29_R_web

START
Ein Leben
Es kann kein Wunder sein, dass in letzter
Zeit oft von Georgie Best die Rede ist. Der
Brite (1946–2005) war ein genialer Fußballer
mit einem Hang zu feuchter Fröhlichkeit.
Was für ihn wertvoll gewesen
ist und was weniger,
fasste er brillant in
Worte: „Ich habe viel
von meinem Geld für
Alkohol, Weiber und
schnelle Autos ausgegeben.
Den Rest
habe ich verprasst.“
Es ist nicht anzunehmen,
dass es einer wie Georgie in den
erfolgsorientierten Firmen unserer Zeit,
wo sich alle liebhaben, solange die Zahlen
stimmen, zum Mitarbeiter des Jahres
gebracht hätte.
Ein solcher Mitarbeiter, das bringt der
Kulturwandel mit sich, definiert sich über
Konkurrenzfähigkeit, verlässliche Stärke,
unbeirrbare Begeisterung sowie über gelaufene
(und gemessene!) Fitnesskilometer
und absolvierte Workouts.
Georgie Best nahm sein Leben als
Glücksfall, wohingegen heute ein jeder
seines Glückes diensteifriger Schmied ist.
Das Schicksal als Werkstatt. Pleiten, Pech
und Krankheit müssen draußen bleiben,
sonst hat man was falsch gemacht.
Von Georgie Best ist oft die Rede. Er
endete früh und elendiglich. Aber er hatte
wenigstens ein Leben. Detlef Hartlap
INHALT
4 Reisegewinnspiel:
Erholung in Bad Wildungen
4 Skateboarder brettern los
5 Tisch für zwei
6 Ganz schön fruchtig:
jetzt wird eingeweckt
14 Fernseh-Programm
18 Die Zuckerlüge
54 Lebensart
Rubriken
39 Impressum
Der edle Kern im
wilden Kerl
Stadt oder Land, die Frage stellt sich für John Clayton III.
nicht. In den besseren Kreisen von London kennt man ihn
als Lord Greystoke, im Dschungel des Kongo als Tarzan. Er
ist ein Wanderer zwischen zwei Welten. Doch ein gewisser
Captain Rom aus Belgien (Christoph Waltz in einer weiteren
Schurkenrolle) lockt ihn in eine Falle. Das neue
Kino stück Legend of Tarzan hält sich als erste Verfilmung
der zeitlosen Fantasie vom edlen Kern im wilden
Kerl an die Romanvorlage von Edgar Rice Burroughs
(1875–1950), die im Oktober 1912 veröffentlicht wurde.
Der Held wird von Alexander Skarsgård (39), Sohn des
großen Schweden Stellan Skarsgård, verkörpert. Die
Australierin Margot Robbie (26) steht ihm in London
wie im Kongo als treue Jane zur Seite. Ab 28. Juli.
Paar der Woche
Montag ist Showdown-Zeit: Sebastian gegen Benedict, Franz
Eberhofer gegen Sherlock Holmes. Der Eberhofer-Krimi
„Winterkartoffelknödel“ mit Sebastian Bezzel läuft im Ersten,
das ist sein Vorteil. Der Sherlock-Holmes-Fall „Die
Hunde von Baskerville“ mit Benedict Cumberbatch wird zur
selben Zeit, 20:15 Uhr, bei Einsfestival gezeigt, das ist sein
Nachteil. Würde man beide nebeneinander oder gleich hintereinander
sehen, würde indes deutlich: Die „Knödel“ spielen
nicht nur in der Provinz, sie sind es auch. Magere Story,
mager inszeniert. Pech für Sebastian Bezzel. „Baskerville“ ist
von anderem Format. Eine Serienfolge für England, Deutschland
und die Welt. Auch dank Benedict Cumberbatch.
Klaus und Gäste
Lange her, dass
der Saxophonist
und Bandleader
Klaus
Doldinger in
den Charts notiert
wurde. Das war, als er den
(genialen) Soundtrack zu „Das
Boot“ schuf und zur „Unendlichen
Geschichte“. Nun aber,
gerade 80 geworden, thront der
Komponist des „Tatort“-Intros
ganz oben auf den Jazz-Charts.
Das Album „Doldinger“ bietet
wenig Überraschung, aber viele
namhafte Gastmitwirkende.
Lichtblick Mali
In einer Mondlandschaft namens
„Hinterland“, so der Originaltitel,
bietet Mali Harries
(40) in rotem Parka und mit
Fellkapuze einen Lichtblick. Sie
ist die Partnerin von Inspector
Mathias, mit dem sie ab 31. Juli
wieder Morde
i n
Wales aufklärt.
Sonntags
21.45
Uhr. Schauplatz
ist die
Ceredigion-Gegend,
wo es selbst für Waliser
Verhältnisse bitter einsam ist.
Die Liebe im Dschungel: Kleine Schrammen
machen Jane und Tarzan nur noch erotischer
Sebastian Bezzel:
magere Knödel
für Franz Eberhofer
Benedict Cumberbatch:
dicke
Hunde für Sherlock
Fesch wie Nikolaus
Im März war er
noch so krank,
dass sich die
Herzblatt-Illus
ehrliche
Sorgen um ihn
machten. Im Dezember aber will
Eros Ramazzotti (52), der Barde
aus der Filmstadt Cinecittà, wieder
fesch wie Nikolaus durch
Deutschland touren. Am 3. Dezember
ist er in der Leipziger
Arena zu Gast, am 7. Dezember
in der Hamburger Barclay-Arena
und am 15. Dezember in der Essener
Grugahalle.
Titelmotiv: P. Frilet/hemis.fr/laif Startseite: J. Olley/Warner; SWR/ARD Degeto/BR/B.Schuller; ARD Degeto/BBC/Hartwood Films 20; G De Sandre; Doldinger/Presse
Ihre Meinung ist gefragt. Leserbriefe:
2