PDF-Download (deutsch) - BKV GmbH
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Schwerpunktprojekt. Marine Litter<br />
Eine globale Herausforderung<br />
Die Vermüllung der Meere ist nicht zu übersehen, zumal<br />
sich die Bilder in den Medien häufen. Auch wenn Kunststoff<br />
nicht der einzige Bestandteil der Meeresabfälle ist,<br />
so werden dennoch Kunststoffteile und –produkte mit<br />
den Bildern verendender Meerestiere und vermüllter<br />
Strände in Verbindung gebracht. Das gerade in Deutschland<br />
vergleichsweise sehr gute Image von Kunststoffen<br />
und der Kunststoffindustrie droht Schaden zu nehmen.<br />
Dies ist bitter für Deutschland angesichts einer hervorragend<br />
funktionierenden Kunststoffabfallwirtschaft. Die<br />
Vermüllung der Meere macht jedoch an Grenzen nicht<br />
Halt.<br />
Marine Litter ist ein globales und sehr komplexes Problem.<br />
Zahlreiche Initiativen gehen es inzwischen welt-<br />
Studie zum Land-Sourced-Litter<br />
Weltweit wurden weitgehend unabhängig voneinander<br />
bereits zahlreiche Untersuchungen zu Meeresabfällen<br />
durchgeführt und viele Abschätzungen vorgenommen,<br />
die schließlich zu weit verbreiteten Annahmen führten.<br />
Eine davon ist die, dass rund 80 Prozent der Meeresabfälle<br />
von Land eingetragen werden. Um effektive Vorschläge<br />
zur Vermeidung solcher Einträge machen zu<br />
können, wollte es die <strong>BKV</strong> etwas genauer wissen. Zumindest<br />
für die europäischen Meere sollte herausgefunden<br />
werden, auf welchen Wegen, in welcher Menge und<br />
Qualität Kunststoffabfälle eingetragen werden. Gemeinsam<br />
mit Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<br />
(IK), Kunststoffverband Schweiz (KVS) und Fachverband<br />
der chemischen Industrie Österreichs (FCIO) gab sie dazu<br />
eine Literaturstudie in Auftrag, die das Öko-Institut<br />
(Darmstadt, Berlin) durchführte. Im Ergebnis liegt nun<br />
eine nützliche Zusammenfassung bisheriger wissenschaftlicher<br />
Arbeiten zum Thema Marine Litter in den<br />
drei untersuchten Meeren Ostsee, Nordsee und Mittelmeer<br />
vor, die zu einer Versachlichung der Diskussion um<br />
Mengen und Quellen des Eintrags beiträgt. Darüber hi-<br />
Schwerpunktprojekt. Marine Litter<br />
weit an. Um die internationale Kooperation voranzubringen,<br />
unterzeichneten mehr als 50 Organisationen<br />
der Kunststoffindustrie im März 2011 die „Declaration<br />
for Solutions on Marine Litter“. Darin verständigten sie<br />
sich auf eine Sechs-Punkte- Strategie, wie sie gegen die<br />
weitere Vermüllung mit Kunststoffabfällen vorgehen<br />
und dafür werben wollen, dass sich eine möglichst große<br />
Zahl an Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen daran<br />
beteiligt.<br />
Die <strong>BKV</strong> orientiert sich an dieser gemeinsamen Strategie.<br />
Sie bearbeitet im Rahmen ihrer Möglichkeiten das<br />
Thema und ist an zwei Projekten beteiligt.<br />
naus bietet die Studie einen systematischen und wissenschaftlich<br />
fundierten Ansatz für weitergehende Untersuchungen,<br />
wie Einträge reduziert werden können. Auf<br />
den Erkenntnissen der Studie aufbauend stehen im Jahr<br />
2012 mögliche Präventionsmaßnahmen im Fokus des<br />
Projekts, das die <strong>BKV</strong> gemeinsam mit den Partnern weiterentwickelt<br />
(Zusammenfassung der Studie unter<br />
www.bkv-gmbh.de).<br />
Waste Free Oceans<br />
Die europäischen Verbände der Kunststoffverarbeiter<br />
EuPC und –Recycler EuPR starteten europaweit ein Projekt,<br />
Kunststoffabfälle aus küstennahen Gewässern herauszufischen.<br />
Die <strong>BKV</strong> ist einer der Sponsoren dieses<br />
industriegeführten Projekts. Präsidentin der Stiftung<br />
Waste Free Oceans ist die Europaabgeordnete Anna Rosbach.<br />
Erste Versuche fanden in Frankreich, Spanien und<br />
Belgien statt, wo Fischer mit speziellen Trawls unter großer<br />
medialer Begleitung im Meer treibende Abfälle einsammelten.<br />
Weitere Pilotprojekte sind geplant. Die<br />
Initiative wird unter anderem von der EU-Fischereikommissarin<br />
Maria Damanaki unterstützt.<br />
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