann. Ganz speziell danke<br />

ich meinen Spezis im Büroteam, auf die ich<br />

mich auch immer privat verlassen konnte.<br />

Leider habe ich viel zu wenige von euch anderen<br />

da draußen besser kennengelernt. Die, mit<br />

denen ich öfter mal auf der Terasse gestanden<br />

bin (oder die mich von selbiger werfen wollten),<br />

werden mir aber auf jeden Fall abgehen.<br />

Macht‘s es gut, ich wünsch euch nur das Beste!<br />

Simon<br />

Der KJ-Babyboom geht weiter!<br />

Mit diesen beiden Prachtexemplaren wächst der KJ-Nachwuchs auf zehn Babys seit Jänner 2010 an. We proudly present:<br />

Moritz Steiner, *15.04.20<strong>11</strong><br />

Sohn von SIJU-Jugendleiterin Viola Steiner-Hajdany<br />

Franziska Zonsits, *15.05.20<strong>11</strong><br />

Tochter von NAIN-Jugendleiterin Christine Loibl-Zonsits<br />

30 4/10


Magazin<br />

Frischlinge<br />

Name Philipp Hieß Hannelore Mayer Richard Schallerbauer<br />

Alter 25 fast 30 35<br />

E-Mail-Adresse p.hiess@... h.mayer@... r.schallerbauer@...<br />

...@katholische-jugend.at<br />

Tätigkeit in der KJ Jugendleiter Nain Jugendleiterin im Dekanat Jugendleiter SIJU<br />

Mödling<br />

Sonstige Tätigkeiten Konditormeister Mama & Toningenieurin Student der katholischen<br />

(optional)<br />

Religionspädagogik<br />

Wohnort Wien Wien <strong>11</strong>50 Wien<br />

Freizeit selten aber schön Schitouren, Biken, Lesen,<br />

Aktivitäten mit Freunden<br />

Das spiele ich gerne<br />

Sternenfahrer von Catan, Viola Volleyball, Fußball, Tabu,<br />

Activity, UNO<br />

Diese Person Mirjam ‏(םָיְרִמ)‏ Henri J. M. Nouwen,<br />

beeindruckt mich<br />

meine Freunde<br />

WORDRAP<br />

jugendlich Kreativität Ja Und GENau Das LIeb (-keit) steht für geballte<br />

iCH an meiner Arbeit Ladung und ich suche Halt<br />

Musik In the Mood Mag ich gern & mach ich gern zu gegebener Zeit das Genialste<br />

Bibel Matthäus 22, 34-40 Schwere Kost & doch liebster Gegenstand meines<br />

beflügelnd<br />

Studiums<br />

KJ Bester Arbeitgeber ever Steht auf meiner Jacke – voll gut drauf<br />

„Nein, ich bin nicht Kommunistin“<br />

(er)wachsen Bin ich noch nicht ganz. Hab Erwachsen bin ich wohl, den sein, nur so weit, dass ich<br />

