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Im Land der Sonnengötter

Poetische Inspirationen aus einer fernen Zeit

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im <strong>Land</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonnengötter</strong><br />

Claudia Komm<br />

1


2


im <strong>Land</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Sonnengötter</strong><br />

Poetische Inspirationen aus<br />

einer fernen Zeit<br />

Claudia Komm<br />

© erste Auflage 2016<br />

Copyright 2016 © Claudia Komm<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Buches darf<br />

ohne vorherige schriftliche Genehmigung <strong>der</strong> Autorin vervielfältigt,<br />

gespeichert, übertragen, übersetzt o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t werden, we<strong>der</strong><br />

elektronisch, mechanisch, per Fotokopie o<strong>der</strong> in sonstiger Form.<br />

3


Danke<br />

an die wun<strong>der</strong>volle Reiseleitung<br />

Axel Klitzke<br />

Hesham Hosny<br />

Ahmed Mostafa Osman<br />

und<br />

die tolle<br />

Reisegruppe !<br />

4


Inhaltsverzeichnis<br />

Danke.............................................................................................................4<br />

Wüstensand...................................................................................................6<br />

Morgengebet..................................................................................................8<br />

Götter in <strong>der</strong> Wüste......................................................................................10<br />

Nacht über Luxor..........................................................................................12<br />

Am Nil...........................................................................................................14<br />

Sandmühlen.................................................................................................16<br />

Tränen <strong>der</strong> Götter.........................................................................................17<br />

Nubischer Markt...........................................................................................18<br />

Sand.............................................................................................................20<br />

Salzstarre.....................................................................................................23<br />

Blasphemie und Frevel................................................................................24<br />

Philae...........................................................................................................26<br />

Göttin............................................................................................................28<br />

Abschied von Ägypten.................................................................................30<br />

