Zwischen diesen Zeiten, Leseprobe
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Inhaltsverzeichnis<br />
~ Praedictum ~........................................................10<br />
Woher kommen denn Gedichte her ?.............................12<br />
Die Vorteile eines Buches...............................................13<br />
~ 1 Sonnenfeuer ~...................................................15<br />
Sonnengruß....................................................................16<br />
Ein neuer Tag erwacht....................................................17<br />
Ode an die Morgensonne...............................................18<br />
Das neue Weltenlicht......................................................20<br />
Sonnengefühle...............................................................22<br />
Sommerregen.................................................................24<br />
Sonnenschwund.............................................................27<br />
~ 2 Lebensfeuer ~...................................................28<br />
Das Bein in der Hand......................................................28<br />
Lächeln...........................................................................29<br />
Geisterbegleiter..............................................................32<br />
Langsame <strong>Zeiten</strong>............................................................34<br />
Osterkälte.......................................................................37<br />
Inneres Lächeln..............................................................42<br />
Frühlingsgefühle.............................................................44<br />
Tony, der kleine Artist......................................................46<br />
Die Spielzeugrakete.......................................................48<br />
Verliebt............................................................................50<br />
Ein Herz und eine Seele.................................................52<br />
Der Tiger im Tank............................................................56<br />
Sommer, Sonne, Urlaubszeit..........................................58<br />
Schneeflammen..............................................................60<br />
Faltenmären...................................................................61<br />
Dat du mien Leevste büst...............................................62<br />
6
Smaragd.........................................................................68<br />
~ 3 Im Reigen mit Feen und <strong>Zeiten</strong> ~......................70<br />
Schauspielbau................................................................70<br />
Frühling, wo bist Du?......................................................72<br />
Frühlingsstimmung.........................................................74<br />
Baumgeflüster................................................................76<br />
Frühlingsblumen.............................................................77<br />
Die Rose.........................................................................80<br />
Braune Erde...................................................................82<br />
Naturparadies.................................................................83<br />
Nachtschattentanz..........................................................86<br />
An der Aare.....................................................................88<br />
Erdenreigen....................................................................89<br />
Ein Paradies erwacht......................................................90<br />
Gebeugte Zeit.................................................................94<br />
~ 4 Von den kleinen Freunden ~.............................96<br />
Amsellied........................................................................96<br />
Rabengabe.....................................................................98<br />
Morgenschwärme.........................................................100<br />
Schaf und Lamm..........................................................102<br />
Der erleuchtete Zwergschnauzer..................................103<br />
