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Meine Wolke hat die Farbe sieht aus wie schmeckt wie riecht wie ...

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Spur en<br />

Blüten<br />

Wasser<br />

F<br />

e d<br />

e<br />

r<br />

n<br />

Lehm Gräser<br />

Sand<br />

lesen<br />

Blätter Äst<br />

Fundstücke e<br />

Eis<br />

LES_ART<br />

Steine<br />

Zeichen setzen Schnee<br />

Zweige Ein Leseprojekt von LESEKULTUR MACHT SCHULE<br />

Samen


LES_ART<br />

Spuren lesen - Zeichen setzen<br />

Unterrichtsmaterialien zum Leseprojekt<br />

Impressum:<br />

Me<strong>die</strong>ninhaber und Her<strong>aus</strong>geber:<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE - Lesepädagogik in Kärnten<br />

Pädagogische Hochschule Kärnten<br />

Kaufmanngasse 8<br />

A-9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

Konzept:<br />

Astrid Wagner, Mag. Sieglinde Jug<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE - Lesepädagogik in Kärnten<br />

Pädagogische Hochschule Kärnten<br />

Kaufmanngasse 8<br />

A-9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

Texte:<br />

Astrid Wagner, Mag. Sieglinde Jug, DI Christine Aldrian-Schneebacher, Mag. Anna Rubin,<br />

DI Sonja Hohengasser, DI Peter Nigst, Helga Rauter, Mag. Beatrix Angermann-Gollner,<br />

Ewald Grum, Martin Auer, Georg Bydlinski, Hubert Schirneck<br />

Alle in <strong>die</strong>ser Broschüre angeführten Textbeispiele von SchülerInnen entstanden im Rahmen<br />

der Unverbindlichen Übung Kreative Bild- und Textgestaltung an der HS 5 Villach unter der<br />

Leitung von Astrid Wagner.<br />

Bildquellennachweis:<br />

Astrid Wagner, S. 5, 10, 11, 33, 38, 39, 40, 41, 42, 49, 51, 66, 68, 69, Anna Rubin S. 59, 60, 61<br />

Erich Angermann, S. 18, 31, 33, 37, 47, 57, 65, 66, 73 | Sonja Hohengasser, S. 85, 86, 87<br />

Sieglinde Jug, S. 12 | Claudia Str<strong>aus</strong>s, S. 12, 43 | Helga Rauter, S. 75 | Ewald Grum S. 81, 82<br />

Layout: Erich Angermann<br />

Klagenfurt am Wörthersee, 2010<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch<br />

Koordinationsstelle Literacy/BMUKK, Kelag, Kärntner Me<strong>die</strong>nzentrum für Bildung und Unterricht,<br />

Kärnten Kultur, Kultur Kontakt Austria<br />

02


Inhalt<br />

04<br />

05<br />

05<br />

06<br />

08<br />

09<br />

12<br />

17<br />

19<br />

20<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

28<br />

32<br />

33<br />

34<br />

38<br />

40<br />

41<br />

43<br />

44<br />

48<br />

49<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

58<br />

59<br />

62<br />

66<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

73<br />

74<br />

77<br />

81<br />

83<br />

85<br />

88<br />

89<br />

91<br />

Zitat<br />

Les-Art<br />

Bedeutung des Begriffes LESEN<br />

Wort_Sc<strong>hat</strong>z<br />

Im Zug I In <strong>die</strong> Weite<br />

Land Art<br />

Der Natur auf der Spur<br />

Über <strong>die</strong> Erde<br />

Die Natur als Atelier<br />

Bauen und Gestalten mit Astwerk<br />

Baumh<strong>aus</strong>könig<br />

Immerhin<br />

Wort<br />

Dort I Alles Glück I Kinder an der Straße<br />

Bäume sind Gedichte<br />

Wort_Sc<strong>hat</strong>z<br />

Hinwendung zu den Steinen<br />

Steinbiografien<br />

Wort_Sc<strong>hat</strong>z<br />

Wasser-Gedichte<br />

Bilder als Schreibimpulse<br />

Schneewesen<br />

Die Sprache des Meeres<br />

Wort_Sc<strong>hat</strong>z<br />

<strong>Wolke</strong>nkino<br />

Schreibwerkstatt: <strong>Wolke</strong>n<br />

Fantasiereise<br />

Textvorlage: <strong>Meine</strong> <strong>Wolke</strong><br />

Ich denke oft an <strong>Wolke</strong>n<br />

Wort_Sc<strong>hat</strong>z<br />

Luftikus<br />

Flugpost<br />

Wort_Sc<strong>hat</strong>z<br />

Fundstücke<br />

Fundstücke als Schreibimpulse<br />

Anregungen zur Weiterarbeit mit Fundstücken<br />

Textlupe<br />

Gegenwart<br />

Workshops<br />

Jeux Dramatiques – Ausdrucksspiel <strong>aus</strong> dem Erleben<br />

Gefühle hinterlassen Spuren<br />

Spuren_Suche mit allen Sinnen<br />

Eindrucksvolle Spuren<br />

Die Kunst, den Sc<strong>hat</strong>ten zu lesen<br />

drueber und drunter<br />

Danksagung<br />

Links<br />

Literatur<br />

LES_ART<br />

03


LES_ART<br />

04<br />

Man muss lesen können:<br />

in Büchern, in Gesichtern, in Landschaften, in Steinen, im Wasser, am Ufer.<br />

Überall steht etwas geschrieben,<br />

wir müssen das Gelesene nur zu deuten wissen.<br />

Otto Heuschele


LES_ART<br />

Die Bedeutung des Begriffes LESEN<br />

Sieglinde Jug, Astrid Wagner<br />

Lesen ist in unserer Gesellschaft neben Schreiben<br />

und Rechnen eine wichtige Kulturtechnik.<br />

Wenn wir heute das Wort LESEN deuten, so<br />

denken wir in erster Linie an das Aufnehmen und<br />

Verstehen von schriftlich festgehaltenen Gedan-<br />

ken. Diese Wortbedeutung von Lesen im engeren<br />

Sinne entstand aber erst durch <strong>die</strong> Erfindung der<br />

Buchstabenschrift. Gedanken, <strong>die</strong> bis dato<br />

<strong>aus</strong>schließlich mündlich tra<strong>die</strong>rt wurden, konnten<br />

nun niedergeschrieben und auch nicht anwesen-<br />

den Menschen zugänglich gemacht werden.<br />

Das Griechische ana-legein bedeutete zunächst<br />

<strong>wie</strong> das Lateinische legere „auflesen“,<br />

„sammeln“, „aufsammeln“, später „einer Spur<br />

folgen“ und dar<strong>aus</strong> entwickelte sich schließlich <strong>die</strong><br />

Bedeutung „den Schriftzeichen folgen“, „lesen“.<br />

Im ursprünglichen Sinn <strong>hat</strong> Lesen immer mit<br />

Auslese zu tun. Wir wählen <strong>aus</strong>! Ob wir nun vom<br />

Boden aufsammeln, also auflesen; nach Qualitäts-<br />

merkmalen suchen, <strong>aus</strong>lesen; ob wir etwas genau<br />

unter <strong>die</strong> Lupe nehmen, es handverlesen, oder als<br />

hochwertig einstufen, als erlesen betrachten,<br />

immer treffen wir eine Auswahl. Welche Infor-<br />

mation ist jetzt im Moment für mich wichtig?<br />

Worauf muss oder will ich mein Augenmerk<br />

legen?<br />

In unserem Projekt wollen wir gemeinsam mit den<br />

SchülerInnen nicht nur den Schriftzeichen folgen<br />

und <strong>die</strong>se lesen, sondern auch bis zu den<br />

griechischen Wurzeln zurückkehren und Spuren<br />

verfolgen, Spuren auflesen, sodass wir mit einer<br />

Auslese zurückkehren und <strong>aus</strong> <strong>die</strong>ser <strong>aus</strong>wählen,<br />

also Zeichen setzen, <strong>die</strong> <strong>wie</strong>derum von anderen<br />

neu gelesen werden können, ja neu gedeutet<br />

werden müssen.<br />

So wollen wir der Natur auf der Spur sein,<br />

erkennen und auflesen, was sie jahreszeitlich<br />

vorschreibt, um dann den gefundenen Sc<strong>hat</strong>z in<br />

einen neuen Kontext zu stellen. Ob dazu der<br />

Wortsc<strong>hat</strong>z verwendet wird, um Texte zu bauen,<br />

ob Fundstücke oder Materialien der Natur zu<br />

Experimenten her<strong>aus</strong>fordern, bleibt offen.<br />

Durch <strong>die</strong> Vergänglichkeit der Objekte, <strong>die</strong> sich<br />

durch <strong>die</strong> verwendeten Naturmaterialien erge-<br />

ben, nähern wir uns <strong>wie</strong>der der Flüchtigkeit der<br />

mündlichen Überlieferung an, <strong>die</strong> nur durch das<br />

Erzählen und Wiedererzählen dem Vergessen<br />

entrinnen kann. Allerdings können wir durch das<br />

Mittel der Schrift, der Fotografie, des Films, der<br />

akustischen Aufzeichnung ein Zeichen setzen, das<br />

über den Augenblick hin<strong>aus</strong>weist.<br />

In <strong>die</strong>sem umfassenden Sinn wollen wir lesen und<br />

aufzeichnen, <strong>die</strong> Rollen von Lesenden und<br />

Erschaffenden einnehmen. Sowohl LeserInnen<br />

als auch AutorInnen können Gedanken hervor-<br />

heben oder sie verwerfen; sie können individuelle<br />

Sichtweisen und Standpunkte kreieren, mit ihren<br />

Denkmöglichkeiten experimentieren und sich alle<br />

Informationen nach eigenen Motiven zunutze<br />

machen.<br />

LES_ART<br />

05


LES_ART<br />

06<br />

WORT_SCHATZ<br />

ablesen<br />

anlesen<br />

auflesen<br />

durcheinander lesen<br />

durchlesen<br />

einlesen<br />

her<strong>aus</strong>lesen<br />

abgehackt<br />

alleine<br />

aufmerksam<br />

<strong>aus</strong>drucksvoll<br />

begeistert<br />

buchstabierend<br />

eifrig<br />

eintönig<br />

flüchtig<br />

flüssig<br />

LES_ARTEN<br />

Wie man lesen kann<br />

gegen den Strich<br />

herunterlesen<br />

hinweg lesen<br />

mitlesen<br />

nachlesen<br />

nachschlagen<br />

querlesen<br />

schmökern<br />

gelangweilt<br />

gemeinsam<br />

genau<br />

gerne<br />

gründlich<br />

hingebungsvoll<br />

holprig<br />

in Ruhe<br />

intensiv<br />

interessiert<br />

langsam<br />

stu<strong>die</strong>ren<br />

überfliegen<br />

überlesen<br />

verlesen<br />

verschlingen<br />

vorlesen<br />

weiter lesen<br />

laut<br />

lebendig<br />

leise<br />

monoton<br />

online<br />

schnell<br />

sorgfältig<br />

still<br />

stockend<br />

überfliegend<br />

versunken


WORT_SCHATZ<br />

Akten<br />

Be<strong>die</strong>nungsanleitungen<br />

Beipackzettel<br />

Bücher<br />

Buchstaben<br />

Comics<br />

E-Mails<br />

Was man lesen kann<br />

E-Paper<br />

Fahrpläne<br />

Fährten<br />

Formeln<br />

Gedanken<br />

Gedichte<br />

Hinweisschilder<br />

Redensarten und Redewendungen<br />

<strong>aus</strong> dem Orakel lesen<br />

in den Sternen lesen<br />

in jemandes Gesicht lesen <strong>wie</strong> in einem Buch<br />

jeden Wunsch von den Augen ablesen<br />

jeden Wunsch von den Lippen ablesen<br />

jemandem <strong>aus</strong> der Hand lesen<br />

jemandem <strong>die</strong> Leviten lesen<br />

jemandes Gedanken lesen<br />

nicht viel Federlesen machen<br />

zwischen den Zeilen lesen<br />

Hyper-Texte<br />

Kaffeesatz<br />

Karten<br />

Kleingedrucktes<br />

Lexika<br />

Noten<br />

Ortstafeln<br />

Partituren<br />

Piktogramme<br />

Plakate<br />

Printme<strong>die</strong>n<br />

Rezepte<br />

Romane<br />

Sätze<br />

Wer lesen und schreiben kann, <strong>hat</strong> vier Augen.<br />

Schaltpläne<br />

Schnittmuster<br />

SMS<br />

Spielanleitungen<br />

Spuren<br />

Tabellen<br />

Texte<br />

Transparente<br />

Verkehrsschilder<br />

Wegweiser<br />

Werbeflächen<br />

Wörter<br />

Zahlen<br />

Zeitungen<br />

LES_ART<br />

07


LES_ART<br />

08<br />

Georg Bydlinski<br />

Im Zug<br />

Das Buch weggelegt<br />

Ich lese<br />

<strong>die</strong> Landschaft<br />

<strong>die</strong> sanften Schwünge<br />

der Hügel<br />

<strong>die</strong> Muster<br />

der Felder<br />

<strong>die</strong> länger gewordenen Sc<strong>hat</strong>ten<br />

eingeschoben<br />

als Lesezeichen<br />

in den sich langsam<br />

schließenden Tag<br />

Georg Bydlinski<br />

In <strong>die</strong> Weite<br />

ein Wort<br />

gesetzt<br />

Abdruck eines Vogel-<br />

fußes


LAND ART<br />

Land Art<br />

Astrid Wagner<br />

Land Art <strong>hat</strong> sich in den 1960er Jahren zunächst<br />

als Protestbewegung gegen den etablierten<br />

Kunstbetrieb in den USA entwickelt.<br />

Im Gegensatz zu Werken der bildenden Kunst,<br />

denen <strong>die</strong> Natur als Modell <strong>die</strong>nte, wurde in der<br />

Land Art <strong>die</strong> Landschaft selbst zum Arbeitsfeld<br />

der KünstlerInnen.<br />

Man wollte kein neues Konsumgut liefern,<br />

sondern Bauwerke schaffen, <strong>die</strong> in keinem<br />

Museum, in keiner Galerie <strong>aus</strong>gestellt werden<br />

konnten, also weder transportabel, käuflich<br />

noch dauerhaft waren.<br />

Michael Heinzer, ein Pionier <strong>die</strong>ses neuen<br />

Kunstverständnisses, schuf mit Bulldozern und<br />

Dynamit in der wüstenartigen Hochebene bei<br />

Las Vegas gewaltige „negative“ Skulpturen, <strong>die</strong><br />

man nicht nur von außen betrachten, sondern<br />

begehen und als meditativen Raum erfahren<br />

sollte.<br />

Zu Beginn gestatteten <strong>die</strong> KünstlerInnen nicht<br />

einmal Foto- oder Filmaufnahmen ihrer ver-<br />

gänglichen Arbeiten, um <strong>die</strong> Vermarktung zu<br />

verhindern. Wenn jemand <strong>die</strong> Kunstwerke sehen<br />

wollte, dann musste er sich auf eine innere und<br />

äußere Reise begeben und <strong>die</strong> Skulptur direkt in<br />

der Landschaft unter freiem Himmel bei Wind<br />

und Wetter mit all seinen Sinnen erleben.<br />

Richard Long, ein britischer Land Art Künstler,<br />

erkundet auf seinen Wanderungen unbekannte<br />

Gegenden und arrangiert <strong>aus</strong> vorgefundenen<br />

Materialien geometrische Skulpturen <strong>wie</strong> Kreise,<br />

Spiralen, Rechtecke oder Linien. Seine zuvor auf<br />

einer Landkarte gekennzeichnete Route markiert<br />

er auf <strong>die</strong>se Weise auf der Erdoberfläche. In<br />

seinen Künstlerbüchern dokumentiert er <strong>die</strong>se<br />

Zeichensetzungen durch Fotografien, Land-<br />

karten und Texte, <strong>die</strong> er als gleichwertig und<br />

sich gegenseitig ergänzend betrachtet.<br />

Vielfach geht es in der Land Art aber weniger<br />

um radikale, provozierende Eingriffe in <strong>die</strong><br />

Landschaft, sondern um feinfühlige, häufig<br />

dekorative Gestaltungen von vergänglichen<br />

Objekten in der Natur.<br />

Witterungseinflüsse <strong>wie</strong> Wind, Sonne, Regen,<br />

Frost, Schnee, Gezeiten oder Jahreszeiten<br />

werden häufig als „Mitspieler“ von Anfang an<br />

in <strong>die</strong> Gestaltung mit einbezogen und veran-<br />

schaulichen so den immer <strong>wie</strong>derkehrenden<br />

Zyklus von Werden und Vergehen.<br />

Andy Goldsworthy, ein schottischer Land Art<br />

Künstler, der durch zahlreiche Bildbände einer<br />

breiten Öffentlichkeit bekannt ist und dessen<br />

Werk ein immenses Spektrum an Materialien<br />

und Dimensionen umfasst, meint dazu:<br />

„In letzter Zeit bestand <strong>die</strong> Her<strong>aus</strong>forderung für mich<br />

nicht darin, auf den Zerfall der Dinge zu warten,<br />

sondern <strong>die</strong> Veränderung als einen Teil des Werkes<br />

schon bei dessen Entstehung gedanklich mit einzu-<br />

beziehen, sodass es mit seinem Zerfall und allmäh-<br />

lichen Verschwinden an Kraft und Vollständigkeit<br />

gewinnt. Ich muss Objekte schaffen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Zukunft<br />

vorweg-nehmen, ohne dass ich versuche, sie vor<strong>aus</strong>-<br />

zusagen oder in eine bestimmte Richtung zu lenken.<br />

Um <strong>die</strong> Zeit zu verstehen, muss ich mit der Ver-<br />

gangenheit, Gegenwart und Zukunft arbeiten.“<br />

Andy Goldsworthy: Zeit, Frankfurt am Main, 2003,<br />

Zweit<strong>aus</strong>endeins<br />

Land Art<br />

09


Land Art<br />

10<br />

Die fotografische Dokumentation solcher Pro-<br />

zesse spielt in der Land Art eine zentrale Rolle,<br />

da <strong>die</strong> wenigsten Betrachter <strong>die</strong>se mitunter lang-<br />

<strong>wie</strong>rigen Entwicklungen mitverfolgen können.<br />

„Ich habe als Kunststudent angefangen zu<br />

fotografieren: als ich meine ersten Arbeiten im<br />

Freien machte und meinen Lehrern erklären<br />

musste, was ich tat. Das ging am besten mit<br />

Fotos. Es ist immer noch ein bisschen so. Die<br />

Fotografie ist meine Art, über meine Skulpturen<br />

zu reden. Brancusi <strong>hat</strong> mal gesagt: Warum über<br />

Skulpturen reden, wenn du sie fotografieren<br />

kannst. Es ist <strong>die</strong> Sprache, mit der ich beschreibe,<br />

was ich gemacht habe. Auch für mich selbst ist es<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit geworden zu verstehen, was ich<br />

gemacht habe. Wenn ich den ganzen Tag im<br />

Regen gearbeitet habe und müde bin, kann ich<br />

das, was ich gemacht habe, nicht mehr sehen<br />

und spüren. Ich brauche <strong>die</strong>se Zeit zwischen dem<br />

Machen und der Wiederkehr der Bilder, um noch<br />

einmal neu sehen zu können, was ich wirklich<br />

gemacht habe.“<br />

Andy Goldsworthy, Zitat <strong>aus</strong> Rivers And Tides<br />

Für <strong>die</strong> Schulung der sinnlich-ästhetischen<br />

Wahrnehmung bietet das Vorbild der Land Art<br />

ein breites Spektrum an Gestaltungsmög-<br />

lichkeiten. Mit einfachen Mitteln natürlich<br />

Gegebenes durch gestaltende Eingriffe neu zu<br />

formen, hervorzuheben oder zu verfremden,<br />

erfordert eine sensible Wahrnehmung. Dabei<br />

unterstützt <strong>die</strong> bewusste Reduktion auf natür-<br />

liche Formen, <strong>Farbe</strong>n oder Strukturen <strong>die</strong> Viel-<br />

schichtigkeit und Genauigkeit des Entdeckens<br />

ganz wesentlich. Sie öffnet <strong>die</strong> Augen und macht<br />

bisher Unsichtbares sichtbar.<br />

Pablo Picasso unterstreicht <strong>die</strong> zentrale Bedeu-<br />

tung der Wahrnehmung für seine künstlerische<br />

Arbeit, wenn er sagt: „Ich suche nicht, ich<br />

finde!“<br />

Schließlich spielen auch <strong>die</strong> Begriffe Zeit und<br />

Veränderung für <strong>die</strong> pädagogische Auseinander-<br />

setzung mit Land Art eine wichtige Rolle. Werke,<br />

<strong>die</strong> in konzentrierter Arbeit geschaffen wurden,<br />

können durch vielerlei Einflüsse sehr schnell<br />

verändert oder zerstört werden. Was bleibt, sind<br />

jedoch <strong>die</strong> Bilder im Kopf und <strong>die</strong> Erinnerung an<br />

gemeinsam Erlebtes.


