Woher hat die Möhre ihre Farbe? - Verbraucherportal Baden ...
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Workshop A<br />
Geschützter Gemüse-/Freilandgemüseanbau<br />
Freilandgemüseanbau<br />
Institut für Sonderkulturen und Produktionsphysiologie<br />
Dr. Gebhard Bufler<br />
<strong>Möhre</strong>nqualität<br />
1 Allgemeine Bemerkungen<br />
Die <strong>Möhre</strong> ist das am dritthäufigsten verzehrte Gemüse in Deutschland mit 7,2 kg pro<br />
Haushalt und Jahr, hinter der Tomate (11 kg) und der Gurke (7,4 kg).<br />
Die <strong>Möhre</strong> ist eine zweijährige Pflanze, im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette und eine<br />
Rübe, <strong>die</strong> ein Speicher- und Überdauerungsorgan ist. Im zweiten Jahr, nach<br />
Kälteeinwirkung blüht sie und bildet Samen, beendet somit <strong>ihre</strong>n Lebenszyklus.<br />
Hinsichtlich des Wachstums der <strong>Möhre</strong> kann festgestellt werden, dass <strong>die</strong> eigentliche<br />
Wurzellänge schon nach ca. 50 Tagen der Wachstumsperiode erreicht wird und <strong>die</strong>se bis<br />
zu einem Meter betragen kann. Die Verdickung der Wurzel (Rübenwachstum) setzt nach<br />
ca. 20 Tagen ein und hält bis zur Ernte an. Parallel zum Rübenwachstum verläuft <strong>die</strong><br />
Zuckereinlagerung in <strong>die</strong> Rübe.<br />
Probleme, <strong>die</strong> mit dem Rübenwachstum verbunden sind, sind zum Beispiel <strong>die</strong> so<br />
genannte Beinigkeit und <strong>die</strong> Bildung von Platzern. Gründe für <strong>die</strong> Entstehung von<br />
Beinigkeit können Steine, Bodenverdichtungen oder auch Fadenwürmer (Nematoden)<br />
sein. Geplatzte <strong>Möhre</strong>n entstehen vor allem bei starken Schwankungen der<br />
Bodenfeuchte.<br />
Die <strong>Möhre</strong> als Pflanzenorgan ist eine Rübe. Sie besteht aus einem Holzteil („Herz“) und<br />
der Rinde. Die Rinde ist häufig intensiver gefärbt als das Herz und <strong>hat</strong> eine höhere<br />
Konzentration an Zuckerstoffen. Als Abschlussgewebe wird ein relativ dünnes Periderm<br />
gebildet. Die ungefähren Gehalte an den Inhaltsstoffen sind folgendermaßen:<br />
Inhaltsstoff Menge in Prozent<br />
Wasser 88<br />
Zucker (Glucose, Fructose, Saccharose) 4 – 10<br />
Rohfaser 1 – 3<br />
Protein 1<br />
Mineralsalze 1<br />
Organische Säuren 0,3<br />
Fett 0,2<br />
Weiterhin: Farbstoffe, Vitamine (A, C, B), Niacin, Folsäure, u. a.<br />
57
Die Farbstoffe der <strong>Möhre</strong> sind vor allem Carotinoide, ihr Anteil beträgt 3 – 60 mg pro 100 g<br />
Frischgewicht. Der Gehalt ist abhängig von der Sorte, der Temperatur, dem Boden, der<br />
Vegetationsdauer. Man unterscheidet u. a. – Carotin und - Carotin. Beide sind Vorstufe<br />
von Vitamin A. Aber es gibt auch <strong>Möhre</strong>nsorten mit anderen Farbstoffen, so zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Rote <strong>Möhre</strong> (Lycopin), <strong>die</strong> Schwarze <strong>Möhre</strong> (Anthocyan), <strong>die</strong> Gelbe <strong>Möhre</strong> (Xantophyll)<br />
oder <strong>die</strong> Weiße <strong>Möhre</strong> (kein Farbstoff). Neben der eigentlichen Färbung kommt es aber<br />
auch zu unerwünschten Färbungen. Das wären Grün- oder Rotköpfigkeit.<br />
2 <strong>Möhre</strong>nqualität und <strong>Möhre</strong>nsaftverkostung<br />
Die Qualität beschreibt <strong>die</strong> Beschaffenheit eines Produkts, und <strong>die</strong> Eignung für einen<br />
bestimmten Zweck. Hinsichtlich der Qualität unterscheidet man zwischen der äußeren<br />
(Größe, Form, <strong>Farbe</strong>) und der inneren (Inhaltsstoffe) Qualität.<br />
Zusätzlich kann man zwischen der sensorischen, ernährungsphysiologischen und<br />
technologischen Qualität unterscheiden. Die sensorische Qualität gibt Auskunft über <strong>die</strong><br />
<strong>Farbe</strong>, <strong>die</strong> Textur und den Geschmack. Bei der ernährungsphysiologischen Qualität<br />
spielen wertbestimmende Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralsstoffe eine Rolle und <strong>die</strong><br />
technologische Qualität zielt auf Merkmale wie z. B. Haltbarkeit und Konservierbarkeit.<br />
In der durchgeführten <strong>Möhre</strong>nsaftverkostung ging es um <strong>die</strong> sensorische Qualität.<br />
Verschiedene Geschmackseindrücke wurden festgestellt:<br />
58<br />
Geschmackseindruck Verantwortlicher Inhaltsstoff<br />
Süß Zucker<br />
‚Möhrig’, seifig, scharf Terpenoide<br />
Bitter Phenole, Polyacetylen<br />
Terpenoide können <strong>die</strong> Geschmacksempfindung blockieren, und maskieren somit den<br />
Süßgeschmack von Zucker. Das bedeutet je höher der Anteil an Terpenoiden ist, desto<br />
weniger süß schmeckt <strong>Möhre</strong>nsaft.<br />
Phenole und Polyacetylene entstehen vor allem nach der Ernte, z. B. durch<br />
unsachgemäße Lagerung.<br />
3 Welche Faktoren beeinflussen den Geschmack von <strong>Möhre</strong>n?<br />
Geschmacksbeeinflussende Faktoren sind zum Beispiel im Anbau, während der<br />
Nachernte und in unterschiedlichen Sorteneigenschaften zu finden.<br />
Im Anbau unterschiedet man zwischen Damm- und Beetanbau. <strong>Möhre</strong>n, <strong>die</strong> im Damm<br />
angebaut werden, sind im Allgemeinen länger, können höhere Farbstoffgehalte besitzen,<br />
unterscheiden sich aber hinsichtlich Zuckergehalt und Geschmack nicht immer von<br />
<strong>Möhre</strong>n aus dem Beet. Eine Kaliumbetonte Düngung wirkt sich positiv auf den<br />
Zuckergehalt aus. Stickstoff sollte nur moderat gedüngt werden, weil sonst Qualität und<br />
Haltbarkeit verringert sein können. Allgemein gilt, je länger <strong>die</strong> Kulturdauer ist, umso höher<br />
sind auch Zucker- und Carotingehalte. Je höher <strong>die</strong> Temperaturen während der<br />
Vegetationsperiode sind, umso höher sind auch <strong>die</strong> Terpenoidgehalte.
Bei der Ernte, der Lagerung, dem Transport und der Aufbereitung sollte darauf geachtet<br />
werden, dass Stress verhindert wird. Stressfaktoren sind zum Beispiel mechanische<br />
Beschädigung, suboptimale Temperaturen und das Pflanzenhormon Ethylen. Von Vorteil<br />
ist eine schonende Ernte bei einer Bodentemperatur unter 10 ° C, eine schnelle Abkühlung<br />
auf Lagertemperatur (0 – 1 ° C) und eine relative Luftfeuchte im Lager von 97 %. Ein<br />
übermäßiges Bürsten und Polieren kann eine Schädigung des Periderms bewirken, was<br />
dann zu Wasserverlust und zu einer Bildung von Bitterstoffen führen kann.<br />
Die Sorte ist der wichtigste Einflussfaktor auf den Geschmack von <strong>Möhre</strong>n. Deshalb wird<br />
Demeter, <strong>die</strong> Anbauorganisation des biologisch-dynamischen Landbaus, in Zukunft auf<br />
eine sortenspezifische Vermarktung von <strong>Möhre</strong>n setzen, wie es schon beim Apfel der Fall<br />
ist. So wird z. B. <strong>die</strong> biologisch-dynamische Sorte Rodelika als kräftig- aromatisch, <strong>die</strong><br />
Sorte Milan als saftig- frisch beworben.<br />
Im Fazit wurde festgestellt, dass es möglich ist wohlschmeckende <strong>Möhre</strong>n zu produzieren<br />
und als solche auch zu vermarkten. Durch <strong>die</strong> Vermarktung als Sorte könnte mehr<br />
Vertrauen bei dem Konsumenten für den Verzehr frischer <strong>Möhre</strong>n erreicht werden.<br />
Letztlich sollte bedacht werden, dass ohne Geschmack und Freude am Produkt alle<br />
Gesundheitsargumente nutzlos sind.<br />
59
Workshop A<br />
Geschützter Gemüseanbau<br />
Institut für Sonderkulturen und Produktionsphysiologie (370b)<br />
Dr. Judit Pfenning<br />
Ganzjähriger Anbau von Paprika<br />
1 Übersicht : von Saatgut bis Beere<br />
Bein ganzjährigen Anbau in Hohenheim findet <strong>die</strong> Aussaat bereits im November des<br />
Vorjahres statt. Nach dem Auflaufen werden <strong>die</strong> jungen Paprikapflanzen getopft und bis<br />
Erreichen einer bestimmten Größe angezogen (Jungpflanzenanzucht).<br />
Wie bei Tomate, Gurke und Aubergine können Paprikapflanzen veredelt werden. Bei<br />
Veredlungen bildet <strong>die</strong> Unterlage bildet eine einem kurzen Sprossteil und das<br />
Wurzelsystem, <strong>die</strong> Edelsorte den oberirdischen Pflanzenteil. Die Unterlagensorte trägt<br />
durch besondere Eigenschaften wie Anpassung an niedrigere Temperaturen, Resistenz<br />
gegenüber bodenbürtigen Krankheiten und Ausbildung einer vergleichsweise größeren<br />
Wurzelmasse zum Erfolg einer Kultur im Anbau bei. Die Edelsorte zeichnet sich vor allem<br />
durch <strong>die</strong> gewünschte Fruchtqualität aus.<br />
Nach Erreichen der optimalen Pflanzgröße von ca. 30 cm erfolgt <strong>die</strong> Pflanzung in Beete.<br />
Hier verbleiben <strong>die</strong> Pflanzen <strong>die</strong> gesamte Vegetationsperiode über – von Januar bis<br />
Oktober/November. Die ernte Blüte (Königsblüte) und alle nachfolgenden Blüten, <strong>die</strong> bis<br />
zu einer Wuchshöhe von ca. 50 cm gebildet werden, werden entfernt, um zunächst das<br />
vegetative Wachstum der Pflanzen zu fördern. Im ganzjährigen Anbau von Paprika<br />
werden Pflanzen des ‚unbegrenzten’ Wuchstyps kultiviert, <strong>die</strong> an Schnüren hochgeleitet<br />
und zweitriebig (nach Bildung der Königsblüte) erzogen sind. Die erste Ernte<br />
voraussichtlich findet im April statt und ist eine so genannte Entlastungsernte; hier werden<br />
gezielt grüne Früchte (vor oder bei Erreichen der optimalen Fruchtgröße) abgeschnitten,<br />
um das Wachstums der Pflanzen zu fördern. Paprikafrüchten (bot. Beeren) sollen bei der<br />
‚Grünernte’ <strong>die</strong> endgültige Fruchtgröße erreicht haben, sind jedoch unreif und bilden erst<br />
im Verlauf von weiteren vier Wochen <strong>die</strong> Farbpigmente, <strong>die</strong> sie bei der Vollreife (gelb, rot)<br />
zeigen. Die Rotfärbung wird hauptsächlich durch <strong>die</strong> Cartotinoide Capsathin und<br />
Capsorubin hervorgerufen. Mit der Ausfärbung der Früchte nimmt der Zucker- und Vitamin<br />
C-Gehalt zu. Während der Reife verändert sich auch der Anteil an geschmacksgebenden<br />
Säuren.<br />
Die Verwendungsmöglichkeiten von Paprikafrüchten sind vielfältig und hiermit verbunden<br />
gibt es verschiedene Anbausysteme. Paparikafrüchte finden Verwendung als Gemüse-<br />
und Gewürzpaprika, zur Farbstoffproduktion und in der pharmazeutischen Nutzung. Die<br />
Schärfe von Paprikafrüchten wird vor allen dem Inhaltsstoff Capsaicin zugeschrieben,<br />
dessen Gehalt je nach Sorte variiert.<br />
2 Paprikaversuch der Universität Hohenheim<br />
Bein Anbau im Gewächshaus ist es möglich, Wachstumsfaktoren wie Temperatur und<br />
Wasser unabhängig von der Umgebung zu steuern, <strong>die</strong>se sollten jedoch unter anderem an<br />
der Höhe der aktuellen Einstrahlung bemessen werden. In <strong>die</strong>sem Versuch wird Bedarf an<br />
Wasser und Nährstoffen mittels eines Regelkreises ermittelt und fortlaufend dem Bedarf<br />
der Pflanzen angepasst. Die Kontrolle, ob <strong>die</strong> Wasser- und Nährstoffgabe (vor allem <strong>die</strong><br />
Stickstoffgabe) optimal ist, kann entweder anhand von Bodenproben oder direkt an der<br />
Pflanze bestimmt werden. Ziel ist es hierbei, <strong>die</strong> Bemessung direkt über<br />
Rückkoppelungssignale von der Pflanze (Bsp. Pflanzenhöhe) zu machen.<br />
60
Der Bodenwassergehalt wird mittels Tensiometern bestimmt, der Stickstoffgehalt im<br />
Boden anhand Nmin- Untersuchungen, das heißt den aktuellen Gehalten an<br />
mineralisiertem Ammonium und Nitrat im Boden. Die Nutzung einer Stickstoffdüngung wird<br />
an der Pflanze wird mittels der Wachstumssteigerung in einem definierten Zeitraum<br />
ermittelt, da <strong>die</strong> Wuchshöhe mit der Höhe der Stickstoffgabe positiv korreliert. Eine<br />
weitere Möglichkeit könnte <strong>die</strong> Messung des Stickstoffgehalts in der Pflanze anhand des<br />
Grünwertes (Chlorophyllgehalt) darstellen.<br />
Die <strong>die</strong>sjährigen Paprikapflanzen der Sorte ’Spatarcus’ wurden nach der Anzucht am<br />
16.01.06 gepflanzt; <strong>die</strong> Pflanzdichte beträgt von 3,8 Pflanzen pro m -2 . Der Ertrag betrug<br />
in den vorherigen Versuchsjahren ca. 12 bis 13 kg pro m². Es wurden <strong>die</strong> im Versuch<br />
verwendeten Materialien gezeigt und erklärt: <strong>die</strong> Bodenoberfläche ist mit<br />
Bändchengewebe abgedeckt, wodurch eine Erwärmung des Bodens, und somit eine<br />
Förderung des Wurzelwachstums erreicht wird. Zusätzlich ist eine Unkrautunterdrückung<br />
möglich und <strong>die</strong> Verdunstung von Wasser über den Boden wird verringert.<br />
Die Pflegemaßnahmen werden wöchentlich durchgeführt. Sie umfassen das Hochleiten<br />
der Pflanzen, das Ausgeizen, das Entblättern und eine allgemeine Kontrolle der<br />
Gesundheit des Bestandes. Das Ausschneiden von Blättern und Ausdünnen von Blüten<br />
ist sehr wichtig, da das Wachstum der Pflanze durch <strong>die</strong> Fruchtproduktion stark<br />
beeinträchtigt werden kann und durch <strong>die</strong>se Maßnahme das vegetative Wachstum der<br />
Pflanze gefördert werden soll. Diese Wachstumsförderung findet vor allen zu<br />
Versuchsbeginn statt, da hier alle Blüten bis zu einer Pflanzenhöhe von ca. 50 cm<br />
ausgebrochen werden. Die Pflanzen in <strong>die</strong>sem Versuch erreichen eine Höhe von ca. 1,80<br />
m. Die Wasserversorgung wird über Tropfbewässerung reguliert; über <strong>die</strong>sen Weg kann<br />
zusätzlich <strong>die</strong> Düngung ausgebracht werden (Fertigation). Neben der Steuerung der<br />
Bewässerung und Düngung umfasst <strong>die</strong> Kulturführung Pflanzenschutzmaßnahmen, <strong>die</strong><br />
durch <strong>die</strong> Mitarbeit der Landesanstalt für Pflanzenschutz möglich sind.<br />
Der Versuch kann dem Integrierten Anbau zugeordnet werden. Auf den präventiven<br />
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird verzichtet. Mit der Verwendung von Gelb- und<br />