5


Wüstensand<br />

Fein rieselst Du, leis und geschwind<br />

beim Gehen zwischen den Zehen<br />

um hinter mir im nächsten Wind<br />

gleich wie<strong>der</strong> zu verwehen.<br />

Heiss ist die Sonne, heiß ist <strong>der</strong> Sand<br />

Die Luft fast flirren will<br />

in diesem weiten Wüstenland<br />

Gedanken werden still.<br />

Was birgst du unter deinen Dünen?<br />

Was decken deine Schleier zu?<br />

Was mag in deinen Tiefen drinnen<br />

dort liegen in uralter Ruh?<br />

Legenden und alte Mären<br />

erzählen von fremdartiger Zeit<br />

und manchmal magst Du uns gewähren<br />

ein Stück aus dieser Vergangenheit.<br />

Und staunend sehn wir die Zeugen<br />

die Deinen Dünen entronnen<br />

und müssen uns vor ihr verbeugen -<br />

<strong>der</strong> Schönheit, die wir da aus Dir gewonnen.<br />

6


In steinernen Schriften und Bil<strong>der</strong>n<br />

kommt Wun<strong>der</strong>sames uns nah<br />

und niemand kann ganz genau schil<strong>der</strong>n<br />

wie all dieses damals geschah.<br />

Da waren Menschen, edel und schön<br />

einst hier im <strong>Land</strong>e gewesen<br />

und große Kunst überall zu sehn<br />

und weise Schriften zu lesen.<br />

Ach, käm sie doch wie<strong>der</strong>, die edle Zeit<br />

mit reichen Meisterwerken!<br />

Wir ahnen, daß diese Vergangenheit<br />

das Heutige könnte stärken.<br />

Wenn Weisheit und Kunst ein Volk beseelt<br />

dann ist das ein heiliges Leben<br />

ich wünschte, daß dieses, was uns heute fehlt<br />

sich könnt aus dem Sand mit uns neu verweben.<br />

7


Morgengebet<br />

Eines Morgens in Abydos<br />

erwacht ich und dachte „was ist da los?“<br />

Noch früher als <strong>der</strong> Hahnenschrei<br />

ertönte - und das war mir neu -<br />

ein lauter Gesang in <strong>der</strong> Morgenstund<br />

und tat <strong>der</strong> Sonne Aufgang kund.<br />

Es rief zum Gebet <strong>der</strong> Muezzin<br />

„he, raus aus dem Bett, was sein ihr noch drin?“<br />

Wir neigen uns nach Mekka jetzt<br />

und wers verpennt, <strong>der</strong> wird verpetzt<br />

von mir bei Alllah – sein Name ist groß -<br />

jetzt raus aus den Fe<strong>der</strong>n, beeil dich bloß<br />

denn Morgenstund hat Gold im Mund<br />

und Morgengymnastik ist auch gesund<br />

und ausserdem ist die Morgenzeit<br />

die beste zum beten, drum mach dich bereit.<br />

Die Luft ist klar, dein Hirn ausgeruht<br />

und wenn nicht, dann wirst du jetzt ausgebuht!<br />

Allah ill'Allah, ich helfe Dir gleich<br />

und singe lange, du wirst schon noch weich!“<br />

8


Die Morgenstundenqualität<br />

ist hier auch bekannt, wie ihr jetzt seht.<br />

Schon lange weiss man, zur frühen Stunde<br />

sind Tore geöffnet für Götterkunde.<br />

Intuition und magisches Wissen<br />

und vielerlei von Musenküssen<br />

geschehen uns, wenn wir es wollen<br />

dann fast von allein, auf leisen Sohlen.<br />

9


Götter in <strong>der</strong> Wüste<br />

Wer waren sie wohl, diese alten Meister?<br />

In steinernen Zeugen - bis heutiger Stund -<br />

in Anmut und Schönheit, als große Geister<br />

von großer Weisheit tun sie uns kund.<br />

Sichtbar für uns sind großartige Bauten<br />

doch unbegreiflich ist, wie sie gemacht.<br />

Und keine menschlichen Augen je schauten:<br />

wer schuf all dies, auch in schwärzester Nacht?<br />

Es gibt keinen Ruß an diesen Wänden<br />

tief in diesen Berggräbern drin<br />

nur schönste Farbmalerei ohne Enden<br />

und edle Figuren<br />

und feinste Gravuren<br />

ein Fackellicht also macht keinen Sinn!<br />

Wie konnten Sie tausende Tonnen bewegen<br />