aber noch Zeit. interessanten Dingen ent- (mit)tragen kann<br />

wachsen sicher nicht.<br />

Was ich sonst noch Ein Wiesel saß auf einem Freu mich drauf...<br />

sagen möchte:<br />

Kiesel inmitten Bachgeriesel.<br />

Das raffinier-te Tier tats um<br />

des Reimes willen.<br />

-Christian Morgenstern<br />

2/<strong>11</strong><br />

31


Magazin<br />

Schiffbruch mit Tiger<br />

Saskia Bellem<br />

„Schiffbruch mit Tiger“ ist ein modernes Märchen<br />

für Erwachsene des wunderbaren kanadischen<br />

Autors Yann Martel, der mit seiner Geschichte von<br />

Schiffbruch, Mut, Erwachsenwerden und Einsamkeit<br />

Weltruhm erlangte.<br />

Pi, ein indischer Jugendlicher von 16 Jahren, findet<br />

sich nach dem Untergang des Schiffes, das ihn und<br />

seine Familie mit ihrem gesamten Zoo von Indien<br />

nach Kanada bringen sollte, alleine auf einem Rettungsboot<br />

mit einem Tiger wieder. In den folgenden<br />

Wochen und Monaten bis zu seiner Rettung dreht<br />

sich sein Leben einzig um die essenziellen Dinge wie<br />

Trinkwasser, Nahrung und Überleben – und sich den<br />

Tiger vom immer dünner werdenden Leib zu halten.<br />

Eine berührend-komisch-nachdenklich stimmende,<br />

bisweilen religiöse Themen anschneidende Erzählung,<br />

die vermeintlich ereignislos dahinplätschert<br />

und gleichzeitig so in ihren<br />

Bann zieht, dass man<br />

beim Lesen unweigerlich<br />

Durst bekommt. Knapp<br />

400 Seiten, zahlreiche<br />

Lacher und einige Tränen<br />

später steht das Buch<br />

an einem Ehrenplatz im<br />

Regal.«<br />

Yann Martel 2004: Schiffbruch<br />

mit Tiger<br />

Taschenbuch, 384 Seiten<br />

Verlag: Fischer (Tb.)<br />

ISBN-10: 9783596156658<br />

Preis ca. 10 Euro uVP<br />

© amazon.de<br />

Unter Wasser atmen<br />

Saskia Bellem<br />

Kurzgeschichten funktionieren nur, wenn sie die<br />

LeserInnen augenblicklich in ihren Bann ziehen. Als<br />

LeserIn muss man ab der ersten Silbe die ProtagonistInnen<br />

kennen, das Essen schmecken, das Wasser<br />

auf der Haut und den Rasen unter den Füßen spüren<br />

können, sonst ist die Geschichte verloren, bleibt<br />

unwiederbringlich zwischen den Buchdeckeln gefangen.<br />

Darauf wartend, in ferner Zukunft aus dem<br />

Kerker der Ungelesenheit befreit zu werden.<br />

Ein Schicksal, das „Unter Wasser atmen“ niemals<br />

ereilen wird, denn Julie Orringer gelingt mit ihren<br />

Kurzgeschichten ein Geniestreich im Format einer<br />

Alice Munro. Sie fasziniert mit ihrer ganz eigenen,<br />

subtilen Sprache, die bildgewaltig mit nur wenigen<br />

Worten Landschaften, Gebäude, Menschen zum Leben<br />

erweckt. Der/die LeserIn wird dabei – gleichsam<br />

dem Denkarium bei Harry-Potter – unter anderem<br />

in das Leben der 14jährigen Maddy gesogen, die bei<br />

einem Autounfall beinahe ertrank und nun mithilfe<br />

ihrer Familie versucht,<br />

ihre Todesangst vor Wasser<br />

zu überwinden.<br />

Eine klassische comingof-age-Sammlung,<br />

deren<br />

neun Kurzgeschichten<br />

das Älterwerden junger<br />

Mädchen und Frauen porträtieren<br />

– leicht verständlich<br />

auch im englischen<br />

Original („How to Breathe<br />

Underwater“). «<br />

Julie Orringer 2005: Unter<br />

Wasser atmen<br />

Taschenbuch, 288 Seiten<br />

ISBN-10: 3-462-03484-7<br />

Verlag: Kiepenheuer & Witsch<br />

Preis ca. 9,20 Euro uVP<br />

© thalia.at<br />

32<br />

4/10


Magazin<br />