Blau- Tafeln ist es möglich Schadorganismen, wie Blattläuse und Thripsen, im Bestand<br />
festzustellen. Um <strong>die</strong>sen Schadorganismen entgegenzuwirken, werden der<br />
Nützlingseinsatz (Räuber) und das System der „Offenen Zucht“ angewendet. Räuber, so<br />
z.B.: Schlupfwespe und Raubmilbe, fressen/parasitieren <strong>die</strong> Schadorganismen (Thripse,<br />
Blattläuse). Mit dem Nützlingseinsatz ist eine Selbstregulierung des Bestandes möglich,<br />
falls <strong>die</strong>s aber nicht ausreicht, würde es zusätzlich zu einem Einsatz von chemischen<br />
Mitteln kommen. Um bodenbürtige Schadorganismen zu reduzieren, wird der Boden jede<br />
zwei Jahre gedämpft.<br />
Zielsetzung des Versuchs ist eine Optimierung der Bedarfsermittlung hinsichtlich Wasser-<br />
und Nährstoffgaben. Durch eine wöchentliche Messung der Zunahme der Pflanzenhöhe<br />
bzw. von Wachstumsunterschiede soll eine genaue Dosierung der Stickstoffgabe möglich<br />
gemacht werden. So ist es auch möglich, <strong>die</strong> Anreicherung von Salzen und von Nitrat, <strong>die</strong><br />
durch <strong>die</strong> Düngung in den Boden eingebracht werden, zu reduzieren. Diese Problematik<br />
spielt im Gewächshausanbau auf gewachsenem Boden eine große Rolle. Durch eine<br />
Anreicherung von Salzen wird das Wachstum der Kulturpflanze unter anderem durch<br />
erschwerte Wasseraufnahme gestört und Nitrat kann im Zuge der Bewässerung in tiefere<br />
Bodenschichten ausgewaschen werden.<br />
61
Workshop B<br />
Gemüsetechnologie im Technikum der Lebensmitteltechnologie<br />
Prof. Dr. Reinhold Carle<br />
62
Workshop C<br />
Was kriecht im Gemüse? Biologische Schädlingsbekämpfung<br />
Dr. Friedrich Merz, Harald Schneller, Landesanstalt für Pflanzenschutz, Stuttgart<br />
In den Räumen der Gartenbauschule berichteten Dr. Friedrich Merz und Harald Schneller<br />
von der Landesanstalt für Pflanzenschutz über <strong>die</strong> Methoden der Schädlingsbekämpfung<br />
bei Gemüse.<br />
Ohne Schädlingsbekämpfung geht es nicht. Dies machte Herr Dr. Friedrich Merz zu<br />
Beginn des Workshops den Zuhörern anhand des Rettichs als Beispiel deutlich. Zwischen<br />
40 bis über 80% liegt der Schädlingsbefall wenn keine Maßnahmen unternommen werden,<br />
zu hoch für Wirtschaftlichkeit im Gemüseanbau.<br />
Im Wirtschaftsjahr 2004/2005 belief sich <strong>die</strong> Anbaufläche für Gemüse im Freiland auf<br />
110.000 ha, den größten Anteil nahm dabei der Spargalanbau mit über 16 ha Fläche ein.<br />
Vergleichsweise niedrig ist der Anbau „unter Glas“, etwa 1,3 ha Gemüse wurde in<br />
Gewächshäusern angebaut. Bei Gemüse liegt in Deutschland der Selbstversorgungsgrad<br />
bei rund 40%.<br />
Gemüseschädlinge wie zum Beispiel <strong>die</strong> Kohlfliege, <strong>Möhre</strong>nfliege oder Zwiebelfliege legen<br />
<strong>ihre</strong> Eier an den Stängelgrund der Pflanze oder in nahe gelegene Erdspalten ab. Die aus<br />
den Eiern schlüpfenden beinlosen Maden schaden den Gemüsepflanzen, da sie deren<br />
Wurzeln befressen. Die Pflanzen bleiben im Wachstum zurück, welken und verfärben sich<br />
bleigrau. In Rettich oder Ra<strong>die</strong>schen findet man bräunlich gefärbte Fraßgänge der<br />
Kohlfliegenmaden, bei Blumenkohl, Chinakohl, Rosenkohl und Wirsing kommt es auch zu<br />
oberirdischem Befall, <strong>die</strong> Maden fressen sich durch <strong>die</strong> Blattadern der Kohlgemüse.<br />
Ein weiterer ernst zu nehmender Schädling ist <strong>die</strong> Lauchminierfliege. Als ihr<br />
Verbreitungsgebiet wird das gesamte Europa angegeben. In Deutschland ist sie<br />
besonders im Süden und im Rheintal aufgetreten. Schnittlauch, Zwiebeln, Knoblauch und<br />
Lauch sind bei <strong>die</strong>sem Schädling Ziel der Eiablage. Auch hier entsteht der Schaden durch<br />
fressende Maden. In <strong>die</strong> entstandenen Wunden können zusätzlich Bakterien und Pilze<br />
eindringen und den Schaden verstärken.<br />
Wie können <strong>die</strong>se Schädlinge bekämpft werden?<br />
Ein sehr wirksames Mittel sind Kulturschutznetze. Mit oder ohne Bügel verhindern sie <strong>die</strong><br />
Eiablage der fliegenden Schädlinge in Gemüsenähe. Im ökologischen Anbau werden<br />
solche Netze als ein Standardverfahren gegen Schädlinge eingesetzt. Die ausgelegten<br />
Netze erschweren jedoch weitere Arbeitsgänge, wie zum Beispiel Unkrautbeseitigung.<br />
Von der Forschungsanstalt für biologischen Landbau<br />
(FIBL) in Zusammenarbeit mit der Firma Andermatt<br />
Biocontrol wurden Kulturschutzzäune entwickelt. Weil<br />
<strong>die</strong> meisten der Gemüseschädlinge das Ziel <strong>ihre</strong>r<br />
Eiablage nur flach über dem Boden anfliegen, werden<br />
sie vom aufgestellten Zaun abgehalten. Der Vorteil der<br />
Zäune liegt darin, dass <strong>die</strong> Gemüsebeete nicht<br />
abgedeckt, und somit für weitere Arbeitsschritte<br />
während der Aufzucht zugänglich sind. Seit 2005 sind<br />
Kulturschutznetze auf dem Markt, leider erweisen sie<br />
sich bisher weniger effektiv als <strong>die</strong> über das Gemüse ausgelegten Kulturschutznetze.<br />
69
Über <strong>die</strong> Biologie der Schnellkäfer und der Drahtwurmbekämpfung erfuhren <strong>die</strong><br />
Teilnehmer des Workshops im weiteren Verlauf. Harald Schneller, zuständig für<br />
biologische Schädlingsbekämpfung der Landesanstalt, <strong>hat</strong>te lebende Exemplare aus<br />
seiner Drahtwurmsammlung mitgebracht und zur näheren Betrachtung in <strong>die</strong> Reihen<br />
gegeben. Die harten und starren, orange-rosa farbigen, 1-2 cm langen Drahtwürmer sind<br />
sehr gefräßig. Schlagartig wird Salat von den Schädlingen über <strong>die</strong> Wurzel von innen<br />
ausgefressen. Erst nach 3 -5 Jahren entwickeln sich <strong>die</strong> Drahtwürmer zu Schnellkäfern,<br />
<strong>die</strong> adulte Form ist dann für Gemüse unschädlich. Weil Schnellkäfer und Drahtwürmer vor<br />
allem im Grünland vorkommen, werden sie hauptsächlich dann ein Problem wenn<br />
Gemüse auf Grünlandumbruch angepflanzt wird.<br />
Im biologischen Pflanzenschutz, erläutert Herr Schneller, wird als Erstes nach natürlichen<br />
Gegenspielern recherchiert. Es wird geprüft ob beispielsweise Pilze existieren <strong>die</strong><br />
Schädlinge befallen. Auch Nematoden, Milben, Spinnen oder Wanzen können helfen<br />
ungeliebte Gäste aus dem Gemüsebeet zu entfernen. So sind Carabiaten (Laufkäfer)<br />
beispielsweise bedeutende Fraßfeinde von Gemüseschädlingen. Vögel, insbesondere<br />
Krähen, so Herr Schneller, sind effektive Drahtwurmfresser, schade dabei sei nur, dass sie<br />
bei der Schädlingsbekämpfung den Salat mit aus der Erde ziehen.<br />
Ein besonders wirksamer und häufig eingesetzter Nützling ist<br />
<strong>die</strong> Raubmilbe Phytoseiulus persimilis. Diese Raubmilbenart ist<br />
spezialisiert auf <strong>die</strong> gemeine Spinnmilbe. Eine Raubmilbe saugt<br />
im Durchschnitt fünf ausgewachsene Spinnmilben oder 20 Eier<br />
oder Jungsta<strong>die</strong>n der Spinnmilben aus. Die Entwicklungszeit<br />
des Nützlings beträgt bei 20°C und relativer Luftfeuchtigkeit von<br />
60 – 80% nur 7 Tage und damit nur halb so lang wie <strong>die</strong> der Spinnmilben. Besonders in<br />
Gewächshäusern sind Spinnmilben gefürchtete Schadorganismen. Dort befallen sie viele<br />
Gemüsepflanzen wie Gurke, Bohne, Aubergine und auch auf Zierpflanzen wie<br />
Cyperngras, Fuchsie, Gerbera, Chrysantheme oder Efeu sind sie zu finden. Die<br />
Schädlinge befinden sich auf der Blattunterseite der Pflanzen und saugen dort <strong>die</strong><br />
einzelnen Zellen aus, <strong>die</strong> befallenen Pflanzen zeigen anfangs gelbe Sprenkelungen, bei<br />
starkem Befall sind bronzefarbene Flächen auf den Blättern zu erkennen.<br />
Ein weiterer Schädling und der dazugehörige Nützling wurden den Teilnehmern als<br />
lebendige Beispiele präsentiert. Mit der Schlupfwespe (Encarsia formosa) lässt sich <strong>die</strong><br />
Weiße Fliege bekämpfen. Auf zahlreichen Gemüse und Zierpflanzen ist <strong>die</strong> Weiße Fliege<br />
zu finden, besonders in Gewächshäusern ist sie ein großes<br />
Problem. Ihre Entwicklungssta<strong>die</strong>n saugen den zuckerreichen<br />
Siebröhrensaft. Der größere Schaden für <strong>die</strong> Pflanze ist jedoch das<br />
Ausscheidungsprodukt der Organismen, der Honigtau überzieht <strong>die</strong><br />
Blätter und Früchte und fördert das Wachstum von Schwärzepilzen<br />
(Russtaupilze). Dadurch wird <strong>die</strong> Photosynthese und Atmung der<br />
Blätter stark eingeschränkt. Schlupfwespen können bei zu großem<br />
Aufkommen der Weißen Fliege helfen. Sie legen <strong>ihre</strong> Eier mit Hilfe<br />
eines Legestachels einzeln in <strong>die</strong> Nymphen der Weißen Fliege. In den parasitisierten<br />
Nymphensta<strong>die</strong>n entwickeln sich nun Schlupfwespen. Schlupfwespe und Weiße Fliege<br />
sowie parasitisierte und normale Nymphensta<strong>die</strong>n der Weißen Fliege zeigten Herr Merz<br />
und Herr Schneller den Teilnehmern unter dem Mikroskop.<br />
70
Auch das bekannteste Schädling-Nützling-Paar, Blattläuse und Larven des<br />
Siebenpunktmarienkäfers <strong>hat</strong>ten Herr Schneller und Herr Dr. Merz als<br />
Anschauungsmaterial mitgebracht und waren für <strong>die</strong> Teilnehmer mit Lupe oder Mikroskop<br />
genauer zu erforschen.<br />
Bevor <strong>die</strong> Teilnehmer sich von Friedrich Merz und Harald Schneller verabschiedeten,<br />
stand noch ein Besuch im Gewächshaus auf dem Plan. Gleich mehrere Arten der<br />
biologischen Schädlingsbekämpfung im Paprikaanbau konnten dort in Augenschein<br />
genommen werden. Zu sehen waren unterschiedliche Leimtafel <strong>die</strong> der Bestimmung der<br />
vorhandenen Schädlingszahlen <strong>die</strong>nen sowie vereinzelt in <strong>die</strong> Paprikareihen gepflanzte<br />
Stützkulturen (z.B. Weizenpflanzen) <strong>die</strong> fördernd für den Erhalt der eingesetzten Nützlinge<br />
sind.<br />
Im Paprikagewächshaus endete der Workshop. Es war ein sehr interessanter,<br />
informativer, kurzweiliger und „krabbeliger“ Nachmittag. Vielen Dank!<br />
Quellenangaben:<br />
Informationsblätter für Hobbygärtner „Gemüsefliegen“, „Lauchminierfliege“,<br />
Landesanstalt für Pflanzenschutz <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
Abbildung Nr. 1 „Kulturschutzzaun“, Vortrag Dr. Friedrich Merz<br />
Abbildung Nr. 2 „Raubmilbe“, www.wissenschaft-online.de<br />
Abbildung Nr. 3 „Weiße Fliege“, www.wikipedia.de<br />
71
Workshop D<br />
Gemüse -<br />
ein buntes Vergnügen<br />
72<br />
Lernstationen für <strong>die</strong> weiterführende Schule<br />
7. – 9. Klasse<br />
Landratsamt Karlsruhe<br />
rnährungszentrum<br />
Dienstort:<br />
Am Viehmarkt 1<br />
76646 Bruchsal<br />
Tel. 07251/74-1752, Fax 07241/74-1755<br />
e-Mail: ernaehrungszentrum@landratsamt-karlsruhe.de<br />
Postanschrift:<br />
Beiertheimer Allee 2<br />
76137 Karlsruhe
Station 1<br />
Gemüsetest -<br />
frisch, tiefgekühlt oder konserviert?<br />
Gemüse kann man nicht nur frisch auf dem Markt oder im Supermarkt kaufen. Es wird auch als Tiefkühlware<br />
oder Konserve angeboten. An der Station stehen frische Karotten, Tiefkühl-Karotten und Karotten aus der<br />
Dose. Probiere das Gemüse und beurteile den Geschmack, <strong>die</strong> Konsistenz und den Geruch.<br />
Kreuze an:<br />
Geschmack:<br />
Konserve<br />
Tiefkühlkost<br />
Frisches<br />
Gemüse<br />
Konsistenz:<br />
Konserve<br />
Tiefkühlkost<br />
Frisches<br />
Gemüse<br />
Geruch:<br />
Konserve<br />
Tiefkühlkost<br />
Frisches<br />
Gemüse<br />
süß salzig geschmacklos wässrig<br />
fest weich matschig mehlig<br />
stark schwach geruchlos<br />
73
74<br />
Station 1<br />
Welches Gemüse <strong>hat</strong> am besten geschmeckt?<br />
Gemüsetest -<br />
frisch, tiefgekühlt oder konserviert?<br />
Schreibe in <strong>die</strong> Tabelle, welche Vor- und Nachteile frisches Gemüse, Tiefkühlware und Gemüse aus der<br />
Konserve haben.<br />
Frisches Gemüse<br />
Tiefkühlgemüse<br />
Gemüse aus der<br />
Konserve<br />
Vorteile Nachteile
So wird TK-Gemüse hergestellt<br />
Informationsblatt zu Tiefkühlgemüse<br />
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So gesund ist TK-Gemüse<br />
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Didaktik-Log<br />
Station 1<br />
Kompetenzen<br />
Hauptschule WAG<br />
Gemüsetest – frisch, tiefgekühlt oder konserviert?<br />
Schüler/-innen<br />
• können Grundnahrungsmittel nach haushälterischen und gesundheitlichen Kriterien<br />
bewerten<br />
Realschule MUM<br />
Schüler/-innen<br />
• können ausgewählte Lebensmittel als Nähr- und Wirkstoffträger unter<br />
ernährungsphysiologischen Gesichtpunkten bewerten.<br />
• können exemplarisch an der Produktlinie von Tiefkühlkost ein verantwortungsvolles<br />
Verbraucherverhalten ableiten<br />
Gymnasium Biologie<br />
Schüler/-innen<br />
• sind sich der Bedeutung einer gesunden Ernährung bewusst.<br />
Material<br />
• Arbeitsblatt mit Stationen – Beschreibung<br />
• Informationsblatt zu Tiefkühlgemüse<br />
• Konserven, Tiefkühlkarotten und frische Karotten mit Schildern versehen<br />
• Probierteller, Probierbesteck (Zahnstocher)<br />
• Behälter für gebrauchte Teller<br />
• Arbeitsblatt Vorteile/Nachteile von Konserven, Tiefkühlkost und frische Karotten<br />
Durchführung<br />
• Je nach Klassenniveau und Konzeption <strong>die</strong>se Station kann in Einzel- Partner- oder<br />
Kleingruppenarbeit durchgeführt werden.<br />
77
78<br />
Station 2 Saisongemüse<br />
In den Supermärkten wird das ganze Jahr über eine große Vielfalt an Obst und Gemüse angeboten. Aber<br />
das Gemüse stammt nicht immer aus heimischer Produktion; nur zu bestimmten Jahreszeiten.<br />
Wann schmeckt Gemüse am besten und warum ist das so?<br />
Nenne einige Gründe <strong>die</strong> dafür sprechen, Saisongemüse zu kaufen.
