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schreibimpulse - Lesekultur macht Schule

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www.lesekultur.ksn.at<br />

Arbeitsmaterialien für den Unterricht<br />

AutorInnen<br />

Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

Dipl. Päd. Hans PUCHER-PACHER<br />

Dipl. Päd. Astrid PINK<br />

Grafische Gestaltung: Mag. Erich Angermann<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008


03<br />

04<br />

05<br />

05<br />

06<br />

08<br />

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37<br />

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40<br />

45<br />

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LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 INHALTSVERZEICHNIS<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Vorwort<br />

Gedicht<br />

Nachgefragt<br />

Text von Georg Bydlinski<br />

Schreiben mit Kindern<br />

Schreibimpulse<br />

Sprachspielereien<br />

Alphabetgeschichten<br />

Reimereien<br />

Konkrete Poesie<br />

Gedichte nach Plan<br />

Schreiben mit Methode<br />

Auf den Spuren Eugen Gomringers<br />

Automatisches Schreiben<br />

Schreiben vor Ort<br />

Gedichte in Mund - Art<br />

Mund - Art in der Sekundarstufe<br />

Schreibwerkstatt<br />

Zum Thema Liebe<br />

Gedichte mit Gefühl<br />

Präsentieren<br />

Vorlesen und Vortragen<br />

Darstellen<br />

Literatur<br />

Gefühle<br />

Lyrik im Unterricht | Grundstufe<br />

Lyrik im Unterricht | Sekundarstufe<br />

Lyrik für Kinder und Jugendliche<br />

AUTORINNENTEAM |<br />

Dipl. Päd. Astrid WAGNER, Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG, Dipl. Päd. Astrid PINK<br />

Dipl. Päd. Hans HÄUSER, Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

2


LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 VORWORT<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

In einem GEDICHT steckt das ICH, mit all seinen Gefühlen, dem<br />

Denken und dem Wollen. Jedes ICH ist eine eigene, kleine Welt, ein<br />

Mikrokosmos, der sich fühlend und denkend einem Makrokosmos<br />

stellen muss. Das Individuum, das Unteilbare, kann seine Gedanken<br />

und Gefühle mit allen anderen Individuen nur teilen, indem es sich<br />

mitteilt.<br />

Die Sprache der Lyrik ist eine Form, den Rahmen der Alltagssprache zu<br />

sprengen, das Innerste unseres Menschseins zu berühren, Saiten in<br />

uns zum Klingen zu bringen, die schon vor unserer Geburt durch Töne,<br />

Klänge und Rhythmus gestimmt wurden. Sie ist eine besondere, eine<br />

verdichtete Sprache. Wenige Worte genügen, um eine ganze Welt<br />

auferstehen zu lassen durch die Kraft der Imagination.<br />

Durch ein breit gefächertes Repertoire an Herangehensweisen möchte<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE dazu animieren, sich lustbetont und<br />

experimentierfreudig Gedichten zuzuwenden, sie zu verändern, mit<br />

der Sprache zu spielen sowie eigene Texte zu entwerfen.<br />

Bedanken möchten wir uns bei den AutorInnen Eugen Gomringer und<br />

Gerda Anger-Schmidt, die bereit waren, Texte zur Verfügung zu stellen<br />

sowie bei Georg Bydlinski, dessen Gedicht „Ermunterung zum<br />

Schreiben“ alles beinhaltet, was es zu diesem Thema eingangs zu sagen<br />

gibt.<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Ermunterung zum Schreiben<br />

Willst du schreiben, gib nicht auf,<br />

wenn dir etwas nicht gelingt.<br />

Jeder Mensch braucht Training, Übung –<br />

ob er nun dichtet oder singt.<br />

Schreibe, was du siehst und fühlst –<br />

glaub mir, das ist immer richtig!<br />

Geht was daneben, sei nicht verzagt.<br />

Merk dir: Auch der Papierkorb ist wichtig.<br />

© Georg Bydlinski, Mödling<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

4


NACHGEFRAGT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE bat Georg Bydlinski um die Beantwortung der Frage:<br />

Was unterscheidet „Lyrik für Kinder" von „Erwachsenenlyrik"?<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Zwischen Gedichten für Kinder und der<br />

Erwachsenenlyrik kann man keine strikte<br />

Trennlinie ziehen, es gibt hier fließende<br />

Übergänge, eine tiefe Verwandtschaft. Eines nur:<br />

Wenn ich Gedichte für Kinder schreibe, sind mir<br />

der Rhythmus, der Reim und die mit den<br />

metrischen Elementen verbundene Emotion sehr<br />

wichtig. Allgemein machen Gedichte es möglich,<br />

Erfahrungen zu benennen, zu vertiefen und zu<br />

überdenken – sie aufzuheben, zu bewahren, für<br />

sich selbst, aber auch für andere. Die Formen<br />

können dabei so unterschiedlich sein wie die<br />

Vielfalt der Erfahrungen selbst. Auch das<br />

„sinnfreie" Spiel mit der Sprache, mit Worten,<br />

Silben und Klängen, gehört dazu, es ist ein<br />

wesentliches Element in der Lyrik für Kinder.<br />

„Gedichte", so der amerikanische Lyriker Robert<br />

Creeley, „sind sehr spezifische Arten des Tanzens."<br />

Schon kleine Kinder gehen auf die „tänzerischen<br />

Bewegungen" des Gedichts (Rhythmus, Reim,<br />

Wiederholung) ein, auch wenn sie noch gar nicht<br />

alle einzelnen Worte verstehen. Das Gedicht<br />

eröffnet einen Freiraum, eine Dimension, die über<br />

das reine Inhalte-Vermitteln hinausgeht und an<br />

den kreativen Kern jedes Menschen rührt.<br />

E-Mail: g.bydlinski@kabsi.at<br />

Homepage: www.georg-bydlinski.at<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Bei Gedichten für Erwachsene könnte man es<br />

vielleicht so sagen: Lyrik ist eine Sprech-und-<br />

Schweige-Sprache. Das Ausgesparte ist für mich<br />

dabei oft genauso wichtig wie das<br />

Ausgesprochene, Angedeutete; Phantasie und<br />

Genauigkeit spielen zusammen. Diese Spannung<br />

verleiht dem Gedicht seine Vielschichtigkeit – und<br />

sie verlangt einfühlsame, kreative Leserinnen und<br />

Leser, die zu hören verstehen, zu deuten. Die ihre<br />

eigenen Erfahrungen, Gefühle, Vorlieben,<br />

Wünsche, Träume, Utopien einbringen in die<br />

Leerstellen des Gedichts. So entsteht eine<br />

Partnerschaft zwischen Autor/in und Leser/in, die<br />

meist wohl tiefer geht als bei der Lektüre einer<br />

Erzählung oder eines Romans, obwohl es<br />

natürlich auch dort nötig ist, die eigene<br />

Vorstellungskraft beim Lesen mit einzubringen.<br />

Aber beim Gedichtelesen wird das Gedicht auf<br />

eigentümliche Weise immer wieder neu<br />

hervorgebracht – von jeder Leserin, jedem Leser,<br />

und bei jeder Lektüre etwas anders!<br />

Georg Bydlinski<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

5


Wer kennt ihn nicht, den Druck, den ein unbeschriebenes Blatt, verbunden mit der Aufforderung zum<br />

Schreiben, ausüben kann?<br />

Die anfängliche Freude der Kinder, selbst etwas schreiben zu können, weicht im Schulalltag nicht selten<br />

der Angst vor dem Versagen und mündet in der immer wiederkehrenden Frage: „Wie viel muss ich denn<br />

schreiben?“<br />

Ernst Jandl hält dieser Angst in Kurzform den geglückten Prozess des Schreibens wie folgt entgegen:<br />

… „Mit etwas darauf ziehe ich das Blatt aus der Maschine und lese als Text etwas aus meinem Kopf.“<br />

Dieses „Etwas aus dem Kopf“ gilt es ausfindig zu machen.<br />

Gabriele L. Rico unterstützt diesen Vorgang des Suchens nach der eigenen Stimme durch die von ihr<br />

entwickelte Methode des „Clustering“ (Cluster = Haufen, Büschel, Anhäufung).<br />

(Vgl. Rico, L. Gabriele: Garantiert schreiben lernen, Hamburg, 1987, Rowohlt)<br />

Dabei werden zu einem zentral eingerahmten Begriff spontan alle Assoziationen, Erinnerungen und<br />

inneren Bilder gesammelt. Das scheinbar ziellose Durcheinander fasst die Fülle der Ideen und<br />

Gedankenverbindungen, die im nächsten Schritt untereinander in Beziehung gesetzt und durch Linien<br />

verbunden werden können. So geht nichts verloren, die Notizen stammen aus dem eigenen<br />

Erfahrungsschatz, und der Impuls für einen Text ergibt sich häufig wie von selbst.<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 SCHREIBEN MIT KINDERN<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

allein<br />

verspottet<br />

Baby!<br />

Schulbus<br />

wütend<br />

schrill<br />

rot<br />

Rauch<br />

brüllen<br />

kreischen<br />

Blitz<br />

zischen<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

6


Die Stärke dieser Methode liegt in der bewussten Herstellung einer Verbindung zwischen<br />

linker und rechter Gehirnhälfte, da begriffliches und bildliches Denken gleichermaßen<br />

stattfinden.<br />

Anmerkung: Die unter Punkt 5 gesammelten Gefühls-Wörter bieten zur Cluster-Bildung eine reiche Auswahl.<br />

Abgesehen von verschiedenen Methoden, die den Zugang zur inneren Bilderwelt fördern,<br />

spielen für die schulische Schreibsituation jedoch viele andere Faktoren eine maßgebliche<br />

Rolle:<br />

Schließlich kann mit Fingerspitzengefühl und Neugier aus anfänglicher Unsicherheit und<br />

Vorsicht unbekümmerte Freude am Experimentieren entstehen.<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 SCHREIBEN MIT KINDERN<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Eine offene, gleichberechtigte und angstfreie Atmosphäre bildet<br />

die Grundlage für jegliche Kommunikation.<br />

Schreibstunden können sich durch gemeinsam vereinbarte Regelungen von anderen Stunden<br />

deutlich unterscheiden (z.B. freie Platzwahl, Schreiben im Freien, bewusste Wahl des Materials,<br />

Schreibkonferenz, Partnerarbeit, Arbeit in Kleingruppen …)<br />

Schreiben bedeutet ausdauerndes Suchen und Überarbeiten.<br />

Erste Ergebnisse sind als Entwürfe zu betrachten.<br />

Ungewöhnliche, von bekannten Lösungen abweichende Ideen brauchen Unterstützung.<br />

Detailliertes Feedback zu geben ist schwierig und erfordert Hilfestellung z.B. durch Herausheben<br />

besonderer Textstellen (Anfänge, Schlüsse, Spannungsmomente, Wortarten<br />

oder Wortwiederholungen, Besonderheiten …) durch die Textlupe*(Kopiervorlage Seite 30) .<br />

Konstruktive Kritik ist eine wertvolle gegenseitige Hilfestellung und schult die<br />

genaue Wahrnehmung („Der Text gefällt mir/gefällt mir nicht“ hilft nicht weiter!).<br />

Lösungs- und Änderungsvorschläge sind als Angebot zu verstehen,<br />

in welcher Weise sie verwendet werden, entscheiden die AutorInnen.<br />

* Vgl. Menzel, Wolfgang: Die Textlupe, S. 14 in: Praxis Deutsch Nr.164, Seelze, 2000, Friedrich Verlag<br />

Fotos: Schreibwerkstatt mit Gerda Anger-Schmidt an der HS 5 Villach<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

7


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

ALPHABETGESCHICHTEN<br />

Ein/e Schüler/in sagt lautlos das Alphabet auf, ein/e zweite/r ruft irgendwann “Stopp”!<br />

Der zuletzt vorgekommene Buchstabe wird laut genannt. Anschließend werden drei Minuten<br />

lang beliebige Wörter aufgeschrieben, die mit diesem Buchstaben beginnen.<br />

Nach mehreren Durchgängen liegt eine reiche Auswahl vor, aus der die Schüler/innen<br />

auswählen und ihre Geschichten schreiben können.<br />

Das können einzelne Sätze, aber auch längere Geschichten sein, deren Wirkung durch<br />

bewusste Anordnung der Wörter noch unterstrichen werden kann.<br />

Elf echt ehrwürdige Elefanten erfinden eine eigene Elefantensprache.<br />

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Helgas Hund heult heute herzzerreißend!<br />

H – wie Hochzeit<br />

Heiratswillige hüpfen hocherfreut<br />

von Hochzeit zu Hochzeit.<br />

Hochzeitszeremonie,<br />

Hochzeitsbild,<br />

Hochzeitsgäste,<br />

Hochzeitsmahl,<br />

Hochzeitsnacht,<br />

Himmelbett - himmlisch!<br />

Ein Himmelfahrtskommando?<br />

Astrid Wagner<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

8


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN | ALPHABETGESCHICHTEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Ziegen zeugen Ziegen<br />

zwölf<br />

zierliche<br />

ziegen<br />

zögern<br />

zaudern<br />

züchten<br />

zuerst<br />

zucchini<br />

zudem<br />

zichorie<br />

zusätzlich<br />

zinnien<br />

zerreiben<br />

zinnkraut<br />

zernagen<br />

zarte<br />

zwiebeln<br />

zerbeißen<br />

zibeben<br />

zermahlen<br />

zornig<br />

zwei<br />

zecken<br />

zwischen<br />

zweiundzwanzig<br />

zähnen<br />

zerpflücken<br />

zizerlweise<br />

zarten<br />

zwölffingerdarm<br />

zerquetschen<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

zügig<br />

zwetschken<br />

zertrampeln<br />

zierblumen<br />

zockeln<br />

zum<br />

zollamt<br />

ziehen<br />

zweifelsohne<br />

zickig<br />

zuckerrübenzüge<br />

zu<br />

zirka<br />

zweihundert<br />

zappeligen<br />

zwergen<br />

zählen<br />

zahlen<br />

zuckern<br />

zimtstangen<br />

zimmern<br />

Zirbenzillen<br />

zeigen<br />

zufällig<br />

zum<br />

zitternden<br />

zaunkönig<br />

zwitschern<br />

zögerlich<br />

zwölftonmusik<br />

zitieren<br />

zuckende<br />

zikaden<br />

zerren<br />

zappelnde<br />

zottelbären<br />

zum<br />

zoowärter<br />

zerspringen<br />

zu<br />

zehnt<br />

zu<br />

zwutschkerln<br />

zwei<br />

ziegen<br />

zeugen<br />

Zuwachs<br />

zehn<br />

zicklein<br />

zuzeln<br />

zufrieden<br />

ziegenmilch<br />

zwangswiederholung:<br />

zwölf<br />

zierliche<br />

ziegen …<br />

…<br />

Sieglinde Jug<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

9


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN | ALPHABETGESCHICHTEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Unglaubliche Ungereimtheiten<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Ada<br />

angelt<br />

Adamsäpfel<br />

Berta<br />

bastelt<br />

Butterblumen<br />

Clara<br />

checkt<br />

Chatroomchats<br />

Dora<br />

dreht<br />

Daunendecken<br />

Emil<br />

ekelt<br />

Essigeis<br />

Felix<br />

flickt<br />

Fliegenflügel<br />

Gregor<br />

glättet<br />

Gartengitter<br />

Herbert<br />

häkelt<br />

Hasenhüte<br />

Ilse<br />

isst<br />

Igelimbiss<br />

Joschi<br />

jagt<br />

Jumbojets<br />

Karin<br />

kaut<br />

Katzenkrallen<br />

Ludwig<br />

lutscht<br />

Lederlappen<br />

Mimi<br />

malt<br />

Milchmausmütter<br />

Nortrud<br />

niest<br />

Nordpolnüsse<br />

Otto<br />

ordert<br />

Ochsenohren<br />

Peter<br />

presst<br />

Pumapranken<br />

Quendi<br />

quirlt<br />

Quittenquark<br />

Richard<br />

rupft<br />

Rosenranken<br />

Stefan<br />

streicht<br />

Strickstoffmuster<br />

Thomas<br />

trifft<br />

Tiefseetaucher<br />

Ulrich<br />

umgarnt<br />

Urstrumpfunken<br />

Vroni<br />

verblüffen<br />

Vogelverse<br />

Werner<br />

weissagt<br />

Wachtelwetter<br />

Xandi<br />

xellt sich zu<br />

XL-Xylophon<br />

Yvonne<br />

yearned for<br />

Ysopyoghurt<br />

Zarah<br />

zählt<br />

Zankäpfel<br />

Sieglinde Jug<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

10


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

REIMEREIEN<br />

Kinder reimen immer gerne!<br />

Die Erwachsenen tun es ja auch bei allen möglichen Anlässen! Die Kinder lernen im Laufe der<br />

