Brandenburgisches Ärzteblatt 11/2007 - Landesärztekammer ...
Brandenburgisches Ärzteblatt 11/2007 - Landesärztekammer ...
Brandenburgisches Ärzteblatt 11/2007 - Landesärztekammer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
A 13926<br />
17. Jahrgang • November <strong>2007</strong><br />
<strong>Brandenburgisches</strong><br />
ÄRZTEBLATT<br />
Offizielles Mitteilungsblatt der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
<strong>11</strong>/<strong>2007</strong><br />
www.laekb.de<br />
Offizielle Freisprechung der brandenburgischen<br />
ArzthelferInnen durch die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg<br />
Weitere Themen:<br />
Ärztemangel in Brandenburg:<br />
LÄKB bietet Informationsplattform<br />
Aus der Arbeit der LÄKB – Gutachterkommission<br />
Arzthaftpflichtfragen
Impressum<br />
Inhaber und Verleger: <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />
Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus<br />
Telefon (0355) 7 80 10-12<br />
Telefax (0355) 7 80 10-66<br />
Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter<br />
Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an den Herausgeber zu richten.<br />
Für mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und standespolitischer<br />
Art wird keine Verantwortung übernommen. Die darin geäußerten<br />
Ansichten decken sich nicht immer mit denen des Herausgebers. Sie<br />
dienen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Die Zeitschrift<br />
und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rücksendung nicht<br />
verlangter Manuskripte erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag mit<br />
Rückporto beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung<br />
erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht.<br />
Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten.<br />
Redaktion:<br />
4iMEDIA Journalistenbüro Berlin-Brandenburg<br />
Parzellenstraße 10, 03046 Cottbus<br />
Telefon (0355) 48 67 43 70, Telefax (0341) 87 09 84 20<br />
E-Mail: laekb@4imedia.com<br />
Gestaltung, Repro, Satz, Druck, Herstellung, Verlagswesen:<br />
DRUCKZONE GmbH & Co. KG,<br />
An der Autobahn 1, 03048 Cottbus<br />
Telefon (03 55) 4 78 21 10, Telefax (03 55) 4 78 21 20<br />
Vertrieb:<br />
AVZ GmbH<br />
Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin<br />
Telefon (030) 42 80 40 41<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Götz & Klaus Kneiseler GbR<br />
Uhlandstraße 161, 10719 Berlin,<br />
Telefon (030) 886 828 73, Telefax (030) 886 828 74<br />
E-Mail: Kneiseler@aol.com<br />
Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 17, gültig ab 01.01.<strong>2007</strong><br />
Bankverbindung: Postbank Berlin<br />
Kto.-Nr.179 265 102<br />
BLZ 100 100 10<br />
<strong>Brandenburgisches</strong><br />
<strong>Ärzteblatt</strong><br />
Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> erscheint monatlich. (Doppelnummer Juli/<br />
August). Bezugsgebühr: jährlich € 40,20; ermäßigter Preis für Studenten<br />
€ 30,15. Einzelpreis € 3,35.<br />
Bestellungen bitte an die AVZ GmbH, Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin.<br />
Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />
Kalenderjahres. Für die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekammer ist<br />
der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Hinweise für die Autoren:<br />
Wenn Sie Ihren Text im Word erfassen, achten Sie bitte darauf, die Texte im<br />
txt- oder doc-Format für DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie einen Ausdruck<br />
des Artikels dazu. Texte können Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail<br />
(laek@4imedia.com) übermitteln. Verwenden Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte<br />
die Vorlagen separat zusenden und im Text vermerken, wo das Bild stehen<br />
soll. Am besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen).<br />
Impressum/Inhalt<br />
Editorial 374<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik 375<br />
Offizielle Freisprechung der brandenburgischen ArzthelferInnen 375<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg:<br />
Meldewesen 376<br />
Marburger Bund: Das Ende des Bundesangestelltentarifvertrags<br />
- BAT Teil 1 377<br />
Im aktuellen Interview: Melanie Gömmel, ausgelernte Arzthelferin 378<br />
Ärztemangel in Brandenburg:<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg bietet Informationsplattform 379<br />
Bundesverdienstorden für Dr. Wolfgang Güthoff 380<br />
Das Referat Ausbildung ArzthelferInnen/MFA informiert:<br />
Zwischenprüfung der Arzthelfer/innen im Oktober <strong>2007</strong> 382<br />
Ankündigung: Interdisziplinäres Symposium<br />
„Schlaf, Arbeits- und Verkehrssicherheit“ 382<br />
Aus der Arbeit der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
- Gutachterkommission Arzthaftpflichtfragen - 383<br />
Gutachten über Bevölkerungsschwund 384<br />
„Arztpraxismanagement“ - Neuer Weiterbildungsstudiengang<br />
ab März 2008 386<br />
An der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen 386<br />
Kammerversammlung der Ärzteversorgung Land Brandenburg<br />
am 8. September <strong>2007</strong>: Erhöhung der Anwartschaften und der<br />
laufenden Renten um 1,0 % 387<br />
Ankündigung: 13. Sitzung der Kammerversammlung<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg (5. Legislaturperiode) 387<br />
Arzt und Recht 388<br />
Einschränkungen bei vorweggenommener Erbfolge geplant 388<br />
Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Heute: Verzögerte Diagnostik eines Blasenkarzinoms 389<br />
Fortbildung 390<br />
Fortbildungsveranstaltungen 390<br />
MRT als bildgebendes Verfahren in der Kardiologie 391<br />
KVBB informiert 394<br />
Landesgesundheitsamt 395<br />
Aktuell 388, 393, 396, 397<br />
Rezensiert 398<br />
Personalia 401<br />
Tagungen und Kongresse 402<br />
Kalendarium 404<br />
Stellenangebote/Kleinanzeigen 379, 381, 383, 385, 389, 397, 399, 401, U1-U4<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
373
374<br />
Editorial<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Liebe Kolleginnen,<br />
liebe Kollegen,<br />
„wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“. Eine schlichte<br />
Wahrheit, die aber auch die Herausforderungen an die deutsche<br />
Ärzteschaft treffend beschreibt. Wir müssen uns den Veränderungen<br />
stellen, Chancen erkennen und Gefahren für unseren Berufsstand<br />
entschlossen entgegentreten.<br />
Ein Thema, auf das dies ganz besonders zutrifft, findet sich in der<br />
Frage wieder, wer künftig was macht im deutschen Gesundheitswesen.<br />
Dringen andere Gesundheitsberufe immer stärker vor in das<br />
Feld ärztlicher Leistungen? Der vom Gesundheitsministerium eingesetzte<br />
Sachverständigenrat hat hier klar Position bezogen, Empfehlungen<br />
ausgesprochen. In den letzten Tagen nun hat auch die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung einen Fragebogen an Kolleginnen<br />
und Kollegen verschickt, um sie nach ihrer Meinung zu delegierbaren<br />
Leistungen zu befragen. Kein Zweifel: Das Thema ist in Bewegung<br />
geraten und wir sind gefordert, auf Augenhöhe mit anderen Akteuren<br />
des Gesundheitswesens die Weichen für die Zukunft zu stellen.<br />
Ich bin deshalb froh, dass der Hartmannbund das Thema der Deprofessionalisierung<br />
ärztlicher Leistungen in den Mittelpunkt seiner<br />
diesjährigen Hauptversammlung in Potsdam gerückt hat. „Neue<br />
deutsche Light-Kultur – wer macht was im Gesundheitswesen?“ Unter<br />
dieser Überschrift haben wir das Thema in unterschiedlichen Workshops<br />
von verschiedenen Seiten beleuchtet. Unser Bundesvorsitzender,<br />
Dr. Kuno Winn, hat mit der Präsidentin des Deutschen Pflegerates,<br />
Marie-Luise Müller, eine sehr interessante Diskussion geführt, in<br />
der Positionen aufeinander prallten.<br />
Wollen wir die sich andeutenden Entwicklungen verhindern? Wollen<br />
wir sie mit gestalten? Oder wollen wir sie gar ignorieren?<br />
Die Antwort auf diese Fragen steht für mich persönlich bereits jetzt<br />
eindeutig fest: Wir müssen diese Entwicklung mitgestalten! Ohne<br />
Scheuklappen und vorbehaltlos – vor allem aber mit dem nötigen<br />
Selbstbewusstsein! Wir müssen klare Grenzen ziehen, Bedingungen<br />
festlegen. Ganz bestimmt werden wir nicht denen die Diskussion überlassen,<br />
die sie angezettelt haben, weil sie zu Lasten einer hoch qualifizierten<br />
medizinischen Versorgung Geld sparen wollen. Nein, ganz<br />
im Gegenteil: Wir sind gefordert, die Meinungsführerschaft in dieser<br />
Debatte für uns Ärzte zu erobern! Eine Grenzlinie ist für mich unverrückbar:<br />
Der in vollem Umfang ausgebildete Arzt ist der einzige, der<br />
Herr über Diagnose und Therapie sein darf. Hier ist für mich eine<br />
fremdbestimmte Delegation auf andere Berufsgruppen undenkbar.<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, über so manches Detail werden<br />
wir beim Thema Deprofessionalisierung noch zu diskutieren haben.<br />
Wie auch immer wir uns aber hier in Einzelfragen auch positionieren<br />
werden – am Ende werden wir Ärzte gemeinsam für eine Position zu<br />
kämpfen haben. Wir werden gemeinsam zu kämpfen haben gegen<br />
den erneuten Versuch, den ärztlichen Berufsstand in Frage zu stellen,<br />
gegen den Versuch, unter dem Kostendiktat die Qualität der Versorgung<br />
unserer Patienten zu gefährden.<br />
Wir werden gemeinsam zu kämpfen haben! Umso bitterer empfinde<br />
ich es vor diesem Hintergrund, dass die Separierungsbestrebungen von<br />
Haus-, aber auch Fachärzten immer mehr zunehmen. Mit der Wahl des<br />
ehemaligen KBV-Vorstandes Weigelt zum neuen Bundesvorsitzenden<br />
des Hausärzteverbandes wird die Konfrontation zwischen dem Hausärzteverband<br />
und dem KV-System zunehmen, daneben wird sich der<br />
Konflikt zwischen Haus- und Fachärzten zuspitzen. Deshalb sehe ich<br />
auch die geplante Einrichtung eines neuen Facharztverbandes – ob<br />
durch die Fusion von Deutschem Fachärzteverband und GFB oder auf<br />
anderem Wege – mit Sorge. Weil er Spaltungstendenzen verstärkt.<br />
Wer in diesen Zeiten sein Heil darin sucht, kurzfristig mehr für seine<br />
Berufsgruppe, für sein besonderes Klientel herauszuschlagen, der<br />
wird mittel- bis langfristig zu den Verlierern gehören. Denn Verlierer<br />
sind wir auf Dauer alle, wenn wir unsere Interessen nicht gemeinsam<br />
vertreten. Wenn die deutsche Ärzteschaft auseinander läuft, statt<br />
die Reihen zu schließen, wird ein weiterer Verfall unseres Einflusses<br />
gegenüber der Politik und den Krankenkassen nicht mehr aufzuhalten<br />
sein. Dies können wir alle gemeinsam nicht wollen!<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, lassen Sie mich zum Schluss noch<br />
ein Wort sagen zu der Ankündigung des KBV-Vorsitzenden Dr. Andreas<br />
Köhler zur Einrichtung eines Ärzte-TÜVs. Ich halte dies für ein<br />
gewagtes Experiment. Ein Experiment, das unsere Patienten in hohem<br />
Maße verunsichern wird.<br />
Dass niedergelassene Ärzte in Deutschland sich mit ihrer Qualität,<br />
mit ihrer Leistung nicht zu verstecken brauchen, das müssen wir wohl<br />
kaum erst beweisen. Dieses Argument der KBV ist für mich nur wenig<br />
stichhaltig. Ich habe aber ganz erhebliche Zweifel daran, dass es gelingen<br />
wird, objektive Kriterien für die Qualität ärztlicher Leistungen<br />
zu entwickeln. Die Gefahr, dass sich unsere Patienten durch solche<br />
fragwürdigen Qualitätsmerkmale und Statistiken verunsichern lassen,<br />
ist dagegen groß. Denn in der Regel weiß jeder Patient für sich ganz<br />
genau die Qualität ärztlicher Leistungen einzuschätzen. Er kann seinen<br />
ganz persönlichen Einzelfall am besten beurteilen.<br />
Wenn Herrn Dr. Köhler die Qualität ärztlicher Leistungen am Herzen<br />
liegt, dann muss er vor allem dafür sorgen, dass wir durch eine angemessene<br />
Honorierung unserer Leistungen endlich wieder in moderne<br />
Medizintechnik investieren können. Qualität bleibt vor allem<br />
dort auf der Strecke, wo unsere Praxen nicht mehr in der Lage sind,<br />
sich technisch auf dem neuesten Stand zu halten.<br />
An dieser Front zu kämpfen, das ist der richtige Einsatz im glaubhaften<br />
Kampf um die Qualität ärztlicher Leistungen.<br />
Ihre Elke Köhler
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Offizielle Freisprechung der brandenburgischen ArzthelferInnen<br />
Zwei junge Frauen schließen mit der Traumnote „Eins“ ihre Ausbildung ab<br />
203 Prüfungsteilnehmer haben es geschafft:<br />
Sie haben ihre Ausbildung zur/zum ArzthelferIn<br />
erfolgreich beendet und erhielten<br />
ihre Freisprechung von der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg (LÄKB). Im Tagungshaus<br />
„BlauArt“ in Potsdam versammelten sich am<br />
29. September die Absolventen und bekamen<br />
von LÄKB-Vorstandsmitglied Dr. Stephan Alder<br />
sowie den Mitarbeiterinnen des Referates<br />
„Ausbildung ArzthelferInnen/MFA“ ihre Abschlusszeugnisse<br />
sowie Arzthelferinnenbriefe<br />
überreicht.<br />
Dipl. oec. Astrid Brieger, die Leiterin des Referates<br />
Ausbildung ArzthelferInnen/MFA an der<br />
LÄKB, begrüßte die anwesenden frisch gebackenen<br />
ArzthelferInnen zur offiziellen Freisprechung.<br />
Fotos: LÄKB<br />
Eine wirkliche Überraschung war die Freisprechung<br />
für Melanie Gömmel aus Wittenberge,<br />
denn sie erfuhr erst vor Ort, dass sie<br />
mit „Eins“ abgeschlossen hatte und damit<br />
eine der beiden Besten des Jahrgangs ist.<br />
„Mit diesem tollen Ergebnis habe ich nun<br />
wirklich nicht gerechnet“, sagte die junge<br />
Frau.* Sie erhielt zusätzlich eine Urkunde des<br />
Präsidenten der LÄKB sowie einen Büchergutschein<br />
und wurde von der LÄKB für das<br />
Begabtenförderungsprogramm des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung vorgeschlagen.<br />
Dieses bietet für unter 25-jährige<br />
Erwachsene, die ihre Leistungsfähigkeit<br />
und Begabung durch besondere Leistungen<br />
in Ausbildung und Beruf nachgewiesen haben,<br />
das Förderprogramm „Begabtenförderung<br />
Berufliche Bildung“ an.<br />
In seiner Festrede gratulierte Dr. Alder den<br />
Arzthelferinnen und stellte fest, dass auch in<br />
diesem Jahr die besondere Stärke der Aus-<br />
Dr. Stephan Alder hielt die Festrede und übergab<br />
im Anschluss die Abschlusszeugnisse.<br />
zubildenden in den praktischen Prüfungen<br />
lag. Dort wurde ein Landesdurchschnitt von<br />
2,6 erreicht. „Überraschend war dagegen,<br />
dass das beste schriftliche Ergebnis mit einem<br />
Landesdurchschnitt von 2,9 im Fach<br />
Medizin erreicht wurde. In früheren Prüfungen<br />
war genau dieses neben Wirtschaft und<br />
Soziales meist die größte Prüfungshürde“,<br />
sagte das LÄKB-Vorstandsmitglied vor den<br />
Absolventen sowie den Lehrern der Berufsschulen<br />
Potsdam, Frankfurt (Oder), Cottbus<br />
und Wittenberge. „Und dennoch: Zensuren<br />
sagen oft wenig aus über die Praxisbewährung<br />
der Arzthelferin oder des Arzthelfers,<br />
denn hier sind neben anwendungsbereitem<br />
Wissen vor allem Verhaltensweisen wie<br />
Stressstabilität, hohe Sensibilität für Patienten<br />
oder Team- und Kritikfähigkeit gefragt.<br />
Letztendlich ist dann doch nicht die Abschlussnote<br />
entscheidend, sondern die Bewährung<br />
jedes Einzelnen von Ihnen täglich<br />
aufs Neue im Praxisalltag.“<br />
Den feierlichen Rahmen der Freisprechung<br />
untermauerte das Saxophonquartett der<br />
Kreismusikschule Potsdam-Mittelmark aus<br />
Kleinmachnow, das mit mehreren Musikstücken<br />
die Zeugnisübergabe begleitete.<br />
Hintergrund:<br />
Neben Melanie Gömmel konnte noch für<br />
eine weitere Arzthelferin in Brandenburg<br />
die Note „Eins“ vergeben werden. Eine<br />
junge Frau aus Brandenburg (Havel) war<br />
jedoch bei der offiziellen Freisprechung in<br />
Potsdam nicht dabei, da sie bereits nach<br />
Norwegen ausgewandert ist. Ihr werden<br />
das Prüfungszeugnis und der Arzthelferinnenbrief<br />
in ihr neues Heimatland geschickt.<br />
*Lesen Sie „Im aktuellen Interview“ auf S. 378,<br />
was Melanie Gömmel über die vergangenen<br />
drei Jahre ihrer Ausbildung und ihr sehr gutes<br />
Abschlusszeugnis sagt.<br />
Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />
Dr. Alder (l.) überreichte die lang ersehnten Abschlusszeugnisse und Arzthelferinnenbriefe.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
375
376<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
Nach den Sekretärinnen und dem Meldewesen stellt sich die Buchhaltung vor<br />
Das Referat Buchhaltung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg (LÄKB) besteht aus<br />
vier Mitarbeiterinnen, deren Aufgabengebiete<br />
wie folgt verteilt sind:<br />
Beate Koalick<br />
Sachgebietsleiterin<br />
Buchhaltung in Vertretung<br />
von Cindy<br />
Borch (Elternzeit)<br />
Anstellung bei der LÄKB<br />
seit Oktober 2001<br />
Aus den Aufgabengebieten<br />
und Zuständigkeiten:<br />
· Bearbeitung von Eingangsrechnungen –<br />
zuständig für die Kontrolle, Buchung und<br />
Überweisung<br />
· Überweisung der Reisekosten, Gehälter,<br />
Steuern und Krankenkassenbeiträge<br />
· Führung der Anlagenbuchhaltung mit<br />
Buchung der Zugänge, Abgänge und<br />
Abschreibungen<br />
· Durchführung von Inventuren<br />
· Buchung der Geschäftsvorfälle für die<br />
Sachkontenbuchhaltung<br />
· Erarbeitung und Dokumentation des<br />
Monats- und Jahresabschlusses für die<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
· Erarbeitung des Haushaltsplans<br />
· Erstellung der Kostenvorschau für die<br />
Hauptgeschäftsführung<br />
· Kostenkontrolle und Auswertungen für die<br />
Geschäftsführung<br />
· Erstellung der Jahresbilanz für die Jahresrechnung<br />
Claudia Zinke<br />
Sachbearbeiterin<br />
Buchhaltung<br />
Anstellung bei der<br />
LÄKB seit September<br />
1991<br />
Aus den Aufgabengebieten<br />
und Zuständigkeiten:<br />
· Kontierung, Bearbeitung und Erfassung<br />
aller Geschäftsvorgänge für die Finanzbuchhaltung<br />
der Akademie für ärztliche<br />
Fortbildung (Honorare, Reisekosten der<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Referenten und ehrenamtlich Tätigen,<br />
Rechnungen, Teilnehmergebühren für<br />
Fortbildungsveranstaltungen sowie Fortbildungszertifizierungen),<br />
Abwicklung des<br />
Bankverkehrs einschließlich Aufbereitung<br />
von Auswertungen<br />
· Zuarbeit für den Haushaltsplan der LÄKB<br />
· Mitarbeit am Jahresabschluss und Vorbereitung<br />
der Unterlagen für den Revisionsverband<br />
· Gehaltsbearbeitung für die Mitarbeiter<br />
der Hauptgeschäftsstelle einschließlich<br />
Schriftverkehr; Erstellung erforderlicher<br />
Meldungen, Zuarbeiten und Bescheinigungen<br />
an Finanzamt, Krankenkassen,<br />
Arbeitsamt, Berufsgenossenschaft,<br />
Amt für Soziales und Versorgung<br />
· Führen der Kindergeldakte, Kindergeldbearbeitung<br />
nach Einkommenssteuergesetz,<br />
Abgabenordnung und Dienstanweisungen<br />
des Bundesamtes der<br />
Finanzen (Antragstellung, Festsetzung,<br />
Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen,<br />
Aufhebung, Anfertigung der Kindergeldstatistik)<br />
· Bearbeitung und Erfassung der Reisekostenabrechnungen<br />
der Angestellten<br />
und des Vorstandes der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg<br />
· Gleitzeitbeauftragte<br />
Manina Kierey<br />
Sachbearbeiterin<br />
Buchhaltung<br />
befristete Anstellung<br />
bei der LÄKB<br />
seit September 2006<br />
Aus den Aufgabengebieten<br />
und Zuständigkeiten:<br />
· verantwortlich für gesamtes Mahnwesen;<br />
Beitreibung offener Forderungen auf dem<br />
gerichtlichen Wege einschließlich Schriftwechsel<br />
mit Amtsgerichten und Gerichtsvollziehern<br />
· Führen von Insolvenzakten einschließlich<br />
Schriftverkehr mit Insolvenzverwaltern<br />
bezüglich der Kammerforderungen<br />
· Erstellen und Buchen aller Gebührenbescheide<br />
· Bearbeiten und Erfassen der Reisekostenabrechnung<br />
für ehrenamtlich Tätige<br />
(z.B. Prüfungen, Ausschusssitzungen)<br />
· Bearbeiten und Buchen der Entschädigungsabrechnungen<br />
für die Prüfungskommissionsmitglieder<br />
des Referates<br />
Ausbildung ArzthelferInnen/MFA<br />
· Buchen und Überwachen der Zahlungsein-<br />
und -ausgänge (Kammerbeiträge,<br />
Gebühren, Rechnungen)<br />
· Erfassung der Stammdaten neuer Ärzte<br />
in das Buchhaltungsprogramm<br />
· Mitarbeit am Jahresabschluss und Vorbereitung<br />
der Unterlagen für den Revisionsverband<br />
· bei Vertretung im Krankheits- oder<br />
Urlaubsfall: Kontieren, Erfassen und<br />
Buchen der Eingangsrechnungen<br />
Christiane Pade<br />
Sachbearbeiterin<br />
Buchhaltung/Kammerbeitrag<br />
Anstellung bei der<br />
LÄKB seit Dezember<br />
1990<br />
Aus den Aufgabengebieten<br />
und Zuständigkeiten:<br />
· Bearbeitung der Selbsteinstufung zum<br />
Kammerbeitrag, d.h. Kontrolle beziehungsweise<br />
Berechnung anhand der<br />
Einkommensnachweise<br />
· Buchungen zum Kammerbeitrag, einschließlich<br />
Korrekturen, Nachzahlungen<br />
und Teilrücküberweisungen<br />
· umfangreicher telefonischer und schriftlicher<br />
Kontakt mit Kammermitgliedern<br />
· Verschicken von Erinnerungen zur Selbsteinstufung<br />
und von Beitragsbescheiden<br />
sowie Erinnerungen zur Nachreichung<br />
der Einkommensnachweise bei vorläufigen<br />
Selbsteinstufungen<br />
· Mitarbeit am Jahresabschluss und Vorbereitung<br />
der Unterlagen für den Revisionsverband<br />
Text und Fotos: Anja Jüttner [4iMEDIA]
Dr. Manfred Kalz Dr. Udo Wolter<br />
Wie war zu Köln es doch vordem mit dem<br />
BAT bequem. (sehr frei nach August Kopisch<br />
„Die Heinzelmännchen“)<br />
Der BAT datiert vom 23. Februar 1961 und<br />
erfuhr bis zum Jahr 2005 mehr als 75 Tarifvertragsänderungen.<br />
Die letzte Änderung<br />
galt vom 01. Januar 2004 bis zum 31. Januar<br />
2005.<br />
Die langjährige Anwendung des BAT als Tarifvertrag<br />
für Arbeitnehmer des Bundes, der<br />
Länder und der Kommunen scheint für ein<br />
Erfolgsmodell zu sprechen. Die Regelungen<br />
für angestellte Ärzte waren im § 2 (Sonderregelungen)<br />
zusammen mit denen für andere<br />
Berufsgruppen verankert.<br />
In der langen Gültigkeitsperiode hatte sich<br />
der BAT zu einem Tarifvertrag entwickelt, der<br />
alle wesentlichen Arbeits- und Vergütungsfragen<br />
regelte. Das reichte vom Arbeitsvertrag,<br />
den allgemeinen Arbeitsbedingungen<br />
und der Arbeitszeit über Vergütung, Sozialbezüge,<br />
Trennungsentschädigung und zusätzliche<br />
Altersversorgung, Urlaub und Arbeitsbefreiung<br />
bis zur Beendigung des<br />
Arbeitsverhältnisses.<br />
Trotz der spezifischen Regelungen für angestellte<br />
Ärzte, einschließlich der Regeln für<br />
den Bereitschaftsdienst und die Rufbereitschaft,<br />
war der BAT für den ärztlichen Bereich<br />
nicht optimal. Die Eingruppierungsregeln<br />
(Vergütungsgruppen) waren zwar<br />
definiert – entsprachen aber nur bedingt den<br />
Qualifikationsstufen, die ein Arzt vom ersten<br />
bis zum letzten Berufsjahr durchlaufen kann.<br />
Der BAT war deutlich stärker an den Berufsjahren<br />
orientiert. Der Übergang vom Facharzt<br />
zum Oberarzt wurde nicht in allen Fällen<br />
vergütungswirksam abgebildet.<br />
Einfach war die Vergütungsstruktur bei genauerer<br />
Betrachtung auch nicht. Der BAT differenzierte<br />
zwischen Angestellten des Bundes<br />
und der Länder sowie der Kommunen,<br />
es gab also außer den Koordinaten Vergütungsgruppe<br />
und Lebensalterstufe auch die<br />
Unterscheidung nach dem Arbeitgeber.<br />
Zu diesen Gruppen kam ab dem 10. Dezember<br />
1990 der BAT-Ost hinzu.<br />
Es gab also seither:<br />
BAT-West Bund und Länder<br />
BAT-West Kommunen<br />
BAT-Ost Bund und Länder<br />
BAT-Ost Kommunen.<br />
Das bedeutete für den angestellten Arzt<br />
unterschiedliche Vergütung für gleiche oder<br />
vergleichbare Arbeitsleistungen auch unter<br />
dem BAT.<br />
Die alten Ärgernisse niedrigerer Vergütung<br />
bei längerer Arbeitszeit im BAT-Ost sollen<br />
hier nur zur Erinnerung erwähnt werden.<br />
Die vollständige Angleichung Ost an West<br />
steht immer noch aus, soll aber in absehbarer<br />
Zeit erfolgen.<br />
Doch zurück zum BAT.<br />
Der Tarifvertrag hatte sich (mehr oder weniger)<br />
bewährt und war Vorlage für andere Tarifverträge<br />
(z.B. der kirchlichen Träger), auch wenn<br />
zunehmender Reformbedarf bestand.<br />
In der Vergangenheit führten die DAG (Deutsche<br />
Angestellten Gewerkschaft) und die<br />
ÖTV (Gewerkschaft für öffentlichen Dienst,<br />
Transport und Verkehr) die Tarifverhandlungen<br />
zum BAT, wobei die DAG die Interessen<br />
des Marburger Bundes vertrat. Nach<br />
dem Zusammenschluss von DAG und ÖTV<br />
zur Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verschlechterte<br />
sich die Position des Marburger<br />
Bundes, da die arztspezifischen Interessen<br />
bei den Tarifverhandlungen immer weniger<br />
Berücksichtigung fanden.<br />
Parallel zu dieser Entwicklung gab es seitens<br />
der Arbeitsgeber Bestrebungen, den BAT durch<br />
ein „modernes“ Tarifvertragssystem (TVöD –<br />
Tarifvertrag öffentlicher Dienst) zu ersetzen.<br />
Bereits in der Startphase wurde jedoch eine<br />
einheitliche Verhandlungsführung der Arbeitgeber<br />
aufgegeben. Die Bundesländer hatten<br />
die Verhandlungen verlassen und strebten<br />
mittels der Tarifgemeinschaft deutscher Länder<br />
einen eigenen Tarifvertrag (TdL – Tarifvertrag<br />
der Länder) an. Die Verhandlungen mussten<br />
daher sowohl mit der Vereinigung der kommunalen<br />
Arbeitgeber (VkA) als auch mit der<br />
Tarifgemeinschaft der Länder geführt werden.<br />
In den Verhandlungen, bei denen Verdi auch<br />
die Interessen des Marburger Bundes vertrat,<br />
wurde erkennbar, dass die Gewerkschaft Verdi<br />
eine deutliche Kürzung der Einkommen im<br />
ärztlichen Bereich akzeptieren würde.<br />
Daher wurde durch Beschluss der 108. Hauptversammlung<br />
des Marburger Bundes die Tarifkooperation<br />
mit der Gewerkschaft Verdi beendet.<br />
In der Folge wurden die Arbeitgeber<br />
des öffentlichen Dienstes zu Tarifverhandlungen<br />
mit dem Marburger Bund aufgefordert.<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Das Ende des Bundesangestelltentarifvertrags – BAT<br />
Teil 1 (M. Kalz und U. Wolter)<br />
Das Ziel des Marburger Bundes waren arztspezifische<br />
Tarifverträge.<br />
Im Land Brandenburg wurden die mit erheblichem<br />
Druck (Ärztestreiks in mehreren Städten)<br />
erreichten Tarifabschlüsse des Marburger<br />
Bundes mit der Tarifgemeinschaft der Länder<br />
und dem Verband kommunaler Arbeitgeber<br />
nur verzögert wirksam.<br />
Einzelne Krankenhäuser hatten den Verband<br />
kommunaler Arbeitgeber verlassen oder<br />
Notlagentarife vereinbart, andere Krankenhäuser<br />
traten nach den Tarifverhandlungen<br />
aus dem Verband kommunaler Arbeitgeber<br />
aus und hofften so, die Tarifabschlüsse nicht<br />
anwenden zu müssen. Ein Teil der Krankenhäuser<br />
war privatisiert worden. Die Krankenhäuser<br />
in Trägerschaft der Kirchen hatten<br />
bereits eigene Vergütungsverträge, die aber<br />
an den BAT „angelehnt“ waren.<br />
Es bestand zweifellos die Absicht einiger<br />
Krankenhausleitungen, Vergütungen außerhalb<br />
tariflicher Regeln durchzusetzen.<br />