Station 2 Saisongemüse<br />
Trage ein, welches Gemüse zu welcher Jahreszeit aus heimischer Produktion angeboten wird.<br />
Frühjahr Sommer<br />
Herbst Winter<br />
79
80<br />
Informationsblatt zu Saisongemüse<br />
Die Qualität von Frischgemüse wird wesentlich vom Erntezeitpunkt und<br />
der Frische bestimmt. Gemüse, das zum optimalen Zeitpunkt geerntet<br />
wird, <strong>hat</strong> einen hohen Gehalt an Nähr-, Wirk- und Aromastoffen.<br />
Unmittelbar nach der Ernte beginnt bereits der Abbau <strong>die</strong>ser<br />
Verbindungen. Das Gemüse muss nun schnell auf möglichst kurzem<br />
Transportweg zum Verbraucher gelangen und verarbeitet werden.<br />
Während früher im Winterhalbjahr ausschließlich Lagergemüse<br />
angeboten wurde, kann man heute dank moderner Anbauverfahren in<br />
Gewächshäusern und Importen aus aller Welt ganzjährig frisches<br />
Gemüse einkaufen. Um jedoch <strong>die</strong> weiten Transportstrecken ohne<br />
Fäulnis überstehen zu können, wird das Gemüse nicht selten bereits<br />
vor der optimalen Reife geerntet. Auf den langen Transportwegen und<br />
während der Lagerung im Handel geht durch Wärme-, Licht- und<br />
Sauerstoffeinwirkung ein beachtlicher Teil der wertvollen Inhalts- und<br />
Aromastoffe verloren. Besonders hoch sind hierbei <strong>die</strong> Verluste an<br />
Vitamin C und Betakarotin.<br />
Durch kontrollierte Lagerung im großtechnischen Bereich können auch<br />
außerhalb der Saison qualitativ sehr hochwertige regionale Erzeugnisse, wie<br />
Äpfel, Karotten und Kartoffeln, angeboten werden. Tiefkühlprodukte stellen<br />
besonders im Winter eine sinnvolle Ergänzung dar. Tiefgefrieren ist eine<br />
schonende Konservierungs-methode mit nur geringfügigen<br />
Nährstoffverlusten.<br />
Quelle: Gemüsebroschüre MLR, Ernährungsratgeber CMA
Gemüse-Saisonkalender für <strong>Baden</strong> Württemberg<br />
Monat Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Aubergine G G G G G G<br />
Blumenkohl F F F F F F F F<br />
Brokkoli F F F F F F F<br />
Chinakohl L L L G F F F F F F F L<br />
Chicorée T T T T T T<br />
Eissalat GF F F F F F F<br />
Endiviensalat G F F F F F F GF G<br />
Feldsalat G G FG F F F GF GF F F GF G<br />
Buschbohne F F F F F<br />
Stangenbohne G F F F F F<br />
Gartenerbse F F F F F<br />
Gemüsefenchel F F F F F<br />
Gemüsepaprika G G G G G G<br />
Knoblauch L L F F F F L L L<br />
Knollensellerie L L L L F F F F F F L<br />
Kohlrabi GF GF F F F F F G<br />
Kopfsalat G G G GF F F F F F G<br />
Kürbis L L L F F F F F L<br />
Lauch FL FL FL FL F F F F F LF LF<br />
Mangold F F F F F<br />
<strong>Möhre</strong>n L L L L LF F F F F F L L<br />
Pastinake L L L L F F L<br />
Rettich, Ra<strong>die</strong>s G G G FG F F F F F GF G G<br />
Rhabarber F F<br />
Rosenkohl FL FL FL F F F F<br />
Rote Beete L L L F F F F F F L<br />
Rotkohl L L L F F F F F F L<br />
Rucola G G G G F F F F F F G G<br />
Salatgurken G G G G GF GF GF G G<br />
Spargel F F F<br />
Spinat G G F F F F F F F F FG G<br />
Stangensellerie F F F F F<br />
Tomaten G G G G G G G G G<br />
Weißkohl L L L F F F F F F F L<br />
Wirsing L L L F F F F F F F L<br />
Zucchini G F F F F F<br />
Zuckermais F F F FL L<br />
Zwiebeln L L L L F F F F L L<br />
Bundzwiebeln F F F F F F F<br />
Angebot überwiegend aus:<br />
F: Freiland, Haupterntezeit, L: Lagerware, G: Gewächshaus, T: Treibware<br />
81
Didaktik-Log<br />
82<br />
Station 2<br />
Kompetenzen<br />
Hauptschule WAG<br />
Schüler/-innen<br />
• kennen regionale Produkte<br />
Realschule MUM<br />
Schüler/-innen<br />
Saisongemüse<br />
• beurteilen <strong>die</strong> Qualität ausgewählter Lebensmittel unter den Aspekten regional /<br />
saisonal<br />
• können unterschiedliche Einkaufsstätten des täglichen Bedarfs bewerten<br />
• beurteilen Lebensmittelqualität unter den Aspekten Gesundheitsverträglichkeit,<br />
Sozialverträglichkeit, Umweltverträglichkeit<br />
Gymnasium, Naturwissenschaft und Technik<br />
Schüler/-innen<br />
• beurteilen Ernährungsgewohnheiten im Hinblick auf gesundheitliche und<br />
ökologische Folgen<br />
• vergleichen und bewerten Konservierungsmethoden von Lebensmitteln<br />
Material<br />
• Arbeitsblätter mit Stationsbeschreibung<br />
• Saisonkalender<br />
• Informationsblatt zum Saisongemüse<br />
Durchführung<br />
• Je nach Klassenniveau und Konzeption <strong>die</strong>se Station kann in Einzel- Partner- oder<br />
Kleingruppenarbeit durchgeführt werden.
Station 3 Fit mit „5 am Tag“<br />
Erinnere dich!<br />
Kreuze an, wie viele Portionen Obst und Gemüse du gestern gegessen oder getrunken hast.<br />
Zähle <strong>die</strong> Portionen und trage <strong>die</strong> Anzahl in <strong>die</strong> Uhr ein.<br />
Auswertung:<br />
Summe<br />
0 – 1 Punkt ... Oh, das sieht nicht gut aus! Da muss dringend mehr Obst und Gemüse her.<br />
Fang mit einem Glas Saft täglich und deinem Lieblings-Gemüse an und versuche, jeden<br />
Tag etwas mehr Obst und Gemüse zu essen!<br />
2 – 3 Punkte... Das ist ein guter Anfang: dir fehlen aber noch mindestens zwei Portionen<br />
täglich. Suche dir eine Obst- oder Gemüsevariante aus, <strong>die</strong> du bislang vernachlässigt hast<br />
und mit der du „5 am Tag“ näher kommst: Trockenobst oder Salat, etwas Rohkost, eine<br />
Gemüsebeilage? Greif zu!<br />
ab 4 Punkte... Du bist ein Obst- und Gemüsefan – das ist gut so. Du bist auf dem besten<br />
Weg, deine Ernährung zu optimieren. „5 am Tag“ ist dabei ein wichtiges Ziel. Man kann<br />
übrigens nicht genug von den leckeren Obst- und Gemüsearten essen. Je mehr desto<br />
besser.<br />
83
84<br />
Station 3 Fit mit „5 am Tag“<br />
Wie setzt man „5 am Tag“ praktisch um? Suche geeignete „5 am Tag“ – Lebensmittel, Gerichte oder<br />
Getränke und trage sie in <strong>die</strong> Kästchen ein<br />
Leichtes für<br />
zwischendurch<br />
Frische und<br />
Energie am<br />
Morgen<br />
Fit am Mittag<br />
Muntermacher am<br />
Nachmittag<br />
Leichtes<br />
Abendessen
Station 3 Fit mit „5 am Tag“<br />
Überprüfte dein Wissen!<br />
Wie wichtig sind Obst und Gemüse in unserer Ernährung?<br />
Welche Inhaltsstoffe sind für <strong>die</strong> gesundheitsfördernden Wirkungen verantwortlich?<br />
Welche Krankheiten können positiv beeinflusst werden?<br />
Was ist mit der einfachen Faustregel „5 am Tag“ gemeint?<br />
Wie werden bei „5 am Tag“ <strong>die</strong> Portionen bemessen?<br />
85
Infoblatt zu sekundäre Pflanzenstoffe und „5 am Tag“<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
So heißen eine Reihe chemisch sehr unterschiedlicher Substanzen in Pflanzen, <strong>die</strong> im<br />
sogenannten Sekundarstoffwechsel der Pflanzen gebildet werden. Es handelt sich um<br />
etwa 60000 – 100000 Substanzen, z. B. Farb-, Geruchs- und Geschmacksstoffe,<br />
Wachstumsregulatoren, Abwehrstoffe gegen Schädlinge. Für den Menschen haben viele<br />
<strong>die</strong>ser sekundären Pflanzenstoffe positive gesundheitliche Einflüsse auf den Organismus<br />
wie eine krebsvorbeugende, entzündungshemmende, immunstärkende oder<br />
cholesterinsenkende Wirkung.<br />
„5 am Tag“<br />
Mit Obst und Gemüse gegen Herzkreislaufprobleme, Bluthochdruck, Diabetes und Krebs?<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe sollen für <strong>die</strong>se Wirkungen von Obst und Gemüse<br />
verantwortlich sein, weswegen mehr Obst und Gemüse gegessen werden soll.<br />
Die Kampagne „5 am Tag“ greift <strong>die</strong>sen Punkt auf und empfiehlt täglich 2 Portionen Obst<br />
und 3 Portionen Gemüse zu essen, um <strong>die</strong> gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe <strong>die</strong>ser<br />
Lebensmittel optimal nutzen zu können.<br />
Die 5er Regel soll <strong>die</strong> Umsetzung erleichtern: 600g Obst und Gemüse müssen nicht<br />
streng abgewogen werden, sondern lassen sich schnell mit der Hand abmessen. Eine<br />
Portion ist dabei meist eine Hand voll, Bsp. 1 Apfel oder 1 Birne. Bei Salat und<br />
kleingeschnittenem Gemüse entspricht eine Portion 2 Händen. Kinder haben kleine<br />
Hände, entsprechend fällt <strong>die</strong> Portion kleiner aus als für Erwachsene, <strong>die</strong> größere Hände<br />
haben. Auch ein Glas voll Obst- oder Gemüsesaft zählt entsprechend als eine Portion.<br />
Ebenso gelten bei Trockenobst 3-4 Stück als 1 Portion.<br />
Die Portionen kommen schnell zusammen, wenn sie auf den Tag verteilt werden.<br />
Ein Apfel im Müsli und eine Banane als Snack am Nachmittag decken <strong>die</strong> 2<br />
Portionen Obst ab. Ein Glas Tomatensaft, ein Mittagessen mit Gemüsebeilage und<br />
<strong>die</strong> Rohkost mit Dipp am Abend <strong>die</strong> 3 Portionen Gemüse.<br />
Quellen:<br />
( B ( 4 C # #.>?D4?@@><br />
7 % # , #?@@.<br />
" 6 # 3 #1 6 # #.EEE<br />
: 6 " 43<br />
86
Die wichtigsten Gruppen der sekundären Pflanzenstoffe<br />
Carotinoide<br />
1 C " # & #<br />
* F@@1<br />
#8 >@4>" C ) FC<br />
Saponine<br />
"<br />
# 8;#& #(<br />
" #<br />
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# 3<br />
6; : 2; ;<br />
; ; $<br />
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# # : ) #<br />
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87
Glucosinolate<br />
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( " #* 2 ( #(<br />
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Polyphenole<br />
88<br />
2 #! #2 #! #<br />
# #<br />
7 C ) #<br />
( # C<br />
( H C #<br />
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Protease-Inhibitoren<br />
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Terpene<br />
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Phytoöstrogene<br />
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Sulfide<br />
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Quellen:<br />
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" 6 # 3 #1 6 # #<br />
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: 6 " 43<br />
89
Didaktik-Log<br />
90<br />
Station 3<br />
Kompetenzen<br />
Hauptschule WAG<br />
Schüler/-innen<br />
Fit mit „5 am Tag“<br />
• kennen Zusammenhänge zwischen Ernährung, Körperbeziehung und<br />
Wohlbefinden und können daraus individuelle Verhaltensweisen ableiten.<br />
• kennen den Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf Gesundheit und Krankheit und<br />
wissen um Möglichkeiten und Bedeutung präventiven Verhaltens.<br />
Realschule MUM<br />
Schüler/-innen<br />
• können ausgewählte Lebensmittel als Nähr- und Wirkstoffträger unter<br />
ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten bewerten.<br />
Gymnasium, Naturwissenschaft und Technik<br />
Schüler/-innen<br />
• sind sich der Bedeutung einer gesunden Ernährung bewusst<br />
Material<br />
• Frageblatt als Einstieg in <strong>die</strong> Thematik - Arbeitsblatt mit Auswertung<br />
• Kärtchen mit Lebensmitteln, Gerichten und Getränken zur Umsetzung von „5 am<br />
Tag“ und dazugehöriges Arbeitsblatt, laminierte Uhr<br />
• Infoblatt zum Thema Sekundäre Pflanzenstoffe und „5 am Tag“<br />
• Arbeitsblatt zur Lernzielkontrolle<br />
Durchführung<br />
• Je nach Klassenniveau und Konzeption <strong>die</strong>se Station kann in Einzel- Partner- oder<br />
Kleingruppenarbeit durchgeführt werden.
