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Entgeltsystem - Klinikum München-Ost

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Ist das leistungsorientierte<br />

<strong>Entgeltsystem</strong> eine Chance für die<br />

Psychiatrische Pflege?<br />

Georg Oppermann<br />

4. Internationaler Pflegetag<br />

kbo – Isar-Amper-<strong>Klinikum</strong><br />

<strong>München</strong>-<strong>Ost</strong><br />

27. September 2012<br />

1


Georg Oppermann<br />

Pflegedirektor am<br />

Bezirkskrankenhaus Augsburg<br />

Ratsmitglied im Deutschen Pflegerat<br />

Stellvertretender Vorsitzender der BFLK<br />

2


Neues Entgelt für die Psychiatrie<br />

in Deutschland<br />

� Alle Einrichtungen der Psychiatrie und Psychosomatik<br />

erhalten bis 2013 ein neues Vergütungssystem<br />

� Psychiatrische Fachkrankenhäuser<br />

� Psychiatrische Abteilungen an somatischen<br />

Krankenhäusern<br />

� Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

� Kliniken für psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie<br />

3


� Für allgemeine (voll- und teilstationäre)<br />

Krankenhausleistungen ist ein<br />

� leistungsorientiertes<br />

� durchgängiges<br />

Ausgestaltung des Systems<br />

� pauschalierendes Vergütungssystem<br />

� auf der Grundlage von tagesbezogenen Entgelte<br />

einzuführen.<br />

Gesetz beschlossen zum 01.08.2012<br />

4


Phasen von 2013 bis 2021<br />

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />

optional optional<br />

Budgetneutrale Phase<br />

von 2013 bis 2016<br />

verpflichtend<br />

Konvergenzphase<br />

von 2017 bis 2021<br />

In den Jahren 2013 und 2014 kann das Krankenhaus selbst entscheiden, wann es auf das neue<br />

<strong>Entgeltsystem</strong> umsteigen möchte. Im Jahr 2015 ist der Umstieg dann verpflichtend.<br />

