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Quer_22_2016

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ASH-PERSPEKTIVEN<br />

12 Ausführungsgänge die Flüssigkeit in das Auge geleitet würde<br />

(Gumbert 2016). Also so was wie eine Super-Scheibenwaschanlage.<br />

Die Augenlider analog zu Scheibenwischern, die Ausführungsgänge<br />

wie Scheibenwaschdüsen. Frostschutzmittel? Kein<br />

Bedarf. Im Übrigen seien es bis zu 500 Milliliter, die am Tag produziert<br />

würden. Soviel wie 2,5 Becher Sahne oder eine Flasche<br />

Weizenbier.<br />

Aber was, wenn einfach zu wenig produziert und das Auge<br />

nicht ausreichend versorgt werden würde? Wenn man einer Studie,<br />

über die das Ärzteblatt im April 2012 berichtete, Glauben<br />

schenken möchte, so sei Koffein in der Lage, die Tränenproduktion<br />

zu erhöhen. Es spräche jedenfalls nichts dagegen, wenn Patient_innen<br />

einen Therapieversuch mit Kaffee oder Tee probieren<br />

würden (Ärzteblatt 2016).<br />

Ein passender Moment für einen Blick auf die Uhr und eine<br />

Tasse Tee. Self-Care. I love it. Ich entschied mich für einen Sencha,<br />

Daily Delight, dessen sattes Grün an die dichten grünen<br />

Wälder am Fuße des Fuji erinnern sollen. Nach einem kurzen<br />

Moment der Ruhe, setzte ich meinen Spaziergang durch die<br />

Wälder der Tränen fort und stieß auf weitere interessante Informationen.<br />

In einem Online-Artikel mit dem Titel »Tränen-Studie: Warum<br />

wir weinen« wurde die Veröffentlichung »Emotional Tears<br />

as Biological Signals« des Evolutionsbiologen Oren Hasson von<br />

der Tel Aviv Universität in Israel besprochen. Darin gehe es im<br />

Wesentlichen darum, dass die bereits aufgestellten Theorien einiger<br />

Forscher_innen, Tränen seien als Signal an die Umwelt zu<br />

verstehen, vom ihm weiter verfolgt und vertieft werden. Er vermute<br />

nämlich, dass Weinen wahrscheinlich dazu dienen könnte,<br />

andere Menschen stärker an sich zu binden, aber auch eine hemmende<br />

Wirkung auf andere Menschen haben zu können. Weinen<br />

signalisiere also Verletzlichkeit und Hilfsbedürftigkeit. Untersuchungen<br />

hätten gezeigt, dass es weniger intensive Gefühle<br />

in einer_einem Gesprächspartner_in auslöse, wenn ein Mensch<br />

z.B. ohne Tränen von ihrer_seiner Trauer berichte. Der Evolutionsbiologe<br />

David Buss von der University of Texas in Austin<br />

empfände diese Theorien als eine »sehr originelle Idee« (Spiegel<br />

Online 2009).<br />

Ach, ja! Na klar, so ganz ohne heteronormative Brille und<br />

die damit verbundene »natürliche« Zweigeschlechterordnung<br />

ging diese thematische Abhandlung dann wohl doch nicht. Es<br />

braucht halt Geduld für ein 8. Weltwunder! Na ja! o.k., im Warten<br />

war und bin ich super trainiert. Meister_innenhaft quasi. Und so<br />

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