Zeit - zu Hause und im Unterricht - verschiedene Arten gereimter Texte kennen und werden<br />

animiert selbst zu reimen. Sie sollten ihre Reimversuche zu Papier bringen und präsentieren<br />

können! Manche Kinder orientieren sich gerne an Mustern, die ihnen auch angeboten werden<br />

sollen.<br />

Eine „Reimwerkstatt“ könnte es in jeder <strong>Schule</strong> geben!... Es findet sich irgendwo ein<br />

vorbereitetes Plätzchen:<br />

Papier in verschiedenen Formaten (A4, A5, versch. große Kärtchen,...), Schreibzeug.<br />

Hier einige Möglichkeiten:<br />

Namenreime<br />

Carolina – Ballerina<br />

Unsre liebe Lisa<br />

war noch nie in Pisa<br />

Reimgeschenke<br />

Die gibt es zu Anlässen: Geburtstag, Muttertag, Weihnachten,...<br />

Scheib´nreime<br />

Nach einem alten Oberkärntner Brauch:<br />

Die Scheib´n, die Scheib´n schlag i auße übern See,<br />

der Simon, der Simon träumt von ana Fee.<br />

Lieblingsreime (die man gehört oder gelesen hat)<br />

kann man schön gestalten, verändern, verfremden.<br />

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Zweizeiler<br />

Ich bin baden gegangen,<br />

hab´ keinen Fisch gefangen<br />

Vierzeiler<br />

Frau Baum steht im Garten,<br />

muss lange warten.<br />

Auf die rosa Masche,<br />

und die neue Tasche.<br />

Hans Pucher-Pacher<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN | REIMEREIEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Wie aus dem Känguru der Känguruhund wird<br />

Das Känguru<br />

gibt keine Ruh.<br />

Es sucht nach seinem H.<br />

Aa!!<br />

Es springt nach links.<br />

Es springt nach rechts.<br />

Ächz!!<br />

Wo ist mein H?<br />

Gebt es her!<br />

Plärr!<br />

Wo ist es hin?<br />

Wo ist es nur?<br />

Knurr!!<br />

Es hüpft nach vor!<br />

Es hüpft zurück!<br />

Glück!!<br />

Da steht ein H mit einem UND.<br />

Ein wirklich toller Fund.<br />

Und?<br />

So entstand der<br />

KÄNGURUHUND!<br />

Sieglinde Jug<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Wie aus dem Känguruhund wieder ein Känguru wird<br />

Der Känguruhund<br />

streift wild umher,<br />

da trifft er<br />

den Panter.<br />

„Das H ist futsch“,<br />

seufzt das Tier,<br />

„es ist weg und<br />

ich bin hier.“<br />

„Schau, da kommt<br />

ein stolzer Hahn,<br />

nimm das H und<br />

friss den Ahn`.<br />

„Ach, ich glaub`,<br />

das will ich nicht,<br />

auf den Ahn`<br />

ich gern verzicht.<br />

Danke schön!“<br />

„Bitte sehr!<br />

Hör mal her:<br />

Ohne H springst<br />

du noch weiter,<br />

sei zufrieden, froh<br />

und heiter!<br />

Kinder haben<br />

kein Problem<br />

Panter ohne H<br />

zu seh`n.“<br />

„Ein wirklich guter Rat!<br />

In der Tat!<br />

Aufgemotztes<br />

Känguru,<br />

das trifft auch<br />

auf dich zu!<br />

Lass den Hund!<br />

Sei einfach du!<br />

Ein wunderschönes<br />

Känguru.“<br />

Sieglinde Jug<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

12


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN | REIMEREIEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Quallenqual<br />

Eine Qualle war zu dick<br />

und hungerte – oh Qual!<br />

Zuerst verlor sie das –e.<br />

Es fiel ihr in die See.<br />

Dann schmolz ihr das –l.<br />

Das ging furchtbar schnell.<br />

Übrig blieb die bloße Qual,<br />

nachdem sich das –le empfahl.<br />

Wenn sie dich mal umschlingt,<br />

sie deine Haut zum Brennen bringt.<br />

Sie gönnt dir keine Wahl.<br />

Fasst sie dich an – oh Qual!<br />

Sieglinde Jug<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

So bin ich eben<br />

An manchen Tagen,<br />

das kann ich euch sagen,<br />

ist das Leben schwer,<br />

hört nur mal her!<br />

Da könnte ich hupfen,<br />

mir die Haare ausrupfen,<br />

da bin ich ein Gnom.<br />

Na, ratet schon!<br />

Wer bin ich – wer?<br />

Rumpelstilzchen!<br />

Kennt ihr die Mär?<br />

An manchen Tagen<br />

gibt es kein Versagen,<br />

ist das Leben ein Fest,<br />

ein Klacks jeder Test.<br />

Da könnte ich hüpfen,<br />

die Mütze frisch lüpfen,<br />

da fühl` ich mich fein.<br />

Na, wer könnt ich sein?<br />

Wer bin ich – wer?<br />

Ein glückliches Kind!<br />

Das ist keine Mär!<br />

So bin ich eben.<br />

So ist das Leben.<br />

Ist das nicht fein?<br />

Alles kann ich sein!<br />

Sieglinde Jug<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

13


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN | REIMEREIEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Gefühle sind wie der Wind<br />

Bin ich fröhlich,<br />

kann ich singen und springen,<br />

bringe sogar Gläser zum Klingen.<br />

Hunde beginnen zu bellen.<br />

Wasser erhebt sich zu Wellen.<br />

Ich wirble durch die Welt -<br />

Alles ist zum Guten bestellt.<br />

Doch:<br />

Bin ich wütend,<br />

kann ich schreien und beben,<br />

bis sich selbst faule Katzen erheben.<br />

Mein Hamster fällt vom Rad.<br />

Die Ratte verspeist Spinat.<br />

Ich schimpfe auf die Welt -<br />

Nichts ist zum Guten bestellt.<br />

Doch kein Gefühl dauert ewig,<br />

auch ich bin nur kurzzeitig schäbig<br />

und ungerecht zu allen,<br />

die mir sonst immer gefallen.<br />

So bin ich einmal lieb und nett,<br />

ein andermal schmoll` ich im Bett,<br />

Gefühle wechseln geschwind.<br />

Gefühle sind wie der Wind.<br />

Sieglinde Jug<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Überlegung<br />

Mit Freunden zu tollen ist toll.<br />

Warum ich schon nach Hause soll?<br />

Ich will noch spielen, kicken, tanzen,<br />

was kümmert mich der dumme Ranzen,<br />

in dem die ganzen Hefte stecken?<br />

Die schießen kein Tor, die kann ich nicht necken,<br />

sie sprechen nicht, sind immer still,<br />

ob ich sie wirklich öffnen will?<br />

Eigentlich nein!<br />

Ich möchte so gerne Fußballer sein!<br />

Ich weiß, ich muss für die <strong>Schule</strong> was tun.<br />

Was nun?<br />

Ich schau in die Runde und sag` ganz cool:<br />

„Ciao, Kumpels, bis moagn in da Schul!“<br />

Sieglinde Jug<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

14


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

KONKRETE POESIE<br />

In diesem Abschnitt wollen wir uns dem Spiel mit der Sprache zuwenden – ohne Einschränkung, ohne<br />

festgesetzte Regeln. Alles ist erlaubt, was Spaß <strong>macht</strong>, die Fantasie darf wilde Blüten treiben und<br />

ausufern. Die SchülerInnen sollen ihre gewohnten Denkmuster, ihre Sprachregeln durchbrechen. Sie<br />

dürfen, nein, sie sollen ihre Grenzen ausloten und am besten überschreiten. Wir Lehrer sind in diesem<br />

Fall nicht Zollbeamte, sondern Reiseleiter in ein neues Land, ins Land der Sprachspiele.<br />

Es wird vielen SchülerInnen leicht fallen und große Freude bereiten, wenn sie ihre Kreativität ausleben<br />

können, manche allerdings werden anfangs mit der ungewohnten Anforderung schlecht zurecht<br />

kommen. „Mir fällt nichts ein“, ist vielfach der verzweifelte Ausruf, wenn sie plötzlich dazu angehalten<br />

werden, Ideen zu entwickeln, die nichts mit den alltäglichen Anforderungen zu tun haben, die die<br />

<strong>Schule</strong> normalerweise an sie stellt. Doch wenn man diesen SchülerInnen etwas Zeit gibt und sie nicht<br />

drängt, wenn man ihnen nicht den Mut nimmt und ihre anfänglich zaghaften Versuche unterstützt und<br />

ihr Selbstvertrauen stärkt, dann kann es sein, dass sie plötzlich Spaß am unkonventionellen<br />

Experimentieren mit der sonst so streng reglementierten Sprache entwickeln.<br />

Als Einstieg eignen sich u.a. Gedichte von Christian Morgenstern (Fisches Nachtgesang, Das große Lalula,<br />

Der Trichter, Das Mondschaf, …), von Eugen Gomringer (Das Schweigen…), von Ernst Jandl (Ottos Mops …)<br />

oder Hugo Balls „Karawane“.<br />

Die Werke dieser Autoren beweisen, dass das Experimentieren mit Buchstaben, Wörtern und Zeichen,<br />

das Erkunden von Möglichkeiten, die die phonetische, akustische und visuelle Dimension der Sprache<br />

bietet, ungewöhnliche und interessante Ergebnisse zeitigt.<br />

Nach meiner Erfahrung eignet sich die visuelle Poesie sehr<br />

gut, um SchülerInnen für das Spiel mit der Sprache zu<br />

begeistern. Ich lasse sie bestimmte Wörter, die sich<br />

optisch besonders gut in konkreter Form zu Papier<br />

bringen lassen, darstellen (z.B.: Turm, Tisch, Stuhl,<br />

Lokomotive, Regen, Sonne, zittern…).<br />

Ist der Bann einmal gebrochen, fallen den Kindern immer<br />

eigene Wörter ein, die sie visuell festhalten. Wie gesagt,<br />

Grenzen sind nicht nur da, um einzugrenzen, sie laden<br />

auch zur Überschreitung ein.<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Schülerarbeit zu Hugo Balls “Karawane”<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

15


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN | KONKRETE POESIE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Aha –Erlebnis<br />

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Sieglinde Jug<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

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weißweißweißweißweißweißweiß<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

gelbgelbgelbgelb<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

gelbgelbgelbgelb<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

gelbgelbgelbgelb<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

gelbgelbgelbgelb<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

gelbgelbgelbgelb<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

gelbgelbgelbgelb<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

weißweißweißweißweißweißweiß<br />

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Sieglinde Jug<br />

Die Fliegenjagd<br />

tsssssssssss___tsssssssssss___tsssssssssss<br />

kla l tsch<br />

___________tsss___________tsss___________<br />

tsssssssssss___tsssssssssss___tsssssssssss<br />

kla l tsch l kla l tsch<br />

tsssssssssssssssss_________________tsssssssssssssssss<br />

________________tssssssssssssssssss________________<br />

kla l tsch l kla l tsch l kla |<br />

tsssssssssss<br />

tsssssssssss<br />

tsch<br />

†<br />

tsssssssssss<br />

Sieglinde Jug<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

16


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN | KONKRETE POESIE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Zahlenliebe<br />

Herr ZweiEr und Frau ZweiSie<br />

verzagen zusammen nie.<br />

2<br />

Doch geht ZweiSie mal aus,<br />

ist Herr ZweiEr allein zu Haus`.<br />

2<br />

Er wird zur halben Portion,<br />

man sieht dies am Umfang schon.<br />

II<br />

2<br />

I<br />

I I<br />

Er findet das gar nicht nett,<br />

legt sich frustriert ins Bett.<br />

II<br />

Nur die schlanke EinSie<br />

kümmert das Alleinsein nie.<br />

1<br />

Da steht sie stolz und frei:<br />

Sie stammt aus der Einsiedelei.<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Kommt eine andere Eins vorbei,<br />

sind es plötzlich wieder zwei.<br />

II<br />

I<br />

I<br />

ZweiSie kehrt zum ZweiEr zurück:<br />

Welch` Glück!<br />

I<br />

Sieglinde Jug<br />

Daniela Schellander<br />

Daniela Schellander & Julia Stauder<br />

Tin Puklavec<br />

Schülerarbeiten<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

17


SCHREIBIMPULSE<br />

SPRACHSPIELEREIEN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Wortspiele, Nonsens und Reime von Gerda Anger-Schmidt<br />

Bauernregeln<br />

Wenn's zum Schulschluss Fünfer prasselt,<br />

sind die Ferien vermasselt.<br />

Träumst du nachts vom weißen Hai,<br />

sind die Ferien vorbei.<br />

Kommt der Lehrer durch das Fenster,<br />

glaubst du wieder an Gespenster.<br />

Sag, warum du sauer bist!<br />

He, Süße! Komm doch wieder raus<br />

Aus deinem Schnirkelschneckenhaus!<br />

Und sag, warum du sauer bist!<br />

Ist's wegen Maja, diesem Biest?<br />

Ist's wegen Max, dem Teufelsbraten?<br />

Hat Mona dein Versteck verraten?<br />

War Tom, der Frechdachs, wieder hier?<br />

War ich zu wenig lieb zu dir?<br />

Sag schon! Komm! Spuck's endlich aus!<br />

Komm raus aus deinem Schneckenhaus!<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

ABC der Namen<br />

J – das ist Johannes.<br />

Was immer es ist, er kann es.<br />

N – das ist Nathaniel,<br />

hat Ähnlichkeit mit einem Spaniel.<br />

V – das ist Valentino.<br />

Er geht täglich dreimal ins Kino.<br />

Alte Lieder – neue Texte<br />

Ein Hund kam in die Küche<br />

und stahl gekochtes Ei.<br />

Da nahm der Koch den Fresser,<br />

trug ihn zur Polizei.<br />

Dort saßen viele Hunde,<br />

die fanden ihn charmant.<br />

Sie flohen mit ihm nach Denver,<br />

wo groß geschrieben stand:<br />

Ein Hund kam in die Küche …<br />

Mit freundlicher Genehmigung von Gerda Anger-Schmidt aus „Alles in Butter, liebe Mutter“, Dachs Verlag, 1998, Wien.<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

