Doppelpunkt 91 Oktober November 2016
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60 JAHRE LUTHERKIRCHE<br />
Eine rund erneuerte Kirche für die Lutherkirchengemeinde<br />
60 Jahre wird unsere Lutherkirche in diesem Jahr alt. Darum blicken wir in jeder <strong>Doppelpunkt</strong>ausgabe<br />
jeweils auf ein Jahrzehnt zurück. ZeitzeugInnen kommen zu Wort und stellen ihre<br />
persönlichen Erinnerungen vor. Wir stehen in der fünften Dekade (1997-2006). Ich spreche<br />
mit Hans Herman Bredehöft. Er erlebte etwas, was nicht vielen vergönnt ist: zweimal war er<br />
an einem Kirchenbau beteiligt. Seit 1949 lebt er in Neu Wulmstorf und sah, wie die alte Lutherkirche<br />
erbaut wurde. 40 Jahre später war er mit über 1300 ehrenamtlichen Arbeitsstunden<br />
an der Erneuerung der in die Jahre gekommenen Kirche beteiligt.<br />
In unserem Gespräch erzählt Hans Hermann<br />
Bredehöft mit funkelnden Augen von Sternstunden<br />
der Erneuerung; im Rückblick überstrahlen<br />
diese Erfahrungen auch allen Streit,<br />
der mit der Runderneuerung der Kirche verbunden<br />
war.<br />
• Die Lutherkirche wird „runderneuert“. Wie<br />
kam es dazu und wie waren Sie eingebunden<br />
in dieses Projekt?<br />
H. H. Bredehöft: „Die alte Lutherkirche war<br />
baufällig und genügte nicht mehr den Ansprüchen<br />
eines modernen Gemeindelebens. Irgendwann<br />
sprach mich Pastor Hellmanzik an<br />
und zeigte mir ein Modell der neuen Kirche.<br />
Wir haben dann meinen Sohn, der Architekt<br />
ist, in die Planung mit einbezogen. Es wurden<br />
Pläne erstellt, der Kirchenvorstand stimmte<br />
zu, das Landeskirchenamt genehmigte den<br />
Umbau und dann konnte es losgehen.“<br />
• Sie haben die Zeit des Umbaus in Ihrem<br />
Bautagebuch dokumentiert. Über zwei Jahre<br />
waren Sie täglich auf der Baustelle. Woran<br />
erinnern Sie sich aus dieser Fülle sofort?<br />
H. H. Bredehöft: „Eigentlich sollte unser Christusfenster<br />
nicht wieder in der neuen Kirche<br />
verbaut werden. Es war marode. Ich baute es<br />
aus und entfernte den Holzrahmen. Ein Glaser<br />
erneuerte die Einfassung. Dann wurde unser<br />
Rundfenster in der neuen Kirche über dem<br />
Altar eingebaut, ein toller Blickfang. Pastor<br />
Loos war begeistert davon, als er später erstmals<br />
die Kirche betrat. Und nicht nur er: Ich<br />
weiß, dass der Blick auf das Fenster vielen<br />
ganz wichtig ist.“<br />
• Das klingt nach einem ordentlichen Tempo.<br />
Gab’s gar keine Komplikationen?<br />
H. H. Bredehöft: „Natürlich. Vor allem fehlte<br />
es immer am Geld. Aber es gab viele Ideen. Es<br />
gründete sich ein Förderkreis zur Runderneuerung;<br />
ebenso gab es die Servicegruppe, die<br />
durch Beerdigungskaffeetrinken und andere<br />
Veranstaltungen Geld einnahm. Menschen<br />
haben ehrenamtlich an der Runderneuerung<br />
mitgearbeitet. Zum Beispiel hat die „Kabel<br />
AG“, zu der ich auch gehörte, kilometerlange<br />
Kabel in der Kirche verlegt. Und weil wir ja<br />
auch eine neue Orgel benötigten – die alte<br />
war feucht geworden –, gründete sich ein<br />
Förderkreis für die Orgel. So kam viel Geld<br />
zusammen.“<br />
www.lutherkirche-neu-wulmstorf.de<br />
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