5


… durchgängig, leistungsorientiert und<br />

pauschalierend<br />

� durchgängig:<br />

Sektorenübergreifend, indem die Leistungen der PIA mit einbezogen werden<br />

sollen (allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt).<br />

� leistungsorientiert:<br />

Kalkulation direkt erbrachter Leistungen in Therapie und<br />

Diagnostik (Therapieeinheiten) sowie Gewichtung der<br />

restlichen Kosten (Residualkosten) mittels eines<br />

Gewichtungsmodells. Differenzierung in Regel- und Intensiv-<br />

Behandlung, dabei wichtig Diagnosen und Nebendiagnosen.<br />

� pauschalierend:<br />

Für jeden Behandlungstag wird ein pauschaliertes Entgelt berechnet.<br />

6


Mindestmerkmale für die Codierung<br />

von Leistungen<br />

� Behandlung durch ein multiprofessionelles Team unter<br />

Leitung eines Facharztes<br />

Facharzt f. Psychiatrie oder Facharzt f. psychosomatische Medizin<br />

� Vorhandensein von Vertretern der folgenden<br />

Berufsgruppen:<br />

Ärzte<br />

Psychologen<br />

Spezialtherapeuten (z.B. Ergotherapeut)<br />

Pflegefachkräfte<br />

Sie leisten die TE<br />

7


1. Diagnose, Alter, Behandlungsstatus:<br />

� im Aufnahmeblatt vorhanden<br />

Was muss alles codiert werden?<br />

2. a) Psych-PV-Kategorien (Pseudo-OPS täglich)<br />

b) OPS-Komplexcodes (täglich)<br />

9-60: Regelbehandlung<br />

9-61: Intensivbehandlung<br />

9-62: Psychotherapeut. Behandlung bei …<br />

9-63: Psychosomat. -psychotherapeut.<br />

Komplexbehandlung<br />

1 x in der<br />

Woche<br />

rückschauend<br />

8


3. Therapieeinheiten<br />

Was muss alles codiert werden?<br />

(sind während der gesamten Behandlung<br />

zu dokumentieren und zu codieren)<br />

� Anzahl der durch Ärzte und Psychologen<br />

erbrachten Therapieeinheiten<br />

� Anzahl der durch Spezialtherapeuten<br />

und Pflegefachpersonen erbrachten<br />

Therapieeinheiten<br />

9


Therapieeinheiten<br />

� Als Einzeltherapie gilt eine zusammenhängende<br />

Therapie von mindestens 25 Minuten. Dies<br />

entspricht einer Therapieeinheit.<br />

� Gruppentherapien dauern ebenfalls mindestens<br />

25 Minuten. Dies entspricht in Abhängigkeit von der<br />

Anzahl der Patienten pro Gruppentherapie einer ¼,<br />

⅛ oder 1 /12 Therapieeinheit. Bei Gruppentherapien ist<br />

die Gruppengröße auf maximal 18 Patienten<br />

begrenzt.<br />

10


4. Diagnostischer Aufwand: fallbezogen (Arzt)<br />

z.B. MRT etc.<br />

5. Begleiterkrankungen: (Arzt und Pflege)<br />

Nebendiagnosen ICD<br />

Was muss alles codiert werden?<br />

wichtig: Pflegerelevante Nebendiagnosen<br />

6. Erhöhter Aufwand: (Arzt und Pflege)<br />

Zusatzcodes z.B. 1:1 Betreuung und Krisenintervention<br />

11


� 9.640 Erhöhter Betreuungsaufwand<br />

Zusatzcodes<br />

1:1 Betreuung u. neu: Betreuung Kleinstgruppe<br />

� 9.641 Krisenintervention neu:<br />

Auch für Pflege (und Spez. Therapeuten) codierbar<br />

� 9.642 Integrierte klinisch psychosomatischpsychotherapeutische<br />

Komplexbehandlung<br />

� 1-903 Diagnostik bei psychischen und<br />

psychosomatischen Störungen und<br />

Verhaltensstörungen bei Erwachsenen<br />

12


Die Patienten weisen mindestens eines der<br />

nachfolgenden Merkmale auf:<br />

Intensivcodes<br />

� Neu: Anwendung von besonderen Sicherungsmaßnahmen<br />

� Akute Selbstgefährdung u. Neu:<br />

Schwer selbstschädigendes Verhalten<br />

� Schwere Antriebsstörung (gesteigert oder reduziert)<br />

� Keine eigenständige Flüssigkeits-/Nahrungsaufnahme<br />

� Akute Selbstgefährdung durch fehlende Orientierung<br />

oder Realitätsverkennung<br />

� Entzugsbehandlung mit vitaler Gefährdung<br />

Zutreffende Merkmale sind zu addieren<br />

Wird auf Wunsch im Work-Shop vertieft<br />

13


Kostenkalkulation<br />

� Die codierten Daten der psychiatrischen Krankenhäuser<br />

und Kliniken führen nicht zu den gewünschten<br />

Ergebnissen.<br />

� Vor allem die TE‘s sind nicht kostentrennend<br />

(die unterschiedlichen Kosten pro Tag werden<br />

nicht deutlich)<br />

14


Kostenkalkulation (KK)<br />

� In Anlehnung an das DRG-System der Somatik<br />

wird es einen PEPP-Entgeltkatalog geben.<br />

� PEPP = Pauschaliertes <strong>Entgeltsystem</strong> der Psychiatrie<br />

und Psychosomatik<br />

� Entscheidend sind die Hauptdiagnosen und ihre<br />

Bewertungsrelationen/pro Tag und die Verweildauer.<br />

� Vorangestellt: „Prä-PEPP“, z. B. 1:1-Betreuung oder<br />

Intensiv (3 Kriterien)<br />

15


P003C<br />

P003D<br />

P004Z<br />

Erhöhter<br />

Betreuungsaufwand bei<br />

Erwachsenen, 1:1-Betreuung<br />

mit hohem Aufwand<br />

Erhöhter<br />

Betreuungsaufwand bei<br />

Erwachsenen, 1:1-Betreuung<br />

mit erhöhtem Aufwand<br />

Intensivbehandlung bei<br />

Erwachsenen, mit mehr als 3<br />

Merkmalen, mit sehr hohem<br />

Anteil<br />

PEPP-Entgeltkatalog<br />

Bewertungsrelationen bei vollstationärer Versorgung<br />

1 18 2,7552 19 40 1,1024 41 0,8264<br />

1 17 2,3282 18 40 1,0358 41 0,8492<br />

1 9 1,5105 10 18 1,0518 19 0,9608<br />

PEPP-Entgeltkatalog<br />

1. Vergütungsstufe 2. Vergütungsstufe 3. Vergütungsstufe 4. Vergütungsstufe 5. Vergütungsstufe<br />

Verweildauer Bewertungs- Verweildauer Bewertungs- Verweildauer Bewertungs- Verweildauer Bewertungs- Verweildauer Bewertungs-<br />