18


SCHREIBIMPULSE<br />

GEDICHTE NACH PLAN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

SCHREIBEN MIT METHODE<br />

Akrostichon<br />

(griechisch: akros = Spitze, stichos = Vers)<br />

Bedeutung: Gedicht als Wortspiel, bei dem die Anfangsbuchstaben der Verse<br />

hintereinander gereiht einen Namen oder einen sinnvollen Satz bilden. (www.wikipedia.de)<br />

NAMENS-AKROSTICHON<br />

Die Anfangsbuchstaben des eigenen Vornamens werden auf einem Kärtchen untereinander<br />

geschrieben und mit Wörtern ergänzt, die im Moment gerade zur eigenen Stimmung passen oder<br />

etwas über die eigene Person aussagen.<br />

Anschließend wird vorgelesen:<br />

B wie Baum, R wie Reise, I wie Indien, G wie Gast, I wie Innenseite, T wie Terrasse, T wie Traum und E wie<br />

Engel, das ist BRIGITTE.<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

B<br />

R<br />

I<br />

G<br />

I<br />

T<br />

T<br />

E<br />

aum<br />

eise<br />

ndien<br />

ast<br />

nnenseite<br />

errasse<br />

raum<br />

ngel<br />

T<br />

H<br />

O<br />

M<br />

A<br />

S<br />

räumen<br />

asen<br />

pel<br />

utig<br />

ufmerksam<br />

chwimmen<br />

Thomas 1c<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

19


SCHREIBIMPULSE<br />

GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

AKROSTICHON<br />

Eine Namensgeschichte schenken (erprobt im Rahmen einer Schreibwerkstatt mit Renate Welsh)<br />

Namenskärtchen mit einem/r Partner/in austauschen, mit dem Wortmaterial eine Geschichte erfinden<br />

und sich gegenseitig vorlesen.<br />

Auf der Reise<br />

nach Indien<br />

wirst du<br />

in dein Innenreich<br />

gelangen,<br />

dich auf einer Terrasse der Träume<br />

unter einem Baum<br />

zur Ruhe begeben<br />

und mit den Engeln<br />

Freundschaft schließen.<br />

Du wirst dort gern gesehener Gast sein!<br />

Die Form des Akrostichons eignet sich hervorragend, um rund um einen beliebigen Begriff oder Titel<br />

die dazu gehörenden Erlebnisse, Assoziationen, Informationen, Stimmungen und Gefühle in<br />

verdichteter Form einzufangen.<br />

(Siehe dazu auch: Materialien der Sekundarstufe zum Thema Astrid Lindgren, Akrostichon am Beispiel von Pippi<br />

Langstrumpf | http://www.lesekultur.ksn.at/files/2-leku_lindgren_um_sek03.pdf )<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Du träumst<br />

von einem Hasen,<br />

der einen Opel fährt.<br />

Er ist mutig,<br />

aufmerksam und kann gut schwimmen.<br />

Astrid Wagner Thomas 1c<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

20


SCHREIBIMPULSE<br />

GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

ELFCHEN<br />

Kurzes Gedicht aus nur elf Wörtern, verteilt auf fünf Zeilen.<br />

Anstelle einer Farbe können natürlich auch andere Themen wie z.B. Orte, Menschen, Gefühle,<br />

Gegenstände, … verwendet werden. Entscheidend ist die Reduktion und bewusste Verwendung der<br />

Wörter nach dem Schema, um verkürzt und pointiert eine Stimmung oder Wahrnehmung<br />

auszudrücken.<br />

Die Sammlung von geeignetem, möglichst präzisem Wortmaterial kann durch<br />

Eine Auswahl der treffendsten Wörter wird markiert und bildet anschließend einzeln auf Kärtchen<br />

geschrieben das Baumaterial für das Elfchen. Dabei sollen die „Bausteine“ so oft verschoben bzw.<br />

ausgetauscht werden, bis das Ergebnis zufrieden stellend ist. Nach lautem Vorlesen in Partnerarbeit<br />

werden eventuell noch Veränderungen vorgenommen. Abschließend werden die Ergebnisse reihum<br />

vorgelesen und bestaunt.<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

1. Zeile = 1 Wort (Name, Farbe, Gefühl, Gegenstand, …)<br />

2. Zeile = 2 Wörter (beschreiben das 1. Wort näher)<br />

3. Zeile = 3 Wörter (was er/sie/es tut)<br />

4. Zeile = 4 Wörter (ganzer Satz. Ich...)<br />

5. Zeile = 1 Wort (Name, Farbe, Gefühl, Ausruf, Gegensatz, …)<br />

eine geführte Fantasiereise,<br />

Beobachtungen im Freien,<br />

„blindes“ Ertasten von Gegenständen,<br />

automatisches Schreiben,<br />

Anlegen eines Ideennetzes etc. unterstützt werden.<br />

rodeln<br />

Kinder einreiben<br />

Reifenspuren im Schnee<br />

schwer herab hängende Eiszapfen<br />

Winter<br />

Martin Eder, 3a<br />

Regina<br />

Vertrauen, zusammenhalten,<br />

Geheimnisse austauschen, lachen.<br />

Ich bin immer willkommen.<br />

Freundschaft<br />

Evita Kreuzer, 1d<br />

Schneeflocken<br />

weiße Landschaft<br />

große Schneeburgen bauen<br />

der See ist vereist<br />

Winterlandschaft<br />

Alexander Subic, 2c<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

21


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE<br />

HAIKU<br />

Im 14. Jahrhundert in Japan unter dem Einfluss des Zen-Buddhismus entstanden. Drückt<br />

innere Bilder, Stimmungen aus. Bezieht sich auf Gegenständliches in der Natur, ist in ein<br />

konkretes Geschehen eingebettet, das mit einer überraschenden Wende enden kann.<br />

Besteht aus 17 Silben, verteilt auf drei Zeilen.<br />

Silbenfolge ist meist<br />

manchmal auch<br />

oder<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

5 – 7 – 5<br />

5 – 5 – 7<br />

7 – 5 – 5<br />

Schau, die Nachtigall!<br />

An der Pflaumenblüte wischt<br />

sie die Füßchen ab!<br />

Der Frühling ist da,<br />

alle Knospen springen auf.<br />

Genieße die Zeit!<br />

Bianca Hausott, Julia Gasser<br />

*Vgl. dazu auch Informationen zum Haiku in der Buchklub Gorilla Cybertour zu „Sadakos Plan“<br />

http://www.buchklub.at/magazine/gorilla/index.htm<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

22


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE<br />

PARALLELGEDICHT<br />

Ein Parallelgedicht hält sich an die Form (und manchmal auch an den Inhalt) des<br />

Originalgedichtes.<br />

Ein Lückengedicht wird wie ein Lückentext angeboten.<br />

In die Lücken tragen die Kinder ihre eigenen Wörter ein, ein neues Gedicht wird geschaffen.<br />

Eignet sich eher für „reimlose“ Gedichte, da die Reimungebundenheit der Phantasie mehr Raum lässt.<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Die Ameisen<br />

In Hamburg lebten zwei Ameisen,<br />

die wollten nach Australien reisen.<br />

Bei Altona auf der Chaussee,<br />

da taten ihnen die Beine weh,<br />

und da verzichteten sie weise<br />

dann auf den letzten Teil der Reise.<br />

So will man oft und kann doch nicht<br />

und leistet dann recht gern Verzicht.<br />

LÜCKENGEDICHT<br />

Die Elefanten<br />

Wir gehen, sagten in Schönbrunn zwei Elefanten,<br />

nach Afrika zu unsren lieben Tanten.<br />

Aber am Hügel vorm Belvedere<br />

meinte der eine: Ich kann nicht mehr.<br />

Schnell kauften sie zwei U-Bahnkarten<br />

und kehrten zurück in ihren Garten.<br />

Im Leben hat man oft so große Ziele,<br />

nur leider fehlt dann meist der Wille.<br />

Joachim Ringelnatz Hans Häuser<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

23


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE<br />

SAMMELGEDICHT (nach einer Idee von Sonja Vucsina)<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Einstimmung auf ein Thema (Stimmung im Herbst, Angst, Wald, …).<br />

Jedes Kind „sammelt“ zum Thema 3- 5 kurze Sätze (das Sammeln kann bei bestimmten Themen<br />

auch im Freien stattfinden).<br />

Jedes Kind wählt von seinen Sätzen jenen aus, der ihm am besten gefällt.<br />

Jedes Kind schreibt seinen Satz auf einen Papierstreifen.<br />

Auf dem Boden, auf dem Tisch, …. werden die Satzstreifen untereinander gelegt.<br />

Die Kinder bauen nun gemeinsam ein Gedicht (Welcher Satz passt wo am besten?).<br />

Die Lehrerin/der Lehrer liest das Gedicht vor.<br />

Passt alles? Es kann noch korrigiert werden.<br />

Gemeinsame Suche nach einer Überschrift.<br />

Das Gedicht schreiben, zeichnen, malen, mit Bildern verknüpfen.<br />

GEGENGEDICHT<br />

Ein Gegengedicht ist dem ursprünglichen Gedicht der Form nach ähnlich, nur werden<br />

Gegensätze eingebaut, sodass inhaltlich eine neue Fassung entsteht.<br />

Die Vogelscheuche<br />

Die Raben rufen: „Krah, krah, krah!<br />

Wer steht denn da, wer steht denn da?<br />

Wir fürchten uns nicht, wir fürchten uns nicht<br />

vor dir mit deinem Brillengesicht.<br />

Wir wissen ja ganz genau,<br />

du bist nicht Mann, du bist nicht Frau.<br />

Du kannst ja nicht zwei Schritte gehn<br />

und bleibst bei Wind und Wetter stehn.<br />

Du bist ja nur ein bloßer Stock,<br />

mit Stiefeln, Hosen, Hut und Rock.<br />

Krah, krah, krah!“<br />

Die Vogelscheuche<br />

Die Raben flüstern: „Krah, krah, krah!<br />

Wer geht denn da, wer geht denn da?<br />

Wir fürchten uns, fürchten uns ganz fest,<br />

weil du uns nicht in Ruhe lässt.<br />

Wir wissen auch nicht ganz genau:<br />

Bist du ein Mann, bist du eine Frau?<br />

Du läufst ja mit Schritten wie ein Riese,<br />

auch wenn's stürmt und schneit, über unsre Wiese.<br />

Du versetzt uns täglich in Angst und Schrecken,<br />

wenn du umher rennst mit deinem Stecken.<br />

Krah, krah, krah!“<br />

Christian Morgenstern Hans Häuser<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

24


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

SPRACHSPIELEREIEN<br />

Auf den Spuren Eugen Gomringers<br />

Ausgehend von einem Text Eugen Gomringers werden SchülerInnen dazu angehalten, eigene Gedichte<br />

zu verfassen.<br />

baum<br />

baum kind<br />

kind<br />

kind hund<br />

hund<br />

hund haus<br />

haus<br />

haus baum<br />

baum kind hund haus<br />

(aus: gomringer, eugen: konstellationen.ideogramme.stundenbuch, stuttgart 1977, reclam)<br />

Als Vorübung für diese Unterrichtseinheit eignet sich hervorragend das Bilden von Assoziationsketten.<br />

Dazu sitzen die SchülerInnen am besten in einem Sesselkreis. Der Spielleiter nennt nun ein Nomen, z. B.<br />

Strand. Das links neben dem Spielleiter sitzende Kind wiederholt den Begriff und fügt ein eigenes<br />

Nomen, das es mit dem gehörten assoziiert, hinzu. Der nächste Mitspieler wiederholt beide Nomen<br />

und bringt nun sein eigenes ein. Er soll sich aber nur auf das zuletzt genannte Hauptwort beziehen,<br />

wenn er seine eigene Vorstellungsverknüpfung nennt, so ist Abwechslung mit Sicherheit gegeben. So<br />

könnte die Assoziationskette aussehen: Strand – Handtuch – Badezimmer – Zahnbürste – Zahnarzt – usw.<br />

Auf diese Weise entstehen mitunter erstaunlich lange Wortketten.<br />

Wenn es ein Kind in der zweiten Runde nicht mehr schafft, sich an alle genannten Begriffe in ihrer<br />

korrekten Reihenfolge zu erinnern, kann ihm von den Mitschülern geholfen werden oder es scheidet<br />

aus. Die Spielregeln werden zu Beginn nach Bedarf festgelegt. (Sollte es der Wunsch der Gruppe sein,<br />

das Spiel auf die Spitze zu treiben, können so lange Assoziationsketten gebildet werden, bis der<br />

Memokönig oder die Memokönigin fest steht.) Nun geht es an die Arbeit mit dem Text. Verschiedene<br />

Herangehensweisen und auch Differenzierungen sind möglich.<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

25


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Auf den Spuren Eugen Gomringers<br />

Man kann die Farbkärtchen (siehe Kopiervorlage!) auch ausschneiden und legen lassen, damit den<br />

SchülerInnen der Aufbau des Textes explizit vor Augen geführt wird und leistungsschwächere<br />

SchülerInnen dazu auffordern, den Text von Eugen Gomringer auf die Kärtchen zu übertragen.<br />

Leistungsstarke Kinder hingegen werden vielleicht sofort damit beginnen wollen, ihr eigenes Gedicht<br />

zu entwerfen. Als Hilfe kann man ihnen das Arbeitsblatt mit dem Farbraster anbieten. Auch ein farbig<br />

gestaltetes Tafelbild kann den SchülerInnen sehr dienlich sein.<br />

Wichtig ist, dass allen Beteiligten klar ist, dass es sich bei den Begriffen immer um Nomen handelt, die<br />

aber in diesem Fall klein geschrieben werden. Die ungewohnte Kleinschreibung fällt einigen jungen<br />

AutorInnen nicht leicht!<br />

Sollten SchülerInnen Schwierigkeiten mit dem Einstieg ins Schreiben haben, kann die Lehrperson<br />

einige Themenvorschläge anbieten, zu denen die SchülerInnen zunächst unreflektiert Nomen<br />

assoziieren. Aus den gesammelten Nomen werden anschließend vier passende gewählt und so<br />

aneinandergereiht, dass sich ein bewusst gesetzter Inhalt erschließen lässt.<br />

Selbstverständlich könnten Kinder sich für eine passende Überschrift entscheiden, auch wenn der<br />

Originaltext von Eugen Gomringer keine aufweist.<br />

Dem Spiel mit der Sprache sind keine Grenzen gesetzt! Der Fantasie auch nicht!<br />

Das Farbschema als Vorlage für den eigenen Text oder zum Übertragen des Originaltextes von Eugen<br />

Gomringer findet sich auf der nächsten Seite.<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

26


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Auf den Spuren Eugen Gomringers<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Name:<br />

