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Newsletter Nr. 3 - Standard:IS

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Inhalt<br />

Aktivitäten und Ergebnisse<br />

aus den empirischen<br />

Erhebungen<br />

aus den Betriebsprojekten<br />

Ankündigungen<br />

ServLab<br />

Internationale Tagung<br />

Service Congress<br />

Beiträge<br />

Fokusgruppe KMU<br />

Buchankündigungen LIM<br />

Beratungsunternehmen<br />

Automobilzulieferer<br />

Hinweis zum Abonnement<br />

des <strong>Newsletter</strong>s<br />

DIN Deutsches Institut<br />

für Normung e.V.<br />

Referat Entwicklungsbegleitende<br />

Normung<br />

10772 Berlin<br />

Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter:<br />

www.standard-is.de<br />

Auskünfte erteilen:<br />

Petra Weiler<br />

+49 30 26 01-20 29<br />

petra.weiler@din.de<br />

Marco Stypmann<br />

+49 30 26 01-24 86<br />

marco.stypmann@din.de<br />

gefördert durch<br />

Förderkennzeichen:<br />

01 HQ 0517-19<br />

Das Forschungsinstitut für Rationalisierung<br />

e.V. (FIR) an der RWTH Aachen<br />

führt im Rahmen dieses Projekts eine<br />

Erhebung bei technischen Dienstleistern<br />

durch, mit dem Ziel, die Bedeutung von<br />

Normen und <strong>Standard</strong>s in Bezug auf Internationalisierungsaktivitätentechnischer<br />

Dienstleister zu ermitteln. Im Vordergrund<br />

dieser Befragung stehen die<br />

Motive und Ansatzpunkte für eine <strong>Standard</strong>isierung<br />

von Dienstleistungen. Aus<br />

den Ergebnissen der Untersuchung werden<br />

die wesentlichen Unterschiede in der<br />

Anwendung von <strong>Standard</strong>s der Unternehmen<br />

vor dem Hintergrund ihres wirtschaftlichen<br />

Umfelds herausgearbeitet.<br />

Auf diese Weise können besonders für<br />

kleine und mittlere Unternehmen praxisnahe<br />

und spezifische Handlungsempfehlungen<br />

abgeleitet werden. Weiteres<br />

Ziel ist es, zeitliche Entwicklungstrends<br />

hinsichtlich der Bedeutung von europäischen<br />

<strong>Standard</strong>s aufzuzeigen.<br />

Im Rahmen einer Voruntersuchung wurden<br />

aktuelle Normungs- und <strong>Standard</strong>isierungsaktivitäten<br />

im internationalen<br />

Umfeld zusammengetragen und auf diese<br />

Weise unterstützende Faktoren und<br />

Barrieren in der <strong>Standard</strong>isierung identifiziert.<br />

Darauf aufbauend wurden Defizite<br />

und Handlungsempfehlungen für internationale<br />

<strong>Standard</strong>isierungsaktivitäten abgeleitet.<br />

Die Ergebnisse liegen in Form<br />

eines Arbeitspapiers vor.<br />

Aufbauend auf der Voruntersuchung und<br />

der Analyse von Literatur zu Internationalisierungsstrategien<br />

wurden Hypothesen<br />

für erfolgreiche Normungsaktivitäten<br />

abgeleitet. Die Hypothesen dienen als<br />

Ausgangsbasis für die empirische Erhebung<br />

bei technischen Dienstleistern.<br />

Auf Basis dieser Ergebnisse wurden<br />

Fragebögen erstellt. Der Fragebogen<br />

gliedert sich in verschiedene Abschnitte,<br />

welche die Aspekte der Bedeutung, des<br />

Fehlens, der Nutzung, der Vorteile sowie<br />

Erfolgsfaktoren bzw. Schwierigkeiten bei<br />

der Entwicklung und Durchsetzung von<br />

Dienstleistungsstandards berücksichtigen.<br />

<strong>Nr</strong>. 3, September 2006<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus der empirischen<br />

Erhebung des FIR<br />

Erhebung bei technischen Dienstleistern<br />

In Pretests wurde zur Sicherstellung der<br />

Qualität der Umfrage geprüft, dass der<br />

Fragebogen verständlich, sachlich richtig<br />

und das Anschreiben ausreichend<br />

erklärend sowie motivierend ist. Der<br />

Pretest stellt zudem eine hohe Rücklaufquote<br />

sicher und wurde sowohl mit<br />

Serviceleitern als auch mit Wissenschaftlern<br />

durchgeführt, um zum einen<br />

die Praxistauglichkeit des Fragebogens<br />

aber auch die theoretische Fundierung<br />

der Umfrage sicher zu stellen.<br />

Für die Befragung wurden Geschäftsführer,<br />

Serviceleiter und andere erfahrene<br />

Führungskräfte in entsprechenden<br />

Positionen angeschrieben. Dabei konnte<br />

das FIR auf entsprechende Unternehmensdaten<br />

aus früheren Befragungen<br />

(Expertenstudie Servicemanagement<br />

2004, Marktstudie Fremdinstandhaltung<br />

2006) zurückgreifen. Die Umfrage erfolgte<br />

sowohl in Papierform als auch in<br />

Form einer Internetumfrage. Zudem<br />

fand eine telefonische Erinnerung der<br />

Befragungsteilnehmer statt. Die Rücklaufquote<br />

liegt bei ca. 12 Prozent.<br />

Derzeit erfolgt die Auswertung der Umfrage<br />

anhand verschiedener multivariater<br />

statistischer Verfahren, um die Bedeutung<br />

von Normen und <strong>Standard</strong>s für<br />

die Internationalisierungsaktivitäten<br />

technischer Dienstleister zu ermitteln.<br />

Die Ergebnisse werden im Anschluss in<br />

Form einer Studie veröffentlicht.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

FIR: Katrin Winkelmann<br />

Forschungsinstitut für Rationalisierung<br />

e.V. (FIR) an der RWTH Aachen<br />

+49 241 47705-230<br />

katrin.winkelmann@fir.rwth-aachen.de


<strong>Nr</strong>. 3, September 2006, Seite 2<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus der empirischen Erhebung des IAT<br />