durch Wüstensand<br />

und Nilschlammland<br />

was nichtmal heute ein Schwertransport kann?<br />

Und wie diese Steinblöcke hoch erheben?<br />

mit einem magischen Steinzeit-Kran?<br />

10


Wie konnten sie nur Granit so schön schleifen<br />

so glatt und blank, man kann sich drin spiegeln?<br />

All dies kann heute kein Mensch mehr begreifen.<br />

Geheimnisse sind das mit sieben Siegeln.<br />

Und tonnenschweren Riesenblock<br />

aus Assuan bis Kairo, quer durch die Wüste<br />

zu schleppen hätte heut je<strong>der</strong> null Bock<br />

auch wenn uns die Muse noch so sehr küßte.<br />

Und wer graviert heut noch Hochrelief?<br />

In härtesten Stein, tausend feinste Figuren?<br />

Dies kann heute nichtmal von Meistern <strong>der</strong> Chef<br />

Von diesem Metz - stumm sind alle Spuren...<br />

Wenn etwas überirdisch erscheint<br />

ist es vom Menschen nicht mehr begreifbar<br />

drum waren es Götter, so man meint.<br />

Dann wird auch Granit wie<strong>der</strong> so schleifbar.<br />

Überirdische Schönheit und Kunst<br />

in Bauten, Gravuren und Bil<strong>der</strong>n<br />

braucht heute auch noch Göttergunst<br />

sonst würd sie noch mehr verwil<strong>der</strong>n.<br />

11


Nacht über Luxor<br />

Nächtliche Winde wehn lau über Luxor<br />

<strong>der</strong> Nil glänzt wie schwarze Seide<br />

zum All weisen Sterne, wie ein Tor<br />

<strong>der</strong> Halbmond - ihr Schäfer auf nächtlicher Weide.<br />

Von ferne leuchten die Tempel und Gräber<br />

herein in den Straßenlärm<br />

sie scheinen herein wie Zeichengeber<br />

für Großes und Endliches aus <strong>der</strong> Fern.<br />

Der Tod ist das Ziel, das allerletzte<br />

vom irdischen Leben hier<br />

Nutze die Zeit! Wer durchs Leben hetzte<br />

steht schneller am Ziel, glaube mir!<br />

Denn Lebenszeiten sind relativ<br />

man kann sie dehnen und kürzen<br />

und kann sie verwenden flach o<strong>der</strong> tief,<br />

geschmacklos sein o<strong>der</strong> würzen.<br />

12


Am Ende wird deine Seele geprüft<br />

Dein Herz mit Maats Fe<strong>der</strong> gewogen<br />

von Thoth, dem Schreiber, wird alles verbrieft<br />

und Dein Sein in das All eingesogen.<br />

In 32 Bekenntnissen<br />

stehst Du für dein Leben ein<br />

und dann, danach, lasse Sie wissen<br />

ist leicht Dein Herz, o<strong>der</strong> Stein?<br />

Osiris steht zur Seite Dir<br />

bei diesem Totengericht<br />

wo so manche schöne Fassadenzier<br />

dann gnadenlos zerbricht.<br />

So mache Dich frei von aller Last<br />

sonst mußt Du einst wie<strong>der</strong>kommen<br />

und wenn du mich fragst, wie Du das schaffst<br />

Tu's einfach!<br />

Von niemand wird’s Dir abgenommen.<br />

13


Am Nil<br />

<strong>Im</strong> rosa Abendnebelschleier<br />

liegt er vor mir, <strong>der</strong> mächtige Nil.<br />

<strong>Im</strong> Baume flattern kleine Reiher<br />

die Luft ist feucht und warm und schwül.<br />

Ein langer Tag liegt hinter mir,<br />

mit vielen <strong>Im</strong>pressionen.<br />

Die Reiseleiter, sag ich Dir<br />

sie wollen uns nicht schonen!<br />

Es gibt hier so viele Tempel,<br />

man kann sie fast nicht zählen<br />

nur einzelne Exempel<br />

muss man daraus erwählen.<br />

Ein je<strong>der</strong> glänzt durch Eigenheit<br />

in steinerner Majestät<br />

es sind die Erbauer vor langer Zeit<br />

von Winden und Sand verweht<br />

14


Der Ramses wars nicht, soviel ist klar.<br />

Mit primitiven Kartuschen<br />

Kunstwerke verhunzen kann je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> war<br />