Überschrift<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

27


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Auf den Spuren Eugen Gomringers | Schülerbeispiele<br />

autounfall mit airbagschutz<br />

auto<br />

auto unfall<br />

unfall<br />

unfall airbag<br />

airbag<br />

airbag schutz<br />

schutz<br />

schutz auto<br />

auto unfall airbag schutz<br />

gleicher tag<br />

himmel<br />

himmel wolke<br />

wolke<br />

wolke regen<br />

regen<br />

regen sonne<br />

sonne<br />

sonne himmel<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Tin Puklavec<br />

himmel wolke regen sonne<br />

Dennis Katholnig<br />

afghanistan<br />

afghanistan<br />

afghanistan panzer<br />

panzer<br />

panzer leiche<br />

leiche<br />

leiche tod<br />

tod<br />

tod afghanistan<br />

afghanistan panzer leiche tod<br />

Traumsommer<br />

sommer<br />

sommer wasser<br />

wasser<br />

wasser liegestuhl<br />

liegestuhl<br />

liegestuhl eis<br />

eis<br />

eis sommer<br />

Kevin Pacher<br />

sommer wasser liegestuhl eis<br />

Jenny Schuhmandl<br />

italienisches essen<br />

pizza<br />

pizza spagetti<br />

spagetti<br />

spagetti lasagne<br />

lasagne<br />

lasagne mortadella<br />

mortadella<br />

mortadella pizza<br />

pizza spagetti lasagne mortadella<br />

fantasy<br />

fantasy irrlicht<br />

irrlicht<br />

irrlicht troll<br />

troll<br />

troll riese<br />

riese<br />

riese fantasy<br />

fantasy irrlicht troll riese<br />

Coni Glanznig<br />

Nico Gollner<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

28


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

AUTOMATISCHES SCHREIBEN<br />

Schreibverfahren, das ursprünglich vom französischen Psychotherapeuten Pierre Janet um 1889 erstmals<br />

angewandt wurde, um Unbewusstes ins Bewusstsein zu holen.<br />

Die Surrealisten griffen diese Methode in den 20er und 30er Jahren auf und propagierten sie als neue<br />

Form der Poesie. Andrè Breton bezeichnete das automatische Schreiben als „Denkdiktat ohne jede<br />

Kontrolle der Vernunft”. (http://de.wikipedia.org/wiki/Automatisches_Schreiben)<br />

Ziel des automatischen Schreibens ist es, Bewusstseinsschranken durch schnelles, unaufhörliches<br />

Schreiben zu überwinden und dadurch Zugang zu verborgenem „Wissen“ zu erlangen.<br />

Vor der ersten Erprobung dieser Schreibform sollte den SchülerInnen klar ge<strong>macht</strong> werden, worin der<br />

Sinn dieser Methode besteht. Die natürliche Neugier der Kinder und die Aussicht, eigene verborgene<br />

Schätze aus dem Inneren hervor zu holen, wirken dabei erfahrungsgemäß sehr motivierend. Ein<br />

Vergleich mit Tagträumen kann deutlich machen, wie sich Gedanken aus dem Unbewussten immer<br />

wieder ganz unerwartet parallel zu alltäglichen Handlungen Raum verschaffen.<br />

An einem ungestörten Platz werden möglichst mit Bleistift auf A4 Blättern im Querformat in einem<br />

Zeitraum von 5 - 10 Minuten Gedanken, Ideen, Assoziationen oder Erinnerungen ohne Pause<br />

aufgeschrieben.<br />

Sämtliche Regeln der Rechtschreibung, Grammatik oder Interpunktion sind außer Kraft gesetzt.<br />

Geschrieben werden Sätze, Wortgruppen oder einzelne Wörter. Es kommt lediglich darauf an, die<br />

Schreibbewegung nie abreißen zu lassen.<br />

Zur Überbrückung von Phasen, in denen keine neuen Gedanken auftauchen, sollen einfach vorhandene<br />

Wörter wiederholt oder Schlangenlinien geschrieben werden. Das Ergebnis ist als Rohmaterial zu<br />

verstehen, das weder gezeigt noch vorgelesen wird.<br />

Erst das Herausgreifen von 5 – 10 Schlüsselwörtern, Wortgruppen oder Sätzen führt zur weiteren<br />

Bearbeitung des Textmaterials.<br />

Die Länge bzw. Form des endgültigen Textes kann je nach individuellem Bedürfnis und Schreibanlass<br />

sehr unterschiedlich sein. (Elfchen, Haiku, Wortcollage, Satzcollage oder innerer Monolog eignen sich<br />

besonders gut.)<br />

In jedem Fall ist jedoch der Vorgang des „Verdichtens“ anzustreben. Dabei kann die Verwendung der<br />

Textlupe in Zusammenarbeit mit zwei bis drei PartnerInnen hilfreich sein.<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

29


SCHREIBIMPULSE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

AUTOMATISCHES SCHREIBEN<br />

Zusätzliche Impulse zum Schreiben wie zum Beispiel<br />

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unvollendete Sätze,<br />

einzelne Reizwörter,<br />

ein Bild,<br />

ein Gegenstand,<br />

Musik,<br />

eine Fantasiereise<br />

können angeboten werden.<br />

Durch die seltene Möglichkeit, unkontrolliert und unzensuriert alles aufschreiben zu dürfen, eignet sich<br />

das automatische Schreiben besonders gut zum Finden einer ganz persönlichen, authentischen<br />

Sprache. Gefühle und Stimmungen, oft nur sehr diffus wahrgenommen, werden durch den Vorgang des<br />

Schreibens in ihrer Vielschichtigkeit plötzlich präzise benannt und im anschließenden Austausch<br />

vergleichbar und nachvollziehbar.<br />

Diese Stelle gefällt mir besonders gut.<br />

Da kenne ich mich nicht aus.<br />

Diese Wörter sind mir aufgefallen.<br />

Tipps von mir.<br />

Vgl. Menzel, Wolfgang: Die Textlupe, S. 14 in: Praxis Deutsch Nr.164, Seelze, 2000, Friedrich Verlag<br />

TEXTLUPE<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

30


SCHREIBIMPULSE<br />

SCHREIBEN VOR ORT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Verdichtung von Sinneseindrücken in Wort und Bild<br />

Rahmenbedingungen<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Wahl des Ortes im Freien (am Biotop, im Wald, im Park, am Sportplatz, am Pausenhof, am Markt, …)<br />

Festlegung des Zeitrahmens (1 Übungseinheit, ideal ist eine Doppelstunde)<br />

Vorbesprechung der Arbeitsaufträge im Freien<br />

Vereinbarungen zum Ablauf der Stunde: Bewegungsradius, Einzelarbeit,<br />

Arbeitsblatt auf Klemmbrett oder Mappe, Schreibzeug<br />

Klärung von fotografischen Fachbegriffen wie Bildausschnitt, Format,<br />

Zoom, Nahaufnahme, Perspektive, Lichteinfall<br />

Digitale oder analoge Kamera(s)<br />

Mit allen Sinnen wahrnehmen<br />

Die SchülerInnen bewegen sich allein und ohne gegenseitige Beeinflussung im Gelände und<br />

notieren auf einem vorbereiteten Arbeitsblatt (Kopiervorlage Seite 35 ) ihre Sinneswahrnehmungen<br />

stichwortartig (Gerüche, Geräusche, optische Details, Spürbares, emotionale Eindrücke,<br />

Gedanken - auf der Kopiervorlage jeweils durch ein Symbol dargestellt).<br />

Der Blick soll bewusst auf Details gelenkt werden, mit dem Ziel, einen bestimmten Ausschnitt<br />

fotografisch festzuhalten bzw. aus dem Gesamtbild herauszulösen.<br />

Entscheidungen über Hoch- oder Querformat, Nahaufnahme oder Totale sowie über den<br />

Lichteinfall sollen ebenfalls gezielt getroffen werden.<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

31


SCHREIBIMPULSE<br />

SCHREIBEN VOR ORT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Erst wenn diese Vorentscheidungen zu einem bewusst gewählten Motiv geführt haben,<br />

wird dieses fotografisch festgehalten. Die Kamera(s) wird/werden reihum weiter gegeben,<br />

bis alle Ausschnitte festgehalten sind.<br />

Die Ausarbeitung/der Ausdruck der Bilder erfolgt durch den/die Lehrer/in bis zur Fortsetzung<br />

in der darauf folgenden Woche.<br />

Ausgestattet mit jeder Menge „Rohmaterial“ gilt es nun, in der Klasse die notierten Beispiele<br />

zu vergleichen, zu besprechen, zu sammeln und auszugsweise auf einem Plakat zu notieren.<br />

Ein Blick darauf zeigt bereits, wie differenziert und lebendig die Sinneseindrücke<br />

in Worte gefasst werden.<br />

Vom Bild zum Text<br />

Um in der nächsten Stunde den Einstieg zu erleichtern und an die ge<strong>macht</strong>en Erfahrungen<br />

anzuknüpfen, kann ein von der/dem Lehrer/in ge<strong>macht</strong>es Bild als Folie projiziert werden und als Impuls<br />

zu assoziativem Schreiben dienen.<br />

Das Vorlesen eines zum Schauplatz passenden Gedichtes wäre ebenso möglich.<br />

Anschließend betrachten die SchülerInnen bei einem Streifzug durch die „Galerie“ ihre im A4-Format<br />

ausgedruckten/ausgearbeiteten Farbfotos, von denen jeweils auch eine Schwarzweiß-Kopie aufliegt.<br />

Den Bildern sollte großzügig Raum gewährt werden, damit sich die Betrachter auf jede Abbildung<br />

einzeln einlassen können.<br />

bemoost, schaurig, weißer Flaum, wirres Gras, stachelig, gelbliches Gras,<br />

Trostlosigkeit, kahle Äste, krächzende Vogelschwärme, leere Vogelnester,<br />

Qualm, modriger Geruch, Kaktusstern, knorriger Baum, Inseln im Teich<br />

Spontane Einfälle zu den Bildern werden auf bereit gelegte Streifen geschrieben und verdeckt<br />

hinterlassen, um gegenseitige Beeinflussungen zu vermeiden.<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBIMPULSE<br />

SCHREIBEN VOR ORT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Ausgestattet mit diesen Anregungen, die nach Beendigung des Rundganges gelesen, erweitert,<br />

angenommen oder verworfen werden, beginnt nun mit den eigenen Notizen auf dem AB und der<br />

gemeinsamen Sammlung auf den Plakaten die eigentliche Bastelarbeit am Text zum Bild.<br />

Die Entscheidung darüber, ob der Text eine Geschichte erzählt, die sichtbare Stimmung in Gedichtform<br />

wiedergibt oder einfach eine Sammlung von Gedanken darstellt, treffen die Kinder ganz intuitiv von<br />

selbst.<br />

Seitens der/des Lehrer/in sollten sie dazu ermuntert werden, möglichst unbeschwert drauflos zu<br />

schreiben, da die Feinarbeit am Text ohnehin erst in einem nächsten Durchgang erfolgen soll.<br />

Mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf, dass es sich um Rohmaterial handelt, werden die Texte<br />

zunächst in Partnerarbeit vorgelesen („Textlupe“ als Hilfsmittel, siehe Kopiervorlage Seite 30) und mit<br />

dem Ziel besprochen, eventuelle Unklarheiten bewusst zu machen.<br />

Erst in einem nächsten Schritt werden die Entwürfe der gesamten Gruppe vorgelesen und<br />

Änderungsvorschläge eingeholt.<br />

Verdichten<br />

Im Gegensatz zum ersten Durchgang werden die SchülerInnen nun dazu ermuntert, probeweise alles<br />

unnötige Wortmaterial aus dem ersten Entwurf herauszustreichen und den abgespeckten Text noch<br />

einmal aufzuschreiben.<br />

Zum Vergleich werden nun diese gekürzten Versionen wieder vorgelesen. Die Wirkung der auf diese<br />

Weise verdichteten Texte <strong>macht</strong> die Entscheidung darüber, welche Version vorzuziehen ist, meist sehr<br />

einfach.<br />

Den Text ins Bild „setzen“<br />

Im nächsten Arbeitsschritt gilt es nun, die Endfassung des Textes am PC in die gewünschte Form zu<br />

bringen und die Entscheidung über Größe und Art der Schrift zu treffen.<br />

Wo und wie soll der Text aber im Bild untergebracht werden?<br />

Da Experimente mit Ausdrucken/Fotos dieser Größe kostspielig wären, dienen die Schwarzweiß-Kopien<br />

als ideale Grundlage, um Ideen zur Gestaltung auszuprobieren, zu vergleichen, weiterzuentwickeln und<br />

schließlich eine eigene Lösung zu finden.<br />

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AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBIMPULSE<br />

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LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Gestaltungsmöglichkeiten zur Kombination von Bild und Text:<br />

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Zerschneiden, zerreißen des Fotos/Text einfügen<br />

Teil(e) des Fotos ausschneiden/Text unterlegen<br />

Teil (e) des Fotos aufklappen/Text unterlegen<br />

Text auf Klarsichtfolie oder Transparentpapier/ Foto ganz oder teilweise überlappen<br />

Text aufkleben oder „einweben“<br />

Text mit der Hand in das Bild hinein schreiben<br />

Tanja Kuhn<br />

Markus Frumlacher<br />

Beate Wirtitsch<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBIMPULSE<br />

SCHREIBEN VOR ORT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Notiere in Stichworten, was du siehst, hörst, riechst, spürst und fühlst!<br />

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AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBIMPULSE<br />

GEDICHTE IN MUND-ART<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Die Mundart der Landschaft und der Gesellschaftsschicht, das Sprachmilieu, in dem Kinder<br />

aufwachsen, sind wesentlich an der Sprachentwicklung beteiligt. Die Mundart sollte vor allem in<br />

Kindergedichten ihren Platz haben, denn sie ist die gesprochene, lebendige Sprache, sie hat ihren<br />

besonderen Wortschatz, ihren Rhythmus, ihre Sprachmelodie.<br />

Trotzdem fällt es den Kindern nicht immer leicht, Texte in Mundart zu lesen oder gar aufzuschreiben,<br />

wohl auch deshalb, weil es ungewohnt ist – haben sie doch gerade erst angefangen, die Umgangs-<br />

sprache lesen und schreiben zu lernen! Da scheint es eine gewisse Hemmschwelle zu geben. Doch<br />

Kinder, die ihre Mundart gut „beherrschen“, weil sie in ihrer Umgebung fast ausschließlich diese - noch<br />

unverfälscht – hören, können Reime und Gedichte in Mundart bald fließend lesen und auch schreiben.<br />

Deshalb erscheint es auch wichtig, dass den Kindern immer wieder Mundartgedichte/-texte - gereimt<br />

oder nicht gereimt - vorgelesen werden.<br />

Texte in Mundart zu lesen und selbst zu schreiben, sollte man eher erst in der 3./4. Schulstufe der<br />

Volksschule beginnen. Und da versucht man es zuerst am besten mit einfachen Zweizeilern:<br />

„Der Stoffl, der Stoffl,<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

der isst so gern Kartoffl.“<br />

Stefan Tamegger, 4. Kl.<br />

„In da Schul muass i jedn Tag sitzn,<br />

ban Rechnen und Schreibm tua i fest schwitzn.“<br />

Benjamin Mitterer, 4. Kl.<br />

Beispiele aus der Literatur<br />

„Der Frechdachs“<br />

(Aus: Wilhelm Rudnigger: „Am bestn redt ma, das ist gwiß, wia an da Schnabl gwachsn is“, Carinthia, Klagenfurt 1968)<br />

„A Lesestund“<br />

(Aus: Günther Steyrer: „Alls hat sei Gwicht“, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1980)<br />

Christine Nöstlinger<br />

Iba de gaunz oaman kinda<br />

Jugend und Volk, Wien 1974<br />

„Und unsere Sanela<br />

werd vom Fastn imma schmäla!“<br />

Daniel Lackner, 4. Kl.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

36


SCHREIBIMPULSE<br />

MUND-ART IN DER SEKUNDARSTUFE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Die Begriffe „Mundart“ und „Dialekt“ werden landläufig synonym gebraucht. Wenn man so will, kann<br />

man den Dialekt als eine generellere Variante mit einem größeren Verbreitungsradius ansehen als die<br />

Mundart, die eher den „Ortsdialekt“ umfasst. Die Hochsprache hat hingegen eine optimale Reichweite<br />

und ist dem überörtlichen Bereich zuzuordnen.<br />

Wir wollen uns in diesem Abschnitt der Mundart als „Mund-Art“ zuwenden. Wenn Sie im Deutsch-<br />

unterricht Ihre SchülerInnen dazu animieren möchten, Gedanken in Mund-Art zu formulieren, scheuen<br />