Der Natur auf der Spur<br />

11


Der Natur auf der Spur<br />

12<br />

Der Natur auf der Spur<br />

Sieglinde Jug<br />

Die Natur ist im ständigen Wandel. Entstehen<br />

und Vergehen geben sich unablässig <strong>die</strong><br />

Hand. Immer <strong>wie</strong>der entwirft sie sich aufs<br />

Neue und schafft ohne das Zutun des<br />

Menschen beeindruckende Gebilde.<br />

Sie kreiert sozusagen abstrakte Kunstwerke, <strong>die</strong> von Spurensuchern entdeckt und mit<br />

der Kamera festgehalten werden können, um auch andere Menschen für<br />

Naturphänomene zu sensibilisieren.<br />

Auffällige Maserungen in Steinen oder Holz,<br />

besondere Wuchsformen von Bäumen und Sträuchern,<br />

bemerkenswerte Kleinigkeiten und Spuren:


Gestaltungstipps<br />

Es lohnt sich auf jeden Fall zur Kamera zu greifen, um <strong>die</strong> eigene Entdeckung durch<br />

das Mittel der Fotografie anderen zugänglich zu machen. Die Aufgabe, <strong>die</strong> <strong>die</strong> jungen<br />

FotografInnen zu bewältigen haben, lautet:<br />

Sei der Natur auf der Spur!<br />

Grundbegriffe der Fotografie<br />

Hochformat, Querformat, Perspektive, Lichteinfall, Gegenlicht,<br />

Blende, Autofokus, Belichtungszeit, Zoom, Makroaufnahme,<br />

Weitwinkelaufnahme, Bild<strong>aus</strong>schnitt, Bildkomposition,<br />

Schärfe, Unschärfe …<br />

Als Auftakt zu einer „Fotosafari“ eignet sich folgende spielerische Paarübung:<br />

Mein Auge als Kamera<br />

Ein Schüler ist Fotograf, der andere ist <strong>die</strong> Kamera und schließt seine Blende, d. h.<br />

seine Augen. Der Fotograf führt nun seinen Fotoapparat behutsam zu einem<br />

<strong>aus</strong>gewählten Motiv. Er richtet sein Objektiv ein, indem er den Kopf seines Partners<br />

vorsichtig in <strong>die</strong> Richtung bewegt, wo sich das interessante Fotomotiv befindet. Wenn<br />

er mit seiner Einstellung zufrieden ist, drückt er auf den Auslöser, indem er kurz und<br />

leicht am Ohr seiner Kamera zieht. Jetzt geht <strong>die</strong> „Augenblende“ auf. Ein paar<br />

Sekunden dauert <strong>die</strong> Aufnahme. Dann wird <strong>wie</strong>der leicht am Ohr gezogen und <strong>die</strong><br />

„Blende“ schließt sich. Das Bild ist im Kasten. Nun wird <strong>die</strong> Kamera <strong>wie</strong>der<br />

aufgerichtet und zum nächsten Objekt geführt. Insgesamt werden fünf Bilder<br />

geschossen, danach ist es Zeit für den T<strong>aus</strong>ch. Der Fotoapparat verwandelt sich in den<br />

Fotografen und umgekehrt. Am Ende der Fotosafari verwandeln sich <strong>die</strong> Kinder in<br />

„Fotoalben“ und berichten über ihre Bilder. Die fotografierten Bilder können im<br />

Anschluss an <strong>die</strong> Safari auch „entwickelt“ werden. In einen <strong>aus</strong> Holzstücken, Blättern<br />

oder Steinen gelegten Rahmen werden <strong>die</strong> Motive mit den Naturmaterialien gelegt.<br />

Anmerkung zu Mein Auge als Kamera:<br />

Zur leichteren Lesbarkeit wurde in <strong>die</strong>ser Anleitung auf <strong>die</strong> Nennung der jeweils weiblichen Form verzichtet.<br />

Der Natur auf der Spur<br />

13


Der Natur auf der Spur<br />

14<br />

Gestaltungstipps<br />

Wenn wir uns darauf einlassen, hin<strong>aus</strong> in <strong>die</strong> Natur zu gehen, um einen Ort zu<br />

entdecken, auf den wir uns einstimmen möchten, werden wir seine Besonderheiten<br />

wahrnehmen. Im Rahmen der vorgefundenen Möglichkeiten können wir nun tätig<br />

werden, immer mit dem Wissen, dass der Prozess des Bauens wichtiger ist als das<br />

Ergebnis selbst.<br />

Kinder sind geborene Entdecker und Baumeister. Wenn sich ihnen <strong>die</strong> Gelegenheit<br />

bietet, gestaltend in <strong>die</strong> Natur einzugreifen, lassen sie ihrer Fantasie gerne freien Lauf<br />

und sie bauen mit allen möglichen Fundstücken <strong>die</strong> unterschiedlichsten Konstrukte.<br />

Die Hauptbedeutung des Verbs „bauen“ ist „wohnen“. Aber auch „ich bringe<br />

hervor“, „ich zeuge“, „ich werde, wachse“ zählen zu der etymologischen Bedeutung<br />

von „bauen“.<br />

Schon ganz junge Kinder lieben das Bauen von Wohlfühlräumen. So werden<br />

bevorzugt Schlupfwinkel zu Höhlen umfunktioniert. Mit Decken und Pölstern werden<br />

Rückzugsräume geschaffen, in <strong>die</strong> man sich verkriechen kann.<br />

Aber auch im Außenraum, in der Natur, lieben es <strong>die</strong> jungen Baumeister, ein<br />

verstecktes Lager zu errichten oder, wenn sie hoch hin<strong>aus</strong> wollen und können, ein<br />

Baumh<strong>aus</strong> zu bauen.<br />

Wenn wir mit SchülerInnen Spuren in der Natur aufspüren wollen, um selbst Zeichen<br />

zu setzen, also eigene Spuren zu hinterlassen, <strong>die</strong> <strong>wie</strong>derum lesbar sind, können wir<br />

uns auf <strong>die</strong> natürliche Entdeckerfreude der Kinder verlassen. Ausgestattet mit etwas<br />

Zeit und Muße werden wir interessante Erfahrungen machen und auch von den<br />

Ergebnissen überrascht sein.<br />

Um in kurzer Zeit zu einem Materialfundus zu gelangen und <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Materialien der Umgebung überhaupt wahrzunehmen und kennen zu lernen, eignet<br />

sich folgende Übung:<br />

Auf Expedition<br />

Auf ein Leintuch oder ein großes Tischtuch werden mehrere verschiedene<br />

Naturmaterialien <strong>aus</strong> der Umgebung gelegt. Die SchülerInnen sollen sich innerhalb<br />

einer kurzen Zeitspanne <strong>die</strong>se Materialien einprägen, bevor sie <strong>wie</strong>der verdeckt<br />

werden. Nun sollen sie sich auf <strong>die</strong> Suche nach eben solchen Materialien begeben.<br />

Mit den gesammelten Fundstücken kann im Anschluss an <strong>die</strong>se Übung bereits ein<br />

Gemeinschaftskunstwerk entstehen.<br />

Dazu müssen <strong>die</strong> SchülerInnen miteinander in Beziehung treten und in Kooperation<br />

Ideen entwickeln, Absprachen treffen und Entscheidungen fällen. Die Auseinander-<br />

setzung mit den Schätzen der Natur schafft auch Verbindung zu den schöpferischen<br />

Quellen in uns. Oft arbeiten <strong>die</strong> Kinder bis zur Erschöpfung, wenn sie Steine


Gestaltungstipps<br />

schleppen und Material zusammen tragen, um am Ende stolz und zufrieden vor<br />

ihrem eigenen Werk zu stehen, ihrer „Schöpfung“, <strong>die</strong> sie gemeinsam geschaffen<br />

haben.<br />

Das Arbeiten in der Natur verbindet und hinterlässt garantiert bleibende Eindrücke,<br />

auch wenn das Kunstwerk selbst schon lange nicht mehr materiell greifbar ist. Aber<br />

es gilt <strong>die</strong> bereits genannte Losung: Das in Erinnerung bleibende Erlebnis ist wichtiger<br />

als ein bleibendes Ergebnis.<br />

Und <strong>wie</strong> bereits betont, können wir durch Fotografieren der Werke auch das<br />

Augenmerk anderer Menschen auf <strong>die</strong> Schönheit der Natur lenken und unseren<br />

Eingriff in sie dauerhaft sichtbar machen.<br />

Einige Hinweise und Gestaltungstipps können für <strong>die</strong> SchülerInnen sehr hilfreich<br />

sein:<br />

auf Besonderheiten des Ortes achten<br />

Welche Gegebenheiten finde ich vor? Welche Materialien <strong>hat</strong> der Ort aufzuweisen?<br />

Sticht ein Merkmal besonders ins Auge?<br />

<strong>die</strong> Besonderheiten des Ortes aufgreifen<br />

Wie kann ich <strong>die</strong> Besonderheit des Ortes nützen? Baue ich vor Ort mein Kunstwerk?<br />

Oder sammle ich das besondere Material und nehme es zur weiteren Verwendung mit<br />

nach H<strong>aus</strong>e?<br />

sich für ein dominierendes Material entscheiden<br />

(z. B. Holz oder Stein oder Blätter...)<br />

Bild<strong>aus</strong>schnitt wählen<br />

Mit Hilfe eines Passepartouts bestimmte „Bilder“ <strong>aus</strong> ihrer Umgebung her<strong>aus</strong>lösen,<br />

Einzelheiten betonen, Ausschnitte zeichnen, als Serie aufkleben.<br />

Akzente setzen mit Kontrasten<br />

Das eigene Kunstwerk sollte von seiner Umgebung klar abgegenzt werden, damit es<br />

gut zur Geltung kommt. Legt man sich zum Beispiel in den frisch gefallenen Schnee<br />

oder tritt Spuren oder Zeichen hinein, heben sich <strong>die</strong> Eindrücke als interessanter<br />

Unterschied zur Umgebung ab.<br />

Der Natur auf der Spur<br />

15


Der Natur auf der Spur<br />

16<br />

Gestaltungstipps<br />

klare Linien ziehen<br />

Mit Steinen, Blättern, Hölzern... lassen sich interessante Abgrenzungen oder<br />

Verbindungslinien schaffen.<br />

Mosaiktechnik anwenden<br />

Naturmaterialien können dazu in Originalgröße verwendet oder auch in kleinere Teile<br />

zerlegt werden.<br />

fließende Übergänge schaffen<br />

Sanfte Übergänge faszinieren das Auge und fordern es her<strong>aus</strong>. Eine Steinschlange<br />

zum Beispiel, deren Kopf schwarz ist, will genau betrachtet werden, bis man <strong>die</strong> weiße<br />

Schwanzspitze am Ende des sich farblich verändernden Körpers entdeckt.<br />

Umkehrungen<br />

Durch <strong>die</strong> Umkehrung von Größenverhältnissen entstehen völlig andere Perspektiven<br />

und neue Wahrnehmungsformen.<br />

mit dem Zeitfaktor spielen<br />

Verschiedene Jahres- und Tageszeiten, Wetter- und Lichtverhältnisse verdeutlichen<br />

fofografisch fest gehalten <strong>die</strong> ständige Wandlung der Natur und auch ihren<br />

unerbittlichen Zugriff auf in ihr geschaffene Kunstwerke.<br />

mit Licht und Sc<strong>hat</strong>ten arbeiten<br />

Landartwerke können so platziert werden, dass sie bei entsprechender<br />

Sonneneinstrahlung besonders zur Geltung kommen, während <strong>die</strong> Umgebung noch im<br />

Sc<strong>hat</strong>ten verbleibt.<br />

Verfremden von Naturmaterial<br />

Zerbrechliche Steine (Schiefer...) können zerteilt, Blätter bemalt werden...<br />

Alphabet oder Geheimschrift erfinden<br />

Zweige, Gräser, Steine etc. ersetzen <strong>die</strong> Buchstaben des Alphabets. Kurze Botschaften<br />

oder Namen können auf <strong>die</strong>se Weise neu gelesen werden.<br />

Gesichter, Figuren erkennen<br />

Vorhandene Formen auf Baumrinden, Steinen, Flechten oder in <strong>Wolke</strong>n und<br />

Schneeresten aufspüren, fotografieren, zu Fantasiefiguren <strong>aus</strong>formen, miteinander<br />

sprechen lassen …<br />

Vgl.: Andreas Güthler und Kathrin Lacher, Naturwerkstatt Landart. Ideen für kleine und große<br />

Naturkünstler, Baden und München 2005, AT Verlag


Martin Auer<br />

Über <strong>die</strong> Erde<br />

Über <strong>die</strong> Erde<br />

sollst du barfuß gehen.<br />

Zieh <strong>die</strong> Schuhe <strong>aus</strong>,<br />

Schuhe machen dich blind.<br />

Du kannst doch den Weg<br />

mit deinen Zehen sehen.<br />

Auch das Wasser<br />

und den Wind.<br />

Sollst mit deinen Sohlen<br />

<strong>die</strong> Steine berühren,<br />

mit ganz nackter Haut.<br />

Dann wirst du bald spüren,<br />

dass dir <strong>die</strong> Erde vertraut.<br />

Spür das nasse Gras<br />

unter deinen Füßen<br />

und den trockenen Staub.<br />

Lass dir vom Moos<br />

<strong>die</strong> Sohlen streicheln und küssen<br />

und fühl<br />

das Knistern im Laub.<br />

Steig hinein,<br />

steig hinein in den Bach<br />

und lauf aufwärts<br />

dem Wasser entgegen.<br />

Halt dein Gesicht<br />

unter den Wasserfall.<br />

Und dann sollst du dich<br />

in <strong>die</strong> Sonne legen.<br />

Leg deine Wange an <strong>die</strong> Erde,<br />

riech ihren Duft und spür,<br />

<strong>wie</strong> aufsteigt <strong>aus</strong> ihr<br />

eine ganz große Ruh'.<br />

Und dann ist <strong>die</strong> Erde<br />

ganz nah bei dir,<br />

und du weißt:<br />

Du bist ein Teil von Allem<br />

und gehörst dazu.<br />

Der Natur auf der Spur<br />

17


Der Natur auf der Spur<br />

18


Die Natur als Atelier<br />

Bäume<br />

19


Die Natur als Atelier<br />

20<br />

Bauen und Gestalten mit Astwerk<br />

Sieglinde Jug<br />

Bei einem Ausflug in den Wald oder Park wird der Blick auf <strong>die</strong> Besonderheiten der<br />

Umgebung gelenkt. Abgebrochene Zweige und Äste, Tannenzapfen und Nadeln,<br />

Steine und Laub erregen <strong>die</strong> Aufmerksamkeit der Besucher. Herumliegende Hölzer<br />

und anderes Material werden gesammelt und begutachtet.<br />

Gerade gewachsene, gebogene und verkrümmte Äste, gegabelte Zweige werden<br />

geordnet. Durch das Sortieren wird <strong>die</strong> Wahrnehmung auf <strong>die</strong> Unterschiede der<br />

einzelnen Hölzer gelenkt. Farbunterschiede stechen ins Auge. Die Hände erfühlen <strong>die</strong><br />

Rindenstrukturen. Bruchstellen, glatte und schrundige Oberflächen, Verzweigungen<br />

und Knospungen werden ertastet und erzählen ihre Geschichte.<br />

Diese Fundstücke laden zum Gestalten vor Ort ein. So könnte Astwerk in einer<br />

bestimmten Anordnung am Boden aufgelegt oder Wände und Wälle aufgebaut<br />

werden, um Zeichen und Markierungen in der Natur zu setzen.<br />

Die gestaltende Anwesenheit des Menschen in der Natur kann auch durch das<br />

bewusste Hineinstecken von Zweigen und Ästen in den Boden oder durch das<br />

Aufhängen des Materials an Bäume gezeigt werden.<br />

Mit entsprechendem Werkzeug <strong>aus</strong>gerüstet, lässt sich das Astwerk auch konstruktiv<br />

zusammenbauen und von der vereinzelten horizontalen Lage in einen vertikalen<br />

aufstrebenden Verbund gebracht werden. Nicht geeignet zum Zusammenbauen ist<br />

feuchtes oder morsches Holz.<br />

Aber nicht nur <strong>die</strong> Verwendung vor Ort ist möglich. Die Spurensucher und Sammler<br />

können ihre Fundstücke mit in <strong>die</strong> Schule nehmen, um mit ihnen im Schulhof Formen,<br />

Muster und Ornamente zu legen oder Botschaften mit fiktiven Schriftzeichen zu<br />

übermitteln.<br />

Erfundene Schriftbilder lassen sich bewahren, wenn man sie zum Beispiel auf Jute<br />

näht, in grobes Sackleinen einfädelt, in einen Farbgrund einbettet oder auf Karton<br />

klebt. Diese Mitteilungen können <strong>wie</strong>derum dazu anregen, von den Betrachtern in<br />

Schrift übersetzt zu werden. Was bedeuten <strong>die</strong> Zeichen? Was lese ich her<strong>aus</strong>?<br />

Aber nicht nur Bilder und Botschaften, <strong>die</strong> mit einer Hauptansicht flächig gearbeitet<br />

werden, lassen sich <strong>aus</strong> den Fundstücken herstellen, auch Astgehänge, <strong>die</strong> als<br />

Vorhang den Innenraum gliedern, können einen Blickpunkt schaffen.<br />

Will man ein dreidimensionales Objekt produzieren, das von allen Seiten zu<br />

betrachten ist, kann man gelochte Hölzer mit Schnüren oder Draht zusammenbinden<br />

oder Äste und Zweige miteinander verknoten und verknüpfen.


