GIG Dezember 2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MUSIK<br />
KONZERTE<br />
25<br />
auf ihrem Debütalbum „Und aus den Wolken tropft<br />
die Zeit“ wirken etwas besonnener und nachdenklicher,<br />
vereinen melancholische, sehnsuchtsvolle und<br />
verzweifelte Momente. Und manchmal ist zwischen<br />
all der grauen Tristesse sogar ein kurzzeitiger Hoffnungsschimmer<br />
auszumachen. Das Gute an Isolation<br />
Berlin ist, dass sie weder ein Konzept haben noch<br />
einem Trend folgen. Sie spielen einfach nur wundervollen<br />
Indie-Rock mit überwältigend viel Gefühl.<br />
Alexandra Mai<br />
>> 10.12. OS - Kleine Freiheit, 20 Uhr<br />
>> www.isolationberlin.bandcamp.com<br />
Killerpilze<br />
Killerpilze<br />
Dass sie anfangs gerne mit Tokio Hotel verglichen<br />
wurden, hatte eher mit dem jugendlichen Alter der<br />
Bandmitglieder als mit der musikalischen Ausrichtung<br />
zu tun. Schließlich war von Beginn an klar, dass<br />
die musikalische Reise bei den Killerpilzen in Richtung<br />
Punk-Rock geht. Gute zehn Jahre ist es her,<br />
dass die Band mit ihrer Debütsingle „Richtig Scheiße<br />
(auf ‘ne schöne Art und Weise)“ erstmals die<br />
Charts enterte. In der Folgezeit veröffentlichten<br />
die Killerpilze weitere erfolgreiche Alben, zeigten<br />
mit Teilnahmen an Aktionen wie „Kein Bock auf Nazis“<br />
politisch Flagge und erspielten sich mit ungezählten<br />
Konzerten im In- und Ausland eine große<br />
Fangemeinde. Mit Hilfe eines Crowdfundings wurde<br />
das aktuelle Album „High“ aufgenommen, mit<br />
dessen Mischung aus Power-Punk und poppig angehauchten<br />
Balladen die live erprobte Band bereits<br />
auf allen großen Festivals für überschwängliche Begeisterung<br />
sorgte. Alexandra Mai<br />
>> 10.12. OS - Rosenhof, 20 Uhr<br />
>> www.killerpilze.tumblr.com<br />
Long Distance Calling<br />
Long Distance Calling<br />
Einerlei, ob man die Musik der münsterschen Band<br />
Post-, Prog- oder Art-Rock nennen will. Klar ist: Im<br />
jeweiligen Kern dieser schwabbeligen Begriffe steckt<br />
zumindest eine Absichtserklärung für künstlerische<br />
Aufbrüche ins Unbekannte. Long Distance Calling<br />
haben sich im zehnten Jahr ihrer Bandgeschichte<br />
und auf ihrem fünften Album „Trips“ darauf zurückbesonnen<br />
und an ruhigen Plätzen - im Harz, in Holland<br />
- ihre Formelsammlungen quergelesen, sich gehen<br />
lassen und familiäre Verluste verarbeitet. Mit<br />
dem Norweger Petter Carlsen als neuem Sänger hat<br />
die längst vollführte Abkehr von rein instrumentalen<br />
Klangtapeten frische Nuancen bekommen, die<br />
die hinzugewonnene Emotionalität von LDC unterstreichen.<br />
Deren Experimente mit Metal-Drums und<br />
Disco-Grooves zeigen, dass Zurückgezogenheit auch<br />
nur ein Raum ist, vor dem die Zeit nicht Halt macht,<br />
den sie aber in einer anderen Rhythmik umstreicht.<br />
Wolfgang A. Müller<br />
>> 09.12. DO - FZW, 19.30 Uhr<br />
>> www.longdistancecalling.de<br />
The Pharcyde play<br />
„Bizarre Ride II The Pharcyde“<br />
1992 lebten Imani, Bootie Brown, Slimkid3 und Fatlip<br />
noch in einer anderen HipHop-Zeit. Sie kamen<br />