Zum internationalen Erfolg deutscher<br />

Investitionsgüter haben <strong>Standard</strong>s<br />

einen wesentlichen, positiven Beitrag<br />

leisten können. Der Frage, ob <strong>Standard</strong>s<br />

eher hilfreich oder hinderlich<br />

bei internationalen Dienstleistungen<br />

sind, geht das Institut für Arbeitswissenschaft<br />

und Technologiemanagement<br />

IAT der Universität<br />

Stuttgart nach. Ziel der Untersuchung<br />

ist es, Empfehlungen zum<br />

Einsatz von <strong>Standard</strong>s bei internationalen<br />

Dienstleistungen geben zu<br />

können.<br />

Die hohe Exportquote deutscher<br />

Hersteller von Industriegütern hat eine<br />

international weit verteilte installierte<br />

Maschinenpopulation zur Folge.<br />

Meist um die Nutzungsdauer zu<br />

verlängern bzw. den Nutzungsgrad<br />

der Maschinen zu intensivieren, bieten<br />

Hersteller zu den Sachgütern<br />

auch Dienstleistungen an. Da sich<br />

die Dienstleistungen unmittelbar auf<br />

die installierte Maschinenbasis beziehen,<br />

hat das Dienstleistungsangebot<br />

von Investitionsgüterherstellern<br />

überwiegend internationalen<br />

Charakter. Maschinenhersteller eignen<br />

sich daher besonders zur Untersuchung<br />

von <strong>Standard</strong>s bei Internationalisierungsaktivitäten<br />

von Dienstleistungen.<br />

Unklar ist, ob vergleichbar zu Sachgütern,<br />

<strong>Standard</strong>s bei Dienstleistungen<br />

ebenfalls das internationale Engagement<br />

deutscher Hersteller von<br />

Industriegütern stützen. Der Untersuchungsgegenstand<br />

<strong>Standard</strong>s in<br />

internationalen Dienstleistungsmärkten<br />

ist sehr komplex und bislang wenig<br />

erforscht. Fallstudien, die auf einem<br />

halb standardisierten Interviewleitfaden<br />

basieren, geben die Möglichkeit,<br />

entsprechend tief in die<br />

komplexe Thematik einzudringen. In<br />

den Interviews werden die Ziele im<br />

Umgang mit <strong>Standard</strong>s und die Ausprägung<br />

der eingesetzten <strong>Standard</strong>s<br />

vor dem Hintergrund unternehmensund<br />

umweltbezogener Parameter<br />

explorativ betrachtet.<br />

Erhebung bei produzierenden Dienstleistern<br />

Fallstudien von vier Unternehmen<br />

der Branchen Anlagenbau, Maschinenbau<br />

und Medizintechnik konnte<br />

das IAT auf Basis des Leitfadens bereits<br />

erstellen. Gerne können weitere<br />

interessierte Hersteller von Investitionsgütern<br />

die Forschungsarbeit<br />

durch ihre Teilnahme an der Fallstudie<br />

unterstützen. Das Erhebungsdesign<br />

sowie Nutzen für Teilnehmer<br />

werden im Folgenden beschrieben.<br />

Die mit den <strong>Standard</strong>s verfolgten<br />

Ziele und die genutzten <strong>Standard</strong>formen<br />

stehen im Zentrum der Untersuchung.<br />

Dabei sind die Erscheinungsformen<br />

von <strong>Standard</strong>s sehr<br />

vielfältig. Um das Untersuchungsfeld<br />

zu strukturieren, erfolgt eine Klassifikation<br />

der <strong>Standard</strong>s. Die Dokumentationsform,<br />

der Grad der Verbindlichkeit<br />

oder der Gültigkeitsbereich<br />

des <strong>Standard</strong>s sind beispielhafte<br />

Klassifikationskriterien.<br />

Betrachtet werden <strong>Standard</strong>s sowohl<br />

im Dienstleistungsmanagement der<br />

Hersteller als auch bei einzelnen<br />

Dienstleistungen. Nicht alle Dienstleistungen<br />

eines Unternehmens können<br />

mit einem angemessenen Aufwand<br />

detailliert aufgenommen werden.<br />

Daher konzentriert sich das Untersuchungsdesign<br />

auf drei Dienstleistungen.<br />

Die Dienstleistungen Beratung,<br />

technischer Service und<br />

Schulung sind Gegenstand der Detailanalyse.<br />

Bei der Wahl der Dienstleistungen<br />

für die Detailanalyse wurde<br />

darauf geachtet, dass die Leistungen<br />

möglichst von jedem Hersteller<br />

angeboten werden.<br />

Umfang und Form, in der <strong>Standard</strong>s<br />

Bereiche des Dienstleistungsmanagements<br />

und der betrachteten Einzeldienstleistungen<br />

regeln, nimmt die<br />

Untersuchung auf. Im Dienstleistungsmanagement<br />

werden vom Unternehmen<br />

eingesetzte <strong>Standard</strong>s<br />

zur Entwicklung und Gestaltung, zum<br />

Qualitätsmanagement sowie zum<br />

Controlling von Dienstleistungen betrachtet.<br />

Bei den Dienstleistungen der Detailanalyse<br />

werden <strong>Standard</strong>s zum Angebot<br />

und zur Leistungserbringung<br />

erhoben, z. B. Arbeitsanleitungen,<br />

Checklisten und Stellenprofile.<br />

<strong>Standard</strong>s bei Dienstleistungen können<br />

nicht ohne Berücksichtigung der<br />

Unternehmenssituation betrachtet<br />

werden. In das Untersuchungskonzept<br />

fließen unternehmens- und umfeldbezogene<br />

Aspekte mit ein. Zu<br />

den unternehmensbezogenen Parametern<br />

zählen die verfolgte Internationalisierungs-<br />

und Dienstleistungsstrategie<br />

der Unternehmen. Kundenanforderungen<br />

und deren länderspezifische<br />

Ausprägungen lassen sich<br />

den aufgenommenen umfeldbezogenen<br />

Parametern zuordnen.<br />

Die Auswertung der Fallstudien erfolgt<br />

aggregiert und anonymisiert.<br />

Dadurch können Ziele und Formen<br />

der eingesetzten <strong>Standard</strong>s bei<br />

Dienstleistungen deutscher Hersteller<br />

von Industriegütern verglichen<br />

werden. Damit sind unter anderem<br />

Einschätzungen möglich, zu welchem<br />

Zweck Unternehmen bei internationalen<br />

Dienstleistungen welche<br />

<strong>Standard</strong>form einsetzen. Die anonymisierten<br />

Auswertungen der Fallstudien<br />

werden in Form einer Kurzstudie<br />

publiziert.<br />

Für die teilnehmenden Unternehmen<br />

werden die Ergebnisse unternehmensbezogen<br />

ausgewertet. Aus dem<br />

Vergleich, wie andere Unternehmen<br />

<strong>Standard</strong>s zur Zielerreichung einsetzen,<br />

erhalten Teilnehmer individuelle<br />

Gestaltungsimpulse. Die unternehmensspezifische<br />

Auswertung ist<br />

nicht Gegenstand der Publikation.<br />

Ansprechpartner<br />

IAT: Daniel Zähringer<br />

Institut für Arbeitswissenschaft und<br />

Technologiemanagement IAT<br />

+49 711 970-5140<br />

daniel.zaehringer@iat.uni-stuttgart.de


<strong>Nr</strong>. 3, September 2006, Seite 3<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus der empirischen Erhebung des LIM<br />