Bauen und Gestalten mit Astwerk<br />

Auch Astmatten lassen sich leicht herstellen, wenn man in <strong>die</strong> Hölzer Löcher bohrt<br />

und sie auf Draht auffädelt.<br />

Eine reizvolle Her<strong>aus</strong>forderung an <strong>die</strong> Kreativität der Schülerinnen ist <strong>die</strong> Vorgabe von<br />

Themen. So könnten sie dazu aufgefordert werden, Türme, Tore, Durchgänge, Fenster,<br />

Treppen, Gänge, Rundbauten, Möbelstücke, Boote, geometrische Formen herzu-<br />

stellen. Um stabile Verbindungen zu schaffen, können Gipsbinden verwendet werden,<br />

da dadurch lästiges Wackeln der Gebilde entfällt.<br />

Für das Bauen von kleineren Objekten im Innenraum empfiehlt es sich, den ersten<br />

Ast in einem sandgefüllten Gefäß zu fixieren, bis eine tragende Querverbindung<br />

geschaffen ist.<br />

Bei Partnerarbeit reicht es, wenn ein Kind den Standast so lange hält, bis rasch mit<br />

einer Gipsbinde das Grundgerüst stabilisiert ist. Themenstellungen könnten sein:<br />

Tiere, Kobolde und Gnome, Zelte, Boote, Geheimzeichen...<br />

Die Natur als Atelier<br />

21


Die Natur als Atelier<br />

22<br />

Sieglinde Jug<br />

Baumh<strong>aus</strong>könig<br />

Mit meinen Geschwistern bin ich zerkracht.<br />

Sie haben mich nämlich <strong>aus</strong>gelacht,<br />

als ich mit Ästen beladen<br />

und schrecklich zerstochenen Waden<br />

an ihnen vorbei gerannt bin<br />

zu meiner B<strong>aus</strong>telle hin.<br />

Die liegt versteckt im Garten.<br />

Ich kann es kaum noch erwarten,<br />

bis mein Wunsch in Erfüllung geht<br />

und das H<strong>aus</strong> in den Bäumen steht.<br />

Dort werde ich wohnen und träumen,<br />

werde König sein in den Bäumen.<br />

Nur wer mich nicht <strong>aus</strong>lacht, darf rein<br />

in mein luftiges, neues Heim.<br />

Gleich ist es soweit, es fehlt nur das Dach,<br />

mein Papa hilft mir, er ist vom Fach,<br />

bringt schnell das letzte Brett noch an<br />

und sagt: „Zieh ein, mein kleiner Mann!“<br />

Die Mama spen<strong>die</strong>rt noch einen Kuchen,<br />

jetzt können mich schon Gäste besuchen.<br />

Die ersten, <strong>die</strong> staunend vorm Eingang stehen,<br />

sind meine Geschwister Katja und Sven.<br />

Ich bin mal nicht so, ich lade sie ein<br />

meine ersten Baumh<strong>aus</strong>besucher zu sein.


Bauen und Gestalten mit Astwerk<br />

Immerhin<br />

Hubert Schirneck<br />

Ich wollte längst umkehren, denn ich kenne <strong>die</strong>se Wälder nicht. Ich weiß von ihnen<br />

nur, dass sie den Ort, in dem ich Quartier genommen habe, völlig umschließen. Und<br />

ich weiß, was man über sie sagt: dass sie dunkel sind, geheimnisvoll und manchmal<br />

endlos. Ein Viertelstündchen wollte ich wegbleiben, nach dem Mittagessen, vielleicht<br />

zwanzig Minuten. Aus dem Buchenwald (Ahorn und Eichen darin <strong>wie</strong> Gäste) trete ich<br />

hin<strong>aus</strong> auf <strong>die</strong> Stirn eines sanften Abhanges: eine Wiese, durchsetzt mit Birkenreihen.<br />

Ich wollte längst umkehren, denn ich bin nicht gut zu Fuß. Ich gehe oder ich werde<br />

getragen. Immer der Hauch einer Spur, <strong>die</strong> mich führt. Bevor ich einbiege auf einen<br />

Pfad zwischen Himbeersträuchern, sehe ich zurück, zweifle sekundenlang an meinem<br />

Orientierungssinn. Ich brauche, denke ich, nur einfach <strong>die</strong>selbe Strecke zurückzu-<br />

gehen - bergauf. Ich esse Himbeeren; sie sind saftig und märchenhaft groß. Von<br />

Mücken und Bremsen bewacht. Ich wollte längst umkehren, doch noch immer geht es<br />

sanft abwärts. Der Weg teilt sich. Rechts eine Wiesenallee, in der Mitte ein Birken-<br />

wäldchen... Für einen Moment fühle ich einen Kampf um mich, einen Kampf, der im<br />

Zerrissensein endete, würde er nicht zuvor auf undurchschaubare Weise entschieden:<br />

Links (obwohl, <strong>wie</strong> ich Birken liebe...), links der Weg in <strong>die</strong> Fichten, <strong>wie</strong> ein Tunnel,<br />

schon <strong>sieht</strong> man das Licht am Ende, und es lockt...<br />

Der weiche Boden. Ein Vogel, der knapp an meinem Kopf vorbeifliegt - ein Gefühl, als<br />

hätte er einen Flügelschlag lang <strong>aus</strong>gesetzt auf meiner Schulter. Plötzlich <strong>die</strong> klaf-<br />

fende Wunde einer hohlen Eiche: ein aufrecht stehender Sarg, dünn seine Wände, <strong>die</strong><br />

bei der nächsten Berührung zerfallen. Ein scheuer Blick <strong>aus</strong> einer Wurzelhöhle. Etwas<br />

k<strong>riecht</strong> an mir hoch, Brennesseln umwachsen meine Beine, doch mit zwei Sprüngen<br />

bin ich ihnen entkommen.<br />

Ich wollte längst umkehren, doch was ist der Wille eines Menschen gegen solche<br />

Wege: Dieser, kaum noch zu erahnen, windet sich erneut durch eine Wiese. Nicht<br />

zurücksehen - <strong>die</strong> Brennnesseln könnten übermannshoch sein inzwischen. Hier aber<br />

<strong>hat</strong> sich, scheint es, alle Freundlichkeit gesammelt. Knöchelhoch das Gras, von einem<br />

unglaublichen Grün, Löwenzahn dazwischen und Kamille. Blumen, deren Namen nur<br />

<strong>die</strong> Dichter und <strong>die</strong> Botaniker kennen. Ich aber, ich bin nichts dergleichen. Ein belie-<br />

biger Feriengast, der <strong>die</strong> Ruhe gesucht <strong>hat</strong>. Jetzt glaube ich <strong>die</strong> Spuren eines Treckers<br />

zu erkennen. Mögen sie ein Jahr alt sein oder älter, <strong>die</strong> ersten menschlichen Spuren<br />

seit langem. Ein leichter Wind. Ich bleibe stehen und warte darauf, dass er Stimmen<br />

heranträgt. Ich warte lange. Gehe weiter. An manchen Stellen ist der Boden feucht;<br />

ich sinke ein - seit Wochen, sagt man im Ort, habe es in <strong>die</strong>ser Gegend nicht geregnet.<br />

Die Natur als Atelier<br />

23


Die Natur als Atelier<br />

24<br />

Baumgedichte<br />

Jetzt erst bemerke ich <strong>die</strong> Schilder, <strong>die</strong> auf eisernen Stelzen <strong>aus</strong> der Wiese ragen. Von<br />

den fremden Wörtern erkenne ich ein einziges: Irgend etwas ist hier verboten, doch<br />

was? Das Weitergehen? Das Stehenbleiben? Ist es verboten, Picknick zu machen, ein<br />

Lagerfeuer anzuzünden? Vielleicht gerate ich direkt ins Moor, womöglich wird hier<br />

auf Fremde geschossen? Solch merkwürdige Gedanken kommen einem. Aber der<br />

Weg geht weiter; dort drüben der dunkle Eingang in einen neuen Wald. Er würde<br />

jeden anlocken, ich bin kein Einzelfall.<br />

Ich beginne, an der Existenz des Ortes zu zweifeln, <strong>aus</strong> dem ich gekommen bin. Ich<br />

weiß, längst wollte ich umkehren, seit Stunden, aber Wege gibt es noch, immerhin.<br />

Ich höre auf, nach den Mücken zu schlagen...<br />

Hubert Schirneck<br />

Wort<br />

Stell dir vor: du<br />

findest einen Zettel<br />

(zwischen all den anderen Zetteln<br />

<strong>die</strong> sich <strong>wie</strong> Laub über deine Zimmer verteilen)<br />

einen Zettel<br />

auf dem ein einziges Wort steht<br />

das du nicht kennst<br />

ein Berg<br />

ein Land<br />

eine Vogelart<br />

eine Sprache<br />

Du erkennst deine Handschrift<br />

deine flüchtige Art<br />

Papierfetzen zu beschreiben<br />

du erkennst den Lichtstrahl<br />

der jetzt um siebzehn Uhr achtundzwanzig<br />

in einem ganz bestimmten Winkel<br />

durch <strong>die</strong> halbgeöffnete Jalousie<br />

hereinfällt


Baumgedichte<br />

Hubert Schirneck<br />

Dort<br />

am Eingang in den Park<br />

stehen sie seit Jahren<br />

Mutter mit Kind<br />

auf blauem Grund<br />

im Regen<br />

Und der Rost frisst<br />

an ihren Händen<br />

Alles Glück<br />

ist von der Lebensdauer<br />

eines Tropfens<br />

der von einem Blatt ins Moos fällt<br />

(<strong>die</strong>ses Leben lang<br />

schläft der Weg unter dir)<br />

Kinder an der Straße<br />

Sie begreifen zuerst<br />

den rechten Winkel<br />

<strong>die</strong> Ordnung<br />

in der nichts<br />

und niemand<br />

schiefgehen kann<br />

Die Natur als Atelier<br />

25


Die Natur als Atelier Baumgedichte<br />

26<br />

Bäume sind Gedichte,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Erde<br />

in den Himmel schreibt.<br />

Khalil Gibran<br />

Wenn ich wüsste, dass morgen <strong>die</strong> Welt unterginge,<br />

würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.<br />

Martin Luther<br />

Wir sind alle Blätter an einem Baum,<br />

keines dem anderen ähnlich –<br />

das eine symmetrisch,<br />

das andere nicht,<br />

und doch gleich wichtig dem Ganzen.<br />

Georg Christoph Lichtenberg<br />

Planst du ein Jahr, so säe Korn.<br />

Planst du ein Jahrt<strong>aus</strong>end, so pflanze Bäume.<br />

Kuan Chung Tzu<br />

Weißt du, dass <strong>die</strong> Bäume reden?<br />

Ja, sie reden.<br />

Sie sprechen miteinander,<br />

und sie sprechen zu dir,<br />

wenn du zuhörst.<br />

Aber <strong>die</strong> weißen Menschen<br />

hören nicht zu.<br />

Sie haben es nie der Mühe wert gefunden,<br />

uns Indianer anzuhören,<br />

und ich fürchte,<br />

sie werden auf <strong>die</strong> anderen Stimmen<br />

in der Natur nicht hören.<br />

Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren:<br />

Manchmal etwas über das Wetter,<br />

manchmal über Tiere,<br />

manchmal über den Großen Geist.<br />

Tatanga Mani, Häuptling der Stoney-Indianer


Baumgedichte<br />

Friederike Kempner<br />

Es grünen <strong>die</strong> Bäume des Waldes<br />

Es grünen <strong>die</strong> Bäume des Waldes,<br />

Es kündigt der Frühling sich an,<br />

Hinweg mit dem frostigen Winter,<br />

Der Frühling ist ein sanfter Mann!<br />

Die langen goldenen Strahlen,<br />

Sie sind <strong>wie</strong> ein langes Haar!<br />

Die Veilchen im tiefen Grase<br />

Sind blau, <strong>wie</strong> ein Augenpaar!<br />

Christian Morgenstern<br />

Der Purzelbaum<br />

Ein Purzelbaum trat vor mich hin<br />

und sagte: „Du nur siehst mich<br />

und weißt, was für ein Baum ich bin:<br />

Ich schieße nicht, man schießt mich.<br />

Und trag' ich Frucht? Ich glaube kaum;<br />

auch bin ich nicht verwurzelt.<br />

Ich bin nur noch ein Purzeltraum,<br />

sobald ich hingepurzelt."<br />

Je nun, so sprach ich, bester Sc<strong>hat</strong>z,<br />

du bist doch klug und siehst uns;<br />

nun, auch für uns besteht der Satz:<br />

wir schießen nicht, es schießt uns.<br />

Auch Wurzeln treibt man nicht so bald,<br />

und Früchte nun erst recht nicht.<br />

Geh heim in deinen Purzelwald,<br />

und lästre dein Geschlecht nicht.<br />

Die Natur als Atelier<br />

27


Die Natur als Atelier<br />

28<br />

WORT_SCHATZ<br />

abschneiden<br />

Abstammung<br />

absterben<br />

Abzweigung<br />

Arbeitszweig<br />

Astgabel<br />

Astloch<br />

astrein<br />

Astwerk<br />

<strong>aus</strong>schlagen<br />

<strong>aus</strong>treiben<br />

Axt<br />

Baum der Erkenntnis<br />

Baumallee<br />

Baumgeister<br />

Baumgrenze<br />

Baumh<strong>aus</strong><br />

Baumhöhle<br />

Baumkrone<br />

baumlang<br />

Baumringe<br />

Baumschule<br />

Baumstamm<br />

Baumstumpf<br />

Baumwurzeln<br />

Birkenreisig<br />

blühen<br />

Blütenzweig<br />

Borke<br />

Borkenkäfer<br />

Brennholz<br />

fällen<br />

Familienzweig<br />

Feuerholz<br />

Spielbrett<br />

Stammbaum<br />

Stammhalter<br />

stämmig<br />

Stephan Zweig<br />

Stockbett<br />

Stöckelschuh<br />

Stockente<br />

stocksauer<br />

stocksteif<br />

stocktaub<br />

Streichholz<br />

Taktstock<br />

Tannenbaum<br />

Tannenzweig<br />

tragen<br />

umhauen<br />

Unterholz<br />

Verästelung<br />

verkrüppelt<br />

verwachsen<br />

verwurzelt<br />

Verzweigung<br />

Weihnachtsbaum<br />

Weltbaum<br />

Wirtschaftszweig<br />

Wünschelrute<br />

Wurzelpeter<br />

Wurzelwerk<br />

Wurzelzwerg<br />

Zweiglein<br />

Zweigstelle<br />

Geäst<br />

Gehölz<br />

Gezweig<br />

Grundstock<br />

Holzfäller<br />

Holzkopf<br />

Holzmöbel<br />

Holzwurm<br />

Industriezweig<br />

Jungbaum<br />

Kerbe<br />

Kiefernzweig<br />

Kletterbaum<br />

knorrig<br />

Kratzbaum<br />

Krückstock<br />

Lebensbaum<br />

Maibaum<br />

Mastbaum<br />

Mistelzweig<br />

morsch<br />

Motorsäge<br />

Obstbaum<br />

Para<strong>die</strong>sbaum<br />

Parasit<br />

Purzelbaum<br />

Reisigbesen<br />

Restholz<br />

Rinde<br />

Rosenstock<br />

schlägern<br />

Schlagstock<br />

Schwemmholz<br />

Spazierstock


WORT_SCHATZ Die Natur als Atelier<br />

Redensarten und Redewendungen<br />

auf dem Holzweg sein<br />

auf keinen grünen Zweig kommen<br />

<strong>aus</strong> dem gleichen Holz geschnitzt<br />

ein Brett vorm Kopf haben<br />

das Problem an der Wurzel packen<br />

den Ast absägen, auf dem man sitzt<br />

ein Kerl <strong>wie</strong> ein Baum<br />

etwas auf dem Kerbholz haben<br />

jemandem stockt der Atem<br />

sich einen Ast lachen<br />

sich kein Blatt vor den Mund nehmen<br />

verstockt sein<br />

verwurzelt sein<br />

Wurzeln schlagen<br />

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.<br />

29


Die Natur als Atelier<br />

30


Die Natur als Atelier<br />

Steine<br />

31


Die Natur als Atelier<br />

32<br />

LAND ART<br />

Georg Bydlinski<br />

Hinwendung zu den Steinen<br />

Ich trage einen Stein<br />

lerne ihn kennen<br />

Der Stein erwärmt sich<br />

in meiner F<strong>aus</strong>t<br />

Wir Menschen<br />

achten<br />

<strong>die</strong> Steine<br />

gering<br />

Nur weil wir denken<br />

<strong>die</strong> Steine sind tot<br />

nur weil wir denken<br />

wir leben<br />

Mittags<br />

wenn der Stein keinen Sc<strong>hat</strong>ten wirft<br />

im Stein sein<br />

abends im Stein und im Sc<strong>hat</strong>ten<br />

Der vor Nässe<br />

glänzende Stein<br />

Der Regen<br />

der ihm <strong>die</strong> <strong>Farbe</strong> gab<br />

Steine sind Gedichte<br />

Innen<br />

im Stein<br />

schläft Licht<br />

Der Stein ist ein Einsiedler<br />

und seine eigene<br />

Kl<strong>aus</strong>e<br />

Ich hab mit einem Stein gesprochen<br />

meine Finger mit seiner F<strong>aus</strong>t<br />

mein Schweigen<br />

mit seinem


Steinbiografien<br />

Mein Lebensraum<br />

Hallo, ich bin ein Stein vom Dobratsch! Früher<br />

war ich natürlich größer. Ein Wanderer stieg<br />

mir eines Tages auf <strong>die</strong> Nase, da brach ich<br />

entzwei. Die zweite Hälfte lag lange Zeit<br />

neben mir.<br />

Vor ein paar Jahren landete ich hier vor der HS 5. Eine Frau hob mich auf und legte<br />

mich in einen Sack. Später nahm sie mich <strong>wie</strong>der her<strong>aus</strong>, legte mich auf einen Tisch<br />

und deckte mich zu.<br />

Bald kamen viele Kinder. Ein Bub wählte mich. Ich wurde gedreht und bestaunt. Und<br />

jetzt liege ich da auf einem Blatt und genieße <strong>die</strong> Sonne.<br />

Stephan Glantschnig, HS 5 Villach<br />

Mein Lebensweg<br />

<strong>Meine</strong> Geschichte beginnt, als im Jahre 1348<br />

das große Erdbeben stattfand. Ich lag ganz<br />

still in einem Tal am Dobratsch. Eines Nachts<br />

bebte es. Ich dachte, das wäre nur Einbildung,<br />

doch mein Nachbar meinte, es bebe schon<br />

eine ganze Weile. Auf einmal spaltete sich<br />

neben mir ein Steinblock. Unruhig wälzte ich mich hin und her. Da, plötzlich ein Ruck,<br />

und mein Nachbar, ein uralter Stein, sagte: „Das hab ich mir gedacht! Jetzt werden<br />

wir hinabstürzen und irgendwo landen!“ Nun merkte ich erst, dass wir uns schon der<br />