Sie nicht davor zurück, sie dazu anzustacheln, einen ganz unverblümten Blick auf ihre ganz persön-<br />

lichen Vorlieben und Abneigungen zu lenken, die sie normalerweise nicht öffentlich artikulieren und<br />

besprechen. Die Mundart wird meist im familiären Umfeld und im Freundeskreis lustvoll gebraucht und<br />

eröffnet einen Blick in den Intimbereich, da sie näher an der spontanen, unmittelbaren<br />

Gefühlsäußerung angesiedelt ist als die Hochsprache.<br />

Wenn SchülerInnen dazu aufgefordert werden, ihre Gedanken in Mundart schriftlich festzuhalten,<br />

sollten sie dies mit dem Bewusstsein umsetzen, ein ehrliches Selbstgespräch zu führen oder eine<br />

Tagebuchaufzeichnung vorzunehmen. Man sollte sie darauf hinweisen, dass die wahre Fundgrube für<br />

Schreibideen das Leben selbst mit all seinen Ecken und Kanten ist, an denen sich das Individuum reibt.<br />

Die Lehrperson sollte die Kinder darin unterstützen, den Blick auf die Wirklichkeit zu schärfen und ihnen<br />

helfen, nach widersprüchlichen Erfahrungen zu forschen, denn Widersprüchliches oder Komisches<br />

muss einem nicht einfallen, sondern in erster Linie auffallen.<br />

Gerade Paradoxien sind ein sehr ergiebiges Feld für interessante Beiträge und Pointen. Man denke nur<br />

an Christine Nöstlingers Buam, der a rods radl griagt und nirgends Rad fahren darf. Das Gedicht aus<br />

dem Band: „Iba de gaunz oaman Kinda“ endet mit der bitteren Pointe: „Do jedn dog, / noch da aufgob, /<br />

wauma fad is, sogd mama: / Nau ge sche radlfoan Bua! / das i ned loch!“<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

37


SCHREIBIMPULSE<br />

MUND-ART IN DER SEKUNDARSTUFE<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

Folgender Fragenkatalog, den man den Schülern vorlegt, kann als Vorbereitung für die Schreibphase<br />

sehr hilfreich sein.<br />

Fragenkatalog - Anregungen zur Ideenfindung<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Was mag ich gerne? (Lieblingsbeschäftigung, Lieblingstageszeit, Lieblingstag,<br />

Essen, Getränk, Buch, Spiel, Musik…) Was ist meine Welt?<br />

Was nervt mich? (Pflichten, Tageszeit, Wochentag oder Sonntag, Essen, Getränk, Buch, Musik,…)<br />

Was ist nicht meine Welt? Was hasse ich?<br />

Worüber lache ich? Was finde ich komisch?<br />

Womit bringe ich andere zum Lachen?<br />

Was ist an mir lächerlich oder unfreiwillig komisch?<br />

Was finde ich an anderen lächerlich oder komisch?<br />

Was bringt mich auf Gedanken, die nach Rache dürsten?<br />

Wen verehre ich und warum?<br />

Welche Widersprüche fallen mir im alltäglichen Leben auf?<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

38


SCHREIBIMPULSE<br />

Mei Schwesta<br />

I hob a Schwesta, di mi jedn Tog nervt.<br />

Muass imma auf sie aufpassn.<br />

Sie is lästig wie 10 Kinda zgleich.<br />

Am liabstn mocht sie an Saustoll<br />

in mein Zimma drinnen.<br />

I konn noch so mit ihr schrein,<br />

sie heart anfoch nit auf mi.<br />

Nur in da Schul hob i a Rua vor ihr.<br />

Kumm i ham,<br />

ärgat sie mi holt schon wieda.<br />

Trotzdem bin i froh, dass i a Schwesta hob,<br />

denn ohne mei Schwesta<br />

wa ma a longwalig!<br />

Jennifer Cidej<br />

Mei Chevy<br />

I hob a neichs auto kaft<br />

An gonz an blaun chevy<br />

Bist du tepat der wor teia herst<br />

Oba vuagestan herst - do is ma so a wompata vollewesch<br />

Hintn aufegfoarn<br />

Den het i am liabstn ane gepompt herst<br />

Oba dos schlimme is jo<br />

De teppn in da werkstott sogn<br />

Dass da krempl erst in 14 Tog fertig is<br />

Na servas<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 MUND-ART IN DER SEKUNDARSTUFE | Schülerbeispiele<br />

Patrick Lauritsch<br />

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Mei Schwesta<br />

Mei Schwesta is a eingebüldete Funzn.<br />

Mir streitn fost Tog und Nocht.<br />

Nur wenn ma schlofn, is a Rua.<br />

Kaum klinglt in da Frua da Wecka,<br />

geht des Teata von vurne wieda los.<br />

Gemma donn in die Schul, schau ma uns oft<br />

niama on.<br />

In da Schul oba sama bade liab zu unsare Freind.<br />

Kana mecht glabn, dass ma ondare<br />

Seitn a hom.<br />

Kumm ma bade von da Schul,<br />

dauerts nit long, bis ma wieda an Grund zan<br />

Streitn hom.<br />

Kurz bevur ma schlofn gehn,<br />

sei ma wieda<br />

liab zu anond, bis da Wecka wieda<br />

klinglt.<br />

Jaqueline Pirker<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBWERKSTATT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

ZUM THEMA LIEBE<br />

Seit vielen Jahren leite ich die Schulspielgruppe<br />

an der Hauptschule Brückl. In einem Theaterstück,<br />

das wir aufführten, wurde geheiratet. Damit war<br />

die „Liebe“ zum Dauerthema geworden. Für mich<br />

der Anlass, eine Schreibwerkstätte anzubieten,<br />

um interessierten SchülerInnen außerhalb des<br />

Schulalltags Raum und Zeit zu geben, sich dem<br />

Thema „ Liebe” schreibend anzunähern.<br />

Ausgehend von der Gedanken- und<br />

Ideensammlung über die bildhafte Darstellung<br />

von Redewendungen spannte sich der Bogen bis<br />

zum Verfassen eigener Gedichte.<br />

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AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid PINK<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBWERKSTATT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

ZUM THEMA LIEBE<br />

Sammeln von Gedanken und Ideen<br />

Cluster<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Wörterblume Wörtersonne<br />

“Das Cluster-Verfahren (auch Clustering) ist eine von Gabriele L. Rico entwickelte Methode des<br />

Kreativen Schreibens. Dabei werden Assoziationsketten notiert, die von einem Zentralwort ausgehen.<br />

Das Clustering ist streng genommen ein spezialisiertes Brainstorming-Verfahren.”<br />

(Aus: Wikipedia, der freien Enzyklopädie, vom 20.02.2008)<br />

Cluster zum Begriff LIEBE<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid PINK<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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SCHREIBWERKSTATT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

ZUM THEMA LIEBE<br />

Mit Sprache spielen<br />

Redewendungen in Bildern<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Auf Wolke 7 schweben<br />

Liebe auf den ersten Blick<br />

Anregungen zum Selbermachen<br />

„Ein Herz und eine Seele sein“<br />

„Bis über beide Ohren verliebt sein“<br />

„Blind vor Liebe sein“<br />

„Schmetterlinge im Bauch haben“<br />

„Jemanden zum Fressen gern haben“<br />

„Gelb vor Eifersucht sein“<br />

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel<br />

Die Welt durch die rosarote Brille sehen<br />

„Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt“<br />

„Sonne im Herzen haben“<br />

„Hin – und Her gerissen sein“<br />

„Zwei Herzen im Dreivierteltakt“<br />

„Rot wie eine Tomate werden“<br />

„Krank vor Liebeskummer sein“<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid PINK<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

42


SCHREIBWERKSTATT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

ZUM THEMA LIEBE<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Bildhafte Darstellungen im Gedicht<br />

Akrostichon<br />

L<br />

I<br />

Sie war ein Blümlein<br />

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,<br />

Hell aufgeblüht im Sonnenschein.<br />

Er war ein junger Schmetterling,<br />

Der selig an der Blume hing.<br />

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm<br />

Und nascht und säuselt da herum.<br />

Oft kroch ein Käfer kribbelkrab<br />

Am hübschen Blümlein auf und ab.<br />

Ach Gott, wie das dem Schmetterling<br />

So schmerzlich durch die Seele ging.<br />

Doch was am meisten ihn entsetzt,<br />

Das Allerschlimmste kam zuletzt.<br />

Ein alter Esel fraß die ganze<br />

Beispiele von SchülerInnen<br />

Von ihm so heiß geliebte Pflanze.<br />

Wilhelm Busch (1832-1908) Sie war ein Blümlein…<br />

E<br />

B<br />

E<br />

ässt dich in den siebenten Himmel fliegen<br />

st ein Jungbrunnen<br />

rfüllt dich mit wunderbaren Gefühlen<br />

ringt dich zum Lachen<br />

rhellt auch den düstersten Tag<br />

T<br />

R<br />

E<br />

U<br />

E<br />

räume<br />

espekt<br />

hrlichkeit<br />

marmung<br />

inigkeit<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid PINK<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

43


SCHREIBWERKSTATT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

ZUM THEMA LIEBE<br />

Beispiele von SchülerInnen<br />

Elfchen<br />

Haiku<br />

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Valentinstag<br />

Verpackte Geschenke<br />

Menschen sind glücklich<br />

Erinnerungen an Frühlingsgefühle erwachen<br />

Liebe<br />

Pucher Jasmin<br />

Liebe <strong>macht</strong> glücklich<br />

Sie verursacht Herzklopfen<br />

Bum, bum, bum, bum, bum<br />

Nuart Stefanie<br />

Liebe<br />

Völlige Hingabe<br />

Zeit zusammen verbringen<br />

Endlose Spaziergänge am Strand<br />

Vertrauen<br />

Pucher Jasmin<br />

Es ist romantisch<br />

Wenn die Sonne untergeht<br />

Und du bei mir bist<br />

Nuart Stefanie<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid PINK<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

44


SCHREIBWERKSTATT<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

GEDICHTE MIT GEFÜHL<br />

Gefühle bestimmen unser Dasein von Anfang an, sie drücken sich direkt oder versteckt über den Körper<br />

aus, beflügeln oder hemmen, lassen wachsen oder schrumpfen, öffnen oder verschließen, sind<br />

erwünscht oder auch nicht.<br />

All das gilt für den Schulalltag mit seinen zahllosen Herausforderungen in besonderer Weise.<br />

Wer seine Gefühle kennt, sie ausdrücken und mitteilen kann, verfügt nach Daniel Golemann über eine<br />

grundlegende emotionale Kompetenz, auf deren Grundlage andere Kompetenzen wie die der<br />

emotionalen Selbstkontrolle aufbauen. (Golemann, Daniel: Emotionale Intelligenz, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997, S.68)<br />

Was liegt also näher, als eben diese Gefühle, die sich unaufhörlich in ihrer ganzen Bandbreite zeigen<br />

und unser Tun permanent beeinflussen, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und über die<br />

Sprache oder andere Ausdrucksformen begreifbar zu machen?<br />

Rahmenbedingungen<br />

Einstieg<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Die folgenden Vorschläge lassen sich sowohl in einzelnen, aufeinander folgenden<br />

Unterrichtsstunden als auch zusammenhängend in Form einer Schreibwerkstatt umsetzen.<br />

Ca. 4 Unterrichtsstunden sollten bis zur Fertigstellung der Texte<br />

(oder Bilder, Collagen, Szenen) eingeplant werden.<br />

Der Raum sollte entsprechend vorbereitet werden (verdecktes Tafelbild); Flipchart-Papierbögen,<br />

unterschiedliche A4 Papiere in verschiedenen Farben, diverse Stifte zum Schreiben und Malen<br />

sollten bereit liegen.<br />

Aktuelle Ereignisse mit heftigen Gefühlsäußerungen können einen Anknüpfungspunkt bieten.<br />

An der Tafel zeigen vier Gesichter in stilisierter Weise unterschiedliche Gefühlszustände.<br />

Gemeinsam werden passende Begriffe für die gezeigten/vermuteten Gefühle<br />

gesammelt und an der Tafel notiert.<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

45


GEDICHTE MIT GEFÜHL<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Diese Sammlung bleibt unvollständig und wird erst durch die nächsten Schritte erweitert.<br />

Der Lehrer / die Lehrerin liest aus dem Buch „Ich und meine Gefühle“ von Holde Kreul vor.<br />

Die SchülerInnen können während des Zuhörens auf einem färbigen Blatt ihrer Wahl Stichwörter,<br />

Ausrufe oder Zeichnungen notieren.<br />

Umsetzung<br />

Jeder Schüler / jede Schülerin entscheidet sich für ein bestimmtes Gefühl, das er/sie in den folgenden<br />

Arbeitsschritten genauer erkunden und beschreiben möchte.<br />

Auf färbigem Papier setzen die SchülerInnen in Einzelarbeit möglichst spontan<br />

die folgenden Satzanfänge fort:<br />

Wenn ich bin,<br />

Wenn ich bin, würde ich am liebsten<br />

Wenn ich bin, spüre ich<br />

Wenn ich bin, sage ich<br />

Wenn ich bin, denke ich<br />

Nach dem Schreiben findet ein Austausch in Kleingruppen (3 – 4 SS) zu gleichen oder sehr<br />

ähnlichen Gefühlen statt. Das von allen beschriebene Gefühl wird in dazu passender Schrift<br />

auf dem Plakat festgehalten. Die schriftlichen Aufzeichnungen werden verglichen und ebenfalls<br />

auf dem Plakat festgehalten.<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 SCHREIBWERKSTATT<br />

Bei der anschließenden Präsentation der Ergebnisse entsteht ein reger Austausch zwischen<br />

den einzelnen Gruppen, es wird nachgefragt, präzisiert und eventuell ergänzt.<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

46


GEDICHTE MIT GEFÜHL | Gedicht nach Plan<br />

Vgl. Grabmüller, Karin, in: Interkulturelles Lernen Deutsch, 6. Schulstufe, Bd. 3, Gefühle; hrsg. v. BMUK, Abt. V/5, Wien 1994, S.33<br />

Die SchülerInnen erhalten vorbereitete Kärtchen mit gezielten Fragen<br />

zu ihrem beschriebenen Gefühl.<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 SCHREIBWERKSTATT<br />

www.lesekultur.ksn.at<br />

Welche Farbe hat es?<br />

Wie schmeckt es?<br />

Was <strong>macht</strong> es aus mir?<br />

Wie riecht es?<br />

Wie sieht es aus?<br />

Wie hört es sich an?<br />

Als Beispiel dient folgender Text zur Wut:<br />

Meine Wut ist rot und schmeckt bitter.<br />

Sie klingt wie das Aufheulen eines Motors.<br />

Sie flackert und riecht nach Rauch.<br />

Meine Wut <strong>macht</strong> mich blind.<br />

Mit Hilfe des gesammelten Wortmaterials auf den eigenen Blättern und den Plakaten versuchen<br />

die SchülerInnen nun möglichst bildhafte Vergleiche zur Beschreibung ihres Gefühls zu finden.<br />

Abschließend kann darauf hingewiesen werden, dass vor allem negative Gefühle sehr dominant<br />

sein können, weil sie unerwünscht sind und daher oft verdrängt oder auch verboten werden.<br />