Gegenstand dieses Teilprojektes<br />

am Lehrstuhl für Internationales<br />

Management (LIM) der RWTH Aachen<br />

ist die Untersuchung der Wirkung<br />

von Dienstleistungsstandards<br />

im Kontext von branchenspezifischenInternationalisierungsstrategien.<br />

Im Einzelnen wurden folgende<br />

Dienstleistungsbranchen untersucht:<br />

� Finanzdienstleistungen,<br />

� Personaldienstleistungen,<br />

� Messeveranstaltungen,<br />

� Technische Dienstleistungen,<br />

� Unternehmensberatungen.<br />

Hierzu wurden in der Zeit von März<br />

bis August 2006 qualitative Leitfadeninterviews<br />

mit den jeweiligen<br />

Branchenverbänden und Unternehmen<br />

der anvisierten Dienstleistungsbranchen<br />

durchgeführt.<br />

Internationalisierung von Dienstleistungsunternehmen<br />

Die Erhebung zielt neben der Untersuchung<br />

der Formen und Strategien<br />

der Internationalisierung<br />

insbesondere auf die Erkundung<br />

der Einsatzfelder von <strong>Standard</strong>s<br />

sowie deren Einfluss auf den Internationalisierungsprozess<br />

von<br />

Dienstleistungsunternehmen.<br />

Als Zielgruppe innerhalb der Unternehmen<br />

wurden die Geschäftsführer<br />

oder die in die internationalen<br />

Aktivitäten eingebundenen<br />

Entscheidungsträger fokussiert.<br />

Diese bekundeten reges Interesse<br />

an dem Forschungsvorhaben und<br />

standen uns Rede und Antwort in<br />

den bis zu 2-stündigen persönlichen<br />

Interviews.<br />

Erste Ergebnisse der Erhebung<br />

werden voraussichtlich Anfang<br />

2007 vorliegen.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

LIM: Daniela Kandrova<br />

Lehrstuhl für Internationales Management<br />

(LIM) an der RWTH Aachen<br />

+49 241 80 93340<br />

daniela.kandrova@im.rwth-aachen.de<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus der empirischen Erhebung der Koop<br />

Die Kooperationsstelle Hamburg<br />

(Koop) führt im Rahmen dieses Projekts<br />

eine empirische Erhebung im<br />

Umfeld der Sozialpartner durch. Insgesamt<br />

haben bisher 18 Unternehmen<br />

den Fragebogen durch persönlichen<br />

Kontakt erhalten (7 weitere<br />

sind per Email angeschrieben worden),<br />

bisher gibt es 11 Rückläufe.<br />

Davon haben drei Unternehmen weniger<br />

als 10 Beschäftigte, drei Unternehmen<br />

liegen zwischen 300 und<br />

600 Mitarbeitern und die anderen<br />

haben ca. 1000 oder mehr Beschäftigte.<br />

Neben den Partnerbetrieben<br />

aus dem Projekt sind Unternehmen<br />

aus folgenden Branchen vertreten:<br />

Wartung und Instandhaltung von<br />

Flugzeugen, Industriedienstleistungen<br />

im Anlagenbau, Energieversorgung,<br />

Elektro-, Mess- und Regeltechnik<br />

sowie in der Softwareentwicklung<br />

und im Medienbereich. Bei<br />

6 Unternehmen haben Betriebsräte<br />

geantwortet (bei 3 ausschließlich der<br />

Erhebung im Umfeld der Sozialpartner<br />

Betriebsrat), bei 4 Unternehmen gibt<br />

es keinen Betriebsrat.<br />

An dieser Stelle ist nur ein erster<br />

Eindruck möglich. Dieser deutet<br />

darauf hin, dass kleinere Betriebe<br />

sich bisher nur wenig mit dem Thema<br />

<strong>Standard</strong>isierung befasst haben.<br />

Außerdem hat sich gezeigt, dass<br />

Betriebsräte größerer Unternehmen<br />

vor allem die Bedeutung sozialer<br />

<strong>Standard</strong>s im Internationalisierungsprozess<br />

als sehr hoch einschätzen.<br />

Große Bedeutung hat vor allen Dingen<br />

die Notwendigkeit der Einführung<br />

von Mindestlöhnen.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Koop: Christiane Färber<br />

Kooperationsstelle Hamburg<br />

+49 40 2858-637<br />

faerber_koop@public.uni-hamburg.de<br />

Ankündigung<br />

Buchveröffentlichungen des LIM:<br />

Kandrova, Helfen (2006): Soziale<br />

Einbettung und Internationalisierung<br />

deutscher Beratungsunternehmen.<br />

In: Reihlen; Rohde (Hrsg.), Internationalisierung<br />

professioneller Dienstleistungsunternehmen.<br />

Köln: Kölner Wissenschaftsverlag.<br />

Kasperk, Woywode, Kalmbach<br />

(2006): Erfolgreich in China –<br />

Strategien für die Automobilzulieferindustrie.<br />

Berlin: Springer<br />

Ankündigung<br />

Eröffnung ServLab - Dienstleistungen<br />

erfolgreich gestalten<br />

Termin<br />

04. Oktober 2006<br />

Ort<br />

Institutszentrum Stuttgart der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft<br />

Nobelstraße 12<br />

70569 Stuttgart<br />

Zielgruppe<br />

Unternehmen, die das ServLab zur<br />

Entwicklung und Gestaltung von<br />

Dienstleistungen live erleben wollen.<br />

Informationen<br />

Daniela Singvogel<br />

Fraunhofer IAO<br />

+49 711 970 2165<br />

daniela.singvogel@iao.fraunhofer.de<br />

www.iao.fraunhofer.de


<strong>Nr</strong>. 3, September 2006, Seite 4<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus der empirischen Erhebung des HPI<br />