Bücher zum Thema in unserer Bibliothek<br />

In unserer Bibliothek im KJ-Büro am Stephansplatz 6, 1010<br />

Wien haben wir hunderte Bücher, Behelfe, Materialien,<br />

Magazine, CDs und Spiele für Euch gesammelt, katalogisiert<br />

und verschlagwortet. Während der Öffnungszeiten könnt Ihr<br />

vorbeikommen und kostenlos für zwei Wochen ausborgen, was<br />

Ihr für Eure Arbeit oder Jugendgruppe verwenden könnt.<br />

Zum Themenschwerpunkt dieses Heftes findet Ihr unter anderem<br />

die folgenden Bücher in unserer Bibliothek:<br />

Liturgische Institute Luzern, Salzburg und Trier (Hg.): Getauft<br />

– und dann? Gottesdienste mit Kindern und Jugendlichen auf<br />

ihrem Glaubensweg; Herder 2002.<br />

SP/6.034<br />

Anselm Grün: Das Sakrament der Taufe; Vier-Türme-Verlag<br />

2008.<br />

SP/6.062<br />

Filmtipps<br />

Über WASSER<br />

Saskia Bellem<br />

Ein wunderbarer Film über Wasser, seine Wichtigkeit und das<br />

Leben mit und ohne diese Lebensgrundlagedieses Lebensmittel.<br />

Aus der offiziellen Synopsis:<br />

„‚Über Wasser‘ erzählt in drei Geschichten von der existentiellen<br />

Bedeutung des Wassers für die Menschheit. Im überfluteten<br />

Bangladesch, wo aus Häusern Boote werden, in der Steppe<br />

Kasachstans, wo Fischerdörfer nach dem Verschwinden des<br />

Aralsees plötzlich in einer Wüste stehen, und in den dichtbesiedelten<br />

Slums von Nairobi, wo Trinkwasser zur Ware und<br />

zu einer Frage von Leben und Tod wird. ‚Über Wasser‘ ist ein<br />

eindringlicher Film, der die Selbstverständlichkeit und Vertrautheit<br />

unseres Alltags mit Fragen, Ahnungen und Zweifeln<br />

erschüttert, eine spannende Erzählung vom alltäglichen Kampf<br />

ums Überleben in der Gegenwart und in der Zukunft, die zeigt,<br />

dass das Wasser direkt vor unserer Haustür nicht mehr nur<br />

Lebensgrundlage, sondern Gefahr geworden ist.“<br />

Referat für Weltanschauungsfragen (Hg.): Jesus Christus – der<br />

Spender lebendigen Wassers. Überlegungen zu New Age aus<br />

christlicher Sicht; Verein zur Förderung der christlich-pastoralen<br />

und kulturellen Öffentlichkeitsarbeit 2003.<br />

SP/4.059<br />

Robert Jungk: Und Wasser bricht den Stein. Streitbare Beiträge<br />

zu drängenden Fragen der Zeit; Herder 1986.<br />

GP/8.041<br />

Wolfram Mauser: Wie lange reicht die Ressource Wasser? Vom<br />

Umgang mit dem blauen Gold; Bundeszentrale für politische<br />

Bildung 2007.<br />

GP/1.009<br />

KJ-Bibliothek<br />

Mo geschl., Di-Do 9-16.30h, Fr 9-14.30h, Mittagspause 12-12.30h<br />

bibliothek@katholische-jugend.at<br />

http://wien.kjweb.at/bibliothek<br />

The STORy of Bottled WATER<br />

Saskia Bellem<br />

Dieser animierte Kurzfilm von 8 Minuten Dauer aus dem Jahre<br />

2008 zeigt anschaulich den Produktionsprozess von in Plastikflaschen<br />

abgefülltem Trinkwasser und die Umweltbelastung,<br />

die daraus entsteht. Sehenswert! «<br />

©movies.yahoo.com<br />

Über Wasser<br />

Österreich / Luxemburg<br />

2007<br />

35mm, Farbe, 82<br />

Minuten, Dolby<br />

Digital, OmU<br />

Regie: Udo Maurer<br />

Verleih: www.neuevisionen.de<br />

© www.ueber-wasser.de<br />

Vom Wald über Fabrik und Haushalt zurück zur Müllverbrennung.<br />

storyofstuff.org/bottledwater/<br />

www.youtube.com/watch?v=Se12y9hSOM0<br />

2/<strong>11</strong><br />

33


EhREnamt<br />

Eigenartig – aber im Positiven<br />

Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, wenn man mal etwas ganz<br />