PEPP-Entgelt Bezeichnung von bis relation/Tag von bis relation/Tag von bis relation/Tag von bis relation/Tag von bis relation/Tag<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Prä-Strukturkategorie<br />

Prä-PEPP<br />

16


Hauptdiagnose<br />

PEPP<br />

Bewertungsrelation<br />

1. Vergütungsstufe 2. Vergütungsstufe 3. Vergütungsstufe 4. Vergütungsstufe 5. Vergütungsstufe<br />

Verweildauer<br />

Bewertungs-<br />

Verweildauer<br />

Bewertungs-<br />

Verweildauer<br />

Bewertungs-<br />

Verweildauer<br />

Bewertungs-<br />

Verweildauer<br />

Bewertungs-<br />

PEPP-Entgelt Bezeichnung von bis<br />

relation/Tag<br />

von bis<br />

relation/Tag<br />

von bis<br />

relation/Tag<br />

von bis<br />

relation/Tag<br />

von bis<br />

relation/Tag<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

PA02B<br />

PA03A<br />

PA03B<br />

PA04A<br />

Psychische und<br />

Verhaltensstörungen durch<br />

psychotrope Substanzen, ohne<br />

komplizierende Konstellation<br />

VD<br />

Schizophrenie, schizotype und<br />

wahnhafte Störungen oder andere<br />

psychotische Störungen, Alter > 65<br />

Jahre oder mit komplizierender<br />

Konstellation<br />

Schizophrenie, schizotype und<br />

wahnhafte Störungen oder andere<br />

psychotische Störungen, Alter < 66<br />

Jahre, ohne komplizierende<br />

Konstellation<br />

Affektive, neurotische, Belastungs-,<br />

somatoforme oder<br />

Schlafstörungen, Alter > 65 Jahre<br />

und mit komplizierender<br />

Nebendiagnose, oder mit<br />

komplizierender Konstellation<br />

PEPP-Entgeltkatalog<br />

Bewertungsrelationen bei vollstationärer Versorgung<br />

1 6 1,3638 7 13 0,7925 14 0,7379<br />

1 20 1,1267 21 40 0,9169 41 0,8868<br />

1 16 1,0243 17 41 0,8391 42 0,8281<br />

1 16 1,2238 17 35 0,9650 36 0,9443<br />

PEPP-Entgeltkatalog<br />

Max. 5<br />

Vergütungsstufen<br />

VD-Regelung (21 Tage und 120 Tage)<br />

17


Komplikationen<br />

Grouper = PEPP-Software<br />

PEPP<br />

Belegungstage<br />

18


Kostenkalkulation (KK)<br />

� PEPP, Hauptdiagnose und Verweildauer damit klar.<br />

� Was aber sind Bewertungsrelationen (BWR)?<br />

Verhältnis der Schwere der Erkrankungen zueinander<br />

(des Aufwandes das der Patient mit diesen Erkrankungen<br />

für das Krankenhaus erzeugt)<br />

Durchschnittlich ökonomischer Aufwand in Bezug auf den<br />

Basisfall mit dem Relativgewicht = 1<br />

(z. B. PA 03B Schizophrenie ohne Komplikationen = 1,0243)<br />

19


BWR<br />

(VD)<br />

Hauptdiagnose<br />

20


Kostenkalkulation (KK)<br />

� Die Summe der BWR führt über die Budget-<br />

verhandlungen mit den Krankenkassen zum<br />

krankenhausindividuellen Basisentgeltwert<br />

21


Budgetverhandlung<br />

29.000.000 €<br />

Vereinbartes Budget<br />

(=116.000 BT x 250 € tgl. PS)<br />

KH-individueller Basisentgeltwert<br />

(Beispiel – gilt nur bis 31.12.2016)<br />

Krankenhausindividueller<br />

Basisentgeltwert<br />

232 €<br />

Erlöse<br />

125.000<br />