„Sich darauf einlassen können!“, das<br />

sagte in einem Betriebsinterview zur<br />

Ermittlung von hemmenden und fördernden<br />

Faktoren zur Internationalisierung<br />

handwerklicher Dienstleistungen<br />

ein Metallbauerbetrieb aus<br />

Sachsen, der sich auf Exportdienstleistungen<br />

im Bereich der Hochsicherheitstechnik<br />

spezialisiert hat.<br />

Die empirische Erhebung im Teilprojekt<br />

des Heinz-Piest-Institutes<br />

(HPI) zum Handlungsbedarf bei<br />

KMU/Handwerk zur Förderung von<br />

Dienstleistungsstandards im Handwerk<br />

(Mikrounternehmen) wird zurzeit<br />

weiter bearbeitet. In einem ersten<br />

Schritt wurden handwerkliche<br />

Unternehmen, die schon im Ausland<br />

tätig sind oder solche, die erst einmal<br />

am Export interessiert sind, erfasst.<br />

In der zweiten Phase des Teilprojektes<br />

konnten mit Hilfe eines Fragebogens<br />

Grundinformationen gewonnen<br />

werden, aus denen im dritten<br />

Schritt eine Reihe von Unternehmen<br />

für die Durchführung von weiterführenden<br />

Interviews ausgewählt wurden.<br />

Der Schwerpunkt der Befragungen<br />

des Institutes lag bei den Ermitt-<br />

Handlungsbedarf bei KMU am Beispiel Handwerk<br />

lung von Faktoren, die einen Einfluss<br />

auf die Funktionsabläufe im und außerhalb<br />

des Unternehmens haben.<br />

Dabei stellte sich insbesondere die<br />

Frage, inwieweit solche Abläufe einer<br />

<strong>Standard</strong>isierung objektiv zugänglich<br />

sind und wie hoch die Bereitschaft<br />

und/oder die Fähigkeiten der Betriebsinhaber<br />

selbst ist, diese Zusammenhänge<br />

zu erkennen und sie<br />

dann in <strong>Standard</strong>isierungsaktivitäten<br />

umzusetzen.<br />

Erste Erkenntnisse deuten darauf hin,<br />

dass tatsächlich zur Erbringung der<br />

vom Kunden geforderten Dienstleistungen<br />

immer wieder gleiche oder<br />

ähnliche Funktionsmuster verwendet<br />

werden, die durchaus vereinheitlicht<br />

werden könnten. Die bisherige Erhebung<br />

zeigt auch, dass hierbei diejenigen<br />

Betriebe einen Vorteil haben, die<br />

bereits über ein eingeführtes und gelebtes<br />

Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN <strong>IS</strong>O 900x verfügen. Dagegen<br />

ist jedoch bei einigen Betriebsinhabern<br />

das Bewusstsein, immer<br />

wiederkehrende Abläufe unternehmensintern<br />

oder unternehmensbezogen<br />

gegenüber ihren Kunden zu<br />

standardisieren, oft wenig oder gar<br />

nicht ausgeprägt. Andere wiederum<br />

sind schlichtweg der Ansicht, der<br />

Aufwand hierfür sei viel zu hoch<br />

und würde sich gerade für ihren<br />

Anwendungsfall nicht lohnen, weil<br />

sie „alles im Griff“ hätten. Inwieweit<br />

diese Aussagen zutreffen, wird unter<br />

anderem Gegenstand der weiteren<br />

Interviews sein.<br />

Die Fortsetzung der noch ausstehenden<br />

Untersuchungen wird zeigen,<br />

ob der zuvor beschriebene<br />

Trend anhält und sich die diesbezüglichen<br />

Aussagen verifizieren<br />

lassen.<br />

Ansprechpartner:<br />

HPI: Burkhard Schröder<br />

Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik<br />

(HPI)<br />

+49 511 70155-26<br />

schroeder@hip-hannover.de<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus der empirischen Erhebung des <strong>IS</strong>I<br />

Rolle von <strong>Standard</strong>s in ausgewählten Dienstleistungsbranchen<br />

Das Fraunhofer-Institut Systemund<br />

Innovationsforschung (<strong>IS</strong>I)<br />

hat im ersten Halbjahr 2006 den<br />

Arbeitsschritt 1, die Literatur- und<br />

Datenanalyse, weitgehend abgeschlossen,<br />

wobei sich auf Grund<br />

der sehr beschränkten Literatur auf<br />

die Sichtung von Daten zum<br />

Dienstleistungshandel konzentriert<br />

wurde. Auf Basis dieser Daten<br />

werden die Dienstleistungsbranchen<br />

für die Befragung ausgewählt.<br />

Ferner wurden die vorliegenden<br />

Darstellungen der Fallstudien und<br />

Betriebsprojekte gesichtet, aber<br />

auch die Befragungsinstrumente<br />

der anderen Projektpartner zur Abstimmung<br />

herangezogen.<br />

Erste Ergebnisse der Literatursichtung<br />

wurden in dem Papier "The<br />

Role of <strong>Standard</strong>s for Trade in Services:<br />

First Insights" auf dem<br />

EURAS Workshop in Hamburg und<br />

dem Workshop "Innovation in Services"<br />

an der Universität Manchester<br />

vorgestellt.<br />

Ansprechpartner:<br />

<strong>IS</strong>I: Prof. Dr. rer. pol. Knut Blind<br />

Fraunhofer-Institut für System- und<br />

Innovationsforschung <strong>IS</strong>I<br />

+49 30 314-76638<br />

knut.blind@isi.fraunhofer.de<br />

Abonnement des<br />

<strong>Newsletter</strong>s<br />

Der Projekt-<strong>Newsletter</strong> informiert<br />

über laufende Arbeiten,<br />

Ergebnisse, aktuelle Veranstaltungen<br />

und Publikationen<br />

im Vorhaben „<strong>Standard</strong>:<strong>IS</strong>".<br />

Sie können den <strong>Newsletter</strong><br />

abonnieren<br />

� über die Projekt-Homepage<br />

www.standard-is.de<br />

� oder per E-Mail an<br />

petra.weiler@din.de bzw.<br />

marco.stypmann@din.de


<strong>Nr</strong>. 3, September 2006, Seite 5<br />

Das Unternehmen und sein Portfolio<br />

Die DIW Deutsche Industriewartung<br />

AG ist ein Unternehmen des<br />

Konzernbereichs Voith Industrial<br />

Services der Voith AG. Gemeinsam<br />

mit dem Schwesterunternehmen<br />

Premier Manufacturing Support Services<br />

und den jeweiligen Tochterunternehmen<br />

ist die DIW Deutsche Industriewartung<br />

AG in Europa Anbieter<br />

von technischen Dienstleistungen<br />

vor allem im Bereich Gebäudemanagement<br />

und -reinigung,<br />

technische (Maschinen-)Reinigung<br />

und Instandhaltung von Maschinen<br />

sowie Reinigung und Betrieb von Lackieranlagen.<br />

Die branchenübergreifenden<br />

Gebäude- und Anlagendienste<br />

des Kompetenzbereichs Facility<br />

Services ermöglichen es Industriekunden<br />

weltweit, sich auf ihr<br />

Kerngeschäft zu konzentrieren. Zu<br />

den Kunden zählen Industrieunternehmen<br />

in der Automobilindustrie,<br />

der Chemie- und Pharmaindustrie<br />

sowie im Bereich Maschinenbau, der<br />

Papierherstellung und Energieversorgung.<br />

Erfolgsfaktoren technischer<br />

Dienstleister<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus dem Betriebsprojekt DIW/IAO<br />

