160919_ST_Broschuere
Natur-Kultur-Fahrradtour: Broschüre der Sommertour 2017 von Katja Mast MdB
Natur-Kultur-Fahrradtour: Broschüre der Sommertour 2017 von Katja Mast MdB
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Pforzheim und den Enzkreis<br />
auf dem Rad entdecken<br />
NATUR<br />
KULTUR<br />
FAHRRAD<br />
TOUR<br />
von Katja Mast MdB
VORWORT<br />
Kultur-Natur-Fahrradtour – das war mein Motto in diesem<br />
Sommer. Seit ich im Jahr 2005 in den Deutschen Bundestag<br />
gewählt wurde, ist die Sommertour in der sitzungsfreien Zeit<br />
Tradition. Ich will diese allerdings nicht nur nutzen um Institutionen<br />
abzuklappern, sondern gemeinsam mit Bürgerinnen<br />
und Bürger etwas erleben und entdecken. Denn Pforzheim und<br />
der Enzkreis – das ist nicht nur mein Wahlkreis, sondern auch<br />
meine Heimat. Jeder der mich kennt weiß: Hier wohne ich<br />
nicht nur, hier tanke ich Kraft und erhole mich.<br />
Als SPD-Bundestagsabgeordnete komme ich natürlich viel<br />
rum. Ich kenne die entlegensten Ecken meines Wahlkreises,<br />
leider sind dies häufig nur die Landstraßen, Hallen und<br />
Rathäuser. Deshalb die Natur-Kultur-Fahrradtour. Ich habe<br />
die Perspektive verändert und meinen Wahlkreis vom Sattel<br />
meines Rades erkundet. Ich habe mir Zeit genommen für die<br />
kleinen Dingen, Anliegen und Herausforderungen der Menschen.<br />
Ich bin gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, gemeinsam<br />
mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern deren<br />
Empfehlungen gefolgt und habe die bekannten und weniger<br />
bekannten Natur- und Kulturdenkmale in Pforzheim und dem<br />
Enzkreis kennengelernt. Diese Erlebnisse möchte ich mit<br />
Ihnen teilen und Sie hiermit einladen, mit der Kultur-Natur-Fahrradtour<br />
unsere Heimat näher kennenzulernen. Die<br />
Natur-Kultur-Fahrradtour hat mich entschleunigt sowie Land<br />
und Leuten wieder einmal näher gebracht – ein toller Sommer!<br />
SPD-Bundestagsabgeordnete für die<br />
Menschen aus Pforzheim und dem Enzkreis
TAG 1<br />
VON KELTERN<br />
NACH <strong>ST</strong>RAUBENHARDT<br />
21<br />
Juli 2016, 9:30 Uhr, Rathaus Dietlingen – Startschuss<br />
der Kultur-Natur-Fahrradtour. Erstes Ziel war die St.<br />
Pankratiuskappe im Keltener Ortsteil Niebelsbach. Nach einer<br />
Verschnaufpause kämpften wir uns auf die ersten Anhöhen<br />
des Schwarzwaldes zur Schwanner Warte in Straubenhardt.<br />
Die Bilanz: Knapp 30 Kilometer, über 600 Höhenmeter – nicht<br />
schlecht für den ersten Tag!
INFOBOX<br />
Verlässt man Niebelsbach in<br />
Richtung Arnbach, so geht<br />
kurz vor Ortsende rechts die<br />
Kappellenstraße ab. Dieser<br />
folgend erreicht man die<br />
Pankratiuskirche. Sie bleibt in<br />
den Sommermonaten (April<br />
bis September) sonntags<br />
nach dem Gottesdienst bis<br />
zum Einbruch der Dunkelheit<br />
geöffnet.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Mesnerin<br />
Dorothea Zipperle<br />
Tel. 07082-7484
KELTERN<br />
<strong>ST</strong>. PANKRATIUSKAPELLE<br />
IN NIEBELSBACH<br />
D<br />
ie Sankt-Pankratius-Kapelle ist eine kleine evangelische<br />
Kirche in Niebelsbach. Erstmals 1391 urkundlich erwähnt,<br />
ist sie dem Hochmittelalter zuzurechnen und baulich in der<br />
romanisch-frühgotischen Zeit anzusiedeln. Die prächtigen<br />
Wandmalereien mit biblischen Motiven wurden nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg umfangreich restauriert und tauchen heute<br />
die Kirche in angenehmes Licht. Die Kirchenbänke sind aus<br />
jahrhundertealten Balken in Handarbeit hergestellt. All das<br />
macht die St. Pankratiuskapelle zu einem ungeheuer warmen<br />
und gemütlichen Ort, einem Kleinod des Enzkreises.
<strong>ST</strong>RAUBENHARDT<br />
SCHWANNER WARTE<br />
An der Schwanner Warte beginnt der Nordschwarzwald.<br />
Gleichzeitig markiert dieser Aussichtsturm die badisch-württembergische<br />
Grenze. Während sich hinter einem<br />
dunkle Tannenwälder erstrecken,<br />
hat man hier, auf 475<br />
Meter einen phantastischen<br />
Blick in die Rheinebene, die<br />
Vogesen und den Pfälzerwald.<br />
Bei klarer Sicht kann<br />
man sogar den Speyerer Kaiserdom<br />
erspähen! Die erste<br />
Warte wurde bereits 1885<br />
errichtet. Der heutige Turm<br />
ist aus dem Jahr 1953. In<br />
unmittelbarer Nähe wurde<br />
1871 bereits eine Friedenslinde<br />
gepflanzt, welche an<br />
das Ende des Deutsch-Französischen<br />
Krieges erinnert.
INFOBOX<br />
Die Schwanner Warte ist<br />
ein beliebtes Ausflugsziel.<br />
Hier kreuzen etliche Wanderwege,<br />
ein Segelflugplatz<br />
läd zum Schweben ein und<br />
zahlreiche Sitzmöglichkeiten<br />
sowie Gaststätten laden zum<br />
Verweilen ein.<br />
Wie der Name andeutet,<br />
liegt die Warte direkt am<br />
Straubendhardter Ortsteil<br />
Schwann, der Dobler Straße<br />
gegen Süden oder vom<br />
Enztal dem Eyachtal flußaufwärts<br />
folgend.
Der fahrradnostalgische Höhepunkt der Natur-Kultur-Fahrradtour:<br />
Ein wunderbar restauriertes Adler Herrenrad.
TAG 2<br />
VON HEIMSHEIM<br />
NACH WURMBERG<br />
Der „Schwarzwaldtour“<br />
des Auftakttages folgte<br />
die „Heckgäutour“ an<br />
Tag 2. Vom wundervollen<br />
Schleglerschloss in Heimsheim<br />
ging es hinab ins<br />
Grenzbachtal nach Mönsheim.<br />
Diesem Tal folgend<br />
führte uns die Natur-Kultur-Fahrradtour<br />
in den<br />
Hagenschieß zum Wimsheimer<br />
Bürgerbiotop und<br />
anschließend hinab nach<br />
Wurmberg. Nach den vielen<br />
Höhenmetern am Vortag<br />
kamen die sanfter gewellten<br />
Hügel und Äcker des<br />
Hegengäus gerade recht.
Trotz des Namens ist das Gebäude nicht die alte oder wiederaufgebaute<br />
Burg der Schlegler. Diese befand sich dort,<br />
wo heute das Graefenitzsche Schloß steht. 1415 erbaut, war<br />
das rund 30 m hohe Gebäude als Wohn- und Wehrburg konzipiert.<br />
Später wurde es in einem Umbau mit Wehr- und Wachgang<br />
sowie mit Erkern auf jeder Ecke des obersten Stockwerkes<br />
eränzt. 1578 wurden diese Wehranlagen wieder entfernt.<br />
Das Gebäude sollte als Wohngebäude sowie „Herrschaftlicher<br />
Fruchtkasten“ – also Kornkommer – dienen. Der Schleglerkasten<br />
befindet sich heute im Besitz des Landes Baden-Württemberg,<br />
das für die Erhaltung von „Dach und Fach“ zuständig<br />
ist (Mauerwerk<br />
und Dach). Die<br />
Stadt Heimsheim<br />
hat das<br />
Schleglerschloss<br />
vom Land gemietet<br />
und war<br />
bei der jüngsten<br />
Renovierung<br />
1985 - 1995 für<br />
den Innenausbau<br />
verantwortlich.
