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Axiom - MBA Programme der HWR Berlin

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Institute of Management <strong>Berlin</strong> (IMB) Working paper No.33<br />

Fachhochschule für Wirtschaft <strong>Berlin</strong> - <strong>Berlin</strong> School of Economics<br />

börsennotierten Firmen errichtet und betrieben, son<strong>der</strong>n von privaten. Bis solche Firmen<br />

börsennotiert sind, dürfen die meisten SRI-Fonds nicht investieren. Dabei entgeht <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit einer <strong>der</strong> bedeutendsten Hebel für ihren infrastrukturellen Ausbau. In <strong>der</strong> Tat<br />

wurden Windparks, Solaranlagen und Biomasse-Heizkraftwerke nicht von <strong>der</strong> Börse son<strong>der</strong>n<br />

von privaten Unternehmen und Anlegern finanziert. In Deutschland hat dies insofern<br />

funktioniert, dass erstens <strong>der</strong> Kapitalmarkt verglichen mit dem angel-sächsischen Bereich<br />

unterentwickelt ist, zweitens Unternehmer und Anleger ökologische Vorreiter waren.<br />

Wie soll aber <strong>der</strong> europaweite o<strong>der</strong> gar weltweite Ausbau <strong>der</strong> regenerativen Energie<br />

Infrastruktur von Statten gehen ohne Zugriff auf die Kapitalmärkte? Ferner wie soll die<br />

Vorstufe, also Innovationen in Cleantech, finanziert werden, wenn die Kapitalquellen so<br />

ausgetrocknet sind? Jene Innovationen sind äußerst notwendig, um die Wirtschaftlichkeit<br />

und Robustheit neuer Energietechnologien voranzubringen. Sie geschehen wie<strong>der</strong>um durch<br />

Cleantech VC.<br />

Hier liegt das Paradoxon: Kapitalmärkte haben soziale verantwortungsbewusste Produkte<br />

herausgebracht, damit je<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Nachhaltigkeit Anteil haben kann, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Pensionskassen, die für die Zukunft ihrer Beitragszahler sorgen. Gleichzeitig versperren sie<br />

sich gegen Investments in Projekten, Unternehmen o<strong>der</strong> VC-Fonds, die (noch) keinen Platz<br />

am Kapitalmarkt haben, und die jedoch Urkomponente <strong>der</strong> Nachhaltigkeit darstellen.<br />

Welche Perspektiven ergeben sich dadurch?<br />

Forcierung des Börsengangs für Cleantech Unternehmen, selbst wenn sie nicht börsenreif<br />

sind? Gibt es hybride Investment-Vehikel, die es dennoch schaffen Cleantech-Investments in<br />

private Projekte und Unternehmen mit Handelbarkeit und Transparenz zu vereinbaren? Sind<br />

sie das Modell künftiger SRI-Fonds? Werden wir eine Wie<strong>der</strong>holung des US-Phänomens<br />

sehen, in dem traditionelle VC-Fonds versuchen, Innovationen in Cleantech abzudecken?<br />

Wäre dies gut für die Unternehmen, die Risikokapital suchen? Kann Europa dadurch die<br />

Lissabon Vision einer nachhaltigen Wirtschaft umsetzen ?<br />

Die Tatsache, dass die SRI-Fachverbände erst 2006 bzw. 2007 Studien zu nicht-börslichen<br />

Anlageinstrumenten bzw. nachhaltigem VC veröffentlichen, ist bezeichnend für den<br />

Informations- und Handlungsbedarf <strong>der</strong> SRI Investment Community und für die Aktualität<br />

unserer vorliegenden Arbeit 1 .<br />

1 Siehe Bibliographie unter UKSIF und EUROSIF<br />

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