Dienstleistungsstandards in erfolgreichen Internationalisierungsstrategien<br />

in der DIW Deutsche Industriewartung AG<br />

Das Geschäft eines technischen<br />

Dienstleisters ist durch die enge<br />

partnerschaftliche Bindung mit seinem<br />

Kunden geprägt. Üblicherweise<br />

ist der Dienstleister gefordert, seinem<br />

Industriekunden mit zunehmender<br />

Dauer der Geschäftsbeziehung<br />

an weitere Standorte zu folgen und<br />

Präsenz vor Ort zu zeigen. Ebenso<br />

wird eine kurzfristige Einsatzbereitschaft<br />

gefordert. Die Erbringung der<br />

gleichen Leistungsqualität an unterschiedlichen<br />

Standorten, meist auch<br />

in unterschiedlichen Ländern, ist dabei<br />

ein kritischer Erfolgsfaktor. Wissensmanagement<br />

und <strong>Standard</strong>isierung<br />

spielen dabei eine wichtige unterstützende<br />

Rolle, um den Prozess<br />

von der Kalkulation bis hin zur Ausführung<br />

der Tätigkeiten effizient und<br />

effektiv zu steuern.<br />

Internationalisierung bei der DIW<br />

Deutsche Industriewartung AG<br />

Unter der Internationalisierung der<br />

Dienstleistungen bei der DIW Deutsche<br />

Industriewartung AG wird im<br />

Folgenden der Aufbau von Standorten<br />

bzw. Niederlassungen im Ausland<br />

verstanden. Die Rahmenbedingungen<br />

hierfür sind gekennzeichnet<br />

durch die bestehenden<br />

langfristigen Kundenbindungen in<br />

Deutschland sowie durch die Einbindung<br />

in das Unternehmensnetzwerk<br />

von Voith Industrial Services<br />

mit den Schwesterunternehmen<br />

Premier Manufacturing Support und<br />

Hörmann Industrietechnik.<br />

Kriterien zur Länderbewertung und -auswahl<br />

Der Markteintritt in ein neues Land<br />

erfolgt meist über die Begleitung der<br />

internationalen Expansion eines<br />

Kunden („Kielwasserstrategie“). Ein<br />

solches Großprojekt fungiert dann<br />

als „Hub“ für den Aufbau eines Flächengeschäfts<br />

mit anderen ausgewählten<br />

Kunden vor Ort, die als<br />

„Spokes“ bezeichnet werden können.<br />

Vorteil dieser Kombination aus<br />

Kielwasser- und Hub & Spoke-<br />

Vorgehensweise ist die Variation<br />

nur einer der drei Variablen „Kunde“,<br />

„Leistung“ oder „Land“.<br />

Das Vorgehen bei Internationalisierung<br />

besteht aus drei Phasen, die im<br />

Rahmen von „<strong>Standard</strong>:<strong>IS</strong>“ weiter<br />

professionalisiert werden:<br />

� Phase 1: Bewertung und Auswahl<br />

der Zielländer<br />

� Phase 2: Aufbau der Niederlassung<br />

vor Ort<br />

� Phase 3: Aufbau / Anfahren des<br />

operativen Geschäfts<br />

Für die erste Phase wurde im Rahmen<br />

von „<strong>Standard</strong>:<strong>IS</strong>“ in Zusammenarbeit<br />

mit Fraunhofer IAO eine<br />

Systematik für den standardisierten<br />

Vergleich von potenziellen Ländern<br />

und die Auswahl eines Ziellandes<br />

xxxxxx<br />

Ländervergleich<br />

� Bruttoinlandsprodukt (inkl. dt. Referenzbundesland, zu Marktpreisen sowie zu Preisen 1995)<br />

� Bruttoinvestitionen, Investitionsquote<br />

� Arbeitskosten je Stunde (statistische sowie Entwicklung seit 2000)<br />

� Growth Competitiveness Index (GCI) und Business Competitiveness Index (BCI)<br />

� TI Corruption Perception Index (CPI)<br />

� Umsetzung EU-Gemeinschaftsrecht<br />

� Umfang + Entwicklung der Schattenwirtschaft<br />

Regionenvergleich<br />

� Beschäftigte, Anteil am Bruttoinlandsprodukt des Landes<br />

� Arbeitslosenquote<br />

Branchenvergleich<br />

� Beschäftigte in ausgewählten Branchen<br />

� Branchenverteilung nach NACE am Bruttoinlandsprodukt (Nomenclature générale des<br />

activités économiques - ein System der EU zur Klassifizierung von Wirtschaftszweigen)<br />