anders machen will als die Anderen. So geht es mir gerade.<br />

Jetzt sind wir auch schon bei dem eigentlichen Thema. ICH.<br />

Es klingt vielleicht etwas narzisstisch [1], aber in den Bericht<br />

geht es nur um MICH.<br />

Andreas Huber<br />

Um auch gleich die erste Frage zu beantworten:<br />

Ich bin der Andreas (Huber), aus Neu Guntramsdorf. Der<br />

Grund, warum ich diese Vorstellung schreibe, ist recht einfach,<br />

ich wurde frisch ins Vikariatsleitungsteam (VLT) (des Südens)<br />

gewählt. Außerdem konnte ich mich nicht so gut verstecken,<br />

wie die Frage war, was wir ins ConnectU schreiben.<br />

Ich schreib eigentlich nicht gerne so Vorstellungen, aus dem<br />

einfachen Grund, dass ich nicht gut bin, mich selbst vorzustellen.<br />

Ihr kennt wahrscheinlich das Beschreibe dich mit einen Wort.<br />

Mein Wort wäre: Eigenartig – aber im Positiven.<br />

Ich bin ein Mensch mit vielen Interessen, zum einen spiele ich<br />

extrem gerne Computerspiele, E-Bass und höre laut Musik. Auf<br />

der anderen Seite liebe ich es, in der Sonne zu liegen und auf<br />

meiner Klampfen rumzuzupfen.<br />

In der Regel bin ich gut drauf, wenn man mich antrifft, zumindest<br />

bemühe ich mich, so zu wirken und bin auch für alles zu<br />

haben, egal welches Projekt oder welche Veranstaltung.<br />

Falls ihr grade nachdenkt welches Alter ich habe, dass ich so einen<br />

Stuss zusammenschreibe, beantworte ich die Frage mit: 18.<br />

Ich bin mit meinen 18 Jahren der Jüngste in meiner Familie. Bis<br />

zu meiner Firmung war ich stark in der Kirche aktiv und war<br />

auch Ministrant. Danach war ich drei Jahre lang halb Heide<br />

und habe zeitweise auch recht auf die Kirche geschimpft.<br />

In meinen Abschlussjahr (2010/20<strong>11</strong>) habe ich wieder zu Gott<br />

gefunden und hab auch wieder begonnen, sonntags in die<br />

Kirche zu gehen. Mit der Zeit habe ich auch die Jugendarbeit<br />

für mich entdeckt und wollte nach einem Besuch im VLT auch<br />

irgendwie da rein.<br />

Wie einige Leute erfahren haben, dass ich in das VLT will,<br />

haben sie sich nur gedacht „Der Andreas und Kirche? Wie geht<br />

das denn?“.<br />

Mittlerweile habe ich schon zwei VLT-Sitzungen hinter mir<br />

und bin froh, dass ich nachträglich reingewählt wurde und<br />

möchte an der Stelle auch gleich Stefan Frühwald und Sabine<br />

Pilz für ihre Bemühungen danken. Aber natürlich auch, dass<br />

ich so herzlich aufgenommen wurde durch die anderen VLT-<br />

Mitglieder. «<br />

© KJ Wien<br />

34 2/<strong>11</strong>


DOMFALKE<br />

find•fight•follow: KEIN Nachruf<br />

Wenn diese Ausgabe des <strong>connectU</strong> bei euch gelandet ist, wird<br />

