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Brandenburgisches Ärzteblatt 11/2007 - Landesärztekammer ...

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A 13926<br />

17. Jahrgang • November <strong>2007</strong><br />

<strong>Brandenburgisches</strong><br />

ÄRZTEBLATT<br />

Offizielles Mitteilungsblatt der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

<strong>11</strong>/<strong>2007</strong><br />

www.laekb.de<br />

Offizielle Freisprechung der brandenburgischen<br />

ArzthelferInnen durch die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg<br />

Weitere Themen:<br />

Ärztemangel in Brandenburg:<br />

LÄKB bietet Informationsplattform<br />

Aus der Arbeit der LÄKB – Gutachterkommission<br />

Arzthaftpflichtfragen


Impressum<br />

Inhaber und Verleger: <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />

Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus<br />

Telefon (0355) 7 80 10-12<br />

Telefax (0355) 7 80 10-66<br />

Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an den Herausgeber zu richten.<br />

Für mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und standespolitischer<br />

Art wird keine Verantwortung übernommen. Die darin geäußerten<br />

Ansichten decken sich nicht immer mit denen des Herausgebers. Sie<br />

dienen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Die Zeitschrift<br />

und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rücksendung nicht<br />

verlangter Manuskripte erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag mit<br />

Rückporto beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung<br />

erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht.<br />

Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten.<br />

Redaktion:<br />

4iMEDIA Journalistenbüro Berlin-Brandenburg<br />

Parzellenstraße 10, 03046 Cottbus<br />

Telefon (0355) 48 67 43 70, Telefax (0341) 87 09 84 20<br />

E-Mail: laekb@4imedia.com<br />

Gestaltung, Repro, Satz, Druck, Herstellung, Verlagswesen:<br />

DRUCKZONE GmbH & Co. KG,<br />

An der Autobahn 1, 03048 Cottbus<br />

Telefon (03 55) 4 78 21 10, Telefax (03 55) 4 78 21 20<br />

Vertrieb:<br />

AVZ GmbH<br />

Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin<br />

Telefon (030) 42 80 40 41<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Götz & Klaus Kneiseler GbR<br />

Uhlandstraße 161, 10719 Berlin,<br />

Telefon (030) 886 828 73, Telefax (030) 886 828 74<br />

E-Mail: Kneiseler@aol.com<br />

Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 17, gültig ab 01.01.<strong>2007</strong><br />

Bankverbindung: Postbank Berlin<br />

Kto.-Nr.179 265 102<br />

BLZ 100 100 10<br />

<strong>Brandenburgisches</strong><br />

<strong>Ärzteblatt</strong><br />

Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> erscheint monatlich. (Doppelnummer Juli/<br />

August). Bezugsgebühr: jährlich € 40,20; ermäßigter Preis für Studenten<br />

€ 30,15. Einzelpreis € 3,35.<br />

Bestellungen bitte an die AVZ GmbH, Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin.<br />

Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />

Kalenderjahres. Für die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekammer ist<br />

der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Hinweise für die Autoren:<br />

Wenn Sie Ihren Text im Word erfassen, achten Sie bitte darauf, die Texte im<br />

txt- oder doc-Format für DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie einen Ausdruck<br />

des Artikels dazu. Texte können Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail<br />

(laek@4imedia.com) übermitteln. Verwenden Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte<br />

die Vorlagen separat zusenden und im Text vermerken, wo das Bild stehen<br />

soll. Am besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen).<br />

Impressum/Inhalt<br />

Editorial 374<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik 375<br />

Offizielle Freisprechung der brandenburgischen ArzthelferInnen 375<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg:<br />

Meldewesen 376<br />

Marburger Bund: Das Ende des Bundesangestelltentarifvertrags<br />

- BAT Teil 1 377<br />

Im aktuellen Interview: Melanie Gömmel, ausgelernte Arzthelferin 378<br />

Ärztemangel in Brandenburg:<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg bietet Informationsplattform 379<br />

Bundesverdienstorden für Dr. Wolfgang Güthoff 380<br />

Das Referat Ausbildung ArzthelferInnen/MFA informiert:<br />

Zwischenprüfung der Arzthelfer/innen im Oktober <strong>2007</strong> 382<br />

Ankündigung: Interdisziplinäres Symposium<br />

„Schlaf, Arbeits- und Verkehrssicherheit“ 382<br />

Aus der Arbeit der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

- Gutachterkommission Arzthaftpflichtfragen - 383<br />

Gutachten über Bevölkerungsschwund 384<br />

„Arztpraxismanagement“ - Neuer Weiterbildungsstudiengang<br />

ab März 2008 386<br />

An der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen 386<br />

Kammerversammlung der Ärzteversorgung Land Brandenburg<br />

am 8. September <strong>2007</strong>: Erhöhung der Anwartschaften und der<br />

laufenden Renten um 1,0 % 387<br />

Ankündigung: 13. Sitzung der Kammerversammlung<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg (5. Legislaturperiode) 387<br />

Arzt und Recht 388<br />

Einschränkungen bei vorweggenommener Erbfolge geplant 388<br />

Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Heute: Verzögerte Diagnostik eines Blasenkarzinoms 389<br />

Fortbildung 390<br />

Fortbildungsveranstaltungen 390<br />

MRT als bildgebendes Verfahren in der Kardiologie 391<br />

KVBB informiert 394<br />

Landesgesundheitsamt 395<br />

Aktuell 388, 393, 396, 397<br />

Rezensiert 398<br />

Personalia 401<br />

Tagungen und Kongresse 402<br />

Kalendarium 404<br />

Stellenangebote/Kleinanzeigen 379, 381, 383, 385, 389, 397, 399, 401, U1-U4<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

373


374<br />

Editorial<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Liebe Kolleginnen,<br />

liebe Kollegen,<br />

„wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“. Eine schlichte<br />

Wahrheit, die aber auch die Herausforderungen an die deutsche<br />

Ärzteschaft treffend beschreibt. Wir müssen uns den Veränderungen<br />

stellen, Chancen erkennen und Gefahren für unseren Berufsstand<br />

entschlossen entgegentreten.<br />

Ein Thema, auf das dies ganz besonders zutrifft, findet sich in der<br />

Frage wieder, wer künftig was macht im deutschen Gesundheitswesen.<br />

Dringen andere Gesundheitsberufe immer stärker vor in das<br />

Feld ärztlicher Leistungen? Der vom Gesundheitsministerium eingesetzte<br />

Sachverständigenrat hat hier klar Position bezogen, Empfehlungen<br />

ausgesprochen. In den letzten Tagen nun hat auch die Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung einen Fragebogen an Kolleginnen<br />

und Kollegen verschickt, um sie nach ihrer Meinung zu delegierbaren<br />

Leistungen zu befragen. Kein Zweifel: Das Thema ist in Bewegung<br />

geraten und wir sind gefordert, auf Augenhöhe mit anderen Akteuren<br />

des Gesundheitswesens die Weichen für die Zukunft zu stellen.<br />

Ich bin deshalb froh, dass der Hartmannbund das Thema der Deprofessionalisierung<br />

ärztlicher Leistungen in den Mittelpunkt seiner<br />

diesjährigen Hauptversammlung in Potsdam gerückt hat. „Neue<br />

deutsche Light-Kultur – wer macht was im Gesundheitswesen?“ Unter<br />

dieser Überschrift haben wir das Thema in unterschiedlichen Workshops<br />

von verschiedenen Seiten beleuchtet. Unser Bundesvorsitzender,<br />

Dr. Kuno Winn, hat mit der Präsidentin des Deutschen Pflegerates,<br />

Marie-Luise Müller, eine sehr interessante Diskussion geführt, in<br />

der Positionen aufeinander prallten.<br />

Wollen wir die sich andeutenden Entwicklungen verhindern? Wollen<br />

wir sie mit gestalten? Oder wollen wir sie gar ignorieren?<br />

Die Antwort auf diese Fragen steht für mich persönlich bereits jetzt<br />

eindeutig fest: Wir müssen diese Entwicklung mitgestalten! Ohne<br />

Scheuklappen und vorbehaltlos – vor allem aber mit dem nötigen<br />

Selbstbewusstsein! Wir müssen klare Grenzen ziehen, Bedingungen<br />

festlegen. Ganz bestimmt werden wir nicht denen die Diskussion überlassen,<br />

die sie angezettelt haben, weil sie zu Lasten einer hoch qualifizierten<br />

medizinischen Versorgung Geld sparen wollen. Nein, ganz<br />

im Gegenteil: Wir sind gefordert, die Meinungsführerschaft in dieser<br />

Debatte für uns Ärzte zu erobern! Eine Grenzlinie ist für mich unverrückbar:<br />

Der in vollem Umfang ausgebildete Arzt ist der einzige, der<br />

Herr über Diagnose und Therapie sein darf. Hier ist für mich eine<br />

fremdbestimmte Delegation auf andere Berufsgruppen undenkbar.<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, über so manches Detail werden<br />

wir beim Thema Deprofessionalisierung noch zu diskutieren haben.<br />

Wie auch immer wir uns aber hier in Einzelfragen auch positionieren<br />

werden – am Ende werden wir Ärzte gemeinsam für eine Position zu<br />

kämpfen haben. Wir werden gemeinsam zu kämpfen haben gegen<br />

den erneuten Versuch, den ärztlichen Berufsstand in Frage zu stellen,<br />

gegen den Versuch, unter dem Kostendiktat die Qualität der Versorgung<br />

unserer Patienten zu gefährden.<br />

Wir werden gemeinsam zu kämpfen haben! Umso bitterer empfinde<br />

ich es vor diesem Hintergrund, dass die Separierungsbestrebungen von<br />

Haus-, aber auch Fachärzten immer mehr zunehmen. Mit der Wahl des<br />

ehemaligen KBV-Vorstandes Weigelt zum neuen Bundesvorsitzenden<br />

des Hausärzteverbandes wird die Konfrontation zwischen dem Hausärzteverband<br />

und dem KV-System zunehmen, daneben wird sich der<br />

Konflikt zwischen Haus- und Fachärzten zuspitzen. Deshalb sehe ich<br />

auch die geplante Einrichtung eines neuen Facharztverbandes – ob<br />

durch die Fusion von Deutschem Fachärzteverband und GFB oder auf<br />

anderem Wege – mit Sorge. Weil er Spaltungstendenzen verstärkt.<br />

Wer in diesen Zeiten sein Heil darin sucht, kurzfristig mehr für seine<br />

Berufsgruppe, für sein besonderes Klientel herauszuschlagen, der<br />

wird mittel- bis langfristig zu den Verlierern gehören. Denn Verlierer<br />

sind wir auf Dauer alle, wenn wir unsere Interessen nicht gemeinsam<br />

vertreten. Wenn die deutsche Ärzteschaft auseinander läuft, statt<br />

die Reihen zu schließen, wird ein weiterer Verfall unseres Einflusses<br />

gegenüber der Politik und den Krankenkassen nicht mehr aufzuhalten<br />

sein. Dies können wir alle gemeinsam nicht wollen!<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, lassen Sie mich zum Schluss noch<br />

ein Wort sagen zu der Ankündigung des KBV-Vorsitzenden Dr. Andreas<br />

Köhler zur Einrichtung eines Ärzte-TÜVs. Ich halte dies für ein<br />

gewagtes Experiment. Ein Experiment, das unsere Patienten in hohem<br />

Maße verunsichern wird.<br />

Dass niedergelassene Ärzte in Deutschland sich mit ihrer Qualität,<br />

mit ihrer Leistung nicht zu verstecken brauchen, das müssen wir wohl<br />

kaum erst beweisen. Dieses Argument der KBV ist für mich nur wenig<br />

stichhaltig. Ich habe aber ganz erhebliche Zweifel daran, dass es gelingen<br />

wird, objektive Kriterien für die Qualität ärztlicher Leistungen<br />

zu entwickeln. Die Gefahr, dass sich unsere Patienten durch solche<br />

fragwürdigen Qualitätsmerkmale und Statistiken verunsichern lassen,<br />

ist dagegen groß. Denn in der Regel weiß jeder Patient für sich ganz<br />

genau die Qualität ärztlicher Leistungen einzuschätzen. Er kann seinen<br />

ganz persönlichen Einzelfall am besten beurteilen.<br />

Wenn Herrn Dr. Köhler die Qualität ärztlicher Leistungen am Herzen<br />

liegt, dann muss er vor allem dafür sorgen, dass wir durch eine angemessene<br />

Honorierung unserer Leistungen endlich wieder in moderne<br />

Medizintechnik investieren können. Qualität bleibt vor allem<br />

dort auf der Strecke, wo unsere Praxen nicht mehr in der Lage sind,<br />

sich technisch auf dem neuesten Stand zu halten.<br />

An dieser Front zu kämpfen, das ist der richtige Einsatz im glaubhaften<br />

Kampf um die Qualität ärztlicher Leistungen.<br />

Ihre Elke Köhler


Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Offizielle Freisprechung der brandenburgischen ArzthelferInnen<br />

Zwei junge Frauen schließen mit der Traumnote „Eins“ ihre Ausbildung ab<br />

203 Prüfungsteilnehmer haben es geschafft:<br />

Sie haben ihre Ausbildung zur/zum ArzthelferIn<br />

erfolgreich beendet und erhielten<br />

ihre Freisprechung von der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg (LÄKB). Im Tagungshaus<br />

„BlauArt“ in Potsdam versammelten sich am<br />

29. September die Absolventen und bekamen<br />

von LÄKB-Vorstandsmitglied Dr. Stephan Alder<br />

sowie den Mitarbeiterinnen des Referates<br />

„Ausbildung ArzthelferInnen/MFA“ ihre Abschlusszeugnisse<br />

sowie Arzthelferinnenbriefe<br />

überreicht.<br />

Dipl. oec. Astrid Brieger, die Leiterin des Referates<br />

Ausbildung ArzthelferInnen/MFA an der<br />

LÄKB, begrüßte die anwesenden frisch gebackenen<br />

ArzthelferInnen zur offiziellen Freisprechung.<br />

Fotos: LÄKB<br />

Eine wirkliche Überraschung war die Freisprechung<br />

für Melanie Gömmel aus Wittenberge,<br />

denn sie erfuhr erst vor Ort, dass sie<br />

mit „Eins“ abgeschlossen hatte und damit<br />

eine der beiden Besten des Jahrgangs ist.<br />

„Mit diesem tollen Ergebnis habe ich nun<br />

wirklich nicht gerechnet“, sagte die junge<br />

Frau.* Sie erhielt zusätzlich eine Urkunde des<br />

Präsidenten der LÄKB sowie einen Büchergutschein<br />

und wurde von der LÄKB für das<br />

Begabtenförderungsprogramm des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung vorgeschlagen.<br />

Dieses bietet für unter 25-jährige<br />

Erwachsene, die ihre Leistungsfähigkeit<br />

und Begabung durch besondere Leistungen<br />

in Ausbildung und Beruf nachgewiesen haben,<br />

das Förderprogramm „Begabtenförderung<br />

Berufliche Bildung“ an.<br />

In seiner Festrede gratulierte Dr. Alder den<br />

Arzthelferinnen und stellte fest, dass auch in<br />

diesem Jahr die besondere Stärke der Aus-<br />

Dr. Stephan Alder hielt die Festrede und übergab<br />

im Anschluss die Abschlusszeugnisse.<br />

zubildenden in den praktischen Prüfungen<br />

lag. Dort wurde ein Landesdurchschnitt von<br />

2,6 erreicht. „Überraschend war dagegen,<br />

dass das beste schriftliche Ergebnis mit einem<br />

Landesdurchschnitt von 2,9 im Fach<br />

Medizin erreicht wurde. In früheren Prüfungen<br />

war genau dieses neben Wirtschaft und<br />

Soziales meist die größte Prüfungshürde“,<br />

sagte das LÄKB-Vorstandsmitglied vor den<br />

Absolventen sowie den Lehrern der Berufsschulen<br />

Potsdam, Frankfurt (Oder), Cottbus<br />

und Wittenberge. „Und dennoch: Zensuren<br />

sagen oft wenig aus über die Praxisbewährung<br />

der Arzthelferin oder des Arzthelfers,<br />

denn hier sind neben anwendungsbereitem<br />

Wissen vor allem Verhaltensweisen wie<br />

Stressstabilität, hohe Sensibilität für Patienten<br />

oder Team- und Kritikfähigkeit gefragt.<br />

Letztendlich ist dann doch nicht die Abschlussnote<br />

entscheidend, sondern die Bewährung<br />

jedes Einzelnen von Ihnen täglich<br />

aufs Neue im Praxisalltag.“<br />

Den feierlichen Rahmen der Freisprechung<br />

untermauerte das Saxophonquartett der<br />

Kreismusikschule Potsdam-Mittelmark aus<br />

Kleinmachnow, das mit mehreren Musikstücken<br />

die Zeugnisübergabe begleitete.<br />

Hintergrund:<br />

Neben Melanie Gömmel konnte noch für<br />

eine weitere Arzthelferin in Brandenburg<br />

die Note „Eins“ vergeben werden. Eine<br />

junge Frau aus Brandenburg (Havel) war<br />

jedoch bei der offiziellen Freisprechung in<br />

Potsdam nicht dabei, da sie bereits nach<br />

Norwegen ausgewandert ist. Ihr werden<br />

das Prüfungszeugnis und der Arzthelferinnenbrief<br />

in ihr neues Heimatland geschickt.<br />

*Lesen Sie „Im aktuellen Interview“ auf S. 378,<br />

was Melanie Gömmel über die vergangenen<br />

drei Jahre ihrer Ausbildung und ihr sehr gutes<br />

Abschlusszeugnis sagt.<br />

Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />

Dr. Alder (l.) überreichte die lang ersehnten Abschlusszeugnisse und Arzthelferinnenbriefe.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

375


376<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Nach den Sekretärinnen und dem Meldewesen stellt sich die Buchhaltung vor<br />

Das Referat Buchhaltung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg (LÄKB) besteht aus<br />

vier Mitarbeiterinnen, deren Aufgabengebiete<br />

wie folgt verteilt sind:<br />

Beate Koalick<br />

Sachgebietsleiterin<br />

Buchhaltung in Vertretung<br />

von Cindy<br />

Borch (Elternzeit)<br />

Anstellung bei der LÄKB<br />

seit Oktober 2001<br />

Aus den Aufgabengebieten<br />

und Zuständigkeiten:<br />

· Bearbeitung von Eingangsrechnungen –<br />

zuständig für die Kontrolle, Buchung und<br />

Überweisung<br />

· Überweisung der Reisekosten, Gehälter,<br />

Steuern und Krankenkassenbeiträge<br />

· Führung der Anlagenbuchhaltung mit<br />

Buchung der Zugänge, Abgänge und<br />

Abschreibungen<br />

· Durchführung von Inventuren<br />

· Buchung der Geschäftsvorfälle für die<br />

Sachkontenbuchhaltung<br />

· Erarbeitung und Dokumentation des<br />

Monats- und Jahresabschlusses für die<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

· Erarbeitung des Haushaltsplans<br />

· Erstellung der Kostenvorschau für die<br />

Hauptgeschäftsführung<br />

· Kostenkontrolle und Auswertungen für die<br />

Geschäftsführung<br />

· Erstellung der Jahresbilanz für die Jahresrechnung<br />

Claudia Zinke<br />

Sachbearbeiterin<br />

Buchhaltung<br />

Anstellung bei der<br />

LÄKB seit September<br />

1991<br />

Aus den Aufgabengebieten<br />

und Zuständigkeiten:<br />

· Kontierung, Bearbeitung und Erfassung<br />

aller Geschäftsvorgänge für die Finanzbuchhaltung<br />

der Akademie für ärztliche<br />

Fortbildung (Honorare, Reisekosten der<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Referenten und ehrenamtlich Tätigen,<br />

Rechnungen, Teilnehmergebühren für<br />

Fortbildungsveranstaltungen sowie Fortbildungszertifizierungen),<br />

Abwicklung des<br />

Bankverkehrs einschließlich Aufbereitung<br />

von Auswertungen<br />

· Zuarbeit für den Haushaltsplan der LÄKB<br />

· Mitarbeit am Jahresabschluss und Vorbereitung<br />

der Unterlagen für den Revisionsverband<br />

· Gehaltsbearbeitung für die Mitarbeiter<br />

der Hauptgeschäftsstelle einschließlich<br />

Schriftverkehr; Erstellung erforderlicher<br />

Meldungen, Zuarbeiten und Bescheinigungen<br />

an Finanzamt, Krankenkassen,<br />

Arbeitsamt, Berufsgenossenschaft,<br />

Amt für Soziales und Versorgung<br />

· Führen der Kindergeldakte, Kindergeldbearbeitung<br />

nach Einkommenssteuergesetz,<br />

Abgabenordnung und Dienstanweisungen<br />

des Bundesamtes der<br />

Finanzen (Antragstellung, Festsetzung,<br />

Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen,<br />

Aufhebung, Anfertigung der Kindergeldstatistik)<br />

· Bearbeitung und Erfassung der Reisekostenabrechnungen<br />

der Angestellten<br />

und des Vorstandes der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg<br />

· Gleitzeitbeauftragte<br />

Manina Kierey<br />

Sachbearbeiterin<br />

Buchhaltung<br />

befristete Anstellung<br />

bei der LÄKB<br />

seit September 2006<br />

Aus den Aufgabengebieten<br />

und Zuständigkeiten:<br />

· verantwortlich für gesamtes Mahnwesen;<br />

Beitreibung offener Forderungen auf dem<br />

gerichtlichen Wege einschließlich Schriftwechsel<br />

mit Amtsgerichten und Gerichtsvollziehern<br />

· Führen von Insolvenzakten einschließlich<br />

Schriftverkehr mit Insolvenzverwaltern<br />

bezüglich der Kammerforderungen<br />

· Erstellen und Buchen aller Gebührenbescheide<br />

· Bearbeiten und Erfassen der Reisekostenabrechnung<br />

für ehrenamtlich Tätige<br />

(z.B. Prüfungen, Ausschusssitzungen)<br />

· Bearbeiten und Buchen der Entschädigungsabrechnungen<br />

für die Prüfungskommissionsmitglieder<br />

des Referates<br />

Ausbildung ArzthelferInnen/MFA<br />

· Buchen und Überwachen der Zahlungsein-<br />

und -ausgänge (Kammerbeiträge,<br />

Gebühren, Rechnungen)<br />

· Erfassung der Stammdaten neuer Ärzte<br />

in das Buchhaltungsprogramm<br />

· Mitarbeit am Jahresabschluss und Vorbereitung<br />

der Unterlagen für den Revisionsverband<br />

· bei Vertretung im Krankheits- oder<br />

Urlaubsfall: Kontieren, Erfassen und<br />

Buchen der Eingangsrechnungen<br />

Christiane Pade<br />

Sachbearbeiterin<br />

Buchhaltung/Kammerbeitrag<br />

Anstellung bei der<br />

LÄKB seit Dezember<br />

1990<br />

Aus den Aufgabengebieten<br />

und Zuständigkeiten:<br />

· Bearbeitung der Selbsteinstufung zum<br />

Kammerbeitrag, d.h. Kontrolle beziehungsweise<br />

Berechnung anhand der<br />

Einkommensnachweise<br />

· Buchungen zum Kammerbeitrag, einschließlich<br />

Korrekturen, Nachzahlungen<br />

und Teilrücküberweisungen<br />

· umfangreicher telefonischer und schriftlicher<br />

Kontakt mit Kammermitgliedern<br />

· Verschicken von Erinnerungen zur Selbsteinstufung<br />

und von Beitragsbescheiden<br />

sowie Erinnerungen zur Nachreichung<br />

der Einkommensnachweise bei vorläufigen<br />

Selbsteinstufungen<br />

· Mitarbeit am Jahresabschluss und Vorbereitung<br />

der Unterlagen für den Revisionsverband<br />

Text und Fotos: Anja Jüttner [4iMEDIA]


Dr. Manfred Kalz Dr. Udo Wolter<br />

Wie war zu Köln es doch vordem mit dem<br />

BAT bequem. (sehr frei nach August Kopisch<br />

„Die Heinzelmännchen“)<br />

Der BAT datiert vom 23. Februar 1961 und<br />

erfuhr bis zum Jahr 2005 mehr als 75 Tarifvertragsänderungen.<br />

Die letzte Änderung<br />

galt vom 01. Januar 2004 bis zum 31. Januar<br />

2005.<br />

Die langjährige Anwendung des BAT als Tarifvertrag<br />

für Arbeitnehmer des Bundes, der<br />

Länder und der Kommunen scheint für ein<br />

Erfolgsmodell zu sprechen. Die Regelungen<br />

für angestellte Ärzte waren im § 2 (Sonderregelungen)<br />

zusammen mit denen für andere<br />

Berufsgruppen verankert.<br />

In der langen Gültigkeitsperiode hatte sich<br />

der BAT zu einem Tarifvertrag entwickelt, der<br />

alle wesentlichen Arbeits- und Vergütungsfragen<br />

regelte. Das reichte vom Arbeitsvertrag,<br />

den allgemeinen Arbeitsbedingungen<br />

und der Arbeitszeit über Vergütung, Sozialbezüge,<br />

Trennungsentschädigung und zusätzliche<br />

Altersversorgung, Urlaub und Arbeitsbefreiung<br />

bis zur Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses.<br />

Trotz der spezifischen Regelungen für angestellte<br />

Ärzte, einschließlich der Regeln für<br />

den Bereitschaftsdienst und die Rufbereitschaft,<br />

war der BAT für den ärztlichen Bereich<br />

nicht optimal. Die Eingruppierungsregeln<br />

(Vergütungsgruppen) waren zwar<br />

definiert – entsprachen aber nur bedingt den<br />

Qualifikationsstufen, die ein Arzt vom ersten<br />

bis zum letzten Berufsjahr durchlaufen kann.<br />

Der BAT war deutlich stärker an den Berufsjahren<br />

orientiert. Der Übergang vom Facharzt<br />

zum Oberarzt wurde nicht in allen Fällen<br />

vergütungswirksam abgebildet.<br />

Einfach war die Vergütungsstruktur bei genauerer<br />

Betrachtung auch nicht. Der BAT differenzierte<br />

zwischen Angestellten des Bundes<br />

und der Länder sowie der Kommunen,<br />

es gab also außer den Koordinaten Vergütungsgruppe<br />

und Lebensalterstufe auch die<br />

Unterscheidung nach dem Arbeitgeber.<br />

Zu diesen Gruppen kam ab dem 10. Dezember<br />

1990 der BAT-Ost hinzu.<br />

Es gab also seither:<br />

BAT-West Bund und Länder<br />

BAT-West Kommunen<br />

BAT-Ost Bund und Länder<br />

BAT-Ost Kommunen.<br />

Das bedeutete für den angestellten Arzt<br />

unterschiedliche Vergütung für gleiche oder<br />

vergleichbare Arbeitsleistungen auch unter<br />

dem BAT.<br />

Die alten Ärgernisse niedrigerer Vergütung<br />

bei längerer Arbeitszeit im BAT-Ost sollen<br />

hier nur zur Erinnerung erwähnt werden.<br />

Die vollständige Angleichung Ost an West<br />

steht immer noch aus, soll aber in absehbarer<br />

Zeit erfolgen.<br />

Doch zurück zum BAT.<br />

Der Tarifvertrag hatte sich (mehr oder weniger)<br />

bewährt und war Vorlage für andere Tarifverträge<br />

(z.B. der kirchlichen Träger), auch wenn<br />

zunehmender Reformbedarf bestand.<br />

In der Vergangenheit führten die DAG (Deutsche<br />

Angestellten Gewerkschaft) und die<br />

ÖTV (Gewerkschaft für öffentlichen Dienst,<br />

Transport und Verkehr) die Tarifverhandlungen<br />

zum BAT, wobei die DAG die Interessen<br />

des Marburger Bundes vertrat. Nach<br />

dem Zusammenschluss von DAG und ÖTV<br />

zur Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verschlechterte<br />

sich die Position des Marburger<br />

Bundes, da die arztspezifischen Interessen<br />

bei den Tarifverhandlungen immer weniger<br />

Berücksichtigung fanden.<br />

Parallel zu dieser Entwicklung gab es seitens<br />

der Arbeitsgeber Bestrebungen, den BAT durch<br />

ein „modernes“ Tarifvertragssystem (TVöD –<br />

Tarifvertrag öffentlicher Dienst) zu ersetzen.<br />

Bereits in der Startphase wurde jedoch eine<br />

einheitliche Verhandlungsführung der Arbeitgeber<br />

aufgegeben. Die Bundesländer hatten<br />

die Verhandlungen verlassen und strebten<br />

mittels der Tarifgemeinschaft deutscher Länder<br />

einen eigenen Tarifvertrag (TdL – Tarifvertrag<br />

der Länder) an. Die Verhandlungen mussten<br />

daher sowohl mit der Vereinigung der kommunalen<br />

Arbeitgeber (VkA) als auch mit der<br />

Tarifgemeinschaft der Länder geführt werden.<br />

In den Verhandlungen, bei denen Verdi auch<br />

die Interessen des Marburger Bundes vertrat,<br />

wurde erkennbar, dass die Gewerkschaft Verdi<br />

eine deutliche Kürzung der Einkommen im<br />

ärztlichen Bereich akzeptieren würde.<br />

Daher wurde durch Beschluss der 108. Hauptversammlung<br />

des Marburger Bundes die Tarifkooperation<br />

mit der Gewerkschaft Verdi beendet.<br />

In der Folge wurden die Arbeitgeber<br />

des öffentlichen Dienstes zu Tarifverhandlungen<br />

mit dem Marburger Bund aufgefordert.<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Das Ende des Bundesangestelltentarifvertrags – BAT<br />