HEIMSHEIM<br />
SCHLEGLERSCHLOSS<br />
Die Geschichte Heimsheims ist untrennbar mit der Geschichte<br />
des Schleglerbundes verbunden. Im 14. Jahrhundert<br />
schlossen sich Ritter zu verschiedenen Bünden zusammen,<br />
um ihre in ihren Augen ihnen zustenhenden Rechte<br />
notfalls mit Gewalt durchzusetzen. In Heimsheim trafen sich<br />
1395 die „Könige“ des Schleglerbundes, um zu beraten, wie<br />
man Graf Eberhard den Milden von Württemberg überfallen<br />
könnte. Dieser erfuhr von dem Plan und zog im September<br />
mit einem großen Heerhaufen vor die Stadt. Es gelang seinen<br />
Truppen, das Städtchen in Brand zu setzen. Der Überlieferung<br />
nach soll ein vor der Stadt an der Stadtmauer liegender<br />
Strohhaufen in Brand geschossen worden sein. Dieser trug<br />
das Feuer in die Stadt, wo es in dem eng zusammen gebauten<br />
Städtchen reichlich Nahrung fand. Die Anführer der Schlegler<br />
wurden gefangen genommen, andere retteten sich durch<br />
Flucht.<br />
INFOBOX<br />
Das Schleglerschloss ist ein beliebtes<br />
Vereins- und Bürgerhaus<br />
für die Heimsheimer geworden.<br />
Auch als Veranstaltungsort für<br />
Hochzeiten und runde Geburtstage<br />
eignen sich die dicken<br />
Mauern des Schleglerschlosses.<br />
Kontakt:<br />
Kuratorium Schleglerschloss<br />
e.V.<br />
Tel: 07033/34367<br />
www.kuratoriumheimsheim.de<br />
info@kuratoriumheimsheim.de
MÖNSHEIM<br />
DIEPOLTZTURM<br />
D<br />
ie frühe Geschichte Mönsheims – urkundlich erstmals<br />
1140 unter dem Namen „Möbosheim“ erwähnt – ist<br />
eine wechselhafte. Erst gehörte es zum elsässischen Kloster<br />
Weißenburg. 1339 ging Mönsheim in württembergischen Besitz<br />
über. Danach kaufte das Kloster Maulbronn die Gemeinde, die<br />
1442 wieder Teil Württembergs wurde. Allen geschichtlichen<br />
Wirren getrotzt haben die dicken Mauer des Diepoltzturmes.<br />
Der ehemalige Bergfried der Diepoltzburg ist seit Ende des<br />
13. Jahrhunderts Wahrzeichen von Mönsheim. Mit seinen 22<br />
Metern Höhe und acht Metern Breite dominiert er nach wie vor<br />
das Ortsbild. Nach zahlreichen Unfällen wagemutiger Kletterer<br />
und Entdecker ist der Turm für die Öffentlichkeit leider gesperrt.<br />
Dank seines archaischen Erscheinungsbildes und imposanten<br />
Atmosphäre ist er allerdings ein beliebter Veranstaltungsort und<br />
fest mit dem Mönsheimer Ortkern verbunden.
WIMSHEIM<br />
BÜRGERBIOTOP<br />
Naturwunder im Kleinen gibt es im Bürgerbiotop<br />
Wimsheim zu bewundern. Folgt man der Seehausstraße<br />
aus dem Ortszentrum in den Wald Richtung Pforzheimer<br />
Stadtforst, so eröffnet sich einem leicht zugänglich das<br />
rund 100 Quadratmeter große Mehrfachbiotop. Entstanden<br />
sind nun ein Himmelsteich – ein Gewässer, welches<br />
durch keinen oberflächigen Zustrom gespeist wird und<br />
Wasser ausschließlich aus Niederschlägen bezieht – eine<br />
Schmetterlingsblühwiese und eine Abbruchkante als<br />
Lebensraum für Wildbienen.
WURMBERG<br />
WALDENSERDENKMAL<br />
Die Waldenser sind fest in Wurmberg verwurzelt. Es zählt<br />
zu den zehn Orten in Württemberg, in denen sich die Waldener<br />
unter Führung ihres Pfarrers Henri Arnaud niederließen.<br />
Im Jahre 1699 wurden in Wurmberg ca. 200 reformierte<br />
französische Glaubensflüchtlinge angesiedelt. Die Gründung<br />
des Ortsteils „Lucerne“ geht auf diesen Flüchtlingsstrom zurück.<br />
1701 kamen nochmals etwa 60 Waldenser über Hessen<br />
nach Wurmberg. Die damals neu Hinzugekommenen sind<br />
ein fester Bestandteil Wurmbergs. Das 1991 aus imposanten<br />
Steinplatten erreichtete Denkmal erinnert an die Geschichte<br />
der Waldenser im Ort. Dieses Erbe pflegen heute Vereine und<br />
rege Kulturaustausche sowie der 2012 eingeweihte Europäische<br />
Kulturfernwanderweg welcher durch den Ort verläuft.
Exkurs: Die geschichte der Waldenser<br />
Der Name „Waldenser“ stammt aus dem Mittelalter. Die<br />
katholische Kirche bezeichnete so die Anhänger des Klerikers<br />
Valdes aus Lyon, der um 1173 eine Bewegung von Wanderpredigern<br />
gegründet hatte. Diese kann als eine der ersten vorreformatorischen<br />
Laienbewegungen bezeichnet werden. Valdes<br />
predigte nicht in Latein und stellte die Praktiken der katholischen<br />
Kirche in Frage – er vertrat die Ansicht, jeder habe sich<br />
mit seinem Glauben nur vor Gott zu verantworten.<br />
Seine Lehre fand schnell viele Anhänger, doch auch viele<br />
Gegner. Ab 1215 wurden die Waldenser als Ketzer – teilweise<br />
äußerst blutig – verfolgt. 1532 schlossen sich die Waldenser<br />
der schweizerischen Reformation nach Calvin an. Einige Jahre<br />
später setzte im Zuge der Gegenrevolution in Frankreich eine<br />
immer stärker werden antiprotestantische Haltung durch. Sie<br />
gipfelte 1685 in der Aufhebung des Ediktes von Nantes, welches<br />
eine weitgehende Religionsfreiheit gewährt hatte. Das<br />
betraf auch die Waldenser: Sie mussten entweder wegziehen<br />
oder konvertieren. Daraufhin organisierte Pfarrer Henri Arnaud<br />
den Widerstand. Um den erbitterten Kämpfen in den<br />
schwer zugänglichen Alpen ein Ende zu setzen, vereinbarte<br />
der Herzog von Savoyen mit den Waldensern einen geregelten<br />
Abzug: Fast 3000 Personen wanderten Richtung Schweiz<br />
und Süddeutschland.<br />
Hessen und Württemberg litt derweil stark unter den Folgen<br />
des verherenden 30jährigen Krieges. Die 3000 Flüchtlige wurden<br />
daher in vom Krieg ausgedünnten Landstriche angesiedelt.<br />
Doch das Leben für die Vertriebenen war hart: Als Zuwanderer<br />
bekamen sie die schlechtesten Böden zugewiesen<br />
und häufig gab es Spannungen mit den deutschen Nachbarn.<br />
Doch die neue Heimat bot Sicherheit und Religionsfreiheit,<br />
wodurch sich die Waldensern allmählich integrieren konnten.