� Umsatzvergleich<br />

� Zahl der Unternehmen und Beschäftigte<br />

� Arbeitskosten und Investitionsquote<br />

� Top-Unternehmen der ausgewählten Branchen (Umsatz, Mitarbeiter)<br />

entwickelt, die auf bei der DIW Deutsche<br />

Industriewartung AG vorhandenen<br />

Kriterien basiert. Die Kriterien<br />

dienen dem Vergleich von Ländern,<br />

von Regionen innerhalb des betrachteten<br />

Landes sowie dem Vergleich<br />

von Branchen, in denen die DIW<br />

Deutsche Industriewartung AG tätig<br />

ist. Beispiele für Kriterien zur Länderanalyse<br />

sind in der Abbildung<br />

dargestellt (siehe oben).<br />

Fortsetzung nächste Seite


<strong>Nr</strong>. 3, September 2006, Seite 6<br />

Während beim Ländervergleich<br />

meist sehr ähnlich vorgegangen<br />

werden kann, ist die Analyse des<br />

Wettbewerbs im jeweiligen Land<br />

aufgrund der sehr begrenzten Datenlagen<br />

sehr unterschiedlich vorzunehmen.<br />

In der zweiten und dritten<br />

Phase verwendet DIW Deutsche Industriewartung<br />

AG teilweise Referenzchecklisten,<br />

die die für den Aufbau<br />

des Auslandsgeschäfts verantwortlichen<br />

Mitarbeiter zur Vereinfachung<br />

ihrer Arbeit entwickelt haben.<br />

Darüber hinaus unterstützen so genannte<br />

Kompetenzcenter, z. B.<br />

durch Schulungsunterlagen, Aufgabendefinitionen<br />

für die Angebotserstellung<br />

und das sog. Anfahrteam<br />

sowie Arbeitsanweisungen für einzelne<br />

Arbeitsschritte. Im Rahmen<br />

von „<strong>Standard</strong>:<strong>IS</strong>“ werden die vorhandenen<br />

Checklisten und Dokumente,<br />

die zum Teil dezentral verwaltet<br />

werden, in Zusammenarbeit<br />

mit Fraunhofer IAO zusammengetragen<br />

und der zugrunde liegende<br />

Prozess visualisiert.<br />

Projekthintergrund<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus dem Betriebsprojekt DIW/IAO<br />

Dienstleistungsstandards in erfolgreichen Internationalisierungsstrategien<br />

in der DIW Deutsche Industriewartung AG<br />

Ergänzend hierzu wurden bereits<br />

die jeweiligen Prozesse zur Internationalisierung<br />

von Dienstleistungen<br />

bzw. zum Anfahren von Projekten<br />

im Ausland bei den Schwesterunternehmen<br />

im Bereich der Voith<br />

Industrial Services aufgenommen.<br />

Daraus wurde ein für die DIW Deutsche<br />

Industriewartung AG spezifischer<br />

Referenzprozess für die Internationalisierung<br />

eigener Dienstleistungen<br />

abgeleitet, der die heute<br />

schon im Einsatz befindlichen Elemente<br />

berücksichtigt und bei Bedarf<br />

um weitere Elemente ergänzt.<br />

Sie können die Voith Industrial Services<br />

einschließlich der DIW Deutsche<br />

Industriewartung AG vom 17.-<br />

19. Oktober 2006 in München auf<br />

der Maintain, einer internationalen<br />

Fachmesse für industrielle Instandhaltung,<br />

kennen lernen. Informationen<br />

dazu finden sie unter:<br />

www.maintain-europe.com<br />

Ansprechpartner/in:<br />

DIW: Mark Neumann<br />

DIW Deutsche Industriewartung AG<br />

+49 711 78 41 141<br />

mark.neumann@diw-ag.de<br />

IAO: Inka C. Mörschel<br />

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation IAO<br />

+49 711 970-51 09<br />

inka.moerschel@iao.fraunhofer.de<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus dem Betriebsprojekt CLAAS/FIR<br />

Im Betriebsprojekt „Internationalisierungsstrategien<br />

für innovative<br />

Dienstleister“ bei CLAAS werden<br />

Referenzprozesse für die Leistungserbringung<br />

in den verbundenen<br />

Werkstätten entwickelt, um die Leistungsangebote<br />

und die Leistungserbringung<br />

inklusive deren Service<br />

Level international zu standardisieren.<br />

In diesem Zusammenhang wird im<br />

Projekt ein EDV-Tool zur unterstützenden<br />

Dienstleistungskonfiguration<br />

und -kalkulation entwickelt, mit dem<br />

der Service vor Ort im Rahmen von<br />

Angebotserstellung, Leistungserbringung<br />

und Abrechnung operieren<br />

Internationalisierungsstrategien für innovative Dienstleistungen<br />

kann. Der Fokus liegt dabei auf der<br />

Kalkulation von Wartungsarbeiten,<br />

da diese einen hohen Anteil im<br />

<strong>Standard</strong>angebot der Werkstätten<br />

darstellen.<br />

Bedarf für ein Wartungskalkulationsprogramm<br />

Bisher werden CLAAS Werkstätten<br />

durch Produktdokumentationen,<br />

Werkstatthandbücher, Ersatzteillisten,<br />

ein professionelles „Dealer-Development“<br />

und regelmäßige Marketingaktionen<br />

unterstützt. Auch<br />

auf der Systemseite gibt es bereits<br />

diverse unterstützende Werkzeuge<br />

wie Diagnosesysteme oder eine E-<br />

Business-Plattform zur Ersatzteilbestellung.<br />

Die angestrebte weitergehende<br />

System- und Leistungs-Vernetzung<br />

von Hersteller und Servicepartner<br />

soll die <strong>Standard</strong>isierung des Maschinen-<br />

und Instandhaltungsgeschäfts<br />

unterstützen. Die Besonderheit<br />

in der Landtechnik liegt im<br />

Vergleich zur Kfz- und Nutzfahrzeugbranche<br />

in den geringen<br />

Stückzahlen bei gleichzeitig hoher<br />

Variantenvielfalt. Das führt dazu,<br />

dass bekannte und ausgereifte Methoden<br />

der Instandhaltung, wie sie<br />

insbesondere im Automobilbereich<br />

verbreitet sind, für die Landtechnik<br />

versagen. So ist beispielsweise der<br />

Aufwand für die Erstellung individualisierter<br />

Arbeitswerte hier nicht<br />

zu rechtfertigen.<br />

Fortsetzung nächste Seite


<strong>Nr</strong>. 3, September 2006, Seite 7<br />

Aktivitäten und Ergebnisse aus dem Betriebsprojekt CLAAS/FIR<br />

Um auch für die Landtechnik verfügbare<br />

Kalkulationsdaten zu generieren,<br />

wird im Projekt der Umweg<br />

über Kundendienst-Richtwerte für<br />

Garantie- und Kulanzleistungen,<br />

über Näherungswerte aus Arbeitsplänen<br />

und „Best-Practice“ Durchschnittswerte<br />

eingeschlagen. Je<br />

nach Nutzung der Maschinen – insbesondere<br />

unter den regional stark<br />

variierenden Umweltbedingungen –<br />

gibt es große Abweichungen in den<br />

Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen.<br />

Eine im Rahmen des<br />

Projektes durchgeführte Befragung<br />

in Landtechnikwerkstätten hat gezeigt,<br />

dass nur für etwa 50 % der<br />

durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen<br />

zuvor Kostenvoranschläge<br />

erstellt wurden. Die Erstellung<br />

der Kostenvoranschläge ist<br />

bisher noch sehr aufwendig, da<br />

nicht auf standardisierte Verfahren<br />

zurückgegriffen werden kann. Insgesamt<br />

ist der Landmaschinensektor<br />

aufgrund der geringen Stückzahlen<br />

eher mit dem Maschinen- und<br />

Anlagenbau als mit der Kfz- und<br />

Nutzfahrzeugbranche zu vergleichen.<br />

Die Erstellung von Kalkulationswerkzeugen<br />

für Wartung- und<br />

Instandhaltung ist dennoch dringend<br />

erforderlich, um die Planung und<br />

Administration sowie die eigentliche<br />

Leistungserbringung zu unterstützen.<br />

Nur standardisierte Methoden<br />

unterstützen die Professionalisierung<br />

der Leistungserbringung. Dies<br />

erhöht die Wirtschaftlichkeit und<br />

somit auch die nationale und internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit im<br />