Teil 1 (M. Kalz und U. Wolter)<br />

Das Ziel des Marburger Bundes waren arztspezifische<br />

Tarifverträge.<br />

Im Land Brandenburg wurden die mit erheblichem<br />

Druck (Ärztestreiks in mehreren Städten)<br />

erreichten Tarifabschlüsse des Marburger<br />

Bundes mit der Tarifgemeinschaft der Länder<br />

und dem Verband kommunaler Arbeitgeber<br />

nur verzögert wirksam.<br />

Einzelne Krankenhäuser hatten den Verband<br />

kommunaler Arbeitgeber verlassen oder<br />

Notlagentarife vereinbart, andere Krankenhäuser<br />

traten nach den Tarifverhandlungen<br />

aus dem Verband kommunaler Arbeitgeber<br />

aus und hofften so, die Tarifabschlüsse nicht<br />

anwenden zu müssen. Ein Teil der Krankenhäuser<br />

war privatisiert worden. Die Krankenhäuser<br />

in Trägerschaft der Kirchen hatten<br />

bereits eigene Vergütungsverträge, die aber<br />

an den BAT „angelehnt“ waren.<br />

Es bestand zweifellos die Absicht einiger<br />

Krankenhausleitungen, Vergütungen außerhalb<br />

tariflicher Regeln durchzusetzen.<br />

Das versprach von vornherein keinen Erfolg.<br />

Ohne Tarifvertrag kein Bereitschaftsdienst!<br />

Das Arbeitszeitgesetz regelt die tägliche und<br />

wöchentliche Arbeitszeit mit maximal 10<br />

Stunden täglich und 48 Stunden wöchentlich<br />

(bei entsprechendem Ausgleich zur normalen<br />

Arbeitszeit in definierten Zeiträumen und Zustimmung<br />

der angestellten Ärzte). Ausnahmen<br />

(Überschreitungen der täglichen und wöchentlichen<br />

Arbeitszeit) werden nur auf der<br />

Basis gültiger Tarifverträge zugelassen. Das<br />

bedeutet: Der alte Tarifvertrag gilt weiter oder<br />

wird durch einen neuen Tarifvertrag ersetzt.<br />

Tariffähiger Partner der Arbeitgeber (Krankenhäuser)<br />

ist der Marburger Bund.<br />

Im Land Brandenburg müssen wir in der Folge<br />

der beschriebenen Verhandlungen und Ereignisse<br />

mit einer Vielzahl von Tarifverträgen leben<br />

lernen, wobei die Haustarife überwiegen.<br />

Mit den nachfolgend genannten acht Krankenhausträgern<br />

wurde ein jeweils inhaltsgleicher<br />

Haustarifvertrag geschlossen:<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />

Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam<br />

Havellandklinik Nauen<br />

Krankenhaus Märkisch Oderland Standorte:<br />

Strausberg und Wriezen<br />

Städtisches Krankenhaus Eisenhüttenstadt<br />

Oberhavelkliniken Standorte: Oranienburg<br />

und Hennigsdorf<br />

Kreiskrankenhaus Belzig<br />

Städtisches Klinikum Brandenburg.<br />

Die inhaltsgleichen Tarifverträge wurden mit<br />

den Klinikträgern direkt abgeschlossen – mit<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

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Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

einer hervorzuhebenden Besonderheit. Vom<br />

Städtischen Klinikum Brandenburg wurde<br />

zugesichert, dass alle hier beschäftigten<br />

Oberärzte in die Oberarztentgeltgruppe Ä 3<br />

eingruppiert werden.<br />

Weiterhin existieren separate Haustarifverträge<br />

mit dem Klinikum Niederlausitz mit<br />

den Standorten Senftenberg, Lauchhammer<br />

und Klettwitz/Annahütte und dem Werner<br />

Forßmann Krankenhaus Eberswalde.<br />

Am 29. September fand<br />

die offizielle Freisprechung<br />

der ArzthelferInnen<br />

in Potsdam statt. Das<br />

Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong><br />

nahm das zum Anlass<br />

und sprach mit einer<br />

der beiden besten Absolventinnen:<br />

Melanie Gömmel<br />

aus Wittenberge. Die<br />

junge Frau konnte im Ge-<br />

samtergebnis mit einem „sehr gut“ glänzen.<br />

Wie stellt sie sich ihre berufliche Zukunft vor?<br />

Auch dazu äußerte sich Melanie Gömmel in<br />

einem Interview.<br />

1. Frau Gömmel, Sie sind eine der besten<br />

brandenburgischen Arzthelferinnen in diesem<br />

Jahr. Haben Sie mit einem so guten Ergebnis<br />

gerechnet?<br />

Ich war vollkommen überrascht, als ich zur<br />

Freisprechungsfeier erfahren habe, dass ich<br />

zu den Besten gehöre. Dass ich ein gutes<br />

Ergebnis erzielt habe, war mir bekannt, jedoch<br />

nicht, dass es so gut ausfallen würde.<br />

Immerhin haben in Brandenburg sehr viele<br />

ihre Ausbildung absolviert, so dass es natürlich<br />

eine große Auszeichnung für mich ist.<br />

2. Wie schwer fielen Ihnen die Prüfungsaufgaben?<br />

Rückblickend betrachtet muss ich sagen, dass<br />

die Prüfungen wirklich leicht waren. Das lag<br />

aber vor allem an der sehr guten Vorbereitung,<br />

die ich durch die Mithilfe meiner Ärztinnen<br />

hatte. Die ersten beiden Ausbildungsjahre<br />

war ich in der Praxis bei Elke Wilhelm<br />

und das letzte Jahr bei Dr. Gesine Fierfas in<br />

Wittenberge. Beide konnte ich alles fragen,<br />

das Gleiche gilt für die Berufsschule. Insgesamt<br />

stimmte einfach die Vorbereitung.<br />

3. Was hat Sie überhaupt dazu bewogen,<br />

eine Ausbildung als Arzthelferin zu machen?<br />

Der medizinische Bereich hat mich bereits seit<br />

vielen Jahren interessiert, was bei uns in der<br />

Das Klinikum Dahme Spreewald mit den<br />

Standorten Königs Wusterhausen (Achenbach-Krankenhaus)<br />

und der Spreewaldklinik<br />

Lübben hat den Tarifvertrag des Bundesverbandes<br />

Marburger Bund mit der Vereinigung<br />

der kommunalen Arbeitgeber übernommen;<br />

ebenso das Krankenhaus Forst mit<br />

geringen Abweichungen, da hier eine Notlagenvereinbarung<br />

besteht.<br />

Familie liegt. Meine Mutter ist beispielsweise<br />

selbst Krankenschwester. Da lag es für mich<br />

also nah, auch diesen beruflichen Weg einzuschlagen.<br />

In die Ausbildung zur Arzthelferin<br />

bin ich allerdings eher zufällig geraten. Ich<br />

war spät dran mit Bewerbungen schreiben<br />

und hätte sonst eigentlich Physiotherapeutin<br />

gelernt. In den Sommerferien hatte ich dann<br />

nebenbei in einer Pizzeria gearbeitet und traf<br />

dort meine spätere Chefin. Diese stellte sich<br />

als neue Ärztin im Ort vor und da habe ich sie<br />

ganz frech gefragt, ob sie noch einen Ausbildungsplatz<br />

frei hätte. Ihre ursprünglich ausgewählte<br />

Auszubildende hatte abgesagt und da<br />

durfte ich mich bei ihr bewerben – und wurde<br />

prompt genommen.<br />

4. Mit anderen Worten: Sie hatten das<br />

Quäntchen Glück gehabt.<br />

Ja, da war wirklich viel Glück dabei, den<br />

Ausbildungsplatz zu bekommen. Das gehört<br />

einfach dazu – und auch ein wenig Frechheit.<br />

5. Welche Erinnerungen haben Sie, wenn<br />

Sie an die letzten drei Jahre zurückdenken?<br />

Schöne, denn ich habe viel gelernt und eine<br />

Menge Leute getroffen. Ich habe gemerkt,<br />

dass die Arbeit wirklich etwas für mich ist.<br />

Mit Menschen zu arbeiten, ihnen zu helfen,<br />

macht mir Spaß. Ein Dankeschön, welches<br />

man von den Patienten bekommt, ist so viel<br />

wert. Das kann einem niemand wegnehmen.<br />

6. Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen,<br />

um eine Ausbildung als Arzthelferin<br />

zu beginnen?<br />

Ein gewisses Interesse an Biologie und Freude<br />

daran, mit Menschen zu arbeiten, sind<br />

wichtig. Außerdem ist eine hohe Lernbereitschaft<br />

von Nöten, denn man erweitert seinen<br />

Erfahrungsschatz wirklich jeden Tag.<br />

7. Was machte Ihnen in der Ausbildung besonderen<br />

Spaß?<br />

Blut abnehmen gehörte zu meinen Lieblingsaufgaben.<br />

Wenn der Patient am nächsten<br />

Mit dem privaten Klinikkonzern Helios hat<br />

der Bundesverband Marburger Bund einen<br />

Tarifvertrag abgeschlossen, der auch für das<br />

Klinikum Bad Saarow Geltung hat.<br />

Mit den übrigen Krankenhäusern im Land<br />

Brandenburg werden noch Tarifverhandlungen<br />

geführt bzw. ist die Aufnahme von Tarifverhandlungen<br />

in Vorbereitung.<br />

Die Artikelreihe wird mit Teil 2 im Dezember-Heft<br />

fortgesetzt.<br />

Im aktuellen Interview:<br />

Melanie Gömmel, ausgelernte Arzthelferin: „Ein Dankeschön, welches man von<br />

den Patienten bekommt, ist so viel wert. Das kann einem niemand wegnehmen.“<br />

Melanie Gömmel<br />

Foto: privat<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Tag wieder in die Praxis kam und meinte, er<br />

hätte keinen blauen Fleck von der Blutabnahme<br />

zurückbehalten, dann hat mich das<br />

in meiner Arbeit bestätigt. Hierbei ist es<br />

schließlich wichtig, Einfühlungsvermögen zu<br />

zeigen. Generell fand ich es immer spannend,<br />

so viele verschiedene Menschen kennen<br />

zu lernen und mit ihnen zu arbeiten.<br />

Durch den steten Kontakt mit den Patienten<br />

verbessert sich auch das eigene Selbstbewusstsein.<br />

8. Gab es Situationen, wo Sie Zweifel hatten,<br />

den richtigen beruflichen Weg eingeschlagen<br />

zu haben?<br />

Vielleicht in einem Punkt: Die Arzthelferin<br />

hat meiner Meinung nach noch nicht genügend<br />

Verantwortung. Die Ärztin leitet einen<br />

in der Praxis an und man darf die Aufgaben<br />

im Prinzip nur machen, wenn diese es erlaubt.<br />

Aus diesem Grund mache ich jetzt<br />

noch eine weitere Ausbildung zur Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerin, um mehr Eigenverantwortung<br />

übernehmen zu dürfen.<br />

Außerdem möchte ich noch viel mehr medizinisches<br />

Hintergrundwissen erfahren.<br />

9. Das heißt noch mal drei Jahre Ausbildung?<br />

Richtig. Ich strebe für die Zukunft einen Pflegedienstleiter-Lehrgang<br />

(PDL) an, mit dem ich<br />

anschließend die Pflegedienstleitung einer<br />

Station übernehmen könnte. Ich denke, es<br />

lässt sich da auf der beruflichen Leiter schon<br />

noch weiter nach oben klettern. Ein Medizinstudium<br />

wäre aber nichts für mich. Wenn<br />

mein Freund mitgekommen wäre, hätte mich<br />

auch die Arbeit in Schweden gereizt. Dort<br />

sind die Arbeitsbedingungen, gerade für medizinisches<br />

Personal, viel bessere. Aber alleine<br />

würde ich diesen Schritt nicht wagen.<br />

Mit Melanie Gömmel sprach Anja Jüttner<br />

[4iMEDIA].


Unter www.laekb.de gibt es<br />

die neue Rubrik „Ärztemangel“<br />

Die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg (LÄKB) möchte<br />

noch gezielter auf das<br />

Problem Ärztemangel im<br />

Land Brandenburg hinweisen<br />

und diesem entgegensteuern.<br />

Sie bindet hierfür<br />

neben dem Brandenburgischen<br />

<strong>Ärzteblatt</strong> auch das<br />

Internet ein. Auf der Seite<br />

www.laekb.de findet sich<br />

seit Oktober der neue Button<br />

„Ärztemangel“. Dort<br />

informiert die Kammer zur<br />

aktuellen Situation in Brandenburg,<br />

aber auch zu<br />

Möglichkeiten einer Niederlassung<br />

beziehungsweise der Weiterbildung<br />

zum Allgemeinmediziner.<br />

1. Niederlassung in Brandenburg<br />

Welche rechtlichen und finanziellen Fragen<br />

auf einen Arzt zukommen, der sich mit einer<br />

Praxis niederlassen möchte, dazu informieren<br />

Existenzgründerseminare. Die Kassenärztliche<br />

Vereinigung Brandenburg (KVBB)<br />

bietet seit längerem derartige Veranstaltungen<br />

an – auch die LÄKB hat im April und<br />

September diesen Jahres solche durchgeführt<br />

und ihnen den Charakter von Workshops<br />

gegeben. Im Brandenburgischen <strong>Ärzteblatt</strong><br />

Juli/August <strong>2007</strong> gab Vorstandsmitglied<br />

Dr. Renate Schuster einen Einblick in die<br />

thematische Vielfalt, mit der sich ein Arzt<br />

im Vorfeld der Praxisgründung und -übernahme<br />

auseinander setzen muss. Finanzierung,<br />

Rechts- und Steuerfragen sowie Verpflichtungen<br />

der Ärzte im Hinblick auf die<br />

Berufsordnung waren die zentral diskutierten<br />

Punkte.<br />

Hinweise im Internet finden Sie unter:<br />

http://www.laekb.de/05/20aerztemangel/10Niederlassung/index.html<br />

Zum ersten Mal führte die KVBB im November<br />

2006 einen eigenen Niederlassungstag<br />

durch, zu dem mehr als 140 Ärzte und<br />

Medizinstudenten nach Potsdam kamen. Im<br />

Mittelpunkt stand auch hier: Was muss ein<br />

niederlassungswilliger Arzt alles beachten<br />

und welche Unterstützung bekommt er? Das<br />

Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> vom Dezember<br />

2006 berichtete über den Termin, zu dem<br />

LÄKB-Präsident Dr. Udo Wolter ein Referat zu<br />

ungeklärten Fragen zur Berufsordnung hielt.<br />

Den Beitrag können Sie im Internet unter<br />

http://www.laekb.de/05/20aerztemangel/<br />

10Niederlassung/15Hausarzt.html nachlesen.<br />

Der Schritt in die eigene Selbständigkeit –<br />

nicht immer gelingt er problemlos. Wichtig<br />

dabei: Welche Möglichkeiten der finanziellen<br />

Unterstützung gibt es? Welche Hilfe die Agentur<br />

für Arbeit anbieten kann – zum Beispiel<br />

den Gründungszuschuss oder die Hilfe nach<br />

dem Europäischen Sozialfonds, auch dazu informiert<br />

die LÄKB unter der Rubrik „Ärztemangel“<br />

im Internet (http://www.laekb.de/<br />

05/20aerztemangel/10Niederlassung/20<br />

Selbststaendigkeit.html) sowie im BÄB Juli/<br />

August <strong>2007</strong>.<br />

2. Weiterbildungsnetzwerk<br />

„Einfach verwirklichen – Perspektiven entdecken“:<br />

So lautet eine Informationskampagne<br />

zahlreicher Institutionen des Gesundheitswesens<br />

– beteiligt ist auch die LÄKB.<br />

Unterstützt wird das Projekt, welches dem<br />

drohenden Ärztemangel im Land Brandenburg<br />

die Stirn bieten möchte, durch das<br />

brandenburgische Gesundheitsministerium.<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Ärztemangel in Brandenburg:<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg bietet Informationsplattform<br />

Allgemeinmed. Praxis mit Akupunktur/NHV<br />

in Michendorf/Potsdam sucht Facharzt/-in (Teilzeit), gerne<br />

auch pensioniert, zur Verstärkung unseres Teams und<br />

WB-Assistent/-in (Voll- oder Teilzeit). Tel. 033205-54370<br />

Unter dem Namen „Hausarzt<br />

in Brandenburg“ werden<br />

potenziellen Hausärzten die<br />

beruflichen Möglichkeiten<br />

vorgestellt sowie Perspektiven<br />

zur Gründung einer Niederlassung<br />

in Brandenburg<br />

gezeigt. Viele Gemeinden<br />

unterstützen speziell die<br />

Niederlassung von Allgemeinmedizinern,<br />

um einem<br />

Ärztemangel in der Umgebung<br />

entgegen zu wirken.<br />

Hier lohnt sich zudem ein<br />

Blick auf www.hausarzt-inbrandenburg.de.<br />

(Hinweis:<br />

Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong><br />

berichtete im Januar<br />

<strong>2007</strong> über die Kampagne.<br />

Nachzulesen im Internet unter<br />

http:// www.laekb.de/05/20aerztemangel/20Weiterbildungsnetzwerk/10KampagneHausarzt.html.)<br />

Der Gewinnung von Hausärzten widmet<br />

sich auch das Weiterbildungsnetzwerk<br />

hausärztliche Versorgung, dessen konkretes<br />

Ziel es ist, die Weiterbildung in der<br />

Inneren und Allgemeinmedizin kompakt in<br />

zeitlicher Kontinuität durchzuführen. Zusammen<br />

mit der KVBB und der Landeskrankenhausgesellschaft<br />

Brandenburg (LKB) rief<br />

die LÄKB das Projekt im vergangenen Jahr<br />

ins Leben. Der Präsident der LÄKB, Dr. Udo<br />

Wolter, dazu: „Hier können Ärzten die verschiedenen<br />

Stationen aus einer Hand angeboten<br />

werden. Außerdem werden sie nach<br />

Wunsch während ihrer gesamten Weiterbildungszeit<br />

von ärztlichen Mentoren unterstützt<br />

und begleitet.“ Bewusst würden auch<br />

Studierende der Medizin darauf aufmerksam<br />

gemacht, um diese für die Arbeit in<br />

Brandenburg zu begeistern und sie durch<br />

die Ortsbindung des Weiterbildungsassistenten<br />

wiederum selbst an die Region zu<br />

binden.<br />

Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />

Anzeigen<br />

Biete Weiterbildungsassistentenstelle für Allgemeinmedizin<br />

in mittelgroßer Praxis in einer Kleinstadt nordw. Land Brandenburg<br />

für längstens 1 1/2 Jahre. Möglicher Beginn Februar 2008.<br />

Zuschriften bitte unter Chiffre BÄB 101-<strong>11</strong>/07 an:<br />

Verlagsbüro Kneiseler - Uhlandstr. 161 - 10719 Berlin<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

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380<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Bundesverdienstorden für Dr. Wolfgang Güthoff<br />

Das Ehepaar Karin und Dr. Wolfgang Güthoff<br />

aus Kleinmachnow wurde mit dem Verdienstorden<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

für ihr soziales Engagement ausgezeichnet.<br />

Bundespräsident Horst Köhler überreichte<br />

den Beiden die Auszeichnung am 4. Oktober<br />

im Schloss Bellevue für ihr jahrelanges Engagement<br />

zur Bekämpfung von HIV und AIDS.<br />

Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> sprach mit<br />

Dr. Wolfgang Güthoff über die Auszeichnung<br />

und seine Projekte.<br />

Bundespräsident Horst Köhler (l.) und seine Frau<br />

Eva Luise (r.) überreichten Dr. Wolfgang Güthoff<br />

(2.v.r.) und Karin Güthoff (2.v.l.) den Verdienstorden<br />

der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Foto: Bundesregierung/Sandra Stein<br />

1. Dr. Güthoff, war die Auszeichnung mit<br />

dem Bundesverdienstkreuz für Sie und Ihre<br />

Frau überraschend?<br />

Ja, natürlich, diese Nachricht hat uns sehr<br />

überrascht, wir waren völlig ahnungslos. Als<br />

Ende August die Mitteilung vom Bundespräsidenten<br />

kam, waren wir ganz schön<br />

sprachlos. Wie wir jetzt erfahren haben, hat<br />

ein Freund und Kollege diese Auszeichnung<br />

für uns eingereicht. Er kennt uns schon lange<br />

und verfolgt von Beginn an unsere Aktivitäten<br />

mit großer Anteilnahme. Er weiß<br />

zum Beispiel, dass meine Frau fast die Hälfte<br />

des Jahres in Belize verbringt, und dass<br />

ich seit langer Zeit meinen Urlaub und meine<br />

verbleibende Freizeit an den Wochenenden<br />

für das Projekt aufbringe. Ob unser<br />

Einsatz dieser großen Ehrung würdig ist,<br />

vermag ich nicht einzuschätzen. Viele Menschen<br />

engagieren sich in ihrer Freizeit für<br />

einen guten Zweck. Vielleicht müssen sie<br />

noch viel mehr entbehren als wir, denn für<br />

uns ist diese Tätigkeit eine Bereicherung für<br />

unser Leben. Wir freuen uns natürlich sehr,<br />

dass unser Engagement im Kampf gegen<br />

die HIV-Epidemie mit dieser Auszeichnung<br />

gewürdigt wurde.<br />

2. Aus welchen Gründen begannen Sie, sich<br />

gezielt mit der Krankheit AIDS zu beschäftigen<br />

– und das bereits vor der Wende?<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Ich arbeite seit 30 Jahren in der Infektionsabteilung<br />

des Klinikums Ernst von Bergmann<br />

in Potsdam. Die DDR hatte ein gutes Infektionsschutzgesetz,<br />

in dem der Umgang mit<br />

Infektionskrankheiten geregelt war. Als Anfang<br />

der 80er Jahre HIV/AIDS bekannt<br />

wurde, hat man eine AIDS-Kommission<br />

gegründet, in der Infektiologen aus allen<br />

Bezirken vertreten waren. Für den Bezirk<br />

Potsdam waren das damals mein Kollege<br />

Dr. Wolf-Georg Schiller und ich. Es gab in<br />

der DDR zwar wenig HIV-Infizierte, wir haben<br />

in unserer Infektionsabteilung aber leider<br />

sehr viele AIDS-Fälle gesehen, da sich in<br />

unserem Land viele Menschen aus afrikanischen<br />

Ländern zur Berufsausbildung aufhielten.<br />

Leider konnten wir damals nur opportunistische<br />

Infektionen behandeln, eine<br />

wirksame Therapie steht uns ja erst seit<br />

1996 mit der sog. HAART (hoch aktiven<br />

antiretroviralen Therapie) zur Verfügung.<br />

Wir haben damals viele Menschen sterben<br />

sehen mit einem zusammengebrochenen<br />

Immunsystem und standen dieser Situation<br />

hilflos gegenüber. Dann endlich hatten wir<br />

wirksame Medikamente und konnten auch<br />

viele Patienten, die sich schon in einem<br />

fortgeschrittenen Stadium befanden, erfolgreich<br />

behandeln, so dass sie noch heute<br />

ohne große Beeinträchtigung ein normales<br />

Leben führen und ihren Beruf ausüben können.<br />

Heute betreue ich in unserer Infektionsambulanz<br />

etwa 75 HIV-infizierte Patienten<br />

aus dem Land Brandenburg.<br />

3. Wieso haben Sie sich gerade Mittelamerika<br />

zum Ziel für die AIDS-Bekämpfung<br />

ausgesucht?<br />

Wir haben nach der Wende Entwicklungsländer<br />

besucht – auch immer mit dem Gedanken<br />

im Hinterkopf, medizinische Hilfe leisten zu<br />

können. Nach nicht so guten Erfahrungen in<br />

Afrika, wo man uns gegenüber das AIDS-<br />

Problem damals noch negierte, haben wir ein<br />

kleines Land in Mittelamerika gefunden, welches<br />

die höchste HIV-Prävalenz von Lateinamerika<br />

und der Karibik hat. Dieses Land hat<br />

stabile politische Verhältnisse, und die Regierung<br />

hatte das AIDS-Problem bewusst wahrgenommen.<br />

Wir sind offen von den Ministerien<br />

und Ärzten aufgenommen worden, damit<br />

waren die bes-ten Voraussetzungen für das<br />

Gelingen eines langfristigen HIV-Bekämpfungsprojektes<br />

vorhanden.<br />

4. Wie genau kam es dann zur Gründung<br />

der Organisation „HIV-Projekt Belize e.V.“?<br />

Nach einem Besuch im Gesundheitsministerium<br />

im Jahr 2000 erhielten wir einen Brief mit<br />

der Bitte, dem Land beim Kampf gegen AIDS<br />

beizustehen. Ich habe damals ein HIV-Lang-<br />

zeit-Bekämpfungsprojekt erarbeitet und es zusammen<br />

mit der Belizeanischen Regierung bei<br />

der Weltbank zur Förderung eingereicht. Die<br />

Weltbank hat dem Land für dieses Projekt einen<br />

Kredit angeboten, aber Belize war damals<br />

wegen hoher Verschuldung leider nicht<br />

in der Lage, noch einen Kredit aufzunehmen.<br />

Da haben wir entschieden, es – so gut, wie es<br />

geht – mit eigenen Mitteln zu finanzieren. Wir<br />

haben sehr schnell Gleichgesinnte und Freunde<br />

gefunden, die uns bei der Gründung unserer<br />

gemeinnützigen Organisation „HIV-Projekt<br />

Belize e.V.“ unterstützt haben.<br />

Praktikant Florian Rummler bei einer Messung der<br />

CD4-Zellzahl. Foto: HIV-Projekt Belize e.V.<br />

5. Was konnte in Belize in den letzten Jahren<br />

bereits erreicht werden?<br />

Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen, Spenden<br />

von Freunden und Kollegen sowie Honorare<br />

für Vorträge betreiben wir ein Beratungszentrum<br />

in einer Distrikthauptstadt (Dangriga)<br />

und arbeiten dort sehr eng mit einer einheimischen<br />

Partnerorganisation zusammen. Seit<br />

über zwei Jahren ist dieses Office ständig von<br />

Praktikanten aus Deutschland besetzt, die teilweise<br />

bis zu einem Jahr dort unentgeltlich<br />

arbeiten. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit und<br />

das spezielle Arbeitsgebiet meiner Frau war<br />

von Beginn an die Prävention mit dem Ziel der<br />

Verhinderung von Neuinfektionen durch<br />

Sexual- und HIV-Aufklärung und durch die<br />

freiwillige HIV-Beratung und Testung. Meine<br />

Frau hat in den Schulen Sexualaufklärung<br />

unterrichtet. Mein Part liegt hauptsächlich auf<br />

dem medizinischen Gebiet. Ich besuchte die<br />

staatlichen Krankenhäuser, hielt Vorträge<br />

über die HIV-Postexpositionsprophylaxe für<br />

das medizinische Personal und rüstete alle<br />

sieben staatlichen Krankenhäuser mit entsprechenden<br />

Medikamenten aus. Zu meinen Tätigkeiten<br />

gehört auch die allgemeine medizinische<br />

Versorgung in weit abgelegenen<br />

Dörfern zusammen mit einem Belizeanischen<br />

Kollegen. Mit Hilfe der Deutschen Botschaft<br />

konnten wir ein HIV-Präventionsprojekt mit<br />

dem Namen „Special Knowledge out of<br />

Special Boxes – Wissen aus Kisten“ starten,<br />

bei dem Flyer mit Aufklärung über HIV in


Verbindung mit einem Kondom an bestimmte Zielgruppen gebracht<br />

wurden. Unser Praktikant Florian Rummler aus Potsdam hat diese Flyer<br />

entworfen und das Projekt mit sehr großem Erfolg geleitet. Ein weiteres<br />

Projekt, der „CyFlow Counter“, ein für die Betreuung der HIV-Patienten<br />

unverzichtbares Gerät, beinhaltet die Verbesserung des Managements<br />

der HIV-Infektion durch die Messung der CD4-Zellen. Bei der Bedienung<br />

dieses Gerätes und bei der Einarbeitung des medizinischen Personals<br />

hat Florian Rummler, der heute in Dresden Humanmedizin studiert,<br />

hervorragende Arbeit geleistet. Durch seine ausgezeichnete<br />

Tätigkeit während seines gesamten Einsatzes hat er für alle nachfolgenden<br />

Praktikanten hohe Maßstäbe gesetzt und wir möchten ihm und<br />

allen anderen Helfern unserer Organisation herzlich danken.<br />

6. Auch in Brandenburg setzen Sie sich für die AIDS-Präventionsarbeit<br />

ein. Welche Projekte gibt es hier genau?<br />

Die „Initiative Brandenburg – gemeinsam gegen AIDS“ ist eine Vereinigung<br />

von Akteuren im Bereich HIV, die unter der Leitung der<br />

AIDS-Hilfe Potsdam e.V. seit 2002 tätig ist. Ein Schwerpunkt unserer<br />

Tätigkeit ist auch die ärztliche Weiterbildung auf diesem Gebiet. So<br />

haben wir zum Beispiel ärztliche Fortbildungen, die jeweils von der<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> zertifiziert sind, in Potsdam, Schwedt, Ludwigsfelde,<br />