Station 4 Experiment: <strong>Woher</strong> <strong>hat</strong> <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Farbe</strong>?<br />
Reibe ein Stück der <strong>Möhre</strong> auf der Reibe. Gib <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong>nraspeln in ein Becherglas, so dass der Boden<br />
gerade bedeckt ist. Fülle das Glas mit Wasser bis zur Markierung. Rühre nun den Inhalt mit dem Löffel gut<br />
durch.<br />
Beobachte das Wasser. Was passiert?<br />
Gib nun 5 Esslöffel Öl dazu und rühre etwa eine Minute lang kräftig um. Gieße <strong>die</strong> Flüssigkeit durch das<br />
Sieb in ein zweites Becherglas.<br />
Beobachte <strong>die</strong> <strong>Farbe</strong> des Öles vor dem Versuch und nach dem Rühren mit den <strong>Möhre</strong>nraspeln. Beschreibe<br />
was geschieht.<br />
Überlege, warum bei Salatzubereitungen das Verwenden von Öl sinnvoll ist!<br />
91
92<br />
Infoblatt: <strong>Woher</strong> <strong>hat</strong> <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Farbe</strong>?<br />
Vitamine nehmen an unzähligen biochemischen Abläufen in unserem<br />
Körper teil und machen es möglich, dass <strong>die</strong> mit der Nahrung<br />
aufgenommenen Nährstoffe verwertet werden. Vier der insgesamt 13<br />
Vitamine sind fettlöslich und damit im Körperfett speicherbar.<br />
Für unseren Körper ist es von großer Bedeutung, <strong>die</strong> richtigen<br />
Nahrungsmittel aufzunehmen. Da man den Lebensmitteln von außen<br />
nicht ansieht, was für Stoffe sie enthalten, brauchen wir Methoden, mit<br />
denen wir heraus finden können, was in unseren Lebensmitteln steckt.<br />
Erst mit dem Wissen über <strong>die</strong> Zusammensetzung der Lebensmittel<br />
können wir eine ausgewogene Ernährung zusammenstellen.<br />
Vit A ist ein Beispiel für ein fettlösliches Vitamin: es lässt immer wieder<br />
neue, frische Zellen entstehen und hält <strong>die</strong> Haut so gesund. Sie wirkt<br />
nicht nur glatter, sondern ist auch weniger anfällig gegen Keime und<br />
Krankheitserreger. Auch <strong>die</strong> Augen brauchen Vit A zum Sehen in der<br />
Dämmerung.<br />
Vit A bietet uns <strong>die</strong> Natur in zwei Ausführungen: als fertiges Vitamin in<br />
tierischen Lebensmitteln wie Leber, Eigelb und Butter und als Beta – Carotin<br />
in <strong>Möhre</strong>n, Tomaten und allen kräftig rot / orange – farbigen Früchten und<br />
Gemüsen sowie grünblättrigem Gemüse. Aus Beta – Carotin kann der Körper<br />
bei Bedarf Vit A herstellen. Das Beta – Carotin kann, da es fettlöslich ist vom<br />
Körper besser aufgenommen werden, wenn es in Fett bzw Öl gelöst wird.
Didaktik-Log<br />
Station 4<br />
Kompetenzen<br />
Hauptschule WAG<br />
Schüler/-innen<br />
Experiment: <strong>Woher</strong> <strong>hat</strong> <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Farbe</strong>?<br />
• entwickeln durch <strong>die</strong> Verzahnung praktischer Erarbeitung und reflektierter<br />
Auseinandersetzung ein bewusstes und differenziertes Verhältnis zu<br />
naturwissenschaftlichen, technischen und haushaltsbezogenen Problemen und<br />
Aufgabenstellungen.<br />
Realschule MUM<br />
Schüler/-innen<br />
• bewerten ausgewählte Lebensmittel als Nähr- und Wirkstoffträger unter<br />
ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten<br />
• beurteilen Lebensmittelqualität<br />
Gymnasium, Naturwissenschaft und Technik<br />
Schüler/-innen<br />
• analysieren <strong>die</strong> Zusammensetzung von Nahrungsmitteln und beurteilen <strong>die</strong>se im<br />
Hinblick auf eine ausgewogene Ernährung<br />
• weisen Wirkstoffe in Nahrungsmitteln nach und begründen deren Bedeutung<br />
Material<br />
• Arbeitsblatt mit Versuchsbeschreibung und Erklärung<br />
• <strong>Möhre</strong>, Wasser, farbloses Speiseöl, 1kleines Glas mit Speiseöl zum Vergleich<br />
• 1 Reibe, 2 Bechergläser, 1 Rührlöffel, 1 Esslöffel,1 Teesieb<br />
Info-Blatt: <strong>Woher</strong> <strong>hat</strong> <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Farbe</strong><br />
Durchführung<br />
• Je nach Klassenniveau und Konzeption kann <strong>die</strong>se Station in Partner- oder<br />
Kleingruppenarbeit durchgeführt werden.<br />
93
94<br />
Station 5 Nahrungsergänzungsmittel<br />
An <strong>die</strong>ser Station stehen Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel <strong>die</strong> mit Vitaminen angereichert sind.<br />
In den Artikeln aus der Zeitschrift Ökotest gibt es interessante weitere Informationen zu <strong>die</strong>sem Thema.<br />
Wie viel Vitamin C brauchen Jugendlichen täglich? Suche den Wert in der gelben Tabelle.<br />
______________________ mg<br />
Wie viel Vitamin C nimmt man auf mit :<br />
1 Glas (200 ml) ACE-Saft = _______________ mg Vitamin C<br />
1 Vitamin C Brausetablette gelöst in Wasser = ______________ mg Vitamin C<br />
Ist es möglich, den täglichen Vitamin C Bedarf durch Obst und Gemüse zu decken?<br />
Suche ein Beispiel aus der Nährwerttabelle.<br />
Ist es sinnvoll, Vitamine durch Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel aufzunehmen?<br />
Was meinst du?
Säuglinge<br />
Vitamin C<br />
Empfohlene Zufuhr<br />
Alter mg/Tag<br />
0 bis unter 4 Monate 50 mg<br />
4 bis unter 12 Monate 55 mg<br />
Kinder<br />
1 bis unter 4 Jahren 60 mg<br />
4 bis unter 7 Jahren 70 mg<br />
7 bis unter 10 Jahren 80 mg<br />
10 bis unter 13 Jahren 90 mg<br />
Jugendliche und Erwachsene 100 mg<br />
Schwangere ab dem 4. Monat 110 mg<br />
Stillende<br />
Quelle: D-A-CH Referenzliste<br />
150 mg<br />
95
96<br />
Vitamin C in Obst und Gemüse<br />
Lebensmittel<br />
(100 g verzehrbarer Anteil)<br />
Vitamin C<br />
mg<br />
Apfel, ungeschält, roh 12<br />
Apfelsine (Orange), roh 50<br />
Orangensaft, ungesüßte Handelsware 42<br />
Banane roh 11<br />
Erdbeere, roh 62<br />
Himbeeren, roh 25<br />
Honigmelone, roh - Fruchtfleisch 32<br />
Johannisbeeren, schwarz 177<br />
Kiwi 46<br />
Mandarine, roh 32<br />
Zitrone, roh 53<br />
Gemüse<br />
Blumenkohl, roh 69<br />
Blumenkohl, gekocht 45<br />
Broccoli, roh 115<br />
Broccoli, gekocht 90<br />
Feldsalat 35<br />
Fenchel, roh 93<br />
Grünkohl, roh 105<br />
Kohlrabi, roh 63<br />
Paprika, roh 120<br />
Paprika, gedünstet 105<br />
Rosenkohl, roh 112<br />
Rosenkohl, gekocht 87<br />
Rotkohl, roh 50<br />
Spargel, roh 20<br />
Spargel, gekocht 16<br />
Spinat, roh 50<br />
Spinat, gekocht 29<br />
Tomate, roh 25<br />
Weißkohl, roh 47<br />
Quelle: „GU Nährwert Tabelle“, 2003 Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München
Lebensmittel<br />
Mengentabelle<br />
Käufliche<br />
Ware<br />
Essbarer<br />
Anteil<br />
1 Apfel mittelgroß 125 g 115 g<br />
1 Apfelsine mittelgroß 200 g 145 g<br />
1 Banane groß 200 g 140 g<br />
1 Kiwi mittelgroß 50 g 45 g<br />
1 Schale Erdbeeren 500 g 476 g<br />
1 Schale Himbeeren 250 g 250 g<br />
1 Paprikaschote mittelgroß 200 g 154 g<br />
1 Portion Rosenkohl 250 g 200 g<br />
Portionsgrößen<br />
1 Portion Salat 50 – 75 g<br />
1 Portion Gemüse 200 g<br />
1 Portion Gemüse als Rohkost 50 – 100 g<br />
Quelle: „Mengenlehre für <strong>die</strong> Küche“ Union Deutsche Lebensmittelwerke GmbH, Hamburg<br />
97
Didaktik-Log<br />
98<br />
Station 5<br />
Kompetenzen<br />
Hauptschule WAG<br />
Schüler/-innen<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
• beurteilen moderne Produktionsformen und Angebote von<br />
Nahrungsergänzungsstoffen nach unterschiedlichen Kriterien<br />
• wissen um <strong>die</strong> Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit<br />
Realschule MUM<br />
Schüler/-innen<br />
• bewerten ausgewählte Lebensmittel als Nähr- und Wirkstoffträger<br />
unterernährungsphysiologischen Gesichtspunkten<br />
• erkennen aktuelle Trends in der Behandlung von Lebensmitteln und beziehen <strong>die</strong>se<br />
in <strong>die</strong> eigene Lebensmittelauswahl ein<br />
Gymnasium, Naturwissenschaft und Technik<br />
Schüler/-innen<br />
• analysieren <strong>die</strong> Zusammensetzung von Nahrungsmitteln und beurteilen <strong>die</strong>se im<br />
Material<br />
Hinblick auf eine ausgewogene Ernährung<br />
• Arbeitsblatt mit Rechenbeispiel und Stationsbeschreibung<br />
• Tabelle mit Bedarfszahlen Vit C für verschiedene Altergruppen, Nährwerttabelle,<br />
Mengentabelle<br />
• ein angereicherter Saft, ein Nahrungsergänzungsmittel<br />
• Artikel aus Öko-Test 1/2006 ACE-Getränke<br />
Artikel aus Öko-Test 2/2006 Vitamin C Präparate<br />
Durchführung<br />
• Je nach Klassenniveau und Konzeption <strong>die</strong>se Station kann in Einzel- Partner- oder<br />
Kleingruppenarbeit durchgeführt werden.
Station 6 Experiment: Vitamin C-Gehalt<br />
Bestimme den Vitamin C-Gehalt von frischer Paprika und konservierter Paprika. Hierzu liegen an der Station<br />
eine frische Paprika und konservierte Paprika. Mit Hilfe von Teststreifen lässt sich der Vitamin C Gehalt<br />
bestimmen. Schneide <strong>die</strong> frische Paprika an und halte einen Teststreifen (befinden sich in der Dose) an <strong>die</strong><br />
frische Schnittstelle. Einen weiteren Teststreifen halte kurz (ca. 1 Sekunde) an <strong>die</strong> Paprika aus dem Glas.<br />
Anhand der Skala auf der Teststreifendose kann der Vitamin C Gehalt abgelesen werden.<br />
Was <strong>hat</strong> den höchsten Vitamin C Gehalt?<br />
Warum ist der Vitamin C Gehalt bei den beiden Paprika unterschiedlich?<br />
Wie kann der Vitamin C Verlust bei der Zubereitung von Gemüse möglichst gering gehalten werden?<br />
99
100<br />
Infoblatt zur richtigen Lagerung und<br />
Zubereitung von Obst und Gemüse<br />
Für <strong>die</strong> Lagerung von Obst und Gemüse eignet sich nur qualitativ hochwertige Ware, <strong>die</strong><br />
frei ist von Druck- und Faulstellen sowie anderen Beschädigungen. Die meisten Obst- und<br />
Gemüsearten sind leicht verderbliche Lebensmittel, <strong>die</strong> man am besten kühl lagert.<br />
Ausnahme bilden <strong>die</strong> kälteempfindlichen Sorten, wie Erdbeeren, Gurken und Tomaten. Bei<br />
niedrigen Temperaturen werden <strong>die</strong> auch nach der Ernte weitergehenden Atmungs- und<br />
Reifeprozesse reduziert. Dadurch bleiben Qualität und Nährstoffe besser erhalten. Auch<br />
<strong>die</strong> Vermehrung von Verderbniserregern wird auf <strong>die</strong>se Weise gehemmt. In<br />
luftdurchlässigen oder gelochten Folienbeuteln verpacktes Obst oder Gemüse wird vor<br />
Austrocknen und Geruchsübertragungen geschützt. Einige Obstarten, wie Äpfel, scheiden<br />
ein Reifungshormon aus, welches <strong>die</strong> Reifung anderer Obst und Gemüse beschleunigt;<br />
bestimmte „vertragen“ sich auch nicht miteinander. Deshalb müssen einige Obst- und<br />
Gemüsearten getrennt voneinander aufbewahrt werden.<br />
Vitamine und Mineralstoffe sind empfindliche Inhaltsstoffe. Sie können durch äußere<br />
Einflüsse wie Licht, Luft oder Hitze leicht zerstört werden. Die fettlöslichen Vitamine A, D,<br />
E und K sind weniger anfällig gegenüber Hitze, vertragen aber Licht und Sauerstoff<br />
schlecht. Das größte Problem bei den wasserlöslichen Vitaminen ist – neben der<br />
unterschiedlichen Empfindlichkeit gegenüber anderen Einflüssen ( Licht, Hitze, Sauerstoff<br />
) - <strong>die</strong> Gefahr des Auslaugens durch Wasser. Gleiches gilt für <strong>die</strong> generell wasserlöslichen<br />
Mineralstoffe.<br />
Vitamin- und Mineralstoffschonend zubereiten heißt:<br />
• Lebensmittel frisch verwenden<br />
• Erst kurz vor dem Verzehr be- und verarbeiten<br />
• Kurz wachen<br />
• Nur grob schneiden<br />
• Schonende Garverfahren wählen, z.B. Dünsten, Dämpfen, Garen im<br />
Schnellkochtopf<br />
• Garflüssigkeit verwenden<br />
• Speisen nicht warm halten, sondern bis zum Wiederaufwärmen kühl stellen<br />
Vitamin C – Verlust durch Vitaminverluste beim Warmhalten<br />
Wegschütten des Kochwassers am Beispiel Vitamin C und B<br />
Blumenkohl 19 %<br />
Spitzkohl 44 %<br />
Spinat 52 %<br />
Wirsing 46 %<br />
Kartoffeln ca. 37 %<br />
Quellen:<br />
Ernährungsratgeber der CMA, Stand 11/2000<br />
E. Höll-Stüber, Hauswirtschaft nach Lernfeldern, Verlag Handwerk und Technik, Hamburg, 2003<br />
Vitamingehalt im<br />
Gemüse<br />
100 %<br />
Blumenkohl gekocht 25 %<br />
15 Min. warm halten 36 %<br />
30 Min. warm halten 47 %<br />
60 Min warm halten 56 %
Didaktik-Log<br />
Station 6<br />
Kompetenzen<br />
Hauptschule WAG<br />
Schüler/-innen<br />
Experiment: Vitamin C-Gehalt<br />
• entwickeln durch <strong>die</strong> Verzahnung praktischer Erarbeitung und reflektierter<br />
Auseinandersetzung ein bewusstes und differenziertes Verhältnis zu<br />
naturwissenschaftlichen, technischen und haushaltsbezogenen Problemen und<br />
Aufgabenstellungen.<br />
Realschule MUM<br />
Schüler/-innen<br />
• bewerten ausgewählte Lebensmittel als Nähr- und Wirkstoffträger unter<br />
ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten<br />
• beurteilen Lebensmittelqualität<br />
Gymnasium, Naturwissenschaft und Technik<br />