Schwalbenkreise..........................................................104<br />
Wappentier...................................................................105<br />
Made in Eichenrind.......................................................106<br />
Blindes Huhn................................................................106<br />
Für den Luchs...............................................................107<br />
Der kleine Kolibri...........................................................110<br />
Transzendenz...............................................................112<br />
Die Wildsau...................................................................115<br />
Katz und Maus..............................................................121<br />
7
Das Tagebuch...............................................................122<br />
~ 5 Und über allem schwebt der Geist ~...............124<br />
Weltgeister....................................................................124<br />
Verbotenes...................................................................126<br />
Magier...........................................................................128<br />
Die Kraft der Geister.....................................................129<br />
Raunende Wellen.........................................................134<br />
Seelengeschnatter........................................................136<br />
Mutter Erde...................................................................138<br />
Segen im Land.............................................................139<br />
Waldesrauschen...........................................................140<br />
Sehnsucht.....................................................................142<br />
Das verborgene Gold der Tiefe.....................................146<br />
Verborgene Freiheit......................................................148<br />
~ 6 In Nacht und Nebel ~.......................................150<br />
Nebelgrau.....................................................................150<br />
Kerker...........................................................................152<br />
Dunst............................................................................154<br />
Flucht in die Nacht........................................................156<br />
Seidennacht..................................................................157<br />
Rauhe Nacht.................................................................158<br />
Mondentanz..................................................................160<br />
~ 7 Es neigt sich Jahr und Tag ~...........................163<br />
Goldener Herbst...........................................................163<br />
Herbstgedanken...........................................................164<br />
Winterstille....................................................................166<br />
Weihenacht...................................................................168<br />
Winterruhe....................................................................173<br />
Schneewelt...................................................................174<br />
8
Neujahr.........................................................................175<br />
Demenz........................................................................176<br />
Ars Moriendi.................................................................178<br />
~ 8 In the twilight zone ~........................................180<br />
Mastership....................................................................180<br />
Light, Nature and Truth.................................................181<br />
Treasures of the past....................................................182<br />
Smile.............................................................................183<br />
Unforgotten...................................................................184<br />
Illusion..........................................................................185<br />
~ 9 Im Land der Sonnengötter ~............................191<br />
Wüstensand..................................................................192<br />