Perleberg, Spremberg, Forst und anderen Städten durchgeführt.<br />

Unsere letzte Fortbildung in Potsdam beinhaltete das Thema<br />

HIV-PEP (Postexpositionsprophylaxe). Außerdem arbeite ich in dem<br />

von der Landesregierung initiierten und mit EU-Mitteln geförderten<br />

Projekt „BORDERNET“ mit. Hier geht es um die Prävention von<br />

HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten im Bereich<br />

der alten und neuen EU-Außengrenzen.<br />

7. Im Januar 2008 wird ein neues Projekt in Belize starten. Können<br />

Sie dazu mehr sagen?<br />

Es handelt sich um das Projekt „Girls Life Academy – Mädchenzukunftswerkstatt“,<br />

dass meine Frau ausgearbeitet hat und betreuen<br />

wird. HIV wird in Belize hauptsächlich durch heterosexuelle Kontakte<br />

übertragen. Der Anteil der von HIV betroffenen Frauen steigt stetig<br />

an, die Gründe sind vielfältig und sie sind auf die Rolle der Frauen<br />

in der Gesellschaft zurückzuführen. Dieses Projekt wird mit<br />

unserer Partnerorganisation „HIV/AIDS Society Dangriga“ durchgeführt.<br />

Unsere zur Zeit vor Ort tätige Praktikantin trifft bereits die<br />

Vorbereitungen. Über ein ganzes Jahr werden Mädchen und Frauen<br />

durch ausgewählte Themen in Wochenendschulungen für das Leben<br />

gestärkt. Auch die medizinische Seite betreffend haben wir eine Verantwortung<br />

gegenüber den Entwicklungsländern. Die Lieferung von<br />

HIV-Medikamenten mit Hilfe der Mittel des Global Fund ist eine gute<br />

Sache, aber nicht ausreichend. Wenn es uns nicht gelingt, unseren<br />

zehnjährigen Erfahrungsvorsprung in Bezug auf das Management<br />

der HIV-Therapie in die Entwicklungsländer zu transferieren und die<br />

entsprechenden Infrastrukturen aufzubauen, werden in einigen Jahren<br />

gehäuft resistente Viren auftreten und die globale Situation wird<br />

sich weiter verschärfen. Deswegen sehe ich eine Hauptaufgabe für<br />

die Zukunft in der Mithilfe bei der Einrichtung eines Labors für die<br />

HIV-Viruslastbestimmung und Hilfeleistung bei der Ausbildung des<br />

medizinischen Personals. Wir wollen mit unserer Arbeit einen kleinen<br />

Beitrag leisten, um in diesem überschaubaren Land die HIV-Epidemie<br />

unter Kontrolle zu bekommen.<br />

Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />

Hausarzt für MVZ<br />

Raum Cottbus gesucht.<br />

Zuschriften bitte unter Chiffre BÄB 105-<strong>11</strong>/07 an:<br />

Verlagsbüro Kneiseler, Uhlandstr. 161, 10719 Berlin<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Anzeigen<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

381


382<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Das Referat Ausbildung ArzthelferInnen/MFA informiert:<br />

Zwischenprüfung der Arzthelfer/innen im Oktober <strong>2007</strong><br />

Am 10. Oktober fand die diesjährige<br />

Herbst-Zwischenprüfung am Oberstufenzentrum<br />

I in Frankfurt (Oder) statt, an der 14<br />

Auszubildende, drei Umschülerinnen und<br />

sieben externe Prüflinge teilnahmen.<br />

In 120 Minuten waren 60 Fragen in überwiegend<br />

programmierter Form zu bearbeiten.<br />

Dabei waren jedem Prüfungsgebiet<br />

zehn Fragen zugeordnet. Im jeweiligen Prüfungsgebiet<br />

konnten zehn Punkte erreicht<br />

werden.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die von den Auszubildenden<br />

und Umschülern im Landesdurchschnitt<br />

erzielte Punktzahl in den Prüfungsgebieten:<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Gesundheitswesen Praxishygiene Apparate- und Anatomie, Praxis- Sozial-<br />

Instrumentenkunde Physiologie organisation gesetzgebung<br />

und Pathologie<br />

7,12 6,76 6,53 7,47 7,71 6,18<br />

In der Zwischenprüfung wird nach ca. 1,5<br />

Ausbildungsjahren der aktuelle Kenntnisstand<br />

ermittelt, um daraus ableitend die weitere<br />

Ausbildung steuern zu können. Es werden<br />

keine Noten, sondern Punkte und<br />

Prozente ausgewiesen, die sich einer Note<br />

zuordnen lassen. Liegt die Wertung der Prüfungsleistung<br />

unter 50 % der erreichbaren<br />

Punktzahl, entsprechen die Leistungen nicht<br />

den Anforderungen und das Bestehen der<br />

Abschlussprüfung ist in Frage gestellt.<br />

Mit einem „Landesnotendurchschnitt“ von<br />

3,41 konnte zwar das Ergebnis der Frühjahrs-Zwischenprüfung<br />

(3,28) nicht fortgesetzt<br />

werden, es übertrifft jedoch leicht die<br />

Leistungen der vorherigen Jahre.<br />

Zur Unterstützung der weiteren Ausbildung<br />

stellt das Referat Ausbildung Arzthelferinnen/MFA<br />

auf Anforderung detaillierte Auswertungen<br />

der Zwischenprüfung zur Verfügung.<br />

Interdisziplinäres Symposium „Schlaf, Arbeits- und Verkehrssicherheit“<br />

(7 Fortbildungspunkte)<br />

24. November <strong>2007</strong>, 10 bis 15.30 Uhr<br />

Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Hörsaal A im Audimax<br />

Leitung: Dr. med. Dietmar Groß, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft,<br />

Arbeitsmedizinischer Dienst, Zentrum Cottbus; Dipl. Ing. Wolfgang Krüger,<br />

Selbsthilfegruppe „Schlafapnoe“ Lausitz e.V.; Prof. Dr. med. Hans Schweisfurth,<br />

Deutsch-Polnischer Verein zur Förderung der medizinischen Forschung e.V.<br />

Kontakt: Dr. med. Dietmar Groß, Papitzer Straße 1, 03046 Cottbus; Tel.: 0355-7809613<br />

Zielstellung: Über die verkehrsmedizinischen Aspekte hinaus sollen Betriebsärzte, typische Betriebe, Vertreter der zuständigen Unfallversicherungen<br />

u.v.a.m. über die Bedeutung von Schlafstörungen und ihre Auswirkung auf die Arbeits- und Leistungsfähigkeit<br />

sensibilisiert werden.<br />

Haben Sie gut geschlafen? Diese Frage wird immer häufiger negativ beantwortet. Bereits heute leiden etwa 10 Prozent der Bevölkerung<br />

an behandlungsbedürftigen Schlaf-Wach-Störungen. Dies kann nicht nur Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Herzinfarkt<br />

oder Apoplex mit verursachen, sondern auch zu verkehrssicherheitsrelevanter Tagesschläfrigkeit führen.<br />

Nach Schätzungen gehen in Deutschland jährlich etwa 1.700 Verkehrsunfälle auf Sekundenschlaf zurück. Patienten mit obstruktivem<br />

Schlafapnoesyndrom sind in den USA 2 bis 3 mal häufiger in Autounfälle verwickelt als Gesunde. Das Unfallrisiko nimmt bei<br />

Schlafapnoepatienten in der EU um etwa das 5- bis 7-fache zu. Der dadurch entstandene wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf<br />

mehrere Milliarden Euro. Durch eine frühzeitig eingeleitete Therapie ließe sich das Unfallrisiko minimieren.<br />

Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen ist Übermüdung die zweithäufigste Ursache für LKW-Unfälle. Daher plant die<br />

Bundesregierung eine Verordnung, nach der LKW-, Bus- und Taxifahrer beim Neuerwerb einer Fahrerlaubnis und danach in regelmäßigen<br />

Abständen auf Erkrankungen mit erhöhter Tagesschläfrigkeit getestet werden sollen.<br />

Bisher werden Betroffene mit Schlaf-Wach-Störungen seit Jahren in ambulanten oder stationären Schlaflaboren von Somnologen betreut.<br />

Durch die geänderte Rechtsverordnung kommen aber auch auf die Betriebsärzte neue Aufgaben und Herausforderungen zu.<br />

In diesem Symposium werden Beiträge aus Sicht der Wissenschaft, der Berufsgenossenschaften, der Betriebsärzte und Schlafmediziner<br />

gehalten und durch praktische Anwendungen von medizintechnischen Geräten ergänzt, um Wege aufzuzeigen, wie Schlaf-<br />

Wach-Störungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können, damit Arbeitsplätze und Straßenverkehr sicherer werden.<br />

Dr. U. Wolter<br />

Präsident der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg,<br />

Vorsitzender des Ausschusses und der Ständigen Konferenz „Betriebsärztliche Versorgung“ der Bundesärztekammer


Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />

Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg ist<br />

seit 1992 Mitglied der Schlichtungsstelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen<br />

Ärztekammern in Hannover.<br />

Ziel der Schlichtungsstelle ist es, einen strittigen<br />

Sachverhalt aufzuklären und einen<br />

Schlichtungsvorschlag auszuarbeiten und<br />

auf Wunsch der Beteiligten einen Vorschlag<br />

zur Streitbeseitigung zu unterbreiten.<br />

Die Aufgaben der Schlichtungsstelle sind in<br />

einer Verfahrensordnung festgelegt, die die<br />

Gesellschafter mit dem Gesamtverband der<br />

Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. abgeschlossen<br />

haben. Danach wird die Schlichtungsstelle<br />

bei Streitigkeiten zwischen Ärzten<br />

und Patienten, denen Schadenersatzansprüche<br />

auf Grund des Vorwurfs fehlerhafter ärztlicher<br />

Behandlung zu Grunde liegen, tätig.<br />

Eingereichte Schlichtungsfälle<br />

1997 2006 Summe<br />

1997 bis 2006<br />

über LÄKB 71 15 560<br />

direkt an Hannover 229 286 3.008<br />

Summe 300 301 3.568<br />

Die Feststellung der Schlichtungsstelle, die im<br />

Sinne einer Gutachterkommission wirkt, ist<br />

für die Beteiligten nicht rechtsverbindlich, sie<br />

können aber Grundlage für eine außergerichtliche<br />

Einigung sein.<br />

Am Schlichtungsverfahren sind vier Parteien<br />

beteiligt: der antragstellende Patient, der in<br />

Anspruch genommene Arzt, der in Anspruch<br />

genommene Krankenhausträger, der Haftpflichtversicherer<br />

der Arztes oder des Krakenhauses<br />

oder der Träger der Eigenversicherung<br />

des Krankenhauses.<br />

Die Schlichtungsstelle in Hannover wird geleitet<br />

von einem ärztlichen Vorsitzenden. Es gehören<br />

ihr weiter an ein Jurist mit Befähigung<br />

zum Richteramt sowie weitere Ärzte. Die Mitglieder<br />

werden von den neun Ärztekammern,<br />

die sich zur Arbeitsgemeinschaft der norddeutschen<br />

Ärztekammern in der Rechtsform<br />

einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammengeschlossen<br />

haben, bestellt, um in<br />

dieser Form gemeinsam mit dem Verband der<br />

Haftpflicht-, Unfall- und Krankenversicherer<br />

e.V. (HUK-Verband) dazu beizutragen, Streitigkeiten<br />

wegen Haftpflichtansprüchen zwischen<br />

Ärzten und Patienten, die sich aus der<br />

ärztlichen Tätigkeit ergeben, außergerichtlich<br />

beizulegen.<br />

Die Tätigkeit der Schlichtungsstelle endet mit<br />

einem Schlichtungsvorschlag, der sich zur<br />

Haftpflichtfrage äußert und auf Wunsch der<br />

Beteiligten einen Vorschlag zur Streitbeseitigung<br />

enthält.<br />

Der Rechtsweg wird durch ein Schlichtungsverfahren<br />

nicht ausgeschlossen. Die Beteiligung<br />

ist für alle Betroffenen freiwillig.<br />

Im Jahr 2006 sind 301 Patientenanträge<br />

aus dem Land Brandenburg in der Schlichtungsstelle<br />

Hannover eingegangen, dies<br />

sind 10,7 Prozent weniger Anträge als im<br />

Vorjahr. Brandenburg liegt in dieser Größenordnung<br />

gleich mit der Anzahl der Anträge<br />

aus vergleichbaren Bundesländern.<br />

Aus den Jahren 2005 und 2006 konnten<br />

für Brandenburg 322 Anträge durch die<br />

Schlichtungsstelle abgeschlossen werden.<br />

162 Anträge erbrachten keinen Beweis für<br />

einen schuldhaften Behandlungsfehler. In 94<br />

Fällen erfolgten keine Sachentscheidungen,<br />

z.B. wegen Zurücknahme von Anträgen,<br />

Widerspruch durch Antragsgegner oder<br />

eine sachliche Unzuständigkeit. Ein Schadensersatzanspruch<br />

wurde in 66 Fällen als<br />

begründet angesehen. Bei der medizinischen<br />

Auswertung der begründeten Ansprüche<br />

– vermeidbarer Schaden durch schuldhaft<br />

fehlerhafte Behandlung – durch die<br />

Schlichtungsstelle, haben im Land Brandenburg<br />

im Jahr 2006 die Fachgebiete Unfallchirurgische<br />

Orthopädie (16), Allgemeinchirurgie<br />

(13) und Orthopädische Chirurgie<br />

(18) den größten Anteil aufzuweisen.<br />

Wenngleich jeder Schadensfall für den Einzelnen<br />

tragisch sein kann, ist die Gesamtzahl der<br />

begründeten Ansprüche gegenüber den mehr<br />

als 500.000 Krankenhausfällen und über 15<br />

Millionen kurativ-ambulanten Behandlungsfällen<br />

z.B. im Jahr 2006 äußerst gering.<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Die Schloss Akademie bietet erneut die fünfteilige Ausbildung zum Qualitätsmanager im Gesundheitswesen gemäß Curriculum der Bundesärztekammer<br />

für Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe an. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt.<br />

Seminarort: Potsdam. Leitung: Dr. med. G. Viethen, J. Gernhuber. Weitere Termine und Orte im Internet unter: www.schlossakademie.de<br />

Termine:<br />

Basiskurs (A) 08.02.-10.02.2008 QM Modelle (D) 23.05.-25.05.2008<br />

Methoden (B) 14.03.-16.03.2008 Evaluation (E) 27.06.-29.06.2008<br />

Moderation (C) 18.04.-20.04.2008<br />

Wochenendkompaktkurs (Fr./Sa./So.)<br />

Anmeldung:<br />

Schloss Akademie für<br />

Medizin und Management GmbH<br />

Am Hang <strong>11</strong> · 24<strong>11</strong>3 Molfsee / Kiel<br />

Aus der Arbeit der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

– Gutachterkommission Arzthaftpflichtfragen – Dr. R. Heiber, Hauptgeschäftsführer<br />

Schlichtungsverfahren in Arzthaftpflichtfragen 2006<br />

Ansprüche begründet<br />

(Behandlungsfehler/Risikoaufklärungsmangel<br />

und Kausalität bejaht)<br />

nach Fachgebieten<br />

Hausärztlich tätiger Arzt 1<br />

Augenheilkunde 2<br />

Gefäßchirurgie 1<br />

Handchirurgie 2<br />

Neurochirurgie 1<br />

Unfallchirurgische Orthopädie 16<br />

Allgemeinchirurgie 13<br />

Orthopädische Chirurgie 8<br />

Innere Medizin 5<br />

Kardiologie 1<br />

Lungen- u. Bronchialheilkunde 1<br />

Physikal. u. Rehabilitative Medizin 1<br />

Frauenheilkunde 7<br />

Geburtshilfe 1<br />

Haut- und Geschlechtserkrankungen 2<br />

Neurologie 1<br />

Pathologie 1<br />

Radiologie 1<br />

Urologie 1<br />

Gesamt 66<br />

Die häufigsten Vorwürfe waren:<br />

· Therapie op., Durchführung<br />

· Therapie postoperative Maßnahmen<br />

· Diagnostik, bildgebende Verfahren<br />

· Diagnostik, allgemein<br />

· Therapie, Pharmaka<br />

· Therapie, konservativ<br />

· Diagnostik, Anamnese/Untersuchung<br />

· Indikation<br />

· Therapie op., Verfahrenswahl<br />

· Therapie postop., Infektion<br />

Anzeige<br />

Tel: 0431 – 65 94 99 89<br />

Fax: 0431 – 65 99 77 2<br />

info@schlossakademie.de<br />

www.schlossakademie.de<br />

Das Verfahren in der Schlichtungsstelle ist für<br />

den Patienten kostenfrei.<br />

Die Gesellschafter tragen die Kosten der Unterhaltung<br />

der Schlichtungsstelle gemeinsam.<br />

Für die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

fallen dafür jährlich ca. 130.000 Euro<br />

an.<br />

Die Kosten der Verfahren werden zu knapp<br />

50 Prozent von den Haftpflichtversicherern<br />

getragen.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

383


384<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Gutachten über Bevölkerungsschwund<br />

Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung gibt Empfehlungen für wirtschaftliche Zukunft Brandenburgs<br />

Einen Schrumpfungsprozess des Bevölkerungswachstums<br />

aufgrund von sinkenden<br />

Geburtenzahlen und Fortzügen besonders<br />

junger Frauen wird das Land Brandenburg<br />

in den nächsten Jahrzehnten vor bisher<br />

nicht da gewesene Herausforderungen stellen.<br />

In den Jahren 2004 bis 2030 wird<br />

Brandenburg etwa 13 Prozent seiner Bevölkerung<br />

verlieren – so die Bestandsaufnahme<br />

des Berlin-Instituts für Bevölkerung<br />

und Entwicklung. Im Auftrag des Brandenburgischen<br />

Landtages erstellte das Institut<br />

eine Expertise, wonach Brandenburg in<br />

eine schwierige Zukunft blickt.<br />

Immer weniger Ärzte<br />

Die zurückgehenden Bevölkerungszahlen<br />

bringen ein wichtiges und gerade heiß diskutiertes<br />

Problem mit sich: akuten Fachkräftemangel.<br />

Laut dem Gutachten werden bis zum<br />

Jahr 2015 etwa 200.000 Facharbeiterstellen<br />

neu besetzt werden müssen. Der Großteil dieser<br />

Arbeitsplätze befindet sich in der Berlin<br />

nahen Wachstumsregion. Nicht nur der Rückgang<br />

der Bevölkerung ist hierbei das Problem,<br />

sondern auch die Schwierigkeit, Menschen<br />

mit einem hohen Ausbildungspotenzial im<br />

Land zu halten. So verließen 40,5 Prozent<br />

der Hochschulabsolventen im Jahr 2005 nach<br />

ihrem Abschluss das Land.<br />

Der Arbeitskräftemangel hat sich besonders<br />

aber auf dem Gesundheitssektor verschärft,<br />

was sich vor allem in der Fläche zeigt, wo zirka<br />

170 Hausarzt- und 20 Facharztpraxen<br />

vakant sind. Sollte sich dieser Trend weiter<br />

fortsetzen, so wird es 2030 in manchen Landkreisen<br />

nicht einmal mehr einen Allgemeinarzt<br />

geben. Viele junge deutsche Mediziner wandern<br />

lieber nach Irland oder Skandinavien<br />

aus, als sich den Bedingungen der neuen<br />

Bundesländer zu stellen – 2005 verließen rund<br />

4.000 deutsche Mediziner das Land. Das sind<br />

1,3 Prozent des gesamten Ärztebestandes. „In<br />

abgelegenen Landkreisen wird es somit zunehmend<br />

riskanter werden, krank zu sein“, so<br />

die Einschätzung des Berlin-Instituts.<br />

Brandenburg und Berlin:<br />

eine besondere Beziehung<br />

Dass sich Berlin als Insel in Brandenburg befindet,<br />

stellt eine Besonderheit dar. „Im Grunde<br />

gibt es in Brandenburg nur eine einzige Stadt<br />

von nennenswerter Ausstrahlung: Berlin. Alle<br />

anderen Agglomerationen – mit Ausnahme<br />

von Potsdam – haben weniger Strahlkraft als<br />

gravierende Probleme“, heißt es in der Expertise.<br />

Cottbus, Eberswalde, Frankfurt (Oder)<br />

und Brandenburg (Havel) sind demnach keine<br />

wachsenden Städte mit starker regionaler Aus-<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

strahlung – auch wenn bestimmte Wirtschaftsindikatoren<br />

augenblicklich nach oben zeigten.<br />

So hat Brandenburg den Charakter einer<br />

wachsenden Metropole nur am Rand von<br />

Berlin. Die Gutachter empfehlen, die Vor- und<br />

Nachteile einer Länderfusion zu untersuchen.<br />

Besonders die finanzielle Situation sollte durch<br />

eine Unternehmensberatung geprüft werden.<br />

Prämien für Abwanderer aus dünn<br />

besiedelten Regionen<br />

Das Gutachten bescheinigt der Brandenburger<br />

Staatskanzlei, dass sie die epochalen Veränderungen<br />

des demografischen Wandels<br />

erkannt habe und auch die Bevölkerung über<br />

die Bedingungen im Land informiere. Bereits<br />

seit kurz nach der Wende sei in der brandenburgischen<br />

Verwaltung ein systematischer<br />

Rückzug aus der Fläche augenscheinlich. Das<br />

beinhaltet die Schließung von Schulen oder<br />

aber die Auflösung von Gemeinden. Dieser<br />

aus finanziellen Gründen vollzogene Rückzug<br />

jedoch wird, so das Institut, auch in Zukunft<br />

weitergehen und bestimmte Gebiete werden<br />

zunehmend schrumpfen. „Hier den Erosionsprozess<br />

künstlich aufzuhalten, wäre Mittelverschwendung.“<br />

Darum sollte – wie das Gutachten<br />

vorschlägt – eher die Fahrtrichtung<br />

eingeschlagen werden „Stärken stärken“,<br />

aber im Gegensatz auch „Schwächen schwächen“.<br />

Letzteres bedeutet, dass in Landstrichen,<br />

deren Entwicklung weiterhin bergab<br />

geht, die finanziellen Mittel durch den Staat<br />

eingestellt werden sollten („Rückzug bis hin<br />

zur Streichung von Versorgungs- oder Gewährleistungsstandards“).<br />

Da die Einwohnerzahlen<br />

auch künftig rückläufig sind, sei diese<br />

Entwicklung aus rein arithmetischen Gründen<br />

unvermeidlich. Gleichzeitig muss das Land<br />

aber die medizinische Notfallversorgung gewährleisten:<br />

„Unterhalb einer bestimmten Präsenzschwelle<br />

kann der Staat seine Funktionen<br />

nicht ausdünnen.“ Hierfür sind allerdings<br />

finanzielle Mittel nötig.<br />

Um diese für die Grundversorgung notwendigen<br />

Aufwendungen für die übrig gebliebenen<br />

Schwundstandorte in einem geringen Maß zu<br />

halten, schlägt das Gutachten vor, die Menschen<br />

dort, wo kein anderer Impuls möglich<br />

ist, zum Abwandern zu motivieren. „Dies<br />

könnten etwa Prämien für das Verlassen einer<br />

sich entleerenden Region sein, die einem bestimmten<br />

Anteil des dort pro Einwohner und<br />

Lebenszeit im Schnitt eingesetzten Unterhaltungsbeitrages<br />

entsprechen“, lautet die Idee.<br />

Jedoch sollte der für derlei Maßnahmen eingesetzte<br />

Betrag möglichst nicht höher sein, als<br />

der Unterhalt, der gegebenenfalls Verbleibenden<br />

pro Kopf kosten würde.<br />

Eine weitere Möglichkeit sieht die Expertise<br />

darin, dass der Staat seinen Versorgungsanteil<br />

pro Kopf an die Bewohner ausschüttet. Als Folge<br />

würde er aber alle Vorsorgeleistungen, wie<br />

zum Beispiel Be- und Entwässerung, elektrischen<br />

Anschluss oder aber Wegesicherungspflicht,<br />

systematisch einstellen – ausgenommen<br />

sind die existenziellen Bereiche, wie<br />

Ordnungskräfte und Rettungsflüge. Dass solche<br />

Maßnahmen von der Bevölkerung nicht<br />

begrüßt würden, bezweifelt das Gutachten<br />

nicht. „Die Regierung muss also vermitteln,<br />

dass eine teilweise Entsiedelung auch ohne ihr<br />

Eingreifen unausweichlich ist – dann aber wesentlich<br />

teurer würde, sich schlechter beherrschen<br />

ließe und zu Lasten der Potenzialförderung<br />

anderer Gegenden ginge.“ Auf der<br />

anderen Seite könnte der staatliche Rückzug<br />

aus bestimmten Regionen das Ausschöpfen<br />

neuer Potenziale bedeuten. Derartige Landschaften<br />

könnten zu einem Naturerlebnisgebiet<br />

„Wildnis“ werden, das Besucher anzieht<br />

und wiederum neue Gelder einbringt.<br />

Blick über den Tellerrand: Wie machen es<br />

die anderen?<br />

Dass die Bedingungen, bedingt durch die Bevölkerungssituation<br />

in Brandenburg, schwierig<br />

sind, betont die Expertise zum wiederholten<br />

Mal – dennoch bieten sich ihrer Meinung nach<br />

auch Anpassungsmöglichkeiten, wie einige<br />

Beispiele anderer Bundesländer und Nationen<br />

zeigen. Hier sei auf drei Vorschläge verwiesen:<br />

· selbstverwaltete Schulbildung in Schweden:<br />

Kommunen entscheiden selbst, wo<br />

und wie sie ihre finanziellen Mittel für die<br />

Bildung einsetzen.<br />

· Polikliniken im finnischen Lappland: Versorgung<br />

mit Allgemein- und Fachärzten ist in<br />

wenigen zentralen Orten in den einstigen<br />

Polikliniken ähnlichen Gesundheitszentren<br />

organisiert. Spezialisten in entfernten Universitätskrankenhäusern<br />

untersuchen die Patienten<br />

durch eine Bildschirmkonferenz.<br />

· private Naturparks in Südafrika: Nutzung<br />

privater Reservate als<br />

Naturerlebnis-Landschaft ist oft wirtschaftlicher<br />

als der Ackerbau.<br />

Autonomie der Bevölkerung<br />

Wie sieht die Zukunft Brandenburgs aus? Laut<br />

dem Gutachten muss eines bei allen künftigen<br />

Bemühungen im Vordergrund stehen: die<br />

Erhöhung der Autonomie der Akteure. Vorgeschlagen<br />

wird ein stark Bottom-up orientierter<br />

Ansatz, „bei dem weit mehr Freiheit als<br />

bislang auf den betroffenen unteren Ebenen<br />

angesiedelt ist“. Im Klartext heißt das: Weg<br />

und Ziel sind für die Akteure – also die Bür-


ger – unbestimmt, dafür gibt es allerdings festgelegte Kriterien, unter<br />

denen Neues in Angriff genommen wird. Zur Förderung der Wirtschaft,<br />

Umwelt und der sozialen Gegebenheiten sollten fünf dominierende<br />

ökonomisch-demografische Modelle in Brandenburg beachtet<br />

werden:<br />

1. peripheres Land mit schrumpfender und alternder Bevölkerung<br />

2. angeschlagene Ex-DDR-Industriestädte wie Eisenhüttenstadt oder<br />

Schwedt<br />

3. schrumpfende Mittelstädte wie Cottbus, Brandenburg oder Eberswalde<br />

4. wachsende Berliner Außenbezirke mit Gewerbe und neuen Siedlungsgebieten<br />

wie Teltow<br />

5. die prosperierende Verwaltungs- und Wohnmetropole Potsdam<br />

Quelle: Gutachten zum demografischen Wandel im Land Brandenburg,<br />

Expertise im Auftrag des Brandenburgischen Landtages. Vorgelegt<br />

vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Mai <strong>2007</strong>.<br />