Das angebotene Schreibschema ist dabei als Unterstützung zu verstehen und sollte keinesfalls<br />

als einzige Möglichkeit verstanden werden.<br />

Fertig sind die Texte erst, wenn sie nach erfolgter Begutachtung in Partner- oder Kleingruppenarbeit<br />

besprochen und eventuell überarbeitet wurden. Ob Änderungsvorschläge angenommen werden,<br />

entscheiden in jedem Fall die AutorInnen.<br />

Ergänzend zu den Texten bieten sich bildnerische, akustische oder szenische Darstellungsformen zu<br />

den jeweiligen Gefühlen an.<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

47


GEDICHTE MIT GEFÜHL | Gedicht nach Plan<br />

Die folgende Auswahl an Texten entstand im Rahmen einer Schreibwerkstatt mit SchülerInnen der HS 5 in Villach.<br />

Angst<br />

Sie ist dunkel -<br />

von Blitzen durchzuckt.<br />

Sie schmeckt scheußlich,<br />

so unbeschreiblich grauenhaft.<br />

Sie <strong>macht</strong> mich zu einem kleinen,<br />

unbedeutenden Punkt.<br />

Sie riecht modrig und nass.<br />

Sie ist eine große,<br />

Furcht einflößende,<br />

hässliche Gestalt.<br />

Sie ist ein schriller, abgewürgter<br />

Schrei!<br />

Corinna Reinisch 2c<br />

freude<br />

sie ist bunt und schmeckt honigsüß<br />

sie <strong>macht</strong> mich glücklich<br />

sie riecht wie das meer<br />

und ferien zusammen<br />

sie sieht aus wie ein<br />

rot-weiss-gelb-grün-blau-orange gesprenkelter ball<br />

sie hört sich wie tausend<br />

lachende kinder an<br />

Christiane Lampel 1d<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 SCHREIBWERKSTATT<br />

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eifersucht<br />

sie schmeckt bitter, die eifersucht<br />

sie <strong>macht</strong> mich unglücklich, die eifersucht<br />

sie verleiht mir eine gewisse ängstlichkeit<br />

die eifersucht<br />

sie <strong>macht</strong> mich viel kleiner als ich bin<br />

ich fühle mich wie am boden zerstört -<br />

ohne meine freundin<br />

Martina Kavalirek 4c<br />

meine freude<br />

sie ist türkis und schmeckt zuckersüß<br />

sie klingt wie lustige kinder,<br />

wenn sie spielen<br />

sie ist so schön wie ein sonnenaufgang<br />

sie <strong>macht</strong> mich glücklich<br />

Tanja Kuhn 2b<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

48


GEDICHTE MIT GEFÜHL | WORTSCHATZKISTE<br />

WORT – SCHATZ - KISTE<br />

Gemischte Gefühle von A bis Z<br />

Abscheu<br />

Abneigung<br />

Aggression<br />

Angst<br />

Ärger<br />

Anspannung<br />

Begeisterung<br />

Besorgnis<br />

Dankbarkeit<br />

Depression<br />

Ehrfurcht<br />

Ekel<br />

Eifersucht<br />

Einsamkeit<br />

Entrüstung<br />

Enttäuschung<br />

Erwartung<br />

Freude<br />

Frustration<br />

Furcht<br />

Geborgenheit<br />

Glück<br />

Gleichgültigkeit<br />

Groll<br />

Grauen<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 SCHREIBWERKSTATT<br />

Geiz<br />

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Gier<br />

Gram<br />

Hoffnung<br />

Hass<br />

Kummer<br />

Leichtigkeit<br />

Langeweile<br />

Liebe<br />

Leiden<br />

Lust<br />

Minderwertigkeit<br />

Mitgefühl<br />

Misstrauen<br />

Mut<br />

Mutlosigkeit<br />

Neid<br />

Neugier<br />

Panik<br />

Rache<br />

Reue<br />

Ruhe<br />

Schadenfreude<br />

Scham<br />

Scheu<br />

Schmach<br />

Schrecken<br />

Schuld<br />

Selbstmitleid<br />

Selbstvertrauen<br />

Sorge<br />

Spaß<br />

Stolz<br />

Trauer<br />

Trotz<br />

Überraschung<br />

Unruhe<br />

Unzufriedenheit<br />

Verachtung<br />

Verbitterung<br />

Verlangen<br />

Verliebtheit<br />

Verlegenheit<br />

Vertrauen<br />

Verwirrung<br />

Verzweiflung<br />

Wonne<br />

Wut<br />

Zorn<br />

Zufriedenheit<br />

Zuneigung<br />

Zweifel<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

49


GEDICHTE MIT GEFÜHL | WORTSCHATZKISTE<br />

WORT – SCHATZ - KISTE<br />

Und wie fühlst du dich?<br />

angenehm<br />

aufgewühlt<br />

angespannt<br />

ängstlich<br />

ärgerlich<br />

bedrückt<br />

betrübt<br />

beschämt<br />

belastet<br />

befangen<br />

deprimiert<br />

dumpf<br />

erleichtert<br />

eifersüchtig<br />

einsam<br />

froh<br />

frei<br />

frustriert<br />

glücklich<br />

gelangweilt<br />

geborgen<br />

hilflos<br />

himmelhoch jauchzend<br />

irritiert<br />

isoliert<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 SCHREIBWERKSTATT<br />

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kribbelig<br />

kühn<br />

leicht<br />

lustlos<br />

müde<br />

mutig<br />

matt<br />

minderwertig<br />

niedergeschlagen<br />

neidisch<br />

nervös<br />

neugierig<br />

offen<br />

optimistisch<br />

peinlich<br />

panisch<br />

quengelig<br />

ruhig<br />

rastlos<br />

rasend<br />

schüchtern<br />

streitlustig<br />

scheu<br />

schuldig<br />

sehnsüchtig<br />

traurig<br />

träge<br />

tapfer<br />

unglücklich<br />

unruhig<br />

unsicher<br />

unzufrieden<br />

verzweifelt<br />

verlegen<br />

verunsichert<br />

wütend<br />

wohlig<br />

zornig<br />

zerrissen<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

50


PRÄSENTIEREN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

VORLESEN UND VORTRAGEN<br />

Gleich vorweg: Gedichte sind nicht nur zum Auswendiglernen da. Im Gegenteil! Durch das<br />

Auswendiglernen werden SchülerInnen durch den vorgegebenen Rhythmus und meist bedingt durch<br />

den Reim dazu verführt, den Inhalt eines Gedichtes schnell und lieblos „herunter zu leiern“. Diese Leier<br />

hat allerdings nichts mehr mit der Lyra, dem antiken Saiteninstrument zu tun, das den Vortrag eines<br />

Gedichtes begleitete, im Hellenismus als Symbol der Dichter und Denker galt und von dem sich unser<br />

Wort „Lyrik“ ableitet.<br />

Ein wiederholt still oder auch laut gelesenes Gedicht, dessen Inhalt sich dem Leser mitunter nur<br />

allmählich erschließt, dringt tief ins Gedächtnis ein und wird plötzlich „gekonnt“, obwohl man es nicht<br />

bewusst auswendig gelernt hat.<br />

Gedichte berühren<br />

Viele Gedichte schaffen es, ihre Leser oder Hörer im tiefsten Inneren zu berühren, ohne dass es möglich<br />

ist, den Grund dafür anzuführen. Deshalb sollte man sich und seinen SchülerInnen die Freiheit<br />

gestatten, Gedichte erst einmal auf sich wirken zu lassen, ohne sofort auf die kognitive Ebene des<br />

Interpretierens und Analysierens zu wechseln.<br />

So wird jeder Tag zum Gedicht<br />

Ich persönlich habe die Erfahrung ge<strong>macht</strong>, dass SchülerInnen einen guten Zugang zur Lyrik finden,<br />

wenn man ihnen häufig Gedichte vorliest, ohne einen Arbeitsauftrag damit zu verbinden. So betrat ich<br />

wochenlang jeden Tag meine Deutschklassen mit einem Gedichtband unterm Arm. Ich begann<br />

prinzipiell jede Stunde mit dem Vortrag eines Gedichtes. Dazu drückte ich mein Buch einem Kind in die<br />

Hand und bat es, irgendeine Seite aufzuschlagen. Das nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Gedicht las<br />

ich der Klasse vor. Wenn ein Schüler/ eine Schülerin sich zu dem Gehörten äußern wollte, so konnte er/<br />

sie dies tun. Niemand wurde zu Äußerungen genötigt. Mitunter löste ein einfach hingesagter<br />

Kommentar eine kurze, interessante Diskussion aus, manchmal war einfach nur ein belustigtes Kichern<br />

zu vernehmen, doch unabhängig von der jeweiligen Reaktion durfte ich feststellen, dass mein junges<br />

Publikum ausgesprochen gut zuhören konnte und sich auch mitzuteilen verstand. Nur zwischendurch<br />

entschieden wir uns gemeinsam für ein Gedicht, welches wir genauer unter die Lupe nahmen.<br />

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AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

51


PRÄSENTIEREN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

VORLESEN UND VORTRAGEN<br />

Empfehlenswert finde ich folgende Gedichtesammlung, die von meinen SchülerInnen besonders gut<br />

angenommen wurde:<br />

Um Kinder für Gedichte einzunehmen, ist es wichtig, sie mit ihnen zu konfrontieren, ohne sie zu<br />

Stellungnahmen zu drängen.<br />

„Das Redenmüssen über Gedichte kann eine Zumutung sein: Denn wenn ein Dichter etwas gesagt hat, was<br />

uns als Wahrheit tief berührt, <strong>macht</strong> es uns stumm. Wenn wir trotzdem darüber reden, mögen wir uns bald<br />

lächerlich vorkommen, weil alles, was wir sagen, unbeholfen und ungenau ist gegenüber dem, was im<br />

Gedicht schon gesagt ist. Wenn wir sie so vorlesen, dass wir denken und fühlen, was wir sprechen, ohne<br />

dabei auf Betonung zu achten, teilen wir wahrscheinlich mehr von uns und unserer Wahrnehmung eines<br />

Gedichtes mit, als wenn wir versuchen mit eigenen Worten zu sagen, was wir meinen. Was da zu sagen ist,<br />

hat ja der Dichter für uns schon viel besser, gültiger, beziehungsreicher gesagt, als wir das jemals könnten.“<br />

(Andresen, Ute: Versteh mich nicht so schnell, Gedichte Lesen mit Kindern, Weinheim und Berlin 1992, Beltz Verlag, S. 15)<br />

Wenn es allerdings um das Vortragen eines Gedichtes vor Publikum geht, sollten gewisse<br />

Voraussetzungen erfüllt sein. Nur wenn der Vortragende den Inhalt des Gedichtes emotional für sich<br />

erschlossen hat, wenn er das ihm Mitgeteilte tatsächlich be-griffen und er-fasst hat, ist es ihm möglich,<br />

seine persönliche Sichtweise zu vermitteln und sein Publikum zu erreichen, das dann andächtig dem<br />

Vortrag lauschen und im besten Fall selbst er-griffen sein wird.<br />

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Großer Ozean, Gedichte für alle<br />

Hrsg. von Hans-Joachim Gelberg, Weinheim und Basel 2000, Beltz Verlag<br />

ISBN: 3 407 79818 0<br />

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

52


PRÄSENTIEREN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

VORLESEN UND VORTRAGEN<br />

Kleines Handwerkszeug für große und kleine Vorleser<br />

Vorbereitung<br />

Jedes Gedicht, das vorgelesen oder vorgetragen werden soll, muss genauer untersucht werden. Was<br />

löst es für ein Gefühl aus? Was spüre ich beim Lesen des Gedichtes? Welche Stimmung möchte ich<br />

vermitteln? Was kann ich zwischen den Zeilen lesen und was möchte ich beim Vorlesen transportieren?<br />

Lautes Lesen<br />

Nun kann ich mit meiner Stimme experimentieren. Die Stimme ist ein Instrument. Ich muss mich auf<br />

den Text einstimmen. Um die richtige Tonlage zu treffen, muss ich mich selbst hören, verschiedene<br />

Varianten ausprobieren, verwerfen oder doch wieder in Betracht ziehen. Wichtig ist, dass man sich<br />

selbst als „stimmig“ wahr nimmt. Wir haben viele Register zu ziehen: das Spiel mit dem Instrument<br />

„Stimme“ ist wichtig, damit ich Dramatisches, Besinnliches, Lustiges, Spannendes, Geheimnisvolles,<br />

Nachdenkliches … zum Ausdruck bringen kann. Dazu gehört der Wechsel der Lautstärke und Tonhöhe,<br />

auch die Lesegeschwindigkeit kann ich nach Bedarf steigern und wieder zurücknehmen.<br />

Notationen setzen<br />

Jetzt kann ich meinen Text mit Vorlesezeichen versehen. Ich kennzeichne Pausen, unterstreiche<br />

Betonungen, markiere Hebungen und Senkungen der Stimme mit Pfeilen. Im Grunde ist es nicht<br />

wichtig, wie ich meinen Text aufbereite, es kommt nur darauf an, dass ich mich auskenne. Vielleicht will<br />

ich dieses Hilfsmittel gar nicht einsetzen, das ist in Ordnung, falls aber doch, dann ein guter Ratschlag:<br />

Sparsam mit Kennzeichnungen umgehen, damit keine Verwirrung ausbricht!<br />

Blickkontakt<br />

Vorlesen und Vortragen bedeutet, mit dem Publikum zu kommunizieren. Daher: Immer wieder<br />

Blickkontakt herstellen!<br />

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AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

53


PRÄSENTIEREN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

VORLESEN UND VORTRAGEN<br />

Kleines Handwerkszeug für große und kleine Vorleser<br />

Mimik und Gestik<br />

Der/die Vorlesende ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, keine Maschine, deshalb darf er/sie auch<br />

Emotionen zulassen, wenn auch wohl dosiert. Übertrieben zur Schau gestellte Gefühle wirken<br />

lächerlich, doch ein lebendiges Gesicht und sparsam eingesetzte Gestik kann einem Text zusätzlich<br />

Leben einhauchen. Ich kann mich darauf verlassen, dass ich, wenn ich den Text „spüre“, unbewusst die<br />

richtige Körpersprache verwende.<br />

Experiment<br />

Natürlich kann ich mich auch auf ein Experiment einlassen. Ich kann Texte zu Collagen zusammenfügen,<br />

sie verfremden, dramatisieren oder mit passender Musik unterlegen. Dem Erfindungsgeist sind keine<br />

Grenzen gesetzt. Ob mein Versuch, innovativ zu sein, aufgeht, werde ich an der Reaktion des Publikums<br />

ablesen können, falls ich mich zu einer ungewöhnlichen Interpretation entschließen sollte. Aber wie<br />

heißt es so schön: Dem Mutigen gehört die Welt!<br />

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AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

54


PRÄSENTIEREN<br />

LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

LYRIK UND DARSTELLENDES SPIEL<br />

Es gibt viele Gedichte, die geradezu zum Dramatisieren, zu Spielszenen, zum Rollenspiel... auffordern.<br />

Lyrik trägt immer spielerische Elemente in sich – in Rhythmus, Klang, Reim. Sie kommt dem Spiel-<br />

bedürfnis des Kindes entgegen. In der Lyrik wird die Sprache zum Spiel. Mit Hilfe der Möglich-<br />

keiten/Techniken, die uns das Darstellende Spiel bietet, können wir ein Gedicht für die Kinder zu<br />

einem schönen Erlebnis werden lassen.<br />

Der Lehrplan fordert auch die vielfältige Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten<br />

verschiedenster Art, das Üben des sinnentsprechenden und sinngestaltenden Vortrages in<br />

verschiedenen Formen, den kreativen Umgang mit der Sprache.<br />

Einige Vorschläge: „Gedichte auf die Bühne zu stellen“<br />

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Sprechklangversuche:<br />

Auch so kann man ein Gedicht vortragen! Resignativ, sarkastisch, euphorisch, belehrend, verzweifelt, ...<br />