und Tempel und Gräber verpfuschen.<br />

Sein Signum sieht aus wie Graffiti<br />

und simple Kratzversuche<br />

verglichen die Werke, wie edel sind sie!<br />

Der Frevel, wie steht er im Buche!<br />

Wie Hunde markierte er sein Revier<br />

man riecht es schon von weitem!<br />

Sich Schönheit rauben wie wildes Tier<br />

lässt Häßlichkeit nur deuten.<br />

Man kann die Größe nur ahnen<br />

die in alten Zeiten hier überall war.<br />

Die Götter- sie sind längst von dannen<br />

doch ihr Geist ist untrüglich immer noch da.<br />

15


Sandmühlen<br />

Gegenläufe reiben.<br />

Knirschmahlende Scheiben.<br />

Nichts von allem wird bleiben<br />

und Wind wird alles vertreiben.<br />

Wirst Du dann bestehen<br />

in diesem Treibsandwehen?<br />

O<strong>der</strong> darin vergehen<br />

und niemals etwas verstehen?<br />

O<strong>der</strong> wirst Du neu geboren<br />

zu Höherem auserkoren?<br />

Vielleicht ein bisschen geschoren -<br />

aber Seelen gehn niemals verloren.<br />

16


Tränen <strong>der</strong> Götter<br />

Was müssen bloß diese Götter denken<br />

wenn sie heut die Menschheit betrachten?<br />

Solln sie uns weitre Jahrtausende schenken?<br />

Solange, bis wir wie<strong>der</strong> achten<br />

Edleres, Schöneres, Heiligeres<br />

auf dieser erstaunlichen Erde.<br />

Es gäbe wahrlich nichts eiligeres<br />

als daß solche Kultur neu werde.<br />

17


Nubischer Markt<br />

Heiße Sonne im Götterland<br />

ich sitze im Schatten von Palmen<br />

den Zuckerrohrsaft in meiner Hand<br />

und würde gern eine Shisha qualmen....<br />

Eine lässige Gemütlichkeit<br />

ist in diesen sonnigen Län<strong>der</strong>n.<br />

Ein jedes Ding hat seine Zeit<br />

und man will auch gar nichts daran än<strong>der</strong>n.<br />

Ein Schwätzchen hier und eines dort<br />

dazwischen munteres Treiben<br />

hier ist ein wirklich schöner Ort<br />

ich möcht noch ne Weile bleiben.<br />

Ein Lärmen und Treiben und allen Ecken<br />

Hier Handel und dort: alte Männer rauchen.<br />

Früchte, Gewürze zu allerlei Zwecken,<br />

Geschirre, Klei<strong>der</strong>, Schmuck und Decken<br />

Tee und Säfte, Rosinenzimtschnecken<br />

- was Du nur willst zum täglich gebrauchen.<br />

18


Die Vögel zwitschern im Baumdickicht<br />

und flattern vergnügt durch die Sonne<br />

sie reden arabisch, verstehn kann ichs nicht<br />

erfreue mich aber an ihrer Wonne.<br />

Lärm und Staub und Eselgeruch<br />

weht durch die engen Gassen<br />

Szenen wie aus dem Märchenbuch<br />

mit Sindbad, Ali und Hassan.<br />

Magere Katzen spielen im Staub<br />

erhaschen vom Tisch ein paar Brocken<br />

ein frecher Kater plant Milchschaumraub<br />

er guckt unschuldisch<br />

und hüpft auf den Tisch<br />

um dann beim Cappuccino zu hocken.<br />

19


Sand<br />

Ich will sein wie <strong>der</strong> Sand<br />

vom Wind berührt<br />

von Wellen geführt<br />

von Muscheln gepflügt<br />

nach Gestirnen gefügt<br />

zu Bil<strong>der</strong>n am Strand<br />

Ich will sein wie <strong>der</strong> Sand<br />

kristallig und fein<br />

ich leg mich hinein<br />

in die Formen <strong>der</strong> Zeit<br />

we<strong>der</strong> Freude noch Leid<br />

hab es LEBEN genannt<br />

Ich will sein wie <strong>der</strong> Sand<br />

zerrinnend und ewig<br />

verschwindend und stetig<br />

aufs Neue gestaltet<br />

und wie<strong>der</strong> veraltet<br />

schmück ich Inselland<br />

20


Ich will sein wie <strong>der</strong> Sand<br />

mit dem Kin<strong>der</strong> spielen<br />

und ich lass mich an vielen<br />

Ufern und Stranden<br />

von Schiffen belanden<br />

und dem, was mich fand<br />

Ich will sein wie <strong>der</strong> Sand<br />

lasse Zeiten verstreichen<br />

lasse Knochen erbleichen<br />

nehm von Möwen den Kot<br />

gebe Würmern das Brot<br />

bin mit allen verwandt<br />

Ich will sein wie <strong>der</strong> Sand<br />

deck Vergangenes zu<br />

baue Neues im Nu<br />

ich tanze mit Winden<br />

nie wird man mich finden<br />

Ich zerrinn in <strong>der</strong> Hand<br />

21


22


Salzstarre<br />

Gehen gehen gehen<br />

niemals zurück sehen<br />

niemals in Alten verharren<br />

das lässt zu Salz erstarren<br />

vorwärts vorwärts vorwärts<br />

immer weiter torwärts<br />

ohne das Tor zu ahnen<br />

sich durch das Dunkel bahnen<br />

Schreie Schreie Schreie<br />

von altem Schmerz befreie<br />

die Seele sie will blühen<br />

königgleich weiterziehen<br />

Sonne Sonne Sonne<br />

lass ein die warme Wonne<br />

und hilf die Starre tauen<br />

hilf neues aufzubauen<br />

Liebe Liebe Liebe<br />