Hinweis: Das vollständige 64-seitige Gutachten finden Sie zum<br />

Nachlesen im Internet unter www.berlin-institut.org. Dort gibt es<br />

auch eine Presseschau, in der Sie die Reaktionen der Tageszeitungen<br />

auf die Expertise nachlesen können.<br />

Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />

Anzeigen<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

385


386<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

„Arztpraxismanagement“ – Neuer Weiterbildungsstudiengang ab März 2008<br />

Leuphana Universität Lüneburg bildet zum<br />

Master of Business Administration aus<br />

Am 1. März 2008 startet der neue Master<br />

of Business Administration (MBA)-Weiterbildungsstudiengang<br />

„Arztpraxismanagement“<br />

an der Leuphana Universität Lüneburg. Der<br />

Studiengang – eine Weiterentwicklung des<br />

erfolgreich durchgeführten MBA’s „Management<br />

ambulanter und integrierter medizinischer<br />

Versorgung“ – ist für Ärzte sowie Angehörige<br />

artverwandter Berufe konzipiert.<br />

Ziel des Studiengangs ist es, den Teilnehmern<br />

ein wissenschaftlich fundiertes Instrumentarium<br />

in den Bereichen „Betriebswirtschaftslehre“,<br />

„Volkswirtschaftslehre“, „Medizinmanagement“<br />

sowie „Leitung und Führung“ als<br />

unterstützendes Mittel an die Hand zu geben,<br />

komplexe Entscheidungssituationen im Gesundheitswesen<br />

in ihrer strategischen und<br />

operativen Dimension gezielt zu identifizieren,<br />

zu analysieren und einer erfolgreichen<br />

Lösung zuzuführen.<br />

Anästhesiologie<br />

Natalie Schmidt<br />

Augenheilkunde<br />

Angela Rohrig<br />

Chirurgie<br />

Igor Gagarkin<br />

Orthopädie<br />

Dr. med. Thomas Fricke<br />

Simone Köhler-Korkor<br />

Dr. med. Thomas Waas<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

M.B.,B.Ch.(ET), Master of Science<br />

of Orth. Surgery (ET)<br />

Ahmad Abdel-Raouf Farag<br />

Michael Großklaus<br />

Thoraxchirurgie<br />

Dr. med. Silvio Horn<br />

Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

Dr. med. Ulrike Dauscha<br />

Heike Peschel<br />

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />

Andreas Zimmer<br />

Innere Medizin<br />

Dr. med. Virginia Fusco<br />

Dr. med. Sven Geißler<br />

Michael Hohmann<br />

Dr. med. Philipp Losch<br />

Dr. med. Dirk Müller<br />

Heike Schulz<br />

Elena Skarbunova<br />

Dr. med. Kai-Uwe Wolf<br />

Innere Medizin<br />

und Schwerpunkt Nephrologie<br />

Dr. med. Ulrike Hoffmann<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Die Studieninhalte umfassen zum einen<br />

überfachliche Kompetenzen – Selbst-, Sozial-,<br />

Führungs- und Organisationskompetenz<br />

– sowie Fachkompetenzen. Diese beinhalten<br />

Rechnungswesen, Investition und Finanzierung,<br />

Kundenorientierung in der medizinischen<br />

Versorgung, Recht, EDV und Statistik<br />

sowie Integrierte Versorgung.<br />

Zugangsvoraussetzung für den Weiterbildungsstudiengang<br />

ist ein abgeschlossenes<br />

Medizinstudium, auf Anfrage aber auch andere<br />

Berufsgruppen mit Universitätsabschluss:<br />

Apotheker, Fach- und Führungskräfte<br />

der Krankenversicherungen und der<br />

Pharmazeutischen Industrie sowie Angehörige<br />

artverwandter Fachrichtungen. Zudem<br />

muss mindestens eine zweijährige einschlägige<br />

Berufserfahrung vorliegen, die nach<br />

dem Hochschulabschluss erworben wurde.<br />

Die Leuphana Universität Lüneburg führt den<br />

Studiengang mit dem Abschluss MBA berufs-<br />

Innere Medizin und Schwerpunkt<br />

Rheumatologie<br />

Dr. med. Ute-Stephani Sehmsdorf<br />

Innere Medizin<br />

und Schwerpunkt Geriatrie<br />

Alma Hola<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

Dr. med. Robert Döllmann<br />

Dr. med. Martina Dube<br />

Dr. med. Nora Laske<br />

Ulrike Sonntag<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

und -psychotherapie<br />

Dr. med. Ingrid Kolleck<br />

Laboratoriumsmedizin<br />

Ruth Scheer<br />

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

Dr. med. Hendrik Wandner<br />

Nervenheilkunde<br />

Dr. med. Nicola Apitz<br />

Neurochirurgie<br />

Dr. med. Falk Scheurich<br />

Neurologie<br />

Dr. med. Axel Hamann<br />

Sibylle Niemann<br />

Dr. med. Joachim Oberseider<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Anke Albrecht-Vogel<br />

Julia Bahners<br />

Vera Hähnlein<br />

Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie<br />

Constanze Lorenz<br />

Gastroenterologie<br />

Dr. med. Matthias Lößner<br />

Dr. med. Michael Peters<br />

Geriatrie<br />

Dipl.-Med. Irina Dirzus<br />

Mariusz Maciejewski<br />

Dr. med. univ. Walter Müller<br />

Kardiologie<br />

Christian Scheer<br />

Dr. med. Gudrun Steufmehl<br />

Allergologie<br />

Dr. med. Alf-Peter Erdmann<br />

Dr. med. Barbara Lindemann<br />

Dr. med. Mandy Weidlich<br />

Homöopathie<br />

Dr. med. Christoph Borch<br />

Manuelle Medizin/Chirotherapie<br />

Cornelia Feig<br />

Dr. med. Roland Glöckner<br />

Katja Klemm<br />

Juliane Rose-Bartling<br />

Dr. med. Ron-Sascha Spitzer<br />

Naturheilverfahren<br />

Dipl.-Med. Sabine Blankenburg<br />

Dr. med. Holger-Burkhard Henze<br />

Pascal Pabst-Thuro<br />

Psychotherapie<br />

Dr. med. Friederike Bressel<br />

Dr. med. Judith Umbach<br />

Sozialmedizin<br />

Dr. med. Marianne Voigt<br />

Sportmedizin<br />

Dr. med. Knut Andresen<br />

Akupunktur<br />

Dr. med. Annette Carl<br />

Dipl.-Med. Ilka Hein<br />

Dr. med. Holger-Burkhard Henze<br />

begleitend mit 450 Stunden Präsenz an der<br />

Universität und 150 Stunden Fernstudium<br />

über vier Semester durch. Die Studiengebühren<br />

belaufen sich auf insgesamt 16.280 Euro.<br />

Bei Erfüllung der erforderlichen Voraussetzungen<br />

ist im Anschluss an das Studium eine<br />

wirtschaftswissenschaftliche Promotion zum<br />

Dr. rer. pol. möglich. Bewerbungsschluss<br />

für den Weiterbildungsstudiengang ist der<br />

15. Januar 2008.<br />

Für Informationen und Antworten zu Detailfragen<br />

wenden Sie sich bitte an:<br />

Universität Lüneburg<br />

Fakultät Wirtschafts-, Verhaltens-<br />

und Rechtswissenschaften<br />

Dekan Prof. Dr. Egbert Kahle<br />

Wissenschaftlicher Leiter des Studiengangs<br />

Tel.: 04131-6772<strong>11</strong>0<br />

Fax: 04131-6772109<br />

E-Mail: kahle@uni-lueneburg.de<br />

An der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen<br />

Dr. med. Nizar Jaber<br />

Dr. med. Berrit Meinig-Klamroth<br />

Kathrin Neubert<br />

Dr. med. Helga Schneider<br />

Diabetologie<br />

Dipl.-Med. Ines Ebenroth<br />

Dr. med. Kerstin Eckert<br />

Dr. med. Claudia Grothe<br />

Dipl.-Med. Andrea Kruse<br />

Dr. med. Cristine Pietsch<br />

Kerstin Richter<br />

Dr. med. Burkhard Trusen<br />

Dr. med. Ursula Walther<br />

Dr. med. Tom Ziegler<br />

Proktologie<br />

Dr. med. Dieter Bachter<br />

Dr. med. Hartmut Köppen<br />

Dr. med. Rainer Kube<br />

Stephan Menzel<br />

Dr. med. Bernd Parnitzke<br />

Spezielle Orthopädische Chirurgie<br />

Dr. med. Christine Seyfert<br />

Suchtmedizinische<br />

Grundversorgung<br />

Gisela Damaschke<br />

MR Dr. med. Wolfgang Loesch<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Gudrun Richter<br />

Dipl.-Med. Manfred Schimann<br />

Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes<br />

Ärztinnen und Ärzte, die mit der<br />

Veröffentlichung nicht einverstanden<br />

sind, bitten wir um rechtzeitige<br />

Mitteilung an das Referat Weiterbildung<br />

schriftlich oder telefonisch<br />

unter (0355) 78010-42.


Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Kammerversammlung der Ärzteversorgung Land Brandenburg am 8. September <strong>2007</strong>:<br />

Erhöhung der Anwartschaften und der laufenden Renten um 1,0 %<br />

Die Kammerversammlung beschloss, ab<br />

dem 01. Januar 2008 die laufenden Renten<br />

um 1,0 % zu erhöhen. Die Rentenbemessungsgrundlage<br />

für das Geschäftsjahr<br />

2008 wurde auf einen Betrag von EUR<br />

42.202,00 festgelegt.<br />

Auf der Kammerversammlung am 8. September<br />

<strong>2007</strong> legte die Ärzteversorgung Land<br />

Brandenburg das Ergebnis ihres 15. Geschäftsjahres<br />

vor.<br />

Der Bericht zum Geschäftsjahr 2006 wurde<br />

vom Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses,<br />

Herrn Dr. med. Manfred Kalz, vorgetragen.<br />

Der geschäftsplanmäßige Neuzugang wurde<br />

mit einem Zuwachs von 702 Mitgliedern<br />

wiederum deutlich übertroffen.<br />

Der Verwaltungskostensatz (bezogen auf die<br />

Brutto-Beitragseinnahmen) sank von 1,76 %<br />

im Jahre 2005 auf 1,66 % der Beitragseinnahmen<br />

im Berichtsjahr 2006.<br />

Der Ertrag der Kapitalanlage stieg von EUR<br />

31,5 Mio. auf EUR 39,4 Mio. Dies bedeutet<br />

Die Ärzteversorgung Land Brandenburg<br />

· hatte zum Ende des 15. Geschäftsjahres 6.469 aktive Mitglieder.<br />

· Das Beitragsaufkommen einschließlich der Überleitungen und Nachversicherungen<br />

stieg auf EUR 58,2 Mio.<br />

· Das Anlagevermögen wuchs auf EUR 704,2 Mio., die Kapitalerträge lagen bei<br />

EUR 39,4 Mio. (Vorjahr EUR 31,5 Mio.).<br />

· Die Kammerversammlung beschloss, ab dem 01. Januar 2008 die laufenden Renten<br />

um 1,0 % zu erhöhen. Die Rentenbemessungsgrundlage für das Geschäftsjahr 2008<br />

wurde auf einen Betrag von EUR 42.202,00 festgelegt.<br />

eine Netto-Kapitalrendite von 5,83 % (2005:<br />

5,32 %).<br />

Die Anzahl der Altersrentner erhöhte sich im<br />

Geschäftsjahr 2006 von 321 im Vorjahr auf<br />

nunmehr 400. Es erhielten im Berichtsjahr<br />

2006 insgesamt 38 Mitglieder des Versorgungswerkes<br />

eine Berufsunfähigkeitsrente.<br />

Die Kammerversammlung beschloss, ab dem<br />

01. Januar 2008 die laufenden Renten um<br />

1,0 % zu erhöhen. Die Rentenbemessungs-<br />

grundlage für das Geschäftsjahr 2008 wurde<br />

auf einen Betrag von EUR 42.202,00<br />

festgelegt. Beide Beschlüsse bedürfen allerdings<br />

noch der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden.<br />

Die Mitglieder des Versorgungswerkes werden<br />

im „Versorgungsbrief Nr. 16“ ausführlich<br />

über den Geschäftsablauf informiert und<br />

erhalten im Frühjahr 2008 – wie in jedem<br />

Jahr – die Mitteilung zu ihren persönlichen<br />

Rentenanwartschaften.<br />

13. Sitzung der Kammerversammlung der<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg (5. Legislaturperiode)<br />

Samstag, 17. November <strong>2007</strong>, 10 Uhr, Hotel Berliner Ring, Eschenweg 18, 15827 Dahlewitz<br />

Der Entwurf des Haushaltsplanes 2008 der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg (LÄKB) wird der Kammerversammlung vorgelegt<br />

und zur Diskussion gestellt, ebenso die Änderung der Honorar- und Entschädigungsregelung für Referenten der<br />

LÄKB sowie die 13. Satzung zur Änderung der Verwaltungsgebührenordnung der LÄKB.<br />

Die Tagesordnung sieht im Weiteren die Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes vor, da Dr. Manfred Kalz am 8. September<br />

von seiner Position zurückgetreten ist. Außerdem werden die Delegierten für den <strong>11</strong>1. Deutschen Ärztetag 2008 in Ulm<br />

gewählt.<br />

Das Thema „Modellprojekt Gemeindeschwester“ beschäftigt die Delegierten – wie in der vorangegangenen Kammerversammlung<br />

– und der Vorstand wird eine Resolution der LÄKB zur Beschlussfassung vorlegen. Gesprächspartner wird<br />

die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitglied des Landtages, Dr. med. Martina Münch, sein.<br />

Nach § 5 Absatz 5 der Hauptsatzung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg vom 25. Juni 2003 haben die Mitglieder<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg nach Maßgabe der Geschäftsordnung Zutritt zur Kammerversammlung. Die<br />

Anzahl der Plätze ist allerdings begrenzt.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

387


388<br />

Arzt und Recht/Aktuell<br />

Einschränkungen bei vorweggenommener Erbfolge geplant<br />

Bei einer vorweggenommen Erbfolge werden<br />

zu Lebzeiten Vermögenswerte von der<br />

älteren auf die jüngere Generation übertragen.<br />

Häufig besteht dabei der Wunsch der<br />

Eltern, sich noch die Erträge aus dem Vermögen<br />

vorzubehalten. Dabei ist die Vermögensübergabe<br />

gegen Versorgungsleistungen<br />

eine in der Praxis häufig gewählte<br />

Gestaltung, die auch steuerlich von Vorteil<br />

ist. Der Gesetzgeber will dieses seit<br />

Jahrzehnten bestehende Rechtsinstitut nun<br />

durch das Jahressteuergesetz 2008 einschränken.<br />

Eine Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen<br />

zeichnet sich durch zwei<br />

steuerliche Besonderheiten aus.<br />

Zum einen kann der Zahlende, also der Vermögensübernehmer,<br />

die Versorgungsleistungen<br />

als Sonderausgabe einkommensteuermindernd<br />

abziehen. Der Empfänger der<br />

Zahlung, der Vermögensübergeber, hat sie<br />

korrespondierend zu versteuern. Bei einer<br />

Gesamtsteuerbetrachtung der Generationen<br />

kann dies zu einem steuerlichen Vorteil führen.<br />

Die Einkünfte beim Übergeber unterliegen<br />

nach dessen Berufsleben häufig nur<br />

einem geringem Steuersatz. Der Übernehmer<br />

hingegen erzielt aus seiner beruflichen<br />

Tätigkeit hohe Einkünfte, die aufgrund der<br />

Steuersatzprogression auch hoch besteuert<br />

werden. Entsprechend stark wirken sich die<br />

vom Übernehmer zu zahlenden Versorgungsleistungen<br />

als abzugsfähige Sonderausgaben<br />

aus.<br />

Aktuell<br />

Behinderte Menschen haben Anspruch<br />

auf Persönliches Budget<br />

Zum 1. Januar 2008 wird das Persönliche<br />

Budget eingeführt – für die Behindertenbeauftragten<br />

von Bund und Land ein Meilenstein<br />

in der Behindertenpolitik. An die Stelle<br />

von bisher fest definierten Dienst- und Sachleistungen<br />

tritt dann die Möglichkeit von Barzahlungen<br />

an die Betroffenen. Mit dem Geld<br />

können Menschen mit Behinderungen sich<br />

dann als Käufer, Kunde oder Arbeitgeber<br />

eigenverantwortlich für individuelle Unterstützungsleistungen<br />

entscheiden.<br />

Menschen mit Behinderungen haben ab<br />

Januar einen Anspruch auf dieses Persönliche<br />

Budget. Jedoch bleibt es ihnen freigestellt,<br />

ob sie diese Möglichkeit nutzen wollen<br />

oder nicht. Behinderte Frauen und Männer<br />

können sich auch nach wie vor für Dienstund<br />

Sachleistungen an Stelle des Persönlichen<br />

Budgets entscheiden. Dagmar Ziegler,<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Diesen Vorteil will der Gesetzgeber zukünftig<br />

nur noch bei Vermögensübertragungen<br />

zulassen, die einen Betrieb, einen Teilbetrieb<br />

oder einen Anteil an einer Personengesellschaft<br />

mit land- und forstwirtschaftlicher,<br />

freiberuflicher oder originärer gewerblicher<br />

Tätigkeit betreffen. Die Übertragung einer<br />

Arztpraxis gegen Versorgungsleistung ist<br />

also weiterhin steuerlich begünstigt. Die<br />

Übergabe von Immobilien, Anteilen an Kapitalgesellschaften<br />

und sonstigem Kapitalvermögen<br />

soll nicht mehr durch den Sonderausgabenabzug<br />

begünstigt sein, wenn<br />

der Übergabe- und Versorgungsvertrag<br />

2008 geschlossen wird. Bei Verträgen, die<br />

bereits vor 2008 geschlossen wurden, soll<br />

der Sonderausgabenabzug sowie die Besteuerung<br />

der Versorgungsleistungen nur<br />

noch bis einschließlich 2012 gelten.<br />

Die zweite Besonderheit ist, dass der Vorgang<br />

der Übergabe gegen Versorgungsleistungen<br />

steuerlich ein unentgeltlicher Vorgang<br />

ist. Aufgrund der Unentgeltlichkeit sind vom<br />

Vermögensübergeber keine Steuern auf die<br />

Übertragung zu zahlen. Der Übernehmer tritt<br />

insoweit in die steuerliche Situation des Übergebers<br />

ein. Hingegen ist bei einer entgeltlichen<br />

Übertragung im Rahmen eines Kaufvertrages<br />

der Veräußerungsgewinn durch<br />

den Übertragenden zu versteuern.<br />

Noch ungeklärt ist, ob die Aufhebung des<br />

Sonderausgabenabzugs bei Übertragungen<br />

von Immobilien, Anteilen an Kapitalgesellschaften<br />

und sonstigem Kapitalvermögen<br />

Brandenburgs Sozialministerin, sieht in der<br />

neuen Leistungsform einen wesentlichen<br />

Schritt hin zu mehr Eigenverantwortung und<br />

Selbstständigkeit von behinderten Menschen.<br />

Demnach erfolge ein Paradigmenwechsel<br />

in der Behindertenpolitik. Das bisherige<br />

Dreieck zwischen Leistungsträger,<br />

Leistungsempfänger und Leistungserbringer<br />

wird aufgelöst. Dies sei ein wichtiger und<br />

richtiger Schritt. Von Behinderung betroffene<br />

Menschen können damit künftig selbst entscheiden,<br />

wie und wofür sie ihr Geld ausgeben<br />

möchten.<br />

pm/AJÜ<br />

Oberhavel-Klinik in Oranienburg<br />

gewinnt 1. Preis<br />

Für seine erfolgreiche Teilnahme an der<br />

Aktion „Ich geh’ zur U! Und Du?“ hat die<br />

Oberhavel Kliniken GmbH in Oranienburg<br />

den 1. Preis der Bundeszentrale für gesund-<br />

gegen Versorgungsleistungen zukünftig zu<br />

steuerpflichtigen Gewinnen führt. Denn die<br />

Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistung<br />

könnte steuerlich als entgeltliches<br />

Geschäft angesehen werden. Bei Veräußerungen<br />

von Immobilien wäre daher die Veräußerungsfrist<br />

von 10 Jahren zu beachten.<br />

Beteiligungen an Kapitalgesellschaften wären<br />

ab einer Größenordnung von einem Prozent<br />

steuerlich relevant. Hier wäre eine Klarstellung<br />

des Gesetzgebers wünschenswert.<br />

Das Jahressteuergesetz 2008 wurde bisher<br />

nur vom Bundeskabinett beschlossen. Es ist<br />

daher abzuwarten, ob die Einschränkung der<br />

Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen<br />

im weiteren Gesetzgebungsverfahren<br />

erhalten bleibt.<br />

Torsten Feiertag<br />

Steuerberater, Treuhand Hannover GmbH<br />

Kontakt:<br />

Treuhand Hannover GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Niederlassung Berlin<br />

Joachimstaler Straße 10 –12, 10719 Berlin<br />

Tel. 030/315947-0, Fax 030/315947-99<br />

E-Mail: kanzlei@treuhand-hannover-berlin.de<br />

Angeschlossene Regionalbüros in<br />

Bernau (Tel. 03338/45564),<br />

Luckenwalde (Tel. 03371/610927)<br />

und Neuruppin (Tel. 03391/659830).<br />

Weitere Infos unter<br />

www.treuhand-hannover.de<br />

heitliche Aufklärung (BZgA) bekommen.<br />

Gewürdigt wurde das gemeinsame Engagement<br />

der Klinik und der beteiligten Kindertagesstätten.<br />

Diesem sei vor allem zu verdanken,<br />

dass mehr Eltern gewonnen werden<br />

konnten, mit ihren Kindern zu den angebotenen<br />

Früherkennungsuntersuchungen zu<br />

gehen. Die Ehrung der Klinik wurde durch<br />

die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung, Prof. Dr. Elisabeth<br />

Pott, sowie durch Brandenburgs Gesundheitsministerin<br />

Dagmar Ziegler vorgenommen.<br />

Das Projekt der BZgA „Ich geh’ zur U! Und<br />

Du?“ motiviert über Kindertagesstätten die<br />

Eltern, mit ihren Kindern die Früherkennungsuntersuchungen<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Insbesondere in sozialen Brennpunkten<br />

wird die Aktion durchgeführt. Weitere<br />

Informationen hierzu gibt es im Internet unter<br />

www.ich-geh-zur-u.de.<br />

pm/AJÜ


Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Heute: Verzögerte Diagnostik eines Blasenkarzinoms<br />

Das Blasenkarzinom ist der häufigste maligne<br />

Tumor des Harntraktes, er tritt bei Männern<br />

etwa dreimal häufiger auf als bei Frauen. Die<br />

Tumorinzidenz steigt jenseits des 40. Lebensjahres<br />

deutlich an. Die Primärsymptomatik des<br />

Blasenkarzinoms ist anfänglich fehldeutig, Initialsymptom<br />

ist in etwa 75 % der Fälle die<br />

schmerzfreie, intermittierende Makrohämaturie<br />

bei konstanter Mikrohämaturie. Miktionsbeschwerden<br />

treten oft erst nach längerer Latenzzeit<br />

auf und sind primär häufig durch<br />

einen überlagernden Infekt bedingt. Bei über<br />

40-jährigen Männern sollte jede Dysurie, Zystitis<br />

und/oder dauerhaft unbeeinflussbare<br />

Makro-/Mikrohämaturie an ein Blasenkarzinom<br />

denken lassen und Veranlassung zu einer<br />

weiterführenden urologischen Diagnostik sein.<br />

Kasuistik:<br />

Ein 55-jähriger Patient wandte sich an einen<br />

niedergelassenen Urologen wegen seit etwa<br />

zwei Wochen bestehender Pollakisurie mit<br />

zum Teil imperativem Harndrang. Zum Zeitpunkt<br />

der urologischen Untersuchung bestand<br />

gerade Beschwerdefreiheit. Nach Durchführung<br />

einer transrektalen Sonographie der<br />

Prostata wurde die Symptomatik als abgelaufene<br />

Prostatitis gedeutet. Eine Wiedervorstellung<br />

wurde bei Wiederauftreten von Beschwerden<br />

vereinbart.<br />

21 Monate später erfolgte die nächste Vorstellung<br />

bei dem Urologen, nachdem vorübergehend<br />

eine Makrohämaturie, vermeintlich im<br />

Rahmen einer Zystitis bestanden hatte. An<br />

Untersuchungen wurden jetzt bakteriologische<br />

und zytologische Urinuntersuchung,<br />

Sonographie, Ausscheidungsurogramm und<br />

Urethrozystoskopie durchgeführt. Außer einer<br />

erheblichen Hämaturie und Leukozyturie<br />

ließen sich keine pathologischen Befunde feststellen.<br />

Nun wurde unter der Diagnose „Reizblasenbeschwerden“<br />

eine Therapie mit Detrositol<br />

eingeleitet, die anfänglich auch zu einer<br />

Besserung führte.<br />

Die nächste Vorstellung erfolgte drei Monate<br />

später, jetzt mit verstärkten dysurischen Beschwerden.<br />

Die Untersuchung beschränkte<br />

sich auf eine zytologische Urinuntersuchung.<br />

Unter der Diagnose einer chronischen Cystitis<br />

wurde jetzt eine antibiotische Langzeittherapie<br />

mit Nitrofurantoin eingeleitet. Bei einer<br />

Kontrolluntersuchung 2 Monate später bestand<br />

die Blasensymptomatik weiterhin mit<br />

den Leitsymptomen Dysurie und Pollakisurie.<br />

Der zytologische Harnstatus war zu diesem<br />

Zeitpunkt unauffällig.<br />

Weitere fünf Monate später stellte sich der Patient<br />

letztmalig bei dem hier in Anspruch genommenen<br />

Urologen wegen eines nunmehr<br />

dauerhaft bestehenden Harndrangs vor. An<br />

Untersuchungen wurde wiederum lediglich<br />

der zytologische und bakteriologische Urinstatus<br />

durchgeführt, die jetzt hochgradige<br />

pathologische Befunde ergaben. Eine weiterführende<br />

urologische Diagnostik wurde auch<br />

diesmal nicht eingeleitet.<br />

Eine Woche später wurde an anderer Stelle<br />

eine Zystoskopie durchgeführt, bei der papilläre<br />

Strukturen im Bereich der linken Blasenhälfte,<br />

am Blasenhals und am Blasendach<br />

festgestellt wurden. Der Verdacht eines Harnblasenkarzinoms<br />

bestätigte sich durch Biopsie.<br />

Die Behandlung bestand in der radikalen Zysto-Prostato-Vesikulektomie<br />

mit Anlage eines<br />

Ileum-Conduits. Tumorklassifikation: pT1, G3,<br />

N0, M0, Resektion R1. Der Heilverlauf war, soweit<br />

aus dem der Schlichtungsstelle vorliegenden<br />

Behandlungsunterlagen zu entnehmen ist,<br />

ungestört. Über den weiteren Fortgang des Tumorleidens<br />

lagen keine Informationen vor.<br />

Der Patient wirft dem erstbehandelnden Urologen<br />

vor, das Blasenkarzinom zu spät diagnostiziert<br />

und dadurch eine weniger einschneidende<br />

Behandlung verhindert zu haben.<br />

Der von der Schlichtungsstelle beauftragte urologische<br />

Gutachter beurteilte die von dem in<br />

Anspruch genommenen Urologen getroffenen<br />

Entscheidungen und Maßnahmen wie folgt:<br />

In den ersten zwei Jahren der Behandlung<br />

wurde eine ausreichende urologische Abklärung<br />

der Beschwerden durchgeführt. Die<br />

Diagnose einer abgelaufenen Prostatitis und<br />

später einer chronischen Zystitis waren seinerzeit<br />

begründet. Fehler oder Versäumnisse<br />

Arzt und Recht<br />

seien in diesem Behandlungszeitraum nicht<br />

feststellbar.<br />

Anders dagegen seien die Maßnahmen in den<br />

letzten fünf Monaten der Behandlung zu beurteilen.<br />

Jetzt war von einer langfristig persistierenden<br />

Symptomatik im Sinne von erheblichen<br />

Miktionsstörungen, Hämaturie und Harnwegsinfekt<br />

auszugehen. Die Art und Chronizität der<br />

Symptomatik hätte jetzt zwingend an die Möglichkeit<br />

eines Blasenkarzinoms denken lassen<br />

müssen mit der Konsequenz der unverzüglichen<br />

endoskopischen und zytologischen bzw.<br />

histologischen Abklärung. Die Unterlassung<br />

dieser weiterführenden Diagnostik, die mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit bereits zu Beginn der<br />

zweiten Behandlungsphase zur Diagnose und<br />

somit zur definitiven Therapie geführt hätte, sei<br />

als vermeidbarer Behandlungsfehler zu werten.<br />

Als Folge der um fünf Monate fehlerhaft verzögerten<br />

Diagnose des Blasenkarzinoms werden<br />

festgestellt: Ständige Blasenbeschwerden<br />

mit Pollakisurie und Harndrangssymptomatik<br />

mit entsprechenden Behinderungen im privaten<br />

und im beruflichen Bereich (Busfahrer!).<br />

Eine negative Auswirkung der Verzögerung<br />

der Diagnose auf die Prognose des Tumorleidens<br />

sei dagegen nicht anzunehmen. Es wäre<br />

davon auszugehen, dass insbesondere im Hinblick<br />

auf den Malignitätsgrad des Tumors (G3)<br />

auch fünf Monate früher die radikale Zysto-<br />

Prostato-Vesikulektomie als die befundangemessene<br />

Therapieoption gegolten hätte. Da<br />

des Weiteren bei der Operation fünf Monate<br />

später keine Lymphknotenmetastasierung vorlag,<br />

sei eher unwahrscheinlich, dass die Therapieverzögerung<br />

eine ungünstige Auswirkung<br />

auf die Langzeitprognose zur Folge<br />

gehabt hat.<br />

Die Schlichtungsstelle folgte dieser Einschätzung<br />

des urologischen Gutachters und empfahl,<br />

die Frage einer außergerichtlichen Klärung<br />

zu prüfen.<br />

Dr. med. Joachim Lachmund<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen<br />

Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover<br />

ELISABETH HERWEG-PRÜSSE<br />

Rechtsanwältin<br />

ARZTRECHT<br />

Tätigkeitsschwerpunkte: Arzthaftung, Vertragsrecht, Berufsrecht<br />

Individuelle Terminvereinbarung<br />

Am Schragen 29, 14476 Potsdam<br />

Tel.: 0331-270 76 07 Fax: 0331-270 76 08<br />

Anzeigen<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

389


390<br />

Fortbildung<br />

Fortbildungsangebot<br />

Akademie für<br />

ärztliche Fortbildung<br />

Fachkundeseminare<br />

Rettungsdienst je 80 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB und Richtlinie der<br />

LÄKB über die Eignungsvoraussetzungen<br />

für die im Rettungsdienst<br />

mitwirkenden Ärzte<br />

(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />

Voraussetzung für die Zulassung<br />

12 Monate klinische Tätigkeit<br />

(Nachweis bitte einreichen)<br />

Wochenkurs<br />

28. Jan. bis 4. Febr. 2008<br />

2. bis 9. Juni 2008<br />

3. bis 10. Nov. 2008<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: A. Nippraschk,<br />

Neuruppin; Dr. med. G. Schrot,<br />

Treuenbrietzen; Dr. med.<br />

E.-G. Stellke, Beeskow<br />

Seminar Leitender Notarzt 40 P<br />

gemäß Richtlinie der LÄKB<br />

zur Qualifikation<br />

des Leitenden Notarztes<br />

3. bis 7. Dez. <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: 600 €<br />

1. bis 5. Dez. 2008<br />

Ort: Cottbus<br />

Kursleiter: A. Nippraschk,<br />

Neuruppin<br />

Weiterbildungskurs<br />

Allgemeinmedizin<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

Block 19: 17. Nov. <strong>2007</strong> 8 P<br />

Teilnehmergebühr: 80 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med.<br />

R. Schrambke, Schorfheide;<br />

OMR Dr. med. V. Puschmann,<br />

Storkow<br />

Psychosomatische<br />

Grundversorgung (80 Stunden)<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

laufender Kurs<br />

24./25. Nov. <strong>2007</strong> 16 P<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

8./9. Dez. <strong>2007</strong> 16 P<br />

Ort: Potsdam<br />

19./20. Jan. 2008 16 P<br />

1./2. März 2008 16 P<br />

12./13. April 2008 16 P<br />

7./8. Juni 2008 16 P<br />

5./6. Juli 2008 16 P<br />

Ort: Potsdam<br />

5./6 April 2008 16 P<br />

31. Mai/1. Juni 2008 16 P<br />

21./22. Juni 2008 16 P<br />

13./14. Sept. 2008 16 P<br />

25./26. Okt. 2008 16 P<br />

Ort: Potsdam<br />

28./29. Juni 2008 16 P<br />

23./24. Aug. 2008 16 P<br />

20./21. Sept. 2008 16 P<br />

15./16. Nov. 2008 16 P<br />

13./14. Dez. 2008 16 P<br />

Ort : Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,<br />

Cottbus<br />

Psychosomatische Grundversorgung<br />

(80 Stunden)<br />

im Fachgebiet Frauenheilkunde<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

laufender Kurs<br />

15./16. Dez. <strong>2007</strong> 16 P<br />

5./6. Jan. 2008 16 P<br />

9./10. Febr. 2008 16 P<br />

Teilnehmergebühr: 800 €<br />

14./15. Juni 2008 16 P<br />

12./13. Juli 2008 16 P<br />

16./17. Aug. 2008 16 P<br />

13./14. Sept. 2008 16 P<br />

6./7. Dez. 2008 16 P<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,<br />

Cottbus<br />

Sozialmedizin<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

Aufbaukurs C (V/VI – EF) 80 P<br />

18. bis 29. Febr. 2008<br />

Grundkurs A (I/II – AB) 80 P<br />

14. bis 25. April 2008<br />

Aufbau D (VII/VIII – GH) 80 P<br />

15. bis 26. Sept. 2008<br />

Grundkurs B (III/IV – CD) 80 P<br />

3. bis 14. Nov. 2008<br />

Ort: Bernau<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />

J.-U. Niehoff, Potsdam<br />

Spezielle Schmerztherapie<br />

(80 Stunden) 80 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

laufender Kurs<br />

30. Nov./1. Dez. <strong>2007</strong><br />

Beginn jeweils 9.00 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: 195 €<br />

Ort: Dahlewitz<br />

Kursleitung: Dr. med.<br />

G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med.<br />

U. Böhme, Eisenhüttenstadt<br />

Spezielle Schmerztherapie<br />

(80 Stunden) 80 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

25./26. April 2008<br />

6./7. Juni 2008<br />

5./6. Sept. 2008<br />

10./<strong>11</strong>. Okt. 2008<br />

Beginn jeweils 9.00 Uhr<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleitung: Dr. med.<br />

G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med.<br />

U. Böhme, Eisenhüttenstadt<br />

Sonographie-Kurse<br />

Abdomen je 30 P<br />

nach den Richtlinien der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung<br />

und der DEGUM<br />

Grundkurs<br />

7. bis 10. Febr. 2008<br />

in Potsdam<br />

18. bis 21. Sept. 2008<br />

in Potsdam<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />

J. Hierholzer, Potsdam<br />

6. bis 9. März 2008<br />

in Luckenwalde<br />

Kursleiter: Dipl.-Med.<br />

M. Paura, Luckenwalde<br />

10. bis 13. April 2008<br />

in Potsdam<br />

6. bis 9. Nov. 2008 in Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,<br />

Potsdam<br />

Aufbaukurs<br />

19. bis 22. Juni 2008<br />

in Potsdam<br />

20. bis 23. Nov. 2008<br />

in Potsdam<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />

J. Hierholzer, Potsdam<br />

6. bis 9. Nov. 2008<br />

in Luckenwalde<br />

Kursleiter: Dipl.-Med.<br />

M. Paura, Luckenwalde<br />

Suchtmedizinische<br />

Grundversorgung<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

AISS (Angermünder Institut<br />

für Suchttherapie und Suchtmedizin)<br />

und der Suchtakademie<br />

Berlin-Brandenburg e.V.<br />

Block I – Alkohol,<br />

Nikotin und Versorgung 16 P<br />

18./19. Jan: 2008<br />

Block II – Drogen- und Medikamentenprobleme,<br />

Missbrauch,<br />

Abhängigkeit, Substitution,<br />

Notfälle, Toxikologie 17 P<br />

15./16. Febr. 2008<br />

Block III – Motivierende Gesprächsführung<br />

in der Sprechstunde<br />

und Klinik, Motivationales<br />

Interview nach Miller/<br />

Rollnick 17 P<br />

4./5. April 2008<br />

Ort: Potsdam<br />

Leitung: PD Dr. med. G. Richter,<br />

Angermünde; Prof. Dr. med.<br />

U. Schwantes,<br />

Humboldt-Universität Berlin<br />

3. Forum für den Hausarzt 8 P<br />

Up dates Allgemeinmedizin,<br />

Leitlinien vorgestellt, Der Palliativpatient<br />

in der Hausarztpraxis<br />

15. März 2008,<br />

09.00 bis 15.30 Uhr<br />

Ort: Dahlewitz<br />

Leitung: Dr. med.<br />

R. Schrambke, Schorfheide<br />

Kurse im Strahlenschutz<br />

gemäß Röntgenverordnung<br />

Röntgen-Aktualisierungskurs<br />

für OP-Schwestern (4 Stunden)<br />

19. März 2008, 13.00 Uhr<br />

Röntgen-Aktualisierungskurs<br />

für Ärzte (8 Stunden) 9 P<br />

19. April 2008 in Dahlewitz<br />

Grundkurs<br />

im Strahlenschutz 17 P<br />

22./23. Okt. 2008<br />

Ort: Cottbus<br />

Spezialkurs<br />

im Strahlenschutz 17 P<br />

24./25. Okt. 2008<br />

Ort: Cottbus<br />

Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />

C.-P. Muth, Cottbus<br />

Ihre Anmeldung richten<br />

Sie bitte an die<br />

<strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg,<br />

Referat Fortbildung,<br />

Postfach 101445,<br />

03014 Cottbus,<br />

Fax (0355) 7 80 10 44,<br />

E-Mail: akademie@laekb.de,<br />

Internet www.laekb.de.


MRT als bildgebendes Verfahren in der Kardiologie<br />

Dr. Michael Neuss*, Dr. Klaus Neumann # ,<br />

PD Dr. Christian Butter*<br />

* Herzzentrum Brandenburg in Bernau –<br />

Kardiologie<br />

# Radiologische Praxis am Evangelisch Freikirchlichen<br />

Krankenhaus Bernau und<br />

Herzzentrum Brandenburg in Bernau<br />

Einführung<br />

Die technischen Fortschritte in der Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) haben in der<br />

vergangenen Dekade zu einer verbesserten<br />

Einsetzbarkeit der Methode in der bildgebenden<br />

Diagnostik in der Kardiologie geführt.<br />

Probleme in der scharfen Abbildung<br />

des sich atemabhängig im Thorax bewegenden<br />

Herzen konnten durch die Einführung<br />

von schnellen Gradientensequenzen behoben<br />

werden. Durch die Verbesserung der<br />

EKG-Qualität sind inzwischen auch pharmakologische<br />

Belastungsuntersuchungen mit<br />

besserer Bildqualität als in der Stressechokardiographie<br />

möglich.<br />

Ziel dieser Arbeit soll es sein, dem mit dem<br />

Verfahren noch nicht vertrauten Leser eine<br />

Einführung in das Thema zu geben, die es erlaubt,<br />

den besonderen Stellenwert des Verfahrens<br />

im Vergleich zu anderen bildgebenden<br />

Verfahren in der Kardiologie zu bestimmen.<br />

MRT zur Ischämiediagnostik<br />

Die starke Verbreitung koronarinterventioneller<br />

und koronarchirurgischer Verfahren führt<br />

dazu, dass in kardiologischen Fachabteilungen<br />

ein immer größerer Anteil von Patienten<br />

mit einer komplexen Vorgeschichte anzutreffen<br />

ist. Viele dieser Patienten sind ein- oder<br />

zweifach voroperiert und haben sich bereits<br />

mehrfachen Koronarinterventionen unterzogen.<br />

Zur Planung des therapeutischen Procedere<br />

reicht bei diesen Patienten häufig der<br />

koronaranatomische Befund, wie er bei der<br />

Koronarangiographie erhoben wird, nicht<br />

mehr aus. Es wird ein Verfahren benötigt, das<br />

die Unterscheidung von Narbe und viablem<br />

Myokard erlaubt und Segmente mit induzierbarer<br />

Myokardischämie identifiziert. Grundsätzlich<br />

erfüllen andere etablierte bildgebende<br />

Verfahren diese Anforderungen, weisen<br />

aber bei dem in Frage kommenden Krankengut<br />

häufig Limitationen hinsichtlich der Bildqualität<br />

(Stress-Echo) oder der räumlichen<br />

Auflösung (SPECT, PET) auf.<br />

Das kardiale MRT erlaubt dagegen durch die<br />

Kombination unterschiedlicher Verfahren, die<br />

im Weiteren erläutert werden, bei den allermeisten<br />

Patienten mit komplexer Anamnese<br />

eine Planung des weiteren Vorgehens. Dabei<br />

kommen im Regelfall Verfahren zur Anwendung,<br />

die eine induzierbare Ischämie nach<br />

pharmakologischem Stress aufdecken in Kombination<br />

mit einem Sequenztyp zur Detektion<br />

von Narben, um so die Frage nach induzierbarer<br />

Ischämie und viablem Myokard in einer<br />

Untersuchung beantworten zu können.<br />

Wegen der beengten räumlichen Verhältnisse<br />

im Magneten und der Mitbewegung des<br />

Oberkörpers können im MRT ergometrische<br />

Belastungsuntersuchungen im Regelfall nicht<br />

durchgeführt werden. Es werden als pharmakologische<br />

Stressoren entweder Adenosin<br />

in einer Untersuchung der myokardialen Perfusion<br />

oder Dobutamin/Atropin wegen ihrer<br />

positiv chronotropen Wirkung eingesetzt.<br />

· Beim Dobutamin-Stress werden analog<br />

zur echokardiographischen Untersuchung<br />

zunächst in Ruhe alle myokardialen Segmente<br />

in einer cine-Sequenz in Atemanhaltetechnik<br />

abgebildet. Nach der Aufzeichnung<br />

der Bilder in Ruhe erfolgt die<br />

stufenweise Gabe von Dobutamin und,<br />

wenn erforderlich, auch Atropin bis zur<br />

Zielfrequenz. Auf jeder der Belastungsstufen<br />

werden cine-Sequenzen in den o.g.<br />

Orientierungen aufgezeichnet, dabei sinkt<br />

mit zunehmender Herzfrequenz die Dauer<br />

des Atemanhalters leicht ab. Während der<br />

Untersuchung werden die jeweils akquirierten<br />

Sequenzen kurz in einem Bildfenster<br />

abgespielt und können zwischen den einzelnen<br />

Stufen der Untersuchung erneut auf<br />

eine neu aufgetretene Kinetikstörung überprüft<br />

werden. Dies ist deshalb besonders<br />

wichtig, da die Sicherheit des Patienten<br />

und des Untersuchungsverfahrens von einer<br />

Unterbrechung der Untersuchung bei<br />

Induktion einer Ischämie abhängt und im<br />

Vergleich zum Stress-Echo beim Stress-MRT<br />

ein 12-Kanal EKG zur Überwachung des<br />

Patienten nicht zur Verfügung steht.<br />

Der Abbruch der Untersuchung erfolgt bei<br />

Erreichen der Zielfrequenz, Angina pectoris<br />

oder einer neu aufgetretenen Kinetikstörung.<br />

Die Auswertung der Untersuchung erfolgt<br />

mit Hilfe einer Auswertesoftware, die von<br />

den einzelnen Herstellern in Analogie zu<br />

den Auswertepaketen der Echokardiographie<br />

erstellt worden ist. In einem nicht ausgewählten<br />

Patientenkollektiv mit mittlerer<br />

Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer<br />

KHK ist das Dobutamin-Stress MRT dem<br />

Dobutamin-Stress Echo hinsichtlich seiner<br />

diagnostischen Aussagekraft überlegen.<br />

· Grundsätzlich anders als im Dobutamin-<br />

Stress erfolgt die Stress-Untersuchung mit<br />

Fortbildung<br />

Adenosin. Das Protokoll entspricht in seiner<br />

Durchführung den etablierten Adenosin-Protokollen<br />

aus der Echokardiographie<br />

oder der Nuklearmedizin. Die<br />

intravenöse Applikation von Adenosin<br />

führt zu einer koronaren Vasodilatation<br />

und zu einer Umleitung des Blutflusses aus<br />

Bereichen distal von Stenosen in nicht stenosierte<br />

Areale. In der Phase maximaler<br />

Vasodilatation erfolgt die intravenöse<br />

Gabe eines Kontrastmittelbolus, der in der<br />

Folge in einer zeitlich hochaufgelösten Sequenz<br />

in seiner Passage durch rechten<br />

und linken Ventrikel und durch das Myokard<br />

verfolgt wird. Dabei ist der Anstieg<br />

der intramyokardialen Signalintensität in<br />

Segmenten mit Ischämie gegenüber normal<br />

perfundierten Segmenten verzögert<br />

und weniger stark ausgeprägt. In der Auswertung<br />

konkurriert eine rein visuelle Einschätzung<br />

mit einer quantitativen Auswertung,<br />

die in den Softwarepaketen der<br />

einzelnen Hersteller implementiert ist.<br />

Im Vergleich zum Dobutamin-Stress ist das<br />

Verfahren in der Durchführung schneller,<br />

erzeugt aber gegenüber dem Dobutamin-<br />

Stress durch die Verwendung von Adenosin<br />

und Kontrastmittel höhere Kosten und<br />

zeigt im Vergleich eine etwas niedrigere<br />

Sensitivität und vor allem Spezifität.<br />

Eine wichtige Frage, die sich häufig bei Patienten<br />

mit einer langen koronaren Krankengeschichte<br />

stellt, ist, ob es sinnvoll erscheint,<br />

ein bestimmtes oder bestimmte Herzkranzgefäße<br />

mit einem Ballonkatheter zu erweitern<br />

oder mit einem Bypass zu versorgen.<br />

Versorgt das Kranzgefäß eine komplette<br />

transmurale Narbe ohne jegliche Vitalität,<br />

kann die Verbesserung des Blutflusses in<br />

diesem Gefäß die Prognose nicht positiv<br />

beeinflussen. Das MRT erlaubt im Anschluss<br />

an eine Belastungsuntersuchung, und zwar<br />

unabhängig davon, ob diese mit Adenosin<br />

oder Dobutamin durchgeführt wurde, die<br />

Darstellung von Infarktnarben. Die Darstellung<br />

beruht auf der Tatsache, dass die<br />

handelsüblichen, T1-verkürzenden MR-Kontrastmittel<br />

extrazelluläre Kontrastmittel sind.<br />

Während im Myokard nur ein geringer<br />

Extrazellulärraum vorhanden ist, ist das Volumen<br />

des Extrazellulärraums in einer Narbe<br />

mit einem großen Anteil von Bindegewebe<br />

hoch. 15 – 20min nach der intravenösen<br />

Gabe eines T1-verkürzenden Kontrastmittels<br />

hat eine Verteilung des Kontrastmittels im<br />

Körper stattgefunden. Als Ergebnis dieser<br />

Verteilung ist die Konzentration des Kontrastmittels<br />

im normalen Myokard gering und<br />

in Infarktnarben mit ihrem großen Extrazellulärraum<br />

hoch. Durch spezielle Sequenz-<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

391


392<br />

Fortbildung<br />

typen können die resultierenden Signalunterschiede<br />

noch verstärkt werden und führen zu<br />

einer weißen Darstellung des Narbengewebes,<br />

während das Myokard schwarz und das<br />

Blut grau zur Darstellung kommt (Abb. 1).<br />

Abb. 1: Kurzachsenschnitt durch<br />

den linken und rechten Ventrikel.<br />

Mit Hilfe von Kontrastmittel gelingt<br />

die Darstellung des Myokardinfarktes<br />

in der Seitenwand des<br />

linken Ventrikels.<br />

In Zusammenhang mit einer Stress-Untersuchung<br />

kann so zuverlässig viables (lebendes)<br />

von nicht viablem Myokard unterschieden<br />

werden und außerdem sicher entschieden<br />

werden, ob eine induzierbare Ischämie in<br />

einem Infarktrandgebiet mit Überlappung von<br />

Narbe und gesundem Myokard oder in einem<br />

Areal mit vollständig viablem Myokard auftritt.<br />

MRT nach Myokardinfarkt<br />

Regionale und globale Einschränkungen der<br />

linksventrikulären Funktion nach einem Myokardinfarkt<br />

können transient oder permanent<br />

sein. Während die globale und regionale<br />

Funktion echokardiographisch und mit<br />

Einschränkungen auch angiographisch beurteilt<br />

werden kann, erlaubt neben dem PET<br />

nur das MRT eine sichere Darstellung myokardialer<br />

Narben, d.h. irreversibel geschädigten<br />

Myokards. Wie oben beschrieben,<br />

beruht die Darstellung von Narben auf<br />

der lokal höheren Konzentration eines MR-<br />

Kontrastmittels in der Narbe im Vergleich<br />

zum normalen Myokard. Durch den Vergleich<br />

der Narbendarstellung mit dem lokalen<br />

Bewegungsmuster kann zuverlässig bestimmt<br />

werden, ob eine permanente oder<br />

transiente („stunning“ oder „hibernation“)<br />

Einschränkung der Funktion vorliegt. Dabei<br />

erlaubt das MR wegen seiner höheren Auflösung<br />

im Unterschied zum PET auch die<br />

sichere Bestimmung der Transmuralität von<br />

Myokardinfarktnarben und bei nicht transmuralen<br />

Infarkten eine Aussage über die<br />

Wahrscheinlichkeit einer funktionellen Erholung.<br />

Da in Deutschland die Mehrzahl der<br />

Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt<br />

einer reperfundierenden Therapie zugeführt<br />

wird, kommt es in vielen Fällen nicht mehr<br />

zu einem transmuralen, sondern nur noch zu<br />

einem nicht transmuralen Infarkt in großen<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Arealen mit nur transienter Dysfunktion. Bei<br />

solchen Patienten mit akut stark eingeschränkter<br />

LV-Funktion liefert das MR zuverlässige<br />

Informationen, ob der Patient hinsichtlich<br />

seines Infarktes in eine Hoch-Risiko-<br />

Gruppe gehört, oder ob die Chance funktioneller<br />

Restitution gegeben ist. Zusätzliche<br />

prognostische Information liefert dabei das<br />

Phänomen der so genannten mikrovaskulären<br />

Obstruktion (Abb 2a), bei der eine<br />

Obstruktion kleiner Blutgefäße im MRT zu<br />

Kontrastmittelaussparungen in Narbenarealen<br />

führt und gleichzeitig eine schlechte<br />

Prognose anzeigt. Als Nebeneffekt der<br />

sicheren Darstellung von gesundem Myokard<br />

und Narbengewebe liefert das MRT<br />

von allen bildgebenden Verfahren die zuverlässigste<br />

Darstellung linksventrikulärer<br />

Thromben (Abb 2b), besonders im Apex und<br />

in Aneurysmata, die echokardiographisch<br />

im Nahfeldbereich liegen.<br />

Abb. 2a: Kurzachsenschnitt durch<br />

den linken und rechten Ventrikel.<br />

Im Narbengebiet zeigt der<br />

schwarze Bereich eine mikrovaskuläre<br />

Obstruktion.<br />

Abb. 2b: 2-Kammer Blick des linken<br />

Ventrikels. In der Spitze des linken<br />

Ventrikels findet sich eine Infarktnarbe<br />

und ein großer Thrombus.<br />

MRT bei Klapperkrankungen<br />

Während die Quantifizierung stenosierender<br />

Klappenerkrankungen echokardiographisch<br />

zuverlässig gelingt, bestehen Schwierigkeiten<br />

bei der echokardiographischen<br />

Quantifizierung von Insuffizienzvitien im<br />

Übergang einer mittel-hochgradigen Klappeninsuffizienz.<br />

Diese Schwierigkeiten treten<br />

auf bei exzentrischen Insuffizienzjets, die<br />

im Fall einer Mitralklappeninsuffizienz an<br />

der Vorhofwand entlang laufen und so die<br />

Quantifizierung behindern. Bei einer Aortenklappeninsuffizienz<br />

tritt das gleiche Pro-<br />

blem bei exzentrischen Jets auf das anteriore<br />

Mitralsegel auf, die Quantifizierung ist<br />

zusätzlich erschwert bei paravalvulären Insuffizienzjets<br />

nach Klappenersatz, wo in vielen<br />

Fällen eine zuverlässige Quantifizierung<br />

echokardiographisch nicht gelingt.<br />

In all diesen Fällen kann das kardiale MRT<br />

durch die Verwendung flussgewichteter Sequenzen<br />

einen wertvollen Beitrag leisten.<br />

Im Fall einer Aortenklappeninsuffizienz wird<br />

eine Flussmessung in der Aorta ascendens<br />

durchgeführt, die Auswertung der Geschwindigkeits-Zeitkurve<br />

(Abb. 3) liefert den antegraden<br />

und den retrograden Fluss und damit<br />

eine auch im Verlauf zuverlässige Quantifizierung<br />

einer Aortenklappeninsuffizienz. Im<br />

Fall einer Mitralklappeninsuffizienz wird das<br />

Schlagvolumen des linken Ventrikels durch<br />

die Planimetrie von Kurzachsen nach Simpson<br />

in der Diastole und Systole bestimmt.<br />

Durch eine Flussmessung in der Aorta ascendens<br />

kann gemessen werden, welcher Anteil<br />

des Schlagvolumens tatsächlich durch die<br />

Aorta den linken Ventrikel verlässt, die Differenz<br />

wird als Regurgitationsfraktion bei einer<br />

Mitralklappeninsuffizienz in den linken Vorhof<br />

ausgeworfen. Alternativ kann auch durch<br />

eine Flussmessung in der Pulmonalarterie das<br />

rechtsventrikuläre Schlagvolumen bestimmt<br />

werden. Ohne ein begleitendes Shuntvitium<br />

ist dann die Differenz zwischen rechtsventrikulärem<br />

und linksventrikulärem Schlagvolumen<br />

das Regurgitationsvolumen über der Mitralklappe.<br />

Abb. 3: Ergebnis einer Flussmessung<br />

in der Aorta ascendens.<br />

Der Flussanteil unter der Nulllinie<br />

zeigt die Aorteninsuffizienz.<br />

Während die Bestimmung des Schweregrades<br />

von Insuffizienzvitien im MRT damit genauer<br />

ist als in der Echokardiographie, handelt<br />

es sich insgesamt um sich ergänzende<br />

Untersuchungsverfahren, da in der Echokardiographie<br />

die Beurteilung der Klappenmorphologie<br />

wegen der höheren zeitlichen und<br />

räumlichen Auflösung des Verfahrens zuverlässiger<br />

gelingt.<br />

MRT bei Shuntvitien<br />

Durch die Verwendung flussgewichteter Sequenzen<br />

ist das MRT zu dem Referenzverfahren<br />

für die nicht-invasive Quantifizierung


von Shunt-Vitien geworden. Durch die Flussmessung<br />

in Aorta und Pulmonalarterie kann<br />

das Verhältnis von pulmonalem und systemischem<br />

Fluss zuverlässig bestimmt werden.<br />

Bei gekreuzten Shunts, wie bei einem großen<br />

Vorhofseptumdefekt mit teilweiser<br />

Shunt-Umkehr, ist auch die Flussmessung<br />

direkt über dem Defekt mit der Bestimmung<br />

des Netto-Flusses und des li-re und des re-li<br />

Shunts möglich (Abb. 4).<br />

Abb. 4: 4-Kammer Blick. Das<br />

Fehlen des Vorhofseptums zeigt<br />

den großen Vorhofseptumdefekt.<br />

MRT bei Kardiomyopathien<br />

Während in der Mehrzahl der Fälle bei Patienten<br />

mit primären Kardiomyopathien eine<br />

Diagnose durch echokardiographische und<br />

angiographische Verfahren möglich ist, bietet<br />

das kardiale MRT in schwierigen Fällen wichtige<br />

Zusatzinformationen. Das gilt innerhalb<br />

der Gruppe der Kardiomyopathien für Krankheitsbilder<br />

mit rechtsventrikulärer Beteiligung,<br />

wo die Bildgebung des rechten Ventrikels hinsichtlich<br />

Volumina, Funktion und Morphologie<br />

im MRT zuverlässiger gelingt als in der Echokardiographie<br />

oder Angiographie.<br />

Ungeklärt ist der Stellenwert des MRT in Bezug<br />

auf das so genannte „late enhancement“,<br />

da hierzu divergierende Studienergebnisse<br />

vorliegen.<br />

Wegen der im Vergleich mit anderen bildgebenden<br />

Verfahren besten Abbildung des rechten<br />

Ventrikels, wird das MRT möglicherweise<br />

zukünftig eine große Rolle bei der Klärung<br />

der Verdachtsdiagnose einer arrythmogenen<br />

Fortbildung für<br />

Praxismitarbeiterinnen<br />

Am 17. und 18. November findet der 23. Bundeskongress<br />

des Verbandes medizinischer<br />

Fachberufe e.V. im Weimarer Congress Centrum<br />

statt. Thematischer Schwerpunkt der<br />

zentralen zweitägigen Fortbildungsveranstaltung<br />

für Praxismitarbeiterinnen ist der<br />

demografische Wandel, der sich auch auf<br />

die Zukunft der Berufe Medizinische, Zahnmedizinische<br />

und Tiermedizinische Fachangestellte<br />

auswirkt. Zum Thema alternde<br />

RV-Dysplasie haben, einer Erkrankung, die<br />

bei jungen Patienten zum plötzlichen Herztod<br />

führen kann. Neben der klaren Darstellung<br />

der anatomischen Verhältnisse und der Aufdeckung<br />

lokaler Aneurysmen und Störungen<br />

der Kinetik bietet das Verfahren durch Auswahl<br />

spezieller Sequenzen die Möglichkeit,<br />

eine fettige Infiltration des rechten Ventrikels<br />

aufzudecken.<br />

MRT bei entzündlichen und<br />

Systemerkrankungen<br />

Gegenüber anderen bildgebenden Verfahren<br />

in der Kardiologie unterscheidet sich das MRT<br />

durch die Möglichkeit, die chemische Zusammensetzung<br />

des Gewebes abbilden zu können.<br />

So erlaubt die T2-Wichtung wegen des in dieser<br />

Sequenz signalgebenden Wassers die Darstellung<br />

eines myokardialen Ödems und eine<br />

T2*-Wichtung die Aufdeckung eines erhöhten<br />

myokardialen Eisengehaltes bei Hämochromatose<br />

oder Eisenüberladung bei Thalassämie.<br />

Die Anwendung unterschiedlicher Sequenztypen<br />

erlaubt auch die Bearbeitung der Frage<br />

nach einer kardialen Beteiligung bei Systemerkrankungen<br />

wie Amyloidose oder Sarkoidose.<br />

Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass<br />

die verwendeten Sequenztypen empfindlich<br />

bereits für unbedeutende Rhythmusstörungen<br />

sind. In Fällen einer fokalen myokardialen Erkrankung,<br />

wie bei einer Sarkoidose, kann das<br />

Verfahren zur Führung einer Myokardbiopsie<br />

genutzt werden.<br />

Ob die kardiale MRT geeignet ist, bei einer dilatativen<br />

Kardiomyopathie eine etwaige entzündliche<br />

Komponente aufzudecken, wird in<br />

der Literatur unterschiedlich beurteilt. In jedem<br />

Fall ist vor dem Beginn einer immunmodulatorischen<br />

Therapie die Bestätigung der Diagnose<br />

durch eine Myokardbiopsie erforderlich. Im<br />

Rahmen einer akuten Myokarditis kann das<br />

entzündete und ödematös veränderte Areal<br />

durch T2-gewichtete Sequenzen sicher dargestellt<br />

werden, während im typischerweise epikardial<br />

auftretenden late enhancement bei<br />

Myokarditis das Ausmaß der endgültig auftretenden<br />

Schädigung bei dieser Erkrankung<br />

überschätzt wird.<br />

Gesellschaft wird es eine Podiumsdiskussion<br />

mit Vertretern der Ärzte, Patienten und Praxismitarbeiterinnen<br />

geben. Auf dem Programm<br />

der Seminare und Workshops stehen<br />

unter anderem die Themen Demenz, Impfungen<br />

und Hautpflege im Alter, Ulcus cruris,<br />

parenterale Ernährung sowie Alterszahnheilkunde,<br />

Zahnersatz-Abrechnung und Patientenverfügung.<br />

Speziell für Auszubildende wurde ein Programm<br />

erarbeitet. Themen sind hier Prüfungsvorbereitung<br />

für die Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte, EKG-Praxis für<br />