Das versprach von vornherein keinen Erfolg.<br />
Ohne Tarifvertrag kein Bereitschaftsdienst!<br />
Das Arbeitszeitgesetz regelt die tägliche und<br />
wöchentliche Arbeitszeit mit maximal 10<br />
Stunden täglich und 48 Stunden wöchentlich<br />
(bei entsprechendem Ausgleich zur normalen<br />
Arbeitszeit in definierten Zeiträumen und Zustimmung<br />
der angestellten Ärzte). Ausnahmen<br />
(Überschreitungen der täglichen und wöchentlichen<br />
Arbeitszeit) werden nur auf der<br />
Basis gültiger Tarifverträge zugelassen. Das<br />
bedeutet: Der alte Tarifvertrag gilt weiter oder<br />
wird durch einen neuen Tarifvertrag ersetzt.<br />
Tariffähiger Partner der Arbeitgeber (Krankenhäuser)<br />
ist der Marburger Bund.<br />
Im Land Brandenburg müssen wir in der Folge<br />
der beschriebenen Verhandlungen und Ereignisse<br />
mit einer Vielzahl von Tarifverträgen leben<br />
lernen, wobei die Haustarife überwiegen.<br />
Mit den nachfolgend genannten acht Krankenhausträgern<br />
wurde ein jeweils inhaltsgleicher<br />
Haustarifvertrag geschlossen:<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam<br />
Havellandklinik Nauen<br />
Krankenhaus Märkisch Oderland Standorte:<br />
Strausberg und Wriezen<br />
Städtisches Krankenhaus Eisenhüttenstadt<br />
Oberhavelkliniken Standorte: Oranienburg<br />
und Hennigsdorf<br />
Kreiskrankenhaus Belzig<br />
Städtisches Klinikum Brandenburg.<br />
Die inhaltsgleichen Tarifverträge wurden mit<br />
den Klinikträgern direkt abgeschlossen – mit<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
377
378<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
einer hervorzuhebenden Besonderheit. Vom<br />
Städtischen Klinikum Brandenburg wurde<br />
zugesichert, dass alle hier beschäftigten<br />
Oberärzte in die Oberarztentgeltgruppe Ä 3<br />
eingruppiert werden.<br />
Weiterhin existieren separate Haustarifverträge<br />
mit dem Klinikum Niederlausitz mit<br />
den Standorten Senftenberg, Lauchhammer<br />
und Klettwitz/Annahütte und dem Werner<br />
Forßmann Krankenhaus Eberswalde.<br />
Am 29. September fand<br />
die offizielle Freisprechung<br />
der ArzthelferInnen<br />
in Potsdam statt. Das<br />
Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong><br />
nahm das zum Anlass<br />
und sprach mit einer<br />
der beiden besten Absolventinnen:<br />
Melanie Gömmel<br />
aus Wittenberge. Die<br />
junge Frau konnte im Ge-<br />
samtergebnis mit einem „sehr gut“ glänzen.<br />
Wie stellt sie sich ihre berufliche Zukunft vor?<br />
Auch dazu äußerte sich Melanie Gömmel in<br />
einem Interview.<br />
1. Frau Gömmel, Sie sind eine der besten<br />
brandenburgischen Arzthelferinnen in diesem<br />
Jahr. Haben Sie mit einem so guten Ergebnis<br />
gerechnet?<br />
Ich war vollkommen überrascht, als ich zur<br />
Freisprechungsfeier erfahren habe, dass ich<br />
zu den Besten gehöre. Dass ich ein gutes<br />
Ergebnis erzielt habe, war mir bekannt, jedoch<br />
nicht, dass es so gut ausfallen würde.<br />
Immerhin haben in Brandenburg sehr viele<br />
ihre Ausbildung absolviert, so dass es natürlich<br />
eine große Auszeichnung für mich ist.<br />
2. Wie schwer fielen Ihnen die Prüfungsaufgaben?<br />
Rückblickend betrachtet muss ich sagen, dass<br />
die Prüfungen wirklich leicht waren. Das lag<br />
aber vor allem an der sehr guten Vorbereitung,<br />
die ich durch die Mithilfe meiner Ärztinnen<br />
hatte. Die ersten beiden Ausbildungsjahre<br />
war ich in der Praxis bei Elke Wilhelm<br />
und das letzte Jahr bei Dr. Gesine Fierfas in<br />
Wittenberge. Beide konnte ich alles fragen,<br />
das Gleiche gilt für die Berufsschule. Insgesamt<br />
stimmte einfach die Vorbereitung.<br />
3. Was hat Sie überhaupt dazu bewogen,<br />
eine Ausbildung als Arzthelferin zu machen?<br />
Der medizinische Bereich hat mich bereits seit<br />
vielen Jahren interessiert, was bei uns in der<br />
Das Klinikum Dahme Spreewald mit den<br />
Standorten Königs Wusterhausen (Achenbach-Krankenhaus)<br />
und der Spreewaldklinik<br />
Lübben hat den Tarifvertrag des Bundesverbandes<br />
Marburger Bund mit der Vereinigung<br />
der kommunalen Arbeitgeber übernommen;<br />
ebenso das Krankenhaus Forst mit<br />
geringen Abweichungen, da hier eine Notlagenvereinbarung<br />
besteht.<br />
Familie liegt. Meine Mutter ist beispielsweise<br />
selbst Krankenschwester. Da lag es für mich<br />
also nah, auch diesen beruflichen Weg einzuschlagen.<br />
In die Ausbildung zur Arzthelferin<br />
bin ich allerdings eher zufällig geraten. Ich<br />
war spät dran mit Bewerbungen schreiben<br />
und hätte sonst eigentlich Physiotherapeutin<br />
gelernt. In den Sommerferien hatte ich dann<br />
nebenbei in einer Pizzeria gearbeitet und traf<br />
dort meine spätere Chefin. Diese stellte sich<br />
als neue Ärztin im Ort vor und da habe ich sie<br />
ganz frech gefragt, ob sie noch einen Ausbildungsplatz<br />
frei hätte. Ihre ursprünglich ausgewählte<br />
Auszubildende hatte abgesagt und da<br />
durfte ich mich bei ihr bewerben – und wurde<br />
prompt genommen.<br />
4. Mit anderen Worten: Sie hatten das<br />
Quäntchen Glück gehabt.<br />
Ja, da war wirklich viel Glück dabei, den<br />
Ausbildungsplatz zu bekommen. Das gehört<br />
einfach dazu – und auch ein wenig Frechheit.<br />
5. Welche Erinnerungen haben Sie, wenn<br />
Sie an die letzten drei Jahre zurückdenken?<br />
Schöne, denn ich habe viel gelernt und eine<br />
Menge Leute getroffen. Ich habe gemerkt,<br />
dass die Arbeit wirklich etwas für mich ist.<br />
Mit Menschen zu arbeiten, ihnen zu helfen,<br />
macht mir Spaß. Ein Dankeschön, welches<br />
man von den Patienten bekommt, ist so viel<br />
wert. Das kann einem niemand wegnehmen.<br />
6. Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen,<br />
um eine Ausbildung als Arzthelferin<br />
zu beginnen?<br />
Ein gewisses Interesse an Biologie und Freude<br />
daran, mit Menschen zu arbeiten, sind<br />
wichtig. Außerdem ist eine hohe Lernbereitschaft<br />
von Nöten, denn man erweitert seinen<br />
Erfahrungsschatz wirklich jeden Tag.<br />
7. Was machte Ihnen in der Ausbildung besonderen<br />
Spaß?<br />
Blut abnehmen gehörte zu meinen Lieblingsaufgaben.<br />
Wenn der Patient am nächsten<br />
Mit dem privaten Klinikkonzern Helios hat<br />
der Bundesverband Marburger Bund einen<br />
Tarifvertrag abgeschlossen, der auch für das<br />
Klinikum Bad Saarow Geltung hat.<br />
Mit den übrigen Krankenhäusern im Land<br />
Brandenburg werden noch Tarifverhandlungen<br />
geführt bzw. ist die Aufnahme von Tarifverhandlungen<br />
in Vorbereitung.<br />
Die Artikelreihe wird mit Teil 2 im Dezember-Heft<br />
fortgesetzt.<br />
Im aktuellen Interview:<br />
Melanie Gömmel, ausgelernte Arzthelferin: „Ein Dankeschön, welches man von<br />
den Patienten bekommt, ist so viel wert. Das kann einem niemand wegnehmen.“<br />
Melanie Gömmel<br />
Foto: privat<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Tag wieder in die Praxis kam und meinte, er<br />
hätte keinen blauen Fleck von der Blutabnahme<br />
zurückbehalten, dann hat mich das<br />
in meiner Arbeit bestätigt. Hierbei ist es<br />
schließlich wichtig, Einfühlungsvermögen zu<br />
zeigen. Generell fand ich es immer spannend,<br />
so viele verschiedene Menschen kennen<br />
zu lernen und mit ihnen zu arbeiten.<br />
Durch den steten Kontakt mit den Patienten<br />
verbessert sich auch das eigene Selbstbewusstsein.<br />
8. Gab es Situationen, wo Sie Zweifel hatten,<br />
den richtigen beruflichen Weg eingeschlagen<br />
zu haben?<br />
Vielleicht in einem Punkt: Die Arzthelferin<br />
hat meiner Meinung nach noch nicht genügend<br />
Verantwortung. Die Ärztin leitet einen<br />
in der Praxis an und man darf die Aufgaben<br />
im Prinzip nur machen, wenn diese es erlaubt.<br />
Aus diesem Grund mache ich jetzt<br />
noch eine weitere Ausbildung zur Gesundheits-<br />
und Krankenpflegerin, um mehr Eigenverantwortung<br />
übernehmen zu dürfen.<br />
Außerdem möchte ich noch viel mehr medizinisches<br />
Hintergrundwissen erfahren.<br />
9. Das heißt noch mal drei Jahre Ausbildung?<br />
Richtig. Ich strebe für die Zukunft einen Pflegedienstleiter-Lehrgang<br />
(PDL) an, mit dem ich<br />
anschließend die Pflegedienstleitung einer<br />
Station übernehmen könnte. Ich denke, es<br />
lässt sich da auf der beruflichen Leiter schon<br />
noch weiter nach oben klettern. Ein Medizinstudium<br />
wäre aber nichts für mich. Wenn<br />
mein Freund mitgekommen wäre, hätte mich<br />
auch die Arbeit in Schweden gereizt. Dort<br />
sind die Arbeitsbedingungen, gerade für medizinisches<br />
Personal, viel bessere. Aber alleine<br />
würde ich diesen Schritt nicht wagen.<br />
Mit Melanie Gömmel sprach Anja Jüttner<br />
[4iMEDIA].
Unter www.laekb.de gibt es<br />
die neue Rubrik „Ärztemangel“<br />
Die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg (LÄKB) möchte<br />
noch gezielter auf das<br />
Problem Ärztemangel im<br />
Land Brandenburg hinweisen<br />
und diesem entgegensteuern.<br />
Sie bindet hierfür<br />
neben dem Brandenburgischen<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> auch das<br />
Internet ein. Auf der Seite<br />
www.laekb.de findet sich<br />
seit Oktober der neue Button<br />
„Ärztemangel“. Dort<br />
informiert die Kammer zur<br />
aktuellen Situation in Brandenburg,<br />
aber auch zu<br />
Möglichkeiten einer Niederlassung<br />
beziehungsweise der Weiterbildung<br />
zum Allgemeinmediziner.<br />
1. Niederlassung in Brandenburg<br />
Welche rechtlichen und finanziellen Fragen<br />
auf einen Arzt zukommen, der sich mit einer<br />
Praxis niederlassen möchte, dazu informieren<br />
Existenzgründerseminare. Die Kassenärztliche<br />
Vereinigung Brandenburg (KVBB)<br />
bietet seit längerem derartige Veranstaltungen<br />
an – auch die LÄKB hat im April und<br />
September diesen Jahres solche durchgeführt<br />
und ihnen den Charakter von Workshops<br />
gegeben. Im Brandenburgischen <strong>Ärzteblatt</strong><br />
Juli/August <strong>2007</strong> gab Vorstandsmitglied<br />
Dr. Renate Schuster einen Einblick in die<br />
thematische Vielfalt, mit der sich ein Arzt<br />
im Vorfeld der Praxisgründung und -übernahme<br />
auseinander setzen muss. Finanzierung,<br />
Rechts- und Steuerfragen sowie Verpflichtungen<br />
der Ärzte im Hinblick auf die<br />
Berufsordnung waren die zentral diskutierten<br />
Punkte.<br />
Hinweise im Internet finden Sie unter:<br />
http://www.laekb.de/05/20aerztemangel/10Niederlassung/index.html<br />
Zum ersten Mal führte die KVBB im November<br />
2006 einen eigenen Niederlassungstag<br />
durch, zu dem mehr als 140 Ärzte und<br />
Medizinstudenten nach Potsdam kamen. Im<br />
Mittelpunkt stand auch hier: Was muss ein<br />
niederlassungswilliger Arzt alles beachten<br />
und welche Unterstützung bekommt er? Das<br />
Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> vom Dezember<br />
2006 berichtete über den Termin, zu dem<br />
LÄKB-Präsident Dr. Udo Wolter ein Referat zu<br />
ungeklärten Fragen zur Berufsordnung hielt.<br />
Den Beitrag können Sie im Internet unter<br />
http://www.laekb.de/05/20aerztemangel/<br />
10Niederlassung/15Hausarzt.html nachlesen.<br />
Der Schritt in die eigene Selbständigkeit –<br />
nicht immer gelingt er problemlos. Wichtig<br />
dabei: Welche Möglichkeiten der finanziellen<br />
Unterstützung gibt es? Welche Hilfe die Agentur<br />
für Arbeit anbieten kann – zum Beispiel<br />
den Gründungszuschuss oder die Hilfe nach<br />
dem Europäischen Sozialfonds, auch dazu informiert<br />
die LÄKB unter der Rubrik „Ärztemangel“<br />
im Internet (http://www.laekb.de/<br />
05/20aerztemangel/10Niederlassung/20<br />
Selbststaendigkeit.html) sowie im BÄB Juli/<br />
August <strong>2007</strong>.<br />
2. Weiterbildungsnetzwerk<br />
„Einfach verwirklichen – Perspektiven entdecken“:<br />
So lautet eine Informationskampagne<br />
zahlreicher Institutionen des Gesundheitswesens<br />
– beteiligt ist auch die LÄKB.<br />
Unterstützt wird das Projekt, welches dem<br />
drohenden Ärztemangel im Land Brandenburg<br />
die Stirn bieten möchte, durch das<br />
brandenburgische Gesundheitsministerium.<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Ärztemangel in Brandenburg:<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg bietet Informationsplattform<br />
Allgemeinmed. Praxis mit Akupunktur/NHV<br />
in Michendorf/Potsdam sucht Facharzt/-in (Teilzeit), gerne<br />
auch pensioniert, zur Verstärkung unseres Teams und<br />
WB-Assistent/-in (Voll- oder Teilzeit). Tel. 033205-54370<br />
Unter dem Namen „Hausarzt<br />
in Brandenburg“ werden<br />
potenziellen Hausärzten die<br />
beruflichen Möglichkeiten<br />
vorgestellt sowie Perspektiven<br />
zur Gründung einer Niederlassung<br />
in Brandenburg<br />
gezeigt. Viele Gemeinden<br />
unterstützen speziell die<br />
Niederlassung von Allgemeinmedizinern,<br />
um einem<br />
Ärztemangel in der Umgebung<br />
entgegen zu wirken.<br />
Hier lohnt sich zudem ein<br />
Blick auf www.hausarzt-inbrandenburg.de.<br />
(Hinweis:<br />
Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong><br />
berichtete im Januar<br />
<strong>2007</strong> über die Kampagne.<br />
Nachzulesen im Internet unter<br />
http:// www.laekb.de/05/20aerztemangel/20Weiterbildungsnetzwerk/10KampagneHausarzt.html.)<br />
Der Gewinnung von Hausärzten widmet<br />
sich auch das Weiterbildungsnetzwerk<br />
hausärztliche Versorgung, dessen konkretes<br />
Ziel es ist, die Weiterbildung in der<br />
Inneren und Allgemeinmedizin kompakt in<br />
zeitlicher Kontinuität durchzuführen. Zusammen<br />
mit der KVBB und der Landeskrankenhausgesellschaft<br />
Brandenburg (LKB) rief<br />
die LÄKB das Projekt im vergangenen Jahr<br />
ins Leben. Der Präsident der LÄKB, Dr. Udo<br />
Wolter, dazu: „Hier können Ärzten die verschiedenen<br />
Stationen aus einer Hand angeboten<br />
werden. Außerdem werden sie nach<br />
Wunsch während ihrer gesamten Weiterbildungszeit<br />
von ärztlichen Mentoren unterstützt<br />
und begleitet.“ Bewusst würden auch<br />
Studierende der Medizin darauf aufmerksam<br />
gemacht, um diese für die Arbeit in<br />
Brandenburg zu begeistern und sie durch<br />
die Ortsbindung des Weiterbildungsassistenten<br />
wiederum selbst an die Region zu<br />
binden.<br />
Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />
Anzeigen<br />
Biete Weiterbildungsassistentenstelle für Allgemeinmedizin<br />
in mittelgroßer Praxis in einer Kleinstadt nordw. Land Brandenburg<br />
für längstens 1 1/2 Jahre. Möglicher Beginn Februar 2008.<br />
Zuschriften bitte unter Chiffre BÄB 101-<strong>11</strong>/07 an:<br />
Verlagsbüro Kneiseler - Uhlandstr. 161 - 10719 Berlin<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
379
380<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Bundesverdienstorden für Dr. Wolfgang Güthoff<br />
Das Ehepaar Karin und Dr. Wolfgang Güthoff<br />
aus Kleinmachnow wurde mit dem Verdienstorden<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
für ihr soziales Engagement ausgezeichnet.<br />
Bundespräsident Horst Köhler überreichte<br />
den Beiden die Auszeichnung am 4. Oktober<br />
im Schloss Bellevue für ihr jahrelanges Engagement<br />
zur Bekämpfung von HIV und AIDS.<br />
Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> sprach mit<br />
Dr. Wolfgang Güthoff über die Auszeichnung<br />
und seine Projekte.<br />
Bundespräsident Horst Köhler (l.) und seine Frau<br />
Eva Luise (r.) überreichten Dr. Wolfgang Güthoff<br />
(2.v.r.) und Karin Güthoff (2.v.l.) den Verdienstorden<br />
der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Foto: Bundesregierung/Sandra Stein<br />
1. Dr. Güthoff, war die Auszeichnung mit<br />
dem Bundesverdienstkreuz für Sie und Ihre<br />
Frau überraschend?<br />
Ja, natürlich, diese Nachricht hat uns sehr<br />
überrascht, wir waren völlig ahnungslos. Als<br />
Ende August die Mitteilung vom Bundespräsidenten<br />
kam, waren wir ganz schön<br />
sprachlos. Wie wir jetzt erfahren haben, hat<br />
ein Freund und Kollege diese Auszeichnung<br />
für uns eingereicht. Er kennt uns schon lange<br />
und verfolgt von Beginn an unsere Aktivitäten<br />
mit großer Anteilnahme. Er weiß<br />
zum Beispiel, dass meine Frau fast die Hälfte<br />
des Jahres in Belize verbringt, und dass<br />
ich seit langer Zeit meinen Urlaub und meine<br />
verbleibende Freizeit an den Wochenenden<br />
für das Projekt aufbringe. Ob unser<br />
Einsatz dieser großen Ehrung würdig ist,<br />
vermag ich nicht einzuschätzen. Viele Menschen<br />
engagieren sich in ihrer Freizeit für<br />
einen guten Zweck. Vielleicht müssen sie<br />
noch viel mehr entbehren als wir, denn für<br />
uns ist diese Tätigkeit eine Bereicherung für<br />
unser Leben. Wir freuen uns natürlich sehr,<br />
dass unser Engagement im Kampf gegen<br />
die HIV-Epidemie mit dieser Auszeichnung<br />
gewürdigt wurde.<br />
2. Aus welchen Gründen begannen Sie, sich<br />
gezielt mit der Krankheit AIDS zu beschäftigen<br />
– und das bereits vor der Wende?<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Ich arbeite seit 30 Jahren in der Infektionsabteilung<br />
des Klinikums Ernst von Bergmann<br />
in Potsdam. Die DDR hatte ein gutes Infektionsschutzgesetz,<br />
in dem der Umgang mit<br />
Infektionskrankheiten geregelt war. Als Anfang<br />
der 80er Jahre HIV/AIDS bekannt<br />
wurde, hat man eine AIDS-Kommission<br />
gegründet, in der Infektiologen aus allen<br />
Bezirken vertreten waren. Für den Bezirk<br />
Potsdam waren das damals mein Kollege<br />
Dr. Wolf-Georg Schiller und ich. Es gab in<br />
der DDR zwar wenig HIV-Infizierte, wir haben<br />
in unserer Infektionsabteilung aber leider<br />
sehr viele AIDS-Fälle gesehen, da sich in<br />
unserem Land viele Menschen aus afrikanischen<br />
Ländern zur Berufsausbildung aufhielten.<br />
Leider konnten wir damals nur opportunistische<br />
Infektionen behandeln, eine<br />
wirksame Therapie steht uns ja erst seit<br />
1996 mit der sog. HAART (hoch aktiven<br />
antiretroviralen Therapie) zur Verfügung.<br />
Wir haben damals viele Menschen sterben<br />
sehen mit einem zusammengebrochenen<br />
Immunsystem und standen dieser Situation<br />
hilflos gegenüber. Dann endlich hatten wir<br />
wirksame Medikamente und konnten auch<br />
viele Patienten, die sich schon in einem<br />
fortgeschrittenen Stadium befanden, erfolgreich<br />
behandeln, so dass sie noch heute<br />
ohne große Beeinträchtigung ein normales<br />
Leben führen und ihren Beruf ausüben können.<br />
Heute betreue ich in unserer Infektionsambulanz<br />
etwa 75 HIV-infizierte Patienten<br />
aus dem Land Brandenburg.<br />
3. Wieso haben Sie sich gerade Mittelamerika<br />
zum Ziel für die AIDS-Bekämpfung<br />
ausgesucht?<br />
Wir haben nach der Wende Entwicklungsländer<br />
besucht – auch immer mit dem Gedanken<br />
im Hinterkopf, medizinische Hilfe leisten zu<br />
können. Nach nicht so guten Erfahrungen in<br />
Afrika, wo man uns gegenüber das AIDS-<br />
Problem damals noch negierte, haben wir ein<br />
kleines Land in Mittelamerika gefunden, welches<br />
die höchste HIV-Prävalenz von Lateinamerika<br />
und der Karibik hat. Dieses Land hat<br />
stabile politische Verhältnisse, und die Regierung<br />
hatte das AIDS-Problem bewusst wahrgenommen.<br />
Wir sind offen von den Ministerien<br />
und Ärzten aufgenommen worden, damit<br />
waren die bes-ten Voraussetzungen für das<br />
Gelingen eines langfristigen HIV-Bekämpfungsprojektes<br />
vorhanden.<br />
4. Wie genau kam es dann zur Gründung<br />
der Organisation „HIV-Projekt Belize e.V.“?<br />
Nach einem Besuch im Gesundheitsministerium<br />
im Jahr 2000 erhielten wir einen Brief mit<br />
der Bitte, dem Land beim Kampf gegen AIDS<br />
beizustehen. Ich habe damals ein HIV-Lang-<br />
zeit-Bekämpfungsprojekt erarbeitet und es zusammen<br />
mit der Belizeanischen Regierung bei<br />
der Weltbank zur Förderung eingereicht. Die<br />
Weltbank hat dem Land für dieses Projekt einen<br />
Kredit angeboten, aber Belize war damals<br />
wegen hoher Verschuldung leider nicht<br />
in der Lage, noch einen Kredit aufzunehmen.<br />
Da haben wir entschieden, es – so gut, wie es<br />
geht – mit eigenen Mitteln zu finanzieren. Wir<br />
haben sehr schnell Gleichgesinnte und Freunde<br />
gefunden, die uns bei der Gründung unserer<br />
gemeinnützigen Organisation „HIV-Projekt<br />
Belize e.V.“ unterstützt haben.<br />
Praktikant Florian Rummler bei einer Messung der<br />
CD4-Zellzahl. Foto: HIV-Projekt Belize e.V.<br />
5. Was konnte in Belize in den letzten Jahren<br />
bereits erreicht werden?<br />
Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen, Spenden<br />
von Freunden und Kollegen sowie Honorare<br />
für Vorträge betreiben wir ein Beratungszentrum<br />
in einer Distrikthauptstadt (Dangriga)<br />
und arbeiten dort sehr eng mit einer einheimischen<br />
Partnerorganisation zusammen. Seit<br />
über zwei Jahren ist dieses Office ständig von<br />
Praktikanten aus Deutschland besetzt, die teilweise<br />
bis zu einem Jahr dort unentgeltlich<br />
arbeiten. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit und<br />
das spezielle Arbeitsgebiet meiner Frau war<br />
von Beginn an die Prävention mit dem Ziel der<br />
Verhinderung von Neuinfektionen durch<br />
Sexual- und HIV-Aufklärung und durch die<br />
freiwillige HIV-Beratung und Testung. Meine<br />
Frau hat in den Schulen Sexualaufklärung<br />
unterrichtet. Mein Part liegt hauptsächlich auf<br />
dem medizinischen Gebiet. Ich besuchte die<br />
staatlichen Krankenhäuser, hielt Vorträge<br />
über die HIV-Postexpositionsprophylaxe für<br />
das medizinische Personal und rüstete alle<br />
sieben staatlichen Krankenhäuser mit entsprechenden<br />
Medikamenten aus. Zu meinen Tätigkeiten<br />
gehört auch die allgemeine medizinische<br />
Versorgung in weit abgelegenen<br />
Dörfern zusammen mit einem Belizeanischen<br />
Kollegen. Mit Hilfe der Deutschen Botschaft<br />
konnten wir ein HIV-Präventionsprojekt mit<br />
dem Namen „Special Knowledge out of<br />
Special Boxes – Wissen aus Kisten“ starten,<br />
bei dem Flyer mit Aufklärung über HIV in
Verbindung mit einem Kondom an bestimmte Zielgruppen gebracht<br />
wurden. Unser Praktikant Florian Rummler aus Potsdam hat diese Flyer<br />
entworfen und das Projekt mit sehr großem Erfolg geleitet. Ein weiteres<br />
Projekt, der „CyFlow Counter“, ein für die Betreuung der HIV-Patienten<br />
unverzichtbares Gerät, beinhaltet die Verbesserung des Managements<br />
der HIV-Infektion durch die Messung der CD4-Zellen. Bei der Bedienung<br />
dieses Gerätes und bei der Einarbeitung des medizinischen Personals<br />
hat Florian Rummler, der heute in Dresden Humanmedizin studiert,<br />
hervorragende Arbeit geleistet. Durch seine ausgezeichnete<br />
Tätigkeit während seines gesamten Einsatzes hat er für alle nachfolgenden<br />
Praktikanten hohe Maßstäbe gesetzt und wir möchten ihm und<br />
allen anderen Helfern unserer Organisation herzlich danken.<br />
6. Auch in Brandenburg setzen Sie sich für die AIDS-Präventionsarbeit<br />
ein. Welche Projekte gibt es hier genau?<br />
Die „Initiative Brandenburg – gemeinsam gegen AIDS“ ist eine Vereinigung<br />
von Akteuren im Bereich HIV, die unter der Leitung der<br />
AIDS-Hilfe Potsdam e.V. seit 2002 tätig ist. Ein Schwerpunkt unserer<br />
Tätigkeit ist auch die ärztliche Weiterbildung auf diesem Gebiet. So<br />
haben wir zum Beispiel ärztliche Fortbildungen, die jeweils von der<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> zertifiziert sind, in Potsdam, Schwedt, Ludwigsfelde,<br />
Perleberg, Spremberg, Forst und anderen Städten durchgeführt.<br />
Unsere letzte Fortbildung in Potsdam beinhaltete das Thema<br />
HIV-PEP (Postexpositionsprophylaxe). Außerdem arbeite ich in dem<br />
von der Landesregierung initiierten und mit EU-Mitteln geförderten<br />
Projekt „BORDERNET“ mit. Hier geht es um die Prävention von<br />
HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten im Bereich<br />
der alten und neuen EU-Außengrenzen.<br />
7. Im Januar 2008 wird ein neues Projekt in Belize starten. Können<br />
Sie dazu mehr sagen?<br />
Es handelt sich um das Projekt „Girls Life Academy – Mädchenzukunftswerkstatt“,<br />
dass meine Frau ausgearbeitet hat und betreuen<br />
wird. HIV wird in Belize hauptsächlich durch heterosexuelle Kontakte<br />
übertragen. Der Anteil der von HIV betroffenen Frauen steigt stetig<br />
an, die Gründe sind vielfältig und sie sind auf die Rolle der Frauen<br />
in der Gesellschaft zurückzuführen. Dieses Projekt wird mit<br />
unserer Partnerorganisation „HIV/AIDS Society Dangriga“ durchgeführt.<br />
Unsere zur Zeit vor Ort tätige Praktikantin trifft bereits die<br />
Vorbereitungen. Über ein ganzes Jahr werden Mädchen und Frauen<br />
durch ausgewählte Themen in Wochenendschulungen für das Leben<br />
gestärkt. Auch die medizinische Seite betreffend haben wir eine Verantwortung<br />
gegenüber den Entwicklungsländern. Die Lieferung von<br />
HIV-Medikamenten mit Hilfe der Mittel des Global Fund ist eine gute<br />
Sache, aber nicht ausreichend. Wenn es uns nicht gelingt, unseren<br />
zehnjährigen Erfahrungsvorsprung in Bezug auf das Management<br />
der HIV-Therapie in die Entwicklungsländer zu transferieren und die<br />
entsprechenden Infrastrukturen aufzubauen, werden in einigen Jahren<br />
gehäuft resistente Viren auftreten und die globale Situation wird<br />
sich weiter verschärfen. Deswegen sehe ich eine Hauptaufgabe für<br />
die Zukunft in der Mithilfe bei der Einrichtung eines Labors für die<br />
HIV-Viruslastbestimmung und Hilfeleistung bei der Ausbildung des<br />
medizinischen Personals. Wir wollen mit unserer Arbeit einen kleinen<br />
Beitrag leisten, um in diesem überschaubaren Land die HIV-Epidemie<br />
unter Kontrolle zu bekommen.<br />
Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />
Hausarzt für MVZ<br />
Raum Cottbus gesucht.<br />
Zuschriften bitte unter Chiffre BÄB 105-<strong>11</strong>/07 an:<br />
Verlagsbüro Kneiseler, Uhlandstr. 161, 10719 Berlin<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Anzeigen<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
381
382<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Das Referat Ausbildung ArzthelferInnen/MFA informiert:<br />
Zwischenprüfung der Arzthelfer/innen im Oktober <strong>2007</strong><br />
Am 10. Oktober fand die diesjährige<br />
Herbst-Zwischenprüfung am Oberstufenzentrum<br />
I in Frankfurt (Oder) statt, an der 14<br />
Auszubildende, drei Umschülerinnen und<br />
sieben externe Prüflinge teilnahmen.<br />
In 120 Minuten waren 60 Fragen in überwiegend<br />
programmierter Form zu bearbeiten.<br />
Dabei waren jedem Prüfungsgebiet<br />
zehn Fragen zugeordnet. Im jeweiligen Prüfungsgebiet<br />
konnten zehn Punkte erreicht<br />
werden.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die von den Auszubildenden<br />
und Umschülern im Landesdurchschnitt<br />
erzielte Punktzahl in den Prüfungsgebieten:<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Gesundheitswesen Praxishygiene Apparate- und Anatomie, Praxis- Sozial-<br />
Instrumentenkunde Physiologie organisation gesetzgebung<br />
und Pathologie<br />
7,12 6,76 6,53 7,47 7,71 6,18<br />
In der Zwischenprüfung wird nach ca. 1,5<br />
Ausbildungsjahren der aktuelle Kenntnisstand<br />
ermittelt, um daraus ableitend die weitere<br />
Ausbildung steuern zu können. Es werden<br />
