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Industrielle Massentierhaltung und ihre Folgen - TierSchutzVerein ...

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foto: mafield photocase.com<br />

foto: labrador photocase.com<br />

Brandzeichen werden<br />

abgeschafft<br />

EIN BRANDZEICHEN ODER AUCH SCHENKELBRAND (BIS HEUTE ÜBLICH<br />

BEI PFERDEN) BEDEUTET, DASS EIN 800 GRAD HEISSES BRENNEISEN<br />

EINIGE SEKUNDEN IN DIE HAUT DES PFERDES GEDRÜCKT WIRD.<br />

Richtig, Sie haben sich nicht verlesen, das war nicht nur im<br />

wilden Westen vor mehreren Jahrh<strong>und</strong>erten so, das ist auch<br />

heute gängige Praxis. Es geht um ein Statussymbol. Oft ist das<br />

Brandzeichen ein Familienwappen – jeder kann bei einem<br />

Tunier erkennen aus welcher Zucht das Pferd kommt. Martin<br />

Spoo, der Geschäftsführer des Zuchtverbands Rheinisches<br />

Pferdestammbuch sagte gegenüber der WAZ: »Denen brechen<br />

sie das Herz, wenn das jetzt verboten wird ... Von Züchtern zu<br />

verlangen, dieses Statussymbol aufzugeben, ist, als wenn man den<br />

Mercedesstern bei den Autos verbieten würde«. Nur sind Pferde keine<br />

Gegenstände sondern lebende Wesen mit Gefühlen, wie Schmerz. Bereits<br />

2009 wurden seitens der EU schonendere Methoden vorgeschrieben. Der<br />

B<strong>und</strong>esrat hatte im Oktober 2010 die Regierung aufgefordert, den Schenkelbrand<br />

zu verbieten. Der nicht mehr nötig sei, wie Bärbel Höhn im Januar<br />

meinte. Sie <strong>und</strong> die Grünen haben im B<strong>und</strong>estag ein Verbot beantragt. Die<br />

Brenneisen seien »äußerst schmerzhaft« <strong>und</strong> mit dem Tierschutz nicht vereinbar.<br />

Darüber hinaus völlig überflüssig, da alle Turnierpferde ohnehin<br />

gechipt sind. Und am Ende hat auch unsere Agrarministerin Ilse Aigner<br />

(CSU) reagiert <strong>und</strong> versprochen den Schenkelbrand in Zukunft zu verbie-<br />

ÜBERREGIONAL<br />

ten <strong>und</strong> das Tierschutzgesetztentsprechend<br />

zu ändern.<br />

... was das Statussybol angeht, so<br />

könnten die Wappen auch von einem Pferdefriseur vor einem Tunier<br />

völlig schmerzfrei ins Fell rasiert werden. Das könnte ein ganze ganz neue<br />

Marktniesche werden.<br />

Vor dem Urlaub chippen!<br />

DIE ÜBERGANGSFRIST FÜR UNGECHIPPTE HUNDE,<br />

KATZEN UND FRETTCHEN IST AB 3. JULI 2011 ZU ENDE.<br />

BIS DAHIN WURDEN TäTOWIERUNGEN ERSATZWEISE<br />

NOCH GEDULDET, DIE ACHTJäHRIGE<br />

ÜBERGANGSFRIST LäUFT NUN AUS.<br />

Wer also mit seinem Haustier ein EU-Land besuchen<br />

möchte, der sollte sich rechtzeitig um den notwendigen<br />

Impfschutz kümmern <strong>und</strong> sein Tier chippen<br />

lassen. Es gibt zwar noch ein paar Interpretationsspielräume,<br />

die dazu führen könnten, dass im Einzelfall auch<br />

noch eine Tätowierung aktzeptiert wird, aber das ist riskant.<br />

Bestenfalls ist das noch eine Ermessenssache bei Tieren deren<br />

Tätowierung sehr gut lesbar ist <strong>und</strong> deren Halter schriftlich nachweisen<br />

können, dass die Tätowierung vor dem 3. Juli 2011 erfolgte. Aber einen<br />

eindeutigen Anspruch darauf gibt es nicht.<br />

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