After-Sales-Bereich.<br />

Erstellung des Wartungskalkulationsprogramms<br />

Eine Teilaufgabe im Rahmen des<br />

CLAAS Betriebsprojektes ist daher<br />

die Erstellung eines Wartungskalkulationsprogramms.<br />

Dazu wurden zunächst<br />

die Anforderungen aller Beteiligten<br />

(Hersteller-Kundendienst und<br />

Servicepartner) zusammengetragen.<br />

Internationalisierungsstrategien für innovative Dienstleistungen<br />

Das mit der Aufarbeitung der Anforderungen<br />

entstandene Lastenheft<br />

wird derzeit mit der Erstellung des<br />

Programms umgesetzt. Es entsteht<br />

eine internetbasierte Anwendung,<br />

die es den weltweit verteilten<br />

CLAAS Servicepartnern ermöglichen<br />

wird, Wartungsaufgaben an<br />

CLAAS Maschinen standardisiert<br />

zu planen, standardisierte Angebote<br />

zu erstellen und nach erbrachter<br />

Leistung Rechnungen in standardisierter<br />

Form zu erstellen. Ziel ist<br />

es, das derzeit sehr unterschiedliche<br />

Niveau der planerischen und<br />

administrativen Prozesse in den<br />

zumeist handwerklich strukturierten<br />

Servicebetrieben auf einen professionellen<br />

und vergleichbaren Stand<br />

zu bringen. Zusätzlich werden die<br />

mit der Vernetzung verfügbar gemachten<br />

Daten CLAAS einen besseren<br />

Überblick über die Wartungsaktivitäten<br />

in den Vertragswerkstätten<br />

verschaffen.<br />

Der Aufwand für die Planung, die<br />

Durchführung der Wartungsaufgaben<br />

und die Abrechnung der erbrachten<br />

Leistung in den Händlerwerkstätten<br />

wird durch das neue<br />

Werkzeug erheblich verringert. Eine<br />

planbare und kostengünstige<br />

Wartung steigert die Kundenzufriedenheit<br />

und Kundenbindung. Außerdem<br />

sind positive Rückwirkungen<br />

auf das Maschinen- und Ersatzteilgeschäft<br />

zu erwarten.<br />

Pilotanwendung und Weiterentwicklung<br />

Ein Prototyp des Systems wird derzeit<br />

mit wenigen ausgewählten<br />

Servicepartnern in Deutschland,<br />

Frankreich und Ungarn getestet.<br />

Durch den parallelen Test in verschiedenen<br />

Ländern können länderspezifische<br />

Besonderheiten bereits<br />

in der Pilotphase erfasst werden.<br />

Das internetbasierte System<br />

soll nach seiner Fertigstellung kontinuierlich<br />

weiterentwickelt werden.<br />

Die mit der Nutzung des Systems<br />

generierte Datenbasis zu durchgeführten<br />

Wartungsaktivitäten wird<br />

die Entwicklung von Dienstleistungsangeboten<br />

(z. B. Wartungsverträgen)<br />

erleichtern. Eine spätere<br />

Erweiterung des Funktionsumfangs<br />

des Wartungskalkulationsprogramms<br />

auf den Bereich der Instandhaltung<br />

ist möglich und sinnvoll.<br />

Parallel dazu können die Instandhaltungsdienstleistungenweiter<br />

professionalisiert und standardisiert<br />

werden.<br />

<strong>Standard</strong>isierte Wartungs- und Instandhaltungsangebote<br />

verändern<br />

das Wertschöpfungsgefüge von<br />

bisher vornehmlich reaktiven Wartungs-<br />

und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

hin zur planbaren Betriebsbereitschaft.<br />

Eine Abrundung<br />

des Maschinenangebots durch<br />

standardisierte Dienstleistungen<br />

steigert die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Maschinenherstellers<br />

und die Profitabilität der regionalen<br />

Vertragswerkstätten.<br />

Ansprechpartner/in:<br />

CLAAS: Dr. Hans-Peter Grothaus<br />

CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen<br />

GmbH<br />

+49 5247 12-2938<br />

hans-peter.grothaus@claas.com<br />

FIR: Katrin Winkelmann<br />

Forschungsinstitut für Rationalisierung<br />

e.V. (FIR) an der RWTH Aachen<br />

+49 241 47705-230<br />

katrin.winkelmann@fir.rwthaachen.de


<strong>Nr</strong>. 3, September 2006, Seite 8<br />

Fokusgruppe "Exportfähigkeit von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen"<br />

Das Projekt "<strong>Standard</strong>:<strong>IS</strong>" wird vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) im Rahmen der Forschungen<br />