keine Noten, sondern Punkte und<br />
Prozente ausgewiesen, die sich einer Note<br />
zuordnen lassen. Liegt die Wertung der Prüfungsleistung<br />
unter 50 % der erreichbaren<br />
Punktzahl, entsprechen die Leistungen nicht<br />
den Anforderungen und das Bestehen der<br />
Abschlussprüfung ist in Frage gestellt.<br />
Mit einem „Landesnotendurchschnitt“ von<br />
3,41 konnte zwar das Ergebnis der Frühjahrs-Zwischenprüfung<br />
(3,28) nicht fortgesetzt<br />
werden, es übertrifft jedoch leicht die<br />
Leistungen der vorherigen Jahre.<br />
Zur Unterstützung der weiteren Ausbildung<br />
stellt das Referat Ausbildung Arzthelferinnen/MFA<br />
auf Anforderung detaillierte Auswertungen<br />
der Zwischenprüfung zur Verfügung.<br />
Interdisziplinäres Symposium „Schlaf, Arbeits- und Verkehrssicherheit“<br />
(7 Fortbildungspunkte)<br />
24. November <strong>2007</strong>, 10 bis 15.30 Uhr<br />
Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Hörsaal A im Audimax<br />
Leitung: Dr. med. Dietmar Groß, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft,<br />
Arbeitsmedizinischer Dienst, Zentrum Cottbus; Dipl. Ing. Wolfgang Krüger,<br />
Selbsthilfegruppe „Schlafapnoe“ Lausitz e.V.; Prof. Dr. med. Hans Schweisfurth,<br />
Deutsch-Polnischer Verein zur Förderung der medizinischen Forschung e.V.<br />
Kontakt: Dr. med. Dietmar Groß, Papitzer Straße 1, 03046 Cottbus; Tel.: 0355-7809613<br />
Zielstellung: Über die verkehrsmedizinischen Aspekte hinaus sollen Betriebsärzte, typische Betriebe, Vertreter der zuständigen Unfallversicherungen<br />
u.v.a.m. über die Bedeutung von Schlafstörungen und ihre Auswirkung auf die Arbeits- und Leistungsfähigkeit<br />
sensibilisiert werden.<br />
Haben Sie gut geschlafen? Diese Frage wird immer häufiger negativ beantwortet. Bereits heute leiden etwa 10 Prozent der Bevölkerung<br />
an behandlungsbedürftigen Schlaf-Wach-Störungen. Dies kann nicht nur Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Herzinfarkt<br />
oder Apoplex mit verursachen, sondern auch zu verkehrssicherheitsrelevanter Tagesschläfrigkeit führen.<br />
Nach Schätzungen gehen in Deutschland jährlich etwa 1.700 Verkehrsunfälle auf Sekundenschlaf zurück. Patienten mit obstruktivem<br />
Schlafapnoesyndrom sind in den USA 2 bis 3 mal häufiger in Autounfälle verwickelt als Gesunde. Das Unfallrisiko nimmt bei<br />
Schlafapnoepatienten in der EU um etwa das 5- bis 7-fache zu. Der dadurch entstandene wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf<br />
mehrere Milliarden Euro. Durch eine frühzeitig eingeleitete Therapie ließe sich das Unfallrisiko minimieren.<br />
Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen ist Übermüdung die zweithäufigste Ursache für LKW-Unfälle. Daher plant die<br />
Bundesregierung eine Verordnung, nach der LKW-, Bus- und Taxifahrer beim Neuerwerb einer Fahrerlaubnis und danach in regelmäßigen<br />
Abständen auf Erkrankungen mit erhöhter Tagesschläfrigkeit getestet werden sollen.<br />
Bisher werden Betroffene mit Schlaf-Wach-Störungen seit Jahren in ambulanten oder stationären Schlaflaboren von Somnologen betreut.<br />
Durch die geänderte Rechtsverordnung kommen aber auch auf die Betriebsärzte neue Aufgaben und Herausforderungen zu.<br />
In diesem Symposium werden Beiträge aus Sicht der Wissenschaft, der Berufsgenossenschaften, der Betriebsärzte und Schlafmediziner<br />
gehalten und durch praktische Anwendungen von medizintechnischen Geräten ergänzt, um Wege aufzuzeigen, wie Schlaf-<br />
Wach-Störungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können, damit Arbeitsplätze und Straßenverkehr sicherer werden.<br />
Dr. U. Wolter<br />
Präsident der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg,<br />
Vorsitzender des Ausschusses und der Ständigen Konferenz „Betriebsärztliche Versorgung“ der Bundesärztekammer
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />
Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg ist<br />
seit 1992 Mitglied der Schlichtungsstelle<br />
für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen<br />
Ärztekammern in Hannover.<br />
Ziel der Schlichtungsstelle ist es, einen strittigen<br />
Sachverhalt aufzuklären und einen<br />
Schlichtungsvorschlag auszuarbeiten und<br />
auf Wunsch der Beteiligten einen Vorschlag<br />
zur Streitbeseitigung zu unterbreiten.<br />
Die Aufgaben der Schlichtungsstelle sind in<br />
einer Verfahrensordnung festgelegt, die die<br />
Gesellschafter mit dem Gesamtverband der<br />
Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. abgeschlossen<br />
haben. Danach wird die Schlichtungsstelle<br />
bei Streitigkeiten zwischen Ärzten<br />
und Patienten, denen Schadenersatzansprüche<br />
auf Grund des Vorwurfs fehlerhafter ärztlicher<br />
Behandlung zu Grunde liegen, tätig.<br />
Eingereichte Schlichtungsfälle<br />
1997 2006 Summe<br />
1997 bis 2006<br />
über LÄKB 71 15 560<br />
direkt an Hannover 229 286 3.008<br />
Summe 300 301 3.568<br />
Die Feststellung der Schlichtungsstelle, die im<br />
Sinne einer Gutachterkommission wirkt, ist<br />
für die Beteiligten nicht rechtsverbindlich, sie<br />
können aber Grundlage für eine außergerichtliche<br />
Einigung sein.<br />
Am Schlichtungsverfahren sind vier Parteien<br />
beteiligt: der antragstellende Patient, der in<br />
Anspruch genommene Arzt, der in Anspruch<br />
genommene Krankenhausträger, der Haftpflichtversicherer<br />
der Arztes oder des Krakenhauses<br />
oder der Träger der Eigenversicherung<br />
des Krankenhauses.<br />
Die Schlichtungsstelle in Hannover wird geleitet<br />
von einem ärztlichen Vorsitzenden. Es gehören<br />
ihr weiter an ein Jurist mit Befähigung<br />
zum Richteramt sowie weitere Ärzte. Die Mitglieder<br />
werden von den neun Ärztekammern,<br />
die sich zur Arbeitsgemeinschaft der norddeutschen<br />
Ärztekammern in der Rechtsform<br />
einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammengeschlossen<br />
haben, bestellt, um in<br />
dieser Form gemeinsam mit dem Verband der<br />
Haftpflicht-, Unfall- und Krankenversicherer<br />
e.V. (HUK-Verband) dazu beizutragen, Streitigkeiten<br />
wegen Haftpflichtansprüchen zwischen<br />
Ärzten und Patienten, die sich aus der<br />
ärztlichen Tätigkeit ergeben, außergerichtlich<br />
beizulegen.<br />
Die Tätigkeit der Schlichtungsstelle endet mit<br />
einem Schlichtungsvorschlag, der sich zur<br />
Haftpflichtfrage äußert und auf Wunsch der<br />
Beteiligten einen Vorschlag zur Streitbeseitigung<br />
enthält.<br />
Der Rechtsweg wird durch ein Schlichtungsverfahren<br />
nicht ausgeschlossen. Die Beteiligung<br />
ist für alle Betroffenen freiwillig.<br />
Im Jahr 2006 sind 301 Patientenanträge<br />
aus dem Land Brandenburg in der Schlichtungsstelle<br />
Hannover eingegangen, dies<br />
sind 10,7 Prozent weniger Anträge als im<br />
Vorjahr. Brandenburg liegt in dieser Größenordnung<br />
gleich mit der Anzahl der Anträge<br />
aus vergleichbaren Bundesländern.<br />
Aus den Jahren 2005 und 2006 konnten<br />
für Brandenburg 322 Anträge durch die<br />
Schlichtungsstelle abgeschlossen werden.<br />
162 Anträge erbrachten keinen Beweis für<br />
einen schuldhaften Behandlungsfehler. In 94<br />
Fällen erfolgten keine Sachentscheidungen,<br />
z.B. wegen Zurücknahme von Anträgen,<br />
Widerspruch durch Antragsgegner oder<br />
eine sachliche Unzuständigkeit. Ein Schadensersatzanspruch<br />
wurde in 66 Fällen als<br />
begründet angesehen. Bei der medizinischen<br />
Auswertung der begründeten Ansprüche<br />
– vermeidbarer Schaden durch schuldhaft<br />
fehlerhafte Behandlung – durch die<br />
Schlichtungsstelle, haben im Land Brandenburg<br />
im Jahr 2006 die Fachgebiete Unfallchirurgische<br />
Orthopädie (16), Allgemeinchirurgie<br />
(13) und Orthopädische Chirurgie<br />
(18) den größten Anteil aufzuweisen.<br />
Wenngleich jeder Schadensfall für den Einzelnen<br />
tragisch sein kann, ist die Gesamtzahl der<br />
begründeten Ansprüche gegenüber den mehr<br />
als 500.000 Krankenhausfällen und über 15<br />
Millionen kurativ-ambulanten Behandlungsfällen<br />
z.B. im Jahr 2006 äußerst gering.<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Die Schloss Akademie bietet erneut die fünfteilige Ausbildung zum Qualitätsmanager im Gesundheitswesen gemäß Curriculum der Bundesärztekammer<br />
für Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe an. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt.<br />
Seminarort: Potsdam. Leitung: Dr. med. G. Viethen, J. Gernhuber. Weitere Termine und Orte im Internet unter: www.schlossakademie.de<br />
Termine:<br />
Basiskurs (A) 08.02.-10.02.2008 QM Modelle (D) 23.05.-25.05.2008<br />
Methoden (B) 14.03.-16.03.2008 Evaluation (E) 27.06.-29.06.2008<br />
Moderation (C) 18.04.-20.04.2008<br />
Wochenendkompaktkurs (Fr./Sa./So.)<br />
Anmeldung:<br />
Schloss Akademie für<br />
Medizin und Management GmbH<br />
Am Hang <strong>11</strong> · 24<strong>11</strong>3 Molfsee / Kiel<br />
Aus der Arbeit der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
– Gutachterkommission Arzthaftpflichtfragen – Dr. R. Heiber, Hauptgeschäftsführer<br />
Schlichtungsverfahren in Arzthaftpflichtfragen 2006<br />
Ansprüche begründet<br />
(Behandlungsfehler/Risikoaufklärungsmangel<br />
und Kausalität bejaht)<br />
nach Fachgebieten<br />
Hausärztlich tätiger Arzt 1<br />
Augenheilkunde 2<br />
Gefäßchirurgie 1<br />
Handchirurgie 2<br />
Neurochirurgie 1<br />
Unfallchirurgische Orthopädie 16<br />
Allgemeinchirurgie 13<br />
Orthopädische Chirurgie 8<br />
Innere Medizin 5<br />
Kardiologie 1<br />
Lungen- u. Bronchialheilkunde 1<br />
Physikal. u. Rehabilitative Medizin 1<br />
Frauenheilkunde 7<br />
Geburtshilfe 1<br />
Haut- und Geschlechtserkrankungen 2<br />
Neurologie 1<br />
Pathologie 1<br />
Radiologie 1<br />
Urologie 1<br />
Gesamt 66<br />
Die häufigsten Vorwürfe waren:<br />
· Therapie op., Durchführung<br />
· Therapie postoperative Maßnahmen<br />
· Diagnostik, bildgebende Verfahren<br />
· Diagnostik, allgemein<br />
· Therapie, Pharmaka<br />
· Therapie, konservativ<br />
· Diagnostik, Anamnese/Untersuchung<br />
· Indikation<br />
· Therapie op., Verfahrenswahl<br />
· Therapie postop., Infektion<br />
Anzeige<br />
Tel: 0431 – 65 94 99 89<br />
Fax: 0431 – 65 99 77 2<br />
info@schlossakademie.de<br />
www.schlossakademie.de<br />
Das Verfahren in der Schlichtungsstelle ist für<br />
den Patienten kostenfrei.<br />
Die Gesellschafter tragen die Kosten der Unterhaltung<br />
der Schlichtungsstelle gemeinsam.<br />
Für die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
fallen dafür jährlich ca. 130.000 Euro<br />
an.<br />
Die Kosten der Verfahren werden zu knapp<br />
50 Prozent von den Haftpflichtversicherern<br />
getragen.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
383
384<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Gutachten über Bevölkerungsschwund<br />
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung gibt Empfehlungen für wirtschaftliche Zukunft Brandenburgs<br />
Einen Schrumpfungsprozess des Bevölkerungswachstums<br />
aufgrund von sinkenden<br />
Geburtenzahlen und Fortzügen besonders<br />
junger Frauen wird das Land Brandenburg<br />
in den nächsten Jahrzehnten vor bisher<br />
nicht da gewesene Herausforderungen stellen.<br />
In den Jahren 2004 bis 2030 wird<br />
Brandenburg etwa 13 Prozent seiner Bevölkerung<br />
verlieren – so die Bestandsaufnahme<br />
des Berlin-Instituts für Bevölkerung<br />
und Entwicklung. Im Auftrag des Brandenburgischen<br />
Landtages erstellte das Institut<br />
eine Expertise, wonach Brandenburg in<br />
eine schwierige Zukunft blickt.<br />
Immer weniger Ärzte<br />
Die zurückgehenden Bevölkerungszahlen<br />
bringen ein wichtiges und gerade heiß diskutiertes<br />
Problem mit sich: akuten Fachkräftemangel.<br />
Laut dem Gutachten werden bis zum<br />
Jahr 2015 etwa 200.000 Facharbeiterstellen<br />
neu besetzt werden müssen. Der Großteil dieser<br />
Arbeitsplätze befindet sich in der Berlin<br />
nahen Wachstumsregion. Nicht nur der Rückgang<br />
der Bevölkerung ist hierbei das Problem,<br />
sondern auch die Schwierigkeit, Menschen<br />
mit einem hohen Ausbildungspotenzial im<br />
Land zu halten. So verließen 40,5 Prozent<br />
der Hochschulabsolventen im Jahr 2005 nach<br />
ihrem Abschluss das Land.<br />
Der Arbeitskräftemangel hat sich besonders<br />
aber auf dem Gesundheitssektor verschärft,<br />
was sich vor allem in der Fläche zeigt, wo zirka<br />
170 Hausarzt- und 20 Facharztpraxen<br />
vakant sind. Sollte sich dieser Trend weiter<br />
fortsetzen, so wird es 2030 in manchen Landkreisen<br />
nicht einmal mehr einen Allgemeinarzt<br />
geben. Viele junge deutsche Mediziner wandern<br />
lieber nach Irland oder Skandinavien<br />
aus, als sich den Bedingungen der neuen<br />
Bundesländer zu stellen – 2005 verließen rund<br />
4.000 deutsche Mediziner das Land. Das sind<br />
1,3 Prozent des gesamten Ärztebestandes. „In<br />
abgelegenen Landkreisen wird es somit zunehmend<br />
riskanter werden, krank zu sein“, so<br />
die Einschätzung des Berlin-Instituts.<br />
Brandenburg und Berlin:<br />
eine besondere Beziehung<br />
Dass sich Berlin als Insel in Brandenburg befindet,<br />
stellt eine Besonderheit dar. „Im Grunde<br />
gibt es in Brandenburg nur eine einzige Stadt<br />
von nennenswerter Ausstrahlung: Berlin. Alle<br />
anderen Agglomerationen – mit Ausnahme<br />
von Potsdam – haben weniger Strahlkraft als<br />
gravierende Probleme“, heißt es in der Expertise.<br />
Cottbus, Eberswalde, Frankfurt (Oder)<br />
und Brandenburg (Havel) sind demnach keine<br />
wachsenden Städte mit starker regionaler Aus-<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
strahlung – auch wenn bestimmte Wirtschaftsindikatoren<br />
augenblicklich nach oben zeigten.<br />
So hat Brandenburg den Charakter einer<br />
wachsenden Metropole nur am Rand von<br />
Berlin. Die Gutachter empfehlen, die Vor- und<br />
Nachteile einer Länderfusion zu untersuchen.<br />
Besonders die finanzielle Situation sollte durch<br />
eine Unternehmensberatung geprüft werden.<br />
Prämien für Abwanderer aus dünn<br />
besiedelten Regionen<br />
Das Gutachten bescheinigt der Brandenburger<br />
Staatskanzlei, dass sie die epochalen Veränderungen<br />
des demografischen Wandels<br />
erkannt habe und auch die Bevölkerung über<br />
die Bedingungen im Land informiere. Bereits<br />
seit kurz nach der Wende sei in der brandenburgischen<br />
Verwaltung ein systematischer<br />
Rückzug aus der Fläche augenscheinlich. Das<br />
beinhaltet die Schließung von Schulen oder<br />
aber die Auflösung von Gemeinden. Dieser<br />
aus finanziellen Gründen vollzogene Rückzug<br />
jedoch wird, so das Institut, auch in Zukunft<br />
weitergehen und bestimmte Gebiete werden<br />
zunehmend schrumpfen. „Hier den Erosionsprozess<br />
künstlich aufzuhalten, wäre Mittelverschwendung.“<br />
Darum sollte – wie das Gutachten<br />
vorschlägt – eher die Fahrtrichtung<br />
eingeschlagen werden „Stärken stärken“,<br />
aber im Gegensatz auch „Schwächen schwächen“.<br />
Letzteres bedeutet, dass in Landstrichen,<br />
deren Entwicklung weiterhin bergab<br />
geht, die finanziellen Mittel durch den Staat<br />
eingestellt werden sollten („Rückzug bis hin<br />
zur Streichung von Versorgungs- oder Gewährleistungsstandards“).<br />
Da die Einwohnerzahlen<br />
auch künftig rückläufig sind, sei diese<br />
Entwicklung aus rein arithmetischen Gründen<br />
unvermeidlich. Gleichzeitig muss das Land<br />
aber die medizinische Notfallversorgung gewährleisten:<br />
„Unterhalb einer bestimmten Präsenzschwelle<br />
kann der Staat seine Funktionen<br />
nicht ausdünnen.“ Hierfür sind allerdings<br />
finanzielle Mittel nötig.<br />
Um diese für die Grundversorgung notwendigen<br />
Aufwendungen für die übrig gebliebenen<br />
Schwundstandorte in einem geringen Maß zu<br />
halten, schlägt das Gutachten vor, die Menschen<br />
dort, wo kein anderer Impuls möglich<br />
ist, zum Abwandern zu motivieren. „Dies<br />
könnten etwa Prämien für das Verlassen einer<br />
sich entleerenden Region sein, die einem bestimmten<br />
Anteil des dort pro Einwohner und<br />
Lebenszeit im Schnitt eingesetzten Unterhaltungsbeitrages<br />
entsprechen“, lautet die Idee.<br />
Jedoch sollte der für derlei Maßnahmen eingesetzte<br />
Betrag möglichst nicht höher sein, als<br />
der Unterhalt, der gegebenenfalls Verbleibenden<br />
pro Kopf kosten würde.<br />
Eine weitere Möglichkeit sieht die Expertise<br />
darin, dass der Staat seinen Versorgungsanteil<br />
pro Kopf an die Bewohner ausschüttet. Als Folge<br />
würde er aber alle Vorsorgeleistungen, wie<br />
zum Beispiel Be- und Entwässerung, elektrischen<br />
Anschluss oder aber Wegesicherungspflicht,<br />
systematisch einstellen – ausgenommen<br />
sind die existenziellen Bereiche, wie<br />
Ordnungskräfte und Rettungsflüge. Dass solche<br />
Maßnahmen von der Bevölkerung nicht<br />
begrüßt würden, bezweifelt das Gutachten<br />
nicht. „Die Regierung muss also vermitteln,<br />
dass eine teilweise Entsiedelung auch ohne ihr<br />
Eingreifen unausweichlich ist – dann aber wesentlich<br />
teurer würde, sich schlechter beherrschen<br />
ließe und zu Lasten der Potenzialförderung<br />
anderer Gegenden ginge.“ Auf der<br />
anderen Seite könnte der staatliche Rückzug<br />
aus bestimmten Regionen das Ausschöpfen<br />
neuer Potenziale bedeuten. Derartige Landschaften<br />
könnten zu einem Naturerlebnisgebiet<br />
„Wildnis“ werden, das Besucher anzieht<br />
und wiederum neue Gelder einbringt.<br />
Blick über den Tellerrand: Wie machen es<br />
die anderen?<br />
Dass die Bedingungen, bedingt durch die Bevölkerungssituation<br />
in Brandenburg, schwierig<br />
sind, betont die Expertise zum wiederholten<br />
Mal – dennoch bieten sich ihrer Meinung nach<br />
auch Anpassungsmöglichkeiten, wie einige<br />
Beispiele anderer Bundesländer und Nationen<br />
zeigen. Hier sei auf drei Vorschläge verwiesen:<br />
· selbstverwaltete Schulbildung in Schweden:<br />
Kommunen entscheiden selbst, wo<br />
und wie sie ihre finanziellen Mittel für die<br />
Bildung einsetzen.<br />
· Polikliniken im finnischen Lappland: Versorgung<br />
mit Allgemein- und Fachärzten ist in<br />
wenigen zentralen Orten in den einstigen<br />
Polikliniken ähnlichen Gesundheitszentren<br />
organisiert. Spezialisten in entfernten Universitätskrankenhäusern<br />
untersuchen die Patienten<br />
durch eine Bildschirmkonferenz.<br />
· private Naturparks in Südafrika: Nutzung<br />
privater Reservate als<br />
Naturerlebnis-Landschaft ist oft wirtschaftlicher<br />
als der Ackerbau.<br />
Autonomie der Bevölkerung<br />
Wie sieht die Zukunft Brandenburgs aus? Laut<br />
dem Gutachten muss eines bei allen künftigen<br />
Bemühungen im Vordergrund stehen: die<br />
Erhöhung der Autonomie der Akteure. Vorgeschlagen<br />
wird ein stark Bottom-up orientierter<br />
Ansatz, „bei dem weit mehr Freiheit als<br />
bislang auf den betroffenen unteren Ebenen<br />
angesiedelt ist“. Im Klartext heißt das: Weg<br />
und Ziel sind für die Akteure – also die Bür-
ger – unbestimmt, dafür gibt es allerdings festgelegte Kriterien, unter<br />
denen Neues in Angriff genommen wird. Zur Förderung der Wirtschaft,<br />
Umwelt und der sozialen Gegebenheiten sollten fünf dominierende<br />
ökonomisch-demografische Modelle in Brandenburg beachtet<br />
werden:<br />
1. peripheres Land mit schrumpfender und alternder Bevölkerung<br />
2. angeschlagene Ex-DDR-Industriestädte wie Eisenhüttenstadt oder<br />
Schwedt<br />
3. schrumpfende Mittelstädte wie Cottbus, Brandenburg oder Eberswalde<br />
4. wachsende Berliner Außenbezirke mit Gewerbe und neuen Siedlungsgebieten<br />
wie Teltow<br />
5. die prosperierende Verwaltungs- und Wohnmetropole Potsdam<br />
Quelle: Gutachten zum demografischen Wandel im Land Brandenburg,<br />
Expertise im Auftrag des Brandenburgischen Landtages. Vorgelegt<br />
vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Mai <strong>2007</strong>.<br />
Hinweis: Das vollständige 64-seitige Gutachten finden Sie zum<br />
Nachlesen im Internet unter www.berlin-institut.org. Dort gibt es<br />
auch eine Presseschau, in der Sie die Reaktionen der Tageszeitungen<br />
auf die Expertise nachlesen können.<br />
Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />
Anzeigen<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
385
386<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
„Arztpraxismanagement“ – Neuer Weiterbildungsstudiengang ab März 2008<br />
Leuphana Universität Lüneburg bildet zum<br />
Master of Business Administration aus<br />
Am 1. März 2008 startet der neue Master<br />
of Business Administration (MBA)-Weiterbildungsstudiengang<br />
„Arztpraxismanagement“<br />
an der Leuphana Universität Lüneburg. Der<br />
Studiengang – eine Weiterentwicklung des<br />
erfolgreich durchgeführten MBA’s „Management<br />
ambulanter und integrierter medizinischer<br />
Versorgung“ – ist für Ärzte sowie Angehörige<br />
artverwandter Berufe konzipiert.<br />
Ziel des Studiengangs ist es, den Teilnehmern<br />
ein wissenschaftlich fundiertes Instrumentarium<br />
in den Bereichen „Betriebswirtschaftslehre“,<br />
„Volkswirtschaftslehre“, „Medizinmanagement“<br />
sowie „Leitung und Führung“ als<br />
unterstützendes Mittel an die Hand zu geben,<br />
komplexe Entscheidungssituationen im Gesundheitswesen<br />
in ihrer strategischen und<br />
operativen Dimension gezielt zu identifizieren,<br />
zu analysieren und einer erfolgreichen<br />
Lösung zuzuführen.<br />
Anästhesiologie<br />
Natalie Schmidt<br />
Augenheilkunde<br />
Angela Rohrig<br />
Chirurgie<br />
Igor Gagarkin<br />
Orthopädie<br />
Dr. med. Thomas Fricke<br />
Simone Köhler-Korkor<br />
Dr. med. Thomas Waas<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
M.B.,B.Ch.(ET), Master of Science<br />
of Orth. Surgery (ET)<br />
Ahmad Abdel-Raouf Farag<br />
Michael Großklaus<br />
Thoraxchirurgie<br />
Dr. med. Silvio Horn<br />
Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe<br />
Dr. med. Ulrike Dauscha<br />
Heike Peschel<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Andreas Zimmer<br />
Innere Medizin<br />
Dr. med. Virginia Fusco<br />
Dr. med. Sven Geißler<br />
Michael Hohmann<br />
Dr. med. Philipp Losch<br />
Dr. med. Dirk Müller<br />
Heike Schulz<br />
Elena Skarbunova<br />
Dr. med. Kai-Uwe Wolf<br />
Innere Medizin<br />
und Schwerpunkt Nephrologie<br />
Dr. med. Ulrike Hoffmann<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Die Studieninhalte umfassen zum einen<br />
überfachliche Kompetenzen – Selbst-, Sozial-,<br />
Führungs- und Organisationskompetenz<br />
– sowie Fachkompetenzen. Diese beinhalten<br />
Rechnungswesen, Investition und Finanzierung,<br />
Kundenorientierung in der medizinischen<br />
Versorgung, Recht, EDV und Statistik<br />
sowie Integrierte Versorgung.<br />
Zugangsvoraussetzung für den Weiterbildungsstudiengang<br />
ist ein abgeschlossenes<br />
Medizinstudium, auf Anfrage aber auch andere<br />
Berufsgruppen mit Universitätsabschluss:<br />
Apotheker, Fach- und Führungskräfte<br />
der Krankenversicherungen und der<br />
Pharmazeutischen Industrie sowie Angehörige<br />
artverwandter Fachrichtungen. Zudem<br />
muss mindestens eine zweijährige einschlägige<br />
Berufserfahrung vorliegen, die nach<br />
dem Hochschulabschluss erworben wurde.<br />
Die Leuphana Universität Lüneburg führt den<br />
Studiengang mit dem Abschluss MBA berufs-<br />
Innere Medizin und Schwerpunkt<br />
Rheumatologie<br />
Dr. med. Ute-Stephani Sehmsdorf<br />
Innere Medizin<br />
und Schwerpunkt Geriatrie<br />
Alma Hola<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Dr. med. Robert Döllmann<br />
Dr. med. Martina Dube<br />
Dr. med. Nora Laske<br />
Ulrike Sonntag<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und -psychotherapie<br />
Dr. med. Ingrid Kolleck<br />
Laboratoriumsmedizin<br />
Ruth Scheer<br />
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
Dr. med. Hendrik Wandner<br />
Nervenheilkunde<br />
Dr. med. Nicola Apitz<br />
Neurochirurgie<br />
Dr. med. Falk Scheurich<br />
Neurologie<br />
Dr. med. Axel Hamann<br />
Sibylle Niemann<br />
Dr. med. Joachim Oberseider<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Anke Albrecht-Vogel<br />
Julia Bahners<br />
Vera Hähnlein<br />
Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie<br />
Constanze Lorenz<br />
Gastroenterologie<br />
Dr. med. Matthias Lößner<br />
Dr. med. Michael Peters<br />
Geriatrie<br />
Dipl.-Med. Irina Dirzus<br />
Mariusz Maciejewski<br />
Dr. med. univ. Walter Müller<br />
Kardiologie<br />
Christian Scheer<br />
Dr. med. Gudrun Steufmehl<br />
Allergologie<br />
Dr. med. Alf-Peter Erdmann<br />
Dr. med. Barbara Lindemann<br />
Dr. med. Mandy Weidlich<br />
Homöopathie<br />
Dr. med. Christoph Borch<br />
Manuelle Medizin/Chirotherapie<br />
Cornelia Feig<br />
Dr. med. Roland Glöckner<br />
Katja Klemm<br />
Juliane Rose-Bartling<br />
Dr. med. Ron-Sascha Spitzer<br />
Naturheilverfahren<br />
Dipl.-Med. Sabine Blankenburg<br />
Dr. med. Holger-Burkhard Henze<br />
Pascal Pabst-Thuro<br />
Psychotherapie<br />
Dr. med. Friederike Bressel<br />
Dr. med. Judith Umbach<br />
Sozialmedizin<br />
Dr. med. Marianne Voigt<br />
Sportmedizin<br />
Dr. med. Knut Andresen<br />
Akupunktur<br />
Dr. med. Annette Carl<br />
Dipl.-Med. Ilka Hein<br />
Dr. med. Holger-Burkhard Henze<br />
begleitend mit 450 Stunden Präsenz an der<br />
Universität und 150 Stunden Fernstudium<br />
über vier Semester durch. Die Studiengebühren<br />
belaufen sich auf insgesamt 16.280 Euro.<br />
Bei Erfüllung der erforderlichen Voraussetzungen<br />
ist im Anschluss an das Studium eine<br />
wirtschaftswissenschaftliche Promotion zum<br />
Dr. rer. pol. möglich. Bewerbungsschluss<br />
für den Weiterbildungsstudiengang ist der<br />
15. Januar 2008.<br />
Für Informationen und Antworten zu Detailfragen<br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
Universität Lüneburg<br />
Fakultät Wirtschafts-, Verhaltens-<br />
und Rechtswissenschaften<br />
Dekan Prof. Dr. Egbert Kahle<br />
Wissenschaftlicher Leiter des Studiengangs<br />
Tel.: 04131-6772<strong>11</strong>0<br />
Fax: 04131-6772109<br />
E-Mail: kahle@uni-lueneburg.de<br />
An der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen<br />
Dr. med. Nizar Jaber<br />
Dr. med. Berrit Meinig-Klamroth<br />
Kathrin Neubert<br />
Dr. med. Helga Schneider<br />
Diabetologie<br />
Dipl.-Med. Ines Ebenroth<br />
Dr. med. Kerstin Eckert<br />
Dr. med. Claudia Grothe<br />
Dipl.-Med. Andrea Kruse<br />
Dr. med. Cristine Pietsch<br />
Kerstin Richter<br />
Dr. med. Burkhard Trusen<br />
Dr. med. Ursula Walther<br />
Dr. med. Tom Ziegler<br />
Proktologie<br />
Dr. med. Dieter Bachter<br />
Dr. med. Hartmut Köppen<br />
Dr. med. Rainer Kube<br />
Stephan Menzel<br />
Dr. med. Bernd Parnitzke<br />
Spezielle Orthopädische Chirurgie<br />
Dr. med. Christine Seyfert<br />
Suchtmedizinische<br />
Grundversorgung<br />
Gisela Damaschke<br />
MR Dr. med. Wolfgang Loesch<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Gudrun Richter<br />
Dipl.-Med. Manfred Schimann<br />
Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes<br />
Ärztinnen und Ärzte, die mit der<br />
Veröffentlichung nicht einverstanden<br />
sind, bitten wir um rechtzeitige<br />
Mitteilung an das Referat Weiterbildung<br />
schriftlich oder telefonisch<br />
unter (0355) 78010-42.