TAG 3<br />
VON NEULINGEN<br />
NACH NEUENBÜRG
D<br />
er dritte Tag der Natur-Kultur-Fahrradtour war gleichzeitig ihr<br />
längster. Erster Programmpunkt war der Katharinentaler Hof in<br />
Neulingen. Nur einen Katzensprung hiervon entfernt ist das zweite<br />
Ziel: Das Eisinger Loch sowie die Alte Kelter im Eisinger Ortskern.<br />
Durch das naturbelassene Gengenbachtal ging es in die Weinbrennerkelter<br />
im Kämpfelbacher Ortsteil Bilfingen. Anschließend folgte<br />
die große Etappe des Tages nach Maulbronn zur Kunstsammlung<br />
Heinrich. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit teilten die Räder mit<br />
uns ein Auto zur Fahrt nach Neuenbürg.
INFOBOX<br />
Die Künstlergilde Buslat<br />
ist ein im Südwesten,<br />
weit über die Region<br />
hinaus bekannter Kunstverein.<br />
Vor mehr als 50<br />
Jahren gegründet, war er<br />
bis 2004 im Schloß Bauschlott<br />
beheimatet war<br />
und bedient das geneigte<br />
Publikum nun im Katharinentaler<br />
Hof.<br />
Kontakt:<br />
www.kuenstlergilde-buslat.de<br />
mail@kuenstlergilde-buslat.de
NEULINGEN<br />
KÜN<strong>ST</strong>LERGILDE BUSLAT IM<br />
KATHARINENTALER HOF<br />
E<br />
in kulturelles Highlight der Region ist der Katharinentaler<br />
Hof in Neulingen. Das Hofgut, dass sich früher im Besitz<br />
des Markgrafen zu Baden befand, bietet der „Künstlergilde<br />
Buslat“ einen Ausstellungsraum. Der seit über 50 Jahren<br />
aktive Kunstverein organisiert hier Kunstaustellungen und<br />
Konzerte, die bis über die Kreisgrenzen hinweg bekannt sind.
EISINGEN<br />
EISINGER LOCH & ALTE KELTER<br />
INFOBOX<br />
Das Eisinger Loch liegt östlich von Eisingen<br />
und südlich des Neulinger Ortsteils Göbrichen,<br />
abseits der Kreisstraße 4531 von Göbrichen<br />
Richtung Ispringen.<br />
Die Eisinger Gemeindekelter liegt im Eisinger<br />
Ortskern in der Kelterstraße. Zu besonderen<br />
Anlässen, wie dem Kelterfest, ist sie öffentlich<br />
zugänglich.
Das Eisinger Loch besteht im Grunde aus zwei Löchern<br />
– sogenannten Dolinen – die sich durch Verwitterungsprozesse<br />
gebildet haben. Regenwasser reagiert in einem<br />
chemischen Vorgang mit Muschelkalkgestein und löst dieses.<br />
Hierbei entstehen faszinierende Hohlräume, die sich ausweiten<br />
oder einstürzen und eindrucksvolle Trichter an der Erdoberfläche<br />
bilden. Das fast 500 Jahre zählende alte Eisinger<br />
Loch kann mit Hilfe einer Treppe besichtigt werden und ist<br />
heute 21 Meter tief und 43 Meter lang.<br />
Nicht minder eindrucksvoll ist die sich im Eisinger Ortskern<br />
befindliche Alte Kelter. Der umfangreich sanierte Fachwerkbau<br />
von 1556 beherbergt heute ein Kelter- und Weinbau-Museum.<br />
Hier kann man vier mächtige Kelterbäume bestaunen,<br />
die früher zum Weinpressen dienten. Während des berühmten<br />
Eisinger Kelterfestes sind diese aus nächster Nähe zu<br />
bestaunen.
KÄMPFELBACH<br />
WEINBRENNERKELTER
Die historische Weinbrennerkelter in Bilfingen wurde 1808<br />
im Stil des badischen Oberbaudirektors Friedrich Weinbrenner<br />
erbaut und im Jahr 2014 umfassend restauriert. Sie<br />
wurde bis etwa 1950 zum Weinkeltern genutzt. Nun wurde<br />
die Weinbrennerkelter zu einer multifunktionalen Begegnungsstätte<br />
für Vereine, Organisationen, Bürgerinnen und<br />
Bürgern ausgebaut. Sie wird für kulturelle oder gesellschaftliche<br />
Veranstaltungen von der Gemeindeverwaltung vermietet.<br />
Besonders beliebt sind<br />
standesamtliche Trauungen.<br />
INFOBOX<br />
Die Weinbrennerkelter liegt<br />
direkt an der Hauptstraße<br />
im Kämpfelbacher Ortsteil<br />
Bifingen.<br />
Kontakt:<br />
Oliver Bechtluft<br />
Bürgerbüro Bilfingen<br />
Telefon: 07232 2350
MAULBRONN<br />
KUN<strong>ST</strong>SAMMLUNG HEINRICH<br />
In Maulbronn zählt die Kunstsammlung Heinrich seit ihrer<br />
Eröffnung im Juni 2014 zu einer Attraktion erster Klasse. Auf<br />
ca. 800 Quadratmeter sind Berliner Malereien der Nachkriegszeit<br />
zu sehen. Eine Besonderheit<br />
der Sammlung<br />
sind Werke von Künstlerinnen<br />
und Künstlern mit<br />
ostdeutschem Hintergrund.<br />
Vermutlich ist die<br />
Kunstsammlung Heinrich<br />
das einzige Museum<br />
Berliner Kunst weltweit,<br />
das über die Malerei das<br />
geteilte Deutschland thematisiert.<br />
Die Sammlung beinhaltet<br />
290 Werke von insgesamt<br />
41 Künstlerinnen und<br />
Künstlern. Durch die Konzentration<br />
auf einen regional<br />
begrenzten Kunstbereich<br />
– Berlin - und auf<br />
Werke eines bestimmten<br />
Zeitraums entstand eine<br />
Sammlung von hoher<br />
Qualität und Dichte.
INFOBOX<br />
Kunstsammlung Heinrich<br />
Schafhof 2<br />
75433 Maulbronn<br />
Eintritt:<br />
Erwachsene 3 Euro<br />
Kinder & SchülerInnen frei<br />
Führungen auf Anfrage.<br />
Öffnungszeiten<br />
Sonntags: 13.30 Uhr - 17.00 Uhr<br />
Kontakt:<br />
Herrn Alexander Meixner<br />
Telefon 07043 10310<br />
kunstsammlung-heinrich@<br />
maulbronn.de
Die Kunstsammlung<br />
fokussiert sich auf<br />
Berliner Malerei der<br />
Nachkriegszeit: genauer ab<br />
Mitte der 1960er bis hin zu<br />
den 1980er Jahren. Kritischer<br />
Realismus, „Junge Wilde“ und<br />
Neoexpressionismus sind die<br />
Schwerpunkte der Sammlung.<br />
Ein Großteil der vertretenen<br />
Künstlerinnen und Künstler<br />
haben in West-Berlin gelebt<br />
und gearbeitet. Einen<br />
erkennbaren „Berliner Stil“<br />
gibt es nicht. Vielmehr fließen<br />
unterschiedliche Haltungen,<br />
Auffassungen, Einflüsse und<br />
auch Ereignisse aus dem<br />
aktuellen Zeitgeschehen<br />
zusammen, mit denen man<br />
sich im Westen wie im Osten<br />
und – seit dem Mauerfall<br />
1989 – im neuen Berlin<br />
auseinandersetzte. Die<br />
Themen der Bilder handeln<br />
vom Großstadtleben und vom<br />
Berliner Lebensgefühl dieser<br />
Jahre. Als Motive erscheinen<br />
Wahrzeichen wie die Berliner<br />
Mauer, die Friedrichstraße,<br />
die Oberbaumbrücke und<br />
die legendäre Paris Bar in<br />
Berlin-Charlottenburg, die<br />
auch heute noch Treffpunkt<br />
der Kunstszene ist. Das<br />
verbindende Moment<br />
dieser Kunst, spürbar<br />
auch in der Sammlung, ist<br />
geprägt von einem „Berliner<br />
Gemeinschaftsgefühl“.<br />
Bis in die 1970er Jahren steht<br />
der Kritische Realismus für<br />
die zeittypische Version der<br />
West-Berliner Kunst. In den<br />
1980er Jahren kommt die Malerei<br />
der „Jungen Wilden“ auf:<br />
Sie verleiht einer Mentalität<br />
des Anderen Ausdruck. Es sind<br />
die neoexpressiven Aufbrüche<br />
seit den frühen 1980er<br />
Jahren, die sich mit „Gefühl<br />
und Härte“ vermitteln. Wie<br />
bereits bei den Kritischen<br />
Realisten geht es um das<br />
Erleben der explosiven Großstadt<br />
West-Berlin. Charakteristika<br />
dieser Malerei sind die<br />
überwiegend großformatigen<br />
Leinwände, der gestische<br />
Pinselstrich, das leuchtende<br />
Kolorit, das Spannungsverhältnis<br />
zwischen Figuration<br />
und Abstraktion.