Schüler/-innen<br />
• analysieren <strong>die</strong> Zusammensetzung von Nahrungsmitteln und beurteilen <strong>die</strong>se im<br />
Hinblick auf eine ausgewogene Ernährung<br />
• weisen Wirkstoffe in Nahrungsmitteln nach und begründen deren Bedeutung<br />
Material<br />
• Arbeitsblatt mit Versuchsbeschreibung und Erklärung<br />
• Informationsblatt zur Lagerung von Gemüse<br />
• Frische Paprika und gekochte Paprika aus dem Glas<br />
• 1 Schneidebrett, 1 Küchenmesser, 1 Teelöffel<br />
• Ascorbinsäure-Teststäbchen aus der Apotheke<br />
Durchführung<br />
• Je nach Klassenniveau und Konzeption kann <strong>die</strong>se Station in Partner- oder<br />
Kleingruppenarbeit durchgeführt werden.<br />
101
102<br />
Gemüseeintopf<br />
Praxisblock für weiterführende Schulen<br />
7.-9. Klasse
Ablaufplan Praxisprogramm „Gemüse – ein buntes Vergnügen“<br />
Zeitbedarf: 60 Minuten<br />
Altersstufe: 7. – 9. Klasse<br />
Zeitablauf:<br />
0 – 5 Begrüßung / Einstieg<br />
5 – 20 Kochbesprechung<br />
20 – 40 Gemüse waschen, putzen und schneiden<br />
Gemüse andünsten, ablöschen<br />
40 – 50 Abwasch, Tisch decken<br />
50 – 60 Abschmecken, Abwasch<br />
Inhalte Kochbesprechung Begründung<br />
Hygiene<br />
Personalhygiene<br />
• gründliches Hände waschen<br />
• lange Haare zusammenbinden<br />
• offene Wunden wasserdicht<br />
abdecken<br />
Lebensmittelhygiene<br />
• Gemüse in einer Schüssel waschen<br />
• Zum Abschmecken 2 Löffel<br />
verwenden<br />
1. Entnahmelöffel<br />
2. Probierlöffel<br />
Betriebshygiene<br />
• Ablagen für Abfall und Arbeitsgeräte<br />
bereitstellen<br />
Reduzierung der Keimzahl<br />
Haare in Speisen vermeiden<br />
Krankheitsübertragung vermeiden<br />
Fremdkontamination z.B. mit Salmonellen<br />
vermeiden<br />
Übertragung von Speichel und<br />
Krankheitserregern vermeiden<br />
Um schmutzige und saubere Arbeitsplätze<br />
besser voneinander trennen zu können.<br />
103
Arbeitstechniken / Arbeitssicherheit<br />
Putzen von Gemüse<br />
• Gemüse erst waschen, dann von<br />
nicht verwertbaren Teilen befreien<br />
Ausnahme: Paprika<br />
• Gemüse kurz, aber gründlich in<br />
kaltem, stehendem Wasser waschen<br />
Ausnahme:<br />
- Lauch unter fließendem Wasser<br />
waschen<br />
- Pilze nur trocken abreiben<br />
Zerkleinern von Gemüse<br />
• Schneiden in Scheiben, Streifen oder<br />
Würfel<br />
1. SchnittAuflageschnitt<br />
2. SchnittScheibenschnitt<br />
3. SchnittStreifenschnitt<br />
4. SchnittWürfelschnitt<br />
• Krallengriff anwenden<br />
• Schnittrichtung: Senkrecht nach<br />
unten<br />
Verletzte Zellen geben schnell Vitamine und<br />
Mineralstoffe ab.<br />
Durch Sandanhaftungen verschmutzt das<br />
geputzte Gemüse und <strong>die</strong> Messer werden<br />
stumpf.<br />
Verunreinigungen, Reste von<br />
Pflanzenbehandlungsmitteln müssen<br />
abgespült werden.<br />
Geringerer Wasserverbrauch bei<br />
stehendem Wasser.<br />
Sand lässt sich besser herauswaschen.<br />
Die Schwammstruktur saugt das Wasser<br />
auf, Verschmutzungen lassen sich trocken<br />
leichter entfernen.<br />
Sichere Auflage des Gemüses<br />
rationelles Arbeiten<br />
Vermeidung von Schnittverletzungen<br />
Garen von Gemüse<br />
• Dünsten...<br />
... ist das Garen im geschlossenen Topf<br />
mit wenig Flüssigkeit, <strong>die</strong> aus dem<br />
Gargut austritt oder hinzugefügt wird.<br />
Gartemperatur: 95 – 100°C<br />
Nährstoffschonende Garmethode<br />
• Andünsten in Fett<br />
durch eine höhere Temperatur verkürzt sich<br />
104<br />
Gemüse für Eintöpfe können zunächst <strong>die</strong> Garzeit und es entstehen weitere
Gemüse für Eintöpfe können zunächst<br />
in Fett angedünstet und dann in<br />
Flüssigkeit gegart werden. Das Fett darf<br />
beim Andünsten nicht bräunen.<br />
• Kochen...<br />
... (Sieden) ist das Garen in viel<br />
Flüssigkeit bei einer Temperatur von<br />
100°C.<br />
Die Lebensmittel sind dabei mit<br />
Flüssigkeit bedeckt.<br />
Nährstoffschonende Verarbeitung und Zubereitung<br />
• Gemüse immer unzerkleinert<br />
waschen und nie im Wasser liegen<br />
lassen<br />
•<br />
• Gemüse kurz, aber gründlich in<br />
kaltem, Wasser waschen<br />
Ausnahme: Lauch<br />
• Optimale Topfgröße auswählen<br />
• Rechtzeitig zurückschalten<br />
- Ankochen auf höchster Stufe<br />
- Fortkochen nach Angabe der<br />
Herdherstellers<br />
• Im geschlossenen Topf garen<br />
• Warmhalten vermeiden<br />
Geschmacksstoffe<br />
Flüssigkeit wird mit verzehrt<br />
je größer <strong>die</strong> Oberfläche ist, desto leichter<br />
werden Vitamine und Mineralstoffe<br />
herausgelöst<br />
Warmes Wasser löst stärker als kaltes<br />
Zu groß: hoher Fett und Flüssigkeitsbedarf<br />
zu klein: Gefahr des Überkochens<br />
Bei geöffnetem Topf<br />
- längere Garzeit, dadurch höhere<br />
Vitamin und Mineralstoffverluste<br />
- außerdem höherer Energieverbrauch<br />
105
106<br />
Gemüse richtig verarbeiten<br />
Blumenkohl Sellerie Karotten Sellerie / Karotten<br />
Gart man <strong>die</strong><br />
Röschen,<br />
entfernt man Blätter<br />
und<br />
Strunk, wäscht den<br />
Blumenkohl und teilt<br />
ihn<br />
in kleine Röschen.<br />
Brokkoli,<br />
Romanesco<br />
Den gewaschenen<br />
Sellerie mit einem<br />
großen Messer<br />
halbieren. Knolle mit<br />
der Schnittfläche auf ein<br />
Brett legen und <strong>die</strong><br />
Schale in Streifen von<br />
oben nach unten<br />
hinunterschneiden.<br />
Die Karotten mit der<br />
Gemüsebürste<br />
reinigen<br />
und mit dem<br />
Sparschäler<br />
schälen.<br />
Kohlrabi Kartoffeln, Rote<br />
Bete<br />
Petersilienwurzel<br />
Bohnen Lauch<br />
Die Bohnen<br />
waschen.<br />
Die Spitze und den<br />
Stielansatz<br />
abschneiden.<br />
Bohnen in<br />
mundgerechte<br />
Stücke schneiden<br />
oder<br />
brechen.<br />
Weißkohl Zwiebel<br />
Wurzelansatz und<br />
dunkelgrüne<br />
Blattspitzen<br />
abschneiden. Äußere<br />
Blattschicht abziehen.<br />
Lauch ab der Mitte<br />
der Länge nach<br />
aufschlitzen und<br />
gründlich waschen.<br />
Frühlingszwiebeln<br />
Sellerie und<br />
Karotten in <strong>die</strong><br />
gewünschte Form<br />
schneiden.<br />
1. Scheiben<br />
2. Streifen<br />
3. Würfel<br />
Lauch in Streifen oder<br />
Ringe schneiden.
Rezept:<br />
1 Zwiebel<br />
500 g Gemüse der Saison<br />
250 g Kartoffeln<br />
Gemüse waschen, putzen und<br />
zerkleinern<br />
40 g Butter<br />
1 Liter heißes Wasser<br />
1 Brühwürfel<br />
Salz, Pfeffer<br />
frische Petersilie<br />
200 g Wienerle<br />
Zubereitung:<br />
1 Liter heißes Wasser<br />
abmessen.<br />
Gemüsesuppe 20 Minuten<br />
kochen. Suppe mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken. Zum<br />
Abschmecken 2 Löffel<br />
Gemüsesuppe kochen<br />
Küchengegenstände:<br />
1 Löffelteller<br />
3 Schalen (Abfall, geputztes und<br />
ungeputztes Gemüse)<br />
1 Sparschäler<br />
1 Gemüsemesser<br />
1 Wiegemesser<br />
1 Schneidebrett<br />
1 Topf<br />
1 Kochlöffel<br />
1 Messbecher<br />
2 Esslöffel<br />
Butter erhitzen. Zwiebel und Gemüse<br />
darin andünsten.<br />
Petersilie waschen und<br />
hacken.<br />
Kartoffeln hinzufügen.<br />
Heißes Wasser unter<br />
Rühren dazugießen.<br />
Brühwürfel<br />
dazugeben,<br />
ankochen,<br />
herunterschalten.<br />
Suppe in einer Terrine<br />
anrichten und mit 1 Esslöffel<br />
Petersilie garnieren.<br />
107
108<br />
Mengenberechung Praxisprogramm "Gemüse - ein buntes Vergnügen"<br />
Gemüsesuppe<br />
4 Personen<br />
Grundrezep<br />
t<br />
8 Personen<br />
12<br />
Personen<br />
16<br />
Personen<br />
Zwiebeln Stück 1 2 3 4<br />
Gemüse der Saison<br />
(geputztes Gemüse)<br />
kg 0,5 1 1,5 2<br />
Kartoffeln kg 0,25 0,5 0,75 1<br />
Butter g 40 80 120 160<br />
heißes Wasser l 1 2 3 4<br />
Instant Gemüsebrühe TL 0,5 1 1,5 2<br />
Petersilie EL 1 2 3 4<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Wienerle kg 0,2 0,4 0,6 0,8<br />
Getränk<br />
Apfelsaft l 0,3 0,6 0,9 1,2<br />
Leitungswasser l 0,7 1,4 2,1 2,8<br />
Gemüsesuppe<br />
20<br />
Personen<br />
24<br />
Personen<br />
28<br />
Personen<br />
32<br />
Personen<br />
Zwiebeln Stück 5 6 7 8<br />
Gemüse der Saison<br />
(geputztes Gemüse)<br />
kg 2,5 3 3,5 4<br />
Kartoffeln kg 1,25 1,5 1,75 2<br />
Butter g 200 240 280 320<br />
heißes Wasser l 5 6 7 8<br />
Instant Gemüsebrühe TL 2,5 3 3,5 4<br />
Petersilie EL 5 6 7 8<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Wienerle kg 1 1,2 1,4 1,6
Getränk<br />
Apfelsaft l 1,5 1,8 2,1 2,4<br />
Leitungswasser l 3,5 4,2 4,9 5,6<br />
Pro Person ca. 250 ml<br />
Apfelschorle<br />
109
Didaktik-Log<br />
110<br />
Praxis<br />
Kompetenzen<br />
Hauptschule WAG<br />
Schüler/-innen<br />
Gemüseeintopf zubereiten<br />
• können Grundnahrungsmittel nach haushälterischen und gesundheitlichen Kriterien<br />
sowie nach Prinzipien der Nachhaltigkeit bewerten und verarbeiten<br />
• verarbeiten regionale Produkte<br />
Realschule MUM<br />
Schüler/-innen<br />
• Können mit Lebensmitteln sachgerecht umgehen<br />
• Können Grundtechniken der Nahrungszubereitung anwenden<br />
• Können Unfallgefahren in der Küche erkennen und berücksichtigen<br />
• Können <strong>die</strong> Qualität ausgewählter Lebensmittel unter den Aspekten<br />
regional/saisonal beurteilen<br />
Material (je Gruppe)<br />
• Lebensmittel<br />
1 Zwiebel, 500g Gemüse der Saison (möglichst 4 verschiedene Sorten),<br />
250g Kartoffeln, Petersilie, 200 g Wienerle<br />
40g Butter, 1 Würfel Gemüsebrühe oder Instant Gemüsebrühe<br />
• Küchengegenstände<br />
3 Schalen (1. Abfall, 2. ungeputztes Gemüse, 3. geputztes Gemüse),<br />
1 Löffelteller, 1 Schneidbrett, 1 Wiegemesser, 1 Sparschäler,<br />
1 Gemüsemesser, 1 Topf, 1 Kochlöffel, 1 Messbecher, 2 Esslöffel<br />
Durchführung<br />
• Besprechung der Aufgabe in der Klasse mit Vorführungen durch <strong>die</strong> Lehrkraft<br />
• Aufgabe in Kleingruppen (4 Personen) durchführen
Workshop E<br />
Einsatz des „Lernzirkels Gemüse“ in den Fächerverbünden der<br />
GS/HS/RS<br />
Roswitha Klepser, Fachoberlehrerin, LEL, Schwäbisch Gmünd<br />
Der Workshop „Einsatz des Lernzirkels Gemüse in den Fächerverbünden der GS/HS/RS<br />
schuf am Beispiel „Gemüse“ einen Überblick darüber, wie Fächerverbünde im neuen<br />
Bildungsplan umgesetzt werden können.<br />
Folgende Themen wurden sowohl durch Inputphasen als auch in kooperativen Formen<br />
des Lernens ( WELL – Methode – wechselseitiges Lehren und Lernen ) bearbeitet:<br />
Schule als lernende Organisation<br />
Der Fächerverbund WAG ein exemplarisches Beispiel für <strong>die</strong> Umsetzung von<br />
Fächerverbünden GS, HS und RS<br />
Das Unterrichtsprinzip „Stationenarbeit“ am Beispiel des Gemüselernzirkels<br />
Alle im Workshop vorliegenden Materialen des Lernzirkels können als PDF – Datei unter<br />
folgender Internetadresse abgerufen werden:<br />
www.ernaehrung-bw.info<br />
und dort unter Unterrichtsmaterialien<br />
111
Workshop F<br />
Qualitätsnormen und Handelsklassen für frisches Obst / Gemüse und<br />
<strong>ihre</strong> Bedeutung für den Verbraucher<br />
Diana Held, Karin Öchslen, Michael Heilmann, Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Der nationale und internationale Handel mit frischem Obst und Gemüse erfordert<br />
allgemein gültige Qualitätsnormen auf gesetzlicher Grundlage. Die Vermarktungsnormen<br />
der Europäischen Gemeinschaft und <strong>die</strong> deutschen Handelsklassen verfolgen das Ziel<br />
einer einheitlichen Auffassung über <strong>die</strong> Qualität verschiedener Erzeugnisse. Es ist <strong>die</strong><br />
Aufgabe des Qualitätskontrolleurs <strong>die</strong> Einhaltung der gesetzlichen Grundlagen bei Obst<br />
und Gemüse auf allen Handelsstufen zu überwachen. Dies ist auch das Tätigkeitsfeld der<br />
Referenten. Ihr Zuständigkeitsbereich liegt im Regierungsbezirk Stuttgart und in Ihrem<br />
Vortrag berichteten sie sehr interessant über <strong>ihre</strong> tägliche Arbeit im Sinne der<br />
Vermarktungsnormen.<br />
Zunächst wurde in einem Rundgespräch zum Thema „Qualität“ das Verbraucherverhalten<br />
bzw. <strong>die</strong> Verbrauchermeinung unter den Kursteilnehmer/innen abgefragt. Auf <strong>die</strong> Frage<br />
hin, wo Gemüse eingekauft wird, wurden folgende Anbieter genannt:<br />
Bauer/Erzeuger<br />
Wochenmarkt<br />
Supermarkt<br />
Discounter<br />
Fachgeschäft/Gemüsehändler<br />
Abokisten<br />
Zur Zufriedenheit über <strong>die</strong> gekauften Produkte wurde im Allgemeinen das Angebot an<br />
Gemüse als sehr zufriedenstellend und gut bewertet. Selbst in Discountern würde täglich<br />
frische Ware angeliefert, jedoch würde den Produkten trotz gutem Aussehen gelegentlich<br />
der Geschmack fehlen. Als äußerst positiv wurde <strong>die</strong> Abokiste bewertet, da es sich immer<br />
um sehr frische Ware handelt. Als Nachteil der Abokiste wurde <strong>die</strong> geringe Abwechslung<br />
(saisonbedingt) bezüglich des Inhalts und der erhöhte Preis genannt. Dieser wird jedoch<br />