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Kammerversammlung der Ärzteversorgung Land Brandenburg am 8. September <strong>2007</strong>:<br />
Erhöhung der Anwartschaften und der laufenden Renten um 1,0 %<br />
Die Kammerversammlung beschloss, ab<br />
dem 01. Januar 2008 die laufenden Renten<br />
um 1,0 % zu erhöhen. Die Rentenbemessungsgrundlage<br />
für das Geschäftsjahr<br />
2008 wurde auf einen Betrag von EUR<br />
42.202,00 festgelegt.<br />
Auf der Kammerversammlung am 8. September<br />
<strong>2007</strong> legte die Ärzteversorgung Land<br />
Brandenburg das Ergebnis ihres 15. Geschäftsjahres<br />
vor.<br />
Der Bericht zum Geschäftsjahr 2006 wurde<br />
vom Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses,<br />
Herrn Dr. med. Manfred Kalz, vorgetragen.<br />
Der geschäftsplanmäßige Neuzugang wurde<br />
mit einem Zuwachs von 702 Mitgliedern<br />
wiederum deutlich übertroffen.<br />
Der Verwaltungskostensatz (bezogen auf die<br />
Brutto-Beitragseinnahmen) sank von 1,76 %<br />
im Jahre 2005 auf 1,66 % der Beitragseinnahmen<br />
im Berichtsjahr 2006.<br />
Der Ertrag der Kapitalanlage stieg von EUR<br />
31,5 Mio. auf EUR 39,4 Mio. Dies bedeutet<br />
Die Ärzteversorgung Land Brandenburg<br />
· hatte zum Ende des 15. Geschäftsjahres 6.469 aktive Mitglieder.<br />
· Das Beitragsaufkommen einschließlich der Überleitungen und Nachversicherungen<br />
stieg auf EUR 58,2 Mio.<br />
· Das Anlagevermögen wuchs auf EUR 704,2 Mio., die Kapitalerträge lagen bei<br />
EUR 39,4 Mio. (Vorjahr EUR 31,5 Mio.).<br />
· Die Kammerversammlung beschloss, ab dem 01. Januar 2008 die laufenden Renten<br />
um 1,0 % zu erhöhen. Die Rentenbemessungsgrundlage für das Geschäftsjahr 2008<br />
wurde auf einen Betrag von EUR 42.202,00 festgelegt.<br />
eine Netto-Kapitalrendite von 5,83 % (2005:<br />
5,32 %).<br />
Die Anzahl der Altersrentner erhöhte sich im<br />
Geschäftsjahr 2006 von 321 im Vorjahr auf<br />
nunmehr 400. Es erhielten im Berichtsjahr<br />
2006 insgesamt 38 Mitglieder des Versorgungswerkes<br />
eine Berufsunfähigkeitsrente.<br />
Die Kammerversammlung beschloss, ab dem<br />
01. Januar 2008 die laufenden Renten um<br />
1,0 % zu erhöhen. Die Rentenbemessungs-<br />
grundlage für das Geschäftsjahr 2008 wurde<br />
auf einen Betrag von EUR 42.202,00<br />
festgelegt. Beide Beschlüsse bedürfen allerdings<br />
noch der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden.<br />
Die Mitglieder des Versorgungswerkes werden<br />
im „Versorgungsbrief Nr. 16“ ausführlich<br />
über den Geschäftsablauf informiert und<br />
erhalten im Frühjahr 2008 – wie in jedem<br />
Jahr – die Mitteilung zu ihren persönlichen<br />
Rentenanwartschaften.<br />
13. Sitzung der Kammerversammlung der<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg (5. Legislaturperiode)<br />
Samstag, 17. November <strong>2007</strong>, 10 Uhr, Hotel Berliner Ring, Eschenweg 18, 15827 Dahlewitz<br />
Der Entwurf des Haushaltsplanes 2008 der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg (LÄKB) wird der Kammerversammlung vorgelegt<br />
und zur Diskussion gestellt, ebenso die Änderung der Honorar- und Entschädigungsregelung für Referenten der<br />
LÄKB sowie die 13. Satzung zur Änderung der Verwaltungsgebührenordnung der LÄKB.<br />
Die Tagesordnung sieht im Weiteren die Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes vor, da Dr. Manfred Kalz am 8. September<br />
von seiner Position zurückgetreten ist. Außerdem werden die Delegierten für den <strong>11</strong>1. Deutschen Ärztetag 2008 in Ulm<br />
gewählt.<br />
Das Thema „Modellprojekt Gemeindeschwester“ beschäftigt die Delegierten – wie in der vorangegangenen Kammerversammlung<br />
– und der Vorstand wird eine Resolution der LÄKB zur Beschlussfassung vorlegen. Gesprächspartner wird<br />
die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitglied des Landtages, Dr. med. Martina Münch, sein.<br />
Nach § 5 Absatz 5 der Hauptsatzung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg vom 25. Juni 2003 haben die Mitglieder<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg nach Maßgabe der Geschäftsordnung Zutritt zur Kammerversammlung. Die<br />
Anzahl der Plätze ist allerdings begrenzt.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
387
388<br />
Arzt und Recht/Aktuell<br />
Einschränkungen bei vorweggenommener Erbfolge geplant<br />
Bei einer vorweggenommen Erbfolge werden<br />
zu Lebzeiten Vermögenswerte von der<br />
älteren auf die jüngere Generation übertragen.<br />
Häufig besteht dabei der Wunsch der<br />
Eltern, sich noch die Erträge aus dem Vermögen<br />
vorzubehalten. Dabei ist die Vermögensübergabe<br />
gegen Versorgungsleistungen<br />
eine in der Praxis häufig gewählte<br />
Gestaltung, die auch steuerlich von Vorteil<br />
ist. Der Gesetzgeber will dieses seit<br />
Jahrzehnten bestehende Rechtsinstitut nun<br />
durch das Jahressteuergesetz 2008 einschränken.<br />
Eine Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen<br />
zeichnet sich durch zwei<br />
steuerliche Besonderheiten aus.<br />
Zum einen kann der Zahlende, also der Vermögensübernehmer,<br />
die Versorgungsleistungen<br />
als Sonderausgabe einkommensteuermindernd<br />
abziehen. Der Empfänger der<br />
Zahlung, der Vermögensübergeber, hat sie<br />
korrespondierend zu versteuern. Bei einer<br />
Gesamtsteuerbetrachtung der Generationen<br />
kann dies zu einem steuerlichen Vorteil führen.<br />
Die Einkünfte beim Übergeber unterliegen<br />
nach dessen Berufsleben häufig nur<br />
einem geringem Steuersatz. Der Übernehmer<br />
hingegen erzielt aus seiner beruflichen<br />
Tätigkeit hohe Einkünfte, die aufgrund der<br />
Steuersatzprogression auch hoch besteuert<br />
werden. Entsprechend stark wirken sich die<br />
vom Übernehmer zu zahlenden Versorgungsleistungen<br />
als abzugsfähige Sonderausgaben<br />
aus.<br />
Aktuell<br />
Behinderte Menschen haben Anspruch<br />
auf Persönliches Budget<br />
Zum 1. Januar 2008 wird das Persönliche<br />
Budget eingeführt – für die Behindertenbeauftragten<br />
von Bund und Land ein Meilenstein<br />
in der Behindertenpolitik. An die Stelle<br />
von bisher fest definierten Dienst- und Sachleistungen<br />
tritt dann die Möglichkeit von Barzahlungen<br />
an die Betroffenen. Mit dem Geld<br />
können Menschen mit Behinderungen sich<br />
dann als Käufer, Kunde oder Arbeitgeber<br />
eigenverantwortlich für individuelle Unterstützungsleistungen<br />
entscheiden.<br />
Menschen mit Behinderungen haben ab<br />
Januar einen Anspruch auf dieses Persönliche<br />
Budget. Jedoch bleibt es ihnen freigestellt,<br />
ob sie diese Möglichkeit nutzen wollen<br />
oder nicht. Behinderte Frauen und Männer<br />
können sich auch nach wie vor für Dienstund<br />
Sachleistungen an Stelle des Persönlichen<br />
Budgets entscheiden. Dagmar Ziegler,<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Diesen Vorteil will der Gesetzgeber zukünftig<br />
nur noch bei Vermögensübertragungen<br />
zulassen, die einen Betrieb, einen Teilbetrieb<br />
oder einen Anteil an einer Personengesellschaft<br />
mit land- und forstwirtschaftlicher,<br />
freiberuflicher oder originärer gewerblicher<br />
Tätigkeit betreffen. Die Übertragung einer<br />
Arztpraxis gegen Versorgungsleistung ist<br />
also weiterhin steuerlich begünstigt. Die<br />
Übergabe von Immobilien, Anteilen an Kapitalgesellschaften<br />
und sonstigem Kapitalvermögen<br />
soll nicht mehr durch den Sonderausgabenabzug<br />
begünstigt sein, wenn<br />
der Übergabe- und Versorgungsvertrag<br />
2008 geschlossen wird. Bei Verträgen, die<br />
bereits vor 2008 geschlossen wurden, soll<br />
der Sonderausgabenabzug sowie die Besteuerung<br />
der Versorgungsleistungen nur<br />
noch bis einschließlich 2012 gelten.<br />
Die zweite Besonderheit ist, dass der Vorgang<br />
der Übergabe gegen Versorgungsleistungen<br />
steuerlich ein unentgeltlicher Vorgang<br />
ist. Aufgrund der Unentgeltlichkeit sind vom<br />
Vermögensübergeber keine Steuern auf die<br />
Übertragung zu zahlen. Der Übernehmer tritt<br />
insoweit in die steuerliche Situation des Übergebers<br />
ein. Hingegen ist bei einer entgeltlichen<br />
Übertragung im Rahmen eines Kaufvertrages<br />
der Veräußerungsgewinn durch<br />
den Übertragenden zu versteuern.<br />
Noch ungeklärt ist, ob die Aufhebung des<br />
Sonderausgabenabzugs bei Übertragungen<br />
von Immobilien, Anteilen an Kapitalgesellschaften<br />
und sonstigem Kapitalvermögen<br />
Brandenburgs Sozialministerin, sieht in der<br />
neuen Leistungsform einen wesentlichen<br />
Schritt hin zu mehr Eigenverantwortung und<br />
Selbstständigkeit von behinderten Menschen.<br />
Demnach erfolge ein Paradigmenwechsel<br />
in der Behindertenpolitik. Das bisherige<br />
Dreieck zwischen Leistungsträger,<br />
Leistungsempfänger und Leistungserbringer<br />
wird aufgelöst. Dies sei ein wichtiger und<br />
richtiger Schritt. Von Behinderung betroffene<br />
Menschen können damit künftig selbst entscheiden,<br />
wie und wofür sie ihr Geld ausgeben<br />
möchten.<br />
pm/AJÜ<br />
Oberhavel-Klinik in Oranienburg<br />
gewinnt 1. Preis<br />
Für seine erfolgreiche Teilnahme an der<br />
Aktion „Ich geh’ zur U! Und Du?“ hat die<br />
Oberhavel Kliniken GmbH in Oranienburg<br />
den 1. Preis der Bundeszentrale für gesund-<br />
gegen Versorgungsleistungen zukünftig zu<br />
steuerpflichtigen Gewinnen führt. Denn die<br />
Vermögensübertragung gegen Versorgungsleistung<br />
könnte steuerlich als entgeltliches<br />
Geschäft angesehen werden. Bei Veräußerungen<br />
von Immobilien wäre daher die Veräußerungsfrist<br />
von 10 Jahren zu beachten.<br />
Beteiligungen an Kapitalgesellschaften wären<br />
ab einer Größenordnung von einem Prozent<br />
steuerlich relevant. Hier wäre eine Klarstellung<br />
des Gesetzgebers wünschenswert.<br />
Das Jahressteuergesetz 2008 wurde bisher<br />
nur vom Bundeskabinett beschlossen. Es ist<br />
daher abzuwarten, ob die Einschränkung der<br />
Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen<br />
im weiteren Gesetzgebungsverfahren<br />
erhalten bleibt.<br />
Torsten Feiertag<br />
Steuerberater, Treuhand Hannover GmbH<br />
Kontakt:<br />
Treuhand Hannover GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft,<br />
Niederlassung Berlin<br />
Joachimstaler Straße 10 –12, 10719 Berlin<br />
Tel. 030/315947-0, Fax 030/315947-99<br />
E-Mail: kanzlei@treuhand-hannover-berlin.de<br />
Angeschlossene Regionalbüros in<br />
Bernau (Tel. 03338/45564),<br />
Luckenwalde (Tel. 03371/610927)<br />
und Neuruppin (Tel. 03391/659830).<br />
Weitere Infos unter<br />
www.treuhand-hannover.de<br />
heitliche Aufklärung (BZgA) bekommen.<br />
Gewürdigt wurde das gemeinsame Engagement<br />
der Klinik und der beteiligten Kindertagesstätten.<br />
Diesem sei vor allem zu verdanken,<br />
dass mehr Eltern gewonnen werden<br />
konnten, mit ihren Kindern zu den angebotenen<br />
Früherkennungsuntersuchungen zu<br />
gehen. Die Ehrung der Klinik wurde durch<br />
die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung, Prof. Dr. Elisabeth<br />
Pott, sowie durch Brandenburgs Gesundheitsministerin<br />
Dagmar Ziegler vorgenommen.<br />
Das Projekt der BZgA „Ich geh’ zur U! Und<br />
Du?“ motiviert über Kindertagesstätten die<br />
Eltern, mit ihren Kindern die Früherkennungsuntersuchungen<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
Insbesondere in sozialen Brennpunkten<br />
wird die Aktion durchgeführt. Weitere<br />
Informationen hierzu gibt es im Internet unter<br />
www.ich-geh-zur-u.de.<br />
pm/AJÜ
Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Heute: Verzögerte Diagnostik eines Blasenkarzinoms<br />
Das Blasenkarzinom ist der häufigste maligne<br />
Tumor des Harntraktes, er tritt bei Männern<br />
etwa dreimal häufiger auf als bei Frauen. Die<br />
Tumorinzidenz steigt jenseits des 40. Lebensjahres<br />
deutlich an. Die Primärsymptomatik des<br />
Blasenkarzinoms ist anfänglich fehldeutig, Initialsymptom<br />
ist in etwa 75 % der Fälle die<br />
schmerzfreie, intermittierende Makrohämaturie<br />
bei konstanter Mikrohämaturie. Miktionsbeschwerden<br />
treten oft erst nach längerer Latenzzeit<br />
auf und sind primär häufig durch<br />
einen überlagernden Infekt bedingt. Bei über<br />
40-jährigen Männern sollte jede Dysurie, Zystitis<br />
und/oder dauerhaft unbeeinflussbare<br />
Makro-/Mikrohämaturie an ein Blasenkarzinom<br />
denken lassen und Veranlassung zu einer<br />
weiterführenden urologischen Diagnostik sein.<br />
Kasuistik:<br />
Ein 55-jähriger Patient wandte sich an einen<br />
niedergelassenen Urologen wegen seit etwa<br />
zwei Wochen bestehender Pollakisurie mit<br />
zum Teil imperativem Harndrang. Zum Zeitpunkt<br />
der urologischen Untersuchung bestand<br />
gerade Beschwerdefreiheit. Nach Durchführung<br />
einer transrektalen Sonographie der<br />
Prostata wurde die Symptomatik als abgelaufene<br />
Prostatitis gedeutet. Eine Wiedervorstellung<br />
wurde bei Wiederauftreten von Beschwerden<br />
vereinbart.<br />
21 Monate später erfolgte die nächste Vorstellung<br />
bei dem Urologen, nachdem vorübergehend<br />
eine Makrohämaturie, vermeintlich im<br />
Rahmen einer Zystitis bestanden hatte. An<br />
Untersuchungen wurden jetzt bakteriologische<br />
und zytologische Urinuntersuchung,<br />
Sonographie, Ausscheidungsurogramm und<br />
Urethrozystoskopie durchgeführt. Außer einer<br />
erheblichen Hämaturie und Leukozyturie<br />
ließen sich keine pathologischen Befunde feststellen.<br />
Nun wurde unter der Diagnose „Reizblasenbeschwerden“<br />
eine Therapie mit Detrositol<br />
eingeleitet, die anfänglich auch zu einer<br />
Besserung führte.<br />
Die nächste Vorstellung erfolgte drei Monate<br />
später, jetzt mit verstärkten dysurischen Beschwerden.<br />
Die Untersuchung beschränkte<br />
sich auf eine zytologische Urinuntersuchung.<br />
Unter der Diagnose einer chronischen Cystitis<br />
wurde jetzt eine antibiotische Langzeittherapie<br />
mit Nitrofurantoin eingeleitet. Bei einer<br />
Kontrolluntersuchung 2 Monate später bestand<br />
die Blasensymptomatik weiterhin mit<br />
den Leitsymptomen Dysurie und Pollakisurie.<br />
Der zytologische Harnstatus war zu diesem<br />
Zeitpunkt unauffällig.<br />
Weitere fünf Monate später stellte sich der Patient<br />
letztmalig bei dem hier in Anspruch genommenen<br />
Urologen wegen eines nunmehr<br />
dauerhaft bestehenden Harndrangs vor. An<br />
Untersuchungen wurde wiederum lediglich<br />
der zytologische und bakteriologische Urinstatus<br />
durchgeführt, die jetzt hochgradige<br />
pathologische Befunde ergaben. Eine weiterführende<br />
urologische Diagnostik wurde auch<br />
diesmal nicht eingeleitet.<br />
Eine Woche später wurde an anderer Stelle<br />
eine Zystoskopie durchgeführt, bei der papilläre<br />
Strukturen im Bereich der linken Blasenhälfte,<br />
am Blasenhals und am Blasendach<br />
festgestellt wurden. Der Verdacht eines Harnblasenkarzinoms<br />
bestätigte sich durch Biopsie.<br />
Die Behandlung bestand in der radikalen Zysto-Prostato-Vesikulektomie<br />
mit Anlage eines<br />
Ileum-Conduits. Tumorklassifikation: pT1, G3,<br />
N0, M0, Resektion R1. Der Heilverlauf war, soweit<br />
aus dem der Schlichtungsstelle vorliegenden<br />
Behandlungsunterlagen zu entnehmen ist,<br />
ungestört. Über den weiteren Fortgang des Tumorleidens<br />
lagen keine Informationen vor.<br />
Der Patient wirft dem erstbehandelnden Urologen<br />
vor, das Blasenkarzinom zu spät diagnostiziert<br />
und dadurch eine weniger einschneidende<br />
Behandlung verhindert zu haben.<br />
Der von der Schlichtungsstelle beauftragte urologische<br />
Gutachter beurteilte die von dem in<br />
Anspruch genommenen Urologen getroffenen<br />
Entscheidungen und Maßnahmen wie folgt:<br />
In den ersten zwei Jahren der Behandlung<br />
wurde eine ausreichende urologische Abklärung<br />
der Beschwerden durchgeführt. Die<br />
Diagnose einer abgelaufenen Prostatitis und<br />
später einer chronischen Zystitis waren seinerzeit<br />
begründet. Fehler oder Versäumnisse<br />
Arzt und Recht<br />
seien in diesem Behandlungszeitraum nicht<br />
feststellbar.<br />
Anders dagegen seien die Maßnahmen in den<br />
letzten fünf Monaten der Behandlung zu beurteilen.<br />
Jetzt war von einer langfristig persistierenden<br />
Symptomatik im Sinne von erheblichen<br />
Miktionsstörungen, Hämaturie und Harnwegsinfekt<br />
auszugehen. Die Art und Chronizität der<br />
Symptomatik hätte jetzt zwingend an die Möglichkeit<br />
eines Blasenkarzinoms denken lassen<br />
müssen mit der Konsequenz der unverzüglichen<br />
endoskopischen und zytologischen bzw.<br />
histologischen Abklärung. Die Unterlassung<br />
dieser weiterführenden Diagnostik, die mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit bereits zu Beginn der<br />
zweiten Behandlungsphase zur Diagnose und<br />
somit zur definitiven Therapie geführt hätte, sei<br />
als vermeidbarer Behandlungsfehler zu werten.<br />
Als Folge der um fünf Monate fehlerhaft verzögerten<br />
Diagnose des Blasenkarzinoms werden<br />
festgestellt: Ständige Blasenbeschwerden<br />
mit Pollakisurie und Harndrangssymptomatik<br />
mit entsprechenden Behinderungen im privaten<br />
und im beruflichen Bereich (Busfahrer!).<br />
Eine negative Auswirkung der Verzögerung<br />
der Diagnose auf die Prognose des Tumorleidens<br />
sei dagegen nicht anzunehmen. Es wäre<br />
davon auszugehen, dass insbesondere im Hinblick<br />
auf den Malignitätsgrad des Tumors (G3)<br />
auch fünf Monate früher die radikale Zysto-<br />
Prostato-Vesikulektomie als die befundangemessene<br />
Therapieoption gegolten hätte. Da<br />
des Weiteren bei der Operation fünf Monate<br />
später keine Lymphknotenmetastasierung vorlag,<br />
sei eher unwahrscheinlich, dass die Therapieverzögerung<br />
eine ungünstige Auswirkung<br />
auf die Langzeitprognose zur Folge<br />
gehabt hat.<br />
Die Schlichtungsstelle folgte dieser Einschätzung<br />
des urologischen Gutachters und empfahl,<br />
die Frage einer außergerichtlichen Klärung<br />
zu prüfen.<br />
Dr. med. Joachim Lachmund<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle<br />
für Arzthaftpflichtfragen<br />
Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover<br />
ELISABETH HERWEG-PRÜSSE<br />
Rechtsanwältin<br />
ARZTRECHT<br />
Tätigkeitsschwerpunkte: Arzthaftung, Vertragsrecht, Berufsrecht<br />
Individuelle Terminvereinbarung<br />
Am Schragen 29, 14476 Potsdam<br />
Tel.: 0331-270 76 07 Fax: 0331-270 76 08<br />
Anzeigen<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
389
390<br />
Fortbildung<br />
Fortbildungsangebot<br />
Akademie für<br />
ärztliche Fortbildung<br />
Fachkundeseminare<br />
Rettungsdienst je 80 P<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB und Richtlinie der<br />
LÄKB über die Eignungsvoraussetzungen<br />
für die im Rettungsdienst<br />
mitwirkenden Ärzte<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Voraussetzung für die Zulassung<br />
12 Monate klinische Tätigkeit<br />
(Nachweis bitte einreichen)<br />
Wochenkurs<br />
28. Jan. bis 4. Febr. 2008<br />
2. bis 9. Juni 2008<br />
3. bis 10. Nov. 2008<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: A. Nippraschk,<br />
Neuruppin; Dr. med. G. Schrot,<br />
Treuenbrietzen; Dr. med.<br />
E.-G. Stellke, Beeskow<br />
Seminar Leitender Notarzt 40 P<br />
gemäß Richtlinie der LÄKB<br />
zur Qualifikation<br />
des Leitenden Notarztes<br />
3. bis 7. Dez. <strong>2007</strong><br />
Teilnehmergebühr: 600 €<br />
1. bis 5. Dez. 2008<br />
Ort: Cottbus<br />
Kursleiter: A. Nippraschk,<br />
Neuruppin<br />
Weiterbildungskurs<br />
Allgemeinmedizin<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB<br />
Block 19: 17. Nov. <strong>2007</strong> 8 P<br />
Teilnehmergebühr: 80 €<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Dr. med.<br />
R. Schrambke, Schorfheide;<br />
OMR Dr. med. V. Puschmann,<br />
Storkow<br />
Psychosomatische<br />
Grundversorgung (80 Stunden)<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB<br />
laufender Kurs<br />
24./25. Nov. <strong>2007</strong> 16 P<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
8./9. Dez. <strong>2007</strong> 16 P<br />
Ort: Potsdam<br />
19./20. Jan. 2008 16 P<br />
1./2. März 2008 16 P<br />
12./13. April 2008 16 P<br />
7./8. Juni 2008 16 P<br />
5./6. Juli 2008 16 P<br />
Ort: Potsdam<br />
5./6 April 2008 16 P<br />
31. Mai/1. Juni 2008 16 P<br />
21./22. Juni 2008 16 P<br />
13./14. Sept. 2008 16 P<br />
25./26. Okt. 2008 16 P<br />
Ort: Potsdam<br />
28./29. Juni 2008 16 P<br />
23./24. Aug. 2008 16 P<br />
20./21. Sept. 2008 16 P<br />
15./16. Nov. 2008 16 P<br />
13./14. Dez. 2008 16 P<br />
Ort : Potsdam<br />
Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,<br />
Cottbus<br />
Psychosomatische Grundversorgung<br />
(80 Stunden)<br />
im Fachgebiet Frauenheilkunde<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB<br />
laufender Kurs<br />
15./16. Dez. <strong>2007</strong> 16 P<br />
5./6. Jan. 2008 16 P<br />
9./10. Febr. 2008 16 P<br />
Teilnehmergebühr: 800 €<br />
14./15. Juni 2008 16 P<br />
12./13. Juli 2008 16 P<br />
16./17. Aug. 2008 16 P<br />
13./14. Sept. 2008 16 P<br />
6./7. Dez. 2008 16 P<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,<br />
Cottbus<br />
Sozialmedizin<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB<br />
Aufbaukurs C (V/VI – EF) 80 P<br />
18. bis 29. Febr. 2008<br />
Grundkurs A (I/II – AB) 80 P<br />
14. bis 25. April 2008<br />
Aufbau D (VII/VIII – GH) 80 P<br />
15. bis 26. Sept. 2008<br />
Grundkurs B (III/IV – CD) 80 P<br />
3. bis 14. Nov. 2008<br />
Ort: Bernau<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />
J.-U. Niehoff, Potsdam<br />
Spezielle Schmerztherapie<br />
(80 Stunden) 80 P<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB<br />
laufender Kurs<br />
30. Nov./1. Dez. <strong>2007</strong><br />
Beginn jeweils 9.00 Uhr<br />
Teilnehmergebühr: 195 €<br />
Ort: Dahlewitz<br />
Kursleitung: Dr. med.<br />
G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med.<br />
U. Böhme, Eisenhüttenstadt<br />
Spezielle Schmerztherapie<br />
(80 Stunden) 80 P<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB<br />
25./26. April 2008<br />
6./7. Juni 2008<br />
5./6. Sept. 2008<br />
10./<strong>11</strong>. Okt. 2008<br />
Beginn jeweils 9.00 Uhr<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleitung: Dr. med.<br />
G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med.<br />
U. Böhme, Eisenhüttenstadt<br />
Sonographie-Kurse<br />
Abdomen je 30 P<br />
nach den Richtlinien der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung<br />
und der DEGUM<br />
Grundkurs<br />
7. bis 10. Febr. 2008<br />
in Potsdam<br />
18. bis 21. Sept. 2008<br />
in Potsdam<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />
J. Hierholzer, Potsdam<br />
6. bis 9. März 2008<br />
in Luckenwalde<br />
Kursleiter: Dipl.-Med.<br />
M. Paura, Luckenwalde<br />
10. bis 13. April 2008<br />
in Potsdam<br />
6. bis 9. Nov. 2008 in Potsdam<br />
Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,<br />
Potsdam<br />
Aufbaukurs<br />
19. bis 22. Juni 2008<br />
in Potsdam<br />
20. bis 23. Nov. 2008<br />
in Potsdam<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />
J. Hierholzer, Potsdam<br />
6. bis 9. Nov. 2008<br />
in Luckenwalde<br />
Kursleiter: Dipl.-Med.<br />
M. Paura, Luckenwalde<br />
Suchtmedizinische<br />
Grundversorgung<br />
gemäß Weiterbildungsordnung<br />
der LÄKB<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
AISS (Angermünder Institut<br />
für Suchttherapie und Suchtmedizin)<br />
und der Suchtakademie<br />
Berlin-Brandenburg e.V.<br />
Block I – Alkohol,<br />
Nikotin und Versorgung 16 P<br />
18./19. Jan: 2008<br />
Block II – Drogen- und Medikamentenprobleme,<br />
Missbrauch,<br />
Abhängigkeit, Substitution,<br />
Notfälle, Toxikologie 17 P<br />
15./16. Febr. 2008<br />
Block III – Motivierende Gesprächsführung<br />
in der Sprechstunde<br />
und Klinik, Motivationales<br />
Interview nach Miller/<br />
Rollnick 17 P<br />
4./5. April 2008<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: PD Dr. med. G. Richter,<br />
Angermünde; Prof. Dr. med.<br />
U. Schwantes,<br />
Humboldt-Universität Berlin<br />
3. Forum für den Hausarzt 8 P<br />
Up dates Allgemeinmedizin,<br />
Leitlinien vorgestellt, Der Palliativpatient<br />
in der Hausarztpraxis<br />
15. März 2008,<br />
09.00 bis 15.30 Uhr<br />
Ort: Dahlewitz<br />
Leitung: Dr. med.<br />
R. Schrambke, Schorfheide<br />
Kurse im Strahlenschutz<br />
gemäß Röntgenverordnung<br />
Röntgen-Aktualisierungskurs<br />
für OP-Schwestern (4 Stunden)<br />
19. März 2008, 13.00 Uhr<br />
Röntgen-Aktualisierungskurs<br />
für Ärzte (8 Stunden) 9 P<br />
19. April 2008 in Dahlewitz<br />
Grundkurs<br />
im Strahlenschutz 17 P<br />
22./23. Okt. 2008<br />
Ort: Cottbus<br />
Spezialkurs<br />
im Strahlenschutz 17 P<br />
24./25. Okt. 2008<br />
Ort: Cottbus<br />
Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
Ihre Anmeldung richten<br />
Sie bitte an die<br />
<strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg,<br />
Referat Fortbildung,<br />
Postfach 101445,<br />
03014 Cottbus,<br />
Fax (0355) 7 80 10 44,<br />
E-Mail: akademie@laekb.de,<br />
Internet www.laekb.de.