Überlegenheit des Kardio-MRT bei der Diagnostik<br />

folgender Erkrankungen<br />

· Unterscheidung von lebendem<br />

und vernarbtem Myokard<br />

· Darstellung von Ventrikelthromben<br />

· Ischämiediagnostik<br />

· Darstellung entzündlicher Veränderungen<br />

des Myokards<br />

· Bestimmung der Volumina<br />

und der Myokardmasse<br />

· Darstellung und Charakterisierung<br />

kardialer Tumore<br />

· Aufdeckung von Speichererkrankungen<br />

mit Beteiligung des Myokards<br />

· Aufdeckung der kardialen Beteiligung<br />

bei Systemerkrankungen<br />

· Quantifizierung von Insuffizienzvitien<br />

· Klärung der anatomischen Verhältnisse<br />

bei komplexen Vitien<br />

· Nicht-invasive Shuntberechnung<br />

Kontraindikationen für ein MRT<br />

· Metallsplitterverletzungen in gefährlicher<br />

Lokalisation<br />

· Implantierte Medikamentenpumpen<br />

· Kochleaimplantate<br />

· Großflächige Tätowierungen<br />

· Manche zerebrale Gefäßclips<br />

· Ferromagnetische Implantate<br />

· Schrittmacher und ICD nur in seltenen<br />

Fällen möglich, immer Kardiologe<br />

und Programmiergerät erforderlich<br />

Literatur beim Verfasser:<br />

Dr. Michael Neuss<br />

Herzzentrum Brandenburg<br />

in Bernau – Kardiologie<br />

Ladeburger Str. 17<br />

16321 Bernau b. Berlin<br />

Tel.: 03338-69 46 10<br />

Fax.: 03338-69 46 44<br />

E-Mail: c.butter@immanuel.de<br />

m.neuss@immanuel.de<br />

Fortbildung/Aktuell<br />

Aktuell<br />

Azubis, Injektionen, Infusionen Kommunikation<br />

und der schriftliche Ausbildungsnachweis.<br />

Weitere Informationen gibt es<br />

unter www.vmf-online.de.<br />

Zur Information: Der Verband medizinischer<br />

Fachberufe e.V. wurde 1963 als Berufsverband<br />

der Arzthelferinnen gegründet<br />

und vertritt seit 1981 auch die Interessen der<br />

Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen. Seit dem<br />

6. Juni 2006 trägt er den Namen Verband<br />

medizinischer Fachberufe e.V.<br />

pm/AJÜ<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

393


394<br />

KVBB informiert<br />

Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />

für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />

Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />

Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 05.09.<strong>2007</strong> für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen<br />

bis einschließlich des Beschlusses Nr. 23/07. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen sind mit einem<br />

„X“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen ist in Klammern (...) gesetzt.<br />

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich<br />

zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl<br />

eine Überschreitung von 10 v.H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten<br />

Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der<br />

Antragstellung in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren.<br />

Planungsbereiche/<br />

Arztgruppen<br />

Anästhesie Augen Chirurgie<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Fachä.<br />

Intern<br />

Frauen HNO<br />

Hautkrank<br />

Kinder Nerven Orthopädie Psychoth.<br />

Diagn.<br />

Radiol.<br />

Urologie Hausärzte<br />

Potsdam/Stadt X X X X X X X X X X X 7* X X (4)<br />

Brandenburg/Stadt/<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

X X X X X X X X X X X 2* X X<br />

Havelland X X X X X X (1) X X X X 2* X X<br />

Oberhavel X X X X X X X X X X X 4* X X (8)<br />

Ostprignitz-Ruppin X X X X X X X X X X X 2* X X<br />

Prignitz X X X X X X X X X X X 2* X X<br />

Teltow-Fläming (2) X X X X X X X X X 5* X X<br />

Cottbus/Stadt X X X X X X X X X X X 10* X X X<br />

Dahme-Spreewald (1) X X X X X X X X X X 3* X X<br />

Elbe-Elster (1) X X X X X X X X X 1* X (3)<br />

Oberspreew.-Lausitz X X X X X X X X X X X 4* X X<br />

Spree-Neiße X X X X X X X X X X 4* X (1)<br />

Frankfurt/Stadt/<br />

Oder-Spree<br />

X X X X X X X X X X X 7* X X X<br />

Barnim X X X X X X X X X X X 5* X X<br />

Märkisch-Oderland X X X X X X X X X X X 5* X X (20)<br />

Uckermark X X X X X X X X X X X 3* X X<br />

In Regionen der dunkel gekennzeichneten Bereiche werden Zulassungen gefördert. * Zulassungsmöglichkeit ärztl. Psychotherapeuten<br />

Öffentliche Ausschreibungen<br />

von Vertragsarztsitzen<br />

gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />

In Gebieten, für die der Landesausschuss<br />

der Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre<br />

angeordnet hat, schreibt die<br />

KV Brandenburg gem. §103 Abs. 4 SGB<br />

V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze<br />

zur Nachbesetzung aus:<br />

Bewerbungsfrist bis 04.12.<strong>2007</strong><br />

Fachrichtung: Augenheilkunde<br />

Planungsbereich: Oberhavel<br />

Zeitpunkt: 01.01.2008<br />

Bewerbungskennziffer: 61/<strong>2007</strong><br />

Fachrichtung: Haut- und<br />

Geschlechtskrankheiten<br />

Planungsbereich: Cottbus/Stadt<br />

Zeitpunkt: 01.04.2008<br />

Bewerbungskennziffer: 62/<strong>2007</strong><br />

Fachrichtung: Haut- und<br />

Geschlechtskrankheiten<br />

Planungsbereich: Brandenburg an<br />

der Havel/St./Potsdam-Mittelmark<br />

Zeitpunkt: 01.01.2008<br />

Bewerbungskennziffer: 63/<strong>2007</strong><br />

Nähere Auskünfte erhalten Sie beim GeschäftsbereichQualitätssicherung/Sicherstellung<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg,<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Karin Rettkowski, Tel.: 0331/2309-320<br />

od. Gisela Koch, Tel.: 0331/2309-321.<br />

Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />

Vertragsarztsitze ist zwingend<br />

erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennziffer,<br />

die Anschrift, die Telefonnummer, die<br />

Facharztanerkennung sowie Angaben zum<br />

möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten.<br />

Unter dem Stichwort „Ausschreibung“<br />

sind die Unterlagen bei der KV Brandenburg,<br />

Friedrich-Engels-Str. 103/104, 14473 Potsdam,<br />

einzureichen.<br />

Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />

dass in der Warteliste eingetragene<br />

Ärzte nicht automatisch als Bewerber für<br />

die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen<br />

gelten.<br />

Weitere Informationen über Angebote<br />

für Praxisübernahmen können Sie unserer<br />

Homepage unter www.kvbb.de<br />

(Stichwort: Zulassung, Praxisausschreibungen<br />

bzw. Praxisbörse) entnehmen<br />

oder persönlich unter der Rufnummer<br />

0331/2309-320 oder 321 erfragen.


INFEKTIONSGESCHEHEN<br />

Im September wurden 18 Häufungen mit insgesamt<br />

165 Erkrankten aus <strong>11</strong> Kreisen gemeldet:<br />

7 Norovirus-Häufungen mit 73 Erkrankungen,<br />

6 Salmonellen-Häufungen (alle Salmonella<br />

Enteritidis) mit 78 Erkrankten, 3 Keuchhusten-<br />

Ausbrüche mit 10 Erkrankten und 2 Campylobacter-Häufungen<br />

mit 4 Erkrankten. Zusätzlich<br />

wurden 8 ätiologisch ungeklärte Gastroenteritiden<br />

mit insgesamt 100 Erkrankten gemeldet.<br />

Bei 3 Salmonellenhäufungen wurden verwendete<br />

Roheiprodukte (Kuchenglasur, Hackfleisch)<br />

als Ursache angenommen.<br />

EINZELERKRANKUNGEN (Auszug)<br />

Je eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte Legionellose<br />

übermittelten Dahme-Spreewald und<br />

Brandenburg/Havel. In beiden Fällen gelang<br />

der Antigen-Nachweis von Legionella pneumophila<br />

aus dem Urin. Es handelt sich um männliche<br />

Patienten (47 und 68 Jahre), die mit einer<br />

ambulant erworbenen Pneumonie stationär behandelt<br />

werden mussten. Besondere endogene<br />

Patienten-Risikofaktoren sind bisher nicht bekannt.<br />

In beiden Fällen konnte eine Infektionsquelle<br />

bisher nicht ermittelt werden.<br />

BORRELIOSEN<br />

Im September wurden 220 Borreliosen übermittelt.<br />

Bei 213 Erkrankten (97%) wurden ein Erythema<br />

migrans, bei 4 Patienten eine frühe Neuroborreliose<br />

und bei 2 Erkrankten eine Arthritis<br />

diagnostiziert. Die übrigen Patienten zeigten unspezifische<br />

Symptome. Einen Zeckenstich konnten<br />

159 Patienten (72%) anamnestisch angeben.<br />

NOROVIRUS- UND ROTAVIRUS-INFEKTIONEN 2006<br />

(KURZINFO MIT ABBILDUNG)<br />

Die kurze Inkubationszeit, eine hohe Kontagiosität<br />

und Infektiosität sowie eine große Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Umwelteinflüssen,<br />

auch gegenüber gängigen Desinfektionsmitteln,<br />

machen Noroviren und Rotaviren zu den häu-<br />

Übermittelte Erkrankungen<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

< 1<br />

1<br />

Norovirus und Rotavirus in Brandenburg 2006<br />

2<br />

Norovirus Rotavirus<br />

Altersgruppe<br />

3<br />

4<br />

5bi s < 10<br />

10 bis<br />

< 14<br />

15 bis < 20<br />

20 bis < 25<br />

25 bis < 30<br />

30 bis < 40<br />

40 bis < 50<br />

50 bis < 60<br />

60 bis < 70<br />

70 u. älter<br />

Infektionsschutz<br />

figsten Epidemie-Erregern infektiöser Gastroenteritiden.<br />

Neben der fäkal-oralen Übertragung<br />

(Schmierinfektion) spielt die aerogene Übertragung<br />

der Viren, z.B. beim Erbrechen, eine nicht<br />

zu unterschätzende Rolle. Selten treten Einzelerkrankungen<br />

auf. Meist kommt es zu saisonalen<br />

Häufungen in den Wintermonaten. Betroffen sind<br />

besonders Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen<br />

und Personen mit schweren Vorerkrankungen.<br />

Durch die erheblichen Flüssigkeitsverluste wird oft<br />

eine stationäre Behandlung notwendig. Die hohe<br />

Infektiosität der Erreger führt bei der notwendigerweise<br />

patientennahen Versorgung auch zu<br />

Erkrankungshäufungen bei dem Personal.<br />

Meldepflichtig sind nach Infektionsschutzgesetz<br />

der direkte Erregernachweis von Noro- als auch<br />

von Rotaviren (§7 Abs.1), der Verdacht auf eine<br />

Erkrankung an einer mikrobiell bedingten Lebensmittelvergiftung<br />

oder auf eine akute infektiöse<br />

Gastroenteritis bei einer Person, die eine<br />

Tätigkeit im Lebensmittelbereich oder der Gemeinschaftsverpflegung<br />

ausübt (§6 Abs.1, §42<br />

Abs.1) sowie das Auftreten von zwei oder mehr<br />

gleichartigen Erkrankungen, bei<br />

denen ein epidemiologischer Zusammenhang<br />

wahrscheinlich ist<br />

(§ 6 Abs. 1); siehe auch Deutsches<br />

<strong>Ärzteblatt</strong>, Ausgabe 41/<strong>2007</strong>.<br />

In Deutschland wird ein erheblicher<br />

Anstieg der gemeldeten Häufungen<br />

seit 2001 beobachtet. Das zeigen<br />

auch die infektionsepidemiologischen<br />

Daten des Landes Brandenburg.<br />

2006 waren fast 50% aller<br />

übermittelten Erkrankungsfälle Norovirus-<br />

oder Rotavirus-Infektionen.<br />

Erkrankungsgipfel für Rotavirus-<br />

Infektionen traten von Februar bis<br />

April auf. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

war 2006 eine deutliche Zunahme<br />

der Rotavirus-Infektionen<br />

Landesgesundheitsamt<br />

Infektionskrankheiten/lmpfschutz/Krankenhaushygiene (September <strong>2007</strong> – Auszug)<br />

Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />

1.1.–30.9.<strong>2007</strong><br />

Borreliose 220 1702<br />

Campylobacter 210 1759<br />

Dengue 1 8<br />

E. coli-Enteritis (ohne EHEC) 18 192<br />

Hepatitis E 1 1<br />

Legionellose 2 10<br />

Norovirus 174 5906<br />

Ornithose 1 4<br />

Rotavirus 46 3528<br />

Pertussis 95 877<br />

Salmonellose 271 1470<br />

Shigellose 1 <strong>11</strong><br />

Tuberkulose 6 66<br />

* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der<br />

Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)<br />

zu verzeichnen, wobei die Neuerkrankungsrate<br />

2006 bei 165 Fällen pro 100.000 Einwohner<br />

lag (2005: 145 pro 100.000). Die Altersverteilung<br />

zeigt, dass besonders Säuglinge und<br />

Kleinkinder betroffen waren. Hohe Fallzahlen<br />

waren auch bei den 5- bis 9-Jährigen und den<br />

Senioren zu verzeichnen (s. Grafik).<br />

Etwa ein Drittel aller Rotavirus-Infektionen wurden<br />

im Rahmen von Häufungen übermittelt, mit<br />

5 oder mehr Erkrankten überwiegend aus Kindertagesstätten.<br />

Auch Pflegeheime und Krankenhäuser<br />

waren von z.T. großen Ausbrüchen<br />

betroffen. Wie bei Norovirusinfektionen steht<br />

eine kausale Therapie nicht zur Verfügung. Seit<br />

2006 jedoch gibt es zugelassene Impfstoffe<br />

gegen Rotaviren für die besonders gefährdete<br />

Altersgruppe der Säuglinge.<br />

Norovirus-Infektionen waren 2006 im Land<br />

Brandenburg die zweithäufigste übermittelte<br />

meldepflichtige Infektionskrankheit (2006: 157<br />

Erkrankte pro 100.000 Einwohner). Wie in<br />

den Vorjahren traten Häufigkeitsgipfel bei kleinen<br />

Kindern und Senioren auf.<br />

Auffallend ist, dass Norovirus-Infektionen überwiegend<br />

im Rahmen von Häufungen gemeldet<br />

werden (2006: 70%). Häufungen mit über 5 Erkrankungen<br />

betrafen vor allem Krankenhäuser<br />

und Pflegeeinrichtungen. In geringerem Ausmaß<br />

waren auch Kindertagesstätten betroffen.<br />

Merkblätter für Betroffene können abgerufen<br />

werden unter:<br />

http://www.lasv.brandenburg.de/sixcms/<br />

media.php/4055/merkbl_noroviren.pdf und<br />

http://www.lasv.brandenburg.de/sixcms/<br />

media.php/4055/merkbl_rotaviren.pdf.<br />

Informationen zu Maßnahmen bei Ausbrüchen<br />

sind zu finden unter:<br />

www.rki.de > Infektionskrankheiten A-Z > Rotaviren<br />

bzw. www.rki.de > Infektionskrankheiten<br />

A-Z > Noroviren.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

395


396<br />

Aktuell<br />

Häufigste Todesursache:<br />

Herz-/Kreislauf-Erkrankungen<br />

Im Jahr 2006 starben nach Ergebnissen der<br />

Todesursachenstatistik in Deutschland insgesamt<br />

821.627 Personen (385.940 Männer<br />

und 435.687 Frauen). Das waren 8.600<br />

Sterbefälle (ein Prozent) weniger als im Jahr<br />

2005. Bei fast jedem zweiten Verstorbenen<br />

– 149.578 Männer und 209.375 Frauen –<br />

wurde der Tod durch eine Erkrankung des<br />

Herz-/Kreislaufsystems ausgelöst, ein Ergebnis<br />

wie auch schon in den Vorjahren. Insbesondere<br />

ältere Menschen sterben hieran:<br />

Über 91 Prozent der Verstorbenen waren<br />

über 65 Jahre alt.<br />

Über ein Viertel aller Gestorbenen (<strong>11</strong>2.761<br />

Männer und 98.762 Frauen) erlag im Jahr<br />

2006 einem Krebsleiden. Dabei hatten bei<br />

den Männern bösartige Neubildungen der<br />

Verdauungs- und Atmungsorgane die größte<br />

Bedeutung – bei den Frauen waren es bösartige<br />

Neubildungen der Verdauungsorgane<br />

sowie der Brustdrüse.<br />

Im Vergleich der letzten Jahre ist seit 1990<br />

die Sterblichkeit in allen Bundesländern gesunken.<br />

So sank die altersstandardisierte<br />

Sterbeziffer um 38,9 Prozent auf 776,6 Gestorbene<br />

je 100.000 Einwohner.<br />

pm/AJÜ<br />

Liveonline Nikotinentwöhnung<br />

Innovatives Nichtrauchertraining<br />

von zu Haus aus<br />

Die gesundheitlichen Schäden, die durch<br />

das aktive Rauchen entstehen, sind vielfach<br />

wissenschaftlich belegt. In Deutschland sterben<br />

jährlich 90.000 – 140.000 Menschen<br />

an den Folgen ihres Zigarettenkonsums.<br />

Mehr als 50 % der erwachsenen Raucherinnen<br />

und Raucher in Deutschland wollen<br />

mit dem Rauchen aufhören, aber ohne professionelle<br />

Hilfe schaffen es nur 1– 5%.<br />

Durch die Teilnahme an einem verhaltenstherapeutischen<br />

Gruppenprogramm kann bis<br />

zu 35 % Abstinenz nach einem Jahr erzielt<br />

werden.<br />

Um neue Zielgruppen zu erschließen und<br />

stärker als bisher das Potenzial des Internets<br />

als interaktive Kommunikationsform in der<br />

Raucherentwöhnung zu nutzen, wurde „lion<br />

stop smoking“, das bundesweit erste internetbasierte<br />

liveonline Nichtrauchertraining,<br />

entwickelt. Mit dem Begriff „liveonline“ wird<br />

eine internetbasierte Kommunikation beschrieben,<br />

in der die Personen über Mikrofon<br />

und Kopfhörer im Audio-Kontakt – ähnlich<br />

einer Telefon- oder Videokonferenz<br />

stehen. Alle können sich gegenseitig hören<br />

und jederzeit etwas sagen. Im Gegensatz<br />

jedoch zu internetbasierten Telefon- oder<br />

Videokonferenzen bietet die bei diesem<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Todesursachen 2006 Deutschland<br />

Gestorbene 2006<br />

insgesamt männlich weiblich<br />

Pos.Nr. Todesursachen %-Anteil %-Anteil<br />

ICD-10 1) Anzahl in % Anzahl an der Anzahl an der<br />

Todes- Todesursache<br />

ursache<br />

A00-T98 Insgesamt 821.627 100,0 385.940 47,0 435.687 53,0<br />

darunter:<br />

C00-C97 Bösartige Neubildungen 2<strong>11</strong>.523 25,7 <strong>11</strong>2.761 53,3 98.762 46,7<br />

I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 358.953 43,7 149.578 41,7 209.375 58,3<br />

I21-I22 Myokardinfarkt 64.796 7,9 35.631 55,0 29.165 45,0<br />

J00-J99 Krankheiten des Atmungssystems 54.888 6,7 28.326 51,6 26.562 48,4<br />

K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 42.973 5,2 21.153 49,2 21.820 50,8<br />

S00-T98 Verletzungen, Vergiftungen und<br />

bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen 32.212 3,9 19.984 62,0 12.228 38,0<br />

darunter nach der äußeren Ursache (S00-T98):<br />

V01-V99 Transportmittelunfälle 5.359 0,7 3.946 73,6 1.413 26,4<br />

W00-W19 Stürze 8.381 1,0 3.803 45,4 4.578 54,6<br />

X60-X84 Vorsätzliche Selbstbeschädigung (Suizid) 9.765 1,2 7.225 74,0 2.540 26,0<br />

1) Nach der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision (ICD-10)<br />

Statistisches Bundesamt; Gustav-Stresemann-Ring <strong>11</strong>, 65189 Wiesbaden, www.destatis.de<br />

Nichtrauchertraining eingesetzte liveonline-<br />

Software ein deutlich höheres didaktisches<br />

Potenzial. Es besteht u.a. die Möglichkeit,<br />

Folien zu zeigen, Dateien unterschiedlicher<br />

Formate direkt auf die PCs der Teilnehmer<br />

zu übertragen, schriftliche Fragen zu integrieren<br />

und eine gemeinsame Schreibfläche<br />

(ähnlich einer Tafel oder einem Flip-Chart)<br />

für Diskussionen zu nutzen sowie weitere<br />

„virtuelle Seminarräume“ z.B. für Kleingruppenarbeit<br />

zu öffnen. Redebeiträge und<br />

Übungseinsatz werden durch den Seminarleiter<br />

moderiert. Durch den Webzugriff wird<br />

eine ortsunabhängige Teilnahme von zu<br />

Haus oder einem anderen beliebigen Ort<br />

aus möglich, Reisezeit und Reisekosten<br />

entfallen vollständig.<br />

Die im deutschsprachigen Raum bisher<br />

durchgeführten Online-Interventionen geschahen<br />

ausschließlich auf der Grundlage<br />

eines schriftlichen Austausches (Chat,<br />

E-Mail, asynchrones e-Learning). Ein „liveonline“<br />

und somit ein audio-synchroner und<br />

multimedialer Kontakt zwischen Arzt/Psychologe<br />

einerseits und Patient andererseits<br />

wurde hingegen bisher noch nicht kontrolliert<br />

angewandt. Es finden sich jedoch vergleichbare<br />

Beispiele aus der Wirtschaft, wo<br />

Unternehmen Teile der Aus- oder Fortbildung<br />

über Online-Klassenräume realisieren,<br />

die den in diesem Nichtrauchertraining ent-<br />

haltenen liveonline-Sitzungen strukturell sehr<br />

ähnlich sind.<br />

Theoretische Basis von „lion stop smoking“<br />

sind die kognitive Verhaltenstherapie sowie<br />

Grundprinzipien der Selbstkontrolle und<br />

Motivationspsychologie. Es werden die<br />

Schluss-Punkt-Methode, die Identifizierung<br />

und Umbewertung dysfunktionaler Kognitionen<br />

bzgl. des Rauchstopps, die Beratung zu<br />

medikamentösen Therapien, ein Fertigkeiten-Training,<br />

eine Rückfallprophylaxe sowie<br />

Maßnahmen zur Gewichtskontrolle eingesetzt.<br />

Das Seminar ist für maximal zwölf<br />

Personen und beinhaltet sechs Sitzungen<br />

á 90 Minuten. Die ersten fünf Seminareinheiten<br />

finden 1 × wöchentlich statt, die sechste<br />

Sitzung ist eine Nachsorgeeinheit, die vier<br />

Wochen nach der fünften Seminareinheit<br />

stattfindet. In diesen vier Wochen haben die<br />

Teilnehmer die Möglichkeit, einen E-Mail-<br />

Support durch den Seminarleiter in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Vor der ersten Sitzung erhalten die Teilnehmer<br />

eine E-Mail mit den Zugangsdaten, bestehend<br />

aus einer Internet-Adresse, ihrem<br />

Nutzernamen und einem zugehörigen Passwort.<br />

Mit diesen Zugangsdaten loggen sich<br />

die Teilnehmer zu den Sitzungen ein und erhalten<br />

Zutritt zu dem „virtuellen Seminarraum“.<br />

Die technischen Voraussetzungen auf<br />

der Teilnehmerseite sind ein PC mit Internet-


zugang, mindestens eine 56K-Modem-Verbindung (höhere Bandbreiten<br />

wie z.B. ISDN oder DSL werden nicht benötigt) sowie eine<br />

Kopfhörer-Mikrofon-Kombination (Head-Set, ab ca. 8 Euro im Fachhandel<br />

erhältlich). Nach einer repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe<br />

Wahlen (2006) verfügten im 4. Quartal 2006 68 %<br />

der deutschen Haushalte über einen Internetzugang, Tendenz steigend,<br />

wodurch vielen Rauchern der Webzugriff ermöglicht ist. Erfahrungswerte<br />

mit der Software belegen, dass die Einweisung in die<br />

liveonline-Software auch von technisch wenig versierten Personen<br />

problemlos gemeistert wird und auf Teilnehmerseite selten mehr als<br />

15 Minuten beansprucht.<br />

Im Rahmen eines regionalen Gesundheitsprojekts wurde dieses<br />

Nichtraucherseminar <strong>2007</strong> erfolgreich pilotiert. Das Seminar „lion<br />

stop smoking“ ist gemäß den Leitlinien der Spitzenverbände der<br />

Krankenkassen nach § 20 Abs. 1 SGB V zertifiziert und seit Oktober<br />

unter www.lion-stopsmoking.de buchbar. Routinemäßig wurden<br />

während der Pilotierung zu Beginn des Seminars (t1) der aktuelle<br />

Rauchstatus und der Grad der Nikotinabhängigkeit (Fagerström-<br />

Test) erfasst. Weiterhin erfolgte eine Erhebung des Rauchstatus zum<br />

Seminarende (t2) sowie 6 (t3)/12 (t4) Monate nach Seminarende,<br />

wobei die 6- bzw. 12-Monatskatamnesen noch ausstehen. Umfangreichere<br />

Forschungsaktivitäten sind für 2008 geplant.<br />

Es liegen zurzeit Datensätze von 32 Teilnehmern (15 Männer,<br />

17 Frauen) vor. Das Durchschnittsalter betrug 42 Jahre, der jüngste<br />

Teilnehmer war 19, der älteste Teilnehmer 62 Jahre alt. Etwas mehr<br />

als die Hälfte der Teilnehmer war zu Beginn des Seminars gering<br />

nikotinabhängig, etwa 40 % waren mittel- bis hochgradig nikotinabhängig<br />

(Fagerström-Test). Die Mehrheit der Teilnehmer rauchte<br />

zu Beginn des Seminars 18 und mehr Zigaretten täglich, bei einem<br />

Drittel lag der Tagesdurchschnittskonsum unter 12 Zigaretten. Zum<br />

Ende des Seminars waren 44 % (14) der Teilnehmer Nichtraucher.<br />

Ein Viertel der Teilnehmer hat zum Seminarende den Rauchkonsum<br />

um 60 – 80 % gegenüber dem Seminarbeginn reduziert. Auch wenn<br />

diese Daten aufgrund des Studiendesigns und der geringen Stichprobengröße<br />

nicht repräsentativ sind, so zeigen sie doch erste Erfolge<br />

eines innovativen Ansatzes in der Gesundheitsförderung, der in<br />

Zukunft an Bedeutung zunehmen wird.<br />

Literatur beim Verfasser:<br />

Dr. phil. Jürgen Theissing<br />

liveonline coaching<br />

Schumannstr. 20 A, 34414 Warburg<br />

E-Mail: info@liveonlinecoaching.de<br />

Grippesaison steht vor der Tür<br />

Zum rechtzeitigen Impfen gegen die Virusgrippe (Influenza) hat<br />

Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler bereits Ende<br />

September aufgerufen. Besonders ältere Menschen, chronisch<br />

Kranke sowie Pflegepersonal sollten sich impfen lassen. Die Virusgrippe<br />

sei eine ernst zu nehmende Krankheit, die mit schwerwiegenden<br />

Komplikationen wie Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung<br />

verbunden sein kann, so die Ministerin. Im vergangenen<br />

Jahr haben sich über 689.000 Menschen in Brandenburg gegen<br />

Grippe impfen lassen – das sind 27,1 Prozent der Brandenburger<br />

Bevölkerung.<br />

Deutschlandweit wurden in der letzten Influenzasaison rund 2,7 Millionen<br />

zusätzliche Arztbesuche sowie 14.000 influenzabedingte<br />

Krankenhauseinweisungen registriert.<br />

pm/AJÜ<br />

Anzeigen<br />

Radiologische Praxis in Frankfurt (Oder) mit MRT, CT, konvent.<br />

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Ministerium des Innern<br />

des Landes Brandenburg<br />

Das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg sucht für den Bereich<br />