Morgengebet................................................................194<br />
Götter in der Wüste.......................................................196<br />
Nacht über Luxor..........................................................199<br />
Am Nil...........................................................................202<br />
Sandmühlen.................................................................204<br />
Tränen der Götter.........................................................205<br />
Nubischer Markt...........................................................206<br />
Sand.............................................................................208<br />
Salzstarre.....................................................................210<br />
Blasphemie und Frevel.................................................212<br />
Philae............................................................................214<br />
Göttin............................................................................218<br />
Krokodile.......................................................................220<br />
Die Mumie....................................................................223<br />
Abschied.......................................................................227<br />
~ Herzlichen Dank ~.....................................................228<br />
~ Die Autorin ~..............................................................231<br />
9
~ 1 Sonnenfeuer ~<br />
Sonnengefühle<br />
Was mag wohl die Sonne erfühlen<br />
wenn sie auf die Erde schaut?<br />
Lässt sie das Treiben erkühlen?<br />
Ist sie davon erbaut?<br />
Die redliche Mühe alltäglich<br />
die sie sich mit uns gibt<br />
lässt ahnen mich allmählich:<br />
Kanns sein, daß sie uns liebt?<br />
Wie eine gute Glucke<br />
um ihre Küken wacht<br />
doch niemals mit Gerucke -<br />
stets unauffällig sacht!<br />
Sie spendet ihre Wärme<br />
ein jedem Wesen gleich<br />
alltäglich in Nah und Ferne<br />
besonnt sie das Erdenreich.<br />
22
~ 1 Sonnenfeuer ~<br />
Nun sagt uns der Herr Trismegistos<br />
daß Aussen wie Innen sei.<br />
So müsste doch - frage ich mich bloß<br />
Die Henne so sein wie das Ei?<br />
Wo also scheint Deine Sonne<br />
aus Deinem Wesen Dir?<br />
Lebst Du der Erde zur Wonne<br />
und bist ihre tägliche Zier?<br />
23
~ 2 Lebensfeuer ~<br />
Die Spielzeugrakete<br />
WUMM! So lang es aus dem Zimmer.<br />
WUMM und ZSCHONG! Und jeweils immer<br />
klang der Ton ein wenig lauter.<br />
Die Mutter dachte schon „jetzt haut er<br />
mir da drinnen was kaputt?<br />
Schnell mal schaun - das klingt nicht gut!“<br />
Als sie dann die Türe öffnet<br />
kreischt der Sohn „komm jetzt nicht rein“<br />
Sie hört nur, wie's pöff-pöff-pöfftet,<br />
stellt sich auf das schlimmste ein.<br />
Durch den Spalt sieht sie es funken<br />
fragt entsetzt „was ist da los?“<br />
Gestern erst war'n sie am unken<br />
„Dein Herr Sohn, was soll denn bloß<br />
einmal aus dem Bengel werden?<br />
Der entzündet noch die Erden!“<br />
48
~ 2 Lebensfeuer ~<br />
„Werner“, schrie sie, „jetzt ist es gut“<br />
und stieß die Türe auf mit Mut.<br />
(Denn <strong>diesen</strong> braucht es dann und wann,<br />
bei einem Sohn, der zündeln kann)<br />
Er stand strahlend in dem Chaos<br />
„Mami schau, es geht! Wenn ich bloß<br />
mehr Chemie im Kasten hätt'<br />
dann flög das Ding mal richtig nett!“<br />
Seine Mutter seufzte schwer.<br />
„Ach mein Kleiner, komm mal her“<br />
strich ihm übers Bubenhaar.<br />
„Ja, ich gönn's Dir, ist doch klar!<br />
Aber denk ein bisschen dran,<br />
das das Haus auch brennen kann!<br />
Später dann, nach vielen Jahren<br />
mittlerweile grauen Haaren<br />
las sie stolz und liebevoll<br />
in der Zeitung, was da wohl<br />
aus dem Bub nun geworden war:<br />
Wernher von Braun, ein Raketenstar!<br />
49
~ 3 Im Reigen mit Feen und <strong>Zeiten</strong> ~<br />
Nachtschattentanz<br />
Hast Du die schwarzen Kirschen gesehn,<br />
da drüben am sonnigen Walde stehn?<br />
Sie tanzen und wippen wie Rumpelstilzchen<br />
mit grünen Mützchen auf schwarzen Pilzchen<br />
ein Reigen von fröhlichem Miteinander...<br />
so denk ich, als ich vorüber wander'.<br />
Der Tanz von den tollen Kirschen im Wind,<br />