wird zeugen neue Triebe<br />

im Weltentanz <strong>der</strong> Wesen<br />

als sei nie an<strong>der</strong>es gewesen<br />

23


Blasphemie und Frevel<br />

Blin<strong>der</strong> Wahn zerstörte schon vieles.<br />

Schändung ist das sakraler Kunst!<br />

Wo ist <strong>der</strong> Sinn dieses bösen Spieles?<br />

Dieser entzieht sich in nebligen Dunst.<br />

Rechthaberei, religiöser Eifer<br />

ist fixiert und klammert sich<br />

an die Dogmen, wird immer steifer<br />

bis eines Tages alles zerbricht.<br />

Dann wird Irrtum manchmal peinlich<br />

wenn man vor Glaubensscherben steht<br />

besser, man prüft beizeiten reinlich<br />

was ist Unsinn, und was besteht?<br />

Rituale scheinen heut oft ohne Sinn<br />

man hält sie eher für primitiv<br />

<strong>der</strong> Grund dafür, <strong>der</strong> liegt darin:<br />

das Priesterwissen heut ist nicht sehr tief.<br />

Die Papageienwissenschaft<br />

wie<strong>der</strong>holt nur, was einer mal sagte.<br />

Und selten mal einer hatte die Kraft<br />

daß er solches hinterfragte.<br />

24


In einer Welt voll dynamischer Wun<strong>der</strong><br />

gibt es nur eine Beständigkeit:<br />

und das ist Wandel, ein kunterbunter.<br />

Es wandelt sich alles seit alter Zeit.<br />

Gesetzmäßigkeiten kann man nicht trotzen<br />

sie dringen durch jede lebendige Form.<br />

Manche jedoch wolln gern größer klotzen<br />

und möchten brechen die göttliche Norm.<br />

Erleben und fühlen lehrt mehr als Worte<br />

Erfahrung ist mehr als ein Doktor-Diplom<br />

Doch nicht immer süß ist diese Torte,<br />

Geschmacksüberraschung heisst das Axiom.<br />

Fragt man die großen Religionen<br />

sie alle schreiben den Frieden vor<br />

es soll in den Herzen <strong>der</strong> Menschen wohnen<br />

mit einem großen, gastfreundlichen Tor.<br />

25


Philae<br />

Oh Isis, was wurde aus deinem Tempel?<br />

Zerstückelt und wie<strong>der</strong> zusammengebaut<br />

teilweise wie unterm Sofa beim Hempel<br />

er auf <strong>der</strong> Nilstaudamminsel ausschaut.<br />

Nun gut: besser so als auf ewig versunken<br />

so ist Dir zumindest auf diese Art<br />

die Fördrung von Ahnung ein wenig gelungen<br />

von dem, wie ihr Götter damals wohl wart.<br />

An Perfektion, auch im kleinen Detail<br />

sieht man die ehemals große Kunst.<br />

das wann, und wie, von wem und weil ???<br />

verschwunden ists hinterm Zeitendunst.<br />

Eure Bil<strong>der</strong>sprache ist schwer zu lesen<br />

aus heutiger rationaler Sicht<br />

ihr seid damals rechtshemisphärisch gewesen<br />

und dann erscheint vieles in an<strong>der</strong>em Licht.<br />

Wer kann schon ermessen Energien und Kraft<br />

die in diesen Tempeln wohnen<br />

die Sinne dafür sind heut meistens erschlaf<br />

doch die Wie<strong>der</strong>erweckung würde sich lohnen.<br />

26


Die Kraft Eurer Zeiten beweist das Gestein<br />

es spricht zu uns heut noch immer<br />

und ich denke, ihr Zweck soll genau dieser sein.<br />

Ohne Euch wärs bei uns heut noch schlimmer!<br />

unbekannt vielen zigtausend Jahren<br />

wirken die Steine ihre Magie<br />

man fragt sich heute, wer sie wohl waren,<br />

die alten Götter. Genau wissen wirs nie.<br />

Doch vieles beeindruckt durch Schönheit und Größe<br />

dies setzt voraus: Da waren Genies!<br />

Und wir, wir gäben uns keine Blöße<br />

wenn angemessen wir würdigten dies.<br />

Probiers doch mal aus: sie sprechen noch heute!<br />

Nur - es zu hören ist eine Kunst.<br />

Doch in rechter Form angesprochen sind Leute<br />

gesprächsbereit und in freundlicher Gunst.<br />

Die Beweise für diese große Zeit<br />

inspirieren uns heut wie<strong>der</strong> aufs Neu<br />

und machen uns wie<strong>der</strong> dafür bereit<br />

daß auch bei uns solche Weisheit gedeih'.<br />

Man könnte daraus also durchaus schließen:<br />

ein magisches Wirken nach so langer Zeit<br />

ist damit ausreichend bewiesen!<br />

Dank, daß ihr uns so erquickt und erfreut!<br />

27


Göttin<br />

Neulich begegnete ich einer Frau<br />

die mich nachdenklich machte.<br />

Ja, ich überlegte es ziemlich genau<br />

was sie an Botschaft mir brachte.<br />

Es ging um die innere Haltung<br />

und auch die Selbstbeschau,<br />

und eine Art Selbstverwaltung<br />

deines Wesens als Frau.<br />

Sie war eine Göttin gewesen<br />

vor ururalter Zeit<br />

in Mären kann man von ihr lesen,<br />

ihre Botschaften gibt es noch heut.<br />

Bedenke den Funken des Lebens<br />

den Dir <strong>der</strong> Schöpfer verlieh<br />

so sei ein Teil deines Strebens<br />