MRT als bildgebendes Verfahren in der Kardiologie<br />
Dr. Michael Neuss*, Dr. Klaus Neumann # ,<br />
PD Dr. Christian Butter*<br />
* Herzzentrum Brandenburg in Bernau –<br />
Kardiologie<br />
# Radiologische Praxis am Evangelisch Freikirchlichen<br />
Krankenhaus Bernau und<br />
Herzzentrum Brandenburg in Bernau<br />
Einführung<br />
Die technischen Fortschritte in der Magnetresonanztomographie<br />
(MRT) haben in der<br />
vergangenen Dekade zu einer verbesserten<br />
Einsetzbarkeit der Methode in der bildgebenden<br />
Diagnostik in der Kardiologie geführt.<br />
Probleme in der scharfen Abbildung<br />
des sich atemabhängig im Thorax bewegenden<br />
Herzen konnten durch die Einführung<br />
von schnellen Gradientensequenzen behoben<br />
werden. Durch die Verbesserung der<br />
EKG-Qualität sind inzwischen auch pharmakologische<br />
Belastungsuntersuchungen mit<br />
besserer Bildqualität als in der Stressechokardiographie<br />
möglich.<br />
Ziel dieser Arbeit soll es sein, dem mit dem<br />
Verfahren noch nicht vertrauten Leser eine<br />
Einführung in das Thema zu geben, die es erlaubt,<br />
den besonderen Stellenwert des Verfahrens<br />
im Vergleich zu anderen bildgebenden<br />
Verfahren in der Kardiologie zu bestimmen.<br />
MRT zur Ischämiediagnostik<br />
Die starke Verbreitung koronarinterventioneller<br />
und koronarchirurgischer Verfahren führt<br />
dazu, dass in kardiologischen Fachabteilungen<br />
ein immer größerer Anteil von Patienten<br />
mit einer komplexen Vorgeschichte anzutreffen<br />
ist. Viele dieser Patienten sind ein- oder<br />
zweifach voroperiert und haben sich bereits<br />
mehrfachen Koronarinterventionen unterzogen.<br />
Zur Planung des therapeutischen Procedere<br />
reicht bei diesen Patienten häufig der<br />
koronaranatomische Befund, wie er bei der<br />
Koronarangiographie erhoben wird, nicht<br />
mehr aus. Es wird ein Verfahren benötigt, das<br />
die Unterscheidung von Narbe und viablem<br />
Myokard erlaubt und Segmente mit induzierbarer<br />
Myokardischämie identifiziert. Grundsätzlich<br />
erfüllen andere etablierte bildgebende<br />
Verfahren diese Anforderungen, weisen<br />
aber bei dem in Frage kommenden Krankengut<br />
häufig Limitationen hinsichtlich der Bildqualität<br />
(Stress-Echo) oder der räumlichen<br />
Auflösung (SPECT, PET) auf.<br />
Das kardiale MRT erlaubt dagegen durch die<br />
Kombination unterschiedlicher Verfahren, die<br />
im Weiteren erläutert werden, bei den allermeisten<br />
Patienten mit komplexer Anamnese<br />
eine Planung des weiteren Vorgehens. Dabei<br />
kommen im Regelfall Verfahren zur Anwendung,<br />
die eine induzierbare Ischämie nach<br />
pharmakologischem Stress aufdecken in Kombination<br />
mit einem Sequenztyp zur Detektion<br />
von Narben, um so die Frage nach induzierbarer<br />
Ischämie und viablem Myokard in einer<br />
Untersuchung beantworten zu können.<br />
Wegen der beengten räumlichen Verhältnisse<br />
im Magneten und der Mitbewegung des<br />
Oberkörpers können im MRT ergometrische<br />
Belastungsuntersuchungen im Regelfall nicht<br />
durchgeführt werden. Es werden als pharmakologische<br />
Stressoren entweder Adenosin<br />
in einer Untersuchung der myokardialen Perfusion<br />
oder Dobutamin/Atropin wegen ihrer<br />
positiv chronotropen Wirkung eingesetzt.<br />
· Beim Dobutamin-Stress werden analog<br />
zur echokardiographischen Untersuchung<br />
zunächst in Ruhe alle myokardialen Segmente<br />
in einer cine-Sequenz in Atemanhaltetechnik<br />
abgebildet. Nach der Aufzeichnung<br />
der Bilder in Ruhe erfolgt die<br />
stufenweise Gabe von Dobutamin und,<br />
wenn erforderlich, auch Atropin bis zur<br />
Zielfrequenz. Auf jeder der Belastungsstufen<br />
werden cine-Sequenzen in den o.g.<br />
Orientierungen aufgezeichnet, dabei sinkt<br />
mit zunehmender Herzfrequenz die Dauer<br />
des Atemanhalters leicht ab. Während der<br />
Untersuchung werden die jeweils akquirierten<br />
Sequenzen kurz in einem Bildfenster<br />
abgespielt und können zwischen den einzelnen<br />
Stufen der Untersuchung erneut auf<br />
eine neu aufgetretene Kinetikstörung überprüft<br />
werden. Dies ist deshalb besonders<br />
wichtig, da die Sicherheit des Patienten<br />
und des Untersuchungsverfahrens von einer<br />
Unterbrechung der Untersuchung bei<br />
Induktion einer Ischämie abhängt und im<br />
Vergleich zum Stress-Echo beim Stress-MRT<br />
ein 12-Kanal EKG zur Überwachung des<br />
Patienten nicht zur Verfügung steht.<br />
Der Abbruch der Untersuchung erfolgt bei<br />
Erreichen der Zielfrequenz, Angina pectoris<br />
oder einer neu aufgetretenen Kinetikstörung.<br />
Die Auswertung der Untersuchung erfolgt<br />
mit Hilfe einer Auswertesoftware, die von<br />
den einzelnen Herstellern in Analogie zu<br />
den Auswertepaketen der Echokardiographie<br />
erstellt worden ist. In einem nicht ausgewählten<br />
Patientenkollektiv mit mittlerer<br />
Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer<br />
KHK ist das Dobutamin-Stress MRT dem<br />
Dobutamin-Stress Echo hinsichtlich seiner<br />
diagnostischen Aussagekraft überlegen.<br />
· Grundsätzlich anders als im Dobutamin-<br />
Stress erfolgt die Stress-Untersuchung mit<br />
Fortbildung<br />
Adenosin. Das Protokoll entspricht in seiner<br />
Durchführung den etablierten Adenosin-Protokollen<br />
aus der Echokardiographie<br />
oder der Nuklearmedizin. Die<br />
intravenöse Applikation von Adenosin<br />
führt zu einer koronaren Vasodilatation<br />
und zu einer Umleitung des Blutflusses aus<br />
Bereichen distal von Stenosen in nicht stenosierte<br />
Areale. In der Phase maximaler<br />
Vasodilatation erfolgt die intravenöse<br />
Gabe eines Kontrastmittelbolus, der in der<br />
Folge in einer zeitlich hochaufgelösten Sequenz<br />
in seiner Passage durch rechten<br />
und linken Ventrikel und durch das Myokard<br />
verfolgt wird. Dabei ist der Anstieg<br />
der intramyokardialen Signalintensität in<br />
Segmenten mit Ischämie gegenüber normal<br />
perfundierten Segmenten verzögert<br />
und weniger stark ausgeprägt. In der Auswertung<br />
konkurriert eine rein visuelle Einschätzung<br />
mit einer quantitativen Auswertung,<br />
die in den Softwarepaketen der<br />
einzelnen Hersteller implementiert ist.<br />
Im Vergleich zum Dobutamin-Stress ist das<br />
Verfahren in der Durchführung schneller,<br />
erzeugt aber gegenüber dem Dobutamin-<br />
Stress durch die Verwendung von Adenosin<br />
und Kontrastmittel höhere Kosten und<br />
zeigt im Vergleich eine etwas niedrigere<br />
Sensitivität und vor allem Spezifität.<br />
Eine wichtige Frage, die sich häufig bei Patienten<br />
mit einer langen koronaren Krankengeschichte<br />
stellt, ist, ob es sinnvoll erscheint,<br />
ein bestimmtes oder bestimmte Herzkranzgefäße<br />
mit einem Ballonkatheter zu erweitern<br />
oder mit einem Bypass zu versorgen.<br />
Versorgt das Kranzgefäß eine komplette<br />
transmurale Narbe ohne jegliche Vitalität,<br />
kann die Verbesserung des Blutflusses in<br />
diesem Gefäß die Prognose nicht positiv<br />
beeinflussen. Das MRT erlaubt im Anschluss<br />
an eine Belastungsuntersuchung, und zwar<br />
unabhängig davon, ob diese mit Adenosin<br />
oder Dobutamin durchgeführt wurde, die<br />
Darstellung von Infarktnarben. Die Darstellung<br />
beruht auf der Tatsache, dass die<br />
handelsüblichen, T1-verkürzenden MR-Kontrastmittel<br />
extrazelluläre Kontrastmittel sind.<br />
Während im Myokard nur ein geringer<br />
Extrazellulärraum vorhanden ist, ist das Volumen<br />
des Extrazellulärraums in einer Narbe<br />
mit einem großen Anteil von Bindegewebe<br />
hoch. 15 – 20min nach der intravenösen<br />
Gabe eines T1-verkürzenden Kontrastmittels<br />
hat eine Verteilung des Kontrastmittels im<br />
Körper stattgefunden. Als Ergebnis dieser<br />
Verteilung ist die Konzentration des Kontrastmittels<br />
im normalen Myokard gering und<br />
in Infarktnarben mit ihrem großen Extrazellulärraum<br />
hoch. Durch spezielle Sequenz-<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
391
392<br />
Fortbildung<br />
typen können die resultierenden Signalunterschiede<br />
noch verstärkt werden und führen zu<br />
einer weißen Darstellung des Narbengewebes,<br />
während das Myokard schwarz und das<br />
Blut grau zur Darstellung kommt (Abb. 1).<br />
Abb. 1: Kurzachsenschnitt durch<br />
den linken und rechten Ventrikel.<br />
Mit Hilfe von Kontrastmittel gelingt<br />
die Darstellung des Myokardinfarktes<br />
in der Seitenwand des<br />
linken Ventrikels.<br />
In Zusammenhang mit einer Stress-Untersuchung<br />
kann so zuverlässig viables (lebendes)<br />
von nicht viablem Myokard unterschieden<br />
werden und außerdem sicher entschieden<br />
werden, ob eine induzierbare Ischämie in<br />
einem Infarktrandgebiet mit Überlappung von<br />
Narbe und gesundem Myokard oder in einem<br />
Areal mit vollständig viablem Myokard auftritt.<br />
MRT nach Myokardinfarkt<br />
Regionale und globale Einschränkungen der<br />
linksventrikulären Funktion nach einem Myokardinfarkt<br />
können transient oder permanent<br />
sein. Während die globale und regionale<br />
Funktion echokardiographisch und mit<br />
Einschränkungen auch angiographisch beurteilt<br />
werden kann, erlaubt neben dem PET<br />
nur das MRT eine sichere Darstellung myokardialer<br />
Narben, d.h. irreversibel geschädigten<br />
Myokards. Wie oben beschrieben,<br />
beruht die Darstellung von Narben auf<br />
der lokal höheren Konzentration eines MR-<br />
Kontrastmittels in der Narbe im Vergleich<br />
zum normalen Myokard. Durch den Vergleich<br />
der Narbendarstellung mit dem lokalen<br />
Bewegungsmuster kann zuverlässig bestimmt<br />
werden, ob eine permanente oder<br />
transiente („stunning“ oder „hibernation“)<br />
Einschränkung der Funktion vorliegt. Dabei<br />
erlaubt das MR wegen seiner höheren Auflösung<br />
im Unterschied zum PET auch die<br />
sichere Bestimmung der Transmuralität von<br />
Myokardinfarktnarben und bei nicht transmuralen<br />
Infarkten eine Aussage über die<br />
Wahrscheinlichkeit einer funktionellen Erholung.<br />
Da in Deutschland die Mehrzahl der<br />
Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt<br />
einer reperfundierenden Therapie zugeführt<br />
wird, kommt es in vielen Fällen nicht mehr<br />
zu einem transmuralen, sondern nur noch zu<br />
einem nicht transmuralen Infarkt in großen<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Arealen mit nur transienter Dysfunktion. Bei<br />
solchen Patienten mit akut stark eingeschränkter<br />
LV-Funktion liefert das MR zuverlässige<br />
Informationen, ob der Patient hinsichtlich<br />
seines Infarktes in eine Hoch-Risiko-<br />
Gruppe gehört, oder ob die Chance funktioneller<br />
Restitution gegeben ist. Zusätzliche<br />
prognostische Information liefert dabei das<br />
Phänomen der so genannten mikrovaskulären<br />
Obstruktion (Abb 2a), bei der eine<br />
Obstruktion kleiner Blutgefäße im MRT zu<br />
Kontrastmittelaussparungen in Narbenarealen<br />
führt und gleichzeitig eine schlechte<br />
Prognose anzeigt. Als Nebeneffekt der<br />
sicheren Darstellung von gesundem Myokard<br />
und Narbengewebe liefert das MRT<br />
von allen bildgebenden Verfahren die zuverlässigste<br />
Darstellung linksventrikulärer<br />
Thromben (Abb 2b), besonders im Apex und<br />
in Aneurysmata, die echokardiographisch<br />
im Nahfeldbereich liegen.<br />
Abb. 2a: Kurzachsenschnitt durch<br />
den linken und rechten Ventrikel.<br />
Im Narbengebiet zeigt der<br />
schwarze Bereich eine mikrovaskuläre<br />
Obstruktion.<br />
Abb. 2b: 2-Kammer Blick des linken<br />
Ventrikels. In der Spitze des linken<br />
Ventrikels findet sich eine Infarktnarbe<br />
und ein großer Thrombus.<br />
MRT bei Klapperkrankungen<br />
Während die Quantifizierung stenosierender<br />
Klappenerkrankungen echokardiographisch<br />
zuverlässig gelingt, bestehen Schwierigkeiten<br />
bei der echokardiographischen<br />
Quantifizierung von Insuffizienzvitien im<br />
Übergang einer mittel-hochgradigen Klappeninsuffizienz.<br />
Diese Schwierigkeiten treten<br />
auf bei exzentrischen Insuffizienzjets, die<br />
im Fall einer Mitralklappeninsuffizienz an<br />
der Vorhofwand entlang laufen und so die<br />
Quantifizierung behindern. Bei einer Aortenklappeninsuffizienz<br />
tritt das gleiche Pro-<br />
blem bei exzentrischen Jets auf das anteriore<br />
Mitralsegel auf, die Quantifizierung ist<br />
zusätzlich erschwert bei paravalvulären Insuffizienzjets<br />
nach Klappenersatz, wo in vielen<br />
Fällen eine zuverlässige Quantifizierung<br />
echokardiographisch nicht gelingt.<br />
In all diesen Fällen kann das kardiale MRT<br />
durch die Verwendung flussgewichteter Sequenzen<br />
einen wertvollen Beitrag leisten.<br />
Im Fall einer Aortenklappeninsuffizienz wird<br />
eine Flussmessung in der Aorta ascendens<br />
durchgeführt, die Auswertung der Geschwindigkeits-Zeitkurve<br />
(Abb. 3) liefert den antegraden<br />
und den retrograden Fluss und damit<br />
eine auch im Verlauf zuverlässige Quantifizierung<br />
einer Aortenklappeninsuffizienz. Im<br />
Fall einer Mitralklappeninsuffizienz wird das<br />
Schlagvolumen des linken Ventrikels durch<br />
die Planimetrie von Kurzachsen nach Simpson<br />
in der Diastole und Systole bestimmt.<br />
Durch eine Flussmessung in der Aorta ascendens<br />
kann gemessen werden, welcher Anteil<br />
des Schlagvolumens tatsächlich durch die<br />
Aorta den linken Ventrikel verlässt, die Differenz<br />
wird als Regurgitationsfraktion bei einer<br />
Mitralklappeninsuffizienz in den linken Vorhof<br />
ausgeworfen. Alternativ kann auch durch<br />
eine Flussmessung in der Pulmonalarterie das<br />
rechtsventrikuläre Schlagvolumen bestimmt<br />
werden. Ohne ein begleitendes Shuntvitium<br />
ist dann die Differenz zwischen rechtsventrikulärem<br />
und linksventrikulärem Schlagvolumen<br />
das Regurgitationsvolumen über der Mitralklappe.<br />
Abb. 3: Ergebnis einer Flussmessung<br />
in der Aorta ascendens.<br />
Der Flussanteil unter der Nulllinie<br />
zeigt die Aorteninsuffizienz.<br />
Während die Bestimmung des Schweregrades<br />
von Insuffizienzvitien im MRT damit genauer<br />
ist als in der Echokardiographie, handelt<br />
es sich insgesamt um sich ergänzende<br />
Untersuchungsverfahren, da in der Echokardiographie<br />
die Beurteilung der Klappenmorphologie<br />
wegen der höheren zeitlichen und<br />
räumlichen Auflösung des Verfahrens zuverlässiger<br />
gelingt.<br />
MRT bei Shuntvitien<br />
Durch die Verwendung flussgewichteter Sequenzen<br />
ist das MRT zu dem Referenzverfahren<br />
für die nicht-invasive Quantifizierung
von Shunt-Vitien geworden. Durch die Flussmessung<br />
in Aorta und Pulmonalarterie kann<br />
das Verhältnis von pulmonalem und systemischem<br />
Fluss zuverlässig bestimmt werden.<br />
Bei gekreuzten Shunts, wie bei einem großen<br />
Vorhofseptumdefekt mit teilweiser<br />
Shunt-Umkehr, ist auch die Flussmessung<br />
direkt über dem Defekt mit der Bestimmung<br />
des Netto-Flusses und des li-re und des re-li<br />
Shunts möglich (Abb. 4).<br />
Abb. 4: 4-Kammer Blick. Das<br />
Fehlen des Vorhofseptums zeigt<br />
den großen Vorhofseptumdefekt.<br />
MRT bei Kardiomyopathien<br />
Während in der Mehrzahl der Fälle bei Patienten<br />
mit primären Kardiomyopathien eine<br />
Diagnose durch echokardiographische und<br />
angiographische Verfahren möglich ist, bietet<br />
das kardiale MRT in schwierigen Fällen wichtige<br />
Zusatzinformationen. Das gilt innerhalb<br />
der Gruppe der Kardiomyopathien für Krankheitsbilder<br />
mit rechtsventrikulärer Beteiligung,<br />
wo die Bildgebung des rechten Ventrikels hinsichtlich<br />
Volumina, Funktion und Morphologie<br />
im MRT zuverlässiger gelingt als in der Echokardiographie<br />
oder Angiographie.<br />
Ungeklärt ist der Stellenwert des MRT in Bezug<br />
auf das so genannte „late enhancement“,<br />
da hierzu divergierende Studienergebnisse<br />
vorliegen.<br />
Wegen der im Vergleich mit anderen bildgebenden<br />
Verfahren besten Abbildung des rechten<br />
Ventrikels, wird das MRT möglicherweise<br />
zukünftig eine große Rolle bei der Klärung<br />
der Verdachtsdiagnose einer arrythmogenen<br />
Fortbildung für<br />
Praxismitarbeiterinnen<br />
Am 17. und 18. November findet der 23. Bundeskongress<br />
des Verbandes medizinischer<br />
Fachberufe e.V. im Weimarer Congress Centrum<br />
statt. Thematischer Schwerpunkt der<br />
zentralen zweitägigen Fortbildungsveranstaltung<br />
für Praxismitarbeiterinnen ist der<br />
demografische Wandel, der sich auch auf<br />
die Zukunft der Berufe Medizinische, Zahnmedizinische<br />
und Tiermedizinische Fachangestellte<br />
auswirkt. Zum Thema alternde<br />
RV-Dysplasie haben, einer Erkrankung, die<br />
bei jungen Patienten zum plötzlichen Herztod<br />
führen kann. Neben der klaren Darstellung<br />
der anatomischen Verhältnisse und der Aufdeckung<br />
lokaler Aneurysmen und Störungen<br />
der Kinetik bietet das Verfahren durch Auswahl<br />
spezieller Sequenzen die Möglichkeit,<br />
eine fettige Infiltration des rechten Ventrikels<br />
aufzudecken.<br />
MRT bei entzündlichen und<br />
Systemerkrankungen<br />
Gegenüber anderen bildgebenden Verfahren<br />
in der Kardiologie unterscheidet sich das MRT<br />
durch die Möglichkeit, die chemische Zusammensetzung<br />
des Gewebes abbilden zu können.<br />
So erlaubt die T2-Wichtung wegen des in dieser<br />
Sequenz signalgebenden Wassers die Darstellung<br />
eines myokardialen Ödems und eine<br />
T2*-Wichtung die Aufdeckung eines erhöhten<br />
myokardialen Eisengehaltes bei Hämochromatose<br />
oder Eisenüberladung bei Thalassämie.<br />
Die Anwendung unterschiedlicher Sequenztypen<br />
erlaubt auch die Bearbeitung der Frage<br />
nach einer kardialen Beteiligung bei Systemerkrankungen<br />
wie Amyloidose oder Sarkoidose.<br />
Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass<br />
die verwendeten Sequenztypen empfindlich<br />
bereits für unbedeutende Rhythmusstörungen<br />
sind. In Fällen einer fokalen myokardialen Erkrankung,<br />
wie bei einer Sarkoidose, kann das<br />
Verfahren zur Führung einer Myokardbiopsie<br />
genutzt werden.<br />
Ob die kardiale MRT geeignet ist, bei einer dilatativen<br />
Kardiomyopathie eine etwaige entzündliche<br />
Komponente aufzudecken, wird in<br />
der Literatur unterschiedlich beurteilt. In jedem<br />
Fall ist vor dem Beginn einer immunmodulatorischen<br />
Therapie die Bestätigung der Diagnose<br />
durch eine Myokardbiopsie erforderlich. Im<br />
Rahmen einer akuten Myokarditis kann das<br />
entzündete und ödematös veränderte Areal<br />
durch T2-gewichtete Sequenzen sicher dargestellt<br />
werden, während im typischerweise epikardial<br />
auftretenden late enhancement bei<br />
Myokarditis das Ausmaß der endgültig auftretenden<br />
Schädigung bei dieser Erkrankung<br />
überschätzt wird.<br />
Gesellschaft wird es eine Podiumsdiskussion<br />
mit Vertretern der Ärzte, Patienten und Praxismitarbeiterinnen<br />
geben. Auf dem Programm<br />
der Seminare und Workshops stehen<br />
unter anderem die Themen Demenz, Impfungen<br />
und Hautpflege im Alter, Ulcus cruris,<br />
parenterale Ernährung sowie Alterszahnheilkunde,<br />
Zahnersatz-Abrechnung und Patientenverfügung.<br />
Speziell für Auszubildende wurde ein Programm<br />
erarbeitet. Themen sind hier Prüfungsvorbereitung<br />
für die Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte, EKG-Praxis für<br />
Überlegenheit des Kardio-MRT bei der Diagnostik<br />
folgender Erkrankungen<br />
· Unterscheidung von lebendem<br />
und vernarbtem Myokard<br />
· Darstellung von Ventrikelthromben<br />
· Ischämiediagnostik<br />
· Darstellung entzündlicher Veränderungen<br />
des Myokards<br />
· Bestimmung der Volumina<br />
und der Myokardmasse<br />
· Darstellung und Charakterisierung<br />
kardialer Tumore<br />
· Aufdeckung von Speichererkrankungen<br />
mit Beteiligung des Myokards<br />
· Aufdeckung der kardialen Beteiligung<br />
bei Systemerkrankungen<br />
· Quantifizierung von Insuffizienzvitien<br />
· Klärung der anatomischen Verhältnisse<br />
bei komplexen Vitien<br />
· Nicht-invasive Shuntberechnung<br />
Kontraindikationen für ein MRT<br />
· Metallsplitterverletzungen in gefährlicher<br />
Lokalisation<br />
· Implantierte Medikamentenpumpen<br />
· Kochleaimplantate<br />
· Großflächige Tätowierungen<br />
· Manche zerebrale Gefäßclips<br />
· Ferromagnetische Implantate<br />
· Schrittmacher und ICD nur in seltenen<br />
Fällen möglich, immer Kardiologe<br />
und Programmiergerät erforderlich<br />
Literatur beim Verfasser:<br />
Dr. Michael Neuss<br />
Herzzentrum Brandenburg<br />
in Bernau – Kardiologie<br />
Ladeburger Str. 17<br />
16321 Bernau b. Berlin<br />
Tel.: 03338-69 46 10<br />
Fax.: 03338-69 46 44<br />
E-Mail: c.butter@immanuel.de<br />
m.neuss@immanuel.de<br />
Fortbildung/Aktuell<br />
Aktuell<br />
Azubis, Injektionen, Infusionen Kommunikation<br />
und der schriftliche Ausbildungsnachweis.<br />
Weitere Informationen gibt es<br />
unter www.vmf-online.de.<br />
Zur Information: Der Verband medizinischer<br />
Fachberufe e.V. wurde 1963 als Berufsverband<br />
der Arzthelferinnen gegründet<br />
und vertritt seit 1981 auch die Interessen der<br />
Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen. Seit dem<br />
6. Juni 2006 trägt er den Namen Verband<br />
medizinischer Fachberufe e.V.<br />
pm/AJÜ<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
393
394<br />
KVBB informiert<br />
Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />
für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />
Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />
Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 05.09.<strong>2007</strong> für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen<br />
bis einschließlich des Beschlusses Nr. 23/07. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen sind mit einem<br />
„X“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen ist in Klammern (...) gesetzt.<br />
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich<br />
zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl<br />
eine Überschreitung von 10 v.H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten<br />
Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der<br />
Antragstellung in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren.<br />
Planungsbereiche/<br />
Arztgruppen<br />
Anästhesie Augen Chirurgie<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Fachä.<br />
Intern<br />
Frauen HNO<br />
Hautkrank<br />
Kinder Nerven Orthopädie Psychoth.<br />
Diagn.<br />
Radiol.<br />
Urologie Hausärzte<br />
Potsdam/Stadt X X X X X X X X X X X 7* X X (4)<br />
Brandenburg/Stadt/<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
X X X X X X X X X X X 2* X X<br />
Havelland X X X X X X (1) X X X X 2* X X<br />
Oberhavel X X X X X X X X X X X 4* X X (8)<br />
Ostprignitz-Ruppin X X X X X X X X X X X 2* X X<br />
Prignitz X X X X X X X X X X X 2* X X<br />
Teltow-Fläming (2) X X X X X X X X X 5* X X<br />
Cottbus/Stadt X X X X X X X X X X X 10* X X X<br />
Dahme-Spreewald (1) X X X X X X X X X X 3* X X<br />
Elbe-Elster (1) X X X X X X X X X 1* X (3)<br />
Oberspreew.-Lausitz X X X X X X X X X X X 4* X X<br />
Spree-Neiße X X X X X X X X X X 4* X (1)<br />
Frankfurt/Stadt/<br />
Oder-Spree<br />
X X X X X X X X X X X 7* X X X<br />
Barnim X X X X X X X X X X X 5* X X<br />
Märkisch-Oderland X X X X X X X X X X X 5* X X (20)<br />
Uckermark X X X X X X X X X X X 3* X X<br />
In Regionen der dunkel gekennzeichneten Bereiche werden Zulassungen gefördert. * Zulassungsmöglichkeit ärztl. Psychotherapeuten<br />
Öffentliche Ausschreibungen<br />
von Vertragsarztsitzen<br />
gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />
In Gebieten, für die der Landesausschuss<br />
der Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre<br />
angeordnet hat, schreibt die<br />
KV Brandenburg gem. §103 Abs. 4 SGB<br />
V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze<br />
zur Nachbesetzung aus:<br />
Bewerbungsfrist bis 04.12.<strong>2007</strong><br />
Fachrichtung: Augenheilkunde<br />
Planungsbereich: Oberhavel<br />
Zeitpunkt: 01.01.2008<br />
Bewerbungskennziffer: 61/<strong>2007</strong><br />
Fachrichtung: Haut- und<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
Planungsbereich: Cottbus/Stadt<br />
Zeitpunkt: 01.04.2008<br />
Bewerbungskennziffer: 62/<strong>2007</strong><br />
Fachrichtung: Haut- und<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
Planungsbereich: Brandenburg an<br />
der Havel/St./Potsdam-Mittelmark<br />
Zeitpunkt: 01.01.2008<br />
Bewerbungskennziffer: 63/<strong>2007</strong><br />
Nähere Auskünfte erhalten Sie beim GeschäftsbereichQualitätssicherung/Sicherstellung<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg,<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Karin Rettkowski, Tel.: 0331/2309-320<br />
od. Gisela Koch, Tel.: 0331/2309-321.<br />
Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />
Vertragsarztsitze ist zwingend<br />
erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennziffer,<br />
die Anschrift, die Telefonnummer, die<br />
Facharztanerkennung sowie Angaben zum<br />
möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten.<br />
Unter dem Stichwort „Ausschreibung“<br />
sind die Unterlagen bei der KV Brandenburg,<br />
Friedrich-Engels-Str. 103/104, 14473 Potsdam,<br />
einzureichen.<br />
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />
dass in der Warteliste eingetragene<br />
Ärzte nicht automatisch als Bewerber für<br />
die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen<br />
gelten.<br />
Weitere Informationen über Angebote<br />
für Praxisübernahmen können Sie unserer<br />
Homepage unter www.kvbb.de<br />
(Stichwort: Zulassung, Praxisausschreibungen<br />
bzw. Praxisbörse) entnehmen<br />
oder persönlich unter der Rufnummer<br />
0331/2309-320 oder 321 erfragen.