Schlucht näherten. Wir rollten bereits! Auf einmal war ich nicht mehr am Stein-<br />

brocken, sondern ich flog selbst. Unsanft landete ich, doch <strong>die</strong> Reise war noch nicht<br />

zu Ende, denn ich rollte weiter, direkt auf einen Stein zu. Mit einem gewaltigen Satz<br />

landete ich auf dem Ast eines Baumes. Und da liege ich heute noch!<br />

Schüler, HS 5 Villach<br />

Die Natur als Atelier<br />

33


34<br />

Die Natur als Atelier<br />

WORT_SCHATZ<br />

Bachstein<br />

Backstein<br />

brüchig<br />

bunt<br />

dunkel<br />

durchsichtig<br />

Eckstein<br />

Edelstein<br />

Fels<br />

funkelnd<br />

Gallenstein<br />

Gedenkstein<br />

gefurcht<br />

geritzt<br />

Geröll<br />

geschliffen<br />

Gesteinsmasse<br />

gestreift<br />

glatt<br />

glitschig<br />

glitzernd<br />

glühen<br />

Grabstein<br />

gravieren<br />

Gravur<br />

Handschmeichler<br />

heiß<br />

hell<br />

kalt<br />

Kieselstein<br />

Kristall<br />

Lava<br />

leicht<br />

Marmor<br />

Steingarten<br />

Steingut<br />

steinhart<br />

Steinhauer<br />

Steinhaufen<br />

Steinh<strong>aus</strong><br />

steinigen<br />

Steinkauz<br />

Steinkohle<br />

Steinlawine<br />

Steinmandl<br />

Steinmarder<br />

Steinmauer<br />

Steinmetz<br />

Steinobst<br />

Steinpilz<br />

Steinschlag<br />

Steinschleuder<br />

Steintafel<br />

Steinwall<br />

Steinwerkzeug<br />

Steinwurf<br />

Steinwüste<br />

Steinzeit<br />

steinzeitlich<br />

transparent<br />

versteinert<br />

Versteinerung<br />

warm<br />

Weinstein<br />

Zahnstein<br />

zersplittert<br />

Moräne<br />

Mosaikstein<br />

nass<br />

Nierenstein<br />

poliert<br />

rau<br />

rissig<br />

rund<br />

schillernd<br />

Schlussstein<br />

Schmuckstein<br />

Schotter<br />

schroff<br />

schwer<br />

Skulptur<br />

Spielstein<br />

Steinadler<br />

steinalt<br />

Steinbank<br />

Steinbau<br />

Steinblock<br />

Steinbock<br />

Steinboden<br />

Steinbohrer<br />

Steinbrech<br />

Steinbrecher<br />

Steinbrocken<br />

Steinbruch<br />

Steinbutt<br />

Steindruck<br />

Steinernes Meer<br />

Steinfliese<br />

Steinformation<br />

Steinfrucht


WORT_SCHATZ<br />

Redensarten und Redewendungen<br />

den ersten Stein werfen<br />

den Stein ins Rollen bringen<br />

ein Herz <strong>aus</strong> Stein haben<br />

ein Tropfen auf dem heißen Stein<br />

einen Meilenstein markieren<br />

einen Stein im Brett haben<br />

in Stein gehauen/gemeißelt<br />

jeden Stein umdrehen<br />

keinen Stein auf dem anderen belassen<br />

nur einen Steinwurf entfernt sein<br />

Stein der Weisen<br />

Stein des Anstoßes<br />

Stein für Stein aufeinander legen<br />

Stein und Bein<br />

steinreich sein<br />

steter Tropfen höhlt den Stein<br />

über Stock und Stein<br />

von einem Stein getroffen<br />

<strong>wie</strong> ein Stein schlafen<br />

Aus einem Kieselstein kann man keinen Diamanten schleifen.<br />

Wer im Glash<strong>aus</strong> sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.<br />

Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.<br />

Die Natur als Atelier<br />

35


Die Natur als Atelier<br />

36


Die Natur als Atelier<br />

Wasser<br />

37


Die Natur als Atelier<br />

38<br />

Wasser-Gedichte<br />

Ein gemütlicher Regentag<br />

Draußen ist es heute nass und kühl.<br />

Der Himmel ist grau und ungemütlich.<br />

Sanft fallen <strong>die</strong> Tropfen in den Teich<br />

und erzeugen große Kreise.<br />

Nachdenklich liege ich in meinem Bett.<br />

Ich höre <strong>die</strong> Autos surren<br />

und den Wald r<strong>aus</strong>chen.<br />

Stumm beobachte ich,<br />

<strong>wie</strong> <strong>die</strong> Tropfen aufs Fenstersims knallen.<br />

Traurig denke ich an meine Katze Susi.<br />

Langsam fallen mir <strong>die</strong> Augen zu.<br />

Ich träume von einem leuchtenden, neuen Regenschirm.<br />

Als ich am nächsten Morgen erwache,<br />

lacht mir <strong>die</strong> Sonne <strong>wie</strong>der ins Gesicht.<br />

Voller Freude stehe ich auf und gehe in <strong>die</strong> Schule.<br />

Julia Lampel, HS 5 Villach<br />

Regenwetter<br />

Ich bin fürs Regenwetter,<br />

denn mir tut es gut.<br />

Wenn es stark regnet,<br />

hüpf ich gerne mit Gummistiefeln<br />

in <strong>die</strong> großen Pfützen.<br />

Mir macht das kalte Regenwetter nichts <strong>aus</strong>.<br />

Die dicken <strong>Wolke</strong>n am Himmel sehen gut <strong>aus</strong>.<br />

Anton Latritsch, HS 5 Villach


Wasser-Gedichte<br />

Der Regen – der Kringelmaler<br />

Der Regen malt Kringel in den Teich -<br />

mit einer angenehmen, traurigen Ruhe<br />

und gleichmäßigem R<strong>aus</strong>chen.<br />

Er macht den Himmel grau,<br />

nebelig und ruhig.<br />

Ich spüre Freiheit und Frieden.<br />

Christine Lampel, HS 5 Villach<br />

Der nervende Regen<br />

Die Fenster sind angelaufen,<br />

man kann nichts sehen.<br />

Alle Autos hupen,<br />

Autoreifen zischen fürchterlich.<br />

Der Regen plätschert laut auf das Dach,<br />

Wasser tröpfelt von der Wand herunter.<br />

Ich kann nicht einschlafen.<br />

Andreas Hechel, HS 5 Villach<br />

Ein verschlafener Morgen<br />

Mit Schirm und Gummistiefeln ging ich los.<br />

Neben mir <strong>die</strong> zischenden Autoreifen<br />

und das Geräusch eines Kinderwagens.<br />

Noch halb verschlafen erreiche ich<br />

<strong>die</strong> Haltestelle<br />

und im Stillen frage ich mich:<br />

Warum muss das nur so sein?<br />

Bianca Promberger, HS 5 Villach<br />

Die Natur als Atelier<br />

39


Die Natur als Atelier<br />

40<br />

Bilder als Schreibimpulse<br />

Astrid Wagner<br />

Galerierundgang<br />

Betrachten der aufgelegten Bilder<br />

Auswählen eines Bildes<br />

Assoziationen zum Bild notieren:<br />

Was könnte das sein?<br />

Es <strong>sieht</strong> <strong>aus</strong> <strong>wie</strong> …<br />

Was tut es?<br />

Was sagt / denkt es?<br />

Gestalten des Bildes nach eigenen Ideen (Bleistifte, Buntstifte, Filzstifte)<br />

Erfinden von Angaben <strong>wie</strong> in einem Tierlexikon:<br />

Name, Gattung, Aussehen, Lebensraum, Nahrung,<br />

Fortbewegung, Fortpflanzung, Verhalten, Merkmale,<br />

Besonderheiten<br />

Weiterarbeit an den Texten in Partnerarbeit (z.B. mit der Textlupe)<br />

Überarbeiten des Textes<br />

Auflegen der Blätter – Galerierundgang<br />

Vorbereitung auf das Vorlesen der Texte<br />

Vorlesen (z.B. <strong>wie</strong> im Museum vor einem Schaubild)


Schneewesen<br />

Flammenengel Nr. 007<br />

Er ist ein schläfriger, fauler und unzurechnungsfähiger<br />

Agentenengel. Er ist keine<br />

Konkurrenz für James Bond. Er <strong>hat</strong> blaue<br />

Augen und seine lockigen Haare sind silbrig.<br />

Er ist 1,20 Meter groß und seine Flügel und<br />

sein Gewand sind <strong>aus</strong> Flammen. Meistens<br />

ist ihm schlecht vor Übelkeit wegen seiner<br />

Anstrengungen als Agent.<br />

Er lebt am geheimsten Ort der Welt, nämlich im Himmel für Agenten.<br />

Andreas Mossier, HS 5 Villach<br />

Wurzelfresser<br />

Name: Wurzelfresser<br />

<strong>Farbe</strong>: grau-weiß<br />

Wohnort: Er lebt am Nordpol<br />

Alter: 1.200 Jahre (kann bis zu 4.000 Jahre<br />

alt werden)<br />

Er lebt am Nordpol, weil man ihn vor vielen Jahren dort <strong>aus</strong>gesetzt <strong>hat</strong>. Zuerst gab es<br />

für den Wurzelfresser keine Chancen zu überleben, aber dann wuchs <strong>die</strong>sem Tier<br />

innerhalb von vielen Jahren eine dicke, wärmende Pelzschicht.<br />

Am liebsten frisst der Wurzelfresser Wurzeln und Moos.<br />

Schülerin, HS 5 Villach<br />

Wintergestalt<br />

Name: Kakadu<br />

Größe 47 cm<br />

<strong>Farbe</strong>: rot<br />

Flügel: blau<br />

Lebenserwartung: 4 – 6 Jahre<br />

Augen himmelblau<br />

Zu finden: den ganzen Winter<br />

Sie leben in Europa, Amerika und im Himalayagebiet.<br />

Diese Vögel gibt es seit 59 Jahren.<br />

Sie fallen plötzlich vom Baum.<br />

Sie lieben den Winter, werden zu Sc<strong>hat</strong>ten und sind wunderschön.<br />

Sie werden nicht gejagt, nur gesucht!<br />

Kevin Vais, HS 5 Villach<br />

Die Natur als Atelier<br />

41


Die Natur als Atelier<br />

42<br />

Schneewesen<br />

Der Holzknacker<br />

Name: Holzknacker<br />

<strong>Farbe</strong>: blau<br />

Alter: 90.000 Jahre<br />

Wohnort: Meistens finden wir ihn im Winter<br />

Nahrung: Am liebsten Holz<br />

Größe: 79 cm<br />

Delfa Misiæ, HS 5 Villach<br />

Menschenfresser<br />

Menschenfresser ist eine seltene Schlange.<br />

Sie wird zur schlimmsten Schlangenart gezählt.<br />

Sie wird ca. 5 Jahre alt und 5 m lang.<br />

Die Maulbreite der Schlange ist 10 cm.<br />

Die <strong>Farbe</strong> der Schlange ist rot und grün.<br />

Sie frisst drei Menschen am Tag. Einen Menschen in der Früh, einen zu Mittag und<br />

einen am Abend.<br />

Pass auf, sonst frisst sie dich!!!<br />

Thomas Tantscher, HS 5 Villach<br />

Holzfresser<br />

Holzfresser sind sehr selten.<br />

Hauptsächlich fressen sie Holz,<br />

doch wenn sie kein Holz finden,<br />

dann fressen sie auch Gras.<br />

Das kann man auch an ihrer <strong>Farbe</strong> erkennen.<br />

Hat er Gras gefressen, wird er langsam grün (<strong>wie</strong> im Bild), und wenn er Holz gefressen<br />

<strong>hat</strong>, wird er langsam braun.<br />

Am häufigsten findet man sie im Winter, denn in den restlichen Jahreszeiten halten<br />

sie Winterstarre unter der Erde.<br />

Marion Montiel, HS 5 Villach


Die Sprache des Meeres<br />

Siegline Jug<br />

Am Strand zerfließen<br />

<strong>die</strong> Wellen<br />

Schreiben sich ein<br />

und löschen sich <strong>aus</strong><br />

Immer aufs Neue<br />

spülen sie ihre<br />

Botschaft an Land<br />

Erzählen vom Sturm<br />

Legen Tang <strong>aus</strong><br />

Verteilen Muscheln<br />

Schleifen Bruchglas<br />

zu runden Augen<br />

Polieren Tonstücke<br />

für Sammlerhände<br />

Dazwischen streuen<br />

sie Unrat<br />

Ein gelbes<br />

Spielzeugboot<br />

erzählt von Verlust<br />

Allein<br />

Der Finder freut sich<br />

Die Natur als Atelier<br />

43


WORT_SCHATZ<br />

Abwasser<br />

Bach<br />

benetzen<br />

bespritzen<br />

blubbern<br />

Eis<br />

Eisbrecher<br />

eisig<br />

Eiszapfen<br />

fließen<br />

Fluss<br />

gießen<br />

Gießkanne<br />

Heilwasser<br />

Meer<br />

Mineralwasser<br />

Pfütze<br />

platschen<br />

plätschern<br />

prusten<br />

Quelle<br />

Rasierwasser<br />

Regentonne<br />

reißend<br />

rinnen<br />

Rinnsal<br />

Schnee<br />

Schneeflocken<br />

Schneemann<br />

Schneeverwehung<br />

schütten<br />

See<br />

Seerose<br />

sprengen<br />

Wasserläufer<br />

Wasserleitung<br />

Wasserlilie<br />

wasserlöslich<br />

Wassermangel<br />

Wassermann<br />

Wassermelone<br />

wässern<br />

Wasseroberfläche<br />

Wasserpflanze<br />

Wasserpistole<br />

Wasserratte<br />

wasserreich<br />

Wasserschaden<br />

Wasserscheide<br />

wasserscheu<br />

Wasserschi<br />

Wasserschlange<br />

Wasserschwall<br />

Wasserspiegel<br />

Wassersport<br />

Wasserstelle<br />

wasserstoffblond<br />

Wasserstrahl<br />

Wasserstraße<br />

Wassertank<br />

Wassertemperatur<br />

Wassertiefe<br />

Wassertropfen<br />

Wasserwaage<br />

waschecht<br />

waten<br />

sprudeln<br />

Spülwasser<br />

Strom<br />

strömen<br />

Teich<br />

tosen<br />

tröpfeln<br />

überfluten<br />

Überschwemmung<br />

versickern<br />

waschelnass<br />

waschen<br />

Wäschestrick<br />

Wäschekorb<br />

Waschlappen<br />

Wasser lassen<br />

wasserabstoßend<br />

wasserarm<br />

Wasserball<br />

Wasserbett<br />

Wasserbüffel<br />

Wasserdampf<br />

wasserdicht<br />

Wassereimer<br />

Wasserfall<br />

Wasserfarbe<br />

wasserfest<br />

Wasserflugzeug<br />

Wasserglas<br />

Wassergraben<br />

Wasserhuhn<br />

Wasserkessel<br />

Wasserkopf<br />

Wasserlache<br />

44<br />

Die Natur als Atelier


WORT_SCHATZ<br />

Redensarten und Redewendungen<br />

auch nur mit Wasser kochen<br />

auf dem Trockenen sitzen<br />

bis dahin rinnt noch viel Wasser den Berg hinunter<br />

Blut und Wasser schwitzen<br />

das Eis brechen<br />

das Kind mit dem Bade <strong>aus</strong>schütten<br />

das sind kleine Fische<br />

das Wasser steht bis zum Hals<br />

ein Gesicht machen <strong>wie</strong> drei Tage Regenwetter<br />

ein Schiff zu Wasser lassen<br />

ein stilles Wasser<br />

gegen den Strom schwimmen<br />

gesund sein <strong>wie</strong> ein Fisch im Wasser<br />

ins kalte Wasser geworfen werden<br />

ins Wasser fallen<br />

jemandem das Wasser abgraben<br />

jemandem den Kopf waschen<br />

jemandem nicht das Wasser reichen können<br />

kein Wässerchen trüben<br />

mir läuft das Wasser im Mund zusammen<br />

mit allen Wassern gewaschen<br />

nahe am Wasser gebaut sein<br />

Rotz und Wasser heulen<br />

sein Wasser abschlagen<br />

sich kaum über Wasser halten können<br />

steter Tropfen höhlt den Stein<br />

stille Wasser sind tief<br />

über <strong>die</strong> Ufer treten<br />

unter Wasser stehen<br />

vom Regen in <strong>die</strong> Traufe kommen<br />

von Brot und Wasser leben<br />

Wasser auf jemandes Mühle sein<br />

Wasser predigen und Wein trinken<br />

<strong>wie</strong> Feuer und Wasser sein<br />

zu Wasser und zu Lande reisen<br />

Die Natur als Atelier<br />

45


Die Natur als Atelier<br />

46


Die Natur als Atelier<br />

<strong>Wolke</strong>n<br />

47


Die Natur als Atelier<br />

48<br />

LAND ART<br />

Sieglinde Jug<br />

<strong>Wolke</strong>nkino<br />

Ein Elefant<br />

schält sich<br />

<strong>aus</strong> dem Grau.<br />

Schau!<br />

Pst!<br />

Ein Schaf<br />

hüpft<br />

<strong>aus</strong> dem Weiß.<br />

Sei leis!<br />

Ich zähle zig Tiger.<br />

Ich bin der Sieger!<br />

Ach was!<br />

Guck mal her!<br />

Dort steht<br />

ein Bär.<br />

Wow!<br />

Die Kinder<br />

staunen<br />

und liegen flach.<br />

Ach!<br />

Wie schön doch<br />

der Himmel ist.<br />

Herrlich!<br />

Ich bin glücklich.<br />

Ich auch.<br />

Ehrlich!