Polizeiärztlicher Dienst beim Zentraldienst der Polizei des Landes Brandenburg<br />

am Dienstort Potsdam zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />

Polizeiärztin/Polizeiarzt<br />

Gesucht wird eine verantwortungsbewusste und engagierte Persönlichkeit<br />

mit Abschluss als Fachärztin/Facharzt - vorzugsweise für Allgemeinmedizin<br />

oder Chirurgie/Orthopädie - und Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin.<br />

Den vollständigen Ausschreibungstext, dem Sie nähere Informationen zu den<br />

Aufgaben und Bewerbungsvoraussetzungen sowie zur Bewertung der Stelle<br />

entnehmen können, finden Sie im Internet unter<br />

www.internetwache.brandenburg.de<br />

Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis zum 24.<strong>11</strong>.<strong>2007</strong> an das<br />

Ministerium des Innern<br />

(Referat IV/3), Postfach 60 <strong>11</strong> 65, 144<strong>11</strong> Potsdam<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

397


398<br />

Rezensiert<br />

Das MSD Manual<br />

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nach Erscheinen: € (D) 69,95/<br />

danach € (D) 79,95<br />

ISBN: 978-3-437-21761-6<br />

Mit diesem Manual<br />

stellen wir ein Nachschlagewerk<br />

aus den<br />

USA vor, das von<br />

Fachärzten gut ins<br />

Deutsche übersetzt<br />

wurde. Jeder von uns<br />

kommt immer wieder<br />

in die Lage, wo er<br />

schnell und gezielt<br />

Informationen zu seinem Fachgebiet benötigt.<br />

Hierfür ist dieses Buch gut geeignet.<br />

In 22 fachbezogenen Abschnitten und 339<br />

Kapiteln bietet das MSD Manual:<br />

· den gesamten Inhalt des Originals komplett<br />

überarbeitet und auf dem neuesten Stand<br />

· Behandlungsübersichten und Untersuchungen<br />

zu allen klinischen Krankheitsbildern<br />

· 34 neue Kapitel, darunter „Das autonome<br />

Nervensystem“ und „Reproduktive Endokrinologie<br />

des Mannes“<br />

· Querverweise im Text<br />

· Kurzdefinitionen am Kapitelanfang zur Erschließung<br />

der Krankheitsbilder<br />

· Aktuelle Inhalte zu SARS, das metabolische<br />

Syndrom, uvm.<br />

Das MSD Manual basiert auf der aktuellen<br />

Auflage des Merck Manuals. Die erste Auflage<br />

entstand bereits 1899 und umfasste<br />

192 Seiten. 2006 erschien die Auflage mit<br />

3.000 Seiten und immer noch mit derselben<br />

Intention: die bestmögliche Information für<br />

die klinische Praxis zu vermitteln.<br />

Das MSD Manual<br />

CD-ROM Version 7.0:<br />

Subskriptionspreis bis 3 Monate<br />

nach Erscheinen: € (D) 69,95/<br />

danach € (D) 79,95<br />

ISBN: 978-3-437-21771-5<br />

Und selbstverständlich gibt es dieses Manual<br />

auch auf CD.<br />

Elektronisch entfaltet das Werk noch weitere<br />

Möglichkeiten: Von einfachen bis komplex<br />

aufgebauten Suchstrategien erlaubt die CD-<br />

ROM, alle Fragestellungen interaktiv zu beantworten.<br />

Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Eine Mappe für alle Fälle<br />

Die Notfall- und Nachlaßmappe<br />

Mit dieser Mappe stellen<br />

wir ein Ordnungssystem<br />

vor und einen wertvollen<br />

Ratgeber. Sie ist gegliedert<br />

in 12 Abschnitte: Anweisung<br />

und Testament;<br />

Persönliche Papiere; Berufliche<br />

Papiere; Firmenunterlagen;<br />

Finanzen und<br />

Kapitalanlagen; Gesetzliche Sozialversicherung;<br />

Private Kranken- und Lebensversicherungen;<br />

Haftpflicht-, Rechtsschutz und sonstige<br />

Versicherungen; Kfz-Unterlagen und Versicherungen;<br />

Haus- und Wohnungsunterlagen und<br />

Versicherungen; Finanzamts-Unterlagen; Andere<br />

wichtige Unterlagen.<br />

Diese Dokumenten-Mappe ist aus einer strapazierfähigen<br />

Folie mit Goldprägung und verschließbar.<br />

Sie besitzt eine 2-Ring-Mechanik<br />

und 40mm Ablagehöhe. Das geschlossene<br />

Format ist 34cm hoch und 27,5cm breit. Wir<br />

finden eine übersichtliche Inhaltsangabe. Es<br />

wurden bereits praktische Vorgaben gemacht<br />

für Testamentstexte, Anweisungen zum Geldund<br />

Immobilienvermögen und Übersichten<br />

über Kapitalanlagen. Besonderheiten für Selbständige,<br />

Freiberufler und Hauseigentümer<br />

sind ebenfalls berücksichtigt.<br />

Falls Sie Ihre Unterlagen ordnen wollen,<br />

können Sie diese Mappe zu einem Preis von<br />

56,00 EUR zuzgl. 4,90 EUR Versandspesen<br />

bestellen bei:<br />

Notfall- und Nachlaß-Mappe<br />

Alleinvertrieb Bernd O. Dort<br />

Postfach 710367<br />

30543 HANNOVER<br />

Fax 05<strong>11</strong> 2706 0174<br />

Web: www.notfall-nachlass-mappe.de;<br />

e-mail: info@notfall-nachlass-mappe.de<br />

Innere Medizin –<br />

Leitlinien <strong>2007</strong>/2008<br />

Zusammenstellung evidenzbasierter<br />

Leitlinien und Empfehlungen<br />

Berthold Block, Georg Thieme Verlag <strong>2007</strong><br />

Preis: € (D) 59,95<br />

ISBN 978-3-13-144041-9<br />

In diesem Buch sind auf 409 Seiten die Leitlinien<br />

der gesamten Inneren Medizin unter<br />

Berücksichtigung aller deutscher Leitlinien<br />

und unter Berücksichtigung der Leitlinien<br />

deutscher Fachgesellschaften in der Inneren<br />

Medizin zusammengestellt.<br />

Sie sind übersichtlich nach Organsystemen<br />

gegliedert und am Buchrand durch ein blaues<br />

Organsignum kenntlich gemacht, um die<br />

Suche zu erleichtern. Der Autor hat sich bei<br />

der Aufarbeitung der einzelnen Themen da-<br />

zu entschlossen, sämtliche<br />

Leitlinien in ein<br />

vorgegebenes, einheitliches<br />

Schema einzuordnen.<br />

Durch das sich<br />

stets wiederholende Ordnungsprinzip<br />

wird die<br />

Lesbarkeit vereinfacht<br />

und damit die praktische<br />

Anwendbarkeit verbessert. Für die Evidenzgradangaben<br />

wurden die Graduierungen der<br />

jeweiligen Leitlinien übernommen (A: sehr gut<br />

belegt, B: gut belegt, C: mäßig bis schlecht belegt).<br />

Und eine weitere Anmerkung ist wichtig:<br />

Es wurden keine Inhalte zum Leitlinientext<br />

hinzugefügt. Ergänzungen oder Kommentare<br />

wurden als solche gekennzeichnet. Für die<br />

Selbstkontrolle von Diagnostik und Therapie<br />

internistischer Krankheitsbilder ist dieses Buch<br />

eine praktische Bereicherung.<br />

Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />

Die Innere Medizin<br />

Referenzwerk für den Facharzt<br />

Gerok/Huber/Meinertz/Zeidler (Hrsg.)<br />

Schattauer, <strong>11</strong>., völlig neu bearb. und erw.<br />

Auflage <strong>2007</strong> Gebunden, 1.680 Seiten,<br />

1.070 Einzelabb., davon 252 vierfarbig,<br />

589 zweifarbig, 712 Tabellen<br />

ISBN-13:978-3-7945-2222-4<br />

Preis: EUR (D) 199,00<br />

Die Innere Medizin in einem<br />

Band vorzustellen ist<br />

die Herausforderung dieses<br />

Buches. Auf 1.680<br />

Seiten werden nicht nur<br />

in 15 Kapiteln Organbereiche<br />

wie Hämatologie<br />

und Hämostaseologie,<br />

Krankheiten des<br />

Herzens und der Gefäße, der Atmungsorgane,<br />

der Verdauungsorgane, der Niere und<br />

des Urogenitalsystems, der Knochen, der<br />

Skelettmuskulatur und der Gelenke usw. abgehandelt,<br />

sondern im Kapitel 20 noch eine<br />

umfangreiche Aufstellung der Leitsymptome<br />

wie Synkopen, Thoraxschmerzen, Dyspnoe,<br />

Husten usw. angeschlossen, die das Suchen<br />

nicht nur für den Facharzt, sondern auch für<br />

Ärzte aus Nachbardisziplinen und auch<br />

Gutachter interessant machen, die Fragestellungen<br />

außerhalb ihres Fachgebietes schnell<br />

nachschlagen und zusätzlich erörtern können.<br />

Ansonsten ist dieses Buch selbstverständlich<br />

der Renner bei Medizinstudenten<br />

und sicher eine gute Weiterbildungsgrundlage<br />

bei Allgemeinmedizinern.<br />

Für mich positiv erwähnenswert sind die vielen<br />

Überschriften durch Schlagwörter und


die strenge Strukturierung. An jedem Kapitelende<br />

weist ein deutlich hervorgehobenes<br />

Fazit für die Praxis auf die Alltagsrelevanz<br />

des Themas hin. Für den Arzt, der sich<br />

schnell informieren muss, ein gutes Buch. Für<br />

den Spezialisten der Inneren Medizin gibt es<br />

am Kapitelende Literaturhinweise und auch<br />

wichtige Internetadressen.<br />

Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />

Orthopädie, Unfallchirurgie<br />

Krämer/Grifka<br />

Unfallchirurgische Bearbeitung<br />

von Kleinert und Teske<br />

Springer Medizin Verlag. <strong>2007</strong><br />

8. neubearb. U. erw. Aufl. XIV,<br />

357 S., 546 Abb., 330 in Farbe<br />

Brosch. EUR (D) 26,95<br />

ISBN-13 978-3-540-48498-1<br />

Und wer dann im neuen Fachgebiet<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

nicht gleich voll einsteigen will<br />

und es langsamer angehen lassen<br />

will, der sollte mit dem Krämer/<br />

Grifka beginnen. In der 8. Auflage<br />

wurde das Lehrbuch Orthopädie<br />

durch die Unfallchirurgen Kleinert<br />

und Teske komplettiert und trägt<br />

damit zum Zusammengehen beider<br />

Fachgebiete bei.<br />

Es handelt sich hier mehr um ein<br />

Lehrbuch für Studenten der Medizin,<br />

aber auch Weiterbildungsassistenten<br />

können sich durch die<br />

kurze Darstellung der Krankheitsbilder<br />

Innovationen holen. Bestimmte<br />

Leitsätze sind im Text als<br />

wichtig blau hervorgehoben.<br />

Ansonsten bietet das Lehrbuch alles,<br />

was das Herz begehrt – Untersuchungstechniken,<br />

orthopädische<br />

und unfallchirurgische Krankheitsbilder<br />

nach Körperregionen geordnet,<br />

konservative und operative<br />

Therapien, Rehabilitation und Begutachtung.<br />

Abschließend muss auch das Raritätenlexikon<br />

erwähnt werden, dass Ihnen den Umgang<br />

mit Orthopäden und Unfallchirurgen<br />

erleichtert.<br />

Z.B. Stinkfuß: Pes olens;<br />

in der Orthopädensprechstunde<br />

leider<br />

keine Rarität. Behandlung<br />

nach K.L. Krämer:<br />

Hydrotherapie.<br />

Dr. Udo Wolter,<br />

Neuruppin<br />

Facharztprüfung<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Wirth/Mutschler<br />

1.000 kommentierte Prüfungsfragen<br />

35 Cartoons im Innenteil<br />

Georg Thieme Verlag, Stuttgart. <strong>2007</strong><br />

Preis: € (D) 69,95<br />

ISBN 978-3-13-140651-4<br />

In Ergänzung zur Bibliographie – Praxis der<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie – erscheint im<br />

Thieme Verlag von den Herausgebern Wirth<br />

und Mutschler ein Buch mit 1.000 Prüfungs-<br />

fragen zur Facharztprüfung. Die Gliederung<br />

in diesem Buch entspricht dem im Lehrbuch.<br />

Somit ist ein schnelles Nachlesen möglich.<br />

Dieses Buch bietet einen Einstieg nicht nur<br />

durch Selbsttest, sondern<br />

auch durch<br />

Organisationsfragen<br />

bei der Antragstellung<br />

zur Prüfung. Es<br />

dient Ihnen als Training<br />

und gibt Ihnen<br />

die Möglichkeit, sich<br />

stress- und angstfrei<br />

auf die Prüfung vorzubereiten.<br />

Das ganze Thema wird durch 35 Cartoons<br />

aufgelockert.<br />

Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />

Rezensiert<br />

Praxis der Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

Carl Joachim Wirth/Wolf Mutschler (Hg.)<br />

Georg Thieme Verlag, Stuttgart. <strong>2007</strong><br />

963 Seiten, 1458 Abbildungen.<br />

292 Tabellen, gebunden.<br />

€ (D) 199,95<br />

ISBN 978-3-13-140641-5<br />

Das neue Fachgebiet Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie lässt grüßen.<br />

Nach Einführung in die neue<br />

Weiterbildungsordnung möchte<br />

ich ein neues Buch vorstellen, das<br />

von Wirth und Mutschler herausgegeben<br />

wurde und an dem über<br />

100 Ihnen bekannte Orthopäden<br />

und Unfallchirurgen mitgewirkt<br />

haben.<br />

Im allgemeinen Teil werden neben<br />

Grundlagen des Faches auch<br />

Fragen der Technischen Orthopädie,<br />

der allgemeinen konservativen<br />

Therapie, der Physikalischen<br />

Therapie und Begutachtung angesprochen.<br />

Im speziellen Teil werden dann die<br />

einzelnen Regionen aus orthopädischer<br />

und unfallchirurgischer Sicht<br />

erörtert.<br />

Dieses Buch bietet den Weiterbildungsassistenten<br />

eine gute Grundlage<br />

für ihre tägliche Tätigkeit<br />

und kann auch den Fachärzten<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

als schnelles Nachschlagewerk<br />

dienen.<br />

Gut sichtbare Randmarkierungen<br />

mit gut verständlichen Schlagwörtern<br />

können das Lesen optimieren.<br />

Sie haben ein Lernbuch der Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie mit dem<br />

kompletten Weiterbildungswissen auf dem<br />

neuesten Stand. Sie haben für die<br />

Praxis konkrete Handlungsanweisungen für<br />

eine rationelle Diagnostik und Therapie.<br />

Und dieses wurde zusammengetragen<br />

und<br />

erarbeitet von einem<br />

namhaften Herausgeber-<br />

und Autorenteam.<br />

Dr. Udo Wolter,<br />

Neuruppin<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

399


400<br />

Rezensiert<br />

Der Frauenleib als öffentlicher<br />

Ort. Vom Mißbrauch des<br />

Begriffs Leben<br />

Barbara Duden<br />

Mabuse-Verlag, <strong>2007</strong>, 136 Seiten<br />

ISBN: 3938304766, Preis: 15,90 Euro<br />

Eine kurze Rezension<br />

kann dem Essay von Barbara<br />

Duden „Der Frauenleib<br />

als öffentlicher Ort“<br />

mit seinen vielfältigen<br />

Aspekten kaum gerecht<br />

werden. Das Grundthema<br />

des Essays ist die Visualisierung<br />

des Verborgenen.<br />

Diese Visualisierung macht – wenn<br />

man der Verfasserin folgt – das Verborgene<br />

nicht nur sichtbar, sondern auch „öffentlich“.<br />

Im speziellen Fall der Schwangerschaft – dem<br />

eigentlichen Thema des Essays – führt die<br />

Visualisierung des Embryos und des Feten<br />

in Büchern, Broschüren und anderen Medien<br />

– nach Ansicht der Verfasserin – zu einer<br />

mentalen Einstellungsveränderung bei der<br />

Schwangeren und ihrem gesellschaftlichen<br />

Umfeld. Die Schwangere soll durch die allgemein<br />

zugänglichen Bilder ihres Inneren, des in<br />

ihr Verborgenen, eine Entfremdung ihrer Gefühle<br />

und ihrer Körperlichkeit erleben, während<br />

für die Umwelt, insbesondere dem<br />

Arzt bzw. dem „medizinischen Komplex“ die<br />

Schwangerschaft zum öffentlichen Ort wird,<br />

in den gegebenenfalls auch „hineingegriffen“<br />

werden kann und muss.<br />

Dem zu folgen fällt einem Arzt nicht leicht –<br />

die Sorge einer Schwangeren um das<br />

Leben, um die Unversehrtheit ihres Ungeborenen<br />

ist kein Produkt des 20. oder<br />

21. Jahrhunderts. In Shakespeares Sommernachtstraum<br />

(1594) kommt diese Besorgnis<br />

in den beschwörenden Verszeilen<br />

der Elfengeister zum Ausdruck:<br />

Ihr Geschlecht soll nimmer schänden<br />

Die Natur mit Feindeshänden<br />

Und mit Zeichen schlimmer Art<br />

Muttermal und Hasenschart.<br />

Die Verfasserin geht auch an anderer Stelle<br />

mit der Historie recht frei um, denn die<br />

Schwangerschaft ist nicht erst seit der Neuzeit<br />

schützenswert, bereits der Hippokratische<br />

Eid im klassischen Griechenland verbot<br />

Ärzten, Schwangeren Mittel zur Unterbrechung<br />

der Schwangerschaft zu geben.<br />

Das Unbehagen an der Visualisierung und<br />

deren öffentliche Wirkung ist aber an sich ein<br />

interessantes Thema – denn wenn das Sichtbarmachen<br />

des Unsichtbaren oder Verborgenen<br />

zu mehr oder neuem Wissen führt, dann<br />

kann es uns auch zwingen, unser Denken<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

(Weltsicht, Weltanschauung) zu verändern<br />

(natürlich kann die Visualisierung und ihre<br />

Wirkung auch missbraucht werden – ohne<br />

Zweifel).<br />

Als Galileo die Umlaufbahnen der Jupitermonde<br />

erkannte, weil er ihre Positionen mit<br />

dem Fernrohr sah (!), zerfielen das Sphärenmodell<br />

der Himmelskörper und das geozentrische<br />

Weltbild; als andere Forscher ihre<br />

Mikroskope auf Wassertropfen einstellten,<br />

sahen sie Kleinstlebewesen und bald war es<br />

mit bösen Geistern, Miasmen, der Urzeugung<br />

vorbei und die moderne Naturwissenschaft<br />

begann.<br />

Sowohl bei der Visualisierung (die die Verfasserin<br />

als Abbildung des Verborgenen<br />

versteht), als auch bei der Abbildung (des<br />

Sichtbaren) handelt es sich um archaische<br />

Kulturtechniken, da bereits Steinzeitbilder<br />

nicht nur abbilden (Menschen, Tiere,<br />

Gegenstände), sondern auch visualisieren<br />

(Kälberfetus in der Kuh). Die Visualisierung<br />

als Kulturtechnik ist weder gut noch böse,<br />

gleich dem Schriftdruck ist sie geeignet,<br />

Wissen zu vermehren oder auch Unwissen<br />

zu konservieren.<br />

Und so verändert die Kenntnis von der Befruchtung,<br />

der Einnistung, der Embryonalentwicklung<br />

und dem Feten durch die Visualisierung<br />

das allgemeine Bewusstsein und<br />

das Bewusstsein der Schwangeren – leider<br />

oder Gott sei Dank; und an dem biologischen<br />

Faktum, dass das neue Leben mit der<br />

befruchteten Eizelle und nicht mit der ersten<br />

spürbaren Kindsbewegung beginnt, kann<br />

niemand mehr vorbei. Wir können juristische,<br />

psychologische, moralische oder soziologische<br />

Grenzen ziehen, aber die sind<br />

dann willkürlich gesetzt und ignorieren die<br />

biologischen Tatsachen.<br />

Gestattet man sich einen Seitenblick auf die<br />

Rechtsgeschichte, so ist unverkennbar, dass<br />

der Schutz des menschlichen Lebens im Laufe<br />

der Geschichte erweitert wurde – wenn<br />

auch immer wieder Rückschläge hinzunehmen<br />

waren und sind. Der Weg führt vom<br />

erlaubten Töten von Stammesfremden, Sklaven,<br />

Kriegsgefangenen, Menschen mit besonderen<br />

Merkmalen oder Fehlbildungen,<br />

Frauen, Kindern und Neugeborenen über<br />

das Verbot solchen Handelns bis zum Schutz<br />

noch ungeborener Kinder.<br />

Der letzte Abschnitt „Das Leben“ – von der<br />

Verfasserin unter das Motto gestellt: „Jenes<br />

‘Leben’, das den gegenwärtigen Diskurs mit<br />

seiner ethischen Selbstherrlichkeit überragt,<br />

gehört in die Geschichte von Trug und Wahn<br />

– oder vielleicht von Religion – und nicht in<br />

die Geschichte des Körpers“ – erreicht für<br />

den Rezensenten den Bereich des Irrationalen.<br />

Selbstverständlich gibt es das „Leben“<br />

nicht, aber sehr wohl Lebewesen mit ihren<br />

Eigenschaften, Merkmalen, Funktionen, die<br />

sie als Lebewesen charakterisieren, und so<br />

stehen natürlich der Embryo und der Fetus<br />

in der Abfolge lebendiger Existenz, eben des<br />

Lebens.<br />

Ob Ärzte (der Plural steht für Kolleginnen<br />

und Kollegen) diesen Essay lesen sollten, ist<br />

eine schwierige Frage. Der Essay ist für<br />

Nichtsoziologen nicht leicht zu lesen, da die<br />

Sprache soziologischer Diskurse Ärzten und<br />

anderen nicht unbedingt vertraut sein dürfte.<br />

Begriffe wie Embryo, Fetus, Abort und Fehlgeburt<br />

werden oft ungenau verwendet bzw.<br />

miteinander verwechselt, auch mit den Vergrößerungsebenen<br />

(Endoskopie, Lichtmikroskopie,<br />

Elektronenmikroskopie) hat die Verfasserin<br />

manchmal Probleme. Vielleicht<br />

kommt der Essay am ehesten für Ärzte in<br />

Betracht, die auf dem Gebiet der Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe arbeiten. Es sind gewiss<br />

Passagen zu finden, die ihnen Anregungen<br />

über das Fühlen und Denken ihrer Patientinnen,<br />

so sie schwanger sind, geben. Sie<br />

sollten sich aber auf eine Lektüre einstellen,<br />

die ihre Geduld und Emotionen strapazieren<br />

könnte.<br />

Dr. Manfred Kalz<br />

Laktose-Intoleranz<br />

Britta-Marei Lanzenberger<br />

Systemed Verlag, <strong>2007</strong><br />

broschiert<br />

ISBN: 3-927372-33-1; Preis: 16,90 Euro<br />

Das Buch „Laktose-Intoleranz“<br />

von Britta-<br />

Marei Lanzenberger<br />

ist deutlich auf Patienten-<br />

und Laienaufklärung<br />

ausgerichtet.<br />

Ärzte sollten eher zu<br />

medizinisch-wissenschaftlichenPublikationen<br />

greifen, da der<br />

theoretische Teil des Buches nicht hinreichend<br />

fundiert ist.<br />

Aber auch von Patienten ist das Buch mit<br />

Vorsicht zu verwenden, da es bei unklaren<br />

abdominellen Symptomen zu stark auf eine<br />

Laktosemaldigestion orientiert; bei unklaren<br />

abdominellen Symptomen kann Selbsthilfe<br />

durch angelesenes „Wissen“ sehr gefährlich<br />

sein!<br />

Den größten Nutzen dürften Patienten mit<br />

gesicherter Laktosemaldigestion haben, da<br />

sie hier zahlreiche Rezepte und Tipps für<br />

eine laktosefreie bzw. -arme Kost finden.<br />

Dr. Manfred Kalz


Wir gratulieren zum Geburtstag im November<br />

96 Jahre<br />

Dr. med. Hans Georg Bauers<br />

Potsdam<br />

87 Jahre<br />

SR Dr. med. Gerhard Brosig<br />

Senftenberg<br />

86 Jahre<br />

Prof. Dr. med. habil.<br />

Heinrich-Theodor Mönnich<br />

Potsdam<br />

SR Dr. med. Gerd Newiadomsky<br />

Wittenberge<br />

85 Jahre<br />

Dr. med. Karlheinz Neumann<br />

Schwante<br />

84 Jahre<br />

Dr. med. Heinz Laubstein<br />

Potsdam<br />

83 Jahre<br />

OMR Dr. sc. med.<br />

Gerhard Bohnenstengel<br />

Klein Schulzendorf<br />

Dr. med. Gerhart Korte<br />

Strausberg<br />

OMR Prof. Dr. med. habil. Karl Vetter<br />

Bergholz-Rehbrücke<br />

82 Jahre<br />

Dr. med. Ingeborg Tautz<br />

Kleinmachnow<br />

81 Jahre<br />

MR Prof. Dr. sc. med. Erhard Kucher<br />

Schwedt<br />

OMR Prof. Dr. med. habil. Heinz Schüler<br />

Wildau<br />

80 Jahre<br />

Dr. med. Helmut Dreßler<br />

Zeuthen<br />

MR Dr. med. Werner Gaude<br />

Geesow<br />

MR Dr. med. Günter Grünert<br />

Großräschen<br />

Dr. med. Gottfried Kuhn<br />

Jüterbog<br />

79 Jahre<br />

MR Dr. med. Friedrich-Wilhelm Hilker<br />

Potsdam<br />

78 Jahre<br />

Dr. med. Christa Fickenwirth<br />

Luckenwalde<br />

OMR Prof. Dr. sc. med. Wolfgang Krüger<br />

Lebus<br />

SR Dr. med. Otto Linz<br />

Cottbus<br />

OMR Prof. Dr. med. habil.<br />

Gerhard Schüßling<br />

Frankfurt (Oder)<br />

SR Dr. med. Christa Stolte<br />

Rüdersdorf<br />

77 Jahre<br />

OMR Dr. sc. med. Josef Horntrich<br />

Cottbus<br />

MR Dr. med. Reiner Matthes<br />

Kyritz<br />

MR Dr. med. Rolf Meyer<br />

Strausberg<br />

76 Jahre<br />

Dr. med. Wolfram Altrogge<br />

Potsdam<br />

OMR Dr. med. Siegfried Möpert<br />

Blankenfelde<br />

Doz. Dr. sc. med. Annelies Peltz<br />

Mühlenbecker Land, OT Schildow<br />

Prof. Dr. med. Gabriele Taugner<br />

Bergholz-Rehbrücke<br />

75 Jahre<br />

MR Gerhard Sorge<br />

Altreetz<br />

Dr. med. Renate Weise<br />

Templin<br />

70 Jahre<br />

OMR Dr. med. Hans Büchner<br />

Perleberg<br />

Dr. med. Sigrid Dickscheit<br />

Hoppegarten, OT Hönow<br />

Dr. med. Hildegard Fink<br />

Rathenow<br />

Dr. med. Christine Gritzbach<br />

Potsdam<br />

SR Gertrud Müller<br />

Damme<br />

Dr.med. Dr.agr. Dietrich Noack<br />

Liedekahle<br />

MR Dr. med. Dietrich Schottmann<br />

Nordwestuckermark<br />

65 Jahre<br />

Dr. med. Hannelore Aulich<br />

Wittenberge<br />

Dr. med. Wolfgang Bartzsch<br />

Brandenburg<br />

MR Dr. med. Roswitha Böttcher<br />

Fredersdorf<br />

OMR Dr. sc. med. Bärbel Dominok<br />

Cottbus<br />

Dr. med. Barbara Finsterbusch<br />

Boitzenburger Land<br />

MR Dr. med. Doris Gilgen-Henning<br />

Panketal<br />

Dr. med. Renate Glombitza<br />

Straupitz<br />

Dr. med. Ingrid Hahn<br />

Brandenburg<br />

MUDr./CS Ilka Hoemke<br />

Ludwigsfelde<br />

Heike Humpal<br />

Cottbus, OT Kiekebusch<br />

MUDr./CSSR Peter Janata<br />

Ahrensfelde<br />

Dr. med. Brigitte Kleinau<br />

Panketal<br />

Dr. med. Wilfried Klemm<br />

Kloster Lehnin, OT Damsdorf<br />

Personalia<br />

Prof. Dr. med. Ulrich Kunath<br />

Stolzenhagen<br />

Dr. med. Dieter Liebe<br />

Bad Saarow<br />

MR Dr. med. Eckard Marg<br />

Brandenburg<br />

Ingrid Mlodoch<br />

Neuenhagen<br />

Priv.-Doz. Dr. sc. med.<br />

Horst Peter Molsen<br />

Panketal, OT Zepernick<br />

MR Hannelore Nelius<br />

Bernau<br />

Dr. med. Günter Schulze<br />

Cottbus<br />

Bernd Sykura<br />

Hohen Neuendorf, OT Borgsdorf<br />

SR Dipl.-Med. Marianne Trenner<br />

Meyenburg<br />

MR Dr. med. Dieter Weitermann<br />

Templin<br />

Dr. med. Rainer Wenkel<br />

Erkner<br />

60 Jahre<br />

Dipl.-Med. Birgit Fleischer<br />

Bernau<br />

Dr. med. Bärbel Hegenscheid<br />

Eichwalde<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Dr.-Ing.<br />

Holger Kiesewetter<br />

Berlin<br />

Jürgen Mating<br />

Elsterwerda<br />

Dr. med. Victor Prott<br />

Nauen<br />

Renate Wolf<br />

Rathenow<br />

Wir bitten unsere Leser, die nicht mit<br />

der Veröffentlichung einverstanden<br />

sind, um rechtzeitige (bis 15. des Vormonats)<br />

Mitteilung (schriftlich oder telefonisch<br />

unter 0355/7 80 10 18 oder<br />

E-Mail: angelika.winzer@laekb.de).<br />

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<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