wie anmutig schön, und leichtfüßig sie sind!<br />
Vollendete Harmonie - die Bewegung,<br />
Hingabe und Stolz, sanfte Erregung.<br />
Das Sonnenlicht sprenkelt goldene Lichter.<br />
Im Nachtschattentanz wird jeder zum Dichter!<br />
Sie locken mit vollen sinnlichen Lippen<br />
daran zu naschen, (nicht nur dran zu dippen.)<br />
Sie werden Deine Sinne betören<br />
Du müßtest Dich schon sehr standhaft wehren!<br />
86
~ 3 Im Reigen mit Feen und <strong>Zeiten</strong> ~<br />
Denn allzu zauberhaft ist Ihre Welt<br />
und ganz andersartig aufgestellt<br />
als unsre gewohnten Kreise es sind.<br />
Vergleichbar vielleicht, wie es war als Kind.<br />
So ist dieser Tanz, wie Kinderspielen.<br />
Du hast es vergessen, in all dem vielen<br />
Weltengerangel und Wichtigtuen.<br />
Wähnst dich erwachsen aus Kinderschuhen<br />
und meinst, für tanzen sei keine Zeit.<br />
Dann wünsch ich Dir, daß es Dich nie reut!<br />
87
~ 4 Von den kleinen Freunden ~<br />
Für den Luchs<br />
Bernsteinfarben funkelt Dein Blick<br />
und bernsteinfarben dein Fell<br />
oh, ich wünsche mir, komm zurück!<br />
Du stolzer, wilder Gesell!<br />
Wir sehnen uns nach Eleganz<br />
und majestätischem Sein<br />
die Menschheit hats vergessen ganz<br />
brings bitte uns wieder herein!<br />
Und lehre uns mit leisen Pfoten<br />
und schnell gezielter Jagd<br />
wie man erledigt, was geboten<br />
und auch, was uns nicht behagt.<br />
Und lehr uns, wie man unsichtbar<br />
die Umwelt beobachten kann<br />
mit innerer Ruhe, verstandesklar<br />
zur rechten Zeit handeln kann.<br />
107
~ 4 Von den kleinen Freunden ~<br />
Abbildung 3: Luchs az<br />
Lehre uns auch, wie man einsam geht<br />
und dennoch kann sein Leben meistern<br />
mit Würde und Stolz in Herausfordrung steht<br />
trotz Unken und Angst, die da geistern.<br />
Lehre uns bitte das Überleben<br />
in lebensgefährlichen <strong>Zeiten</strong><br />
und auch, wenns uns der Herr gegeben,<br />
in ewige Jagdgründe das Einschreiten.<br />
108
~ 4 Von den kleinen Freunden ~<br />
Verzeihe doch bitte dem Mensch, dem dummen<br />
sein kurzsichtiges, ängstliches Tun<br />
es gibt der Torheit riesige Summen<br />
müssen wir heute erkennen nun.<br />
Wir haben Dich früher verfolgt und gejagt<br />
in <strong>Zeiten</strong> von Hunger und Not<br />
als du Konkurrent warst , wie man sagt<br />
beim Wildbret, und deswegen schlug man Dich tot.<br />
Das Herz ist mir weh ob <strong>diesen</strong> <strong>Zeiten</strong><br />
es ist geschehn, unveränderbar.<br />
Ich hoffe, wir können Dir heute bereiten<br />
erneut eine Heimat, oh, werde es wahr!<br />
Du König der europäischen Katzen,<br />
ich wünsche mir, daß bald<br />
ich sehe eine Spur deiner breiten Tatzen<br />
hier in der Nähe, im Wald.<br />
109
238
~ 5 Und über allem schwebt der Geist ~<br />
Verbotenes<br />
Im Verbotenen liegt ein Reiz<br />
Ein gieriges Wissenwollen<br />
Auch wenn wir keine Tapferkeits-<br />
Medaille kriegen sollen<br />
für dieses Wagnis der Versuchung.<br />
Mit diesem Hauche der Verruchung<br />
Entfacht ein inneres Feuer sich<br />
nimmt weder Rücksicht auf Dich, noch mich,<br />
lässt anderes unwichtig erscheinen,<br />
gar Pflichten und Termine versäumen,<br />
und drängt sich vor zu dem Versuch<br />
- je stärker, wenn da ist Anruch -<br />
auch mal Verbotenes zu wagen.<br />
WER dieser Welt sollte mir sagen,<br />
wollt vorschreiben, was mir verboten?<br />
Ich will es lieber selbst ausloten<br />
und selbst erschnuppern und erfühlen<br />
mich drinnen tanzen, baden, wühlen,<br />
ob es von wert war oder vergebens.<br />
126
~ 5 Und über allem schwebt der Geist ~<br />
Man sagt, daß man am End' des Lebens<br />
sich fragt, ob man etwas bereut<br />
etwas verpasst hat, unterlassen,<br />
oder verprasst hat - was auch immer.<br />
Nein, scheinbar wiegt viel schlimmer<br />
was man nicht wagte, es zu tun<br />
obwohl man wusste: "es drängt mich nun".<br />
man kann also zusammenfassen:<br />
Tu, was Dich treibt, und tu es HEUT!<br />
Wann - wenn nicht jetzt - ist Deine Lebenszeit?<br />
stets aufzuschieben<br />
das, was wir lieben<br />
- sei es aus welchem Grund -<br />
ist unbefriedigend und ungesund!<br />
und - ungelebt in letzter Stund -<br />
leider vergebens.<br />
127