der letzte find•fight•follow-Gottesdienst in Langenzersdorf<br />

bereits Geschichte sein. Die Art, Jugendgottesdienste zu feiern,<br />

wurde in Wien und weit darüber hinaus revolutioniert. Am<br />

Anfang stand eine Vision: „Wir wollen Gottesdienste haben, die<br />

von Jugendlichen als echte Feier erlebt werden – in knallvollen<br />

Kirchen, mit aktueller Musik, guten Bands und entsprechender<br />

technischer Unterstützung.“ Selbstbewusst wurde auf den<br />

ersten Flyern mit „1000 Jugendlichen“ geworben. Bis heute<br />

hält sich das Gerücht, dass zum ersten Gottesdienst „find“ nur<br />

so viele Menschen gekommen sind, weil etwa die Hälfte sehen<br />

wollte, dass die 1000 Mitfeiernden nie erreicht würden …<br />

Jetzt – acht Jahre und über 50 Gottesdienste später – wurde<br />

das Projekt beendet, wie es begonnen hat: Weder „von oben“,<br />

noch aus Geldmangel (es gibt noch immer Sponsoren, die sich<br />

für Jugendprojekte begeistern lassen) und schon gar nicht, weil<br />

„die Luft raus“ wäre – sondern weil die damals in Maria Treu<br />

begonnene Reise an ein natürliches Ende gekommen ist. Und<br />

weil find•fight•follow in vielen Pfarren und in der Jugendkirche<br />

in der erneuerten Form der Jugendliturgien weiter lebt. In<br />

anderen Dimensionen vielleicht, aber mit derselben Vision.<br />

Es wird Platz gemacht für neue Ideen, neue Visionen: für<br />

Initiativen und Projekte, die heute „dran“ sind und die jetzt<br />

gebraucht werden. Ganz anders, ganz neu. Aber visionär.<br />

Und einmal soll es gesagt werden: Danke den „VeteranInnen“,<br />

die 2003 in Maria Treu die Genialität und den Mut hatten, ihre<br />

Idee umzusetzen, und allen, die sich in den Jahren seither von<br />

find•fight•follow haben anstecken lassen – ihr habt dazu beigetragen,<br />

dass viele Jugendliche Kirche ganz neu erleben konnten.<br />

Dass sie mit Gott in Berührung gekommen sind. Das bleibt.<br />

We found, we fought (with and for) and we followed GOD.<br />

Danke dafür! «<br />

Leserbriefe<br />

Uns erreichen immer wieder Zuschriften mit positiven wie negativen Rückmeldungen zu unseren Heften. Wenn auch Du ein<br />

Lob oder eine Kritik aussprechen möchtest, dann schreib einfach ein Mail mit Betreff „Leserbrief “ an connectu@katholische-jugend.at.<br />

Wir freuen uns immer über Feedback zu unserer Arbeit!<br />

Ich bin zwar nicht mehr das Zielpublikum der<br />

<strong>connectU</strong>, schreibe aber trotzdem einen Leserbrief.<br />

Meines Erachtens fehlen im letzten <strong>connectU</strong><br />

beim Beschreiben des Themas „Behinderung“ ganz wesentliche<br />

Themen, die ganz leicht von der Caritas recherchierbar<br />

sind. Ein großes Thema ist, dass die Republik Österreich die<br />

UN-Konvention über die Rechte der behinderten Menschen<br />

unterzeichnet hat. Diese Rechte, wie Barrierefreiheit, das Recht<br />

der freien Arztwahl, das Recht, dass eine Zeitung oder ein<br />

Befund so geschrieben wird, dass es ein behinderter Mensch<br />

lesen kann etc. Diese Rechte erklären fundamental, was es<br />

heißt, behindert zu sein oder – besser gesagt – zu werden. Zu<br />

diesem Thema gehören auch die Schlagwörter „Inklusion“ und<br />

„Diversität“. Diese Themen aufzugreifen, zu erklären, ist nicht<br />

nur gesellschaftspolitisch von Bedeutung. Die Kirche hat hier<br />

auch einen großen Auftrag, darum wäre es wichtig, dieses Thema<br />

wirklich zu behandeln.<br />

Mit enttäuschten Grüßen<br />

Alexander Kraupp<br />

Ich krieg ja die Zeitschrift schon seit vielen Jahren,<br />

und immer wieder dachte ich, ich muss mich mal<br />

positiv äußern über die Gestaltung. Dann hab<br />

ich immer wieder vergessen, es schriftlich zu tun... Bis dann vor<br />

einiger Zeit Eure schriftliche Umfrage kam, die ich gerne lobend<br />

beantwortete und dann mit vollem Erstaunen und großer Freude<br />

das Packerl erhielt. Ich war sehr gerührt und hab mich ur gefreut<br />

über all die Sachen.<br />

Die jetzige Ausgabe mit dem Behinderungs-Thema hat mich<br />

– da ich in einem Unfallkrankenhaus arbeite – besonders<br />

angesprochen und ist hervorragend gestaltet.<br />

Viel Spaß an Eurer Arbeit.<br />

Mit lieben Grüßen<br />

Anonym


GROSSER<br />

BEHELFE<br />

FLOHMARKT<br />

Zahlreiche Behelfe zur freien Entnahme oder um 1 Euro pro Stück. Zur Selbstabholung im KJ-Büro,<br />

Stephansplatz 6, 1010 Wien. Infos auf wien.kjweb.at/flohmarkt<br />

P.b.b. GZ 02Z034286<br />

Verlagspostamt: 1010 Wien<br />

Erscheinungsort: Wien<br />

Kategoriale Seelsorge

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!