Das Museumsgebäude, das die Kunstsammlung Heinrich<br />
beherbergt, stammt aus der ersten Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts. Als Teil des klösterlichen Schafhofs reicht seine<br />
Geschichte bis ins Spätmittelalter zurück.<br />
Das Ausstellungsgebäude der Kunstsammlung Heinrich,<br />
ehemals ein Scheunenbau mit Viehställen und Heuböden,<br />
gehörte vor Gründung der Gemeinde im Jahre 1838 zu den<br />
letzten großen Vorhaben der Königlich – Württembergischen<br />
Bauverwaltung. Für die besonderen, auch diffizilen<br />
Belange einer modernen Galerie wurden das Holzwerk<br />
des Dachstuhls, die alten Speicher, Stallräume mit grazilen<br />
Stützen und Tragwerk in Holz vorbildlich umgewidmet.<br />
Es entstand so eine fein abgestimmte transparente<br />
Innenarchitektur an Stell – und Schiebewänden, unterstützt<br />
von einer zurückhaltenden Lichtregie, die die modernen<br />
Bildobjekte angemessen zur Wirkung kommen lässt.
INFOBOX<br />
Nach fast zehn Jahre<br />
andauernden Restaurierungen<br />
wurde die Kirche 2005 wieder<br />
der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht. Bieliebt sind die<br />
dort möglichen kirchlichen<br />
Trauungen. Ebenso können<br />
Konzerte oder ähnliche<br />
Veranstaltungen stattfinden.<br />
Anfragen zur Besichtigung<br />
unter Tel.: 07082/792860.
NEUENBÜRG<br />
<strong>ST</strong>. GEORGS-KIRCHE<br />
D<br />
ie St. Georgskirche ist eine historische Kirche auf halber Höhe<br />
des Neuenbürger Schlossberges und Schlossberg in Neuenbürg<br />
im alten Friedhof. Die Kirche wird erstmals im Jahr 1290 erwähnt.<br />
Damals war sie Pfarrkirche für die Schlossbewohnerinnen und<br />
-bewohner wie auch für die Bevölkerung. Mit ihren opulenten<br />
Wandmalerien – sie gehören heute zu den besterhaltensten spätgotischen<br />
Kunstwerken in Baden-Württemberg – ist die St. Georgs-Kirche<br />
ein Kleindod des Enzkreises. Die spätmittelalterlichen<br />
Wandmalereien wurden<br />
1894 entdeckt und<br />
seitdem freigelegt und<br />
restauriert. Ungewöhnlich<br />
ist der runde Chorbogen,<br />
welcher ebenfalls<br />
dem Spätmittelalter<br />
zuzuordnen ist. Deutlich<br />
jünger ist dagegen die<br />
Kanzel – sie gehört wohl<br />
trotz Anklängen an spätgotische<br />
Formensprache<br />
dem 16./17. Jahrhundert<br />
an. Die St-Georgs-Kirche<br />
bietet dem Besucher<br />
folglich eine interessante<br />
und breite Mischung an<br />
Baustilen, Kunstwerken<br />
und somit ein einzigartiges<br />
Flair.
TAG 4<br />
VON MÜHLACKER<br />
NACH ENGELSBRAND
Tag 4 der Natur-Kultur-Fahrradtour begleitete die Enz –<br />
aber stromaufwärts? Dies Frage stellt sich unwillkürlich<br />
bei Anblick der Route. Aber Termine mit 28 Städten und Gemeinden<br />
zu koordinieren ist nicht immer einfach und man<br />
muss sich ab und an dem Kalender fügen. Aber zum Glück<br />
halfen E-Bike und mittlerweile<br />
gut trainierte Beine, der<br />
Enz zu folgen und auch den<br />
ambitionierten Anstieg nach<br />
Engelsbrand zu bewältigen.<br />
Startpunkt war das wunderschöne<br />
Gartenschaugelände<br />
in Mühlacker. Danach führte<br />
die Fahrt durchs grüne Enztal<br />
nach Niefern-Öschelbronn,<br />
die historische Kirche in Niefern<br />
besichtigen. Auf schönen<br />
Wegen am Wasser ging es<br />
anschließend durch Pforzheim<br />
und hoch über den Arlinger<br />
nach Birkenfeld. Trotz dieses<br />
bereits langen Tages war zum<br />
Schluss noch eine Bergetappe<br />
angesagt: Von Birkenfeld<br />
hinab ins Enztal und durchs<br />
malerische Grösseltal hinauf<br />
zum Engelsbrander Ortsteil<br />
Grunbach.
MÜHLACKER<br />
GARTENSCHAUGELÄNDE
Das umfangreiche<br />
Gartenschaugelände<br />
in den Enzgärten<br />
Mühlackers ist<br />
Ergbenis der Gartenschau<br />
2015.<br />
Jahrelang floß die<br />
Enz in Mühlacker<br />
kanalartig zwischen Hochwasserdämmen<br />
– nun befindet sich auf dem 600 Meter<br />
langen Abschnitt die grüne Mitte der<br />
Stadt. Gärten, Spielplätze und Baumreihen<br />
säumen die aufwändig renaturierte<br />
Enzlandschaft.<br />
INFOBOX<br />
In den Enzgärten Mühlacker findet man<br />
nicht nur Entspannung, sondern auch<br />
Spiel und Spaß für Klein und Groß.<br />
Spielplätze, Beete und Aktionswiesen<br />
erinnern an die erfolgreiche Gartenschau<br />
und lassen die Enz auf neue Art<br />
und Weise erblühen. Für die jüngeren<br />
Bürgerinnen und Bürger gibt es zudem<br />
ein Jugendhaus und eine Skateanlage.
INFOBOX<br />
Die evangelische Kirche Niefern<br />
befindet sich direkt im Ortskern<br />
des Teilsortes Niefern. Besichtigt<br />
werden kann die üblicherweise<br />
geschlossene Kirche im Anschluss<br />
an Gottesdienste oder auf Nachfrage<br />
in Verbindung mit einer<br />
Führung. In der Kirche sowie im<br />
örtlichen Buchhandel sind weitere<br />
Informationen von Ortschronist<br />
Friedrich Leicht zu finden.<br />
Kontakt:<br />
Pfarramt Niefern<br />
Montag - Freitag, 8:00 - 11:30<br />
Uhr<br />
Telefon: 07233 4273<br />
evangkirchengemeideniefern@<br />
web.de<br />
www.ekniefern.de
NIEFERN-ÖSCHELBRONN<br />
EVANGELISCHE KIRCHE NIEFERN<br />
Die evangelische Kirche in Niefern ist eines der<br />
herausragenden Kulturdenkmäler im Enzkreis.<br />
Sie braucht den Vergleich mit dem weltberühmten<br />
Kloster Maulbronn und der Pfarrkirche zu Tiefenbronn<br />
nicht zu scheuen. Das im 13. und 14. Jahrhundert erbaute<br />
gotische Gotteshaus trumpft mit einem hohen<br />
Tonnengewölbe im Kirchenschiff auf, welches<br />
durch einen kunstvollen und beeindruckenden<br />
Lettner vom Chorraum getrennt wird. In den<br />
Kreuzrippengewölben finden sich aufschlussreiche<br />
Inschriften und Insignien welche den<br />
Werdegang der Kirche begleiten und mit Wappen<br />
der jeweiligen Zugehörigkeit aufwarten.<br />
Das Highlight der Kirche sind die um 1900<br />
entdeckten und mühevoll freigelegten Malereien<br />
im Chor. Ihr gemeinsames Thema ist das<br />
Ringen des Menschen um Erlösung durch göttliches<br />
Heil und<br />
Gnade.
