08.12.2012 Aufrufe

Industrielle Massentierhaltung und ihre Folgen - TierSchutzVerein ...

Industrielle Massentierhaltung und ihre Folgen - TierSchutzVerein ...

Industrielle Massentierhaltung und ihre Folgen - TierSchutzVerein ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

18<br />

ÜBERREGIONAL<br />

<strong>Industrielle</strong> Tierproduktion –<br />

Der geeignete Weg in die<br />

Zukunft?<br />

WIRD HEUTE ÜBER MODERNE LANDWIRTSCHAFT GESPROCHEN, IST MEISTENS SOFORT<br />

»MASSENTIERHALTUNG« DAS STICHWORT! WER ABER SAGT, AB WELCHER ZAHL<br />

MASSENTIERHALTUNG BEGINNT? LEBEN ETWA 10 ODER 100 TIERE IN EINEM BETRIEB<br />

GRUNDSäTZLICH BESSER ALS 1000 ODER 100.000?<br />

MASSENTIERHALTUNG IST EINER DER UNZUTREFFENDSTEN BEGRIFFE IM TIERSCHUTZ.<br />

WENN SICH BEISPIELSWEISE EINE TIERSCHUTZORGANISATION IN IHREM NAMEN BEREITS<br />

GEGEN »TIERqUäLERISCHE MASSENTIERHALTUNG« WENDET, VERMITTELT SIE – VIELLEICHT<br />

UNBEABSICHTIGT – DEN EINDRUCK, DASS MASSENTIERHALTUNG GRUNDSäTZLICH<br />

TIERqUäLERISCH SEI. WIE SICH DIE BEDEUTUNG DES BEGRIFFS IM LAUFE DER JAHRE<br />

GEWANDELT HAT, ZEIGT DER BAUANTRAG EINER NATURSCHUTZEINRICHTUNG AUS DEN<br />

1970ER JAHREN, IN DEM UNTER ANDEREM »MASSENHALTUNG VON REBHÜHNERN UND<br />

FASANEN« BESCHRIEBEN UND HIERFÜR EINE GENEHMIGUNG BEANTRAGT WURDE.<br />

Bevor man versucht die Fragen zur Beurteilung einer modernen Nutztierhaltung<br />

zu beantworten, muss zunächst die gr<strong>und</strong>sätzliche Frage beantwortet<br />

werden: Was machen wir in der Tierhaltung überhaupt?<br />

Motive privater Tierhaltung sind u.a. Tierliebe, Einsamkeit (das Tier als<br />

Partnerersatz), Statussymbol, Modeaccessoir, Ausgleich von Persönlichkeitsdefiziten<br />

(z.B. »Kampfh<strong>und</strong>e«) <strong>und</strong> viele mehr. Es werden von H<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Katze bis zu absonderlichsten Exoten gehalten. Das bedeutet bei vielen<br />

Tieren Vereinzelung von Schwarmtieren oder sozial lebenden Tieren.<br />

Häufige <strong>Folgen</strong> sind dann Verhaltensstörungen wie Federrupfen, stereotype<br />

Bewegungen oder andere Erkrankungen durch Haltungsfehler, Fehlernährung<br />

usw.<br />

Besitzer von Heimtieren verlangen EINGRIFFE am Tier, um sich <strong>ihre</strong><br />

Wünsche zu erfüllen: Kupieren, Amputieren, Trimmen, Färben, z.B. bei<br />

H<strong>und</strong>en, aber auch Operationen um Erbdefekte auszugleichen. Als Bei-<br />

Text: Dr. Karl Fikuart, Kreisveterinärdirektor i.R.<br />

spiel seien nur kurzköpfige (brachycephale) Rassen bei H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze<br />

genannt.<br />

Das Tierschutzgesetz fordert in §1 u.a.:<br />

Ähnliches gilt Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen<br />

auch in der<br />

Gr<strong>und</strong> Schmerzen, Leiden oder Schäden zu-<br />

Nutztierhaltung: fügen.<br />

Schneiden bis das Und in § 2 wird verlangt, dass man ein Tier<br />

Tier passt!<br />

»seiner Art <strong>und</strong> seinen Bedürfnissen entsprechend<br />

angemessen ernähren, pflegen <strong>und</strong> verhaltensgerecht<br />

unterbringen« muss <strong>und</strong> man »die Möglichkeit des Tieres<br />

zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken (darf), dass ihm Schmerzen<br />

oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden«.<br />

Später folgt im Gesetz dann der große »Wunschkatalog« der Ausnahmen<br />

-§§ 5 u.6-, die es ermöglichen, durch Eingriffe an Tieren diese den Hal-<br />

FOTOS bernjuer, chris dahm | photocase.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!