(vereinbarte Summe der<br />

Bewertungsrelationen)<br />

(=29.000.000€ : 125.000 BWR = 232€)<br />

22


Bundeseinheitlicher<br />

PEPP-Entgeltkatalog<br />

Beispiel Fallerlös<br />

16 Tage vollstat. Behandlung x 1,0243<br />

Tagesbewertungsrelation für PA03B<br />

Schizophrenie … (16 x 1,0243)<br />

=<br />

16,3888 Bewertungsrelationen<br />

X<br />

232,00 € Individueller KH-<br />

Basisentgeltwert<br />

=<br />

3802,20 € Fallerlös<br />

23


Kostenkalkulation (KK)<br />

� Der krankenhausindividuelle Basisentgeltwert wird in<br />

der Konvergenzphase von 2017 – 2021 an den<br />

Landesbasisentgeltwert stufenweise angepasst.<br />

(Vereinbarung BKG und KK)<br />

� 2022 alle bayerischen psychiatrischen Krankenhäuser<br />

und psychosomatischen Kliniken<br />

= gleiches Geld für gleiche Leistung<br />

24


Stufenweise Angleichung des KH-indiv. Basisentgeltwertes an den Landesbasisentgeltwert<br />

Angleichung<br />

Angleichung<br />

Angleichung<br />

Konvergenzphase 2017 bis 2021<br />

Angleichung<br />

Angleichung Angleichung<br />

Angleichung<br />

Angleichung<br />

Angleichung<br />

Ziel: einheitlicher<br />

Landesbasisentgeltwert<br />

in Bayern ab 2022<br />

2017 2018 2019 2020 2021 Zeit<br />

25


Kostenkalkulation<br />

� Kosten für Diagnostik und Therapie (ca. 20 % der<br />

Gesamtkosten) werden durch direkte Leistungserfassung<br />

ermittelt (vor allem TE‘s).<br />

� Die sog. „Residualkosten“ (ca. 80 % der Gesamtkosten)<br />

werden nicht durch Leistungserfassung ermittelt<br />

(z. B. Anwesenheit Pflege)<br />

Voraussichtlich über Betreuungsintensitätsmodell (BIM)<br />

26


1. Grundsätzliches<br />

Betreuungsintensitätsmodell<br />

� Es erfolgt eine tägliche Beurteilung, ob in den drei<br />

wesentlichen Bereichen, die das bio-psycho-soziale<br />

Modell der Krankheitsentstehung vorgibt, erhöhte<br />

Aufwendungen aufgrund bestimmter Merkmale<br />

notwendig waren.<br />

� Der Aufwand wird in drei Stufen graduiert.<br />

� Die Einstufung orientiert sich an aufwandsrelevanten<br />

bzw. –erhöhenden Fallbeispielen.<br />

� Diese basieren auf einem Merkmalspool und<br />

exemplarischen Aufwandsbeschreibungen, die helfen<br />

sollen, erhöhte Aufwände einzustufen.<br />

27


2. Gewichtungsmodell<br />

Begründete klinische<br />

Merkmale<br />

Betreuungsintensitätsmodell<br />

Psychisch begründeter Aufwand<br />

Somatisch begründeter Aufwand<br />

Sozial begründeter Aufwand<br />

3 Stufen<br />

Mehraufwand durch<br />

Psychische Merkmale<br />

Somatische Merkmale<br />

Soziale Merkmale<br />

Fallbeispiele<br />

28


Tagesvariable Gewichtung der Betreuungsintensität<br />

Aufwandsdimension 1<br />

kein erhöhter Aufwand<br />

Betreuungsintensitätsmodell<br />

Stufe<br />

2<br />

deutlich erhöhter Aufwand<br />

Psychisch begründeter Aufwand 1 Punkt 3 Punkte 5 Punkte<br />

Somatisch begründeter Aufwand 1 Punkt 3 Punkte 5 Punkte<br />

Sozial begründeter Aufwand 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte<br />

