Die Neun Regeln

Wertfreiheit
Kaum ein Mensch kann die Bedeutung der Wertfreiheit in unserer
heutigen Zeit wirklich verstehen, da es zu unseren intellektuellen
Eigenschaften gehört, Erfahrungen, Erlebnisse, Sachverhalte und
äußerliche Umstände zu bewerten. Wir sollen uns eine Meinung
bilden, um in unserem Leben Entscheidungen zu fällen. Dabei hat
sich kaum jemand gefragt, in welchem Umfang wir durch
Bewertungen eher das Gegenteil provozieren. Ein Mensch der keine
Werturteile fällt, ist nach heutiger Auffassung, entweder ignorant,
dumm oder schlicht weg out. Dabei sind Werturteile meist nur
einseitig und subjektiv. Werturteile verlieren ihre Gültigkeit, wenn
man den Betrachtungswinkel ändert. Wer bewertet ist gezwungen
einen Sachverhalt aus einer bestimmten Perspektive, einem
bestimmten Punkt zu beurteilen - also hat er die Meinung dieses
Punktes, was man dann auch “Standpunkt” nennt, jedoch keine
objektive Sicht der Dinge. So ist der Standpunkt oft das Werturteil
dieses eines Punktes im Raum. Aus der Geometrie wissen wir, dass
es theoretisch unendlich viele Punkte im Raum gibt, also auch
unendlich viele Standpunkte, somit verliert ein Werturteil jeglichen
Bezug zur Realität. Werturteile verhindern das Verstehen und
machen uns unflexibel. Wer Werturteile unterlässt und möglichst
wenig sich eine Meinung bildet ist somit realistischer und
erfolgreicher. Und im zwischenmenschlichen Bereich: “Urteile
niemals über einen Menschen, solang du nicht selbst an seiner
Stelle gestanden hast!” heißt ein schönes Sprichwort.