Artikulationsweisen:<br />

langsam, schnell, geflüstert, schreiend, gedehnt, gestoßen, ...<br />

Deklamatorisch wie ein:<br />

Politiker, Pfarrer, Schauspieler, General, Schüler, ...<br />

Unterstützung des Vortrages durch Mimik und Bewegung:<br />

Armbewegungen, Schritte, Gänge, bestimmte Posen, ...<br />

Untermalen des Vortrages:<br />

Körpergeräusche, Töne, Laute, Wörter, Melodien, ...<br />

Vortrag im Chor (mit oder auch ohne Dirigent):<br />

im Chor sprechen, Solisten oder Gruppen einbauen, das Tempo und die Lautstärke wechseln usw.<br />

Einen Rhythmus für die Textpräsentation (für den Textvortrag) finden -<br />

unterstützt durch Geräusche oder Instrumente.<br />

Andere Möglichkeiten:<br />

Schattenspiel, Pantomime, Tanzimprovisation, Figurenspiel, ...<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

55


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LITERATUR | BUCHEMPFEHLUNGEN<br />

GEFÜHLE<br />

LYRIK IM UNTERRICHT | GRUNDSTUFE<br />

LYRIK IM UNTERRICHT | SEKUNDARSTUFE<br />

LYRIK FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Grafische Gestaltung: Mag. Erich Angermann<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

56


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BÜCHERLISTE GEFÜHLE<br />

Zittern, Bibbern, Schüchtern sein<br />

Brownjohn, Emma<br />

Gabriel Verlag, 2007<br />

ISBN 978-3522301084<br />

Lustig, Traurig, Trotzig, Froh.<br />

Ich fühl mich mal so, mal so!<br />

Ein Buch mit phantasievollen Spielelementen<br />

Brownjohn, Emma<br />

Gabriel Verlag, 2004<br />

ISBN 978-3522300483<br />

Meine Welt der Gefühle. Entdecken & Begreifen<br />

Hille, Astrid; Schäfer Dina; Garbert Jutta<br />

Verlag Velber, 2004<br />

ISBN 978-3898582711<br />

Ge(h)fühle! Arbeitsmaterialien für <strong>Schule</strong>,<br />

Hort und Jugendgruppen<br />

Lichtenegger, Barbara<br />

Veritas Verlag, 1998<br />

ISBN 978-3705851108<br />

Ich und meine Gefühle.<br />

Emotionale Entwicklung für Kinder ab 5<br />

Kreul, Holde; Geisler, Dagmar<br />

Loewe Verlag, 2004<br />

ISBN 978-3785550182<br />

Gefühle sind wie Farben<br />

Aliki; Brandenberg, Aliki<br />

Verlag Beltz, 2000<br />

ISBN 978-3407803467<br />

Dieses interaktive Bilderbuch bietet neben den ersten<br />

Sachinformationen über unterschiedlichste Ängste<br />

auch Hilfestellungen schon für kleine Kinder.<br />

In diesem Buch können Kinder ihre eigenen Gefühle<br />

spielerisch kennen lernen und mehr darüber erfahren,<br />

wie sich andere Menschen fühlen.<br />

Jeder ist mal traurig, mal wütend, jeder hat mal Angst.<br />

Doch Gefühle ändern sich. Man ist dann wieder lustig,<br />

fröhlich, mutig. Dieses Buch hilft Kindern Gefühle zu<br />

entdecken, zu begreifen und sich wohl zu fühlen.<br />

Ein Praxisbuch mit umfangreichen Arbeitsmaterialien,<br />

das folgende Bereiche behandelt: Wie, mit welchen<br />

Mitteln kann man Kindern zeigen, wie sie Gefühle „zum<br />

Ausdruck bringen“ können? Wie kann man<br />

Gefühlsäußerungen von Kindern in fruchtbare<br />

Interaktionen „einfädeln“, damit ein reiferer Umgang<br />

mit eigenen Gefühlen und Gefühlen anderer möglich<br />

wird?<br />

Kinder wissen oft nicht, wie sie mit Gefühlen<br />

verantwortungsvoll umgehen sollen. Dies ist ebenso<br />

wie das Wahrnehmen eigener Gefühle ein Lernprozess,<br />

der wichtig für das Zusammenleben ist. Mit seinem<br />

einfachen Text und ausdrucksstarken Bildern lädt dieses<br />

Buch Kinder und Erwachsene dazu ein, über ihre<br />

Gefühle zu sprechen.<br />

Wie ist es, wenn man sich freut oder ärgert, wenn man<br />

einsam ist oder neu in eine Klasse kommt? Lauter<br />

Alltagsszenen in einem Bilderbuch, die eigene Gefühle<br />

zeigen und erklären, was andere fühlen.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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BÜCHERLISTE LYRIK IM UNTERRICHT | GRUNDSTUFE<br />

Die Gedichte-Werkstatt für die Grundschule<br />

Richter, Birgit; Wertenbroch, Wolfgang<br />

Kohl Verlag, voraussichtlich April 2008<br />

ISBN 978-3866328341<br />

Gedichte von Goethe bis Gernhardt für Kinder<br />

Hoffart, Astrid<br />

Verlag Auer, 2008<br />

ISBN 978-3403046691<br />

Frühlings- und Sommergedichte.<br />

Kinder verstehen Gedichte (Lernmaterialien)<br />

Brandenburg, Birgit<br />

Verlag an der Ruhr, 2007<br />

ISBN 978-3834602657<br />

Lustige Lernwerkstatt Gedichte.<br />

Materialien zum Lernen: Deutsch<br />

Cremer, Christine<br />

Verlag Stolz, 2007<br />

ISBN 978-3897782778<br />

Hesse & Co<br />

Edelmann, Maria<br />

Verlag Auer, 2006<br />

ISBN 978-3403043195<br />

Gefühle in allen Farben<br />

Brandt, Susanne<br />

Don Bosco Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3769815177<br />

20 Gedichte, verfasst von der Kinderbuchautorin Birgit Richter,<br />

gehen genau auf die Lebenswirklichkeit unserer Kinder ein.<br />

Dabei werden verschiedene Themen wie <strong>Schule</strong>, Elternhaus<br />

und Freundeskreis angesprochen. Nicht nur besonders schöne<br />

Situationen, sondern auch Brennpunktsituationen im Leben<br />

kennen viele unserer Schülerinnen und Schüler. So fällt es<br />

ihnen leichter, sich mit den Gedichttexten zu identifizieren. Sie<br />

finden schnell einen Transfer von der Lyrikwelt zu ihrer eigenen<br />

Lebenswirklichkeit.<br />

Materialien und Kopiervorlagen bringen Kindern der<br />

3./4. Klassen biografische und historische Details<br />

bekannter Dichter näher. So wird der erste Kontakt der<br />

Kleinen mit den Großen der deutschen Dichtung zum<br />

Erlebnis.<br />

Die Materialien bieten Lehrpersonen Ideen, um ihre<br />

Kinder handelnd an die Erschließung von Lyrik<br />

heranzuführen. Szenische oder musikalische<br />

Umsetzungen werden ebenso angeboten wie Rätsel<br />

oder Bearbeitungsaufgaben. Da man Sprachkunst<br />

durch Selberschreiben am besten begreift, erhalten die<br />

Kinder dafür viele Anregungen.<br />

Reime und Gedichte eigenen sich besonders dazu,<br />

Kindern sprachliche Fertigkeiten zu vermitteln.<br />

Abwechslungsreiche Aufgaben animieren die Kinder<br />

zum Reimen, Schnipseln und Dichten.<br />

Stundenbilder mit Kopiervorlagen verführen zum<br />

kreativen Schreiben von Gedichten, zu Klangaktionen,<br />

zum Malen zu Gedichten usw.<br />

In Gedichten, Geschichten und Liedern, die einen<br />

spielerischen Zugang zur Poesie und Schriftkultur<br />

ermöglichen, kommen Gefühle in allen Farben zur<br />

Sprache. Das Buch enthält zahlreiche kreative Impulse<br />

zum Sprechen und Zuhören, Basteln und Malen,<br />

Erforschen und Erfinden, Bewegen und Nachspüren mit<br />

allen Sinnen.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

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LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008<br />

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BÜCHERLISTE LYRIK IM UNTERRICHT | GRUNDSTUFE<br />

Geheimnisvoll und zauberhaft<br />

Brandt, Susanne<br />

Don Bosco Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3769815184<br />

Das Reimlexikon für Kinder<br />

Kaltefleiter, Paul; Mingers, Oliver<br />

Verlag an der Ruhr, 2005<br />

ISBN 978-3860729441<br />

66-mal selber dichten.<br />

Bergedorfer Unterrichtsideen<br />

Wild, Edmund<br />

Verlag Persen, 2005<br />

ISBN 978-3834436399<br />

Gedichte im Anfangsunterricht.<br />

Kopiervorlagen (Lernmaterialien)<br />

Reddig-Korn, Birgitta; Sänger, Johanna<br />

Oldenbourg Schulbuchverlag, 2005<br />

ISBN 978-3486960891<br />

10 x 10 Gedichte für Kinder.<br />

10 x 10 Ideen für den Unterricht<br />

Rennhard, Josef<br />

Erle Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3952392522<br />

Den Quallen wachsen scharfe Krallen<br />

Kasmann, Guido<br />

Bvk Buch Verlag Kempen, 2004<br />

ISBN 978-3936577808<br />

Auf vielfältige kreative Weise können sich Kinder mit<br />

Sprache beschäftigen und mit Sprache, Schrift und<br />

Texten vertraut werden. Wenn sie Gedichte zum<br />

Klingen bringen oder Lieder in Bewegung setzen, wird<br />

der Zauber zwischen den Zeilen lebendig.<br />

Was reimt sich nur auf ……..? Das Reimen gerät immer<br />

mehr in Vergessenheit. Mit dem Reimlexikon wächst<br />

wieder die Lust am Reimen und Dichten. Wörter sind<br />

übersichtlich nach ihren Reimbausteinen sortiert,<br />

Kinder finden passende Reimwörter und üben<br />

gleichzeitig das Nachschlagen.<br />

Frei nach Busch, Brecht & Co. inspirieren 66<br />

Kopiervorlagen die Kinder zu eigenen witzigen,<br />

nachdenklichen oder verrückten Gedichten.<br />

Dieser Band bietet erprobte Unterrichtsbeispiele zur<br />

fächerübergreifenden und kindgemäßen Umsetzung<br />

von Gedichten im Anfangsunterricht.<br />

100 Ideen, wie sich Kinder sprechend, klatschend,<br />

singend, darstellend und gestaltend mit Gedichten<br />

befassen können.<br />

19 lustige und besinnliche Gedichte sind Grundlage für<br />

eine umfassende praxiserprobte Methodensammlung<br />

zum Umgang mit Gedichten in der 3., 4. Volksschul-<br />

klasse. Handlungsorientiert angelegte Arbeitsaufträge,<br />

die sich auch mit dem Kunst- und Musikunterricht<br />

verknüpfen lassen, und Arbeitsblätter für die Kinder<br />

werden ergänzt durch Informationen für die Lehrkräfte.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

59


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BÜCHERLISTE LYRIK IM UNTERRICHT | GRUNDSTUFE<br />

Lehrer-Bücherei: Grundschule:<br />

Kindergedichte erleben und verstehen.<br />

Gestalten - Schreiben - Mit Sprache Spielen<br />

Forytta, Claus<br />

Cornelsen Verlag Scriptor, 2003<br />

ISBN 978-3589050796<br />

Versteh mich nicht so schnell.<br />

Gedichte lesen mit Kindern<br />

Andresen, Ute<br />

Beltz Verlag, 1999<br />

ISBN 978-3407220363<br />

Drei Begegnungsformen stellt dieser Band in den<br />

Mittelpunkt: Gedichte von Kindern erlebnisreich<br />

gestalten, Gedichte schreiben und mit Sprache spielen.<br />

Viele Beispiele sind in einen handlungs- und<br />

produktionsorientierten Lyrikunterricht eingebunden.<br />

Gedichte sind für alle da! Ihnen sollten wir uns leise<br />

nähern, ihnen sollten sich Kinder und Erwachsene<br />

miteinander zuwenden.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

60


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BÜCHERLISTE LYRIK IM UNTERRICHT | SEKUNDARSTUFE<br />

Produktiver Umgang mit Lyrik<br />

Waldmann, Günter<br />

Schneider Verlag Hohengehren, 2006<br />

ISBN 978-3834001627<br />

Gedichte-Werkstatt<br />

Weber, Nicole<br />

Verlag Persen, 2006<br />

ISBN 978-3834438478<br />

Gedichte einmal anders. Kopiervorlagen<br />

Gra, Melanie<br />

Bvk Buch Verlag Kempen, 2006<br />

ISBN 978-3938458174<br />

10 x 10 Gedichte untersuchen<br />

Rennhard, Josef<br />

Erle Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3952192597<br />

77-mal selber dichten.<br />

Bergedorfer Unterrichtsideen<br />

Wild, Edmund<br />

Verlag Persen, 2004<br />

ISBN 978-3834436764<br />

Gedichte Kartei. 5. – 7. Klasse.<br />

(Lernmaterialien)<br />

Hering, Jochen<br />

Verlag Persen, 2004<br />

ISBN 978-3893583126<br />

Der Inhalt spannt sich von Lyrik und Prosa über lyrische<br />

Versformen, Klangformen, Wortformen, Bildformen,<br />

Satzformen und Strophenformen bis zu methodischen<br />

Hinweisen und Vorschlägen.<br />

Anhand 28 unterschiedlicher methodischer Zugangs-<br />

weisen (z.B. Gedichte entflechten, Fragen an ein<br />

Gedicht stellen, Gedichte mit Musik begleiten,<br />

Pantomimische Darstellung) nähern sich die Kinder<br />

handelnd lyrischen Texten und lernen sie durch<br />

vielfältige, interessante Aufgabenstellungen besser<br />

verstehen.<br />

Einen Streifzug durch verschiedene Epochen deutscher<br />

Dichtkunst bietet dieser Band für die 5. bis 10. Schul-<br />

stufe, der sowohl Interpretationsansätze zu einzelnen<br />

Gedichten als auch Übungen zur kreativen Umgestal-<br />

tung und zum Schreiben eigener Gedichte enthält.<br />

100 Vorschläge, wie zu Gedichten verschiedener<br />

Stilrichtungen und unterschiedlicher Epochen durch<br />

Versuchen, Entdecken und Gestalten eigene Zugänge<br />

gefunden werden können.<br />

Werke bekannter SchriftstellerInnen regen zum<br />

kreativen Umgang mit der Poesie an. Schülergerechte<br />

handlungsorientierte Strategien lassen mit Hilfe vieler<br />

toller Schülerbeispiele konkrete Poesie,<br />

Computergedichte, Rap, klassische und moderne Zeilen<br />

entstehen.<br />

Die 120 Angebote der Kartei sind eine methodische<br />

Fundgrube für den Lyrik-Unterricht: Malen zu<br />

Gedichten, Bilder bedichten, Geschichten zu Gedichten,<br />

mit Worten Bilder malen, Basteln zu Gedichten, selber<br />

dichten – Ideen klauen u.v.m.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

LYRIK-PROJEKT<br />

61


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BÜCHERLISTE LYRIK IM UNTERRICHT | SEKUNDARSTUFE<br />