das Ehren und das Vermehren<br />

seiner Gaben, denn heilig sind sie.<br />

28


Er hat sich wohl dabei etwas gedacht<br />

als er und wie er dich schuf<br />

und was hast du bisher daraus gemacht?<br />

Folgst Du seinem Auftrag und Ruf?<br />

Dein Leib und die Erde sei Tempel<br />

Als Herberge für Deinen Geist<br />

sei ein würdiges Exempel<br />

das an<strong>der</strong>en diesen Weg weist.<br />

In heiliger, göttlicher Haltung<br />

hat Leben Qualität<br />

egal, welche Gestaltung<br />

von Weltbild <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en da steht.<br />

So ehre in Dir das Göttliche<br />

in dieser verrückten Welt<br />

denn das ist ist am Ende das Magische<br />

das alles zusammenhält.<br />

29


Abschied von Ägypten<br />

Abschiedsweh. Es war soo schön!<br />

Ob wir uns je wie<strong>der</strong>sehn,<br />

du <strong>Land</strong>, in dem <strong>der</strong> Sonnengott thront?<br />

In meinem Herzen wirst Du bleiben<br />

mit Deiner Wärme die Kälte vertreiben<br />

Die manchmal bei uns da im Norden wohnt.<br />

Hab Dank für Deine Gastfreundschaft!<br />

Du <strong>Land</strong> hast eine verborgene Kraft,<br />

bist ganz was Beson<strong>der</strong>es heut.<br />

Die Zeugen Deiner alten Kultur<br />

erregen Staunen und Ehrfurcht pur.<br />

Du hast mich zutiefst erfreut!<br />

30


die Autorin<br />

Claudia Komm<br />

Dipl.Informatikerin(FH)<br />

Heilpraktikerin (med)<br />

LNB Schmerztherapeutin<br />

Medium<br />

Hospizhelferin<br />

Claudia Komm hat fast 30 Jahre lang als Dipl.-Informatikerin Prozess-<br />

Steuerungssysteme in <strong>der</strong> Industrie betreut. Dem Bedürfnis nach innerem<br />

und äusserem Ausgleich folgend, hat sie sich nebenher viele Jahre lang<br />

u.a. mit Naturerlebnissen, Kampfsport, Naturheilkunde, Komplementärmedizin<br />

und mit Medialität beschäftigt.<br />

Aus diesen Nebenbeschäftigungen wurde zunehmend Leidenschaft, und<br />

als <strong>der</strong> Bedarf an deutscher industrieller Prozesssteuerung immer mehr<br />

sank, beendete sie Ihre Informatik-Laufbahn, und arbeitet seit 2009 in<br />

ihrer Heilpraxis für Energiemedizin und als Medium.<br />

Die Dichtkunst entstand nebenbei, als „Risiko und Nebenwirkung“ <strong>der</strong><br />

heilerischen und medialen Studien.<br />

2013 erschien ihr erster Lyrikband „Verdichtung zwischen Traum und<br />

Tag“. „<strong>Im</strong> <strong>Land</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonnengötter</strong>“ entstand (bis auf „Sand“, und<br />

Salzstarre“) während einer Studienreise im Oktober 2016, und wird<br />

zusammen mit weiteren Gedichten in absehbarer Zeit in einem zweiten<br />

Lyrikband erscheinen.<br />

Kontakt: www.lebensenergie-komm.de<br />

31


Stichwortverzeichnis<br />

Abschied von Ägypten.........................................................................30<br />

Am Nil..................................................................................................14<br />

Autorin.................................................................................................31<br />

Blasphemie und Frevel........................................................................24<br />

Danke....................................................................................................4<br />

die.......................................................................................................31<br />

Götter in <strong>der</strong> Wüste.............................................................................10<br />

Göttin...................................................................................................28<br />

Nacht über Luxor.................................................................................12<br />

Nubischer Markt..................................................................................18<br />

Philae..................................................................................................26<br />

Salzstarre............................................................................................23<br />

Sand....................................................................................................20<br />

Sandmühlen........................................................................................16<br />

Tränen <strong>der</strong> Götter................................................................................17<br />

Wüstensand..........................................................................................6<br />

32

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