~ 6 In Nacht und Nebel ~<br />
Mondentanz<br />
Du treuer Wächter dieser Erden<br />
begleitest uns durch jeden Schlaf<br />
wie gute Hirten ihre Herden<br />
behüten Ziegen, Rind und Schaf,<br />
so schaust Du auf die Menschenscharen<br />
mit Deinem freundlichen Gesicht.<br />
Seit wieviel Millionen Jahren?<br />
Die Menschheit weiß es nicht.<br />
Was alles mußtest Du schon sehen<br />
in dieser langen, langen Zeit?<br />
Unendliches Werden und Vergehen,<br />
viel Schönes und auch häßliches Geschehen,<br />
viel Freud, und manchmal auch viel Leid..<br />
Und dennoch wirst Du niemals müde<br />
und schaust jede Nacht der Erde zu.<br />
Mir scheint es als sei ein tiefer Friede<br />
in Dir, und tiefe gelassene Ruh.<br />
160
~ 6 In Nacht und Nebel ~<br />
Wenn jemals irgendwann ein Wesen<br />
mit allen Wassern gewaschen ward,<br />
mit allen Büchern weise belesen<br />
und voller Erfahrungen jeglicher Art,<br />
so kannst nur DU es sein! Von Ferne<br />
neutral, und dennoch interessiert<br />
beschaust Du Erde, All und Sterne<br />
mit allem was war, was ist und was wird.<br />
Dein Lächeln erscheint mir Buddhagleich!<br />
Die gleichmütig feine und ruhige Art,<br />
an Lebensweisheit unendlich reich,<br />
immer bescheiden, diskret, und smart.<br />
Vielleicht nahm einst der Prinz, der junge<br />
Gautama Dich zum Vorbild, und dann<br />
wurde er Buddha, mit großem Ruhme.<br />
Die Ähnlichkeit man sehen kann!<br />
161
~ 6 In Nacht und Nebel ~<br />
Da ist ein Geheimnis, das wüßte ich gern:<br />
egal, wie die Erde sich dreht und wandert<br />
egal auch, wie oft Du sie umkreist,<br />
Dein Mondengesicht sich niemals ändert<br />
und immer es Richtung Erde weist.<br />
Wie machst Du das nur? Das kann sonst kein Stern!<br />
Es scheint wie Magie, die Verbundenheit<br />
in deinem Tanz mit dem Erdenball!<br />
Möget ihr beide noch lange und weit<br />
so tanzen im Reigen durchs Weltenall!<br />
162
238
~ 7 Es neigt sich Jahr und Tag ~<br />
Demenz<br />
Nacht ist um mich<br />
mit sattem kalten Grauen<br />
in Stille fast ersticke ich<br />
kein Hören mehr, kein Schauen.<br />
Die Welt ist mir entschwunden<br />
nur dunkle nasse Pein<br />
ist noch nicht überwunden.<br />
OH HIMMEL<br />
wann wird dieses sein?<br />
Manchmal der Schein von Klängen<br />
durchdringt diese schwarze Nacht<br />
wie Tropfen von Engelsgesängen<br />
in einen tiefen Schacht.<br />
176
~ 7 Es neigt sich Jahr und Tag ~<br />
Manchmal ein Gedanke an Wärme<br />
auf meiner sonst kalten Hand<br />
erinnert an Menschsein … sehr ferne<br />
an längst entschwundenes Land.<br />
Wie unwichtig wird alles Leben<br />
wenn es am Entschwinden ist.<br />
Wer könnte mir noch etwas geben?<br />
Nur Morpheus, wenn er mich jetzt küßt.<br />
177
238
~ 8 In the twilight zone ~<br />
Unforgotten<br />
I'll never forget<br />
those waves we have driften through<br />
those winds how they round us blew<br />
this smile you made bloom in my heart<br />
and now, you're so far apart<br />
like shadows in my thought<br />
some winds or waves might have brought<br />
thank god that we have met<br />
184
~ 9 Im Land der Sonnengötter ~<br />
Sand<br />
Ich will sein wie der Sand<br />
vom Wind berührt<br />
von Wellen geführt<br />
von Muscheln gepflügt<br />
nach Gestirnen gefügt<br />
zu Bildern am Strand<br />
Ich will sein wie der Sand<br />
kristallig und fein<br />
ich leg mich hinein<br />
in die Formen der Zeit<br />
weder Freude noch Leid<br />
hab es LEBEN genannt<br />
Ich will sein wie der Sand<br />
zerrinnend und ewig<br />
verschwindend und stetig<br />
aufs Neue gestaltet<br />
und wieder veraltet<br />
schmück ich Inselland<br />
208
~ 9 Im Land der Sonnengötter ~<br />
Ich will sein wie der Sand<br />
mit dem Kinder spielen<br />
und ich lass mich an vielen<br />
Ufern und Stranden<br />
von Schiffen belanden<br />
und dem, was mich fand<br />
Ich will sein wie der Sand<br />
lasse <strong>Zeiten</strong> verstreichen<br />
lasse Knochen erbleichen<br />
nehm von Möwen den Kot<br />
gebe Würmern das Brot<br />
bin mit allen verwandt<br />
Ich will sein wie der Sand<br />
deck Vergangenes zu<br />
baue Neues im Nu<br />
ich tanze mit Winden<br />
nie wird man mich finden<br />
Ich zerrinn in der Hand<br />
209