Große Bauingenieurexkursion 2009 - Sto-Stiftung

ARCHITEKTUR Einzelförderung
Vera Kaps, Auslandssemester, Pontificia
Universidad Católica, Santiago de Chile:
Aufbau einer neuen Stadt
Um zu erleben, wie sprachliche aber auch kulturelle Unterschiede
kreative Prozesse fördern können, entschied sich Vera Kaps für ein
Semester an der Pontificia Universidad Católica de Chile. Darüber
hinaus arbeitete sie in einer internationalen Gruppe von Studenten
an einem Aufbauprojekt für die Stadt Chaitén:
»Santiago ist eine Stadt der gebauten Unterschiede wie ich sie
sonst kaum erlebt habe: Hochbauten neben Haus- und Hütten-
Clustern. Indigene Gesichtszüge mischen sich auf der Straße mit
europäischen - und reservierte Anzugträger treffen auf eine einmalige
Lebendigkeit der Märkte und des chilenischen Tanzes. Lo Contador
- wie der Architekturcampus in Anlehnung an die frühere
Besitzerfamilie genannt wird - besticht ebenfalls durch seine baulichen
Kontraste. Die Gegensätzlichkeit spiegelt den inneren Konflikt
einer Generation wider, deren Geschichte in der Kolonialzeit
beginnt und die frühere Entwicklung nicht in das Heute einzubeziehen
weiß. Europa als großes Architekturvorbild ist stets präsent.
Mit diesen Eindrücken arbeitete ich in einer Gruppe von Studenten
an einem Projekt für den neuen Küstenort Chaitén, da dieser bei
einem Ausbruch des gleichnamigen Vulkans zerstört wurde. Die
Stadt sollte sowohl in ihrer ökonomischen, nachhaltigen und
autarken Struktur sowie als touristisches Tor zum Süden Chiles
gestärkt werden. Über die Gruppenarbeit bekam ich einen vielseitigen
Einblick in Leben und Arbeit meiner chilenischen Kommilitonen,
den ich im normalen Universitätsalltag nie erfahren hätte.«
www.puc.cl
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Beim Vulkanausbruch im
Jahr 2008 wurde Chaitén fast
vollständig zerstört.