ahoi! norderney Magazin # 22

Die Deutschen denken so umweltbewusst wie nie. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes
(www.umweltbundesamt.de) von 2014 halten knapp zwei Drittel der Bundesbürger den Schutz von Natur
und Umwelt für eine grundlegende Bedingung, um Herausforderungen wie die Globalisierung meistern
zu können. Dennoch klaffen Haltung und Handeln noch häufig auseinander. Wer von uns lebt schon
konsequent? Auf Norderney begegnet uns das Thema Nachhaltigkeit überraschend häufig. Oft passiert
ökologisches Handeln jedoch - vom Urlauber weitgehend unbemerkt - unterhalb der glänzenden Oberfläche
des Ferienbetriebs. Mit dieser Ausgabe starten wir einen lose Serie von Beiträgen, in denen wir
Beispiele für ein Umdenken in den Blickpunkt rücken. In der Friedrichstraße haben in diesem Jahr gleich
drei Betriebe ihr Verpackungskonzept umgestellt und können von ersten Erfahrungen berichten.
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„Wir hatten vorher schon mehrfach Reportagen
im Fernsehen über die Verschmutzung der Meere
mit Plastikmüll gesehen, konnten uns jetzt
aber kürzlich mit eigenen Augen davon überzeugen,
welche Mengen von Bechern und Tüten und
anderem Müll - sogar auf hoher See - im Mittelmeer
schwimmen“, erzählt Angela Solaro-Meyer,
die gemeinsam mit ihrem Mann Volker Meyer in
der Friedrichstraße ein Süßwarengeschäft und
das Norderneyer Sanddorn-Stübchen betreibt.
„Ich bin jetzt auch nicht der Typ, der persönlich
wer weiß wie ökologisch lebt - aber das hat
mich wirklich erschreckt.“ Manchmal verharren
wir in Gedankenlosigkeit und stecken in unseren
Gewohnheiten fest - bis uns plötzlich ein
Ereignis aus der Routine reißt und zum Handeln
bewegt. „Wir wussten, dass wir etwas verändern
wollen.“ Gemeinsam mit Almuth Luttmann, die
das benachbarte Papierwarengeschäft betreibt,
beschließen die drei Norderneyer, ihren Kunden
für den Transport der Ware statt Plastikbeuteln
zukünftig Papiertüten bzw. Stofftaschen
anzubieten - kostenpflichtig. „Wir wollen uns
damit natürlich nicht bereichern“, betont Almuth
Luttmann, „sondern die Kunden dazu bringen,
einen Moment nachzudenken, ob sie überhaupt
eine Tüte brauchen. Sämtliche Einnahmen aus
dem Taschenverkauf werden wir für einen guten
Zweck spenden.“
Ein erstes Fazit nach einigen Wochen fällt positiv
aus. „Man glaubt nicht, wie viele Leute inzwischen
mehrfach verwendbare Taschen und
Beutel dabei haben und einfach nicht daran
denken“, sagt Almuth Luttmann. „Die kramen
dann rum und stellen fest, dass es auch ohne
neue Tüte geht.“ Und wer doch eine Tasche
braucht, darf sicher sein, er kauft ein ökologisch
vertretbareres Produkt, das er mehrfach
benutzen kann. An eines hatte Angela Solaro
allerdings nicht gedacht, als sie - kaufmännisch
sinnvoll - in größeren Mengen bestellte. Die
alten Beutel aus Kunststoff hatten ein deutlich
geringeres Volumen als das neue Material. „Eines
Morgens machten wir unten die Tür auf und
dann standen da acht große Paletten mit Tüten
und Taschen.“ Damit dürfte der Bedarf eine Weile
gesichert sein.
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SOLARO SPEZIALITÄTEN
Friedrichstraße 27 - 26548 Norderney - (04932) 2194 - solaro.de
PAPIERWAREN LUTTMANN
Almuth Luttmann - Friedrichstraße 28 - 26548 Norderney - (04932) 2281
NORDERNEYER SANDDORN-STÜBCHEN
Friedrichstraße 28 - 26548 Norderney - (04932) 81188 - sanddorn-stuebchen.de