aufgrund der hohen Qualität gerne in Kauf genommen..<br />
Als Kriterien, <strong>die</strong> beim Kauf von Gemüse entscheidend sind, wurden folgende Punkte<br />
genannt:<br />
regionales Gemüse<br />
Herkunft<br />
Gemüse vom Wochenmarkt (der Anbieter kann ausgesucht werden)<br />
Optik<br />
Verarbeitung<br />
Frische/Geschmack<br />
Bio-Produkte<br />
Preis (für einen Großteil der Bevölkerung)<br />
Manche <strong>die</strong>ser Kriterien finden sich bei den Handelsklassen bzw. EG-<br />
Vermarktungsnormen wieder. Sinn und Zweck von Vermarktungsnormen ist das<br />
„Fernhalten von minderwertigem Obst und Gemüse vom Markt: KLASSE STATT MASSE.<br />
Dies beinhaltet:<br />
112
Schutz des heimischen Marktes<br />
Schutz des Erzeugers<br />
Schutz vor unlauterem Wettbewerb<br />
Handelbarkeit durch klar definierte Kriterien<br />
Regulierung von Überproduktion<br />
Preisvergleich für Händler und Verbraucher<br />
Versorgung des Verbrauchers mit hochwertigen Erzeugnissen<br />
Vermarktungsnormen bestehen für <strong>die</strong> EU-weit wirtschaftlich wichtigsten Erzeugnisse<br />
(siehe Anhang). Für einige Erzeugnisse, <strong>die</strong> nicht den EG-Normen unterliegen, existieren<br />
nationale (deutsche) Handelsklassen. Diese sollen jedoch zum 01.01.2007 abgeschafft<br />
werden. Sie gelten nicht für den Direktverkauf vom Erzeuger ab Hof an den<br />
Endverbraucher.<br />
Die Vermarktungsnormen setzen Richtlinien fest, unter denen Obst und Gemüse im<br />
Handel angeboten werden darf. Diese Richtlinien beinhalten<br />
I Begriffsbestimmungen<br />
Welches Erzeugnis ist botanisch genau gemeint<br />
z.B. Knoblauch der Gattung Allium sativum L.<br />
Für welches Erzeugnis ist <strong>die</strong> entsprechende Norm anzuwenden<br />
z.B. gilt sie nicht für grünen und zur industriellen Verarbeitung bestimmten Knoblauch<br />
II Güteeigenschaften<br />
A Mindesteigenschaften<br />
ganz<br />
gesund (kein Schimmelbefall)<br />
sauber (auch keine Erde)<br />
reif (im Sinne von genügend entwickelt, also nicht geschmacklich)<br />
frisch<br />
praktisch frei von Schädlingen und von Schäden durch Schädlinge<br />
praktisch frei von fremden Geruch oder Geschmack (verursacht durch Lagerfehler<br />
z.B. Lagerung neben Waschmitteln)<br />
B Klasseneinteilung<br />
Es wird genau definiert, wie das Erzeugnis beschaffen sein muss, um der Klasse<br />
Extra<br />
I<br />
II<br />
zu entsprechen.<br />
Klasse EXTRA (nicht bei allen Erzeugnissen vorhanden)<br />
höchste Qualität<br />
frei von allen Fehlern<br />
besonders charakteristische Ausprägung der Art- und Sortenmerkmale<br />
Klasse I<br />
gute Qualität, sorgfältig ausgesucht<br />
normales Erscheinungsbild <strong>ihre</strong>r Art und Sorte<br />
leichte Fehler zulässig<br />
keine Beeinträchtigung von Aussehen und Haltbarkeit<br />
113
Klasse II<br />
Erzeugnisse entsprechen Mindesteigenschaften<br />
können keiner höheren Klasse zugeordnet werden<br />
Fehler zulässig<br />
keine wesentliche Beeinträchtigung von Aussehen und Haltbarkeit<br />
zum Verzehr geeignet<br />
III Größensortierung<br />
Mindest- oder Maximalgrößen bzw. Mindest- oder Höchstgewichte<br />
Sortierspannen nach Größen- oder Gewichtsskalen<br />
Differenz zwischen kleinstem und größtem Stück<br />
IV Toleranzen<br />
A Gütetoleranzen<br />
B Größentoleranzen<br />
Gemüse (bzw. Obst) ist ein Naturprodukt. Es können Veränderungen zwischen Ernte und<br />
Vermarktung auftreten. Diese werden berücksichtigt. Die Gütetoleranz regelt, dass in der<br />
Klasse EXTRA 5% der Früchte bzw. des Gemüses (gemessen in Anzahl oder Gewicht)<br />
nicht den Eigenschaften der jeweiligen Klasse entsprechen müssen, jedoch der Klasse I<br />
genügen. Um der Klasse I zugeordnet zu werden, dürfen max. 10% des<br />
Vermarktungsgutes <strong>die</strong> Eigenschaften der Klasse II erfüllen. Die Größentoleranz schreibt<br />
vor, welcher prozentuale Anteil der Ware nicht den Mindestgrößen der jeweiligen Klasse<br />
entsprechen muss.<br />
V Aufmachung<br />
A Gleichmäßigkeit<br />
hinsichtlich Ursprung, Güte, Sorte und Größe<br />
B Verpackung<br />
soll angemessenen Schutz bieten<br />
soll Transportschäden vermeiden<br />
soll innere und äußere Veränderungen der Ware verhindern<br />
soll sauber, neu und frei von Fremdstoffen sein<br />
VI Kennzeichnung<br />
A Identifizierung des Abpackers bzw. des Absenders<br />
B Art des Erzeugnisses, wenn von außen nicht sichtbar, ggf. Sorte<br />
C Ursprung<br />
D Handelsmerkmale<br />
Klasse<br />
Größe<br />
ggf. Stückzahl<br />
114
Für <strong>die</strong> Überwachung und Einhaltung der Normen sind in <strong>Baden</strong>-Württemberg <strong>die</strong><br />
Regierungspräsi<strong>die</strong>n zuständig. Sie führen Kontrollen im Handel (Großhandel und<br />
Einzelhandel) durch, aber auch Exportkontrollen von deutschen Erzeugnissen in<br />
Drittländer. Als weitere Aufgabe der Kontrollinstanz steht <strong>die</strong> Weitergabe von fachlichen<br />
Informationen an Händler, Verkäufer und Verbraucher.<br />
Im Anschluss an <strong>die</strong> Theorie durften <strong>die</strong> Kursteilnehmer das Gelernte auch in <strong>die</strong> Praxis<br />
umsetzen. Dazu wurden mehrere Gemüsesorten, unterschiedlicher Qualität, präsentiert.<br />
Die Aufgabe bestand nun, in <strong>die</strong> Rolle eines Kontrolleurs zu schlüpfen und eine Einteilung<br />
des Gemüses in <strong>die</strong> unterschiedlichen Klassen vorzunehmen. Sollte <strong>die</strong> Einteilung in eine<br />
Klasse nach den angegebenen Kriterien nicht möglich gewesen sein, erfolgte der<br />
Ausschluss des Gemüses. Im Allgemeinen konnte festgestellt werden, das <strong>die</strong> Einteilung<br />
in eine Klasse nicht immer einfach war und teilweise unterschiedliche Meinungen zu ein<br />
und dem selben Produkt auftraten. Bei offensichtlichen Mängeln wie z.B. Schimmel oder<br />
auch dreckiger Ware müsste <strong>die</strong> Ware vom Verkauf ausgeschlossen werden. Als „dreckig“<br />
gilt auch eine Verschmutzung mit Erde. Ebenso müsste der Ausschluss bei einem Bund<br />
<strong>Möhre</strong>n erfolgen, da eine <strong>Möhre</strong> durchgebrochen war und hier <strong>die</strong> Mindesteigenschaft<br />
„ganz“ nicht erfüllt wurde. Ein Staudensellerie ohne ausreichende Kennzeichnung auf der<br />
Verpackung dürfte auch nicht im Handel angeboten werden. Wesentlich schwieriger und<br />
nicht immer eindeutig gestaltete sich <strong>die</strong> Einteilung in Klasse I und II. Die höchste Klasse<br />
EXTRA wurde nie vergeben.<br />
Im letzten Teil des Kurses erfolgte eine Zusammenfassung des Nachmittags in Form eines<br />
Quiz.<br />
115
Folie 3: Welche Mindesteigenschaft wurde hier nicht eingehalten? „ gesund“ , da eine<br />
Tomate schimmlig ist!<br />
Folie 4: Gegen welche Mindesteigenschaft wurde verstoßen? „sauber“<br />
Folie 6: Hier sind deutlich braune Flecken zu erkennen! Folge: entspricht keiner Klasse,<br />
daher Ausschluss!<br />
116<br />
1 2<br />
3 4<br />
5 6
7 8<br />
9 10<br />
11 12<br />
Folie 8: So wird Chicoree häufig im LEH angeboten. Ist <strong>die</strong> Kennzeichnung korrekt? Es<br />
fehlt <strong>die</strong> Angabe des Absenders/Abpackers<br />
Folie 9: Wie beurteilen Sie <strong>die</strong>sen Eissalat? Entspricht er der Norm? Wenn ja, welcher<br />
Klasse? Er entspricht der Klasse 1.<br />
Folie 10: Gibt es für <strong>die</strong>ses Erzeugnis eine EG-Vermarktungsnorm? Ja<br />
Folie 12: Ist <strong>die</strong>se Art der Aufmachung bei Bohnen zulässig? Ja<br />
117
Folie 14: Welche Mindesteigenschaft wird hier sicherlich nicht eingehalten? „ganz“<br />
Folie 15: Welcher Klasse entspricht Ihrer Meinung nach <strong>die</strong>ser Knoblauch? Klasse1<br />
Folie 18: Sind <strong>die</strong>se Auberginen als „frisch“ zu bezeichnen? Ja, erkenntlich am Glanz<br />
118<br />
13 14<br />
15 16<br />
17 18
19 20<br />
21 22<br />
23 24<br />
Folie 21: Wie beurteilen Sie <strong>die</strong>sen Paprika? Welcher Klasse würden Sie ihn zuordnen?<br />
Klasse II<br />
119
Folie 25: Ein Beispiel, wie Zwiebeln aussehen sollten! Welche Klasse würden Sie dem<br />
Erzeugnis zuteilen? Klasse I, trotz der aufgeplatzten Schale<br />
Folie 26: Diese Zwiebeln entsprechen sicherlich nicht mehr der Norm und müssten<br />
ausgeschlossen werden. Welche Mindesteigenschaft wird nicht eingehalten? „frisch“<br />
120<br />
25 26
121
Workshop G<br />
PowerKauer auf Gemüsejagd: Ein Jahreszeitenspiel rund um Obst und<br />
Gemüse Klasse 2-6<br />
Elvira Schwörer, Verbraucherzentrale BW<br />
Immer weniger Produkte der Umgebung kommen in<br />
Deutschland auf den Tisch. Dabei könnten wir ca. 80% der<br />
Lebensmittel aus Deutschland erhalten. Nur 20% müssten wir<br />
importieren, da sie aus klimatischen Gründen hier nicht<br />
wachsen können. Die gesellschaftlichen Folgen der langen, oft<br />
unsinnigen Transporte, sind Umweltverschmutzung,<br />
Lärmbelästigung, volle Straßen und Straßenschäden. Um<br />
<strong>die</strong>ser Problematik zu begegnen und regionale Produkte zu<br />
unterstützen, ist das vom BMELV unterstützte Projekt „Nähe<br />
schafft Vertrauen“ ins Leben gerufen worden. Die<br />
Verbraucherzentrale <strong>Baden</strong>-Württemberg ist das Projekt mit<br />
dem Ansatz „Kinder“ angegangen. Herausgekommen ist ein<br />
Spiel, in dem Kinder ab 8 Jahren Wissen über Saison und<br />
Herkunft von Obst und Gemüse erlangen. Sie lernen<br />
spielerisch, welche Obst und Gemüsearten in Deutschland<br />
wachsen. Durch einen Saisonkalender erkennen sie, dass<br />
regional erzeugte Obst- und Gemüsearten nur zu bestimmten<br />
Jahreszeiten erhältlich sind. Anhand einer Weltkarte lernen sie, welche Transportwege<br />
einige Importfrüchte zurücklegen. Die Schüler unterscheiden dabei zwischen exotischen<br />
Früchten, <strong>die</strong> hier nicht wachsen, und Obst und Gemüse, das zwar auch in Deutschland<br />
wächst, aber zusätzlich importiert wird. Außerdem erkennen <strong>die</strong> Kinder, welche Vorteile<br />
regionale Produkte mit sich bringen: Erhalt der Landwirtschaft und evtl. Kontakt zum<br />
Erzeuger, sowie frischere, reifere und aromatischere Früchte.<br />
Spielablauf: Der Spielleiter liest zur Einführung <strong>die</strong> Geschichte der PowerKauer vor. Das<br />
sind vier Kinder, <strong>die</strong> immer nach dem Fußball zusammen kochen. Nachdem sie am<br />
Marktstand Äpfel aus Deutschland und Chile gesehen haben, machen sich <strong>die</strong> vier<br />
Gedanken zum Import von Obst und Gemüse.<br />
Es handelt sich um ein Würfelspiel, das auf einer Spielmatte gespielt wird. Spielen können<br />
2-3 Mannschaften mit jeweils 3-5 Kindern, d.h. eine halbe Klasse. Die Mannschaften<br />
sollen aber nicht gegeneinander spielen, sondern gemeinsam gegen ein Schiff antreten,<br />
das Obst und Gemüse aus fernen Ländern nach Deutschland importieren will. Der<br />
Felderverlauf führt <strong>die</strong> Spielfiguren durch <strong>die</strong> vier Jahreszeiten. Eine parallele Runde führt<br />
das Schiff über das Spielfeld. Als Spielfelder gibt es Ereignis-, Aktions- und<br />
Weltkartenfelder. Auf den Ereignisfeldern werden der Jahreszeit entsprechende<br />
Wissensfragen gestellt. Wird <strong>die</strong> Frage richtig beantwortet, so darf <strong>die</strong> Mannschaft ein<br />
Stück Obst oder Gemüse einsammeln. Gelangt <strong>die</strong> Spielfigur auf ein Aktionsfeld, werden<br />
Bewegungs-, Rate- und Malaktionen durchgeführt. Als Belohnung darf <strong>die</strong> Spielfigur um<br />
<strong>die</strong> auf der Karte angegebene Anzahl an Feldern vorrücken. Auf einem Weltkartenfeld<br />
beantworten <strong>die</strong> Kinder Fragen zu importierten Lebensmitteln. Dabei darf <strong>die</strong> beiliegende<br />
Weltkarte zu Hilfe genommen werden. Ist <strong>die</strong> Weltkartenfrage beantwortet, wird der<br />
Gegenspieler, das Schiff mit einem Obstkärtchen beladen und darf zwei Felder weiter<br />
ziehen. Als Trost bekommt <strong>die</strong> Mannschaft eine Jokerkarte, <strong>die</strong> der Mannschaft Vorteile<br />
bringt. Wenn eine Mannschaft oder das Schiff das Ziel erreicht, ist das Spiel zu Ende.<br />
122
Anschließend erfolgt <strong>die</strong> Schlusswertung: Pro eingesammeltem Stück Obst oder Gemüse<br />
darf jede Mannschaft noch ein Feld vorrücken, das Schiff entsprechend für jedes<br />
gesammelte Obstkärtchen. Gewonnen haben alle Mannschaften, <strong>die</strong> dadurch das Schiff<br />
überholen. Nach dem Spiel bekommen <strong>die</strong> Kinder vier Jahreszeitenrezepte, <strong>die</strong> sie, z.B.<br />
mit dem gesammelten Obst und Gemüse, nachkochen können.<br />
Schulen und Kindertagesstätten können das Spiel z.B. bei der Verbraucherzentrale<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg e.V., z.B. in Stuttgart, Paulinenstraße 47, aber auch bei den<br />
Verbraucherzentralen in Mannheim oder Karlsruhe, unentgeltlich ausleihen -<br />
Voraussetzung ist <strong>die</strong> Teilnahme an einer Spielleiterschulung.<br />
123