INFEKTIONSGESCHEHEN<br />
Im September wurden 18 Häufungen mit insgesamt<br />
165 Erkrankten aus <strong>11</strong> Kreisen gemeldet:<br />
7 Norovirus-Häufungen mit 73 Erkrankungen,<br />
6 Salmonellen-Häufungen (alle Salmonella<br />
Enteritidis) mit 78 Erkrankten, 3 Keuchhusten-<br />
Ausbrüche mit 10 Erkrankten und 2 Campylobacter-Häufungen<br />
mit 4 Erkrankten. Zusätzlich<br />
wurden 8 ätiologisch ungeklärte Gastroenteritiden<br />
mit insgesamt 100 Erkrankten gemeldet.<br />
Bei 3 Salmonellenhäufungen wurden verwendete<br />
Roheiprodukte (Kuchenglasur, Hackfleisch)<br />
als Ursache angenommen.<br />
EINZELERKRANKUNGEN (Auszug)<br />
Je eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte Legionellose<br />
übermittelten Dahme-Spreewald und<br />
Brandenburg/Havel. In beiden Fällen gelang<br />
der Antigen-Nachweis von Legionella pneumophila<br />
aus dem Urin. Es handelt sich um männliche<br />
Patienten (47 und 68 Jahre), die mit einer<br />
ambulant erworbenen Pneumonie stationär behandelt<br />
werden mussten. Besondere endogene<br />
Patienten-Risikofaktoren sind bisher nicht bekannt.<br />
In beiden Fällen konnte eine Infektionsquelle<br />
bisher nicht ermittelt werden.<br />
BORRELIOSEN<br />
Im September wurden 220 Borreliosen übermittelt.<br />
Bei 213 Erkrankten (97%) wurden ein Erythema<br />
migrans, bei 4 Patienten eine frühe Neuroborreliose<br />
und bei 2 Erkrankten eine Arthritis<br />
diagnostiziert. Die übrigen Patienten zeigten unspezifische<br />
Symptome. Einen Zeckenstich konnten<br />
159 Patienten (72%) anamnestisch angeben.<br />
NOROVIRUS- UND ROTAVIRUS-INFEKTIONEN 2006<br />
(KURZINFO MIT ABBILDUNG)<br />
Die kurze Inkubationszeit, eine hohe Kontagiosität<br />
und Infektiosität sowie eine große Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber Umwelteinflüssen,<br />
auch gegenüber gängigen Desinfektionsmitteln,<br />
machen Noroviren und Rotaviren zu den häu-<br />
Übermittelte Erkrankungen<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
< 1<br />
1<br />
Norovirus und Rotavirus in Brandenburg 2006<br />
2<br />
Norovirus Rotavirus<br />
Altersgruppe<br />
3<br />
4<br />
5bi s < 10<br />
10 bis<br />
< 14<br />
15 bis < 20<br />
20 bis < 25<br />
25 bis < 30<br />
30 bis < 40<br />
40 bis < 50<br />
50 bis < 60<br />
60 bis < 70<br />
70 u. älter<br />
Infektionsschutz<br />
figsten Epidemie-Erregern infektiöser Gastroenteritiden.<br />
Neben der fäkal-oralen Übertragung<br />
(Schmierinfektion) spielt die aerogene Übertragung<br />
der Viren, z.B. beim Erbrechen, eine nicht<br />
zu unterschätzende Rolle. Selten treten Einzelerkrankungen<br />
auf. Meist kommt es zu saisonalen<br />
Häufungen in den Wintermonaten. Betroffen sind<br />
besonders Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen<br />
und Personen mit schweren Vorerkrankungen.<br />
Durch die erheblichen Flüssigkeitsverluste wird oft<br />
eine stationäre Behandlung notwendig. Die hohe<br />
Infektiosität der Erreger führt bei der notwendigerweise<br />
patientennahen Versorgung auch zu<br />
Erkrankungshäufungen bei dem Personal.<br />
Meldepflichtig sind nach Infektionsschutzgesetz<br />
der direkte Erregernachweis von Noro- als auch<br />
von Rotaviren (§7 Abs.1), der Verdacht auf eine<br />
Erkrankung an einer mikrobiell bedingten Lebensmittelvergiftung<br />
oder auf eine akute infektiöse<br />
Gastroenteritis bei einer Person, die eine<br />
Tätigkeit im Lebensmittelbereich oder der Gemeinschaftsverpflegung<br />
ausübt (§6 Abs.1, §42<br />
Abs.1) sowie das Auftreten von zwei oder mehr<br />
gleichartigen Erkrankungen, bei<br />
denen ein epidemiologischer Zusammenhang<br />
wahrscheinlich ist<br />
(§ 6 Abs. 1); siehe auch Deutsches<br />
<strong>Ärzteblatt</strong>, Ausgabe 41/<strong>2007</strong>.<br />
In Deutschland wird ein erheblicher<br />
Anstieg der gemeldeten Häufungen<br />
seit 2001 beobachtet. Das zeigen<br />
auch die infektionsepidemiologischen<br />
Daten des Landes Brandenburg.<br />
2006 waren fast 50% aller<br />
übermittelten Erkrankungsfälle Norovirus-<br />
oder Rotavirus-Infektionen.<br />
Erkrankungsgipfel für Rotavirus-<br />
Infektionen traten von Februar bis<br />
April auf. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
war 2006 eine deutliche Zunahme<br />
der Rotavirus-Infektionen<br />
Landesgesundheitsamt<br />
Infektionskrankheiten/lmpfschutz/Krankenhaushygiene (September <strong>2007</strong> – Auszug)<br />
Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />
1.1.–30.9.<strong>2007</strong><br />
Borreliose 220 1702<br />
Campylobacter 210 1759<br />
Dengue 1 8<br />
E. coli-Enteritis (ohne EHEC) 18 192<br />
Hepatitis E 1 1<br />
Legionellose 2 10<br />
Norovirus 174 5906<br />
Ornithose 1 4<br />
Rotavirus 46 3528<br />
Pertussis 95 877<br />
Salmonellose 271 1470<br />
Shigellose 1 <strong>11</strong><br />
Tuberkulose 6 66<br />
* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der<br />
Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)<br />
zu verzeichnen, wobei die Neuerkrankungsrate<br />
2006 bei 165 Fällen pro 100.000 Einwohner<br />
lag (2005: 145 pro 100.000). Die Altersverteilung<br />
zeigt, dass besonders Säuglinge und<br />
Kleinkinder betroffen waren. Hohe Fallzahlen<br />
waren auch bei den 5- bis 9-Jährigen und den<br />
Senioren zu verzeichnen (s. Grafik).<br />
Etwa ein Drittel aller Rotavirus-Infektionen wurden<br />
im Rahmen von Häufungen übermittelt, mit<br />
5 oder mehr Erkrankten überwiegend aus Kindertagesstätten.<br />
Auch Pflegeheime und Krankenhäuser<br />
waren von z.T. großen Ausbrüchen<br />
betroffen. Wie bei Norovirusinfektionen steht<br />
eine kausale Therapie nicht zur Verfügung. Seit<br />
2006 jedoch gibt es zugelassene Impfstoffe<br />
gegen Rotaviren für die besonders gefährdete<br />
Altersgruppe der Säuglinge.<br />
Norovirus-Infektionen waren 2006 im Land<br />
Brandenburg die zweithäufigste übermittelte<br />
meldepflichtige Infektionskrankheit (2006: 157<br />
Erkrankte pro 100.000 Einwohner). Wie in<br />
den Vorjahren traten Häufigkeitsgipfel bei kleinen<br />
Kindern und Senioren auf.<br />
Auffallend ist, dass Norovirus-Infektionen überwiegend<br />
im Rahmen von Häufungen gemeldet<br />
werden (2006: 70%). Häufungen mit über 5 Erkrankungen<br />
betrafen vor allem Krankenhäuser<br />
und Pflegeeinrichtungen. In geringerem Ausmaß<br />
waren auch Kindertagesstätten betroffen.<br />
Merkblätter für Betroffene können abgerufen<br />
werden unter:<br />
http://www.lasv.brandenburg.de/sixcms/<br />
media.php/4055/merkbl_noroviren.pdf und<br />
http://www.lasv.brandenburg.de/sixcms/<br />
media.php/4055/merkbl_rotaviren.pdf.<br />
Informationen zu Maßnahmen bei Ausbrüchen<br />
sind zu finden unter:<br />
www.rki.de > Infektionskrankheiten A-Z > Rotaviren<br />
bzw. www.rki.de > Infektionskrankheiten<br />
A-Z > Noroviren.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
395
396<br />
Aktuell<br />
Häufigste Todesursache:<br />
Herz-/Kreislauf-Erkrankungen<br />
Im Jahr 2006 starben nach Ergebnissen der<br />
Todesursachenstatistik in Deutschland insgesamt<br />
821.627 Personen (385.940 Männer<br />
und 435.687 Frauen). Das waren 8.600<br />
Sterbefälle (ein Prozent) weniger als im Jahr<br />
2005. Bei fast jedem zweiten Verstorbenen<br />
– 149.578 Männer und 209.375 Frauen –<br />
wurde der Tod durch eine Erkrankung des<br />
Herz-/Kreislaufsystems ausgelöst, ein Ergebnis<br />
wie auch schon in den Vorjahren. Insbesondere<br />
ältere Menschen sterben hieran:<br />
Über 91 Prozent der Verstorbenen waren<br />
über 65 Jahre alt.<br />
Über ein Viertel aller Gestorbenen (<strong>11</strong>2.761<br />
Männer und 98.762 Frauen) erlag im Jahr<br />
2006 einem Krebsleiden. Dabei hatten bei<br />
den Männern bösartige Neubildungen der<br />
Verdauungs- und Atmungsorgane die größte<br />
Bedeutung – bei den Frauen waren es bösartige<br />
Neubildungen der Verdauungsorgane<br />
sowie der Brustdrüse.<br />
Im Vergleich der letzten Jahre ist seit 1990<br />
die Sterblichkeit in allen Bundesländern gesunken.<br />
So sank die altersstandardisierte<br />
Sterbeziffer um 38,9 Prozent auf 776,6 Gestorbene<br />
je 100.000 Einwohner.<br />
pm/AJÜ<br />
Liveonline Nikotinentwöhnung<br />
Innovatives Nichtrauchertraining<br />
von zu Haus aus<br />
Die gesundheitlichen Schäden, die durch<br />
das aktive Rauchen entstehen, sind vielfach<br />
wissenschaftlich belegt. In Deutschland sterben<br />
jährlich 90.000 – 140.000 Menschen<br />
an den Folgen ihres Zigarettenkonsums.<br />
Mehr als 50 % der erwachsenen Raucherinnen<br />
und Raucher in Deutschland wollen<br />
mit dem Rauchen aufhören, aber ohne professionelle<br />
Hilfe schaffen es nur 1– 5%.<br />
Durch die Teilnahme an einem verhaltenstherapeutischen<br />
Gruppenprogramm kann bis<br />
zu 35 % Abstinenz nach einem Jahr erzielt<br />
werden.<br />
Um neue Zielgruppen zu erschließen und<br />
stärker als bisher das Potenzial des Internets<br />
als interaktive Kommunikationsform in der<br />
Raucherentwöhnung zu nutzen, wurde „lion<br />
stop smoking“, das bundesweit erste internetbasierte<br />
liveonline Nichtrauchertraining,<br />
entwickelt. Mit dem Begriff „liveonline“ wird<br />
eine internetbasierte Kommunikation beschrieben,<br />
in der die Personen über Mikrofon<br />
und Kopfhörer im Audio-Kontakt – ähnlich<br />
einer Telefon- oder Videokonferenz<br />
stehen. Alle können sich gegenseitig hören<br />
und jederzeit etwas sagen. Im Gegensatz<br />
jedoch zu internetbasierten Telefon- oder<br />
Videokonferenzen bietet die bei diesem<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Todesursachen 2006 Deutschland<br />
Gestorbene 2006<br />
insgesamt männlich weiblich<br />
Pos.Nr. Todesursachen %-Anteil %-Anteil<br />
ICD-10 1) Anzahl in % Anzahl an der Anzahl an der<br />
Todes- Todesursache<br />
ursache<br />
A00-T98 Insgesamt 821.627 100,0 385.940 47,0 435.687 53,0<br />
darunter:<br />
C00-C97 Bösartige Neubildungen 2<strong>11</strong>.523 25,7 <strong>11</strong>2.761 53,3 98.762 46,7<br />
I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 358.953 43,7 149.578 41,7 209.375 58,3<br />
I21-I22 Myokardinfarkt 64.796 7,9 35.631 55,0 29.165 45,0<br />
J00-J99 Krankheiten des Atmungssystems 54.888 6,7 28.326 51,6 26.562 48,4<br />
K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 42.973 5,2 21.153 49,2 21.820 50,8<br />
S00-T98 Verletzungen, Vergiftungen und<br />
bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen 32.212 3,9 19.984 62,0 12.228 38,0<br />
darunter nach der äußeren Ursache (S00-T98):<br />
V01-V99 Transportmittelunfälle 5.359 0,7 3.946 73,6 1.413 26,4<br />
W00-W19 Stürze 8.381 1,0 3.803 45,4 4.578 54,6<br />
X60-X84 Vorsätzliche Selbstbeschädigung (Suizid) 9.765 1,2 7.225 74,0 2.540 26,0<br />
1) Nach der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision (ICD-10)<br />
Statistisches Bundesamt; Gustav-Stresemann-Ring <strong>11</strong>, 65189 Wiesbaden, www.destatis.de<br />
Nichtrauchertraining eingesetzte liveonline-<br />
Software ein deutlich höheres didaktisches<br />
Potenzial. Es besteht u.a. die Möglichkeit,<br />
Folien zu zeigen, Dateien unterschiedlicher<br />
Formate direkt auf die PCs der Teilnehmer<br />
zu übertragen, schriftliche Fragen zu integrieren<br />
und eine gemeinsame Schreibfläche<br />
(ähnlich einer Tafel oder einem Flip-Chart)<br />
für Diskussionen zu nutzen sowie weitere<br />
„virtuelle Seminarräume“ z.B. für Kleingruppenarbeit<br />
zu öffnen. Redebeiträge und<br />
Übungseinsatz werden durch den Seminarleiter<br />
moderiert. Durch den Webzugriff wird<br />
eine ortsunabhängige Teilnahme von zu<br />
Haus oder einem anderen beliebigen Ort<br />
aus möglich, Reisezeit und Reisekosten<br />
entfallen vollständig.<br />
Die im deutschsprachigen Raum bisher<br />
durchgeführten Online-Interventionen geschahen<br />
ausschließlich auf der Grundlage<br />
eines schriftlichen Austausches (Chat,<br />
E-Mail, asynchrones e-Learning). Ein „liveonline“<br />
und somit ein audio-synchroner und<br />
multimedialer Kontakt zwischen Arzt/Psychologe<br />
einerseits und Patient andererseits<br />
wurde hingegen bisher noch nicht kontrolliert<br />
angewandt. Es finden sich jedoch vergleichbare<br />
Beispiele aus der Wirtschaft, wo<br />
Unternehmen Teile der Aus- oder Fortbildung<br />
über Online-Klassenräume realisieren,<br />
die den in diesem Nichtrauchertraining ent-<br />
haltenen liveonline-Sitzungen strukturell sehr<br />
ähnlich sind.<br />
Theoretische Basis von „lion stop smoking“<br />
sind die kognitive Verhaltenstherapie sowie<br />
Grundprinzipien der Selbstkontrolle und<br />
Motivationspsychologie. Es werden die<br />
Schluss-Punkt-Methode, die Identifizierung<br />
und Umbewertung dysfunktionaler Kognitionen<br />
bzgl. des Rauchstopps, die Beratung zu<br />
medikamentösen Therapien, ein Fertigkeiten-Training,<br />
eine Rückfallprophylaxe sowie<br />
Maßnahmen zur Gewichtskontrolle eingesetzt.<br />
Das Seminar ist für maximal zwölf<br />
Personen und beinhaltet sechs Sitzungen<br />
á 90 Minuten. Die ersten fünf Seminareinheiten<br />
finden 1 × wöchentlich statt, die sechste<br />
Sitzung ist eine Nachsorgeeinheit, die vier<br />
Wochen nach der fünften Seminareinheit<br />
stattfindet. In diesen vier Wochen haben die<br />
Teilnehmer die Möglichkeit, einen E-Mail-<br />
Support durch den Seminarleiter in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
Vor der ersten Sitzung erhalten die Teilnehmer<br />
eine E-Mail mit den Zugangsdaten, bestehend<br />
aus einer Internet-Adresse, ihrem<br />
Nutzernamen und einem zugehörigen Passwort.<br />
Mit diesen Zugangsdaten loggen sich<br />
die Teilnehmer zu den Sitzungen ein und erhalten<br />
Zutritt zu dem „virtuellen Seminarraum“.<br />
Die technischen Voraussetzungen auf<br />
der Teilnehmerseite sind ein PC mit Internet-
zugang, mindestens eine 56K-Modem-Verbindung (höhere Bandbreiten<br />
wie z.B. ISDN oder DSL werden nicht benötigt) sowie eine<br />
Kopfhörer-Mikrofon-Kombination (Head-Set, ab ca. 8 Euro im Fachhandel<br />
erhältlich). Nach einer repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe<br />
Wahlen (2006) verfügten im 4. Quartal 2006 68 %<br />
der deutschen Haushalte über einen Internetzugang, Tendenz steigend,<br />
wodurch vielen Rauchern der Webzugriff ermöglicht ist. Erfahrungswerte<br />
mit der Software belegen, dass die Einweisung in die<br />
liveonline-Software auch von technisch wenig versierten Personen<br />
problemlos gemeistert wird und auf Teilnehmerseite selten mehr als<br />
15 Minuten beansprucht.<br />
Im Rahmen eines regionalen Gesundheitsprojekts wurde dieses<br />
Nichtraucherseminar <strong>2007</strong> erfolgreich pilotiert. Das Seminar „lion<br />
stop smoking“ ist gemäß den Leitlinien der Spitzenverbände der<br />
Krankenkassen nach § 20 Abs. 1 SGB V zertifiziert und seit Oktober<br />
unter www.lion-stopsmoking.de buchbar. Routinemäßig wurden<br />
während der Pilotierung zu Beginn des Seminars (t1) der aktuelle<br />
Rauchstatus und der Grad der Nikotinabhängigkeit (Fagerström-<br />
Test) erfasst. Weiterhin erfolgte eine Erhebung des Rauchstatus zum<br />
Seminarende (t2) sowie 6 (t3)/12 (t4) Monate nach Seminarende,<br />
wobei die 6- bzw. 12-Monatskatamnesen noch ausstehen. Umfangreichere<br />
Forschungsaktivitäten sind für 2008 geplant.<br />
Es liegen zurzeit Datensätze von 32 Teilnehmern (15 Männer,<br />
17 Frauen) vor. Das Durchschnittsalter betrug 42 Jahre, der jüngste<br />
Teilnehmer war 19, der älteste Teilnehmer 62 Jahre alt. Etwas mehr<br />
als die Hälfte der Teilnehmer war zu Beginn des Seminars gering<br />
nikotinabhängig, etwa 40 % waren mittel- bis hochgradig nikotinabhängig<br />
(Fagerström-Test). Die Mehrheit der Teilnehmer rauchte<br />
zu Beginn des Seminars 18 und mehr Zigaretten täglich, bei einem<br />
Drittel lag der Tagesdurchschnittskonsum unter 12 Zigaretten. Zum<br />
Ende des Seminars waren 44 % (14) der Teilnehmer Nichtraucher.<br />
Ein Viertel der Teilnehmer hat zum Seminarende den Rauchkonsum<br />
um 60 – 80 % gegenüber dem Seminarbeginn reduziert. Auch wenn<br />
diese Daten aufgrund des Studiendesigns und der geringen Stichprobengröße<br />
nicht repräsentativ sind, so zeigen sie doch erste Erfolge<br />
eines innovativen Ansatzes in der Gesundheitsförderung, der in<br />
Zukunft an Bedeutung zunehmen wird.<br />
Literatur beim Verfasser:<br />
Dr. phil. Jürgen Theissing<br />
liveonline coaching<br />
Schumannstr. 20 A, 34414 Warburg<br />
E-Mail: info@liveonlinecoaching.de<br />
Grippesaison steht vor der Tür<br />
Zum rechtzeitigen Impfen gegen die Virusgrippe (Influenza) hat<br />
Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler bereits Ende<br />
September aufgerufen. Besonders ältere Menschen, chronisch<br />
Kranke sowie Pflegepersonal sollten sich impfen lassen. Die Virusgrippe<br />
sei eine ernst zu nehmende Krankheit, die mit schwerwiegenden<br />
Komplikationen wie Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung<br />
verbunden sein kann, so die Ministerin. Im vergangenen<br />
Jahr haben sich über 689.000 Menschen in Brandenburg gegen<br />
Grippe impfen lassen – das sind 27,1 Prozent der Brandenburger<br />
Bevölkerung.<br />
Deutschlandweit wurden in der letzten Influenzasaison rund 2,7 Millionen<br />
zusätzliche Arztbesuche sowie 14.000 influenzabedingte<br />
Krankenhauseinweisungen registriert.<br />
pm/AJÜ<br />
Anzeigen<br />
Radiologische Praxis in Frankfurt (Oder) mit MRT, CT, konvent.<br />
Röntgen., Mammographie, Ultraschall, breites Spektrum,<br />
sucht Facharzt/ärztin für Radiol. im Jobsharing. Gemeinsch.praxis<br />
möglich. Sehr gute finanz. Beding. u. freundl. Teamarbeit<br />
zugesichert.<br />
Chiffre BÄB 104-<strong>11</strong>/07 an: Verlagsbüro Kneiseler - Uhlandstr. 161 - 10719 Berlin<br />
Ministerium des Innern<br />
des Landes Brandenburg<br />
Das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg sucht für den Bereich<br />
Polizeiärztlicher Dienst beim Zentraldienst der Polizei des Landes Brandenburg<br />
am Dienstort Potsdam zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />
Polizeiärztin/Polizeiarzt<br />
Gesucht wird eine verantwortungsbewusste und engagierte Persönlichkeit<br />
mit Abschluss als Fachärztin/Facharzt - vorzugsweise für Allgemeinmedizin<br />
oder Chirurgie/Orthopädie - und Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin.<br />
Den vollständigen Ausschreibungstext, dem Sie nähere Informationen zu den<br />
Aufgaben und Bewerbungsvoraussetzungen sowie zur Bewertung der Stelle<br />
entnehmen können, finden Sie im Internet unter<br />
www.internetwache.brandenburg.de<br />
Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis zum 24.<strong>11</strong>.<strong>2007</strong> an das<br />
Ministerium des Innern<br />
(Referat IV/3), Postfach 60 <strong>11</strong> 65, 144<strong>11</strong> Potsdam<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
397
398<br />
Rezensiert<br />
Das MSD Manual<br />
Elsevier, 7. Aufl. <strong>2007</strong><br />
3.648 S., 200 s/w. Abb., geb.<br />
Subskriptionspreis bis 3 Monate<br />
nach Erscheinen: € (D) 69,95/<br />
danach € (D) 79,95<br />
ISBN: 978-3-437-21761-6<br />
Mit diesem Manual<br />
stellen wir ein Nachschlagewerk<br />
aus den<br />
USA vor, das von<br />
Fachärzten gut ins<br />
Deutsche übersetzt<br />
wurde. Jeder von uns<br />
kommt immer wieder<br />
in die Lage, wo er<br />
schnell und gezielt<br />
Informationen zu seinem Fachgebiet benötigt.<br />
Hierfür ist dieses Buch gut geeignet.<br />
In 22 fachbezogenen Abschnitten und 339<br />
Kapiteln bietet das MSD Manual:<br />
· den gesamten Inhalt des Originals komplett<br />
überarbeitet und auf dem neuesten Stand<br />
· Behandlungsübersichten und Untersuchungen<br />
zu allen klinischen Krankheitsbildern<br />
· 34 neue Kapitel, darunter „Das autonome<br />
Nervensystem“ und „Reproduktive Endokrinologie<br />
des Mannes“<br />
· Querverweise im Text<br />
· Kurzdefinitionen am Kapitelanfang zur Erschließung<br />
der Krankheitsbilder<br />
· Aktuelle Inhalte zu SARS, das metabolische<br />
Syndrom, uvm.<br />
Das MSD Manual basiert auf der aktuellen<br />
Auflage des Merck Manuals. Die erste Auflage<br />
entstand bereits 1899 und umfasste<br />
192 Seiten. 2006 erschien die Auflage mit<br />
3.000 Seiten und immer noch mit derselben<br />
Intention: die bestmögliche Information für<br />
die klinische Praxis zu vermitteln.<br />
Das MSD Manual<br />
CD-ROM Version 7.0:<br />
Subskriptionspreis bis 3 Monate<br />
nach Erscheinen: € (D) 69,95/<br />
danach € (D) 79,95<br />
ISBN: 978-3-437-21771-5<br />
Und selbstverständlich gibt es dieses Manual<br />
auch auf CD.<br />
Elektronisch entfaltet das Werk noch weitere<br />
Möglichkeiten: Von einfachen bis komplex<br />
aufgebauten Suchstrategien erlaubt die CD-<br />
ROM, alle Fragestellungen interaktiv zu beantworten.<br />
Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Eine Mappe für alle Fälle<br />
Die Notfall- und Nachlaßmappe<br />
Mit dieser Mappe stellen<br />
wir ein Ordnungssystem<br />
vor und einen wertvollen<br />
Ratgeber. Sie ist gegliedert<br />
in 12 Abschnitte: Anweisung<br />
und Testament;<br />
Persönliche Papiere; Berufliche<br />
Papiere; Firmenunterlagen;<br />
Finanzen und<br />
Kapitalanlagen; Gesetzliche Sozialversicherung;<br />
Private Kranken- und Lebensversicherungen;<br />
Haftpflicht-, Rechtsschutz und sonstige<br />
Versicherungen; Kfz-Unterlagen und Versicherungen;<br />
Haus- und Wohnungsunterlagen und<br />
Versicherungen; Finanzamts-Unterlagen; Andere<br />
wichtige Unterlagen.<br />
Diese Dokumenten-Mappe ist aus einer strapazierfähigen<br />
Folie mit Goldprägung und verschließbar.<br />
Sie besitzt eine 2-Ring-Mechanik<br />
und 40mm Ablagehöhe. Das geschlossene<br />
Format ist 34cm hoch und 27,5cm breit. Wir<br />
finden eine übersichtliche Inhaltsangabe. Es<br />
wurden bereits praktische Vorgaben gemacht<br />
für Testamentstexte, Anweisungen zum Geldund<br />
Immobilienvermögen und Übersichten<br />
über Kapitalanlagen. Besonderheiten für Selbständige,<br />
Freiberufler und Hauseigentümer<br />
sind ebenfalls berücksichtigt.<br />
Falls Sie Ihre Unterlagen ordnen wollen,<br />
