Landschaft 2020 – Analysen und Trends - Schweizer ...
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Abb. 5:<br />
Typische <strong>Landschaft</strong>sentwicklung<br />
im <strong>Schweizer</strong><br />
Mittelland zwischen<br />
1950 <strong>und</strong> 2000<br />
(© F. Kienast, WSL).<br />
Der kaum je Aufsehen erregende Verlust an Vielfalt bezieht sich nicht nur auf die<br />
<strong>Landschaft</strong>sgestaltung, sondern auch auf die Nutzungsintensitäten <strong>und</strong> die Lebensräume.<br />
Das Resultat des Zivilisationsdruckes ist eine schleichende, in ihrem ganzen<br />
Ausmass erst über grössere Zeiträume hinweg erkennbare Veränderung der <strong>Landschaft</strong>:<br />
Die Schweiz hat an regional charakteristischen <strong>Landschaft</strong>selementen <strong>und</strong><br />
naturnahem Lebensraum für Menschen, Pflanzen <strong>und</strong> Tiere eingebüsst. Dieser Prozess<br />
ist nicht abgeschlossen. Die Umwandlung oder Zerstörung von Biotopen <strong>und</strong><br />
<strong>Landschaft</strong>steilen hält an. Wichtige Gründe liegen in der fortlaufenden Verstädterung,<br />
der Intensivierung in der Landwirtschaft sowie dem Bau weiterer Infrastrukturen<br />
für Verkehr, Telekommunikation <strong>und</strong> Tourismus (Abbildung 5). Aber auch<br />
gewandelte Ansprüche an Wohnen, Arbeiten <strong>und</strong> Freizeit prägen Bild <strong>und</strong> Haushalt<br />
der <strong>Landschaft</strong>.<br />
Kulturlandschaften entstehen aus einem Zusammenspiel von ökologischen, ökonomischen<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlichen Einflüssen. Dieses komplexe Zusammenspiel kann<br />
nur in einer interdisziplinären Forschung umfassend dargestellt werden. Dieser<br />
Aufgabe stellt sich das Nationale Forschungsprogramm 48 «<strong>Landschaft</strong>en <strong>und</strong> Lebensräume<br />
der Alpen» für das Berggebiet. Zu einzelnen Prozessen <strong>und</strong> Mechanismen<br />
des <strong>Landschaft</strong>swandels bestehen aber seit über dreissig Jahren Untersuchungen<br />
<strong>und</strong> statistische Erhebungen wie die Raumbeobachtung Schweiz.<br />
Basierend auf den bestehenden Erkenntnissen ist eine Überblicksdarstellung der<br />
wichtigsten landschaftsprägenden Einflüsse möglich. Der <strong>Landschaft</strong>swandel kann<br />
dabei nicht allein durch die Nutzung der Güter <strong>und</strong> Dienste der natürlichen Ressourcen<br />
beschrieben werden. Vielmehr stellt sich die <strong>Landschaft</strong>sentwicklung auch<br />
als gesellschaftlicher Gestaltungsprozess dar. Gestalten heisst raumwirksam entscheiden<br />
<strong>und</strong> handeln. Das Aushandeln <strong>und</strong> Abwägen von Interessen basiert dabei<br />
<strong>Landschaft</strong> <strong>2020</strong> – <strong>Analysen</strong> <strong>und</strong> <strong>Trends</strong> 37<br />
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