BIRKENFELD<br />
WALDERLEBNISPFAD<br />
BIRKENFELD<br />
Der Birkenfelder Walderlebnispfad wurde 2014 eröffnet<br />
und ist ein Rundweg mit über drei Kilometern Länge.<br />
Auf 13 Stationen wird allen Altersgruppen ein Einblick in das<br />
Ökosystem und den Lebensraum Wald gegeben. Gemäß des<br />
alten Grundsatzes „Nur was man kennt, kann man schützen“<br />
sensibilisiert der Walderlebnispfad die Besucher für das komplexe<br />
und vielfältige Miteinander von Flora und Fauna. 13<br />
Stationen laden dazu ein, den Wald spielerisch zu entdecken<br />
und dabei vielerlei Neues zu lernen. Kletterstationen und<br />
Rastplätze laden zum Verweilen und Rasten ein. Der Pfad<br />
ist großteils mit dem Kinderwagen begehbar. Angesprochen<br />
werden sollen mit dem Walderlebnispfad vor allem Schulklassen,<br />
Kindergartengruppen<br />
und<br />
Familien.
INFOBOX<br />
Der Walderlebnispfad Birkenfeld<br />
befindet sich südwestlich<br />
der Gemeinde. Folgt man der<br />
Landstraße Richtung Neuenbürg,<br />
befindet sich kurz nach<br />
Ortsausgang rechts der Zugang<br />
in den Wald (Waldspitze „Alter<br />
Hau“). Ein weiterer Einstieg ist<br />
der Parkplatz Riegertswasen<br />
Richtung Neuenbürg.<br />
Zuständig ist das Forstrevier<br />
Birkenfeld, hier können Informationen<br />
eingeholt und Führungen<br />
vereinbart werden.<br />
Kontaktperson:<br />
Revierleiterin Susanne Schletter<br />
Tel.: 07231/4175107<br />
E-Mail: susanne.schletter@<br />
enzkreis.de
ENGELSBRAND<br />
ALLMENDWEG<br />
Der Allmendweg<br />
in Engelsbrand<br />
begeistert. Malerisch<br />
an den Hängen<br />
des beginnenden<br />
Nordschwarzwaldes<br />
gelegen, bietet sich<br />
einem hier eine<br />
phantastische Aussicht.<br />
Das Rheintal, die<br />
Vogesen, die Meiler von<br />
Philipsburg und selbst<br />
Ludwigshafen sind bei<br />
guten Wetter zu sehen.<br />
Klar, die Aussicht muss<br />
man sich verdienen –<br />
es geht steil bergauf.<br />
Zu empfehlen ist die<br />
Anfahrt durchs schöne<br />
Grösseltal.<br />
INFOBOX<br />
Der Allmendweg befindet<br />
sich im Engelsbrander<br />
Ortsteil Grundbach. Er<br />
beginnt direkt am Rathaus<br />
im Ortskern und bietet<br />
der Straße folgend einen<br />
traumhaften Ausblick.
TAG 5<br />
VON ISPRINGEN<br />
NACH WIERNSHEIM
Der fünfte Tag der Natur-Kultur-Fahrradtour war ein Tag der<br />
Gegensätze. Im Ispringer Kämpfelbachtal startend haben<br />
wir auf dem Weg zur Bauschlotter Platte die dortigen Naturdenkmale<br />
besichtigt. Nach einer Tour durch die Kieselbronner<br />
Kirschbaumlandschaft ging<br />
es die tolle Aussicht auf dem<br />
Eichelberg in Ölbronn-Dürrn<br />
genießen. Und um nicht nur den<br />
Natur-, sondern auch den Kulturaspekt<br />
abzudecken, haben<br />
wir in Wiernsheimer Ortsteil<br />
Pinache das liebevoll eingerichtete<br />
Museum „Waldenserstüble“<br />
nebst benachbarter Waldenserkirche<br />
besucht.
ISPRINGEN<br />
RUSSENEICHE UND<br />
OGV-LEHRGARTEN
Das idillische Ispringen kann als Naturdenkmal nicht nur<br />
die Quelle des Kämpfelbachs, sondern auch die 500 Jahre<br />
alte Russeneiche vorweisen. Sie ist benannt nach dem<br />
Russlandfeldzug Napoleons, dort sollen die Franzosen Rast<br />
gemacht haben. Unweit dieses<br />
beeindruckenden Naturwerks<br />
liegt der ausgedehnte<br />
Lehrgarten der Obst- und<br />
Gartenbauvereins. Ein Spielplatz,<br />
Veranstaltungsgelände<br />
und Lehrgarten in einem – mit<br />
einer toll restaurierten Weinpresse<br />
im Herzen.<br />
INFOBOX<br />
Die Ispringer Russeneiche befindet<br />
sich direkt am Ochsenweg,<br />
direkt am Scheitelpunkt<br />
der Landstraße Richtung<br />
Neulingen. Der OGV-Lehrgarten<br />
befindet sich unmittelbar<br />
darunter und ist über die<br />
Kraichgaustraße einfach mit<br />
dem Auto zu erreichen.
Kieselbronner Kirschbäume – das klingt nicht nur passend,<br />
das erzählt auch eine schöne Geschichte: Im Jahr 2006<br />
waren zwei in voller Pracht erblühende Kirschbäume auf Kieselbronner<br />
Gemarkung Motiv millionenfach gedruckter Briefmarken.<br />
Das Thema der damaligen Sonderbriefmarkenserien<br />
lautete „Vier Jahreszeiten“<br />
und die für die Region typischen<br />
Streuobstwiesen<br />
steuerten das Motiv für den<br />
Frühling bei. Nur vier Jahre<br />
später machte ein weiterer<br />
Kieselbronner Kirschbaum<br />
auf sich aufmerksam. Der<br />
Baum des Jahres 2010, die<br />
Vogelkirsche, ist in Kieselbronn<br />
in besonders prächtiger<br />
Form vertreten – geschätzt<br />
über 150 Jahre alt<br />
und mit einer Taille von fast<br />
vier Metern!<br />
INFOBOX<br />
Die Postkarten-Kirschbäume<br />
befinden sich rund 300 Meter<br />
südöstlich der Kreuzung der<br />
Bundesstraße 294 mit der<br />
Abzweigung nach Dürrn.<br />
Die Vogelkirsche an der Landstraße<br />
zwischen Pforzheimer<br />
Obsthof und Kieselbronn.