Gedichte für die 7. und 8. Klasse.<br />

Anregungen für die Praxis<br />

Watzke, Oswald; Haase, Klaus; Watzke, Harald<br />

Verlag Auer; 2003<br />

ISBN 978-3403038979<br />

Lyrik zum Anfassen<br />

Hofmann, Sonja<br />

Verlag Persen, 2000<br />

ISBN 978-3893588152<br />

Wörter mit Flügeln. Kreatives Schreiben<br />

Zopfi, Christa; Zopfi, Emil<br />

Zytglogge-Verlag, 1995<br />

ISBN 978-3729605053<br />

Dieser Band enthält vielseitige Text- und Arbeitsblätter<br />

(analytischer Umgang mit der Sprache, bildnerisches<br />

Gestalten, szenisches Umsetzen usw.) als Kopier-<br />

vorlagen: traditionelle, zeitgeschichtliche, gesellschafts-<br />

kritische, politische Gedichte; Natur- und Gedanken-<br />

lyrik; Unsinn- und Scherzgedichte; Schlager-, Song- und<br />

Raptexte.<br />

Mit erfrischend schülerorientierten Aufgabenstellun-<br />

gen werden hier verschiedenste Gedichte unter die<br />

Lupe genommen. Gedichte verstehen, Gedichte<br />

verfremden oder völlig neu produzieren – das gefällt<br />

den Kindern. Mit Kopiervorlagen und Freiarbeitskartei<br />

zum Selbermachen.<br />

Verschiedenste Einstiegsmöglichkeiten – von der Idee<br />

übers Entwerfen und Bearbeiten bis zum<br />

Veröffentlichen der Texte.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

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BÜCHERLISTE LYRIK FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Neun nackte Nilpferddamen.<br />

Aller Unsinn <strong>macht</strong> Spaß<br />

Anger-Schmidt, Gerda; Habinger, Renate<br />

Arena, 2008<br />

ISBN 978-3401029801<br />

Das Sprachbastelbuch<br />

Domenego, Hans; Ekker, Ernst A.; Ferra-Mikura, Vera<br />

G & G Verlagsgesellschaft, 2008<br />

ISBN 978-3707403978<br />

Es sitzt ein Vogel auf dem Leim…<br />

Gedichte von Wilhelm Busch. Poesie für Kinder<br />

Busch, Wilhelm<br />

Kindermann Verlag, 2007<br />

ISBN 978-3934029293<br />

Wörterwundertüte. Gedichte für Kinder<br />

Deutsch, Eva<br />

Books on Demand GmbH, 2007<br />

ISBN 978-3833483745<br />

Jaguar und Neinguar<br />

Maar, Paul<br />

Verlag Oetinger, 2007<br />

ISBN 978-3789142604<br />

Es hüpft in meinem Kopf herum.<br />

Gedichte für Kinder<br />

Mai, Manfred<br />

Dtv, 2007<br />

ISBN 978-3423623131<br />

Auf 128 Seiten ein umfangreiches ABC der flotten<br />

Sprachspielereien, angereichert mit einer Fülle von<br />

Fantasiehäppchen, für alle Tage und jedes Alter.<br />

Ein vor Geist und Witz sprühendes Endlos-Vergnügen<br />

für Kinder und Erwachsene, eine Fundgrube für den<br />

ergötzlichen Umgang mit Sprache.<br />

Ein buntes Sammelsurium rund um Freundschaft oder<br />

Liebe, Vertrauen oder Schadenfreude, Geister, Tiere,<br />

sogar ein Kochrezept in Gedichtform ist dabei – witzig,<br />

bissig, liebevoll, aber immer voll heiterer<br />

Lebensweisheit.<br />

Dieses Buch beinhaltet zahlreiche spritzige und witzige<br />

Gedichte von AutorInnen aus dem deutschen<br />

Sprachraum, die kleine und große Leute beim Vorlesen<br />

oder Lesen zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken<br />

anregen werden.<br />

Gereimt, gerüttelt und geschüttelt: ein Lyrikschatz von<br />

Paul Maar mit mehr als 200 Gedichten und Reimen, mit<br />

farbigen Bildern von Ute Krause.<br />

Mit Gedichten ist es schon komisch: Jeder kennt welche,<br />

aber viele sagen, sie könnten damit nichts anfangen,<br />

mit den Kinderreimen oder Abzählversen oder<br />

Werbesprüchen ...<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

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Das Kind und der Wind<br />

Schaffner, Karin<br />

Pohl-Verlag, 2007<br />

ISBN 978-3791102665<br />

Wenn die Möpse Schnäpse trinken<br />

Krüss, James<br />

Aufbau-Verlag, 2007<br />

ISBN 978-3351040758<br />

Lebe glücklich, lebe froh wie der Mops …<br />

Davidovic, Gerlinde (Hrsg.)<br />

Ars Editio, 2007<br />

ISBN 978-3760714820<br />

„Zahlen her!“, sagt der Bär<br />

Schreiber-Wicke, Edith; Holland, Carola<br />

Thienemann Verlag, 2007<br />

ISBN 978-3522435741<br />

Muss man Miezen siezen?<br />

Anger-Schmidt, Gerda<br />

Residenz Verlag, 2006<br />

ISBN 978-3701720095<br />

Großer Ozean. Gedichte für alle<br />

Gelberg, Hans-Joachim<br />

Verlag Beltz, 2006<br />

ISBN 978-3407740182<br />

Die Autorin möchte mit ihren Gedichten, die im<br />

täglichen gemeinsamen Leben für Kinder und mit<br />

Kindern entstanden sind, Herz und Seele öffnen für den<br />

achtsamen Umgang mit Kindern, mit der Natur und mit<br />

uns selbst.<br />

Vorhang auf für eine lustige Bühnenshow: Mit viel Witz<br />

und Phantasie hat der Autor in seinem Kindergedicht<br />

über die schwankenden Möpse die Welt auf den Kopf<br />

gestellt. Das Bilderbuch (gestaltet von der Künstlerin<br />

Alexandra Junge) weckt mit seinen lustigen Details die<br />

Lust am Sprachjonglieren.<br />

Rund 200 alte und neue Gedichte (Morgenstern,<br />

Goethe, Storm, Ringelnatz, Jandl, Guggenmos,<br />

Andresen, Krüss usw.) geben Jung und Alt Anlass zum<br />

Lachen, Staunen und Nachdenken.<br />

Nach „Mit Drachen lachen, mit Ottern stottern“ wird der<br />

Spaß am Fertig- und Weiterreimen in diesem Band<br />

fortgesetzt, aber es wird diesmal nicht nur gereimt,<br />

sondern auch noch mit den Zahlen von 0 bis 12<br />

gerechnet.<br />

Scherzgedichte und Rätselreime, Lügengeschichten,<br />

Buchstabenrätsel, ABC-Sätze, Bauernregeln, Liedertexte,<br />

Limericks, "Druckfehlerteufel", Denkspiele, verdrehte<br />

Märchen ... Sie alle regen zum Mitmachen, Lachen und<br />

Weiterspinnen an. Und das ist gut so, denn, wie wir alle<br />

wissen: Kein Kleister bellt vom Schimmel - und wer<br />

fragt, gerinnt!<br />

An zahlreichen Beispielen können Kinder und<br />

Erwachsene entdecken, wie die besten Gedichte<br />

ge<strong>macht</strong> worden sind. Und vielleicht inspiriert die<br />

Lektüre zu eigenen Gedichten?<br />

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Ich liebe dich wie Apfelmus.<br />

Die schönsten Gedichte für Kleine und Große<br />

Fried, Amelie (Hrsg.)<br />

Verlag Cbj, 2006<br />

ISBN 978-3570131428<br />

Groß ist die Welt. Die schönsten Gedichte<br />

Guggenmos, Josef<br />

Verlag Beltz, 2006<br />

ISBN 978-3407799135<br />

Mit Ottern stottern, mit Drachen lachen.<br />

Verse zum Weiterreimen von A bis Z<br />

Schreiber-Wicke, Edith<br />

Thienemann Verlag, 2006<br />

ISBN 978-3522435291<br />

Im Mondlicht wächst das Gras.<br />

Gedichte für Kinder und alle im Haus<br />

Andresen, Ute<br />

Ravensburger Buchverlag, 2006<br />

ISBN 978-3473352593<br />

Ein Papagei aus dem Tierpark in Bingen<br />

Endler, Martin u.v.a.<br />

Leinpfad Verlag, 2006<br />

ISBN 978-3937782409<br />

Love Lyrics. rororo Rotfuchs<br />

Schweikart, Ralf<br />

Rowohlt Taschenbuch, 2005<br />

ISBN 978-3499213328<br />

Eine Sammlung von über 120 fantasievoll und prächtig<br />

illustrierten Gedichten (Gernhardt, Jandl, Maar, Kirsch,<br />

Ringelnatz, Guggenmos, Morgenstern, u.a.), die Kinder<br />

und Erwachsene gleichermaßen begeistern werden.<br />

Eine Sammlung der schönsten Gedichte des Autors, die<br />

die Welt der kleinen Dinge zum Inhalt haben.<br />

59 witzig bebilderte Reime, die nur darauf warten,<br />

fertig gereimt und von Kindern und Erwachsenen<br />

beliebig ergänzt zu werden.<br />

Ute Andresen hat in dieser Anthologie zahlreiche<br />

Gedichte bekannter und weniger bekannter<br />

AutorInnen versammelt, die gemeinsam mit den<br />

Illustrationen sanft auf das Gedichtelesen einstimmen<br />

sollen.<br />

Unter der Anleitung ihrer Lehrerin haben Kinder<br />

gemeinsam 60 Gedichte geschrieben. Eine Künstlerin<br />

war von den Texten so begeistert, dass sie zur Hälfte der<br />

Gedichte Bilder gemalt hat: Sprachwitz und Reimfreude<br />

finden ihr Gegenüber in farbintensiven Bildwelten.<br />

Songtexte und Gedichte über die eine große, die<br />

ersehnte, die vergangene, die tiefe, die oberflächliche,<br />

die traurige, die komische, die erste und bestimmt nicht<br />

letzte Liebe.<br />

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Die Wundertüte.<br />

Alte und neue Gedichte für Kinder<br />

Kliewer, Heinz-Jürgen; Kliewer, Ursula<br />

Reclam Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3150105818<br />

Heute will ich langsam sein<br />

Janisch, Heinz<br />

Jungbrunnen-Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3702657697<br />

Morgennatz und Ringelstern.<br />

Gedichte von Christian Morgenstern<br />

und Joachim Ringelnatz<br />

Janisch, Heinz<br />

Annette Betz Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3219112290<br />

Die Kuh hat einen Sonnenstich<br />

Ringelnatz, Joachim<br />

Dressler Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3791536064<br />

Ein Gürteltier mit Hosenträgern.<br />

Gedichte und Lieder für Kinder<br />

und ihre Erwachsenen<br />

Bydlinski, Georg<br />

Dachs-Verlag, 2005<br />

ISBN 978-3851913712<br />

Gedichte für Kinder.<br />

Zum Lesen und Vorlesen<br />

Weikert, Claudia<br />

Insel Verlag, 2004<br />

ISBN 978-3458347675<br />

Die witzigsten, muntersten, nachdenklichsten,<br />

phantastischsten, niedlichsten und respektlosesten<br />

Gedichte für Kinder der letzten drei Jahrhunderte.<br />

Eine Zusammenstellung leiser, nachdenklicher<br />

Gedichte mit Bildern von Linda Wolfgruber, die ihre<br />

eigenen wunderbaren Geschichten erzählen.<br />

Der Autor hat für dieses Buch seine liebsten Gedichte<br />

von Morgenstern und Ringelnatz ausgewählt und sie<br />

bunt (herrliche Illustrationen von Christine Sormann)<br />

durcheinander gewirbelt.<br />

77 lustige, verrückte Gedichte, mit viel Witz illustriert,<br />

die Kindern und Erwachsenen Spaß auf<br />

Sprachspielereien machen.<br />

Ein schönes Beispiel, wie man Kindern (aber nicht nur<br />

Kindern) mit Reimen, Musik und phantasievollen<br />

Wortschöpfungen Lust an der Sprache und am<br />

Sprechen machen kann.<br />

Ringelnatz, Gernhardt, Erhardt, Krüss, Busch, Kästner,<br />

Brecht, Hesse, Goethe, Schiller und viele andere machen<br />

Lust auf Gedichte und Lust zum Lesen.<br />

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Wenn der Biber Fieber kriegt.<br />

Komische Tiergedichte<br />

Hildebrandt, Dieter<br />

Marixverlag, 2004<br />

ISBN 978-3937715643<br />

Zauberwort. Die schönsten Gedichte<br />

für Kinder aus vier Jahrhunderten<br />

Harenski, Rita; Brand, Christine<br />

Arena Verlag, 2004<br />

ISBN 978-3401055442<br />

Wenn die weißen Riesenhasen<br />

abends übern Rasen rasen.<br />

Kindergedichte aus vier Jahrhunderten<br />

Zakis, Ursula<br />

Marixverlag, 2004<br />

ISBN 978-3937715261<br />

Die schönsten Kindergedichte<br />

Kruse, Max<br />

Aufbau-Verlag, 2003<br />

ISBN 978-3351040505<br />

Wasserhahn und Wasserhenne.<br />

Gedichte und Sprachspielereien<br />

Bydlinski, Georg<br />

Dachs-Verlag, 2002<br />

ISBN 978-3851912531<br />

Was denkt die Maus am Donnerstag?<br />

121 Gedichte für Kinder<br />

Guggenmos, Josef<br />

Dtv, 2001<br />

ISBN 978-3423706384<br />

„Tiere sind auch nur Menschen“ – dies beweisen aufs<br />

Eindrücklichste u.a. Gedichte von Erhardt, Jandl,<br />

Morgenstern oder Ringelnatz.<br />

Bekannte Dichter aus vier Jahrhunderten entführen<br />

Kinder und Erwachsene in die phantastische Welt der<br />

Phantasie.<br />

Etwa 100 Gedichte für die ganze Familie, die zum Lesen<br />

und Vorlesen verführen.<br />

Eine Zusammenstellung von Gedichten vieler<br />

renommierter Autoren (Claudius, Goethe, Fontane,<br />

Busch, Morgenstern, Ringelnatz, Brecht, Kästner, Jandl,<br />

Härtling u.v.m.) zum Vorlesen und Nachblättern.<br />

Gedichte übers Lachen, Weinen, Streiten oder<br />

Liebhaben und Sprachspielereien, die in ihrer Kraft,<br />

ihrem Witz und ihrer Zärtlichkeit immer aktuell sind.<br />

Über 120 gereimte Geschichten in Gedichtform für<br />

Kinder und Erwachsene.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

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So viele Tage wie das Jahr hat.<br />

365 Gedichte für Kinder und Kenner<br />

Krüss, James<br />

Verlag Cbj, 2001<br />

ISBN 978-3570057872<br />

Dunkel war's, der Mond schien helle.<br />

Verse, Reime und Gedichte<br />

Jacoby, Edmund<br />

Verlag Gerstenberg, 1999<br />

ISBN 978-3806742855<br />

Ein bewährtes „Hausbuch der Poesie für Kinder“ mit<br />

einer beachtlichen Sammlung klassischer und neuerer<br />

Gedichte, die dem Jahreslauf folgen.<br />

Eine Sammlung von Kinderreimen, Lautgedichten,<br />

Rätseln und Abzählversen – üppig illustriert von<br />

Rotraut Susanne Berner.<br />

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER<br />

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