Workshop H<br />
Ernährungsportal<br />
Claudia Weiß, Verbraucherzentrale BW<br />
Das Ernährungsportal <strong>Baden</strong>-Württemberg ist ein gemeinsames Projekt des Ministeriums<br />
für Ernährung und Ländlichen Raum <strong>Baden</strong>-Württemberg (MLR) und der<br />
Verbraucherzentrale <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V. für interessierte Verbraucher/innen,<br />
Ernährungsfachkräfte, Lehrer/innen. Es bündelt Informationen verschiedener Websites<br />
und bietet wissenschaftlich abgesicherte Beiträge – ausschließlich von staatlichen und<br />
staatlich geförderten Institutionen. Der Internetauftritt ist werbefrei und barrierefrei.<br />
Ernährungsportal enthält Links zu weiteren Angeboten, um weiterführende Recherchen zu<br />
ermöglichen.<br />
Im Ernährungsportal <strong>Baden</strong>-Württemberg findet man Informationen rund um Lebensmittel,<br />
Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz.<br />
Startseite des Ernährungsportals:<br />
www.ernährungsportal-bw.de alternativ: www.ernaehrungsportal-bw.de<br />
HOME<br />
THEMEN<br />
AKTIVITÄTEN<br />
BILDUNGSSERVICE<br />
SERVICE<br />
FORUM GEMÜSE<br />
ÜBER UNS<br />
Der ESSPLORER ist <strong>die</strong> Seite für Jugendliche mit Infos zu Fitness, Gesundheit, Gewicht<br />
und Figur (<strong>hat</strong> auch eine eigene Webseite unter: www.essplorer.de.<br />
HOME<br />
Hier findet man aktuelle Themen (=STARTSEITE)<br />
THEMEN<br />
Unter ERNÄHRUNG UND ERZIEHUNG erhält man Empfehlungen für Kinder und Sportler<br />
sowie Tipps zum Abnehmen.<br />
Im Bereich VERBRAUCHERSCHUTZ erfährt man, welche Themen in der<br />
Lebensmittelüberwachung aktuell sind.<br />
Das Lexikon ERNÄHRUNG VON A BIS Z erläutert fachliche Begriffe wie „prebiotisch“<br />
oder „Functional Food“.<br />
Unter LEBENSMITTEL kann man Wissenswertes zur Warenkunde sowie zur Erzeugung<br />
und Verarbeitung nachlesen<br />
AKTIVITÄTEN<br />
Des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR)<br />
Der Verbraucherzentrale<br />
124
BILDUNGSSERVICE<br />
Kleinkindgruppen<br />
Kindertagesstätten<br />
Schulen<br />
hier finden Erzieher/innen und Lehrer/innen Informationen und Materialien für <strong>die</strong> Arbeit<br />
mit Kindern und Jugendlichen. Ebenso informiert es über Fortbildungsangebote und bietet<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, Materialien online zu bestellten.<br />
SERVICE<br />
BMI-Rechner<br />
hier kann man eigenen BMI berechnen. In dem Workshop wurde kurz erklärt wie man<br />
es berechnet und zum Schluss wurde ein Quiz veranstaltet. Dazu mussten 8 Fragen<br />
richtig beantwortet werden. Die ersten beide Gewinner/innen bekamen als Preis je eine<br />
Broschüre von der Verbraucherzentrale.<br />
Veranstaltungen<br />
Adressen<br />
Infomaterial<br />
Newsletter<br />
Interessante Links<br />
hier <strong>hat</strong> man Überblick über Institutionen und Veranstaltungen zu Ernährungsthemen in<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg, außerdem bietet es Möglichkeiten Informationsmaterialien online zu<br />
bestellen, Möglichkeit einen Newsletter zu abonnieren und eine Sammlung<br />
weiterführender Links.<br />
FORUM GEMÜSE<br />
hier kann man über Themen rund ums Gemüse diskutieren oder selber Fragen stellen,<br />
<strong>die</strong> dann von Ernährungsfachkräften beantwortet wird.<br />
Zum Forum Gemüse muss man sich mit einem Namen und einer Email-Adresse<br />
anmelden. An <strong>die</strong>se Adresse bekommt man einen Link geschickt, der den Benutzer<br />
aktiviert.<br />
ÜBER UNS<br />
hier findet man häufig gestellten Fragen (FAQs) rund um das Ernährungsportal, d.h. es<br />
werden dafür Hilfestellungen gegeben.<br />
<strong>die</strong> Herkunft der Inhalte eines Beitrag ist an folgenden Merkmalen erkennbar:<br />
Links neben dem Titel des Artikels steht das Logo der Institution<br />
Am Ende des Beitrags ist <strong>die</strong> Quelle angegeben<br />
In Übersichtslisten kennzeichnen farbige Quadrate <strong>die</strong> Herkunft der Dokumente oder<br />
Themenbereiche: gelb für das Ministerium, rot für <strong>die</strong> Verbraucherzentrale und grau für<br />
Themenbereiche mit Beiträgen verschiedener Institutionen.<br />
Beiträge ohne Logo oder Quellenangabe wurden von den beteiligten Institutionen<br />
gemeinsam erstellt.<br />
Anhand vom Fallbeispiel „Obst und Gemüse, Schwerpunkt regionales Angebot“, <strong>die</strong> für<br />
Schüler der Klassen 4 bis 6 empfehlenswert ist, wurde im Workshop erläutert, wie an <strong>die</strong><br />
Unterrichtsmaterialien kommt:<br />
125
OBST UND GEMÜSE, SCHWERPUNKT REGIONALES SAISONALES ANGEBOT<br />
I. Hintergrundinformationen:<br />
Obst und Gemüse – so nah wie möglich und so weit wie nötig<br />
zu finden unter: Themen > Lebensmittel > Warenkunde der Lebensmittelgruppen ><br />
Obst und Gemüse<br />
Gemüse – gesund trotz Belastungen / Belastung von Äpfeln und Birnen<br />
zu finden unter: Themen > Lebensmittel > Warenkunde der Lebensmittelgruppen ><br />
Obst und Gemüse oder<br />
zu finden unter: Themen > Verbraucherschutz > Aktuelle Meldungen<br />
Warenkunde: Kohlgemüse, Schnittsalate, Tiefkühlgemüse, Zwiebelgemüse<br />
zu finden unter: Themen > Lebensmittel > Warenkunde der Lebensmittelgruppen ><br />
Obst und Gemüse<br />
viele weitere Infos zu Gemüse und Obst<br />
zu finden unter: Themen > Lebensmittel > Warenkunde der Lebensmittelgruppen ><br />
Obst und Gemüse, dann Link zum Info<strong>die</strong>nst der Landwirtschaftsverwaltung<br />
Fünf am Tag<br />
zu finden unter: Themen > Ernährung > Allgemein<br />
II. Unterrichtsmaterialien<br />
Lernzirkel Gemüse : viele Unterrichtsmaterialien für Klassen ¾ und 5/6<br />
zu finden unter: Bildungsservice > Schulen > Materialien > Grundschule<br />
Vielfalt von Gemüse und Obst (Grundschule; Klasse 4 bis 6)<br />
zu finden unter: Bildungsservice > Schulen > Materialien > Grundschule<br />
III. Aktionen<br />
5 am Tag für Kids: 3 Aktionen in Schulen<br />
zu finden unter: Home > Bildungsservice > Schulen > Fortbildungen und Aktivitäten ><br />
Grundschule<br />
PowerKauer auf Gemüsejagd, SPS-Orchester<br />
zu finden unter: Bildungsservice > Schulen > Fortbildungen und Aktivitäten ><br />
Grundschule<br />
Veranstaltungskalender der Landwirtschaftsverwaltung: z.B. Erlebnispfad Gemüse,<br />
Querbeet durch den Gemüsegarten<br />
zu finden unter: Bildungsservice > Schulen > Fortbildungen und Aktivitäten ><br />
Grundschule > Landesinitiative Blickpunkt Ernährung – Gemüse oder<br />
Service > Veranstaltungen<br />
126
IV. Sonstiges<br />
Essplorer-Artikel: „Kennst du das?“, „Reife Früchtchen“, verschiedene Gemüse-Infos unter<br />
FAQs (häufig gestellten Fragen)<br />
zu finden unter: Essplorer > Lebensmittel-Infos oder<br />
Essplorer > FAQs<br />
Saisonkalender<br />
zu finden unter: Bildungsservice > Schulen > Materialien > weiterführende Schulen,<br />
dort bei der UE „Vielfalt von Obst und Gemüse<br />
127
Workshop I<br />
Kinder und Gemüse, geht das?<br />
Jürgen Mädger<br />
m@dger-gastronomie, Vorsitzender Viabono Trägerverein<br />
u. AK-Umwelt DEHOGA, Projektleitung Europa-Miniköche<br />
Das Projekt: Ziele und Ideen<br />
„Gesundheit durch richtige Ernährung<br />
in einer intakten Umwelt“ – so lautet<br />
das Motto des Miniköche–Projektes<br />
Angesprochen sind alle Kinder im Alter zwischen 10 und 12 Jahren, <strong>die</strong> nicht nur lernen<br />
wollen, wie man leckere Spätzle zubereitet, sondern auch einen bewussten Umgang mit<br />
Umwelt und Ernährung ganz praktisch erlernen sollen. Unter der fachkundigen Anleitung<br />
von Ernährungsberatern, Chefköchen und Servicekräften werden <strong>die</strong> Kinder<br />
gleichermaßen in <strong>die</strong> Theorie wie in <strong>die</strong> Praxis eingeführt. Gleichzeitig sollen <strong>die</strong> Kinder<br />
damit für <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser Philosophie verpflichteten gastronomischen Berufe interessiert und<br />
auch alle Eltern und Bekannte für eine gesunde Ernährung sensibilisiert werden. Bei den<br />
regelmäßigen Gruppentreffen steht auch <strong>die</strong> Bedeutung regionaler Produkte sowie wie der<br />
Umweltschutz im Schwerpunkt.<br />
Jede Regionalgruppe soll von einem regionalen Schirmherren aus Politik oder Wirtschaft<br />
vor Ort unterstützt werden. Die Bildung einer solchen Regionalgruppe von jeweils bis zu<br />
30 Kindern erfolgt über eine Ausschreibung in der Presse. Für <strong>die</strong> Organisation einer<br />
Europa-Miniköche-Regionalgruppe gibt es zwei Möglichkeiten: 5-10 gastronomische<br />
Betriebe gestalten jeweils 2 oder 4 Monatstreffen, oder aber ein Betrieb erklärt sich bereit,<br />
<strong>die</strong> volle Gestaltung sämtlicher Monatstreffen zu übernehmen.<br />
128
1. Kochen, Servieren und Lernen<br />
Die Organisation einer Europa-Miniköche-Regionalgruppe umfaßt insges. 20<br />
Monatstreffen. Teilnehmen können bis zu 10 gastronomische Betriebe, unter denen <strong>die</strong><br />
Treffen aufgeteilt werden. Aufgeteilt in eine Service- und eine Restaurantgruppe werden<br />
den Kindern einmal monatlich <strong>die</strong> wichtigsten Grundlagen des gastronomischen<br />
Handwerks nahegebracht. Ausgestattet wie wahre Meisterköche werden regionale oder<br />
überregionale Spezialitäten zubereitet, serviert und am Ende natürlich auch verspeist. Auf<br />
den einmal jährlich stattfindenden Elterntreffen gibt es dann <strong>die</strong> Gelegenheit, das Erlernte<br />
unter Beweis zu stellen. Dazu verschiedene Aktionstreffen mit unterschiedlichen<br />
thematischen Schwerpunkten: Ob Besuch eines Biobetriebes oder eigene<br />
Apfelsaftproduktion – immer ist es Ziel, <strong>die</strong> Kinder für einen bewussten Umgang mit der<br />
Natur, in der sie leben, und <strong>ihre</strong>n Produkten zu sensibilisieren.<br />
2. Andere Kulturen<br />
Weiterer wichtiger Aspekt des Miniköche – Projektes ist der Länder übergreifende<br />
kulturelle Austausch. Pro Jahr soll neben überregionalen Treffen mit Miniköche-<br />
Regionalgruppen anderer Städte mindestens ein Auslandsaufenthalt stattfinden, der den<br />
Kindern wichtige Einblicke in Traditionen des anderen Landes ermöglicht. Heute gibt es<br />
bereits Gruppen in Finnland und der Schweiz.<br />
3. Abschlussfest<br />
Alle Miniköche sowie Eltern, Sponsoren und Gastronome finden sich nach Ablauf der zwei<br />
Jahre zu einem großem Abschlussfest zusammen, für das <strong>die</strong> Kinder ein gemeinsam<br />
gekochtes und serviertes 5-Gänge-Menü präsentieren. Das Abschlussfest der<br />
Projektgruppen 2002-2004 findet Ende August 2004 auf der malerischen Insel Mainau am<br />
Bodensee statt.<br />
4. IHK – Prüfung<br />
Am Ende des zweijährigen Projektes werden <strong>die</strong> Kinder einer IHK - Prüfung unterzogen,<br />
auf der Grundlage des bei den Monatstreffen erarbeiteten Materials. Die IHK stellt dann<br />
allen Kindern ein Zertifikat über <strong>die</strong> erfolgreiche Teilname an einem zweijährigen<br />
Berufsvorbereitungsseminar aus.<br />
Nähere Informationen unter<br />
http://www.minikoeche.de<br />
129
Workshop K<br />
Gurke und Tomate im Winter?<br />
Christina Pittelkow-Abele, Landeshauptstadt Stuttgart, Gesundheitsamt<br />
Stu<strong>die</strong>n der ZMP Marktforschung ergaben folgendes:<br />
Der durchschnittliche Gemüseverzehr pro Kopf ist in Deutschland (90,3 kg) deutlich<br />
geringer als in vielen anderen europäischen Ländern, wie z.B. Italien (202,5) oder Portugal<br />
(179,1), wobei man feststellen kann, dass ältere Menschen und Frauen tendenziell etwas<br />
häufiger Obst, Gemüse und Saft verzehren.<br />
Es zeigte sich auch, dass der Obstverzehr in den letzten Jahren gestiegen ist, wohingegen<br />
beim Gemüse keine Veränderung sichtbar war.<br />
Gemüse wird überwiegend zu den Hauptmahlzeiten, selten jedoch als Zwischenmahlzeit<br />
zu sich genommen (zu Gunsten von süßen Snacks und Fast Food). Dies wird als ein<br />
Angriffspunkt zur Verbesserung des Gemüseverzehrs gesehen.<br />
Was jedoch bemerkenswert ist, ist ein Trend zu wachsendem Gesundheitsbewusstsein<br />
beim Einkauf.<br />
Allianz LV-AG<br />
Vorstellung der Prinzipien der Allianz LV-AG, als Beispiel für eine ökologische Großküche<br />
:<br />
Wichtige Kriterien:<br />
saisonales Obst und Gemüse:<br />
Beispiel März:<br />
Hochsaison Hauptsaison Nebensaison<br />
130<br />
Blattspinat, Champignons,<br />
Kartoffeln, Knollensellerie,<br />
Radicchiosalat, Rhabarber,<br />
Rote Bete, Rotkohl,<br />
Weißkohl<br />
Vorschläge für ein Saisonales Salatbuffet:<br />
Birnen, Chicorée,<br />
Chinakohl, Eisbergsalat,<br />
Endiviensalat, Feldsalat,<br />
Grünkohl, Kohlrabi, Lauch,<br />
Meerrettich, <strong>Möhre</strong>n,<br />
Rettich, Rosenkohl,<br />
Schwarzwurzeln, Wirsing,<br />
Zucchini, Zwiebeln<br />
Im Sommer Im Winter<br />
Gurken Tomaten Portulak Feldsalat<br />
Rettiche Kohlrabi Chicorée Rote Bete<br />
Ruccola Kresse Weißkraut Rotkraut<br />
Bohnen Zucchini Karotten Chinakohl<br />
