BERLIN - Veranstaltungskalender für Körper Geist und Seele
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Thema Spiritualität<br />
16<br />
Die Sieben<br />
Strahlen<br />
Spiritualität ist Dienst an der Welt<br />
Die von Alice A. Bailey herausgegebene Schriftenreihe<br />
über die “Sieben Strahlen“ ist die<br />
Karl-Marx-Reihe <strong>für</strong> Esoteriker. Nicht nur, weil<br />
beide blau geb<strong>und</strong>en sind. Marx sagt, das Sein<br />
ändert das Bewusstsein <strong>und</strong> der Tibeter sagt,<br />
das SEIN ändert das Bewusstsein, er meint damit<br />
die <strong>Seele</strong>. Ein Beitrag zu den „Sieben Strahlen“<br />
von Renate Anraths.<br />
Unter den spirituellen Bewegungen befinden sich die „Sieben<br />
Strahlen“ in einer fast unbekannten Nische. Obwohl<br />
gerade sie den Weg nach außen geht, indem sie „Jünger<br />
im Neuen Zeitalter“ zum spirituellen Dienst an der Welt<br />
erzieht. Aber es ist eben keine Wohlfühl-Esoterik. Natürlich<br />
darf man sich wohl fühlen, nur ist das nicht Sinn <strong>und</strong><br />
Zweck der Philosophie der „Sieben Strahlen“ .<br />
Die Lehre der „Sieben Strahlen“ wurde in den 30ern<br />
von Alice Bailey niedergeschrieben. Dabei stammen die<br />
Texte nicht von ihr, sondern wurden ihr vom „Tibeter“<br />
diktiert, telepathisch. Wie es dazu kam, erzählt sie in<br />
ihrer Autobiografie. Sich selber nennt der Tibeter einen<br />
„Jünger“, der die Aufgabe, eine neue Lehre in die Welt<br />
zu bringen, leisten könne, weil er eben „länger auf dem<br />
Weg“ sei. Alice Bailey war Theosophin, verließ jedoch<br />
die Gesellschaft wie Krishnamurti auch. Später gründete<br />
sie die „Arkanschule“ mit Sitz in London, New York <strong>und</strong><br />
Genf. Der Tibeter gab die Erlaubnis unter der Bedingung,<br />
dass er nichts damit zu tun hätte. Die Arkanschule bietet<br />
ein geregeltes Studium der „Sieben Strahlen“, mit Semesterarbeiten<br />
<strong>und</strong> monatlichem Meditationsbericht. Das<br />
ist zumindest <strong>für</strong> den Einstieg eine gute Möglichkeit, da<br />
man sich in der Fülle der Literatur leicht verliert. Tutoren<br />
begleiten die Studenten, alles findet schriftlich statt, alles<br />
Persönliche bleibt unerwähnt. Wer täglich 25 Minuten<br />
meditiert <strong>und</strong> eine halbe St<strong>und</strong>e studiert, hat am Tag<br />
genug Zeit <strong>für</strong> seine persönlichen Fragen.<br />
Der Name Djwal Kuhl wurde bis in die 50er geheim<br />
gehalten, um jeden Personenkult zu vermeiden. Damit<br />
die Leser nicht, „womöglich mit angehaltenem Atem“,<br />
der Faszination der geheimnisvollen Textübermittlung<br />
erliegen. Enthusiasmus, der ja so viele beflügelt, sei<br />
der Hemmschuh <strong>für</strong> alle Esoteriker! Der Meister<br />
Djwal Kuhl verlangt keinen Glauben – weder an seine<br />
Person noch an die Lehre. Er fordert nur, seine Thesen<br />
als Hypothese anzunehmen <strong>und</strong> diese als Hypothese<br />
zu untersuchen, was man als wahr erkennt. So, wie es<br />
jeder Forscher tun muss.<br />
„Die Lehre der Sieben Strahlen“ ist eine okkulte Lehre<br />
<strong>für</strong> das Neue Zeitalter. Zur Wende zum 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
habe „Shamballa“ beschlossen, dass die Hingabe an die<br />
Person des Meisters nicht mehr zeitgemäß sei, sondern<br />
zur Mystik des Fischezeitalters gehört. Der moderne Esoteriker<br />
ginge eher in eine gesellschaftliche Organisation<br />
als ins Kloster, so der Tibeter. Das Wassermannzeitalter<br />
braucht den Okkultisten. Er widmet sich dem Inhalt einer<br />
Lehre <strong>und</strong> beschreitet den mentalen Weg. Er arbeitet<br />
in der Gruppe der Weltdiener <strong>für</strong> „rechte menschliche<br />
Beziehungen“, auch mit Licht, wie es der „Wissenschaft<br />
der Dreiecke“ entspricht.<br />
Die „Lehre der Sieben Strahlen“ bietet ein Weltbild<br />
hierarchischer Ordnung. Die Welt gehört zu einem<br />
Sonnensystem, das wiederum zu einem dahinterliegenden<br />
größeren gehört <strong>und</strong> dieses ist ebenfalls Teil eines<br />
größeren … Die Plejaden, Sirius, der Große Bär sind<br />
nach dieser Theorie spirituelle Zentren, die kosmische<br />
Energien aus einem dahinter liegenden Sonnensystem<br />
vermitteln. Weiteres müsse verhüllt bleiben, weil es<br />
KGSBerlin 12/2012<br />
Foto: © Stefan Körber - Fotolia.com