KIESELBRONN<br />
KIESELBRONNER KIRSCHBÄUME
ÖLBRONN-DÜRRN<br />
AUSSICHTSPAVILLON EICHELBERG
INFOBOX<br />
Den Eichelberg erreicht man<br />
über die Ölbronn und Dürrn<br />
verbindende Landstraße.<br />
Von Dürrn kommend geht<br />
es am „Zigeunerwäldle“<br />
auf kurzem Weg durch den<br />
Eichelbergwald und den<br />
Weinberg Eichelberg hinauf<br />
zum Aussichtspavillon.<br />
Der Eichelberg ragt als letzer Ausläufer des<br />
Strombergs eindrucksvoll in die weniger<br />
hügelige Landschaft des nord-östlichen<br />
Enzkreises. Zwischen Ölbronn und Dürrn<br />
gelegen verbindet der auch als Weinberg<br />
genutzte Höhenzug die beiden Teilorte und<br />
findet sich sogar im Wappen der Gemeinde<br />
wieder. Hat man die steilen Serpentinen<br />
erklommen, so gelangt man über eine schöne<br />
naturbelassene Treppe in den Wald und<br />
erreicht nach einem kurzen Fußmarsch nach<br />
Osten den Aussichtpavillon welcher eine<br />
beeindruckende Sicht über Dürrn bis zum<br />
Nordschwarzwald bietet. Man erreicht den<br />
Eichelberg ebensfalls von der Lerchenmühle<br />
und dem Aalkistensee kommend auf dem<br />
Waldenserweg, einem kulturhistorischen<br />
Wanderweg im Naturpark Stromberg-Heuchelberg.<br />
Dieser in Großvillars startende<br />
Lehrpfad greift die Geschichte der Waldenser<br />
und Hugenotten auf, die von Ludwig XIV. aus ihrer französischen<br />
Heimat vertrieben wurden und sich insbesondere im<br />
Süden und Südwesten des Naturparks angesiedelt haben.
INFOBOX<br />
Das Museumsstüble ist von März<br />
bis November an jedem ersten<br />
Sonntag im Monat von 14 Uhr bis<br />
17 Uhr geöffnet. Führungen sind<br />
nach Absprache jedereit möglich.<br />
Der Eintritt ist frei, um eine kleine<br />
Spende wird gebeten.<br />
Informationen erhalten Sie bei<br />
Cornelia Schuler<br />
Tel. 07044-5564<br />
E-mail: cornelia.schuler@me.com<br />
Facebook: facebook.com/<br />
WaldensermuseumPinache
WIERNSHEIM<br />
WALDENSERMUSEUM PINACHE<br />
Im denkmalgeschützten Alten Rathaus Pinache befindet<br />
sich seit März 2013 das Waldenser-Museumsstüble. Das<br />
mit viel Liebe zum Detail vom Waldenserfreundeskreis Pinache<br />
und Serres eingerichtet Museum ist mit allerlei Informationstafeln,<br />
zahlreiche Exponaten, Schriftstücken in<br />
deutscher und in französischer Sprache sowie handgeschriebenen<br />
Originaldokumenten zur Historie, Wanderung und<br />
Niederlassung der Waldenser<br />
im Enzkreis und<br />
gesamten süddeutschen<br />
Raum bestückt.<br />
Das Highlight ist eine<br />
im original Waldenser<br />
„Patois“, eine sowohl<br />
vom Französischen, als<br />
auch vom Italienischen<br />
beeinflusste provenzalische<br />
Mundart, gesprochene<br />
Aufnahme.<br />
Das Wappen der Waldenser –<br />
„Das Licht leuchtet in der Finsternis“
TAG 6<br />
VON <strong>ST</strong>ERNENFELS<br />
NACH REMCHINGEN
Vom nördlichsten Zipfel des Enzkreises ins milde Pfinztal!<br />
Der Startpunkt des sechsten Tages der Natur-Kultur-Fahrradtour<br />
lag am nördlichsten Rand des Enzkreises – in Sternenfels.<br />
Von der Anhöhe dieser gemütlichen Gemeinde ging<br />
es zum dortigen Wildgehege,<br />
weiter durch den Wald, vorbei<br />
am Bernhardsweiher, zum<br />
Faust-Museum im Knittlingen.<br />
Anschließend führte der Weg<br />
über die Bauschlotter Platte hinab<br />
nach Königsbach-Stein, um<br />
schließlich entlang des Gegenbaches<br />
nach Remchingen ins<br />
Pfinztal zu gelangen. Mit fast<br />
50 zurückgelegten Kilometern<br />
und über 500 Höhenmetern<br />
eine der längsten, aber auch<br />
landschaftlich ansprechensten<br />
Etappen.
<strong>ST</strong>ERNENFELS<br />
WILDGEHEGE
Das Sternenfelser Wildgehege am Trinkwaldsee war lange<br />
verwaist. In einer beispiellosen Aktion gelang es der Gemeinde<br />
– nach einem Vorschlag der Fraktionsgemeinschaft<br />
der Freien Wähler und SPD – das Bürgerprojekt mithilfe von<br />
Helferinnen und Helfern, Spenderinnen und Spendern sowie<br />
Sponsoren zum Erfolg zu führen. Es wurden viele Meter<br />
Zaun erneuert, umfangreiche<br />
Pflegemaßnahmen<br />
vorgenommen und Tiere<br />
gespendet. So konnten<br />
nun die neuen Bewohner<br />
einziehen: Damwild, das<br />
sich den Menschen gegenüber<br />
zutraulicher zeigt,<br />
und Mufflons. Das Gehege<br />
hat nun eine Fläche von<br />
rund sieben Hektar – in<br />
etwa vergleichbar mit der<br />
Größe von knapp zehn<br />
Fußballfeldern!<br />
INFOBOX<br />
Folgt man der Maulbronner<br />
Straße vom Sternenfelser<br />
Rathaus ortsauswärts, so<br />
erreicht man das Wildgehege<br />
über den rechter hand<br />
abgehenden Kraichweg.<br />
Am Dienstag und Freitag<br />
wird zwischen 8.00 und<br />
9.00 Uhr an der Hütte beim<br />
Trinkwaldsee gefüttert.
Werd ich zum Augenblicke sagen:<br />
Verweile doch! Du bist so schön!<br />
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,<br />
dann will ich gern zugrunde gehn!<br />
(Johann Wolfgang von Goethe)<br />
Faust besiegelt den Teufelspakt. Diese Zeilen sind weltbekannt.<br />
Dank Johann Wolfgang von Goethes Dichterkunst ist<br />
Faust aus der Literaturgeschichte nicht mehr wegzudenken.<br />
Ob im Schulunterricht, auf Postkarten oder in der Popkultur –<br />
Faustzitate zieren jeden Alltag.<br />
Weniger bekannt ist allerdings, dass es Faust wirklich gab.<br />
Georg Johann Faust wurde 1480 in Knittlingen geboren,<br />
lebte ein unstetes und mystifiziertes Leben an der Schwelle<br />
vom Mittelalter zur Renaissance. Halb Wissenschaftler, halb<br />
Scharlatan war er hoch angesehen und verrufen, wurde bewundert,<br />
angefeindet und verbannt. All dies inspirierte seinen<br />
Namensvetter Goethe zu seinem literarischen Klassiker<br />
„Faust. Eine Tragödie“.<br />
INFOBOX<br />
Öffnungszeiten<br />
Di - Fr:<br />
9.30 - 12.00 Uhr &<br />
13.30 - 17.00 Uhr<br />
Sa, So & an Feiertagen:<br />
10.00 - 18.00 Uhr<br />
Erwachsene: 5,00 €<br />
Ermäßigter Eintritt: 3,00 €<br />
Schulklassen: 2,50 € / SchülerIn<br />
Kontakt:<br />
Faust-Museum<br />
Kirchplatz 2<br />
75438 Knittlingen<br />
Telefon 07043 / 9 50 69 22<br />
faustmuseum.de<br />
faustmuseum@knittlingen.de<br />
Gruppenführungen erfolgen<br />
nach telefonischer Vereinbarung.