Schreibwerkstatt: <strong>Wolke</strong>n<br />

Astrid Wagner<br />

Vorbereitung des Raumes<br />

Tische und Stühle <strong>aus</strong> Klasse entfernen, nach Anzahl der<br />

TeilnehmerInnen gefaltete Tücher als Sitzkissen kreisförmig<br />

anordnen, auf jedes Tuch ein leeres Etikett zum Gestalten von Namenskärtchen<br />

platzieren, in der Raummitte eine Flieswolke drapieren und darauf <strong>Wolke</strong>nfoto-<br />

grafien zur Auswahl auflegen, 2 Stifteköcher mit Farb- oder Filzstiften bereitstellen,<br />

lange Papierstreifen an Fenster kleben (z.B. Kassenrollen in ca. 2m Länge<br />

geschnitten), verschiedene bunte Papiere auf einem Tisch bereit stellen.<br />

1. Gehen durch den Raum, einen Sitzplatz <strong>aus</strong>wählen<br />

2. Begrüßung im Sitzkreis<br />

Namenskärtchen individuell gestalten und mit einem <strong>die</strong> jeweilige Person näher<br />

beschreibenden Symbol versehen, gut sichtbar anheften<br />

Umhergehen und Symbole betrachten, über Bedeutung sprechen, gibt es<br />

Übereinstimmungen?<br />

Sitzkreis, Besprechung der Werkstatt-Regeln: Umgang mit Materialien,<br />

Arbeitsformen, gegenseitige Unterstützung, unterschiedliche Lösungen, Mut zu<br />

eigenen Ideen<br />

3. <strong>Wolke</strong>ngalerie<br />

<strong>Wolke</strong>nfotografien auf Flieswolke in der Raummitte auflegen<br />

Galerierundgang, Bilder betrachten, ein <strong>Wolke</strong>nbild <strong>aus</strong>wählen, zum eigenen Tuch<br />

zurückkehren (überzählige Bilder wegräumen)<br />

Bequeme Haltung auf dem eigenen Tuch einnehmen, Bild genau betrachten<br />

Was ist erkennbar? Welche Stimmung, welche <strong>Farbe</strong>n herrschen vor? Woran erinnert<br />

das Bild?<br />

4. Fantasiereise<br />

Bequeme, liegende Haltung auf dem Tuch<br />

Augen geschlossen<br />

Text siehe Beiblatt!<br />

5. Eindrücke der Fantasiereise in Stichwörtern auf Papierrolle notieren<br />

Papierrolle vom Fenster „pflücken“, Wörter/Wortgruppen/Sätze/direkte<br />

Reden/Geräusche notieren<br />

Blitzlichtrunde, 3 – 5 besonders wichtige Notizen einrahmen, Beispiele nennen,<br />

besondere Wörter an der Tafel/Flipchart festhalten<br />

Die Natur als Atelier<br />

49


Die Natur als Atelier Schreibwerkstatt <strong>Wolke</strong>n<br />

50<br />

6. Aust<strong>aus</strong>ch in Partnerarbeit<br />

Stationen der Fantasiereise, Begegnungen, Erlebnisse, …<br />

Evt. vorbereitete und auf Kärtchen geschriebene Gefühlsadjektive zur Auswahl<br />

bereitstellen<br />

Besonders treffende, neue Wörter und Zusammensetzungen erfinden (Demonstration<br />

an der Tafel: watteweich, Watteschaum, Schaumberge, wehende Schleier, fliegende<br />

Schafe, …)<br />

7. Feedbackrunde<br />

Ideen an der Tafel/Flipchart notieren<br />

8. Wörter und Sätze in eine Ordnung bringen<br />

Ausgewählte Wörter/Wortgruppen/Sätze auf Streifen schreiben<br />

Verschiedene Anordnung der Streifen durch Verschieben <strong>aus</strong>probieren, leise<br />

<strong>aus</strong>sprechen, endgültige Form festlegen, Korrekturen vornehmen<br />

Text nach Plan als Angebot (siehe Beilage!)<br />

9. Bild zum Text anfertigen<br />

Papiere schneiden, falten, reißen, kleben, … und mit Text kombinieren<br />

10. Präsentationsform finden<br />

Tücher als <strong>Wolke</strong>n formen<br />

Tücher als Rahmen für das eigene Bild<br />

Texte vorlesen, mit Geräuschen untermalen, darstellen, …<br />

Gemeinschaftswolke <strong>aus</strong> allen Tüchern gestalten<br />

Ergebnisse fotografieren<br />

11. <strong>Wolke</strong>nbild im Kleinformat<br />

Aussuchen und als Geschenk für evt. Weiterarbeit mitnehmen<br />

M A T E R I A L<br />

Flies<br />

Papierrollen, Tixo<br />

A4 Papier in verschiedenen <strong>Farbe</strong>n<br />

Etiketten<br />

Scheren<br />

Fantasiereise<br />

<strong>Wolke</strong>nbilder groß und klein<br />

Papierstreifen<br />

Transparentpapier<br />

Filz-, Farb-, Bleistifte<br />

Klebstoffe<br />

Texte nach Plan


Schreibwerkstatt <strong>Wolke</strong>n Die Natur als Atelier<br />

Fantasiereise<br />

Astrid Wagner<br />

Mach es dir auf deinem Platz bequem und atme ein paar Mal tief durch. Geräusche<br />

von draußen kannst du hören, aber sie stören dich gar nicht.<br />

Schließe nun deine Augen, damit du <strong>die</strong> Bilder, <strong>die</strong> in deiner Fantasie auftauchen, <strong>wie</strong><br />

in einem Film sehen kannst.<br />

Stell dir vor, du verwandelst dich jetzt in <strong>die</strong> <strong>Wolke</strong>, <strong>die</strong> du dir <strong>aus</strong>gesucht hast, und<br />

schwebst lautlos durch das geöffnete Fenster in <strong>die</strong> Luft.<br />

Du kannst als <strong>Wolke</strong> fliegen, wohin du willst. Du kannst dich hoch in <strong>die</strong> Luft tragen<br />

lassen oder nahe am Boden dahin schweben, ganz <strong>wie</strong> du möchtest.<br />

Auch <strong>die</strong> Geschwindigkeit, mit der du dich fortbewegst, kannst du mühelos steuern.<br />

Dieses Gefühl der Schwerelosigkeit ist herrlich und du genießt es in vollen Zügen.<br />

Als <strong>Wolke</strong> kannst du in alle Richtungen sehen.<br />

Wie <strong>sieht</strong> es auf der Erde <strong>aus</strong>?<br />

Was für eine Landschaft kannst du erkennen?<br />

Was geht unter dir vor?<br />

Beobachte aufmerksam, was du von oben alles sehen kannst!<br />

Wen oder was siehst du?<br />

Vielleicht taucht auch über dir oder neben dir etwas Überraschendes auf.<br />

Begegnet dir vielleicht sogar etwas in der Luft?<br />

Was kannst du hören? Woher kommen <strong>die</strong> Geräusche oder Laute? Kannst du sie<br />

verstehen? Sagst du etwas, oder bleibst du stumm und denkst dir deinen Teil?<br />

Wie fühlst du dich als <strong>Wolke</strong>?<br />

Präge dir deine Erlebnisse gut ein, bevor du dich langsam <strong>wie</strong>der auf den Rückweg<br />

machst.<br />

Nimm dir für deine Rückkehr so viel Zeit <strong>wie</strong> du brauchst, und wenn du durch das<br />

geöffnete Fenster <strong>wie</strong>der in <strong>die</strong>sem Raum gelandet bist, atme einmal kräftig ein,<br />

strecke dich und öffne deine Augen.<br />

Bleib auf deinem Platz sitzen und notiere dir auf dem Papierstreifen in Stichwörtern<br />

alles, was du gesehen, gehört, gespürt und erlebt hast. Du hast dafür 5 Minuten Zeit.<br />

51


Die Natur als Atelier Schreibwerkstatt <strong>Wolke</strong>n<br />

52<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Wolke</strong><br />

<strong>hat</strong> <strong>die</strong> <strong>Farbe</strong><br />

<strong>sieht</strong> <strong>aus</strong> <strong>wie</strong><br />

<strong>schmeckt</strong> <strong>wie</strong><br />

<strong>riecht</strong> <strong>wie</strong><br />

hört sich an <strong>wie</strong><br />

sie macht <strong>aus</strong> mir<br />

Vgl. Karin Grabmüller: Gefühle. In: Interkulturelles Lernen Deutsch, 6. Schulstufe, Bd.3, hrsg.v.BMUK, Abt.V/5, Wien 1994, S.33


Schreibwerkstatt <strong>Wolke</strong>n<br />

Ich denke oft an <strong>Wolke</strong>n,<br />

weil sie etwas Wunderbares sind.<br />

Sie sind so kuschelig, warm, weich …<br />

<strong>Wolke</strong>n sind etwas Besonderes!<br />

Man kann sie stundenlang beobachten.<br />

Sie ändern ihre <strong>Farbe</strong>.<br />

<strong>Wolke</strong>n sind rot, blau, weiß, orange …<br />

Sie ändern auch ihre Form.<br />

Wenn du in der Wiese liegst<br />

und zu den <strong>Wolke</strong>n sch<strong>aus</strong>t,<br />

siehst du manchmal einen Hund oder Dinge,<br />

<strong>die</strong> es in Wirklichkeit gar nicht gibt!<br />

Manchmal fliegt auch ein Flugzeug durch <strong>die</strong> <strong>Wolke</strong>n<br />

und hinterlässt eine lange, kurvige <strong>Wolke</strong>nlinie.<br />

Wenn ich in der Schule sitze,<br />

<strong>aus</strong> dem Fenster schaue<br />

und <strong>Wolke</strong>n sehe,<br />

wünsche ich mir immer,<br />

in den watteweichen <strong>Wolke</strong>n zu sitzen<br />

und den ganzen Stress zu vergessen.<br />

Ich höre ruhige Musik und lese ein Buch.<br />

<strong>Wolke</strong>n können sich auch auflösen …<br />

Alicia und Maria, HS 5 Villach<br />

Die Natur als Atelier<br />

53


WORT_SCHATZ<br />

b<strong>aus</strong>chig<br />

bedeckt<br />

bedrohlich<br />

bewölkt<br />

blau<br />

bleiern<br />

Blitz<br />

Blitzableiter<br />

blitzartig<br />

blitzblank<br />

blitzblau<br />

blitzen<br />

Blitzlicht<br />

blitzsauber<br />

blitzschnell<br />

Donner<br />

Donnergott<br />

Donnerkeil<br />

donnern<br />

Donnerschlag<br />

Donnerwetter<br />

dräuen<br />

Duftwolke<br />

dunkel<br />

Dunstwolke<br />

Fata Morgana<br />

Federwolke<br />

finster<br />

Firmament<br />

fl<strong>aus</strong>chig<br />

Gewitterwolke<br />

gießen<br />

Gießkanne<br />

Regenhaut<br />

Regenmantel<br />

regennass<br />

regenreich<br />

Regenrinne<br />

Regentag<br />

Regentonne<br />

Regenwetter<br />

regnen<br />

Schäfchenwolke<br />

Schirm<br />

schneien<br />

schwarz<br />

sonnig<br />

Staubwolke<br />

strömen<br />

tröpfeln<br />

trüb<br />

türmen<br />

weich<br />

weiß<br />

Wölkchen<br />

<strong>Wolke</strong>nbruch<br />

<strong>Wolke</strong>ndecke<br />

<strong>Wolke</strong>ngebilde<br />

<strong>Wolke</strong>nh<strong>aus</strong><br />

<strong>Wolke</strong>nkratzer<br />

<strong>Wolke</strong>nkuckucksheim<br />

wolkenlos<br />

<strong>Wolke</strong>nschauer<br />

<strong>Wolke</strong>nturm<br />

<strong>Wolke</strong>nwand<br />

wolkig<br />

grau<br />

Graupel<br />

graupeln<br />

Graupelwetter<br />

Hagel<br />

Hagelkörner<br />

Hagelschauer<br />

Hagelschlag<br />

Hagelschloße<br />

Haufenwolke<br />

Himmel<br />

Himmelsbogen<br />

himmelhoch<br />

himmelschreiend<br />

Himmelskörper<br />

Himmelsleiter<br />

Himmelszelt<br />

himmelweit<br />

himmlisch<br />

Horizont<br />

Luftgebilde<br />

nieseln<br />

Rauchwolke<br />

Regen<br />

regenarm<br />

Regenbogen<br />

Regenbogenhaut<br />

Regenbogenpresse<br />

Regencape<br />

Regendach<br />

regendicht<br />

regendurchlässig<br />

Regenguss<br />

54<br />

Die Natur als Atelier


WORT_SCHATZ<br />

Redensarten und Redewendungen<br />

bei Sturm und Regen<br />

bei Wind und Wetter<br />

den Wind <strong>aus</strong> den Segeln nehmen<br />

ein Sturm im Wasserglas<br />

frischen Wind um <strong>die</strong> Nase wehen lassen<br />

gegen den Wind ankämpfen<br />

gegen etwas Sturm laufen<br />

in den Wind schlagen<br />

in den Wind schreiben<br />

schnell <strong>wie</strong> der Wind<br />

sich drehen <strong>wie</strong> ein Blatt im Wind<br />

tief Luft holen<br />

viel Wind um nichts machen<br />

von etwas Wind bekommen<br />

Warnungen in den Wind schlagen<br />

woher der Wind weht<br />

zum Sturm blasen<br />

Die Luft ist rein.<br />

Es herrscht dicke Luft.<br />

Es weht ein frischer Wind.<br />

Es weht ein scharfer Wind.<br />

Jetzt weht ein anderer Wind.<br />

Die Natur als Atelier<br />

63


Die Natur als Atelier<br />

56


Die Natur als Atelier<br />

Luft<br />

57


Die Natur als Atelier<br />

58<br />

LAND ART<br />

Sieglinde Jug<br />

Luftikus<br />

Ich schaukle und gaukle im Wind,<br />

betrachte von oben <strong>die</strong> Welt.<br />

Das Kind, das mich in Händen hält,<br />

läuft über <strong>die</strong> Felder geschwind.<br />

Ich drehe mich und taumle,<br />

verliere an Höhe und baumle<br />

zwischen zwei hohen Bäumen,<br />

<strong>die</strong> vom Reiß<strong>aus</strong>nehmen träumen.<br />

Das Kind, es jauchzt und hält mich fest,<br />

zieht an der Schnur im Fallen.<br />

Schau eben noch ins Vogelnest,<br />

schon glaub ich aufzuprallen.<br />

Da kommt der Wind und hebt mich an.<br />

Das Kind ist aufgesprungen.<br />

Wie schnell es <strong>wie</strong>der laufen kann!<br />

Der Start ist doch gelungen!


FLUGPOST - ...geschrieben, gebaut, geflogen<br />

Anna Rubin<br />

Bei <strong>die</strong>ser FLUGPOST handelt es sich um ein A4-großes Papier, das durch Falten,<br />

Kleben und durch <strong>die</strong> Zugabe von 2 Zahnstochern, 2 Krepppapierbändern und einer<br />

Schnur zum flugtauglichen Schriftstück wird (siehe Fotos).<br />

In der Drachen-Kultur weltweit wurden und werden Drachen als Botschafter und als<br />

Übermittler von Wünschen verwendet. So kann <strong>die</strong>se FLUGPOST Wunschzettel, Brief,<br />

und Übermittler( von Nachrichten, Gedichten, Haikus u.a.) sein. Das Schreiben der<br />

FLUGPOST kann in lesbarer Form oder grafisch, dicht gedrängt und mehrschichtig<br />

gestaltet werden.<br />

M A T E R I A L<br />

A4 Kopierpapier (Kopiervorlage!)<br />

Zahnstocher<br />

Klebeband<br />

Buntes Krepppapier (in ca. 1,5 cm breite Bänder geschnitten)<br />

Feste Baumwoll- oder Nylonschnur (Flugleine)<br />

Karton (für <strong>die</strong> Flugleine zum Herumwickeln)<br />

Die Rückseite des Drachens ist mit Hilfslinien versehen, <strong>die</strong> Vorderseite ist frei für <strong>die</strong><br />

individuelle Gestaltung.<br />

SCHRITT 1 + 2<br />

SCHRITT 3<br />

Die obere Kante wird entlang<br />

der Linien 2x umgefaltet.<br />

SCHRITT 4<br />

Das A4 große Papier wird entlang der Linie in der Mitte gefaltet.<br />

Mit einem langen Stück Klebeband werden der<br />

umgefaltete Rand und der Zahnstocher, der zuerst<br />

mittig entlang der Faltung platziert wurde, fixiert.<br />

Die Enden des Klebebandes werden auf <strong>die</strong><br />

Vorderseite umgeschlagen.<br />

Die Natur als Atelier<br />

59


Die Natur als Atelier Flugpost<br />

61<br />

SCHRITT 5<br />

Mit dem zweiten Zahnstocher wird<br />

ein Loch an der mit einem X<br />

markierten Stelle gemacht.<br />

SCHRITT 6<br />

Nun wird <strong>die</strong> Flugleine (Baumwollfaden<br />

aufgewickelt um ein Stück Karton) von der<br />

Vorderseite durch das Loch gefädelt und<br />

an der Mitte des Zahnstochers festgeknotet.<br />

SCHRITT 7<br />

Dann wird der Zahnstocher<br />

auf <strong>die</strong> Hilfslinie geklebt.<br />

SCHRITT 8<br />

Zwei ca. 1,5 cm breite Krepppapierbänder<br />

werden jeweils an den Enden zusammen<br />

gedreht und an den zwei unteren Ecken<br />

des Papiers mit Klebeband festgeklebt.<br />

SCHRITT 9 Mit dem Hefter wird von der Vorderseite <strong>die</strong> mittlere Faltung am<br />

unteren Ende festgeklammert.<br />

Dieser FLUGPOST – Drachen ist für leichten Wind geeignet.


Flugpost Die Natur als Atelier<br />

Asiatische Drachen sind Symbolträger, <strong>die</strong> Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte<br />

<strong>aus</strong>drücken, Botschafter, <strong>die</strong> ins Reich der Ahnen entschwinden. Was heute Sport und<br />

Spiel ist, war auch Mittel zum Zweck. Mit Drachen wurden Feinde geschlagen, Götter<br />

versöhnt, Felder vermessen und Kurtisanen bezaubert. Was vielleicht immer bleiben<br />

wird, ist das Spiel mit dem Wind - das Überwinden von Böen und Luftlöchern, das<br />

Versinken im unendlichen Blau des Himmels. Hat <strong>die</strong>ses Spiel nicht mit der ewigen<br />

Sehnsucht des Menschen zu tun, selbst zu fliegen?<br />

Als Mensch definiert man sich bis zu einem gewissen Grad über den Ort, an dem man<br />

geboren und aufgewachsen ist. Denken und Fühlen stehen wahrscheinlich mit der<br />

Topografie, der Temperatur und der Windrichtung dort in Beziehung.”<br />

Sicht des Drachen<br />

Makoto Oaka<br />

Da es Hänge gibt, <strong>die</strong> mich an <strong>die</strong> Erde fesseln,<br />

kann ich <strong>die</strong> Himmelsleiter erklimmen.<br />

Jedesmal, wenn ich meine Schulter schüttelnd<br />

gegen den Wind wende,<br />

werde ich Stück für Stück tiefer in den<br />

Himmelsschoß gesogen.<br />

Da es Hänge gibt, <strong>die</strong> mich an <strong>die</strong> Erde fesseln,<br />

hängt <strong>die</strong> Erde an meiner Schnur.<br />

Y. Schuhmacher/1986, <strong>aus</strong> “Kunst am Himmel“<br />

H. Murakami/ <strong>aus</strong> „Kafka am Strand“<br />

“In den <strong>Wolke</strong>n sein”<br />

“Den Wunsch verspüren,<br />

Großes zu vollbringen”<br />

61


62<br />

Die Natur als Atelier<br />

WORT_SCHATZ<br />

auffrischen<br />

beißend<br />

beuteln<br />

blasen<br />

Blizzard<br />

Bö<br />

Bora<br />

Brise<br />

drehen<br />

eisig<br />

fahren<br />

Fallwind<br />

fegen<br />

flattern<br />

Föhn<br />

frisch<br />

Hagelsturm<br />

Herbststurm<br />

Herbstwind<br />

heulen<br />

Hurrikan<br />

jaulen<br />

leicht<br />

Luft<br />

Luftbewegung<br />

Luftbild<br />

Luftbrücke<br />

Lüftchen<br />

luftdurchlässig<br />

Lüfter<br />

Lüfterl<br />

Luftfahrt<br />

luftgekühlt<br />

luftgetrocknet<br />

Sturmwarnung<br />

Sturmwind<br />

Taifun<br />

toben<br />

Tornado<br />

tosen<br />

verwehen<br />

warm<br />

wehen<br />

Windbäckerei<br />

Windbeutel<br />

Windböe<br />

Windenergie<br />

Windeseile<br />

Windfang<br />

windgeschützt<br />

Windhauch<br />

Windhose<br />

Windhund<br />

Windkraft<br />

Windmühle<br />

Windrad<br />

Windschutz<br />

Windstoß<br />

wirbeln<br />

Wirbelwind<br />

Wüstenwind<br />

wüten<br />

zerren<br />

zerz<strong>aus</strong>en<br />

Zugluft<br />

Lufthauch<br />

Lufthoheit<br />

Luftikus<br />

Luftkampf<br />

luftleer<br />

Luftloch<br />

Luftmatratze<br />

Luftstrom<br />

Luftwurzel<br />

Luftzufuhr<br />

Mistral<br />

Monsun<br />

nachlassen<br />

Orkan<br />

Passat<br />

peitschen<br />

pfeifen<br />

reißen<br />

Sandsturm<br />

säuseln<br />

Schirokko<br />

streicheln<br />

streichen<br />

streng<br />

Sturm und Drang<br />

Sturmangriff<br />

stürmen<br />

sturmerprobt<br />

sturmfest<br />

sturmfrei<br />

sturmgepeitscht<br />

Sturmglocke<br />

Sturmschaden<br />

Sturmtief


WORT_SCHATZ<br />

Redensarten und Redewendungen<br />

bei Sturm und Regen<br />

bei Wind und Wetter<br />

den Wind <strong>aus</strong> den Segeln nehmen<br />

ein Sturm im Wasserglas<br />

frischen Wind um <strong>die</strong> Nase wehen lassen<br />

gegen den Wind ankämpfen<br />

gegen etwas Sturm laufen<br />

in den Wind schlagen<br />

in den Wind schreiben<br />

schnell <strong>wie</strong> der Wind<br />

sich drehen <strong>wie</strong> ein Blatt im Wind<br />

tief Luft holen<br />

viel Wind um nichts machen<br />

von etwas Wind bekommen<br />

Warnungen in den Wind schlagen<br />

woher der Wind weht<br />

zum Sturm blasen<br />

Die Luft ist rein.<br />

Es herrscht dicke Luft.<br />

Es weht ein frischer Wind.<br />

Es weht ein scharfer Wind.<br />

Jetzt weht ein anderer Wind.<br />

Die Natur als Atelier<br />

63


Die Natur als Atelier<br />

64


Die Natur als Atelier<br />

Fundstücke<br />

65


Die Natur als Atelier<br />

66<br />

LAND ART<br />

Fundstücke<br />

Astrid Wagner<br />

Fund – Orte<br />

Straße, Wald, Wiese, Strand, Wegrand, Wanderweg, Berggipfel, Schulweg, Autobus,<br />

