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Akademie auf Zeit Solidarische Ökonomie Aktuelle Beispiele von Genossenschaften

Genossenschaften05-Beispiele

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Die Schülergenossenschaften in Deutschland sollen zwar nicht nur solidarisch, sondern auch nachhaltig<br />

arbeiten und nicht <strong>auf</strong> Gewinnmaximierung angelegt sein, aber sie sollen sich im wesentlichen mit<br />

der Vorbereitung <strong>auf</strong> die Arbeits- und Wirtschaftswelt konzentrieren und sich weniger bis gar nicht<br />

erkennbar mit alternativen ökonomischen Konzepten, Transformationsstrategien zum Ausstieg aus<br />

dem Kapitalismus, befassen, also integrieren und nicht emanzipieren.<br />

Schüler brauchen immer Geld und insofern sind auch sie gezwungen, ihre Arbeitskraft unter Wert zu<br />

verk<strong>auf</strong>en. Dies darf aber nicht dazu führen, dass ihnen der prinzipielle Unterschied <strong>von</strong> Produktionsgenossenschaften<br />

und Konsumgenossenschaften in seiner realen Bedeutung nicht bewusst gemacht<br />

wird. Produktionsgenossenschaft bedeutet Integration in den kapitalistischen Markt, Konsumgenossenschaft<br />

Aufbau eines profitfreien eigenen Marktes, der dem kapitalistischen Markt die Kundschaft<br />

entzieht.<br />

1.5. Wohnungsgenossenschaften<br />

Wohnen ist mit Abstand der größte Ausgabenposten der deutschen Privathaushalte und umfasst<br />

jährlich etwa 350 Milliarden Euro, die zum großen Teil in die Finanzmärkte fließen. Diese<br />

Wohnkosten könnten durch selbst genutztes Wohneigentum für alle um mehr als zwei Drittel reduziert<br />

werden. Die Finanzmärkte gingen in diesem Bereich dann leer aus.<br />

Wo das Geld für individuelles Wohneigentum nicht reicht, können Wohnungsgenossenschaften<br />

gegründet werden.<br />

Victor Aimé Huber (1800-1869) war der geistige Wegbereiter der Genossenschaftsbewegung in<br />

Deutchland und hat als erster ihre Bedeutung für die Arbeiter erkannt. 1848 erschien seine Schrift<br />

„Die Selbsthülfe der arbeitenden Klassen durch Wirtschaftsvereine und innere Ansiedlung“. Er dehnte<br />

das genossenschaftliche Prinzip <strong>auf</strong> „alle Zweige der <strong>Ökonomie</strong> einer Arbeiterfamilie, <strong>auf</strong> alle<br />

Bedürfnisse eines besseren Zustandes der Arbeiterklasse aus." 1848 war Huber Initiator und<br />

Mitbegründer der „Berliner Gemeinnützigen Baugesellschaft“, die das Projekt „Bremer Höhe in Berlin<br />

kreierte und finanzierte.<br />

1888 gab es in Deutschland 28, 1900 385 Wohnungsgenossenschaften und aktuell verwalten etwa<br />

2000 Wohnungsgenossenschaften 2,2 Millionen Wohnungen, in denen etwa 3,2 Millionen Mitglieder<br />

wohnen. In Berlin werden etwa 190.000 Wohnungen (über 11% des gesamten Wohnungsbestandes)<br />

<strong>von</strong> etwa 80 Wohnungsbaugenossenschaften verwaltet. Eine - trotz aller zweifelsohne existierender<br />

schlechter <strong>Beispiele</strong> - durchaus positive Entwicklung, da die konventionellen Mieten sich ja zu 70-<br />

80% aus Zinsen zusammensetzen, obwohl die meisten Häuser und Wohnungen im L<strong>auf</strong>e der<br />

Jahrzehnte bereits mehrfach abgezahlt sind und nur noch Instandhaltungs-, Modernisierungs- und<br />

Betriebskosten zu finanzieren wären.<br />

Wohnungsgenossenschaften entsprechen ebenfalls dem Urtyp der Verbraucher-/Reproduktionsgenossenschaften.<br />

Denn in den Wohnungsgenossenschaften sind die Nutzer Miteigentümer und damit ihr<br />

eigener Vermieter oder sogar ihr eigener Bauherr. Das Mitglied einer Wohnungsgenossenschaft, früher<br />

Genosse genannt, entrichtet als Miteigentümer keine Miete, sondern ein Nutzungsentgelt.<br />

Klaus Novy unterteilt die Wohnungsbaugenossenschaften in die vier Typen:<br />

• mittelständisch-besitzindividualistische Richtung,<br />

• arbeitgebernahe oder Beamten-Baugenossenschaften,<br />

• paternalistisch-sozialreformerische Richtung,<br />

• oppositionell-reformerische Richtung.[9]<br />

11/29 22.10.10

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