KNITTLINGEN<br />
FAU<strong>ST</strong>-MUSEUM KNITTLINGEN<br />
Seit 1980 beherbergt das anmutige Fachwerkhaus im<br />
Knittlinger Zentrum das Faust-Museum, welches sich<br />
ganz dem Leben des Dr. Georg Johann Faust sowieo den daraus<br />
resultierenden Mythen in Literatur- und Zeitgeschichte<br />
widmet. Neben einer ausführlichen chronologischen Darstellung<br />
von Fausts Lebensgeschichte findet man also genreüberschreitendend<br />
Zeugnisse aus Musik, Theater und Film,<br />
die sich am Faust-Mythos abarbeiten. Schmuckstück der<br />
Ausstellung ist ein alter mit magischen Symbolen versehener<br />
Alchemistenschrank, welcher in Fausts Geburtshaus gefunden<br />
wurde. Neben dem regulären Museumbetrieb bietet<br />
das Faust-Museum eine große Bandbreite an veranstaltungen<br />
wie Krimi-Lesungen oder Konzerte mit das Faust-Motiv<br />
aufgreifenden Songtexten.
KÖNIGSBACH-<strong>ST</strong>EIN<br />
AUSSICHTSPUNKT EISELBERG<br />
Steil zwischen Bauschlotter und Eisinger Straße erhebt<br />
sich im Ortsteil Stein der Eiselberg. Unauffällig die Öffnung<br />
Richtung Königsbacher Tal einleitend, wird man für<br />
den steilen Anstieg durch die enge Bebauung und Schrebergärten<br />
mit einem unerwartet weitreichenden Blick über das<br />
Königsbacher Tal belohnt. Auf der Spitze dieses Berges findet<br />
man einen ganz besonderen Baum: Einen ebenso alten wie<br />
mächtigen Speierling. Der Speierling ist ein Wildobstbaum<br />
und eine der seltensten Baumarten in Deutschland. 1993<br />
wurde er wegen seines rückläufigen Bestandes zum Baum<br />
des Jahres gewählt. Die Hälfte aller deutschen Speierlinge<br />
findet man in Baden-Württemberg und in Bayern. Mit der<br />
seltenen Frucht<br />
lässt sich ein<br />
feiner Obstler<br />
brennen, wogegen<br />
man sie<br />
in Hessen zur<br />
Veredelung<br />
des berühmten<br />
„Äppelwoi“<br />
nutzt. Auch das<br />
schwere, feste<br />
Holz des Speierlings<br />
ist beliebt,<br />
steht allerdings<br />
unter bestandsschutz.
INFOBOX<br />
Der Eiselberg liegt direkt im Ortsteil Stein an<br />
der Straße Richtung Bauschlott. Folgt man der<br />
Straße „Eiselbergsiedlung“, so führt einen dies<br />
unmittelbar zur phantastischen Sicht über das<br />
sich öffnende Tal. An der höchsten Stelle des<br />
Eiselberges findet man den prächtigen Speierling.
INFOBOX<br />
Der Kindlesbrunnen ist über die ortseigene<br />
Rundtour „Schönes Remchingen“ sehr einfach<br />
zu erreichen, als Einstieg empfiehlt sich der<br />
Parkplatz bei der Kulturhalle Remchingen. Auf<br />
15 Kilometern führt einen der Radweg aus dem<br />
Wilferdinger Ortszentrum auf asphaltierten<br />
Wegen direkt in das Naherholungsgebiet<br />
Seewiesenquellen, dessen Zentrum der<br />
Kindlesbrunnen darstellt.
REMCHINGEN<br />
KINDLESBRUNNEN<br />
Der Kindlesbrunnen an den Wilferdinger Seewiesenquellen<br />
war vor 1975 lange Zeit als Quelle im Remchinger<br />
Ortsteil Wilferdingen aktiv. Da der Brunnen ein altes Sandsteingewölbe<br />
und gleich daneben eine Sandsteinbank beherbergte<br />
und mit seinen umliegenden feuchten Wiesen viele<br />
Störche anlockte, erzählte man sich früher, dass der Storch<br />
die neugeborenen Kinder auf der Sandsteinbank ablegt und<br />
sie dann von ihren Eltern dort abgeholt werden. Vor etwas<br />
mehr als 40 Jahren wurde der Brunnen zugeschüttet und<br />
erst kürzlich wieder eröffnet. Das Wasser aus dem 20 Meter<br />
tiefen Brunnen ist Quellwasser und damit ein beliebtes und<br />
schmackhaftes Trinkwasser.
TAG 7<br />
VON NEUHAUSEN<br />
NACH PFORZHEIM
T<br />
our de France – Paris. Natur-Kultur-Sommertour – Pforzheim.<br />
Das liegt auf der Hand. Gestartet sind wir an unserem siebten<br />
Tourtag im untersten Zipfel des Enzkreis – hoch über dem<br />
Würmtal: in Neuhausen. Nach dem Besuch der dortigen Theaterschachtel<br />
ging es zum<br />
historischen Ortsrundgang<br />
nach Tiefenbronn<br />
und durch die Enzschleife<br />
zur Kirchentour<br />
nach Illingen. Krönender<br />
Abschluss war<br />
natürlich Pforzheim.<br />
Unsere Gesamtbilanz:<br />
Knapp 300km, etliche<br />
Höhenmeter und nur<br />
ein Platten - der aber<br />
schnell im Wald repariert<br />
werden konnte.
INFOBOX<br />
Neben Kinder- und Kontakt:<br />
Erwachsenenaufführungen Anne und Matthias<br />
bietet die Theaterschachtel von der Vring<br />
einen Nachmittagstreff, 07234 / 409 2550<br />
eine Open-Stage für www.theaterschachtel.de<br />
Neugierige, Kleinkunst Facebook:<br />
sowie einen Kulturbrunch www.facebook.com/<br />
und vieles mehr. Die Theaterschachtel.<br />
Theatergaststätte hat an neuhausen<br />
allen Veranstaltungstagen<br />
eineinhalb Stunden vor<br />
Veranstaltungsbeginn<br />
geöffnet.
NEUHAUSEN<br />
THEATERSCHACHTEL<br />
Theater mit Herz – das bietet die im Jahr 2008 gegründete<br />
Theaterschachtel. Zunächst als freies, professionelles<br />
Theater ohne eigene Spielstätte von Anne von der Vring gegründet,<br />
hat die Theaterschachtel seit April 2015 ihre eigene<br />
Spielstätte. Ein ehemaliger Landgasthof mit wunderschönem<br />
historischen Theatersaal in Neuhausen. Die Theaterschachtel<br />
ist gut vernetzt und kann so trotz ihrer Größe spartenübergreifend<br />
projektbezogene Aufführungen stemmen.
INFOBOX<br />
Der historische Rundweg in<br />
Tiefenbronn beginnt hinter der Maria-<br />
Magdalenen-Kirche an der ehemaligen<br />
Schlossmauer. Nach der offiziellen<br />
Eröffnung am 22. September 2016 wird<br />
ein detaillierter Flyer zum Rundgang im<br />
Rathaus erhältlich sein.
TIEFENBRONN<br />
HI<strong>ST</strong>ORISCHER ORTSRUNDGANG<br />
T<br />
iefensbronns Ortskern strotzt nur so vor historischen und geschichtsträchtigen<br />
Gebäuden – und seien es nur Mauerreste.<br />
Die Maria-Magdalenen-Kirche beherbergt kunstvolle Altare, das<br />
Herzstück bildet der von Hans Schüchlin, dem Lehrer Tilman Riemenschneiders,<br />
gestaltete. Im Ort gibt es von allen Gebäuden, die<br />
eine besondere Rolle beim historischen Rundgang spielen, Informationen<br />
auf Schautafeln. Ob das ehemalige Gasthaus „Bären“,<br />
das Zollhaus oder die „Ochsen-Post“, das bis 1940 Poststation von<br />
Thurn und Taxis war – die zahlreichen Gebäude sind phantastisch<br />
erhalten und detailliert erklärt. Vom Schloss der Freiherren von<br />
Gemmingen wurde sogar eine digitale Rekonstruktion erarbeitet!
Kunst in der evangelischen Cyriakuskirche<br />
Die evangelische Cyriakuskirche<br />
mit der sich im Hof befindlichen<br />
alten Kirchenglocke.