Bahnhof, Mülleimer, Papierkorb, Mülldeponie, Mistkübel, Restmüll, Abfallcontainer,<br />

Park, Boden, Kino, Umkleidekabine, Sportplatz …<br />

Gesucht - Gefunden<br />

Fundbüro, Fundstelle, Fundort, Fundgrube, Finder, Finderlohn, Fundus, Findling,<br />

Findelkind, Fundobjekt, finden, fündig, findig, erfinden, auffinden, Erfinder, sammeln,<br />

Sammler, Sammelstelle, Sammlung, Ansammlung, ansammeln, Sammelsurium,<br />

gesucht und gefunden; wer sucht, der findet …<br />

Adjektive zur Beschreibung von Fundstücken<br />

abgeblättert<br />

<strong>aus</strong>gefranst<br />

fahl<br />

glatt geschliffen<br />

schillernd<br />

verknautscht<br />

verschlissen<br />

zerfetzt<br />

zerknüllt<br />

abgeschliffen<br />

durchlöchert<br />

funkelnd<br />

glitzernd<br />

verbrannt<br />

verkohlt<br />

verschmutzt<br />

zerfurcht<br />

zertreten<br />

<strong>aus</strong>gebleicht<br />

durchsichtig<br />

gefurcht<br />

rußgeschwärzt<br />

verdreckt<br />

verrostet<br />

zerdrückt<br />

zerrissen<br />

zersplittert


Erfinden neuer Wörter<br />

glitzern<br />

schillern<br />

funkeln<br />

reißen<br />

schreiben<br />

Ball<br />

Papier<br />

Muschel<br />

Fisch<br />

Feder<br />

bunt<br />

dunkel<br />

leicht<br />

kariert<br />

gestreift<br />

Glitzerfisch I Funkelfeder I Reißpapier I Schillermuschel I Glitzerball I Schreiberfisch I<br />

Karofeder I Streifenball I Leichtpapier …<br />

muschelbunt I fischkariert I papiergestreift I dunkelbunt I federleicht I federbunt …<br />

Sachensucher<br />

… „Was wollen wir jetzt machen?“ – „Was ihr machen wollt, weiß ich nicht. Aber ich<br />

selbst werde nicht auf der faulen Haut liegen, ich bin nämlich ein Sachensucher; da<br />

<strong>hat</strong> man niemals eine freie Stunde.“<br />

„Was, hast du gesagt, bist du?“ – „Ein Sachensucher.“ – „Was ist das?“ – „Jemand, der<br />

Sachen findet. Das tun eben <strong>die</strong> Sachensucher.“ – „Was sind denn das für Sachen?“ –<br />

„Ach, wisst ihr, alles Mögliche. Goldklumpen und Federn und tote Mäuse und<br />

Schrauben und all so was. Etwas findet man immer. Am besten, wir fangen auf der<br />

Straße an zu suchen, wo Menschen sind, da findet man immer <strong>die</strong> besten Sachen.“ …<br />

„Darf man wirklich alles nehmen, was man findet?“ – „Ja, alles was auf der Erde<br />

liegt.“ … „Nein, so was hab ich noch nicht gesehen. So ein Fund. So ein Fund. Büchsen<br />

kann man nie zu viel haben.“ – „Eine Büchse? Wozu kann man <strong>die</strong> brauchen?“ – „Oh,<br />

<strong>die</strong> kann man zu vielem brauchen. Eine Art ist, Kuchen rein zu legen. Dann ist es eine<br />

feine Büchse mit Kuchen. Eine andere Art ist, keinen Kuchen rein zu legen. Dann ist es<br />

eine Büchse ohne Kuchen. Allerdings ist <strong>die</strong> schon sehr alt und sehr verrostet. … Es<br />

gibt nichts Schöneres als Sachensucher zu sein. Man muss sich nur wundern, dass<br />

sich nicht mehr Leute auf <strong>die</strong>sen Beruf werfen. Schneider und Schuster und<br />

Schornsteinfeger und all so was können sie werden, aber Sachensucher? Nee, das ist<br />

nichts für sie.“<br />

„Ab jetzt wollen wir jeden Tag Sachensucher sein.“ – „Sachensucher sein ist viel<br />

schöner als mit Puppen zu spielen.“ – „Das finde ich auch.“<br />

Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf, Hamburg 1986, Oetinger<br />

Die Natur als Atelier<br />

67


Die Natur als Atelier Fundstücke Die Natur als Atelier<br />

59<br />

Fundstücke als Schreibimpulse<br />

Astrid Wagner<br />

Fundstücke - Assoziationen dazu in Blitzlichtrunde.<br />

Betrachten der bis dahin mit einem Tuch verdeckten Fundstücke.<br />

Notieren von Assoziationen / Bezeichnungen / Erinnerungen zu jedem Fundstück<br />

auf A4-Blatt, das nach dem Notieren umgeknickt wird.<br />

Auswahl eines Fundstückes. Bei mehrfacher Wahl eines Gegenstandes<br />

Weiterarbeit evt. in Partner- oder Gruppenarbeit.<br />

Lesen der Notizen.<br />

Detaillierte Beschreibung des Gegenstandes in Stichworten:<br />

Aussehen, Material, Gewicht, Oberfläche, <strong>Farbe</strong> (siehe Wortsc<strong>hat</strong>zsammlung).<br />

Wo könnte der Gegenstand gefunden worden sein? Was <strong>hat</strong> er zu erzählen?<br />

Welche Textsorte passt am besten (Steckbrief, Krimi, Detektivgeschichte, Polizeibericht,<br />

Biografie, Gedicht, Sage, Märchen, Werbetext, Dialog, Comic, Bildgeschichte, Ausstellungstext …)<br />

Sätze / Wörter / Wortgruppen auf Streifen schreiben.<br />

Reihenfolge der Sätze / Wörter / durch Verschieben oder Umstellen erproben.<br />

Verdichten durch Weglassen.<br />

Textlupe in Partnerarbeit.<br />

Überarbeitung des Textes.<br />

Endgültige Fassung des Textes aufkleben / aufschreiben.<br />

Vorlesen der Texte.<br />

Geeignete Präsentation von Fundstück und Text überlegen.<br />

68


Anregungen zur Weiterarbeit mit Fundstücken<br />

Astrid Wagner<br />

Fundstücke abzeichnen, malen, kopieren, fotografieren, vergrößern,<br />

verkleinern, anordnen, auffädeln, aufkleben, <strong>aus</strong>stellen.<br />

Möglichst viele verschiedene Exemplare eines Gegenstandes<br />

<strong>wie</strong> z.B. Knöpfe, Papierschnipsel, Schlüssel, Muscheln …<br />

zu einer Collage verarbeiten<br />

zu einem Buch zusammenfassen<br />

in Gruppen arrangieren<br />

als Mobile aufhängen<br />

auf einer Leine auffädeln<br />

Präsentation der Fundstücke<br />

durch Befestigung auf passendem Hintergrund<br />

hängend in einem Rahmen<br />

in verschieden großen Schachteln<br />

auf einem Sockel (z.B. Karton-Rollen in unterschiedlichen Höhen)<br />

mit entsprechender Beleuchtung (Sc<strong>hat</strong>tenwirkung)<br />

im Glas (evt. mit Wasser gefüllt)<br />

Neues Fortbewegungsmittel<br />

Dies ist das neue Fortbewegungsmittel<br />

der Zukunft!<br />

Es <strong>hat</strong> drei Eigenschaften:<br />

1. Es ist schnell.<br />

2. Es ist umweltfreundlich.<br />

3. Es macht Werbung.<br />

Dieses PK-U-Boot (Personenkraft-U-Boot) zählt mit seinen 80 km/h zu den<br />

schnellsten U-Booten Europas! Mit dem 2-Zylinder-Motor und einfachem Wasser<br />

als Treibstoff ist es sehr umweltfreundlich. Und <strong>die</strong> Werbung auf seiner Verkleidung<br />

sorgt dafür, dass <strong>die</strong> Leute ihren Durst nicht vergessen!<br />

Roland Gartner, HS 5 Villach<br />

Die Natur als Atelier<br />

69


Die Natur als Atelier Fundstücke<br />

70<br />

Textlupe<br />

Das gefällt mir<br />

besonders gut!<br />

Da kenne ich mich<br />

nicht <strong>aus</strong>!<br />

Diese Wörter sind<br />

mir aufgefallen!<br />

Diesen Tipp kann<br />

ich dir geben.


Georg Bydlinski<br />

Gegenwart<br />

Da ist<br />

wer<br />

im Farn<br />

im Wind<br />

Wer<br />

ist da<br />

im Lehm<br />

im Laub<br />

Ist da<br />

wer<br />

im Stein<br />

im Quell<br />

Ich spür`s<br />

es blickt<br />

mich an<br />

das Auge<br />

auf der Spitze<br />

des Grashalms<br />

Die Natur als Atelier<br />

71


Die Natur als Atelier<br />

72


Workshops<br />

73


Workshops<br />

74<br />

WORKSHOP<br />

Jeux Dramatiques – Ausdrucksspiel <strong>aus</strong> dem Erleben<br />

Helga Rauter<br />

Ziel<br />

Jeux Dramatiques ist eine einfache Methode des freien Theaterspiels.<br />

Die SpielerInnen wählen eine Rolle nach ihrem spontanen Empfinden.<br />

Ein Bild, ein Märchen, Musik, Gefühle, Themen <strong>aus</strong> der Natur, Geschichte,<br />

Literatur und vieles mehr <strong>die</strong>nen als Impuls für das Spiel.<br />

Das Ausdrucksspiel weckt in den Kindern <strong>die</strong> natürliche Spiellust – sich in eine Rolle<br />

zu versetzen, sich mit Tüchern, Hüten, Brillen und Krims Krams zu verkleiden und<br />

ihre Spielplätze zu gestalten.<br />

Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Durch das Spiel werden ganz<br />

persönliche Kräfte <strong>wie</strong> Kreativität, Spielfreude, Spontaneität entdeckt und gefördert.<br />

Durch das Weglassen der Sprache entdecken <strong>die</strong> SpielerInnen neue Möglichkeiten<br />

miteinander in Kontakt zu treten, sich aufeinander einzulassen.<br />

Im Spiel gibt es kein Richtig und kein Falsch. Jede Rolle ist für das Spiel gleich wichtig!<br />

Von Spiel zu Spiel gewinnen <strong>die</strong> TeilnehmerInnen Sicherheit bezüglich dessen, was<br />

sie erleben wollen und was nicht. Sie übernehmen Verantwortung für ihre<br />

Entscheidungen.<br />

Nach dem Spiel werden <strong>die</strong> Erfahrungen verbal <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht.<br />

Gefühle hinterlassen Spuren<br />

SchülerInnen erleben ihre Gefühle durch das Ausdrucksspiel.<br />

Gefühle werden in der Klassengemeinschaft bewusst wahrgenommen und<br />

zum Ausdruck gebracht. Wie geht es mir, wenn ich wütend, traurig, fröhlich, ... bin?<br />

Die WorkshopteilnehmerInnen lernen Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.<br />

Da sie <strong>aus</strong> eigenem Antrieb in eine Rolle schlüpfen und <strong>aus</strong> <strong>die</strong>ser her<strong>aus</strong> für sich<br />

selbst sprechen, tragen sie auch <strong>die</strong> damit verbundenen Konsequenzen. So wird ihnen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit eröffnet, <strong>die</strong> Entscheidungen anderer bewusst zu respektieren und<br />

<strong>die</strong> Mitspieler wertzuschätzen.<br />

Vom Ich - Wie geht es mir?<br />

zum Du - Aust<strong>aus</strong>ch mit einem/einer MitschülerIn<br />

zum Wir - dem gemeinsamen Spiel


Jeux Dramatiques – Ausdrucksspiel <strong>aus</strong> dem Erleben<br />

Material<br />

Folienbilder mit verschiedenen Gefühlsqualitäten,<br />

Tücher, Hüte, Brillen, Krims Krams zum Verkleiden,<br />

Schulbänke, Sessel und Tücher zum Gestalten des Spielplatzes<br />

Raum<br />

Klassenzimmer<br />

Zeitrahmen<br />

3 Unterrichtsstunden<br />

TeilnehmerInnen<br />

12 bis 14jährige SchülerInnen einer Klasse<br />

Hinführung<br />

Abholen der SchülerInnen: „Wie geht es Dir? – Wie fühlst du dich?“<br />

„Such dir einen Platz im Raum, der zu deiner Stimmung passt!“<br />

„Welche Körperhaltung drückt deine Stimmung auf <strong>die</strong>sem Platz <strong>aus</strong>?“<br />

Die Spielleiterin lädt alle TeilnehmerInnen ein, den Namen zu nennen und in einem<br />

Satz <strong>die</strong> persönliche Stimmungslage zu schildern ( eventuell auch als Wetterbericht:<br />

sonnig, bewölkt, stürmisch, ...).<br />

Anschließend legt <strong>die</strong> Spielleiterin Bilder im Kreis auf, auf denen unterschiedliche<br />

Gefühlsqualitäten dargestellt sind.<br />

Die SchülerInnen haben viel Zeit, sich <strong>die</strong> Bilder genau anzusehen und sich dann für<br />

eines zu entscheiden.<br />

Zu zweit t<strong>aus</strong>chen sie sich <strong>aus</strong>, warum sie sich für eine bestimmte Gefühlsqualität<br />

entschieden haben.<br />

„Welche Erinnerungen verbindest du mit <strong>die</strong>sem Gefühl?“<br />

„Was hast du damals empfunden?“<br />

„Was empfindest du heute?“<br />

Spielimpuls<br />

Welches Gefühl, welche Erinnerung ist mir jetzt am wichtigsten oder sehr nahe?<br />

In den Jeux Dramatiques sucht sich jeder/jede TeilnehmerIn <strong>die</strong> Rolle seiner<br />

Stimmung entsprechend selber <strong>aus</strong>. Es ist alles spielbar, z.B. ein Mensch, ein Tier, eine<br />

Pflanze, das Wasser, der Himmel und – <strong>wie</strong> jetzt gerade – ein Gefühl.<br />

Der Prozess der Rollenwahl dauert so lange, bis jeder/jede <strong>die</strong> passende Rolle<br />

gefunden <strong>hat</strong>.<br />

Workshops<br />

75


Workshops<br />

76<br />

Jeux Dramatiques – Ausdrucksspiel <strong>aus</strong> dem Erleben<br />

Ein Grundprinzip der Jeux Dramatiques ist der Wechsel von Ruhe – Aktivität – Ruhe.<br />

Deshalb gestalten <strong>die</strong> SpielerInnen für sich der Rolle entsprechend mit Tischen,<br />

Sesseln oder Tüchern ihre Spielplätze.<br />

Bevor das Spiel beginnt, fragt <strong>die</strong> Spielleiterin <strong>die</strong> SpielerInnen einzeln nach dem<br />

Spielwunsch.<br />

„Wer bist du in deiner Rolle?“<br />

„Was möchtest du im Spiel in <strong>die</strong>ser Rolle erleben?“<br />

Jede Rolle ist gleich wichtig!<br />

Das Spiel<br />

Das Spiel beginnt mit einem Gong und endet mit einem Gong. Das Spiel wächst und<br />

entwickelt sich <strong>aus</strong> dem Zusammenwirken, <strong>aus</strong> den Begegnungen aller Beteiligten.<br />

Die Spieler und Spielerinnen drücken inneres Erleben durch Laute, Bewegungen und<br />

Gebärden <strong>aus</strong>.<br />

Nachgespräch<br />

Nach dem Spiel schildern <strong>die</strong> TeilnehmerInnen in Ich - Botschaften, was sie in ihrer<br />

Rolle im Laufe des Spiels erlebt haben.<br />

„Was habe ich erlebt?“<br />

„Was <strong>hat</strong> mir gefallen?“<br />

„Was <strong>hat</strong> mir nicht gefallen?“


WORKSHOP<br />

Spuren_Suche mit allen Sinnen<br />

Spuren_Suche mit allen Sinnen<br />

Sieglinde Jug<br />

Hör_Spiele<br />

Klangrätsel<br />

Jede SchülerIn füllt einen Behälter mit Gegenständen (Sand, Reis, Erbsen, Steinchen,<br />

Papierkügelchen, Büroklammern, etc.), <strong>die</strong> beim Schütteln ein Geräusch erzeugen.<br />

Diese Behälter werden gesammelt und in <strong>die</strong> Mitte eines Sesselkreises gelegt. Bis auf<br />

ein Kind, das <strong>aus</strong> dem Fundus einen Behälter <strong>aus</strong>wählt und damit Geräusche erzeugt,<br />

schließen alle <strong>die</strong> Augen und versuchen den Inhalt des jeweiligen Gefäßes zu erraten.<br />

Variation:<br />

Gleich <strong>aus</strong>sehende Behälter (z.B. Filmdosen oder Streichholzschachteln) werden<br />

gefüllt, wobei jeweils zwei Gefäße den gleichen Inhalt haben. Alle Behälter werden<br />

jetzt in einer Linie nebeneinander aufgestellt. Nun soll reihum versucht werden, <strong>die</strong><br />

passenden Geräuschpaare zu finden. Jeder, der an der Reihe ist, darf zwei Behälter<br />

schütteln. Hat jemand ein Geräuschpaar identifiziert, darf er oder sie <strong>die</strong> Behälter<br />

zum Platz tragen und einen weiteren Versuch starten. Sonst kommt der nächste<br />

