BERLIN - Veranstaltungskalender für Körper Geist und Seele
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30<br />
Der<br />
Vertrauens-<br />
sprung<br />
Wie wir den Gott in unserem Herzen<br />
wieder�nden - Von Maria Brunner<br />
Wir alle wünschen uns ein Leben in Vertrauen. Ein Leben<br />
in einem sanften Gefühl des Getragen- <strong>und</strong> Geborgenseins.<br />
Und doch fällt es vielen von uns schwer, sich<br />
im wahren Vertrauen zu verwurzeln. Zu schwer scheinen<br />
die Enttäuschungen, Verletzungen <strong>und</strong> geplatzten<br />
Illusionen zu wiegen. Immer wieder lehrt uns das Leben:<br />
Vertrauen kann nicht draußen in der Welt gef<strong>und</strong>en<br />
werden. Wahres Vertrauen entsteht im eigenen Inneren.<br />
Vertrauen ist die Aufforderung “Traue dich! Traue dich<br />
aus deinem selbsterschaffenen Gefängnis des normalen<br />
Alltagsdenkens auszusteigen!”<br />
Jeder von uns denkt bestimmte Gedanken auf eine<br />
bestimmte Art <strong>und</strong> Weise <strong>und</strong> zieht damit automatisch<br />
auch bestimmte Menschen <strong>und</strong> Umstände in sein Leben.<br />
Ist unser Denken voller Groll, voller Missgunst, voll von<br />
düsteren Bildern, so werden uns genau solche - dieser<br />
Denkart entsprechende - Personen <strong>und</strong> Geschehnisse<br />
immer wieder in unserem Leben begegnen. Als Folge<br />
davon werden wir verurteilen oder sogar verdammen<br />
<strong>und</strong> sagen: “Die Welt ist schlecht. Man kann niemandem<br />
vertrauen!” Das Misstrauen ist geboren.<br />
Allein unser eigenes Denken ist die Ursache da<strong>für</strong>,<br />
warum wir das glückliche Empfinden von Vertrauen<br />
noch nicht kennengelernt haben. Denn solange sich<br />
unsere eigenen Gedanken in Disharmonie befinden, in<br />
Chaos, solange wird das Vertrauen-können unerreichbar<br />
bleiben. Was ich denke, das gilt in meinem Leben!<br />
Denke ich unbewusst, andere seien meine Feinde, eine<br />
Bedrohung, dann werde ich mich wahrscheinlich vor<br />
ihrem Angriff <strong>für</strong>chten, mich innerlich abkapseln <strong>und</strong><br />
vielleicht sogar selbst angreifen, ganz nach dem Motto<br />
“Angriff ist die beste Verteidigung!”. Diese Art des<br />
Denkens ist die Ursache all unserer gesellschaftlichen<br />
<strong>und</strong> persönlichen Probleme. Dadurch entstehen Kriege,<br />
im kleinen wie im großen.<br />
Das unbewusste, kollektive Denken der Menschheit ist<br />
heute überwiegend kritisch, analytisch, zerfleddernd <strong>und</strong><br />
beurteilend. Kein W<strong>und</strong>er, denn so zu denken wird uns<br />
allen von klein auf beigebracht. Die Folge davon ist, dass<br />
„Die innere Gewissheit ist etwas, das jeder von<br />
uns kennt <strong>und</strong> das vollkommene Meisterschaft <strong>und</strong><br />
Allwissenheit bedeutet.“ Carlos Castaneda<br />
uns die Welt auf tief unbewusster Ebene als abweisend,<br />
hart <strong>und</strong> feindselig erscheint. Aus dieser “Fehlinterpretation”<br />
heraus entstehen tiefes Misstrauen <strong>und</strong> Abwehr.<br />
Anderen Menschen, uns selbst <strong>und</strong> sogar dem ganzen<br />
Leben gegenüber. Vertrauen wiederzuerlernen ist ein<br />
schrittweiser innerer Prozess. Und genau deshalb sind wir<br />
alle hier! Um vertrauen zu lernen! Wenn wir uns da<strong>für</strong><br />
entscheiden, können wir jetzt gleich damit beginnen.<br />
Die Übergabe<br />
Die totale Selbstverantwortung dem eigenen Denken<br />
gegenüber hinterlässt als Ergebnis nichts anderes als<br />
ein friedvolles, erfülltes Herz. Das ist der Nährboden <strong>für</strong><br />
Vertrauen. Aber bevor dieses große Glück kommen kann,<br />
muss alles übergeben, weggegeben werden: alle alten<br />
Glaubensmuster, alle überholten Moralvorstellungen,<br />
alles angelernte Wissen aus zweiter Hand, alle Sorgen<br />
<strong>und</strong> alle Zweifel. Und genauso all das Klammern <strong>und</strong><br />
Anhaften an Personen, Orte oder Dinge. Das alles bedeutet<br />
jedoch nicht, jetzt sofort den Job hinzuschmeißen,<br />
die Familie zu verlassen, sein Hab <strong>und</strong> Gut zu verschenken<br />
<strong>und</strong> sonstwohin zu gehen. Es bedeutet einzig <strong>und</strong><br />
allein, seinen <strong>Geist</strong> aus jeder Abhängigkeit zu befreien.<br />
Dies ist ein wichtiger Schritt, denn solange ein Mensch<br />
gedanklich oder emotional an das geb<strong>und</strong>en ist, was sich<br />
unentwegt wandelt <strong>und</strong> verändert, solange wird er keine<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> Vertrauen finden können.<br />
KGSBerlin 12/2012<br />
Foto: © Fotowerk - Fotolia.com