3<br />

stark erhöhter Aufwand<br />

29


3. Regeln zur Anwendung der Skala<br />

Betreuungsintensitätsmodell<br />

1. Es soll nicht die Ausprägung des einzelnen Items, sondern der mit dem<br />

Item (z.B. der Psychopathologie) verbundene tagesbezogene Aufwand<br />

bewertet werden.<br />

2. Die Einstufung orientiert sich an den Fallbeispielen, die auf einem<br />

Merkmalspool und den damit verbundenen Aufwandsbeschreibungen<br />

basieren. Sie skizzieren beispielhaft einen erhöhten Aufwand, der in den<br />

drei Bereichen Psyche, Somatik und Soziales entsteht.<br />

3. Die Fallbeispiele orientieren sich an der Einteilung A, S, G, PsyTh und<br />

Psom. Wenn z.B. in der Gerontopsychiatrie eine Fallbeschreibung aus<br />

dem Bereich A geeigneter für die Aufwandsschätzung ist, können diese für<br />

die Einstufung genutzt werden.<br />

30


3. Regeln zur Anwendung der Skala<br />

Betreuungsintensitätsmodell<br />

4. Der Aufwand kann durch ein einzelnes Merkmal oder die<br />

Kombination verschiedener Merkmale entstehen Entscheidend ist<br />

die Bewertung des tatsächlichen Aufwandes.<br />

5. Bei Grenzfällen ist immer die niedrigere Stufe zu verwenden.<br />

6. Die Einstufung bezieht sich immer auf den letzten kalendarischen<br />

Tag (0 – 24 h) und wird spätestens am Folgetag durchgeführt.<br />

Die Einstufung am Entlassungstag erfolgt an diesem.<br />

31


4. Fallbeispiele<br />

Betreuungsintensitätsmodell<br />

Fallbeispiele bilden den verbindlichen Rahmen für die Gewichtung des<br />

psychisch, somatisch und sozial bedingten Aufwandes.<br />

Die Einstufungen erfolgen tagesbezogen. Dies bedeutet,<br />

dass die Fallbeispiele verschiedene Fallkonstellationen<br />

illustrieren, für die Einstufung aber alleine der damit<br />

verbundene tagesbezogene Aufwand entscheidend ist.<br />

Fallbeispiele werden auf Wunsch im Work-Shop vertieft<br />

32


� Welche Auswirkungen hat das<br />

leistungsorientierte <strong>Entgeltsystem</strong>?<br />

Auswirkungen und Chancen<br />

nicht nur für die Pflege<br />

� Welche Chancen bietet es für die psychiatrische<br />

Pflege?<br />

� Wie könnte die Zukunft aussehen?<br />

33


Auswirkungen und Chancen<br />

nicht nur für die Pflege<br />

� Das Vergütungssystem erkennt nur, was im<br />

Rahmen definierter Klassifikation kodiert wurde.<br />

(Chance gute Dokumentation)<br />

� Aber: Mehr Codierung bedeutet insgesamt nicht<br />

mehr Geld für die Psychiatrie (Relativgewichte<br />

verteilen innerhalb des § 17 d).<br />

34


Auswirkungen und Chancen<br />

nicht nur für die Pflege<br />

� Deutlich erhöhter Erfassungs- und<br />

Dokumentationsaufwand durch tägliche Erhebung<br />

versch. Parameter. (s. Gew. Modell)<br />

(Chance BIM von Pflege bearbeitet/gesteuert?)<br />

� Etablierung von Leistungserfassungssystem<br />

(z. B. LEP) manuell oder elektronisch.<br />

(Chance man sieht, was man geleistet hat)<br />

� Notwendigkeit einer elektronischen Patientenakte.<br />

(Chance mehr Transparenz)<br />

� Zusammenführung von Dokumentation und<br />

Leistungserfassung in einem System.<br />

(Chance weniger Mehrarbeit)<br />

35


� Alle Beteiligten wollen „ihren“ Aufwand sichtbar<br />

machen.<br />

(Chance Motivation für alle Berufsgruppen)<br />

� Gemeinsame Verlaufsdokumentation für die<br />

therapeutischen Berufsgruppen.<br />

(Chance multiprofessionelle Arbeit)<br />

� Beschäftigung von Dokumentations- und<br />

Codierassistenten?<br />

(Chance weniger Mehrarbeit)<br />

Auswirkungen und Chancen<br />

nicht nur für die Pflege<br />

36


Eher Nachteile:<br />

Auswirkungen und Chancen<br />

nicht nur für die Pflege<br />

� Leistungserfassung führt (immer) zu mehr<br />

dokumentierten Leistungen.<br />