Spieler zum Zug.<br />

Klangspurensuche<br />

Die SchülerInnen nehmen Papier und Bleistift und suchen sich einen bequemen Platz<br />

im Raum. Auf ein Zeichen des Spielleiters schließen sie <strong>die</strong> Augen und konzentrieren<br />

sich auf <strong>die</strong> Geräusche, <strong>die</strong> trotz der Stille zu vernehmen sind. Nach einer gewissen<br />

Zeitspanne wird das Gehörte notiert. Anschließend werden <strong>die</strong> Erfahrungen<br />

<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht. Was war in der Stille zu hören?<br />

Diese Übung eignet sich sehr gut zur inneren Sammlung!<br />

Und täglich grüßt das Murmeltier<br />

Gewisse Töne und Klänge hören wir jeden Tag aufs Neue. Angefangen vom ersten<br />

Klingeln des Weckers, über das Läuten der Schulglocke bis zum Gute-Nacht-Wunsch<br />

am Abend begleiten uns täglich vertraute Töne. Die Kinder werden aufgefordert, in<br />

einer Gesprächsrunde täglich <strong>wie</strong>derkehrende Geräusche zu sammeln.<br />

Wer ein Aufnahmegerät besitzt, könnte von <strong>die</strong>sen Klängen Aufzeichnungen machen<br />

und sie den anderen Kindern vorspielen.<br />

Workshops<br />

77


Workshops Spuren_Suche mit allen Sinnen<br />

78<br />

Seh_Spiele<br />

Dirigentenspiel<br />

Ein Kind verlässt kurz <strong>die</strong> Gruppe und geht außer Sicht- und Hörweite. Aus den<br />

verbliebenen Gruppenmitgliedern wird ein Kind zum „Dirigenten“ erkoren, <strong>die</strong><br />

anderen bilden dessen „Orchester“. Durch Mimik und vor<strong>wie</strong>gend Gestik (z.B. Arm<br />

auf und ab bewegen, in <strong>die</strong> Hocke gehen, Rhythmus klatschen) gibt der Dirigent dem<br />

Orchester seine Anweisungen. Das Orchester ahmt den Dirigenten nach, ohne ihn<br />

jedoch offensichtlich mit den Augen zu fixieren. Der Dirigent variiert in kürzeren<br />

Zeitabständen seine Körperbewegungen. Alle Orchestermusiker übernehmen sofort<br />

und möglichst unauffällig <strong>die</strong> neue Bewegungsart. Das in <strong>die</strong> Gruppe zurück gebetene<br />

Kind soll her<strong>aus</strong>finden, wer der Dirigent ist.<br />

Elefantengedächtnis<br />

Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Auf dem Boden innerhalb des Kreises liegen bis zu 20<br />

verschiedene Gegenstände (z.B. ein Nagel, ein Bleistift, eine Schere, ein Spitzer, ein<br />

Schlüssel etc.). Eine Minute lang können sich <strong>die</strong> Gruppenmitglieder <strong>die</strong> Gegenstände<br />

ansehen und einprägen. Danach wird ein Tuch über <strong>die</strong> Auswahl gebreitet. Die Kinder<br />

gehen nun in Gruppen zu viert oder fünft zusammen, suchen sich einen Platz und<br />

verfertigen eine Liste aller Gegenstände. Anschließend setzen sich alle <strong>wie</strong>der in den<br />

Kreis. Jede Gruppe liest ihre Liste vor und prüft sie auf Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Der Kommissar geht um<br />

Zwei Kinder haben <strong>die</strong> Aufgabe, alle anderen im Raum Herumspazierenden gründlich<br />

zu beobachten. Nach einer gewissen Zeit werden <strong>die</strong> Kommissare kurz <strong>aus</strong> dem Raum<br />

geschickt. In der Zwischenzeit wird einem Spaziergänger ein Umhang umgelegt,<br />

sodass man seine Kleidung nicht mehr erkennen kann. Die Kommissare werden<br />

<strong>wie</strong>der hereingebeten und müssen nun möglichst genau <strong>die</strong> Kleidungsstücke<br />

beschreiben, <strong>die</strong> sich unter dem Cape verbergen.<br />

Riech_Spiele<br />

Schnupperkurs<br />

Ein Kind verlässt kurz <strong>die</strong> Gruppe und geht außer Sicht- und Hörweite. Einem im<br />

Sesselkreis zurück gebliebenen Gruppenmitglied wird Parfum auf den Handrücken<br />

aufgetragen. Das in <strong>die</strong> Gruppe zurück gebetene Kind muss her<strong>aus</strong>finden, wer denn<br />

da so gut <strong>riecht</strong>.


Spuren_Suche mit allen Sinnen<br />

Wer <strong>hat</strong> von meinem Tellerchen gegessen?<br />

Auf mehreren Tellern werden verschiedene Speisen mit speziellen Duftnoten<br />

aufgelegt. Gut eignen sich Ananasstücke, Salamiblätter, Firn-Zuckerl,<br />

Pfefferminzschokoladenstückchen etc. Mehrere Kinder verlassen kurz <strong>die</strong> Gruppe und<br />

gehen außer Sicht- und Hörweite, während ein Teil der im Raum Verbliebenen von<br />

einem Teller naschen darf. Die Teller werden nun abgedeckt und <strong>die</strong> in den Raum<br />

zurückkehrenden Kinder sollen nun erkennen, wer Speisen von einem Teller genascht<br />

oder wer nichts von dem Angebotenen zu sich genommen <strong>hat</strong>. Die ertappten<br />

Naschkatzen werden zu einer Gruppe zusammengestellt. Anschließend wird das<br />

Ergebnis <strong>aus</strong>gewertet und das Spiel geht in eine neue Runde.<br />

Erschwernis für <strong>die</strong> Schnüffelnasen: Die Naschkatzen dürfen von allen Tellern kosten.<br />

Frühlingsduft liegt in der Luft<br />

Bei einem Frühlingsspaziergang kann man zwar <strong>die</strong> Maiglöckchen nicht läuten hören,<br />

aber dafür ist es möglich, sich an ihrem zarten Duft zu erfreuen. Die Aufmerksamkeit<br />

der Kinder soll auf <strong>die</strong> sprießende Natur gelenkt werden. Alle Gewächse werden<br />

beschnuppert und auf ihre Duftintensität hin untersucht. Welche Blumen verströmen<br />

einen starken Geruch, welche duften schwach? Gibt es auch unangenehme Gerüche?<br />

Schmeck_Spiele<br />

Feinschmecker<br />

Brotschnitten werden mit gesunden Nahrungsmitteln (Butter, Käse, Wurst, Ei, Salat,<br />

Gurke, Paprika, Tomate etc.) belegt und in kleine, mundgerechte Stücke geschnitten.<br />

Jedes Kind erhält einen Teller mit mehreren Kostproben. Die Feinschmecker<br />

formieren sich in Paaren. Während ein Kind <strong>die</strong> Augen schließt, schiebt ihm sein<br />

Partner eine Kostprobe in den Mund. Kann der Feinschmecker den Brotbelag<br />

erkennen? Anschließend werden <strong>die</strong> Rollen get<strong>aus</strong>cht.<br />

Zungenabakus<br />

Jedes Kind erhält ein paar Smarties, frische Erbsen oder Rosinen. Ein Kind schließt <strong>die</strong><br />

Augen, während ihm sein Partner bis zu vier Smarties, Erbsen oder Rosinen auf <strong>die</strong><br />

her<strong>aus</strong>gestreckte Zunge legt. Nun tritt der Zungenabakus in Aktion, denn <strong>die</strong> Anzahl<br />

der aufgelegten Stücke soll nur mit Hilfe der Zunge errechnet werden.<br />

Mundschenk<br />

Die Kinder gehen paarweise zusammen. Jedes Paar verfügt über eine gewisse Anzahl<br />

von Trinkgläsern, in <strong>die</strong> verschiedene Säfte gefüllt wurden. Nur in einem Glas<br />

befindet sich klares Leitungswasser.<br />

Workshops<br />

79


Workshops Spuren_Suche mit allen Sinnen<br />

80<br />

Ein Kind schließt <strong>die</strong> Augen, während ihm der Mundschenk ein Glas zum Probieren<br />

reicht. Kann der Verkoster <strong>die</strong> Fruchtsäfte unterscheiden? Wie leicht ist Wasser zu<br />

erkennen?<br />

Fühl_Spiele<br />

Mein Notizblock<br />

Ein Kind „schreibt“ ein kurzes Wort (Buchstabe für Buchstabe) auf den Rücken eines<br />

Kindes, das <strong>die</strong>sen Begriff benennen soll. Es kann auch auf dem Rücken des Partners<br />

ein einfaches Gebilde gezeichnet werden. Ist der gemalte Gegenstand erkennbar? Vor<br />

jeder neuen Zeichnung muss natürlich <strong>die</strong> alte Spur gründlich, aber vorsichtig<br />

gelöscht werden.<br />

Ich habe begriffen!<br />

Unter einem Tuch verdeckte Gegenstände werden ertastet und „begriffen“. Woran<br />

habe ich meinen Gegenstand erkannt?<br />

Zehenspitzengefühl<br />

Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Sie sind barfuß. Abwechselnd werden nun reihum<br />

den MitspielerInnen <strong>die</strong> Augen verbunden und unterschiedliche Materialien<br />

(Steinchen, Blätter, Moose, etc.) unter <strong>die</strong> Füße gelegt. Diese sollen nun mit den<br />

Zehen und Fußsohlen erfühlt werden.<br />

Variation:<br />

Im Freien wird ein „Catwalk“ mit verschiedenartigem Untergrund erstellt.<br />

Flickwerk<br />

In einer Schachtel liegen verschiedene, gleich große Stoffquadrate. Einige der<br />

Vierecke müssen aber <strong>aus</strong> dem gleichen Stoff geschnitten sein, damit sie <strong>die</strong>selbe<br />

Struktur aufweisen.<br />

Ein Kind <strong>hat</strong> nun <strong>die</strong> Aufgabe, mit geschlossenen Augen ein Patchworkmuster<br />

anzuordnen, ohne dass zwei gleiche Stoffquadrate nebeneinander zu liegen kommen.<br />

Ideal wäre es, wenn alle Gruppenmitglieder in Einzelarbeit gleichzeitig ihr Muster<br />

legen könnten.


WORKSHOP<br />

Eindrucksvolle Spuren<br />

Beatrix Angermann-Gollner, Ewald Grum<br />

Vorbereitung:<br />

Pressspanplatte in den gewünschten Maßen, Holzlatten für den Rahmen, Ton, Gips,<br />

Kübel, Wasser, Schraubzwingen oder Klebebänder, Kartoffelsack, Draht, Gegenstände<br />

für den Abdruck<br />

SCHRITT 1<br />

Den Ton auf <strong>die</strong> Pressspanplatte ca. 2 cm hoch auftragen und eben abziehen. Wenn<br />

der Ton nicht gleich weiter verarbeitet wird, sollte er mit einer Folie bedeckt werden.<br />

Nicht mit Wasser besprühen oder mit einem feuchten Tuch abdecken, da der Ton<br />

sonst zu viel Flüssigkeit aufnimmt!<br />

SCHRITT 2<br />

Ausgewählte Gegenstände mindestens bis zur Hälfte oder tiefer in den Ton drücken.<br />

Beim Her<strong>aus</strong>nehmen darauf achten, dass <strong>die</strong> Fläche rundherum und <strong>die</strong> Form nicht<br />

beschädigt werden.<br />

SCHRITT 3<br />

Ist bei einigen Stellen der Ton über <strong>die</strong> Platte hin<strong>aus</strong>gedrückt worden, werden <strong>die</strong>se<br />

Wülste mit einer Spachtel abgeschnitten. Nun werden 4 Holzlatten rund um <strong>die</strong><br />

Tonform gestellt und mit Schraubzwingen oder Klebebändern fixiert. Der Holzrahmen<br />

sollte ca. 1,5 cm bis 2 cm über den Ton hin<strong>aus</strong>ragen. Die Form auf Dichtheit prüfen<br />

und wenn notwendig, <strong>die</strong> Fugen mit Ton <strong>aus</strong>füllen.<br />

Workshops<br />

81


Workshops<br />

82<br />

Eindrucksvolle Spuren<br />

SCHRITT 4<br />

Gips abmachen: Für eine Form von 30 x 30 cm Größe Wasser in einen Kübel<br />

(ca. 7 - 8 cm hoch) füllen, dann den Gips nach und nach in den Kübel schütten,<br />

bis sich an der Oberfläche ein kleiner Hügel bildet - rundherum sollte der Gips bis<br />

1 cm unter der Wasseroberfläche liegen. Warten, bis der Hügel ganz feucht wird,<br />

anschließend mit der Hand umrühren. Klumpen zwischen den Fingern zerdrücken<br />

und darauf achten, dass keine Luftblasen in den Gips kommen. Die Form in <strong>die</strong><br />

Waagrechte bringen (Wasserwaage)! Den Gips langsam in <strong>die</strong> Form gießen. Der Gips<br />

soll sich von einem Punkt <strong>aus</strong> über <strong>die</strong> ganze Form <strong>aus</strong>breiten. Ist <strong>die</strong> Form voll, mit<br />

einem Holz abziehen. Für mehr Stabilität ein Plastiknetz von einem Kartoffelsack oder<br />

Ähnlichem in den Gips drücken. Um das Relief später aufhängen zu können, eine<br />

Drahtschlinge biegen und in den noch flüssigen Gips legen.<br />

SCHRITT 5<br />

Nach ca. 15 Minuten Aushärtezeit den<br />

Rahmen entfernen. Die Pressspanplatte<br />

mit einem Draht oder einer Spachtel<br />

vom Ton lösen. Nun den Ton vom Gips<br />

entfernen. Mit einer sehr weichen Bürste<br />

<strong>die</strong> Gipsplatte abwaschen und trocknen<br />

lassen.<br />

Wer will, kann sie auch noch bemalen.


WORKSHOP<br />

Die Kunst, den Sc<strong>hat</strong>ten zu lesen<br />

Christine Aldrian-Schneebacher<br />

Bereits ganz kleine Babies können Licht und Sc<strong>hat</strong>ten wahrnehmen und reagieren<br />

darauf. Doch weder Licht noch Sc<strong>hat</strong>ten lassen sich dabei richtig er-fassen oder<br />

be-greifen. Je größer <strong>die</strong> Kinder werden, desto mehr erforschen und verstehen sie –<br />

bewusst und unbewusst - den Einfluss von Licht und Sc<strong>hat</strong>ten. Vor allem das<br />

Sonnenlicht ist für <strong>die</strong> meisten Menschen bis ins Alter <strong>aus</strong>schlaggebend für Stimmung<br />

und Tagesverfassung.<br />

Auch das Interesse am Sc<strong>hat</strong>ten ist tief verwurzelt. Sowohl <strong>die</strong> Anfänge der Zeit-<br />

messung als auch <strong>die</strong> der Geometrie beruhen auf Beobachtungen der Sc<strong>hat</strong>ten.<br />

SCHATTENSPUREN<br />

Kann uns der Sc<strong>hat</strong>ten verraten, <strong>wie</strong> herum sich <strong>die</strong> Erde dreht? Kann uns <strong>die</strong> Sonne<br />

<strong>die</strong> Himmelsrichtung zeigen? Können wir <strong>aus</strong> den Sc<strong>hat</strong>ten <strong>die</strong> Jahreszeit, Tageszeit<br />

oder sogar <strong>die</strong> Uhrzeit ablesen? Wie funktioniert eigentlich eine Sonnenuhr?<br />

Beobachte den Sonnenstand und <strong>die</strong> dazugehörenden Sc<strong>hat</strong>ten einmal genauer. Die<br />

einzelnen Sc<strong>hat</strong>ten eines feststehenden Objektes sind im Laufe eines Tages<br />

verschieden lang. Morgens und abends steht <strong>die</strong> Sonne niedrig, der Sc<strong>hat</strong>ten ist lang,<br />

zu Mittag erreicht <strong>die</strong> Sonne ihren höchsten Stand und wirft den kürzesten Sc<strong>hat</strong>ten.<br />

Im Winter sind <strong>die</strong> Sc<strong>hat</strong>ten länger, im Sommer kürzer. Warum?<br />

Obwohl der Sc<strong>hat</strong>ten sich ständig verändert, hinterlässt er bleibende Spuren: Wo es<br />

immer sc<strong>hat</strong>tig ist, wachsen andere Pflanzen als in der prallen Sonne. Eine<br />

Betonwand vermoost im Sc<strong>hat</strong>ten viel stärker, der Schnee bleibt im Frühling viel<br />

länger liegen. Sogar wenn gerade keine Sonne scheint, kann man an <strong>die</strong>sen Spuren<br />

Sonnen- und Sc<strong>hat</strong>tenplätze und <strong>die</strong> Himmelsrichtung ablesen.<br />

In der Architektur und Raumplanung ist der Sonnenstand und Sc<strong>hat</strong>tenwurf ein<br />

wichtiger Faktor für <strong>die</strong> Ausrichtung und Platzierung von Baukörpern. Damit z.B.<br />

möglichst alle Wohnungen das ganze Jahr über Sonnenlicht bekommen, werden oft<br />

so genannte „Sc<strong>hat</strong>tenverlaufsmodelle“ simuliert, <strong>die</strong> man mit<br />

Computerzeichenprogrammen gut darstellen kann.<br />

Workshops<br />

83


Workshops Die Kunst, den Sc<strong>hat</strong>ten zu lesen<br />

84<br />

MACH' ES WIE DIE SONNENUHR, ZEICHNE EINE SCHATTENSPUR …<br />

Sucht gemeinsam ein feststehendes Objekt, das sich als „Sonnenuhr“ eignet. Es kann<br />

ein Mast, ein Kirchturm, ein Baum oder etwas Ähnliches sein, das den ganzen Tag in<br />

der Sonne steht und seinen Sc<strong>hat</strong>ten auf eine Fläche (Boden oder Wand) wirft. Wenn<br />

sich in der Nähe kein passendes Objekt findet, könnt ihr einfach einen Stab in einem<br />

Blumentopf im (sonnigen!) Schulhof aufstellen – aber aufpassen, dass ihn niemand<br />

bewegt!<br />

Zeichnet einen Vormittag lang jede halbe Stunde oder Stunde den Sc<strong>hat</strong>ten eures<br />

Objektes nach. Wie?<br />

So lange noch Schnee liegt, kann man vorsichtig eine Sc<strong>hat</strong>tenumrissspur in den<br />

Schnee treten oder mit <strong>Farbe</strong> den Sc<strong>hat</strong>ten nachzeichnen. Auf trockenem Asphalt<br />

oder Pflaster kann man mit Wasser oder Straßenkreide zeichnen; auf bloßer Erde<br />

oder einer Wiese könnt ihr eine Schnur legen oder eine Sandspur ziehen.<br />

(siehe: Otfried Preußler: Der Räuber Hotzenplotz).<br />

Zapfen, Schneckenhäuser oder Steine eignen sich hervorragend, um zumindest<br />

einzelne Punkte zu markieren und z.B. den Sc<strong>hat</strong>tenwanderweg der Kirchturmspitze<br />

während eines ganzen Tages nachzuzeichnen und den Weg später <strong>wie</strong>derzufinden.<br />

(siehe Brüder Grimm: Hänsel und Gretel).<br />

Interessant ist es auch, zu jeder Sc<strong>hat</strong>tenspur <strong>die</strong> Uhrzeit dazuzuschreiben.<br />

Montiert an einem sicheren Ort eine Fotokamera und macht jede Viertelstunde ein<br />

Bild von euren Sc<strong>hat</strong>tenspuren. Solltet ihr keine Möglichkeit haben, <strong>die</strong><br />

Sc<strong>hat</strong>tenwanderung nachzuzeichnen, geht es auch mit der Kamera allein: Wenn man<br />

<strong>die</strong> Bilder nacheinander anschaut, kann man <strong>die</strong> Sc<strong>hat</strong>tenspur sehr gut ablesen.<br />

Vielleicht habt ihr sogar Lust, <strong>aus</strong> den Bildern ein Daumenkino zu machen?