aus Los Angeles, was in diesem Genre noch nicht<br />
die Regel war, und ließen sich bei der Produktion<br />
von Reggie Andrews beraten, der seine Erfahrungen<br />
aus der Zusammenarbeit mit den Funk-Helden<br />
Dazz Band und Rick James einbringen konnte. Und<br />
wie er das tat! Auf dem Debütalbum „Bizarre Ride II<br />
The Pharcyde“ ließen sich die Schüler in „Oh S**t“<br />
Jupiter Jones<br />
Me And My<br />
Drummer<br />
Me And My Drummer<br />
Mit seinem Debüt und dem wunderbar<br />
widerborstigen Hit „You’re A Runner“<br />
legte das unkonventionelle Berliner Duo<br />
2012 einen Traumstart hin. Unter der<br />
Ägide des The-Notwist-Produzenten Olaf<br />
Opal folgte nach langer Neuorientierungsphase<br />
erst 2015 der fulminante<br />
Nachfolger „Love Is A Fridge“, der deutlich<br />
bunter, eklektischer und tanzbarer<br />
ausfiel und zwischen zartem Besinnungs-Folk<br />
und elektrischem Gitarren-<br />
Grunge changierte. Live setzen die beiden<br />
fantastischen Musiker das mitreißend<br />
um.<br />
06.12. OS - Kleine Freiheit, 20 Uhr;<br />
www.meandmydrummer.com<br />
Eat That Question:<br />
Frank Zappa In<br />
His Own Words<br />
DOKUMENTAR-<br />
FILM<br />
Anhand verschollener und vergessener<br />
Film- und Tondokumente erzählt Thorsten<br />
Schüttes Film vom Phänomen Frank<br />
Zappa und seinem Werk. Besonders vom<br />
bizarren Umgang des exzentrischen<br />
Künstlers mit den Medien, von seinem<br />
Streben nach Aufklärung und seiner cleveren<br />
Selbstinzenierung.<br />
Diese<br />
kunstvolle<br />
Montage allein<br />
aus historischen<br />
Aufnahmen<br />
gewährt<br />
neue Einblicke.<br />
07.12.<br />
MS - Cinema,<br />
21 Uhr;<br />
www.gleis22.<br />
de<br />
Julvisor –<br />
Weihnachten in<br />
Skandinavien<br />
X-Mas-Einstimmung<br />
mal anders: Die Gruppe<br />
Julvisor widmet<br />
sich exklusiv skandinavischen<br />
Weihnachtsliedern.<br />
Dabei bringen<br />
die fünf Musiker neben ihrem hinreißenden<br />
Satz- und Sologesang<br />
viele akustische Instrumente<br />
zum Einsatz<br />
und schöpfen aus Folk,<br />
Rock, Pop, Jazz und Klassik,<br />
behalten die ursprüngliche<br />
Schönheit der<br />
Melodien aber bei. Kurzgeschichten-Lesungen<br />
skandinavischer Autoren<br />
ergänzen das Programm.<br />
Frank<br />
Zappa<br />
Julvisor<br />
08.12. Bad Iburg-Glane -<br />
Gasthof Tovar, 20 Uhr;<br />
www.julvisor.de<br />
Captain Planet<br />
Der Sound, den die Indie-<br />
Punks aus Hamburg abfeuern,<br />
ist schon etwas<br />
Besonderes. Die Melodien,<br />
die einen umarmen,<br />
die gewichtigen Textzeilen,<br />
die einen zusammenzucken<br />
und erinnern<br />
lassen, und die auf vier Alben und diverse<br />
EPs verteilten Punk-Hymnen. Die<br />
man gehört hat, damals am See oder<br />
in der Bahn, in der Küche, in ihrem<br />
oder seinem Zimmer. Das waren Momente<br />
des Loslassens und Aufgehens,<br />
des Innehaltens und aus voller Lunge<br />
Schreiens. Deshalb muss man ins Konzert.<br />
10.12. DO - FZW, 13.01. OS -<br />
Kleine Freiheit, jew. 20 Uhr;<br />
www.facebook.com/<br />
captainmeincaptain<br />
Texte: Andreas Dewald