zur "Exportfähigkeit und Internationalisierung<br />

von Dienstleistungen"<br />

gefördert. Projektträger ist das<br />

Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt,<br />

Bereich Arbeitsgestaltung und<br />

Dienstleistungen.<br />

� http://pt-ad.pt-dlr.de/<br />

Die Projekte des Förderschwerpunktes<br />

Export sind in verschiedene Fokusgruppen<br />

unterteilt worden, um die Zusammenarbeit<br />

zwischen Projekten mit ähnlichen<br />

Schwerpunkten zu fördern. Neben<br />

der Vernetzung und dem Austausch von<br />

Erfahrungen und Ergebnissen sollen die<br />

Fokusgruppen auch die Außenwirkung<br />

der Ergebnisse verstärken und zur<br />

nachhaltigen Nutzung beitragen.<br />

Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

von KMU durch Internationalisierung<br />

von Finanzdienstleistungen (KMU-<br />

Finanz)<br />

Ziel ist die Erstellung von Expertensystemen<br />

zur Unterstützung der KMU bei der Gestaltung<br />

sicherer Zahlungsprozesse in internationalen<br />

Handelsbeziehungen sowie geeignete Konzepte<br />

zur Integration der Leistungen unterschiedlicher<br />

Dienstleistungspartner in die Finanzketten<br />

von KMU.<br />

� http://www.ibi.de/kmufinanz<br />

Internationalisierung handwerklicher<br />

Dienstleistungen zur Sicherung und Ausweitung<br />

der Beschäftigung<br />

Auf der Basis der Analyse fördernder und hemmender<br />

Faktoren des erfolgreichen Handelns<br />

in internationalen Wertschöpfungsketten werden<br />

Lösungswege modellhaft erprobt und effiziente<br />

Wege zur Umsetzung und Verwertung<br />

der Ergebnisse im Handwerk beschritten.<br />

� http://www.dienstleistungsexport.de<br />

Internationales Performance Measurement<br />

(INT-PEM) im Rahmen der Internationalisierung<br />

von KMU-Logistikunternehmen<br />

Ziel dieses Projekts ist es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von KMU in der Branche für logistische<br />

Dienstleistungen durch die Implementierung<br />

eines integrierten Unternehmensentwicklungsansatzes<br />

zu erhöhen und dabei insbesondere<br />

Internationalisierungspotenziale zu schaffen.<br />

Auf Grund der Kostenvorteile heimischer Anbieter<br />

beim klassischen Transport, soll vor al<br />

lem die Entwicklung und der Betrieb kundenindividueller<br />

komplexer Kontraktlogistiklösungen<br />

betrachtet werden. Das hierfür notwendige Verständnis<br />

von Kundenprozessen, die erforderli-<br />

Sechs Fokusgruppen wurden gebildet:<br />

� Exportfähigkeit von kleinen und<br />

mittleren Unternehmen (KMU)<br />

� Export in der Gesundheitswirtschaft<br />

� Export von Umweltdienstleistungen<br />

� Export industrieller Dienstleistungen<br />

� Export von wissensintensiven<br />

Dienstleistungen<br />

� Eureka-Vorhaben: Services Made in<br />

Germany<br />

Das Projekt "<strong>Standard</strong>:<strong>IS</strong>" ist der Fokusgruppe<br />

„Exportfähigkeit von kleinen<br />

und mittleren Unternehmen“ zugeordnet.<br />

Koordinator dieser Fokusgruppe<br />

ist das Deutsche Handwerksinstitut<br />

e.V. in Berlin. Neben dem Projekt<br />

"<strong>Standard</strong>:<strong>IS</strong>" werden folgende Forschungsprojekte<br />

im Rahmen dieser<br />

Fokusgruppe gefördert:<br />

che Transparenz über internationale Marktgegebenheiten,<br />

Kenntnisse im Bereich Finanzierung<br />

sowie rechtliche Aspekte und ein umfangreiches<br />

Know-how für Projektmanagement (auch: interkulturelle<br />

Kompetenz) soll somit im Vorhaben<br />

INT-PEM entwickelt und erprobt werden.<br />

� http://www.uni-due.de/int-pem<br />

Internationale Markenführung in Dienstleistungsnetzwerken<br />

(IMADI.net)<br />

In diesem Projekt sollen Maßnahmen ermittelt<br />

werden, mit denen deutsche Dienstleister die<br />

Wahrnehmbarkeit und Präferenz für ihre Dienstleistungen<br />

im Ausland erhöhen können. Diese<br />

Zielsetzung stellt auf ein optimal angepasstes<br />

Markenmanagement ab. Zudem geht es um die<br />

Verbesserung der Verfügbarkeit deutscher<br />

Dienstleistungen im Ausland. In diesem Kontext<br />

sollen Organisationskonzepte wie Netzwerke<br />

und Franchising analysiert und so die Frage<br />

nach einer potenziell optimalen Koordinationsform<br />

der Internationalisierung bzw. des "Exports"<br />

von Dienstleistungen beantwortet werden.<br />

China Star - Deutsche Dienstleister auf dem<br />

Weg nach China, Teilvorhaben Koordination<br />

und wissenschaftliche Begleitung<br />

Ziel des Verbundprojekts ist die Erarbeitung<br />

neuer Methoden und Vorgehensweisen für die<br />

Erschließung neuer Märkte durch deutsche<br />

Dienstleistungsunternehmen. Dabei steht der<br />

chinesische Markt im Mittelpunkt der Betrachtungen.<br />

Neben der Erarbeitung der besonderen<br />

Charakteristik des Wirtschaftsraums China gilt<br />

es, Schwierigkeiten bei der operativen Umsetzung<br />

einer Markterschließung zu berücksichtigen.<br />

Das evaluierte Vorgehensmodell soll dann<br />

als Grundlage zur Erschließung anderer Märkte<br />

und Branchen dienen.<br />

Zusammensetzung der Fokusgruppe „Exportfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen“<br />

Ankündigung<br />

DL06 - Services going<br />

international<br />

Termin<br />

28. November 2006<br />

Ort<br />

Institutszentrum Stuttgart der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft<br />

Nobelstraße 12<br />

70569 Stuttgart<br />

Zielgruppe<br />

Entscheider aus Unternehmen,<br />

Forschung und Verbänden, die<br />

sich mit der Internationalisierung<br />

von Dienstleistungen befassen<br />

Informationen<br />

Daniela Singvogel<br />

Fraunhofer IAO<br />

+49 711 970 2165<br />

daniela.singvogel@<br />

iao.fraunhofer.de<br />

www.iao.fraunhofer.de<br />

Ankündigung<br />

Fit für den Service von morgen!<br />

KVD Service Congress 2006<br />

Termin<br />

09.-10. November 2006<br />

Ort<br />

Kempinski Hotel Airport München<br />

Terminalstraße Mitte 20<br />

85356 München<br />

Beiträge<br />

� 09.11.2006 11:15-12:00 Uhr<br />

Chancen und Potenziale der<br />

<strong>Standard</strong>isierung in der DL<br />

Dr.-Ing. Torsten Bahke, DIN<br />

� 09.11.2006 15:00-16:15 Uhr<br />

Prozess der <strong>Standard</strong>isierung<br />

und standardisierte Prozesse<br />

Petra Weiler, DIN<br />

Industriebeispiel für Service-<br />

Referenzprozesse<br />

Volker Lindenau, Siemens<br />

<strong>Standard</strong>s als Basis für Qualitätsmanagement-Prozesse<br />

Thomas Dubois, TÜV SÜD<br />

Informationen: www.kvd.de

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