ILLINGEN<br />
KIRCHENRUNDGANG<br />
Die Kirchenlandschaft in Illingen ist vielfältig und bietet<br />
einiges für das rege Gemeindeleben. So gibt es gleich<br />
zwei evangelische Kirchengemeinden, eine evangelisch-methodistische,<br />
eine katholische und neuapostolische Kirchengemeinde<br />
in Illingen. Die evangelische Kirchengemeinde<br />
Illingen organisiert Fahrradtouren, diverse Musikgruppen<br />
für Jung und Alt sowie Kunstausstellungen in ihrer Kirche.<br />
So wird jedes Jahr die entsprechende Jahreslosung künstlerisch<br />
und phantasievoll umgesetzt und ist bis zum Ablauf<br />
des Kirchenjahrs in der Cyriakuskirche zu bewundern. Die<br />
neuapostolische Kirche ist ein moderner Neubau – puristisch<br />
stilvoll gehalten und gleichzeitig viel für die große aktive Kirchengemeinde<br />
bietend. So gibt es zum Beispiel für Eltern mit<br />
Säuglingen und Kleinkindern einen akustisch abgetrennten<br />
Bereich mit Sichtkontakt zum Kirchenschiff um entspannt<br />
am Gottesdienst teilnehmen zu können.<br />
Die neuapostolische Kirche in Illingen
INFOBOX<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo und Mi 14–17 Uhr<br />
So 12–17 Uhr<br />
Der Eintritt ist frei<br />
Gruppenführungen<br />
(70 Euro/Gruppe)<br />
Terminvereinbarung<br />
07231/39-3700<br />
Schulklassen<br />
07231/39-3779<br />
Museum Johannes Reuchlin<br />
kult@stadt-pforzheim.de
PFORZHEIM<br />
REUCHLIN-MUSEUM<br />
D<br />
as Museum Johannes Reuchlin lädt dazu ein, einen Humanisten<br />
von europäischer Bedeutung und sein faszinierendes Lebenswerk<br />
zu entdecken. Es gewährt Einblick in das Sprachlaboratorium<br />
des Humanisten und stellt den Medienstreit vor, den Reuchlin an<br />
der Schwelle zur Neuzeit gegen die „Dunkelmänner“ führte. Reuchlins<br />
wertvolle Bibliothek wurde einst in einem spätgotischen Anbau<br />
der Schloßkirche aufbewahrt, dem »Reuchlinkolleg«. Dieser Ort<br />
galt schon im 16. Jahrhundert als Sehenswürdigkeit. 1922 richtete<br />
die Stadt ein Reuchlinmuseum ein. Beim Luftangriff auf Pforzheim<br />
am 23. Februar 1945 wurden Reuchlinkolleg und Reuchlinmuseum<br />
total zerstört. Das »Reuchlinkolleg« an der Schloßkirche wurde in<br />
den Jahren 2006–08 durch die Freunde der Schloßkirche e. V. für das<br />
Museum Johannes Reuchlin wiederaufgebaut. Seit März 2016 hört<br />
man im Stiftschor<br />
die Klanginstallation<br />
„Genesis“<br />
nach Reuchlins<br />
hebräischer<br />
Grammatik von<br />
1518.
PFORZHEIM<br />
<strong>ST</strong>OLPER<strong>ST</strong>EIN-TOUR<br />
S<br />
tolpersteine ist das größte und einzige dezentrale Kunstwerk<br />
Europas. Ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und<br />
Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der<br />
Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im<br />
Nationalsozialismus lebendig erhält. Der Kölner Künstler Gunter<br />
Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem<br />
letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins<br />
Trottoir einlässt. Inzwischen liegen über 50.000 Stolpersteine in<br />
mehr als 1.000 Orten in Deutschland und 18 anderen europäischen<br />
Ländern. Jahrelange Nachforschungen engagierter Bürgerinnen<br />
und Bürger haben zu verwertbaren Informationen über die Opfer<br />
des NS-Regimes in Pforzheim geführt – unterstützt durch das<br />
Stadtarchiv Pforzheim. Seit 2007 trägt die Löbliche Singergesellschaft<br />
von 1501 Pforzheim die vorher private Initiative und konnte<br />
so auch die offizielle Unterstützung durch den Gemeinderat der<br />
Stadt Pforzheim gewinnen. Die ersten Stolpersteine in Pforzheim<br />
wurden am 13. März 2008 auf dem Platz der Synagoge verlegt.
Stolperstein Nr. 109, Luisenstraße 4<br />
Pate: Jürgen Wahner<br />
Dr. Rudolf Kuppenheim, geboren 07.11.1865 in Pforzheim<br />
als Jude, zum Protestantismus konvertiert.<br />
Gynäkologe. Er hatte eine Praxis an der Westlichen /<br />
Ecke Schloßberg und war Chefarzt der Gynäkologie<br />
am Krankenhaus Siloah. Ab 1938 galt für ihn ein Praxis-Verbot.<br />
Er war Träger hoher Auszeichnungen aus<br />
dem ersten Weltkrieg. Aus Vorahnung der Deportation<br />
hatte sich Dr. Kuppenheim Gift zurechtgelegt. Als<br />
dann am 22. Oktober 1940 die Gestapo kam und das<br />
Ehepaar aufforderte zu packen, nahmen beide das Gift<br />
ein. Dr. Kuppenheim hatte noch ein Samtkissen auf den<br />
Esstisch gelegt, auf dem er alle seine Auszeichnungen<br />
aus dem ersten Weltkrieg drapiert hatte. Als die Gestapo-Leute<br />
wiederkamen fanden sie das Ehepaar fast<br />
leblos am Tisch sitzen. Sie starben am 23. Oktober im<br />
Krankenhaus. Eigentlich hätte das Ehepaar Kuppenheim<br />
gar nicht deportiert werden dürfen, da bei dem<br />
Erlass zur Deportation die Angehörigen von Mischehen<br />
ausdrücklich ausgenommen waren.<br />
INFOBOX<br />
Finanziert wird die<br />
Aktion Stolpersteine<br />
in Pforzheim<br />
ausschließlich<br />
durch Patenschaften<br />
und Spenden<br />
von Einzelpersonen<br />
oder Institutionen.<br />
Jeder Stolperstein<br />
ist mit seiner individuellen<br />
Geschichte<br />
und Position online<br />
einsehbar.<br />
Kontakt:<br />
Löbliche Singergesellschaft<br />
von 1501<br />
Pforzheim<br />
loebliche@web.de<br />
www.stolpersteine-pforzheim.de<br />
www.loebliche-singer-pforzheim.de<br />
Stolperstein 15<br />
Patin: Katja Mast<br />
Isidor Lazarus Jeremias,<br />
geb. 26. Januar 1879, Jude.<br />
Stahlgraveur, wohnte zuletzt<br />
in Pforzheim, Östliche<br />
Karl-Friedrich-Straße 103. Er<br />
wurde am 22. Oktober 1940<br />
nach Gurs deportiert und ist<br />
dort am 31. August 1941 gestorben.
FÜR PFORZHEIM UND DEN ENZKREIS<br />
DANKE<br />
Die Natur-Kultur-Fahrradtour war wunderschön. Ich habe den<br />
Enzkreis noch einmal neu entdeckt und dabei viel Interessantes<br />
gelernt. Dafür danke ich allen Beteiligten, besonders den<br />
Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie den SPD-Ortsvereinen<br />
für die interessanten Programmpunkte. Ein großes<br />
Dankeschön an alle, die mit mir gemeinsam den Enzkreis<br />
durchradelt haben! Besonderer Dank geht an Elfriede Boyken-Henze,<br />
die uns die komplette Tour über begleitet hat!<br />
Katja Mast MdB<br />
Bürgerbüro<br />
Jörg-Ratgeb-Straße 23<br />
75173 Pforzheim<br />
07231/351429<br />
katja.mast@bundestag.de<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.katja-mast.de<br />
www.facebook.com/katja.<br />
mast.politik<br />
V.i.S.d.P. Katja Mast