WORKSHOP<br />

d r u e b e r und d r u n t e r<br />

Ein Projekt im Rahmen der Initiative ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN<br />

der FH-Technikum Kärnten in Spittal/Drau<br />

Konzept: Sonja Hohengasser und Peter Nigst<br />

G R U N D G E D A N K E N<br />

Bauen verändert <strong>die</strong> Landschaft - neue Silhouetten werden gebildet. Viele Flächen<br />

werden umgestaltet, um dem Nutzen der Menschen zu <strong>die</strong>nen. Von geringfügig bis zu<br />

radikal verändertem Gelände durch künstliche Stützmauern, Terrassierungen und<br />

ähnliche Bauwerke wird <strong>die</strong> Landschaft nachhaltig geprägt. Eine Qualität der<br />

Architektur ist der sensible Umgang mit der Landschaft – oft mit dem Reiz des<br />

Angleichens und Kontrastierens spielend und <strong>die</strong> topographischen Eigenschaften des<br />

Grundstücks hervorhebend.<br />

«Berg, Stein, Wasser - Bauen im Stein, Bauen mit Stein, in den Berg hineinbauen, <strong>aus</strong><br />

dem Berg her<strong>aus</strong>bauen, im Berg drinnen sein -, <strong>wie</strong> lassen sich <strong>die</strong> Bedeutungen und<br />

<strong>die</strong> Sinnlichkeit, <strong>die</strong> in der Verbindung <strong>die</strong>ser Wörter stecken, architektonisch<br />

interpretieren, in Architektur umsetzen? Entlang <strong>die</strong>ser Fragestellungen haben wir das<br />

Bauwerk entworfen, <strong>hat</strong> es Schritt für Schritt Gestalt angenommen.»<br />

Peter Zumthor (über <strong>die</strong> Therme Vals)<br />

A U F G A B E<br />

Der Ausgangspunkt für den Workshop ist eine geneigte Kartonplatte in der Größe A3.<br />

Diese Platte stellt ein Grundstück dar, das bis zur Hälfte baulich verändert werden<br />

kann. Alle TeilnehmerInnen können auf ihre Art und Weise ihr Grundstück in eine<br />

Neigung von 15° versetzen.<br />

Es besteht <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>die</strong> Platte gesamt zu belassen, teilweise oder gänzlich zu<br />

zerschneiden und neu zusammen zu setzen - etwas Zweidimensionales (Ebene) soll<br />

sich durch räumliche Bearbeitung <strong>wie</strong> z.B. Falten und Klappen zu etwas<br />

Dreidimensionalem (Gebäude/Raumgebilde) entwickeln. Die Begriffe „drunter und<br />

drüber“ sollen zu einem möglichst freien Umgang in der Gestaltung anregen.<br />

Die Aufgabe besteht darin, auf unserem Grundstück nach eigenen Vorstellungen<br />

Raumsituationen zu schaffen, <strong>die</strong> sich <strong>aus</strong> der geneigten Grundstücksfläche<br />

her<strong>aus</strong>entwickeln. Augenmerk muss auf Licht- und Raumwirkung der entstehenden<br />

Räume gelegt werden. Es steht den TeilnehmerInnen frei über Lage und Anordnung<br />

der Raumbildungen am „Grundstück“ zu entscheiden.<br />

Workshops<br />

85


Workshops drueber und drunter<br />

86<br />

Z I E L<br />

Die TeilnehmerInnen sollen durch positive und negative Anschauungsbeispiele und in<br />

weiterer Folge durch <strong>die</strong> eigene Auseinandersetzung mit der Thematik für den<br />

Umgang mit Natur und Architektur sensibilisiert werden. Wichtige Aspekte sind <strong>die</strong><br />

verbale, <strong>die</strong> zeichnerische und <strong>die</strong> modellhafte Vermittlung der eigenen Ideen. Durch<br />

<strong>die</strong> Schlichtheit der Materialwahl ist eine Reduktion auf das Wesentliche gegeben. Sie<br />

erlaubt auch eine gute Vergleichbarkeit der Ergebnisse.<br />

W O R K S H O P<br />

Nach einem Einführungsvortrag über Gestaltungselemente in der Architektur<br />

(Orientierung, Proportion, Licht, Material, Gruppierung, ….) und dem Prinzip des<br />

Faltens um Raum zu generieren, versuchen <strong>die</strong> SchülerInnen ihre Ideen anhand von<br />

Skizzen und kleinen Arbeitsmodellen umzusetzen, um <strong>die</strong> räumliche Idee<br />

<strong>aus</strong>zudrücken. Je TeilnehmerIn wird ein Kartonmodell gebaut.<br />

Angewandt wird keine traditionelle Entwurfsmethodik, <strong>die</strong> auf ein im Vor<strong>aus</strong><br />

festgelegtes Ziel hinführt, sondern <strong>die</strong> SchülerInnen sollten ihre Kreativität „ frei<br />

entfalten“ und spielerisch zu möglichen architektonischen Ansätzen kommen.<br />

Diese Herangehensweise an Raum und Architektur fördert <strong>die</strong> Beschäftigung mit<br />

dem umgebenden Gelände. Das räumlich Erdachte kann „unaufdringlich“ in den<br />

Kontext integriert werden, <strong>wie</strong> schon Henry Cobb feststellte, ein Architekt, der sich<br />

intensiv mit dem Thema der Faltung <strong>aus</strong>einander setzte.<br />

Die gefertigten Raumgebilde werden mit Hilfe einer kleinen Kamera „durchwandert“<br />

und auf Raumwirkung, Proportion, Lichteinfall,… untersucht. Den Modellen wird von<br />

den SchülerInnen mittels Kartonfiguren in verschiedenen Größen jeweils ein<br />

Bezugsmaßstab zuge<strong>wie</strong>sen und in weiterer Folge werden den entstandenen<br />

Raummodellen aufgrund ihrer Besonderheiten auch passende Nutzungen<br />

zugeordnet.<br />

Erstaunlich ist <strong>die</strong> große Vielfalt an Konzepten, <strong>die</strong> <strong>aus</strong> der gleichen Ausgangssituation<br />

(der unter 15° geneigten Kartonplatte) durch Falten als Raum entstanden ist. Die<br />

angewandten Bearbeitungsmethoden erstrecken sich vom winkelabhängigen Falten<br />

bis hin zum Biegen.


drueber und drunter<br />

Die verschiedenen Konzepte werden letztlich in Einzelpräsentationen vorgestellt, bei<br />

denen <strong>die</strong> SchülerInnen ihre Ideen und gestalteten Raumsituationen mit kurzen<br />

Worten erklären.<br />

VERWENDETE MATERIALIEN<br />

Skript: Begriffe der Architektur, Bild- und Textmaterial (Mag. Kerstin Fischer)<br />

nur in <strong>die</strong>sem Fall<br />

Grundplatten <strong>aus</strong> Karton, weiß, A3<br />

Karton zur individuellen Gestaltung, weiß<br />

Menschen (<strong>aus</strong> Karton) in unterschiedlichen Größen zur Verdeutlichung bzw.<br />

Festlegung des Maßstabs<br />

METHODEN<br />

Kennen lernen von Architektur und ihren Gesetzmäßigkeiten in Gesprächen,<br />

Bildbeispielen, Vorträgen und Experimenten. (Erkennen und Wahrnehmen von Raum<br />

und dessen Qualitäten und das Erlernen der Verbalisierung von Bedürfnissen in<br />

Bezug auf Architektur).<br />

PROJEKTDURCHFÜHRUNG<br />

WS 2007<br />

Mag. Kerstin Fischer | BRG Viktring (BE)<br />

DI Sonja Hohengasser | FH -Technikum Kärnten | ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN<br />

DAUER<br />

2 x 6 Unterrichtsstunden<br />

+ Nachbesprechung<br />

TEILNEHMERINNEN<br />

13 SchülerInnen der 7. Klasse des BRG Viktring, (Schwerpunkt BE)<br />

UNTERRICHTSGEGENSTAND<br />

Bildnerische Erziehung<br />

SCHULTYP<br />

BRG Viktring <strong>aus</strong> dem bildnerischen Zweig des musischen Schwerpunktgymnasiums<br />

Workshops<br />

87


Gastautoren<br />

88<br />

Danksagung<br />

Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Autoren, <strong>die</strong> mit ihren Texten wertvolle Beiträge<br />

zur vorliegenden Broschüre beisteuerten.<br />

Hubert Schirneck lebt als freiberuflicher Schriftsteller in Weimar. Er wurde 1962 in<br />

Gera in Thüringen geboren. Der Polytechnischen Oberschule folgte eine<br />

kaufmännische Ausbildung. Er begann früh zu schreiben, konnte in der DDR jedoch<br />

nichts veröffentlichen. Erst nach Jahren und großen Sch<strong>wie</strong>rigkeiten konnte er in <strong>die</strong><br />

Bundesrepublik übersiedeln. Bis heute entstand eine beachtliche Anzahl von<br />

Büchern, <strong>die</strong> bisher in acht Sprachen übersetzt worden sind. Unter vielen<br />

Auszeichnungen erhielt er auch den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis.<br />

www.schirneck.de<br />

Georg Bydlinski wurde 1956 in Graz geboren und lebt mit seiner Familie in Mödling<br />

bei Wien. Er stu<strong>die</strong>rte Anglistik und Religionspädagogik an der Wiener Universität<br />

und ist seit 1982 freier Schriftsteller. Neben Lyrik und Prosa war von Anfang an <strong>die</strong><br />

Kinderliteratur ein Arbeitsschwerpunkt. Gemeinsam mit Käthe Recheis <strong>hat</strong> er<br />

Aussprüche, Weisheiten und Gedichte nordamerikanischer Indianer <strong>aus</strong>gewählt und<br />

ins Deutsche übertragen.<br />

Für seine rund 70 Bücher wurde der Autor mit einer Reihe von Preisen <strong>aus</strong>gezeichnet,<br />

unter anderem erhielt er 2001 den Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik und<br />

2005 den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis.<br />

Der Autor bietet auch Schreibwerkstätten (ab 3. Kl. VS) an, meist in Richtung Lyrik –<br />

Sprachspiel – Kurztext, wobei er auch thematische Wünsche der VeranstalterInnen<br />

berücksichtigt.<br />

www.georg-bydlinski.at | Kontakt: g.bydlinski@kabsi.at<br />

Martin Auer wurde 1951 in Wien geboren und ist seit 1984 freier Schriftsteller,<br />

Zauberkünstler, Entertainer für Kinder und Erwachsene, Musiker in der Folk-Gruppe<br />

Regenpfeifer und im Musik für Kinder machenden Krachorchester. Er ist außerdem<br />

Sch<strong>aus</strong>pieler, Kabarettist und Übersetzer (Flunkerfisch, 2007).<br />

Von 1971 bis 1977 Dramaturg, Sch<strong>aus</strong>pieler und Musiker am Theater im Künstlerh<strong>aus</strong><br />

Wien. Danach wirkte er als freischaffender Künstler mit der Volksmusik-Gruppe<br />

Dreschflegel und als freier Liedermacher. Einige Jahre war er als Journalist und in<br />

Werbung und Public Relations tätig. Er ist <strong>aus</strong>gebildeter Magier.<br />

http://www.martinauer.net


LINKS<br />

Lesekultur macht Schule - Lesepädagogik in Kärnten<br />

Architektur_Spiel_Raum_Kärnten<br />

Kärntner Schulnetz<br />

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur<br />

Kultur Kontakt Austria<br />

Kultur Forum Amthof<br />

Blue cube - der Würfel mit Grips<br />

Anna Rubin<br />

Klickpunkt<br />

LES-ART Blog<br />

LandArt<br />

http://www.landart.de/<br />

http://www.goldsworthy.cc.gla.ac.uk/<br />

http://www.marc-pouyet.net/<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Land_Art<br />

Bäume<br />

http://www.atelier-brandstaetter.at/entwurf-landart-4.htm<br />

http://www.onlinekunst.de/baumgedichte/index.html<br />

http://www.wosiwasiwusi.de/gedichte/baum01.htm<br />

http://www.wunschbaum.de/galerie_bildhauerei.htm<br />

http://www.lesekultur.ksn.at<br />

http://www.architektur-spiel-raum.at<br />

http://www.ksn.at<br />

http://www.literacy.at<br />

http://www.kulturkontakt.or.at<br />

http://www.kultur-forum-amthof.at<br />

http://www.bluecube-kidsmobil.ktn.gv.at<br />

http://www.annarubin.at<br />

http://www.art9560.at<br />

http://lesarten.wordpress.com<br />

Link-Tipps<br />

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Link-Tipps<br />

90<br />

LINKS<br />

Sonnenuhren bauen<br />

http://www.h<strong>aus</strong>-der-kleinen-forscher.de/experimente/einzelansicht.html?<br />

tx_experiment_pi1%5BshowUid%5D=127<br />

http://sonnenuhrzeiger.de/bauen.html<br />

http://www.sonnentaler.net/aktivitaeten/astronomie/himmel-erde/eratos/gnomone/<br />

Der Sc<strong>hat</strong>ten als Kompass<br />

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=631&titelid=3163<br />

Daumenkino<br />

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=615&titelid=3158<br />

http://www.geo.de/GEOlino/kreativ/basteln/52761.html<br />

Tierspuren<br />

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=549&titelid=3091<br />

Ameisenspuren<br />

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=587&titelid=4685<br />

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=262&titelid=2579<br />

Der Faden der Ariadne<br />

http://www.was-schafft-raum.at/download/1-2_ariadnefaden_wsr.pdf<br />

Schnitzeljagd | Spuren setzen – Zeichen lesen – Ziel finden<br />

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=667&titelid=4731<br />

http://www.kindheitsblog.de/schnitzeljagd-kinder-auf-spurensuche/


Literatur<br />

erLesenes 1<br />

Wissen erwerben – verarbeiten – anwenden<br />

edition Buchzeit<br />

ISBN 978-3-9502418-0-8<br />

Land-Art: Das Spiel mit der Natur<br />

Anita Weissenböck, S. 101 - 114<br />

Andy Goldsworthy<br />

Naturwerkstatt Landart Rivers and Tides<br />

Ideen für kleine und große Naturkünstler<br />

AT Verlag, 2005<br />

ISBN 3-85502-883-4 DVD<br />

Ideenbuch Landart Ein Jahr am Fluss<br />

AT Verlag, 2008 Brandstätter, 2008<br />

ISBN 978-3-03800-357-1 ISBN 978-3850331395<br />

Naturwerkstatt Steine Kunst am Fluss<br />

Naturerfahrung mit allen Sinnen Land Art<br />

Tanzen können auch <strong>die</strong> Steine Landart<br />

Andy Goldsworthy, Imke Janiesch<br />

ZWEITAUSENDEINS, 2001<br />

ISBN 978-3861501282<br />

Andreas Güthler, Kathrin Lacher Andy Goldsworthy<br />

500 Inspirationen für Naturgestaltungen rund ums Jahr Kreationen mit Natur, Licht und Zeit<br />

Marc Pouyet Eva Gruber<br />

Kreatives Spielen und Gestalten mit Steinen Umetnost ob reki. 20 Jahre Galerie Sikoronja /<br />

20 let Galerija Sikoronja<br />

Andrea Frommherz Leopold Sikoronja und Renata Sikoronja<br />

AT Verlag, 2008 Wieser, 2005<br />

ISBN 978-3-03800-294-9 ISBN 978-3851295924<br />

Ein Praxisbuch mit vielen Übungen Kunstprojekte zwischen Landschaft und öffentlichem Raum<br />

Kari Joller Anne Hoormann<br />

AT Verlag, 2008 Reimer, 1996<br />

ISBN 978-3-03800-293-2 ISBN 978-3496011477<br />

Hilde Heyduck-Huth Monika Glasl<br />

Orell Füssli, 2008 Projekte-Verlag Cornelius, 2007<br />

ISBN 978-3715202846 ISBN 978-3866344105<br />

Literatur<br />

91


Literatur<br />

92<br />

A Collaboration with Nature Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art<br />

Andy Goldsworthy Udo Weilacher<br />

Harry N. Abrams, 1990 Verlag Birkhäuser, 1999<br />

ISBN 978-0810933514 ISBN 978-3764361204<br />

Sinn und Eigensinn des Materials 1 Sinn und Eeigensinn des Materials Bd.2<br />

Sand und Erde Papier und Pappe, <strong>Farbe</strong>n, Stoffe und Textilien,<br />

Schnur, Draht und Faden<br />

Petra Kathke Petra Kathke<br />

BELTZ, 2006 Cornelsen Verlag, 2001<br />

ISBN 978-3407560636 ISBN 978-3589253272<br />

Federn im Wind: Die Kraft gestalteter Natur Sinneswerkstatt Landart<br />

Kreatives Spielen und Gestalten mit Steinen Naturkunst für Kinder<br />

Kari Joller Regina Bestle-Körfer<br />

AT Verlag, 2008 Verlag: Okotopia<br />

ISBN 978-3-03800-351-9 ISBN-10: 3867020744<br />

Kinder . Kunst . Werk<br />

Otto van de Loo<br />

Kösel-Verlag<br />

ISBN-10: 3-466-30701-5<br />

Spielplatz Natur<br />

Mit Kindern <strong>die</strong> Natur spielerisch entdecken,<br />

erleben und gestalten.<br />

Fiona Danks<br />

AT Verlag<br />

ISBN-10: 3038003794<br />

Gesichter<br />

500 Inspirationen für Naturgestaltungen rund ums Jahr<br />

Francois Robert und Jean Robert<br />

Gerstenberg Verlag, 2007<br />

ISBN 978-3836950800<br />

Strandgut<br />

David Wiesner<br />

Carlsen, 2007<br />

ISBN 978-3551516930<br />

Kunst aufräumen<br />

Ursus Wehrli<br />

Kein & Aber, 2002<br />

ISBN 978-3036952000<br />

Buchklub-GORILLA Band 32<br />

Inge Cevela, Heidi Lexe, Sonja Vucsina (Hg.)<br />

http://www.buchklub.at/magazine/<br />

gorilla/sprache/index.htm<br />

Augenschm<strong>aus</strong><br />

Ingrid Gasser, Regina Zachhalmel<br />

Band 1 und Band 2<br />

ISBN 978-3-7086-0279-0<br />

Band 1 Schulbuchnummer: 130043<br />

Band 2 Schulbuchnummer: 130009


Notizen<br />

93


Notizen<br />

94


Notizen<br />

95


Spuren Blüten<br />

lesen<br />

Wasser F<br />

e d<br />

e<br />

r<br />

n<br />

Lehm Gräser<br />

Sand<br />

LES_ART Zeichen setzen<br />

Blätter Fundstücke Äste<br />

Eis<br />

Steine<br />

Schnee Ein Buch ist <strong>wie</strong> ein Garten,<br />

den man in der Tasche trägt.<br />

Zweige<br />

Ein Leseprojekt von LESEKULTUR MACHT SCHULE<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Samen

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