� Alle wollen viele TE codieren (kreieren neue TE).<br />

� Mitarbeiter passen sich an (25-Min.-Takt) die<br />

Leistungen an.<br />

� Up-Coding nicht zu verhindern - gilt für alle<br />

Berufsgruppen.<br />

37


� Kostentrennung wird zum „Zauberwort“<br />

� Haben die Therapieeinheiten eine Zukunft?<br />

� Milieugestaltung spielt scheinbar „keine Rolle“,<br />

weil nicht in TE bewertet<br />

� Auf– oder Abwertung der Pflegeleistung?<br />

(Chance Aufwertung durch gute Leistung)<br />

Zukunft?<br />

38


� (Unerwünschte) Transparenz durch das neue<br />

<strong>Entgeltsystem</strong> (kritische Daten in der<br />

Psychiatrie).<br />

� KH-Leistungen werden künftig durch den MDK<br />

deutlich besser und intensiver prüfbar sein mit<br />

entsprechender Wirkung wie im DRG-Bereich<br />

(z.B. Leistungskürzungen).<br />

� Regionale Budgetverschiebungen sind zu<br />

erwarten (Gewinner - Verlierer).<br />

Zukunft?<br />

39


� Sektorenübergreifende Versorgung könnte möglich<br />

werden, soweit zukünftig ein Budget alle<br />

ambulanten, teilstationären und stationären<br />

Leistungen des Krankenhauses abdeckt.<br />

(Chance Auflösung der künstlichen Trennung)<br />

� Der komplementäre Sektor wird vom neuen<br />

<strong>Entgeltsystem</strong> weitgehend unberührt bleiben<br />

(derzeit keine Anreize oder Ansätze erkennbar).<br />

Zukunft?<br />

� Gefahr der Fokussierung der Behandlung im Sinne<br />

von „geleistet wird nur, was auch bezahlt wird“.<br />

40


� Möglicherweise Fehlanreize zur Behandlung<br />

ökonomisch attraktiver psychotherapiefähiger<br />

Patienten zulasten chronisch Kranker (BDK).<br />

� Veränderung der multiprofessionellen<br />

Zusammenarbeit?<br />

(Chance Verbesserung durch Notwendigkeit)<br />

Zukunft?<br />

41


Lernendes System<br />

(DIMDI – Vorschlagsverfahren)<br />

� „Jeder“ kann Vorschläge zur Verbesserung der<br />

OPS einbringen (z. B. Einzelpersonen, Kliniken,<br />

Verbände).<br />

� Besser: Konsentierte Vorschläge mit<br />

Unterstützung der Berufsverbände<br />

(z. B. BFLK, DPR).<br />

IHRE Chance:<br />

42


Vorschlags-Verfahren<br />

� Aufforderung zur Einreichung v. Änderungswünschen<br />

� Sichtung der Vorschläge durch BFLK-AG „Entgelt“<br />

� Konsensuskonferenz<br />

� Vorschläge werden an DIMDI eingereicht<br />

� Konferenz der Antragsteller (Verbände)<br />

� Vorläufiges Ergebnis (Korrektur noch möglich)<br />

� Endgültiges Ergebnis Neuer Katalog<br />

43


Beispiele, die die Pflege<br />

2012 erreicht hat<br />

� Der Begriff „Pflegefachkräfte“ wurde durch<br />

„Pflegefachpersonen“ ersetzt (z. B. GuK, KiGuK, AP).<br />

� Der Begriff „Psychosoziale Pflege“ wurde durch<br />

„Behandlung und spezielle Intervention durch<br />

Pflegefachpersonen“ ersetzt.<br />

� Die Krisenintervention (mehr als 1,5 Std./Tag) kann jetzt<br />

auch durch Pflegende (und Spezialtherapeuten) codiert<br />

werden.<br />

44


IHRE Chance:<br />

Aufforderung zur Teilnahme<br />

Sie alle können Änderungswünsche für den OPS-Katalog 2014<br />

einbringen, wenn Sie bis zum 15.01.2013 diese an folgende<br />

Email-Adressen senden:<br />

oppermann@BFLK.de<br />

loehr@BFLK.de<br />

Ihre Änderungswünsche werden von uns gesichtet, danach findet<br />

eine Konsensuskonferenz statt, zu der alle Einsender eingeladen<br />

werden.<br />

Die konsentierten Ergebnisse werden anschließend an das DIMDI<br />

eingereicht.<br />

Endgültige Ergebnisse: Ende Oktober 2013 –<br />

mgl. Umsetzung 01.01.2014<br />

45


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Work-Shop im Spiegelsaal von 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr<br />

46

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