können Sie diese Mappe zu einem Preis von<br />
56,00 EUR zuzgl. 4,90 EUR Versandspesen<br />
bestellen bei:<br />
Notfall- und Nachlaß-Mappe<br />
Alleinvertrieb Bernd O. Dort<br />
Postfach 710367<br />
30543 HANNOVER<br />
Fax 05<strong>11</strong> 2706 0174<br />
Web: www.notfall-nachlass-mappe.de;<br />
e-mail: info@notfall-nachlass-mappe.de<br />
Innere Medizin –<br />
Leitlinien <strong>2007</strong>/2008<br />
Zusammenstellung evidenzbasierter<br />
Leitlinien und Empfehlungen<br />
Berthold Block, Georg Thieme Verlag <strong>2007</strong><br />
Preis: € (D) 59,95<br />
ISBN 978-3-13-144041-9<br />
In diesem Buch sind auf 409 Seiten die Leitlinien<br />
der gesamten Inneren Medizin unter<br />
Berücksichtigung aller deutscher Leitlinien<br />
und unter Berücksichtigung der Leitlinien<br />
deutscher Fachgesellschaften in der Inneren<br />
Medizin zusammengestellt.<br />
Sie sind übersichtlich nach Organsystemen<br />
gegliedert und am Buchrand durch ein blaues<br />
Organsignum kenntlich gemacht, um die<br />
Suche zu erleichtern. Der Autor hat sich bei<br />
der Aufarbeitung der einzelnen Themen da-<br />
zu entschlossen, sämtliche<br />
Leitlinien in ein<br />
vorgegebenes, einheitliches<br />
Schema einzuordnen.<br />
Durch das sich<br />
stets wiederholende Ordnungsprinzip<br />
wird die<br />
Lesbarkeit vereinfacht<br />
und damit die praktische<br />
Anwendbarkeit verbessert. Für die Evidenzgradangaben<br />
wurden die Graduierungen der<br />
jeweiligen Leitlinien übernommen (A: sehr gut<br />
belegt, B: gut belegt, C: mäßig bis schlecht belegt).<br />
Und eine weitere Anmerkung ist wichtig:<br />
Es wurden keine Inhalte zum Leitlinientext<br />
hinzugefügt. Ergänzungen oder Kommentare<br />
wurden als solche gekennzeichnet. Für die<br />
Selbstkontrolle von Diagnostik und Therapie<br />
internistischer Krankheitsbilder ist dieses Buch<br />
eine praktische Bereicherung.<br />
Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />
Die Innere Medizin<br />
Referenzwerk für den Facharzt<br />
Gerok/Huber/Meinertz/Zeidler (Hrsg.)<br />
Schattauer, <strong>11</strong>., völlig neu bearb. und erw.<br />
Auflage <strong>2007</strong> Gebunden, 1.680 Seiten,<br />
1.070 Einzelabb., davon 252 vierfarbig,<br />
589 zweifarbig, 712 Tabellen<br />
ISBN-13:978-3-7945-2222-4<br />
Preis: EUR (D) 199,00<br />
Die Innere Medizin in einem<br />
Band vorzustellen ist<br />
die Herausforderung dieses<br />
Buches. Auf 1.680<br />
Seiten werden nicht nur<br />
in 15 Kapiteln Organbereiche<br />
wie Hämatologie<br />
und Hämostaseologie,<br />
Krankheiten des<br />
Herzens und der Gefäße, der Atmungsorgane,<br />
der Verdauungsorgane, der Niere und<br />
des Urogenitalsystems, der Knochen, der<br />
Skelettmuskulatur und der Gelenke usw. abgehandelt,<br />
sondern im Kapitel 20 noch eine<br />
umfangreiche Aufstellung der Leitsymptome<br />
wie Synkopen, Thoraxschmerzen, Dyspnoe,<br />
Husten usw. angeschlossen, die das Suchen<br />
nicht nur für den Facharzt, sondern auch für<br />
Ärzte aus Nachbardisziplinen und auch<br />
Gutachter interessant machen, die Fragestellungen<br />
außerhalb ihres Fachgebietes schnell<br />
nachschlagen und zusätzlich erörtern können.<br />
Ansonsten ist dieses Buch selbstverständlich<br />
der Renner bei Medizinstudenten<br />
und sicher eine gute Weiterbildungsgrundlage<br />
bei Allgemeinmedizinern.<br />
Für mich positiv erwähnenswert sind die vielen<br />
Überschriften durch Schlagwörter und
die strenge Strukturierung. An jedem Kapitelende<br />
weist ein deutlich hervorgehobenes<br />
Fazit für die Praxis auf die Alltagsrelevanz<br />
des Themas hin. Für den Arzt, der sich<br />
schnell informieren muss, ein gutes Buch. Für<br />
den Spezialisten der Inneren Medizin gibt es<br />
am Kapitelende Literaturhinweise und auch<br />
wichtige Internetadressen.<br />
Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />
Orthopädie, Unfallchirurgie<br />
Krämer/Grifka<br />
Unfallchirurgische Bearbeitung<br />
von Kleinert und Teske<br />
Springer Medizin Verlag. <strong>2007</strong><br />
8. neubearb. U. erw. Aufl. XIV,<br />
357 S., 546 Abb., 330 in Farbe<br />
Brosch. EUR (D) 26,95<br />
ISBN-13 978-3-540-48498-1<br />
Und wer dann im neuen Fachgebiet<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
nicht gleich voll einsteigen will<br />
und es langsamer angehen lassen<br />
will, der sollte mit dem Krämer/<br />
Grifka beginnen. In der 8. Auflage<br />
wurde das Lehrbuch Orthopädie<br />
durch die Unfallchirurgen Kleinert<br />
und Teske komplettiert und trägt<br />
damit zum Zusammengehen beider<br />
Fachgebiete bei.<br />
Es handelt sich hier mehr um ein<br />
Lehrbuch für Studenten der Medizin,<br />
aber auch Weiterbildungsassistenten<br />
können sich durch die<br />
kurze Darstellung der Krankheitsbilder<br />
Innovationen holen. Bestimmte<br />
Leitsätze sind im Text als<br />
wichtig blau hervorgehoben.<br />
Ansonsten bietet das Lehrbuch alles,<br />
was das Herz begehrt – Untersuchungstechniken,<br />
orthopädische<br />
und unfallchirurgische Krankheitsbilder<br />
nach Körperregionen geordnet,<br />
konservative und operative<br />
Therapien, Rehabilitation und Begutachtung.<br />
Abschließend muss auch das Raritätenlexikon<br />
erwähnt werden, dass Ihnen den Umgang<br />
mit Orthopäden und Unfallchirurgen<br />
erleichtert.<br />
Z.B. Stinkfuß: Pes olens;<br />
in der Orthopädensprechstunde<br />
leider<br />
keine Rarität. Behandlung<br />
nach K.L. Krämer:<br />
Hydrotherapie.<br />
Dr. Udo Wolter,<br />
Neuruppin<br />
Facharztprüfung<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Wirth/Mutschler<br />
1.000 kommentierte Prüfungsfragen<br />
35 Cartoons im Innenteil<br />
Georg Thieme Verlag, Stuttgart. <strong>2007</strong><br />
Preis: € (D) 69,95<br />
ISBN 978-3-13-140651-4<br />
In Ergänzung zur Bibliographie – Praxis der<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie – erscheint im<br />
Thieme Verlag von den Herausgebern Wirth<br />
und Mutschler ein Buch mit 1.000 Prüfungs-<br />
fragen zur Facharztprüfung. Die Gliederung<br />
in diesem Buch entspricht dem im Lehrbuch.<br />
Somit ist ein schnelles Nachlesen möglich.<br />
Dieses Buch bietet einen Einstieg nicht nur<br />
durch Selbsttest, sondern<br />
auch durch<br />
Organisationsfragen<br />
bei der Antragstellung<br />
zur Prüfung. Es<br />
dient Ihnen als Training<br />
und gibt Ihnen<br />
die Möglichkeit, sich<br />
stress- und angstfrei<br />
auf die Prüfung vorzubereiten.<br />
Das ganze Thema wird durch 35 Cartoons<br />
aufgelockert.<br />
Dr. Udo Wolter, Neuruppin<br />
Rezensiert<br />
Praxis der Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie<br />
Carl Joachim Wirth/Wolf Mutschler (Hg.)<br />
Georg Thieme Verlag, Stuttgart. <strong>2007</strong><br />
963 Seiten, 1458 Abbildungen.<br />
292 Tabellen, gebunden.<br />
€ (D) 199,95<br />
ISBN 978-3-13-140641-5<br />
Das neue Fachgebiet Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie lässt grüßen.<br />
Nach Einführung in die neue<br />
Weiterbildungsordnung möchte<br />
ich ein neues Buch vorstellen, das<br />
von Wirth und Mutschler herausgegeben<br />
wurde und an dem über<br />
100 Ihnen bekannte Orthopäden<br />
und Unfallchirurgen mitgewirkt<br />
haben.<br />
Im allgemeinen Teil werden neben<br />
Grundlagen des Faches auch<br />
Fragen der Technischen Orthopädie,<br />
der allgemeinen konservativen<br />
Therapie, der Physikalischen<br />
Therapie und Begutachtung angesprochen.<br />
Im speziellen Teil werden dann die<br />
einzelnen Regionen aus orthopädischer<br />
und unfallchirurgischer Sicht<br />
erörtert.<br />
Dieses Buch bietet den Weiterbildungsassistenten<br />
eine gute Grundlage<br />
für ihre tägliche Tätigkeit<br />
und kann auch den Fachärzten<br />
für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
als schnelles Nachschlagewerk<br />
dienen.<br />
Gut sichtbare Randmarkierungen<br />
mit gut verständlichen Schlagwörtern<br />
können das Lesen optimieren.<br />
Sie haben ein Lernbuch der Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie mit dem<br />
kompletten Weiterbildungswissen auf dem<br />
neuesten Stand. Sie haben für die<br />
Praxis konkrete Handlungsanweisungen für<br />
eine rationelle Diagnostik und Therapie.<br />
Und dieses wurde zusammengetragen<br />
und<br />
erarbeitet von einem<br />
namhaften Herausgeber-<br />
und Autorenteam.<br />
Dr. Udo Wolter,<br />
Neuruppin<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
399
400<br />
Rezensiert<br />
Der Frauenleib als öffentlicher<br />
Ort. Vom Mißbrauch des<br />
Begriffs Leben<br />
Barbara Duden<br />
Mabuse-Verlag, <strong>2007</strong>, 136 Seiten<br />
ISBN: 3938304766, Preis: 15,90 Euro<br />
Eine kurze Rezension<br />
kann dem Essay von Barbara<br />
Duden „Der Frauenleib<br />
als öffentlicher Ort“<br />
mit seinen vielfältigen<br />
Aspekten kaum gerecht<br />
werden. Das Grundthema<br />
des Essays ist die Visualisierung<br />
des Verborgenen.<br />
Diese Visualisierung macht – wenn<br />
man der Verfasserin folgt – das Verborgene<br />
nicht nur sichtbar, sondern auch „öffentlich“.<br />
Im speziellen Fall der Schwangerschaft – dem<br />
eigentlichen Thema des Essays – führt die<br />
Visualisierung des Embryos und des Feten<br />
in Büchern, Broschüren und anderen Medien<br />
– nach Ansicht der Verfasserin – zu einer<br />
mentalen Einstellungsveränderung bei der<br />
Schwangeren und ihrem gesellschaftlichen<br />
Umfeld. Die Schwangere soll durch die allgemein<br />
zugänglichen Bilder ihres Inneren, des in<br />
ihr Verborgenen, eine Entfremdung ihrer Gefühle<br />
und ihrer Körperlichkeit erleben, während<br />
für die Umwelt, insbesondere dem<br />
Arzt bzw. dem „medizinischen Komplex“ die<br />
Schwangerschaft zum öffentlichen Ort wird,<br />
in den gegebenenfalls auch „hineingegriffen“<br />
werden kann und muss.<br />
Dem zu folgen fällt einem Arzt nicht leicht –<br />
die Sorge einer Schwangeren um das<br />
Leben, um die Unversehrtheit ihres Ungeborenen<br />
ist kein Produkt des 20. oder<br />
21. Jahrhunderts. In Shakespeares Sommernachtstraum<br />
(1594) kommt diese Besorgnis<br />
in den beschwörenden Verszeilen<br />
der Elfengeister zum Ausdruck:<br />
Ihr Geschlecht soll nimmer schänden<br />
Die Natur mit Feindeshänden<br />
Und mit Zeichen schlimmer Art<br />
Muttermal und Hasenschart.<br />
Die Verfasserin geht auch an anderer Stelle<br />
mit der Historie recht frei um, denn die<br />
Schwangerschaft ist nicht erst seit der Neuzeit<br />
schützenswert, bereits der Hippokratische<br />
Eid im klassischen Griechenland verbot<br />
Ärzten, Schwangeren Mittel zur Unterbrechung<br />
der Schwangerschaft zu geben.<br />
Das Unbehagen an der Visualisierung und<br />
deren öffentliche Wirkung ist aber an sich ein<br />
interessantes Thema – denn wenn das Sichtbarmachen<br />
des Unsichtbaren oder Verborgenen<br />
zu mehr oder neuem Wissen führt, dann<br />
kann es uns auch zwingen, unser Denken<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
(Weltsicht, Weltanschauung) zu verändern<br />
(natürlich kann die Visualisierung und ihre<br />
Wirkung auch missbraucht werden – ohne<br />
Zweifel).<br />
Als Galileo die Umlaufbahnen der Jupitermonde<br />
erkannte, weil er ihre Positionen mit<br />
dem Fernrohr sah (!), zerfielen das Sphärenmodell<br />
der Himmelskörper und das geozentrische<br />
Weltbild; als andere Forscher ihre<br />
Mikroskope auf Wassertropfen einstellten,<br />
sahen sie Kleinstlebewesen und bald war es<br />
mit bösen Geistern, Miasmen, der Urzeugung<br />
vorbei und die moderne Naturwissenschaft<br />
begann.<br />
Sowohl bei der Visualisierung (die die Verfasserin<br />
als Abbildung des Verborgenen<br />
versteht), als auch bei der Abbildung (des<br />
Sichtbaren) handelt es sich um archaische<br />
Kulturtechniken, da bereits Steinzeitbilder<br />
nicht nur abbilden (Menschen, Tiere,<br />
Gegenstände), sondern auch visualisieren<br />
(Kälberfetus in der Kuh). Die Visualisierung<br />
als Kulturtechnik ist weder gut noch böse,<br />
gleich dem Schriftdruck ist sie geeignet,<br />
Wissen zu vermehren oder auch Unwissen<br />
zu konservieren.<br />
Und so verändert die Kenntnis von der Befruchtung,<br />
der Einnistung, der Embryonalentwicklung<br />
und dem Feten durch die Visualisierung<br />
das allgemeine Bewusstsein und<br />
das Bewusstsein der Schwangeren – leider<br />
oder Gott sei Dank; und an dem biologischen<br />
Faktum, dass das neue Leben mit der<br />
befruchteten Eizelle und nicht mit der ersten<br />
spürbaren Kindsbewegung beginnt, kann<br />
niemand mehr vorbei. Wir können juristische,<br />
psychologische, moralische oder soziologische<br />
Grenzen ziehen, aber die sind<br />
dann willkürlich gesetzt und ignorieren die<br />
biologischen Tatsachen.<br />
Gestattet man sich einen Seitenblick auf die<br />
Rechtsgeschichte, so ist unverkennbar, dass<br />
der Schutz des menschlichen Lebens im Laufe<br />
der Geschichte erweitert wurde – wenn<br />
auch immer wieder Rückschläge hinzunehmen<br />
waren und sind. Der Weg führt vom<br />
erlaubten Töten von Stammesfremden, Sklaven,<br />
Kriegsgefangenen, Menschen mit besonderen<br />
Merkmalen oder Fehlbildungen,<br />
Frauen, Kindern und Neugeborenen über<br />
das Verbot solchen Handelns bis zum Schutz<br />
noch ungeborener Kinder.<br />
Der letzte Abschnitt „Das Leben“ – von der<br />
Verfasserin unter das Motto gestellt: „Jenes<br />
‘Leben’, das den gegenwärtigen Diskurs mit<br />
seiner ethischen Selbstherrlichkeit überragt,<br />
gehört in die Geschichte von Trug und Wahn<br />
– oder vielleicht von Religion – und nicht in<br />
die Geschichte des Körpers“ – erreicht für<br />
den Rezensenten den Bereich des Irrationalen.<br />
Selbstverständlich gibt es das „Leben“<br />
nicht, aber sehr wohl Lebewesen mit ihren<br />
Eigenschaften, Merkmalen, Funktionen, die<br />
sie als Lebewesen charakterisieren, und so<br />
stehen natürlich der Embryo und der Fetus<br />
in der Abfolge lebendiger Existenz, eben des<br />
Lebens.<br />
Ob Ärzte (der Plural steht für Kolleginnen<br />
und Kollegen) diesen Essay lesen sollten, ist<br />
eine schwierige Frage. Der Essay ist für<br />
Nichtsoziologen nicht leicht zu lesen, da die<br />
Sprache soziologischer Diskurse Ärzten und<br />
anderen nicht unbedingt vertraut sein dürfte.<br />
Begriffe wie Embryo, Fetus, Abort und Fehlgeburt<br />
werden oft ungenau verwendet bzw.<br />
miteinander verwechselt, auch mit den Vergrößerungsebenen<br />
(Endoskopie, Lichtmikroskopie,<br />
Elektronenmikroskopie) hat die Verfasserin<br />
manchmal Probleme. Vielleicht<br />
kommt der Essay am ehesten für Ärzte in<br />
Betracht, die auf dem Gebiet der Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe arbeiten. Es sind gewiss<br />
Passagen zu finden, die ihnen Anregungen<br />
über das Fühlen und Denken ihrer Patientinnen,<br />
so sie schwanger sind, geben. Sie<br />
sollten sich aber auf eine Lektüre einstellen,<br />
die ihre Geduld und Emotionen strapazieren<br />
könnte.<br />
Dr. Manfred Kalz<br />
Laktose-Intoleranz<br />
Britta-Marei Lanzenberger<br />
Systemed Verlag, <strong>2007</strong><br />
broschiert<br />
ISBN: 3-927372-33-1; Preis: 16,90 Euro<br />
Das Buch „Laktose-Intoleranz“<br />
von Britta-<br />
Marei Lanzenberger<br />
ist deutlich auf Patienten-<br />
und Laienaufklärung<br />
ausgerichtet.<br />
Ärzte sollten eher zu<br />
medizinisch-wissenschaftlichenPublikationen<br />
greifen, da der<br />
theoretische Teil des Buches nicht hinreichend<br />
fundiert ist.<br />
Aber auch von Patienten ist das Buch mit<br />
Vorsicht zu verwenden, da es bei unklaren<br />
abdominellen Symptomen zu stark auf eine<br />
Laktosemaldigestion orientiert; bei unklaren<br />
abdominellen Symptomen kann Selbsthilfe<br />
durch angelesenes „Wissen“ sehr gefährlich<br />
sein!<br />
Den größten Nutzen dürften Patienten mit<br />
gesicherter Laktosemaldigestion haben, da<br />
sie hier zahlreiche Rezepte und Tipps für<br />
eine laktosefreie bzw. -arme Kost finden.<br />
Dr. Manfred Kalz
Wir gratulieren zum Geburtstag im November<br />
96 Jahre<br />
Dr. med. Hans Georg Bauers<br />
Potsdam<br />
87 Jahre<br />
SR Dr. med. Gerhard Brosig<br />
Senftenberg<br />
86 Jahre<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Heinrich-Theodor Mönnich<br />
Potsdam<br />
SR Dr. med. Gerd Newiadomsky<br />
Wittenberge<br />
85 Jahre<br />
Dr. med. Karlheinz Neumann<br />
Schwante<br />
84 Jahre<br />
Dr. med. Heinz Laubstein<br />
Potsdam<br />
83 Jahre<br />
OMR Dr. sc. med.<br />
Gerhard Bohnenstengel<br />
Klein Schulzendorf<br />
Dr. med. Gerhart Korte<br />
Strausberg<br />
OMR Prof. Dr. med. habil. Karl Vetter<br />
Bergholz-Rehbrücke<br />
82 Jahre<br />
Dr. med. Ingeborg Tautz<br />
Kleinmachnow<br />
81 Jahre<br />
MR Prof. Dr. sc. med. Erhard Kucher<br />
Schwedt<br />
OMR Prof. Dr. med. habil. Heinz Schüler<br />
Wildau<br />
80 Jahre<br />
Dr. med. Helmut Dreßler<br />
Zeuthen<br />
MR Dr. med. Werner Gaude<br />
Geesow<br />
MR Dr. med. Günter Grünert<br />
Großräschen<br />
Dr. med. Gottfried Kuhn<br />
Jüterbog<br />
79 Jahre<br />
MR Dr. med. Friedrich-Wilhelm Hilker<br />
Potsdam<br />
78 Jahre<br />
Dr. med. Christa Fickenwirth<br />
Luckenwalde<br />
OMR Prof. Dr. sc. med. Wolfgang Krüger<br />
Lebus<br />
SR Dr. med. Otto Linz<br />
Cottbus<br />
OMR Prof. Dr. med. habil.<br />
Gerhard Schüßling<br />
Frankfurt (Oder)<br />
SR Dr. med. Christa Stolte<br />
Rüdersdorf<br />
77 Jahre<br />
OMR Dr. sc. med. Josef Horntrich<br />
Cottbus<br />
MR Dr. med. Reiner Matthes<br />
Kyritz<br />
MR Dr. med. Rolf Meyer<br />
Strausberg<br />
76 Jahre<br />
Dr. med. Wolfram Altrogge<br />
Potsdam<br />
OMR Dr. med. Siegfried Möpert<br />
Blankenfelde<br />
Doz. Dr. sc. med. Annelies Peltz<br />
Mühlenbecker Land, OT Schildow<br />
Prof. Dr. med. Gabriele Taugner<br />
Bergholz-Rehbrücke<br />
75 Jahre<br />
MR Gerhard Sorge<br />
Altreetz<br />
Dr. med. Renate Weise<br />
Templin<br />
70 Jahre<br />
OMR Dr. med. Hans Büchner<br />
Perleberg<br />
Dr. med. Sigrid Dickscheit<br />
Hoppegarten, OT Hönow<br />
Dr. med. Hildegard Fink<br />
Rathenow<br />
Dr. med. Christine Gritzbach<br />
Potsdam<br />
SR Gertrud Müller<br />
Damme<br />
Dr.med. Dr.agr. Dietrich Noack<br />
Liedekahle<br />
MR Dr. med. Dietrich Schottmann<br />
Nordwestuckermark<br />
65 Jahre<br />
Dr. med. Hannelore Aulich<br />
Wittenberge<br />
Dr. med. Wolfgang Bartzsch<br />
Brandenburg<br />
MR Dr. med. Roswitha Böttcher<br />
Fredersdorf<br />
OMR Dr. sc. med. Bärbel Dominok<br />
Cottbus<br />
Dr. med. Barbara Finsterbusch<br />
Boitzenburger Land<br />
MR Dr. med. Doris Gilgen-Henning<br />
Panketal<br />
Dr. med. Renate Glombitza<br />
Straupitz<br />
Dr. med. Ingrid Hahn<br />
Brandenburg<br />
MUDr./CS Ilka Hoemke<br />
Ludwigsfelde<br />
Heike Humpal<br />
Cottbus, OT Kiekebusch<br />
MUDr./CSSR Peter Janata<br />
Ahrensfelde<br />
Dr. med. Brigitte Kleinau<br />
Panketal<br />
Dr. med. Wilfried Klemm<br />
Kloster Lehnin, OT Damsdorf<br />
Personalia<br />
Prof. Dr. med. Ulrich Kunath<br />
Stolzenhagen<br />
Dr. med. Dieter Liebe<br />
Bad Saarow<br />
MR Dr. med. Eckard Marg<br />
Brandenburg<br />
Ingrid Mlodoch<br />
Neuenhagen<br />
Priv.-Doz. Dr. sc. med.<br />
Horst Peter Molsen<br />
Panketal, OT Zepernick<br />
MR Hannelore Nelius<br />
Bernau<br />
Dr. med. Günter Schulze<br />
Cottbus<br />
Bernd Sykura<br />
Hohen Neuendorf, OT Borgsdorf<br />
SR Dipl.-Med. Marianne Trenner<br />
Meyenburg<br />
MR Dr. med. Dieter Weitermann<br />
Templin<br />
Dr. med. Rainer Wenkel<br />
Erkner<br />
60 Jahre<br />
Dipl.-Med. Birgit Fleischer<br />
Bernau<br />
Dr. med. Bärbel Hegenscheid<br />
Eichwalde<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Dr.-Ing.<br />
Holger Kiesewetter<br />
Berlin<br />
Jürgen Mating<br />
Elsterwerda<br />
Dr. med. Victor Prott<br />
Nauen<br />
Renate Wolf<br />
Rathenow<br />
Wir bitten unsere Leser, die nicht mit<br />
der Veröffentlichung einverstanden<br />
sind, um rechtzeitige (bis 15. des Vormonats)<br />
Mitteilung (schriftlich oder telefonisch<br />
unter 0355/7 80 10 18 oder<br />
E-Mail: angelika.winzer@laekb.de).<br />
Anzeige<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
401
402<br />
Personalia/Tagungen und Kongresse<br />
Die LÄKB betrauert den Tod<br />
der Kolleginnen und Kollegen<br />
MR Ursula Andree<br />
Neuenhagen<br />
geboren: 31.05.1920<br />
verstorben: 12.05.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Claus-Dietrich Appel<br />
Neuruppin<br />
geboren: 20.09.1939<br />
verstorben: 27.03.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Friedhart Federlein<br />
Frankfurt (Oder)<br />
geboren: 04.12.1939<br />
verstorben: 30.05.<strong>2007</strong><br />
MR Dr. med. Franz Fritzsche<br />
Neuruppin<br />
geboren: 22.10.1916<br />
verstorben: 03.05.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Karsta Gedack<br />
Strausberg<br />
geboren: 26.09.1940<br />
verstorben: 21.09.<strong>2007</strong><br />
SR Anneliese Gurtzig<br />
Schönefeld bei Berlin<br />
geboren: 06.07.1933<br />
verstorben: 23.08.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Johanna Hafner<br />
Potsdam<br />
geboren: 30.01.1930<br />
verstorben: 30.03.<strong>2007</strong><br />
MR Dr. med. Herbert Heitkamp<br />
Frankfurt (Oder)<br />
geboren: <strong>11</strong>.12.1941<br />
verstorben: 03.10.<strong>2007</strong><br />
SR Dr. med. Joachim Höpfner<br />
Prenzlau<br />
geboren: 17.07.1924<br />
verstorben: 20.01.<strong>2007</strong><br />
MR Dr. med. Willy Jaeger<br />
Cottbus<br />
geboren: 03.03.1930<br />
verstorben: 15.05.<strong>2007</strong><br />
Rainer Jekat<br />
Hohenseefeld<br />
geboren: 27.04.1940<br />
verstorben: <strong>11</strong>.08.<strong>2007</strong><br />
Christl Korth<br />
Hohen Neuendorf<br />
geboren: 09.02.1950<br />
verstorben: 08.06.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Klaus Lange<br />
Rüdersdorf<br />
geboren: 02.06.1940<br />
verstorben: 28.03.<strong>2007</strong><br />
OMR Dr. med. Hugo Mühr<br />
Potsdam<br />
geboren: 06.07.1916<br />
verstorben: 10.04.<strong>2007</strong><br />
SR Dr. med. Gertraud Neuberg<br />
Frankfurt (Oder)<br />
geboren: 09.09.1936<br />