Junger Spinat Kopfsalat Endivie Radicchio<br />
Eissalat Eichblatt Wurzelsellerie<br />
Batavia Staudensellerie
Gesundheit:<br />
Vitaminschonende kurze Garzeiten<br />
Tägliches Salatbufett<br />
Viel Gemüse<br />
Kurze Warmhaltezeiten<br />
ökologische Komponenten<br />
ortsnah/regional – kurze Transportwege<br />
kontrolliert biologische Waren (Demeter, Bioland)<br />
Müllvermeidung durch Mehrweggebinde<br />
Strommaximierungsanlage<br />
Reduzierung von Reinigungsmittelverbrauch<br />
Hier eine Stu<strong>die</strong> der Akademie Bad Boll nach der Umstellung von internationalen<br />
Produkten auf regionale Produkte:<br />
131
Ergebnis: Enorme Reduzierung der Umweltbelastung durch kürzere Transportwege.<br />
Was man bei einer Hauptmahlzeit beachten sollte:<br />
Um sich ausgewogen zu ernähren, sollte man ein paar Regeln bei der Zusammenstellung<br />
der Mahlzeit beachten.<br />
Dabei sollte man sich von dem Denken wegbewegen, dass das Fleisch den Hauptteil der<br />
Mahlzeit ausmacht.<br />
Besser ist es, seinen Teller in „Teile“ aufzuteilen. Für eine Hauptmahlzeit wären das 3<br />
größere Teile für <strong>die</strong> Hauptkomponenten, und hinzu kommen 2 kleinere Teile für den Salat<br />
als Vorspeise und das süße Dessert.<br />
Das wird in der Grafik unten dargestellt. Hierbei wird auch ersichtlich, dass <strong>die</strong> 2<br />
Hauptteile (Gemüse- und Stärkebeilage) immer vorhanden sein sollten, <strong>die</strong> 3.<br />
Komponente jedoch abwechselnd aus mehreren Lebensmittelgruppen gewählt werden<br />
kann und sollte.<br />
Man kann auch erkennen, dass dabei dem Fisch <strong>die</strong> größte Bedeutung zukommt, gefolgt<br />
von Fleisch, aber auch Gemüse und Getreide (<strong>die</strong> ja in der „Beilage“ schon vorkommen.)<br />
Das bedeutet, dass es durchaus sinnvoll ist, vegetarische Gerichte (wie z. B. Getreide-<br />
oder Gemüsebratlinge) in <strong>die</strong> Wochenplanung einzubeziehen.<br />
132
Und so könnte ein Wochenplan aussehen:<br />
Das ist ein Ausschnitt aus dem Speiseplan der Allianz und könnte als Anregung für eine<br />
vollwertige Mahlzeit (nicht nur in einer Großküche) <strong>die</strong>nen.<br />
Tag Hauptspeise<br />
Nachtisch<br />
Mo Brokkoli-Kartoffel-Auflauf<br />
Käsekruste<br />
mit Schokoladenpudding<br />
Di Hähnchen-Gemüse-Pfanne mit Saftgelee mit frischen<br />
Risotto<br />
Früchten<br />
Mi Spaghetti mit Tomatensauce,<br />
gemischter Salat der Saison<br />
Quarkspeise mit Bananen<br />
Do Linseneintopf mit Vollkornbrötchen Griesflammerie<br />
Himbeersaft<br />
mit<br />
Fr Fischstäbchen, Kartoffelpüree, Obstsalat<br />
Rohkost-Sticks mit Joghurtdip (Früchte der Saison)<br />
133
Workshop L<br />
Qualitätsfaktoren bei der Herstellung von Gemüsesaft<br />
Dipl.-LM-Ing. Martin Hannak, A. Dohrn & A. Timm GmbH & Co. KG, Diedersdorf<br />
Um <strong>die</strong> Qualität eines Gemüsesaftes beurteilen zu können, muss man den<br />
Herstellungsprozess von Gemüsesaft kennen. In <strong>die</strong>sem Seminar wurde <strong>die</strong>s am Beispiel<br />
von Karottensaft aufgezeigt.<br />
Als Einstieg in <strong>die</strong>ses Thema <strong>hat</strong> Herr Hannak einen Karottensaft mit einem<br />
Haushaltsentsafter hergestellt. Verwendet wurden 5-6 große Karotten, <strong>die</strong> gewaschen,<br />
aber nicht geschält waren. Durch den Zerkleinerungsprozess wird Luft in das Produkt<br />
gebracht, daher ist der Karottensaft etwas aufgeschäumt. Der Saft <strong>hat</strong> nun einen pH-Wert<br />
von etwa 6 und ist in <strong>die</strong>ser Form den schwach-sauren bis neutralen Lebensmitteln<br />
zuzuordnen. Das bedeutet, dass er leicht verderblich, und hygienisch so zu betrachten ist,<br />
wie Milch. D.h. das nun vorliegende Produkt ist sehr empfindlich gegenüber Oxidation und<br />
mikrobiologischen Befall.<br />
Dabei unterscheidet man drei Kategorien:<br />
1) Vor der Warenannahme<br />
Die Lieferverträge werden so gestaltet, das nur Rohware verarbeitet wird, <strong>die</strong> nach den<br />
Vorschriften für den integrierten Anbau erzeugt werden.<br />
Die ankommenden <strong>Möhre</strong>n werden vor Entladung zuerst auf wertgebende und<br />
wertmindernde Parameter (z.B. Brix, Nitrat- und Nitritgehalt, Erdanteil usw. ) untersucht,<br />
Gegebenenfalls wird <strong>die</strong> Annahme verweigert.<br />
2) Von der Warenannahme bis zur Abfüllung<br />
Während der Entladung wird <strong>die</strong> gesamte Anlieferung von qualifiziertem Personal<br />
überwacht und nicht geeignete <strong>Möhre</strong>n aussortiert.<br />
Bevor <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong>n gewaschen werden, passieren sie den Erdabscheider. Anschließend<br />
werden sie geschält. Nun werden <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong>n zerkleinert wobei erhebliche Mengen an<br />
Luftsauerstoff eingebracht wird. Dabei entsteht <strong>die</strong> so genannte Maische. Diese wird im<br />
nächsten Schritt vorgewärmt, um den Sauerstoff, der beim Zerkleinerungsprozess in <strong>die</strong><br />
Maische gelangt ist im Entgaser zu entfernen. Jetzt wird <strong>die</strong> Maische erhitzt, um Enzyme<br />
zu inaktivieren (Blanchieren). Zudem werden bereits Keime abgetötet. Im nächsten Schritt,<br />
dem Entsaften, wird der Saft vom Trester getrennt. Das Entsaften kann entweder durch<br />
Pressen oder durch Zentrifugieren geschehen. Der Saft wird gekühlt und der Trester für<br />
Tierfutter weiter verwendet.<br />
3) Abfüllung<br />
Während der <strong>Möhre</strong>nsaison (September bis Ende Dezember) erfolgt <strong>die</strong> Abfüllung des<br />
abgekühlten Saftes direkt in <strong>die</strong> Abfüllgebinde nach vorgegebener Rezeptur. Zudem wird<br />
im Tanklager ein Bestand aufgebaut, der eine Versorgung mit Saft auch für den Zeitraum<br />
sicherstellt, in dem keine <strong>Möhre</strong>n verfügbar sind.<br />
Der Saft kann von dort aus entweder in Glasflaschen oder in Verbundkarton abgefüllt<br />
werden. In beiden Fällen wird er zuerst erhitzt. Wird der Saft in Glasflaschen gefüllt, erfolgt<br />
zuerst <strong>die</strong> Abfüllung, danach wird gekühlt; wird der Saft in Tetra abgefüllt, wird der Saft<br />
zuerst gekühlt und dann aseptisch abgefüllt.<br />
134
Um nun <strong>die</strong> Eingangs gestellte Frage beantworten zu können, muss erst geklärt werden,<br />
was man unter Qualität versteht:<br />
Was ist Qualität?<br />
Erhalt von erwünschten Inhaltsstoffen (hier: ß-Carotin)<br />
Abwesenheit von unerwünschten Stoffen (z. B. Pflanzenschutzmittel)<br />
Sensorik, <strong>Farbe</strong><br />
Vorstellungen und Wünsche des Kunden<br />
Convenience (es ist bequemer auf Karottensaft aus der Flasche zurückzugreifen, als sich<br />
selber einen Karottensaft zu pressen)<br />
Qualitätsfaktoren<br />
Rohware (<strong>die</strong> Qualität der <strong>Möhre</strong> legt fest, was an sensorischer Qualität erzielt werden<br />
kann)<br />
Technik<br />
Prozessparameter<br />
Rohwarenverarbeitung<br />
Abfüllung am Ort der Herstellung<br />
Hygiene<br />
Personal<br />
Zum Schluss konnten <strong>die</strong> Seminarteilnehmer verschiedene Säfte verkosten und<br />
miteinander vergleichen.<br />
Je zwei Kursteilnehmer <strong>hat</strong>ten <strong>die</strong>se Karottensäfte in Tetrapacks vor sich stehen. Jedem<br />
Kursteilnehmer standen weiße (wichtig zur Beurteilung der <strong>Farbe</strong>!) Plastikbecher zur<br />
Verfügung. Es wurde verkostet und <strong>die</strong> Gründe für den Unterschied in Geschmack und<br />
Aussehen der zwei Karottensäften diskutiert (--> siehe unten).<br />
Es wurde nicht blind verkostet, aber es wäre v. a. für eine Lehrkraft interessant <strong>die</strong>s an<br />
Schülern durchzuführen (was schmeckt besser, und warum?; vielleicht sogar mit<br />
verschlossenen Augen zusätzlich zu fragen "Nach was schmeckt das? Und was ist das<br />
überhaupt?")<br />
Die Kursteilnehmer waren sich darüber einig, dass sie den selbstgepressten Karottensaft<br />
bevorzugen und dass Kindern wahrscheinlich der Kinder-Karottensaft am meisten<br />
zusagen würde, weil er süß ist und wahrscheinlich, weil <strong>die</strong> meisten noch nie frischen<br />
Karottensaft getrunken haben.<br />
Die Säfte setzen sich nach Anforderungen des Abnehmers zusammen. So wird z. B.<br />
einem Karottensaft Vitamin C, Honig und Zitronensaft zugesetzt. Dieser Saft weist eine<br />
hellere <strong>Farbe</strong> und einen süßeren Geschmack auf als ein Biokarottensaft, dem nur<br />
Zitronensaft zugefügt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass der Zusatz von Vitamin C<br />
(Ascorbinsäure) nicht nur vitaminisierenden Charakter <strong>hat</strong>, sondern nebenbei auch<br />
technologisch antioxi<strong>die</strong>rend wirkt.<br />
Es kam am Rande des Vortrages auch <strong>die</strong> Frage auf, was Orangensaftkonzentrat ist:<br />
eingekochter Orangensaft, der anschließend wieder verdünnt wird (Transportkosten,<br />
Verderblichkeit). Allerdings betrifft <strong>die</strong>se Vorgehensweise nur Fruchtsäfte, nicht<br />
Gemüsesäfte.<br />
135
Workshop M<br />
Bestimmung von Carotinoiden in grünem Gemüse mittels<br />
Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC)<br />
Jörg Schlatterer, Priv.-Doz. Dr. Dietmar E. Breithaupt<br />
Institut für Lebensmittelchemie (170), Garbenstr. 28, 70599 Stuttgart<br />
Carotinoide zählen heute zu den am besten untersuchten sekundären Pflanzenstoffen. Sie<br />
sind nicht nur aufgrund <strong>ihre</strong>r physiologischen Wirkungen (z.B. als Provitamin A) für <strong>die</strong><br />
Ernährung des Menschen wichtig, sondern <strong>die</strong>nen auch der Lebensmittelindustrie als<br />
Farbstoffe für zahlreiche pflanzliche Produkte. Carotinoide können vom Menschen nicht<br />
selbst synthetisiert werden, d.h. alle im Blut vorkommenden Vertreter entstammen der<br />
aufgenommenen Nahrung. Carotinoide finden sich sowohl in orange-gelben<br />
Gemüsesorten und Obst (Karotten, Orangen) als auch in grünem Blattgemüse (Spinat,<br />
Broccoli, Kopfsalat) wo <strong>ihre</strong> gelbe <strong>Farbe</strong> durch grüne Chlorophylle überdeckt wird.<br />
Aufgrund <strong>ihre</strong>r chemischen Struktur lassen sich Carotinoide in sauerstofffreie Vertreter<br />
(sogenannte „Carotine“, z.B. β-Carotin) und sauerstoffhaltige Verbindungen (sogenannte<br />
„Xanthophylle“, z.B. Lutein) einteilen (Abb. 1).<br />
3<br />
OH<br />
136<br />
15<br />
15<br />
15'<br />
15'<br />
OH<br />
3'<br />
Abb. 1: Chemische Strukturen von β-Carotin (oben) und Lutein (3,3’-Dihydroxy-β,ε-<br />
Carotin; unten).<br />
Heute wird zur Trennung und zur quantitativen Bestimmung beider Klassen im modernen<br />
Laborbetrieb meist <strong>die</strong> Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) eingesetzt.<br />
Im Workshop werden <strong>die</strong> in einer bestimmten Menge tiefgefrorenem Spinat enthaltenen<br />
Carotinoide (v.a. Lutein und β-Carotin) mit einem Lösungsmittel (tert-Butylmethylether)<br />
extrahiert. Um störende Chlorophylle zu entfernen, wird der Extrakt mit methanolischer<br />
Kalilauge (30 %ig) kurz geschüttelt. Der gelb gefärbte organische Überstand wird auf ein<br />
bestimmtes Volumen aufgefüllt und nach Filtration mittels HPLC untersucht. Als zentrales<br />
Bauteil kommt hierbei eine Chromatographiesäule (C30-Umkehrphase) zum Einsatz, auf<br />
der <strong>die</strong> zu trennenden Verbindungen verschieden lange zurück gehalten werden, so dass<br />
ein Trenneffekt eintritt. Da Lutein <strong>die</strong> polarere Verbindung darstellt, eluiert sie vor<br />
β-Carotin, das aufgrund seiner unpolareren Natur länger mit dem C30-Material der Säule<br />
wechselwirkt und daher länger auf der Säule verbleibt. Abbildung 2 zeigt ein hierbei<br />
erhaltenes typisches Chromatogramm (Zeit [min] aufgetragen gegen <strong>die</strong> Intensität [milliabsorption-units,<br />
mAU]).
[mAU]<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />
1<br />
Zeit [min]<br />
2<br />
Abb. 2: HPLC-Chromatogramm eines gereinigten Spinatextraktes, analysiert an einer<br />
C30-Umkehrphase, Detektion bei 450 nm. Peakbezeichnungen: 1 = Lutein, 2 = β-Carotin.<br />
Im Anschluss werden <strong>die</strong> Konzentrationen beider Verbindungen auf der Basis der<br />
jeweiligen Peakflächen [mAU x s] quantitativ berechnet. Kalibrierpunkte, <strong>die</strong> durch Analyse<br />
von Lutein- und β-Carotin-Lösungen bekannter Konzentrationen erhalten wurden,<br />
erlauben über eine Dreisatzberechnung <strong>die</strong> Ermittlung der Konzentration beider<br />
Verbindungen in der Analysenlösung und damit – bei bekannter Probeneinwaage - im<br />
untersuchten Spinat. Die notwendigen Kalibrierpunkte wurden vorab bestimmt und sind<br />
nur für <strong>die</strong> hier eingesetzte HPLC-Anlage gültig. Die Quantifizierung ergibt typischer Weise<br />
Gehalte von 6 mg Lutein / 100 g Spinat und 3 mg β-Carotin / 100 g Spinat. Lutein stellt<br />
somit das Hauptcarotinoid von Spinat dar.<br />
137