401


402<br />

Personalia/Tagungen und Kongresse<br />

Die LÄKB betrauert den Tod<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

MR Ursula Andree<br />

Neuenhagen<br />

geboren: 31.05.1920<br />

verstorben: 12.05.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Claus-Dietrich Appel<br />

Neuruppin<br />

geboren: 20.09.1939<br />

verstorben: 27.03.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Friedhart Federlein<br />

Frankfurt (Oder)<br />

geboren: 04.12.1939<br />

verstorben: 30.05.<strong>2007</strong><br />

MR Dr. med. Franz Fritzsche<br />

Neuruppin<br />

geboren: 22.10.1916<br />

verstorben: 03.05.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Karsta Gedack<br />

Strausberg<br />

geboren: 26.09.1940<br />

verstorben: 21.09.<strong>2007</strong><br />

SR Anneliese Gurtzig<br />

Schönefeld bei Berlin<br />

geboren: 06.07.1933<br />

verstorben: 23.08.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Johanna Hafner<br />

Potsdam<br />

geboren: 30.01.1930<br />

verstorben: 30.03.<strong>2007</strong><br />

MR Dr. med. Herbert Heitkamp<br />

Frankfurt (Oder)<br />

geboren: <strong>11</strong>.12.1941<br />

verstorben: 03.10.<strong>2007</strong><br />

SR Dr. med. Joachim Höpfner<br />

Prenzlau<br />

geboren: 17.07.1924<br />

verstorben: 20.01.<strong>2007</strong><br />

MR Dr. med. Willy Jaeger<br />

Cottbus<br />

geboren: 03.03.1930<br />

verstorben: 15.05.<strong>2007</strong><br />

Rainer Jekat<br />

Hohenseefeld<br />

geboren: 27.04.1940<br />

verstorben: <strong>11</strong>.08.<strong>2007</strong><br />

Christl Korth<br />

Hohen Neuendorf<br />

geboren: 09.02.1950<br />

verstorben: 08.06.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Klaus Lange<br />

Rüdersdorf<br />

geboren: 02.06.1940<br />

verstorben: 28.03.<strong>2007</strong><br />

OMR Dr. med. Hugo Mühr<br />

Potsdam<br />

geboren: 06.07.1916<br />

verstorben: 10.04.<strong>2007</strong><br />

SR Dr. med. Gertraud Neuberg<br />

Frankfurt (Oder)<br />

geboren: 09.09.1936<br />

verstorben: 16.07.<strong>2007</strong><br />

SR Dr. med. Brigitte Nimbach<br />

Cottbus<br />

geboren: 05.03.1932<br />

verstorben: 04.04.<strong>2007</strong><br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Prof. Dr. med. habil.<br />

Ferdinand Poppelbaum<br />

Prenzlau<br />

geboren: 28.07.1920<br />

verstorben: 25.02.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Helmut Rehmer<br />

Perleberg<br />

geboren: 05.05.1936<br />

verstorben: 13.07.<strong>2007</strong><br />

Dipl.-Med. Ulrike Scheibe<br />

Jakobshagen<br />

geboren: 16.01.1961<br />

verstorben: 28.02.<strong>2007</strong><br />

MR Dr. med.<br />

Hans-Friedrich Schindler<br />

Luckau<br />

geboren: 26.06.1917<br />

verstorben: 31.03.<strong>2007</strong><br />

SR Manfred Schlosser<br />

Guben<br />

geboren: 12.07.1934<br />

verstorben: 26.03.<strong>2007</strong><br />

Rainer Schulze<br />

Wittenberge<br />

geboren: 04.<strong>11</strong>.1942<br />

verstorben: 18.09.<strong>2007</strong><br />

MR Dr. med. Roland Schüsterl<br />

Guben<br />

geboren: 12.09.1931<br />

verstorben: 22.05.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Hans-Jürgen Schwatke<br />

Glienicke<br />

geboren: 09.07.1945<br />

verstorben: 28.06.<strong>2007</strong><br />

OMR Dr. med. Georg Stenzel<br />

Fichtenwalde<br />

geboren: 09.12.1928<br />

verstorben: 30.07.<strong>2007</strong><br />

SR Dr. med. Ursula Stillich<br />

Wittenberge<br />

geboren: 25.04.1940<br />

verstorben: 09.02.<strong>2007</strong><br />

Dr. med. Manfred Teutscher<br />

Lenzen<br />

geboren: 25.<strong>11</strong>.1941<br />

verstorben: 20.05.<strong>2007</strong><br />

Renate Weckmüller<br />

Schwedt<br />

geboren: 23.06.1936<br />

verstorben: 03.06.<strong>2007</strong><br />

Lieselotte Wenzel<br />

Seddiner See,<br />

OT Seddin<br />

geboren:<br />

10.04.1935<br />

verstorben:<br />

19.09.<strong>2007</strong><br />

Dr. med.<br />

Lutz-Dietrich<br />

Wojatschke<br />

Neuenhagen<br />

geboren:<br />

22.01.1943<br />

verstorben:<br />

01.06.<strong>2007</strong><br />

�<br />

Land Brandenburg<br />

und Berlin<br />

Aktuelle Aspekte<br />

der Herzchirurgie<br />

14. Nov. <strong>2007</strong>, 18.00 Uhr<br />

Ort: Panorama-Konferenzraum<br />

Leitung und Auskunft: Prof. Dr.<br />

med. Oeff, Klinik für Innere<br />

Medizin I, Städtisches Klinikum,<br />

Hochstr. 29, 14770 Brandenburg<br />

Telefon: (03381) 41 15 00<br />

Fax: (03381) 41 15 09<br />

E-Mail:<br />

oeff@klinikum-brandenburg.de<br />

Psychosomatische<br />

Grundversorgung<br />

14. Nov. <strong>2007</strong><br />

23./24. Nov. <strong>2007</strong><br />

12. Dez. <strong>2007</strong><br />

9. Jan. 2008<br />

13. Febr. 2008<br />

12. März 2008<br />

9. April 2008<br />

15. Mai 2008<br />

23./24. Mai 2008<br />

Ort: Neuruppin<br />

Teilnehmergebühr: 900 €<br />

Leitung: Prof. Dr. Dr. G. Danzer<br />

Auskunft: Ruppiner Kliniken,<br />

Gerlind Ebell, Fehrbelliner Str. 38,<br />

16816 Neuruppin<br />

Telefon: (03391) 39 27 10<br />

Doppler- und Duplexsonographie<br />

Abschlusskurs der extrakraniellen<br />

hirnversorgenden Gefäße<br />

16./17. Nov. <strong>2007</strong><br />

Interdisziplinärer Grundkurs<br />

26. bis 28. Okt. <strong>2007</strong><br />

7. bis 9. Dez. <strong>2007</strong><br />

Aufbaukurs der extrakraniellen<br />

hirnversorgenden Gefäße<br />

<strong>11</strong>. bis 13. Jan. 2008<br />

Leitung: Dr. med. Becker<br />

Ort: Neurologisches<br />

Facharztzentrum Berlin<br />

Auskunft: Berliner Dopplerkurse,<br />

Ch. Kaindlbauer,<br />

Holsteinische Straße 26,<br />

10717 Berlin<br />

Telefon: (030) 86 20 75 65<br />

E-Mail: info@dopplerkurs.de<br />

Internet: www.dopplerkurs.de<br />

Potsdamer EEG-Seminar –<br />

Aufbaukurs<br />

17. Nov. <strong>2007</strong>,<br />

9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: 50 €<br />

Ort, Leitung und Auskunft:<br />

Prof. Dr. Kursawe, St. Josefs-<br />

Krankenhaus,<br />

Allee nach Sanssouci 7,<br />

14471 Potsdam<br />

Tel.: (0331) 96 82 60 00<br />

Fax: (0331) 96 82 60 09<br />

E-Mail: h.kursawe@alexius.de<br />

8. Bronchoskopiekurs<br />

21. Nov. <strong>2007</strong>,<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Ort, Leitung und Auskunft:<br />

Dr. med. Petri, Krankenhaus Märkisch-Oderland,<br />

Prötzeler Chaussee 5,<br />

15344 Strausberg<br />

Telefon: (03341) 5 23 50<br />

Fax: (03341) 5 24 64<br />

COPD<br />

21. Nov. <strong>2007</strong><br />

Kardiale Elektrophysiologie<br />

5. Dez. <strong>2007</strong><br />

Leitung und Auskunft: Prof.<br />

Dr. med. T. Weinke, Klinikum<br />

Ernst von Bergmann, Medizinische<br />

Klinik, Charlottenstraße 72,<br />

14467 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 2 41 62 02<br />

Fax: (0331) 2 41 62 00<br />

Das Magenkarzinom – systemische<br />

und chirurgische Therapie<br />

21. Nov. <strong>2007</strong>, 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal Haus 33<br />

Leitung: Dr. med. N. Peter<br />

Auskunft: J. Danke,<br />

Carl-Thiem-Klinikum,<br />

Thiemstraße <strong>11</strong>1,<br />

03048 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 46 24 52<br />

Fax: (0355) 46 20 27<br />

Lernen von der Natur – auf dem<br />

Weg zu einer physiologischen<br />

Diabetestherapie<br />

21. Nov. <strong>2007</strong>,<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Ort: Fischerkietz Strausberg<br />

Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />

Chr. Jenssen, Krankenhaus<br />

Märkisch-Oderland GmbH,<br />

Sonnenburger Weg 3,<br />

16269 Wriezen<br />

Telefon: (033456) 3 03 01<br />

Fax: (033456) 3 03 02<br />

E-Mail: c.jenssen@khmol.de<br />

Behandlungs- und Schulungsprogramm<br />

für Patienten mit<br />

Hypertonie<br />

21./22. Nov. <strong>2007</strong> in Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: 200 €<br />

Strukturiertes Schulungsprogramm<br />

für insulinpflichtige<br />

Diabetiker<br />

8. und 12. Dez. <strong>2007</strong><br />

in Frankfurt (Oder)<br />

Teilnehmergebühr: 200 €<br />

Strukturiertes Schulungsprogramm<br />

für insulinpflichtige<br />

Diabetiker<br />

12. und 15. Dez. <strong>2007</strong><br />

in Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: 200 €<br />

Auskunft: KV COMM<br />

Telefon: (01801) 5 82 24 32<br />

Fax: (0331) 2 30 93 88<br />

Herz- und Nierentage<br />

Cottbus 10 P<br />

23./24. Nov. <strong>2007</strong><br />

Ort: Lindner Congress-Hotel<br />

Cottbus<br />

Auskunft: Carl-Thiem-Klinikum<br />

Cottbus, Thiemstraße <strong>11</strong>1,


03048 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 46 22 20<br />

Fax: (0355) 46 22 40<br />

Postmodernes Denken in der humanstrukturellen<br />

Psychoanalyse<br />

und Psychiatrie Günter Ammons<br />

23. Nov. <strong>2007</strong>, 20.00 Uhr<br />

Ort: Lehr- und Forschungsinstitut<br />

der Deutschen Akademie<br />

für Psychoanalyse,<br />

Kantstraße 120/121,<br />

10625 Berlin<br />

E-Mail: mail@dapberlin.de<br />

Internet: www.dapberlin.de<br />

6. Praxis-Forum Pflege Qualität<br />

23. Nov. <strong>2007</strong><br />

Ort: Alice-Salomon-Fachhochschule<br />

Berlin<br />

Auskunft: Deutscher Berufsverband<br />

für Pflegeberufe,<br />

Kreuzstraße 7, 14482 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 74 88 83<br />

Fax: (0331) 7 48 88 55<br />

E-Mail: bbmv@dbfk.de<br />

Internet: www.dbfk.de/bbr<br />

Potsdamer<br />

Analgesie-Sonnabend<br />

24. Nov. <strong>2007</strong>,<br />

9.00 bis 14.00 Uhr<br />

Ort: Kongresszentrum<br />

am Templiner See Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: 25 €<br />

Auskunft: Brandenburgische<br />

Bildungswerk für Medizin<br />

und Soziales e.V.,<br />

Zeppelinstraße 152,<br />

14471 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 9 67 22 15<br />

Fax: (0331) 9 67 22 30<br />

E-Mail: mailbox@bbwev.de<br />

Internet: www.bbwev.de<br />

15. Woltersdorfer<br />

Herbstsymposium<br />

„Brauchen wir eine Geriatrisierung<br />

der Medizin?“<br />

24. Nov. <strong>2007</strong><br />

Ort und Auskunft: Evang.<br />

Krankenhaus, Klinik für Innere<br />

Medizin, Schleusenstraße 50,<br />

15569 Woltersdorf<br />

Telefon: (03362) 77 92 00<br />

Fax: (03362) 77 92 09<br />

E-Mail: h.scherzer<br />

@krankenhaus-woltersdorf.de<br />

Probleme in der Endoprothetik<br />

24. Nov. <strong>2007</strong>, 9.00 Uhr<br />

Ort: Oberlinhaus Potsdam<br />

Leitung: Dr. R. Krause<br />

Auskunft: Oberlinklinik,<br />

R.-Breitscheid-Straße 24,<br />

14163 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 7 63 43 18<br />

Fax: (0331) 7 63 43 30<br />

7. Endosonographie – Endosonographie<br />

im Dialog<br />

24. Nov. <strong>2007</strong>,<br />

8.30 bis 14.00 Uhr<br />

Ort: Maritim Pro Arte Hotel Berlin<br />

Leitung: Dr. Jenssen,<br />

Prof. Dr. Rösch, Dr. Möller,<br />

Dr. Gottschalk, Dr. Kleinau<br />

Auskunft: Dr. C. Jenssen, Krankenhaus<br />

Märkisch-Oderland,<br />

Sonneburger Weg 3,<br />

16269 Wriezen<br />

Telefon: (033456) 3 03 01<br />

Fax: (033456) 403 02<br />

E-Mail: c.jenssen@khmol.de<br />

Diagnostik und Therapie<br />

beim Rektumkarzinom<br />

28. Nov. <strong>2007</strong>, 18.00 Uhr s.t.<br />

Ort: Hörsaal des<br />

Langenbeck-Virchow-Haus GbR,<br />

Luisenstraße 58/59,<br />

10<strong>11</strong>7 Berlin<br />

Erfahrungen betreffs therapeutischen<br />

Umgangs mit den<br />

Folgen sexueller Gewalt<br />

1./2. Dez. <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: 240 €<br />

Ort und Auskunft: Institut für<br />

Psychosomatik und Psychotherapie,<br />

Großbeerenstraße 109,<br />

14482 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 60 13 37<br />

14. Neurochirurgisches<br />

Symposium<br />

Periphere Venen, Wirbelsäule,<br />

kindliches Schädel-Hirn-Trauma<br />

1. Dez. <strong>2007</strong> in Bad Saarow<br />

Leitung und Auskunft: Dr. Knoop,<br />

HELIOS Klinikum, Klinik<br />

für Neurochirurgie,<br />

Pieskower Straße 33,<br />

15526 Bad Saarow<br />

Telefon: (033631) 7 31 86<br />

Fax: (033631) 7 31 90<br />

Vernetzte Versorgung<br />

1. Dez. <strong>2007</strong>,<br />

10.00 bis 12.00 Uhr<br />

Ort, Leitung und Auskunft:<br />

Prof. Dr. Linden, Reha-Zentrum<br />

Seehof, Lichterfelder Allee 55,<br />

14513 Teltow<br />

Telefon: (03328) 34 56 79<br />

Fax: (03328) 34 55 55<br />

14. Gefäßchirurgisches<br />

Symposium<br />

„Der diabetische Fuß“<br />

5. Dez. <strong>2007</strong>, 16.00 Uhr,<br />

in Brandenburg<br />

Leitung: Dr. W. Haacke<br />

Auskunft: Städt. Klinikum<br />

Brandenburg, Klinik für<br />

Gefäßchirurgie, Hochstraße 29,<br />

14770 Brandenburg<br />

Telefon: (03381) 41 13 50<br />

Fax: (03381) 41 13 59<br />

E-Mail: gefaesschirurgie<br />

@klinikum-brandenburg.de<br />

Ultraschallkurse<br />

Gefäßdiagnostik<br />

nach KBV- und<br />

DEGUM-Richtlinien<br />

Abschlusskurs<br />

periphere Gefäße 21 P<br />

19./20. Jan. 2008<br />

21./22. März 2009<br />

Interdisziplinärer<br />

Grundkurs 28 P<br />

8. bis 10. Febr. 2008<br />

Aufbaukurs<br />

periphere Gefäße 28 P<br />

30. Mai/1. Juni 2008<br />

Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />

Anne Hinrichs, Vivantes-Klinikum<br />

im Friedrichshain,<br />

Klinik für Innere Medizin,<br />

Landsberger Allee 49,<br />

10249 Berlin<br />

Telefon: (030) 1 30 23 15 74<br />

Fax: (030) 85 60 59 16<br />

E-Mail: AnneHinrichs@tonline.de<br />

Andere Bundesländer<br />

COPD – eine facettenreiche<br />

Atemwegserkrankung<br />

im Rahmen des 39. Weltforums<br />

der Medizin<br />

14. Nov. <strong>2007</strong>,<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Ort: Düsseldorf<br />

Auskunft: Prof. Dr. Schweisfurth,<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />

E-Mail:<br />

H.Schweisfurth@t-online.de<br />

7. Forum Impfund<br />

Reisemedizin<br />

17. Nov. <strong>2007</strong>,<br />

9.00 bis 13.30 Uhr<br />

Ort: Klinikum St. Georg Leipzig<br />

Auskunft: Gesellschaft für Information<br />

und Organisation,<br />

Bahnhofstraße 3a,<br />

82166 Gräfelfing<br />

Telefon: (089) 89 89 16 18<br />

Fax: (089) 89 80 99 34<br />

E-Mail: info@rg-web.de<br />

Internet: www.rg-web.de<br />

1. Freiburger<br />

Schulter-Symposium<br />

24. Nov. <strong>2007</strong> in Freiburg<br />

Themen: Live-OP, Untersuchungskurs<br />

für Ärzte, Physiotherapieworkshop,Arthroskopieworkshop,<br />

Schulterinstabilität des<br />

Überkopfsportlers, Rotatorenmanschette,<br />

instabile Schulter,<br />

Nervenkompressionssyndrome<br />

Auskunft: Intercongress GmbH,<br />

Karlsruher Straße 3,<br />

79108 Freiburg<br />

Telefon: (0761) 69 69 90<br />

Fax: (0761) 6 96 99 <strong>11</strong><br />

E-Mail:<br />

info.freiburg@intercongress.de<br />

Internet: www.intercongress.de<br />

XXXII. Hamburger<br />

Medizinisches Symposium 5 P<br />

1. Dez. <strong>2007</strong>,<br />

9:00 bis 13:15 Uhr<br />

Ort: Hotel Hafen Hamburg<br />

Anmeldung erbeten<br />

Auskunft: Dr. Andreas Block,<br />

Zentrum für Innere Medizin,<br />

Medizinische Klinik I,<br />

Universitätsklinikum Hamburg,<br />

Tagungen und Kongresse<br />

Martinistrasse 52,<br />

20246 Hamburg<br />

Tel.: (040) 4 28 03 54 70<br />

Fax : (040) 4 28 03 90 70<br />

E-Mail: block@uke.uni-hamburg.de<br />

Internet: www.medizinischessymposium.de<br />

Dopplersonographie-Kurse<br />

Interdisziplinärer Grundkurs<br />

7. bis 9. Dez. <strong>2007</strong> in Dresden<br />

29. Febr. bis 3. März 2008<br />

in Dresden<br />

30. Mai bis 1. Juni 2008<br />

in Dresden<br />

26. bis 28. Sept. 2008<br />

in Rostock<br />

28. bis 30. Nov. 2008<br />

in Dresden<br />

Kombinierte Aufbaukurse<br />

(hirnversorgende Gefäße)<br />

25. bis 27. April 2008<br />

in Chemnitz<br />

5. bis 7. Dez. 2008<br />

in Chemnitz<br />

(periphere Gefäße)<br />

24. bis 26. Okt. 2008<br />

in Chemnitz<br />

Leitung und Auskunft: Prof. Dr.<br />

med. habil. Schweizer, Klinik<br />

für Innere Medizin I, Krankenhaus<br />

Küchwald, Bürgerstraße 2,<br />

09<strong>11</strong>3 Chemnitz<br />

Telefon: (0371) 33 34 25 01<br />

Fax: (0371) 33 34 25 67<br />

E-Mail: j.schweizer@skc.de<br />

10. Internationaler Kongress<br />

für Wintersportmedizin<br />

13. bis 17. Febr. 2008<br />

Themen: Aktuelles aus der Sportorthopädie<br />

und aus den Bereichen<br />

der Prävention von Wintersportverletzungen,Überlastungsschäden<br />

und Sport, Osteoporose,<br />

rheumatische Erkrankungen und<br />

Sport, internistische Sportmedizin,<br />

Behindertensport<br />

Ort: Kongresszentrum<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Auskunft: Intercongress GmbH,<br />

Karlsruher Straße 3,<br />

79108 Freiburg<br />

Telefon: (0761) 69 69 90<br />

Fax: (0761) 6 96 99 <strong>11</strong><br />

E-Mail:<br />

info.freiburg@intercongress.de<br />

Internet: www.intercongress.de<br />

Logik, Praxis und Folgen<br />

vorgeburtlicher Diagnostik<br />

29. Febr. bis 1. März 2008<br />

Ort: Deutsches Hygiene-Museum<br />

Dresden<br />

Teilnehmergebühr: 70 €<br />

Journalistenbüro Dr. Harry Kunz,<br />

Kapellenstraße 16, 53925 Kall<br />

Telefon: (02441) 61 49<br />

Internet:<br />

PND-Tagung2008@t-online.de<br />

Angaben erfolgen ohne Gewähr!<br />

Im Zweifel fragen Sie bitte beim<br />

Veranstalter nach.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

403


404<br />

Kalendarium<br />

Kalendarium Dezember <strong>2007</strong><br />

1. Samstag<br />

· Landesrettungsschule Brandenburg<br />

Bad Saarow:<br />

SanArena-Training Babycode<br />

14. Neurochirurgisches Symposium<br />

· Inselhotel Potsdam-Hermannswerder:<br />

8.00 Uhr Psoriasis vulgaris<br />

· Bad Saarow:<br />

14. Neurochirurgisches Symposium<br />

2. Sonntag<br />

3. Montag<br />

· Cottbus: 3.– 7.12.<br />

Seminar Leitender Notarzt<br />

· MR Dr. Scheerer/Dipl.-Med. Dietrich,<br />

Müncheberger Str.<strong>11</strong>, Strausberg:<br />

19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Evang.-Freikirchl. Krankenhaus<br />

Rüdersdorf: 15.00 Uhr<br />

Onkologischer Arbeitskreis<br />

4. Dienstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Dr. Kerber, Dessauer Straße 12,<br />

Luckenwalde:<br />

19.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Konferenzraum DRK-Krankenhaus<br />

Luckenwalde: 19.00 Uhr<br />

Urologische Tumorkonferenz<br />

· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

15.30 Uhr Kontrollierte Hypothermie<br />

und Herzkreislaufstillstand<br />

5. Mittwoch<br />

· Raum C220 Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Ruppiner Kliniken Neuruppin:<br />

16.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

Falldemonstrationen<br />

typischer Mammabefunde<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Evang. Krankenhaus für Geriatrie<br />

Potsdam: 16.00 Uhr<br />

Trauerarbeit in der Palliativmedizin<br />

· Städt. Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· Doz. Dr. Zimmermann,<br />

Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />

18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Praxis Dr. Loesch,<br />

Großbeerenstraße 109, Potsdam:<br />

20.00 Uhr Qqualitätszirkel<br />

Potsdamer Psychotherapeuten<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />

Bad Saarow: 15.00 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische<br />

Tagesklinik Uckermark Schwedt:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

· OSP Neuruppin:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil<br />

6. Donnerstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />

Treuenbrietzen: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

Bronchialkarzinom<br />

· Doz. Dr. Zimmermann,<br />

Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />

Lehrtherapie und Supervision<br />

· Landesrettungsschule Brandenburg<br />

Bad Saarow: Pharmakologie<br />

in der Notfallmedizin<br />

7. Freitag<br />

8. Samstag<br />

· Medizinische Klinik Kolkwitz:<br />

10.00 Uhr Bronchoskopiekurs<br />

· Landesrettungsschule Brandenburg<br />

Bad Saarow:<br />

Schockraummanagement<br />

· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

15.30 Uhr Akute Therapie des<br />

Asthma bronchiale der COPD<br />

9. Sonntag<br />

10. Montag<br />

· Dipl.-Med. G. Weischet, R.-Luxemburg-Straße<br />

30, 16816 Neuruppin:<br />

19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

<strong>11</strong>. Dienstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Städt. Klinikum Brandenburg:<br />

15.15 Uhr Klinisch pathologischanatomische<br />

Konferenz<br />

12. Mittwoch<br />

· Sana-Kliniken Sommerfeld:<br />

15.15 Uhr Interdisziplinäre<br />

Schmerzkonferenz<br />

· Klinik für Gefäßchirurgie<br />

Neuruppin: 16.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Raum C220 Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· St.Josefs-Krankenhaus Potsdam:<br />

Hämatologie/Onkologie<br />

· Städt. Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· Doz. Dr. Zimmermann,<br />

Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />

18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />

Bad Saarow: 15.00 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark Schwedt: 15.30 Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

· OSP Neuruppin:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil<br />

· Radiologischer Röntgendemoraum<br />

Städt. Klinikum Brandenburg:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäre<br />

Tumorkonferenz<br />

· Feuer- und Rettungswache<br />

Brandenburg: 17.00 Uhr<br />

Rechtsfragen im Rettungsdienst<br />

13. Donnerstag<br />

· Neurologische Klinik Neuruppin:<br />

12.30 Uhr Offene interdisziplinäre<br />

Schmerzkonferenz<br />

· Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />

Treuenbrietzen: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

Bronchialkarzinom<br />

· HELIOS Klinikum Bad Saarow:<br />

8.00 Uhr Nervenschaden –<br />

Diagnostik/Therapie<br />

14. Freitag<br />

15. Samstag<br />

· Neuruppin: Echohospitationen<br />

16. Sonntag<br />

· Neuruppin: Prüfungsvorbereitung<br />

17. Montag<br />

· Evang.-Freikirchl. Krankenhaus<br />

Rüdersdorf: 15.00 Uhr<br />

Onkologischer Arbeitskreis<br />

18. Dienstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Hörsaal Haus 33<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

Infektiologisches Kolloquium<br />

19. Mittwoch<br />

· Evang.-Freikirchl. Krankenhaus<br />

Rüdersdorf: 15.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Schmerzkonferenz<br />

· Raum C220 Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Städt. Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· MEDIAN Klinik<br />

Dahlwitz-Hoppegarten:<br />

12.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

MEDIAN-Schmerzkonferenz<br />

· MR Dr. Loesch,<br />

Großbeerenstraße 109, Potsdam:<br />

17.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Rathenow:<br />

Qualitätszirkel<br />

Psychosomatik/Psychotherapie<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie<br />

Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong><br />

Tumorzentrum Bad Saarow:<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark Schwedt:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

· OSP Neuruppin: 15.30 Uhr<br />

Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil<br />

20. Donnerstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />

Treuenbrietzen:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil Bronchialkarzinom<br />

21. Freitag<br />

22. Samstag<br />

23. Sonntag<br />

24. Montag<br />

25. Dienstag – 1. Weihnachtsfeiertag<br />

26. Mittwoch – 2. Weihnachtsfeiertag<br />

27. Donnerstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />

Treuenbrietzen:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil Bronchialkarzinom<br />

· Doz. Dr. Zimmermann,<br />

Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />

Lehrtherapie und Supervision<br />

28. Freitag<br />

29. Samstag<br />

30. Sonntag<br />

31. Montag – Silvester

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