Große Bauingenieurexkursion 2009 - Sto-Stiftung

ARCHITEKTUR »ars 09 berlin«
Wie wir künftig wohnen
Interview mit Prof. Robert Demel, BTH Berlin, Koordinator der
Sommerakademie »ars 09 berlin«
Woher kam die Idee, das Tempelhofer Feld in die Aufgabenstellung
für die »ars 09« einzubeziehen?
Auf dem Gelände des Flughafens wird für 2017 eine Klima-IBA
erwogen. Das wäre aus meiner Sicht sehr zu begrüßen, denn so
könnten beispielhafte Lösungen für einen CO 2 reduzierten Lebensstil
im großen Rahmen gezeigt werden. Hier anzuknüpfen war eine
Herausforderung für die Sommerakademie.
Wir haben uns gefragt, wie sich diese technische Aufgabe architektonisch
darstellt. Gibt es eine erkennbare Größe in der Gestaltung?
Oder ist es lediglich eine Aufgabe für Ingenieure? Letztlich stand
die Frage, für wen wir bauen? Wer wird Nutzer sein? Es ging darum,
ein CO 2 reduziertes Lebensumfeld zu planen.
Hat sich die Finanzkrise auf die diesjährige Veranstaltung
ausgewirkt?
Die Krise war in den USA präsenter als bei uns. Das hat sich in den
Teilnehmerzahlen dargestellt, aber auch in der Situation amerikanischer
Unis. Die rückläufigen Mittel führten zu Kürzungen. Kurse
wurden nicht weiter angeboten, Dozenten nicht mehr beschäftigt.
Auch die »ars 09« war betroffen, weil Zusagen noch kurz vor
Beginn zurückgezogen wurden. Inzwischen haben die Gespräche
mit vielen Partnern dazu geführt, dass wir 2010 mit einer besser
besuchten Akademie rechnen.
Welches Zwischenfazit können Sie nach vier Jahren ziehen?
Die »ars« war von Anfang so konzipiert, dass sie den akademischen
Austausch zwischen Studenten unterschiedlicher Herkunft zum
nachhaltigen Bauen fördert. Dieses Konzept konnten wir konsoli-
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dieren, was sich in der Zusammenarbeit mit renommierten Partnern
wie dem Pratt Institute, der Parson School of Design, dem City
College New York und ganz neu, der State University Iowa zeigt.
Über unsere Internetplattform werden wir unabhängig vom Workshop
Konzepte diskutieren. Wir haben die »ars« auch für Studenten
anderer deutscher Hochschulen geöffnet. Doch trotz Bologna ist
die mangelhafte Durchlässigkeit unseres Bildungssystems immer
noch eine Hürde.
Prof. Robert Demel, BTH Berlin.