verstorben: 16.07.<strong>2007</strong><br />
SR Dr. med. Brigitte Nimbach<br />
Cottbus<br />
geboren: 05.03.1932<br />
verstorben: 04.04.<strong>2007</strong><br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Ferdinand Poppelbaum<br />
Prenzlau<br />
geboren: 28.07.1920<br />
verstorben: 25.02.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Helmut Rehmer<br />
Perleberg<br />
geboren: 05.05.1936<br />
verstorben: 13.07.<strong>2007</strong><br />
Dipl.-Med. Ulrike Scheibe<br />
Jakobshagen<br />
geboren: 16.01.1961<br />
verstorben: 28.02.<strong>2007</strong><br />
MR Dr. med.<br />
Hans-Friedrich Schindler<br />
Luckau<br />
geboren: 26.06.1917<br />
verstorben: 31.03.<strong>2007</strong><br />
SR Manfred Schlosser<br />
Guben<br />
geboren: 12.07.1934<br />
verstorben: 26.03.<strong>2007</strong><br />
Rainer Schulze<br />
Wittenberge<br />
geboren: 04.<strong>11</strong>.1942<br />
verstorben: 18.09.<strong>2007</strong><br />
MR Dr. med. Roland Schüsterl<br />
Guben<br />
geboren: 12.09.1931<br />
verstorben: 22.05.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Hans-Jürgen Schwatke<br />
Glienicke<br />
geboren: 09.07.1945<br />
verstorben: 28.06.<strong>2007</strong><br />
OMR Dr. med. Georg Stenzel<br />
Fichtenwalde<br />
geboren: 09.12.1928<br />
verstorben: 30.07.<strong>2007</strong><br />
SR Dr. med. Ursula Stillich<br />
Wittenberge<br />
geboren: 25.04.1940<br />
verstorben: 09.02.<strong>2007</strong><br />
Dr. med. Manfred Teutscher<br />
Lenzen<br />
geboren: 25.<strong>11</strong>.1941<br />
verstorben: 20.05.<strong>2007</strong><br />
Renate Weckmüller<br />
Schwedt<br />
geboren: 23.06.1936<br />
verstorben: 03.06.<strong>2007</strong><br />
Lieselotte Wenzel<br />
Seddiner See,<br />
OT Seddin<br />
geboren:<br />
10.04.1935<br />
verstorben:<br />
19.09.<strong>2007</strong><br />
Dr. med.<br />
Lutz-Dietrich<br />
Wojatschke<br />
Neuenhagen<br />
geboren:<br />
22.01.1943<br />
verstorben:<br />
01.06.<strong>2007</strong><br />
�<br />
Land Brandenburg<br />
und Berlin<br />
Aktuelle Aspekte<br />
der Herzchirurgie<br />
14. Nov. <strong>2007</strong>, 18.00 Uhr<br />
Ort: Panorama-Konferenzraum<br />
Leitung und Auskunft: Prof. Dr.<br />
med. Oeff, Klinik für Innere<br />
Medizin I, Städtisches Klinikum,<br />
Hochstr. 29, 14770 Brandenburg<br />
Telefon: (03381) 41 15 00<br />
Fax: (03381) 41 15 09<br />
E-Mail:<br />
oeff@klinikum-brandenburg.de<br />
Psychosomatische<br />
Grundversorgung<br />
14. Nov. <strong>2007</strong><br />
23./24. Nov. <strong>2007</strong><br />
12. Dez. <strong>2007</strong><br />
9. Jan. 2008<br />
13. Febr. 2008<br />
12. März 2008<br />
9. April 2008<br />
15. Mai 2008<br />
23./24. Mai 2008<br />
Ort: Neuruppin<br />
Teilnehmergebühr: 900 €<br />
Leitung: Prof. Dr. Dr. G. Danzer<br />
Auskunft: Ruppiner Kliniken,<br />
Gerlind Ebell, Fehrbelliner Str. 38,<br />
16816 Neuruppin<br />
Telefon: (03391) 39 27 10<br />
Doppler- und Duplexsonographie<br />
Abschlusskurs der extrakraniellen<br />
hirnversorgenden Gefäße<br />
16./17. Nov. <strong>2007</strong><br />
Interdisziplinärer Grundkurs<br />
26. bis 28. Okt. <strong>2007</strong><br />
7. bis 9. Dez. <strong>2007</strong><br />
Aufbaukurs der extrakraniellen<br />
hirnversorgenden Gefäße<br />
<strong>11</strong>. bis 13. Jan. 2008<br />
Leitung: Dr. med. Becker<br />
Ort: Neurologisches<br />
Facharztzentrum Berlin<br />
Auskunft: Berliner Dopplerkurse,<br />
Ch. Kaindlbauer,<br />
Holsteinische Straße 26,<br />
10717 Berlin<br />
Telefon: (030) 86 20 75 65<br />
E-Mail: info@dopplerkurs.de<br />
Internet: www.dopplerkurs.de<br />
Potsdamer EEG-Seminar –<br />
Aufbaukurs<br />
17. Nov. <strong>2007</strong>,<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Teilnehmergebühr: 50 €<br />
Ort, Leitung und Auskunft:<br />
Prof. Dr. Kursawe, St. Josefs-<br />
Krankenhaus,<br />
Allee nach Sanssouci 7,<br />
14471 Potsdam<br />
Tel.: (0331) 96 82 60 00<br />
Fax: (0331) 96 82 60 09<br />
E-Mail: h.kursawe@alexius.de<br />
8. Bronchoskopiekurs<br />
21. Nov. <strong>2007</strong>,<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Ort, Leitung und Auskunft:<br />
Dr. med. Petri, Krankenhaus Märkisch-Oderland,<br />
Prötzeler Chaussee 5,<br />
15344 Strausberg<br />
Telefon: (03341) 5 23 50<br />
Fax: (03341) 5 24 64<br />
COPD<br />
21. Nov. <strong>2007</strong><br />
Kardiale Elektrophysiologie<br />
5. Dez. <strong>2007</strong><br />
Leitung und Auskunft: Prof.<br />
Dr. med. T. Weinke, Klinikum<br />
Ernst von Bergmann, Medizinische<br />
Klinik, Charlottenstraße 72,<br />
14467 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 41 62 02<br />
Fax: (0331) 2 41 62 00<br />
Das Magenkarzinom – systemische<br />
und chirurgische Therapie<br />
21. Nov. <strong>2007</strong>, 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal Haus 33<br />
Leitung: Dr. med. N. Peter<br />
Auskunft: J. Danke,<br />
Carl-Thiem-Klinikum,<br />
Thiemstraße <strong>11</strong>1,<br />
03048 Cottbus<br />
Telefon: (0355) 46 24 52<br />
Fax: (0355) 46 20 27<br />
Lernen von der Natur – auf dem<br />
Weg zu einer physiologischen<br />
Diabetestherapie<br />
21. Nov. <strong>2007</strong>,<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Ort: Fischerkietz Strausberg<br />
Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />
Chr. Jenssen, Krankenhaus<br />
Märkisch-Oderland GmbH,<br />
Sonnenburger Weg 3,<br />
16269 Wriezen<br />
Telefon: (033456) 3 03 01<br />
Fax: (033456) 3 03 02<br />
E-Mail: c.jenssen@khmol.de<br />
Behandlungs- und Schulungsprogramm<br />
für Patienten mit<br />
Hypertonie<br />
21./22. Nov. <strong>2007</strong> in Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 200 €<br />
Strukturiertes Schulungsprogramm<br />
für insulinpflichtige<br />
Diabetiker<br />
8. und 12. Dez. <strong>2007</strong><br />
in Frankfurt (Oder)<br />
Teilnehmergebühr: 200 €<br />
Strukturiertes Schulungsprogramm<br />
für insulinpflichtige<br />
Diabetiker<br />
12. und 15. Dez. <strong>2007</strong><br />
in Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 200 €<br />
Auskunft: KV COMM<br />
Telefon: (01801) 5 82 24 32<br />
Fax: (0331) 2 30 93 88<br />
Herz- und Nierentage<br />
Cottbus 10 P<br />
23./24. Nov. <strong>2007</strong><br />
Ort: Lindner Congress-Hotel<br />
Cottbus<br />
Auskunft: Carl-Thiem-Klinikum<br />
Cottbus, Thiemstraße <strong>11</strong>1,
03048 Cottbus<br />
Telefon: (0355) 46 22 20<br />
Fax: (0355) 46 22 40<br />
Postmodernes Denken in der humanstrukturellen<br />
Psychoanalyse<br />
und Psychiatrie Günter Ammons<br />
23. Nov. <strong>2007</strong>, 20.00 Uhr<br />
Ort: Lehr- und Forschungsinstitut<br />
der Deutschen Akademie<br />
für Psychoanalyse,<br />
Kantstraße 120/121,<br />
10625 Berlin<br />
E-Mail: mail@dapberlin.de<br />
Internet: www.dapberlin.de<br />
6. Praxis-Forum Pflege Qualität<br />
23. Nov. <strong>2007</strong><br />
Ort: Alice-Salomon-Fachhochschule<br />
Berlin<br />
Auskunft: Deutscher Berufsverband<br />
für Pflegeberufe,<br />
Kreuzstraße 7, 14482 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 74 88 83<br />
Fax: (0331) 7 48 88 55<br />
E-Mail: bbmv@dbfk.de<br />
Internet: www.dbfk.de/bbr<br />
Potsdamer<br />
Analgesie-Sonnabend<br />
24. Nov. <strong>2007</strong>,<br />
9.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ort: Kongresszentrum<br />
am Templiner See Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 25 €<br />
Auskunft: Brandenburgische<br />
Bildungswerk für Medizin<br />
und Soziales e.V.,<br />
Zeppelinstraße 152,<br />
14471 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 9 67 22 15<br />
Fax: (0331) 9 67 22 30<br />
E-Mail: mailbox@bbwev.de<br />
Internet: www.bbwev.de<br />
15. Woltersdorfer<br />
Herbstsymposium<br />
„Brauchen wir eine Geriatrisierung<br />
der Medizin?“<br />
24. Nov. <strong>2007</strong><br />
Ort und Auskunft: Evang.<br />
Krankenhaus, Klinik für Innere<br />
Medizin, Schleusenstraße 50,<br />
15569 Woltersdorf<br />
Telefon: (03362) 77 92 00<br />
Fax: (03362) 77 92 09<br />
E-Mail: h.scherzer<br />
@krankenhaus-woltersdorf.de<br />
Probleme in der Endoprothetik<br />
24. Nov. <strong>2007</strong>, 9.00 Uhr<br />
Ort: Oberlinhaus Potsdam<br />
Leitung: Dr. R. Krause<br />
Auskunft: Oberlinklinik,<br />
R.-Breitscheid-Straße 24,<br />
14163 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 7 63 43 18<br />
Fax: (0331) 7 63 43 30<br />
7. Endosonographie – Endosonographie<br />
im Dialog<br />
24. Nov. <strong>2007</strong>,<br />
8.30 bis 14.00 Uhr<br />
Ort: Maritim Pro Arte Hotel Berlin<br />
Leitung: Dr. Jenssen,<br />
Prof. Dr. Rösch, Dr. Möller,<br />
Dr. Gottschalk, Dr. Kleinau<br />
Auskunft: Dr. C. Jenssen, Krankenhaus<br />
Märkisch-Oderland,<br />
Sonneburger Weg 3,<br />
16269 Wriezen<br />
Telefon: (033456) 3 03 01<br />
Fax: (033456) 403 02<br />
E-Mail: c.jenssen@khmol.de<br />
Diagnostik und Therapie<br />
beim Rektumkarzinom<br />
28. Nov. <strong>2007</strong>, 18.00 Uhr s.t.<br />
Ort: Hörsaal des<br />
Langenbeck-Virchow-Haus GbR,<br />
Luisenstraße 58/59,<br />
10<strong>11</strong>7 Berlin<br />
Erfahrungen betreffs therapeutischen<br />
Umgangs mit den<br />
Folgen sexueller Gewalt<br />
1./2. Dez. <strong>2007</strong><br />
Teilnehmergebühr: 240 €<br />
Ort und Auskunft: Institut für<br />
Psychosomatik und Psychotherapie,<br />
Großbeerenstraße 109,<br />
14482 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 60 13 37<br />
14. Neurochirurgisches<br />
Symposium<br />
Periphere Venen, Wirbelsäule,<br />
kindliches Schädel-Hirn-Trauma<br />
1. Dez. <strong>2007</strong> in Bad Saarow<br />
Leitung und Auskunft: Dr. Knoop,<br />
HELIOS Klinikum, Klinik<br />
für Neurochirurgie,<br />
Pieskower Straße 33,<br />
15526 Bad Saarow<br />
Telefon: (033631) 7 31 86<br />
Fax: (033631) 7 31 90<br />
Vernetzte Versorgung<br />
1. Dez. <strong>2007</strong>,<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Ort, Leitung und Auskunft:<br />
Prof. Dr. Linden, Reha-Zentrum<br />
Seehof, Lichterfelder Allee 55,<br />
14513 Teltow<br />
Telefon: (03328) 34 56 79<br />
Fax: (03328) 34 55 55<br />
14. Gefäßchirurgisches<br />
Symposium<br />
„Der diabetische Fuß“<br />
5. Dez. <strong>2007</strong>, 16.00 Uhr,<br />
in Brandenburg<br />
Leitung: Dr. W. Haacke<br />
Auskunft: Städt. Klinikum<br />
Brandenburg, Klinik für<br />
Gefäßchirurgie, Hochstraße 29,<br />
14770 Brandenburg<br />
Telefon: (03381) 41 13 50<br />
Fax: (03381) 41 13 59<br />
E-Mail: gefaesschirurgie<br />
@klinikum-brandenburg.de<br />
Ultraschallkurse<br />
Gefäßdiagnostik<br />
nach KBV- und<br />
DEGUM-Richtlinien<br />
Abschlusskurs<br />
periphere Gefäße 21 P<br />
19./20. Jan. 2008<br />
21./22. März 2009<br />
Interdisziplinärer<br />
Grundkurs 28 P<br />
8. bis 10. Febr. 2008<br />
Aufbaukurs<br />
periphere Gefäße 28 P<br />
30. Mai/1. Juni 2008<br />
Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />
Anne Hinrichs, Vivantes-Klinikum<br />
im Friedrichshain,<br />
Klinik für Innere Medizin,<br />
Landsberger Allee 49,<br />
10249 Berlin<br />
Telefon: (030) 1 30 23 15 74<br />
Fax: (030) 85 60 59 16<br />
E-Mail: AnneHinrichs@tonline.de<br />
Andere Bundesländer<br />
COPD – eine facettenreiche<br />
Atemwegserkrankung<br />
im Rahmen des 39. Weltforums<br />
der Medizin<br />
14. Nov. <strong>2007</strong>,<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Ort: Düsseldorf<br />
Auskunft: Prof. Dr. Schweisfurth,<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
E-Mail:<br />
H.Schweisfurth@t-online.de<br />
7. Forum Impfund<br />
Reisemedizin<br />
17. Nov. <strong>2007</strong>,<br />
9.00 bis 13.30 Uhr<br />
Ort: Klinikum St. Georg Leipzig<br />
Auskunft: Gesellschaft für Information<br />
und Organisation,<br />
Bahnhofstraße 3a,<br />
82166 Gräfelfing<br />
Telefon: (089) 89 89 16 18<br />
Fax: (089) 89 80 99 34<br />
E-Mail: info@rg-web.de<br />
Internet: www.rg-web.de<br />
1. Freiburger<br />
Schulter-Symposium<br />
24. Nov. <strong>2007</strong> in Freiburg<br />
Themen: Live-OP, Untersuchungskurs<br />
für Ärzte, Physiotherapieworkshop,Arthroskopieworkshop,<br />
Schulterinstabilität des<br />
Überkopfsportlers, Rotatorenmanschette,<br />
instabile Schulter,<br />
Nervenkompressionssyndrome<br />
Auskunft: Intercongress GmbH,<br />
Karlsruher Straße 3,<br />
79108 Freiburg<br />
Telefon: (0761) 69 69 90<br />
Fax: (0761) 6 96 99 <strong>11</strong><br />
E-Mail:<br />
info.freiburg@intercongress.de<br />
Internet: www.intercongress.de<br />
XXXII. Hamburger<br />
Medizinisches Symposium 5 P<br />
1. Dez. <strong>2007</strong>,<br />
9:00 bis 13:15 Uhr<br />
Ort: Hotel Hafen Hamburg<br />
Anmeldung erbeten<br />
Auskunft: Dr. Andreas Block,<br />
Zentrum für Innere Medizin,<br />
Medizinische Klinik I,<br />
Universitätsklinikum Hamburg,<br />
Tagungen und Kongresse<br />
Martinistrasse 52,<br />
20246 Hamburg<br />
Tel.: (040) 4 28 03 54 70<br />
Fax : (040) 4 28 03 90 70<br />
E-Mail: block@uke.uni-hamburg.de<br />
Internet: www.medizinischessymposium.de<br />
Dopplersonographie-Kurse<br />
Interdisziplinärer Grundkurs<br />
7. bis 9. Dez. <strong>2007</strong> in Dresden<br />
29. Febr. bis 3. März 2008<br />
in Dresden<br />
30. Mai bis 1. Juni 2008<br />
in Dresden<br />
26. bis 28. Sept. 2008<br />
in Rostock<br />
28. bis 30. Nov. 2008<br />
in Dresden<br />
Kombinierte Aufbaukurse<br />
(hirnversorgende Gefäße)<br />
25. bis 27. April 2008<br />
in Chemnitz<br />
5. bis 7. Dez. 2008<br />
in Chemnitz<br />
(periphere Gefäße)<br />
24. bis 26. Okt. 2008<br />
in Chemnitz<br />
Leitung und Auskunft: Prof. Dr.<br />
med. habil. Schweizer, Klinik<br />
für Innere Medizin I, Krankenhaus<br />
Küchwald, Bürgerstraße 2,<br />
09<strong>11</strong>3 Chemnitz<br />
Telefon: (0371) 33 34 25 01<br />
Fax: (0371) 33 34 25 67<br />
E-Mail: j.schweizer@skc.de<br />
10. Internationaler Kongress<br />
für Wintersportmedizin<br />
13. bis 17. Febr. 2008<br />
Themen: Aktuelles aus der Sportorthopädie<br />
und aus den Bereichen<br />
der Prävention von Wintersportverletzungen,Überlastungsschäden<br />
und Sport, Osteoporose,<br />
rheumatische Erkrankungen und<br />
Sport, internistische Sportmedizin,<br />
Behindertensport<br />
Ort: Kongresszentrum<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Auskunft: Intercongress GmbH,<br />
Karlsruher Straße 3,<br />
79108 Freiburg<br />
Telefon: (0761) 69 69 90<br />
Fax: (0761) 6 96 99 <strong>11</strong><br />
E-Mail:<br />
info.freiburg@intercongress.de<br />
Internet: www.intercongress.de<br />
Logik, Praxis und Folgen<br />
vorgeburtlicher Diagnostik<br />
29. Febr. bis 1. März 2008<br />
Ort: Deutsches Hygiene-Museum<br />
Dresden<br />
Teilnehmergebühr: 70 €<br />
Journalistenbüro Dr. Harry Kunz,<br />
Kapellenstraße 16, 53925 Kall<br />
Telefon: (02441) 61 49<br />
Internet:<br />
PND-Tagung2008@t-online.de<br />
Angaben erfolgen ohne Gewähr!<br />
Im Zweifel fragen Sie bitte beim<br />
Veranstalter nach.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
403
404<br />
Kalendarium<br />
Kalendarium Dezember <strong>2007</strong><br />
1. Samstag<br />
· Landesrettungsschule Brandenburg<br />
Bad Saarow:<br />
SanArena-Training Babycode<br />
14. Neurochirurgisches Symposium<br />
· Inselhotel Potsdam-Hermannswerder:<br />
8.00 Uhr Psoriasis vulgaris<br />
· Bad Saarow:<br />
14. Neurochirurgisches Symposium<br />
2. Sonntag<br />
3. Montag<br />
· Cottbus: 3.– 7.12.<br />
Seminar Leitender Notarzt<br />
· MR Dr. Scheerer/Dipl.-Med. Dietrich,<br />
Müncheberger Str.<strong>11</strong>, Strausberg:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
· Evang.-Freikirchl. Krankenhaus<br />
Rüdersdorf: 15.00 Uhr<br />
Onkologischer Arbeitskreis<br />
4. Dienstag<br />
· Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
· Dr. Kerber, Dessauer Straße 12,<br />
Luckenwalde:<br />
19.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
· Konferenzraum DRK-Krankenhaus<br />
Luckenwalde: 19.00 Uhr<br />
Urologische Tumorkonferenz<br />
· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />
15.30 Uhr Kontrollierte Hypothermie<br />
und Herzkreislaufstillstand<br />
5. Mittwoch<br />
· Raum C220 Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard Bronchialkarzinom<br />
· Ruppiner Kliniken Neuruppin:<br />
16.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Falldemonstrationen<br />
typischer Mammabefunde<br />
· Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
· Evang. Krankenhaus für Geriatrie<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Trauerarbeit in der Palliativmedizin<br />
· Städt. Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />
· Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
· Praxis Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 109, Potsdam:<br />
20.00 Uhr Qqualitätszirkel<br />
Potsdamer Psychotherapeuten<br />
· Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />
Bad Saarow: 15.00 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorboard<br />
· Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Uckermark Schwedt:<br />
15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />
· OSP Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
· Demonstrationsraum Radiologie<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />
15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
6. Donnerstag<br />
· Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />
Treuenbrietzen: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
Bronchialkarzinom<br />
· Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
Lehrtherapie und Supervision<br />
· Landesrettungsschule Brandenburg<br />
Bad Saarow: Pharmakologie<br />
in der Notfallmedizin<br />
7. Freitag<br />
8. Samstag<br />
· Medizinische Klinik Kolkwitz:<br />
10.00 Uhr Bronchoskopiekurs<br />
· Landesrettungsschule Brandenburg<br />
Bad Saarow:<br />
Schockraummanagement<br />
· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />
15.30 Uhr Akute Therapie des<br />
Asthma bronchiale der COPD<br />
9. Sonntag<br />
10. Montag<br />
· Dipl.-Med. G. Weischet, R.-Luxemburg-Straße<br />
30, 16816 Neuruppin:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
<strong>11</strong>. Dienstag<br />
· Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
· Demonstrationsraum Radiologie<br />
Städt. Klinikum Brandenburg:<br />
15.15 Uhr Klinisch pathologischanatomische<br />
Konferenz<br />
12. Mittwoch<br />
· Sana-Kliniken Sommerfeld:<br />
15.15 Uhr Interdisziplinäre<br />
Schmerzkonferenz<br />
· Klinik für Gefäßchirurgie<br />
Neuruppin: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
· Raum C220 Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard Bronchialkarzinom<br />
· Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
· St.Josefs-Krankenhaus Potsdam:<br />
Hämatologie/Onkologie<br />
· Städt. Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />
· Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
· Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />
Bad Saarow: 15.00 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorboard<br />
· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark Schwedt: 15.30 Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
· OSP Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
· Demonstrationsraum Radiologie<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />
15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
· Radiologischer Röntgendemoraum<br />
Städt. Klinikum Brandenburg:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
· Feuer- und Rettungswache<br />
Brandenburg: 17.00 Uhr<br />
Rechtsfragen im Rettungsdienst<br />
13. Donnerstag<br />
· Neurologische Klinik Neuruppin:<br />
12.30 Uhr Offene interdisziplinäre<br />
Schmerzkonferenz<br />
· Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />
Treuenbrietzen: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
Bronchialkarzinom<br />
· HELIOS Klinikum Bad Saarow:<br />
8.00 Uhr Nervenschaden –<br />
Diagnostik/Therapie<br />
14. Freitag<br />
15. Samstag<br />
· Neuruppin: Echohospitationen<br />
16. Sonntag<br />
· Neuruppin: Prüfungsvorbereitung<br />
17. Montag<br />
· Evang.-Freikirchl. Krankenhaus<br />
Rüdersdorf: 15.00 Uhr<br />
Onkologischer Arbeitskreis<br />
18. Dienstag<br />
· Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
· Hörsaal Haus 33<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />
Infektiologisches Kolloquium<br />
19. Mittwoch<br />
· Evang.-Freikirchl. Krankenhaus<br />
Rüdersdorf: 15.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Schmerzkonferenz<br />
· Raum C220 Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard Bronchialkarzinom<br />
· Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
· Städt. Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />
· MEDIAN Klinik<br />
Dahlwitz-Hoppegarten:<br />
12.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
MEDIAN-Schmerzkonferenz<br />
· MR Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 109, Potsdam:<br />
17.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
· Rathenow:<br />
Qualitätszirkel<br />
Psychosomatik/Psychotherapie<br />
· Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong><br />
Tumorzentrum Bad Saarow:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard<br />
· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark Schwedt:<br />
15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
· OSP Neuruppin: 15.30 Uhr<br />
Onkologisches Konsil<br />
· Demonstrationsraum Radiologie<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />
15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
20. Donnerstag<br />
· Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />
Treuenbrietzen:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil Bronchialkarzinom<br />
21. Freitag<br />
22. Samstag<br />
23. Sonntag<br />
24. Montag<br />
25. Dienstag – 1. Weihnachtsfeiertag<br />
26. Mittwoch – 2. Weihnachtsfeiertag<br />
27. Donnerstag<br />
· Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
· Demo-Raum Klinik für Pneumologie<br />
Treuenbrietzen:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil Bronchialkarzinom<br />
· Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
Lehrtherapie und Supervision<br />
28. Freitag<br />
29. Samstag<br />
30. Sonntag<br />
31. Montag – Silvester