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Jahresbericht 2010 - Landesverband Niedersächsischer ...

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<strong>Jahresbericht</strong> 10


Vorwort<br />

„Eine Bildungsinitiative, die ankommt und zwar genau<br />

bei den Richtigen – unseren Kindern!“<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Musik,<br />

selbst nach vier Jahren meiner Amtszeit als Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es<br />

niedersächsischer Musikschulen beeindrucken „unsere“ öffentlichen<br />

Musikschulen und ihre Mitstreiter mich immer wieder aufs Neue. Die große<br />

Kraft, Kompetenz und Zielstrebigkeit, mit der sie sich all den Herausforderungen<br />

einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen musikalischen<br />

Bildungsarbeit stellen, ist großartig. Mit ihrer verlässlichen Qualität, ihrer<br />

Angebotsvielfalt und einem nahezu flächendeckenden Netz sind die öffentlichen<br />

Musikschulen die prädestinierten Bildungspartner in den Kommunen.<br />

Rund 100.000 niedersächsische Schülerinnen und Schüler nehmen<br />

die Angebote unserer Musikschulen derzeit wahr. Diese Zahl ist erfreulich hoch. Sie bedeutet aber auch, dass<br />

wir mit dem bisherigen Angebot viele Kinder noch nicht erreichen können. An dieser Stelle setzt die Idee des<br />

niedersächsischen Musikalisierungsprogramms an: Wir können und wollen nicht zulassen, dass der Zugang zu<br />

kultureller Bildung ein Privileg von einigen wenigen ist: Jedes Kind verdient diese Chance. Denn jedes Kind ist<br />

ein Sänger, Musiker oder Tänzer. Aber was es nicht kennen lernt, danach kann es sich nicht sehnen, das kann<br />

es nicht für sich entdecken und nicht lieben lernen. Und was wäre das Leben oder Musik oder Tanz? Trostlos.<br />

Deshalb lautet unser Auftrag: Chancengleichheit für möglichst alle Kinder zum frühest möglichen Zeitpunkt.<br />

Bildung fängt im Kindergarten an und die musikalische Bildung ist ein wichtiger Teil davon. Denn bei der musikalischen<br />

Bildung geht es um den ganzen Menschen, um Persönlichkeit, Phantasie und Kreativität. Gesang, Tanz<br />

etc. machen nicht nur stark, sondern auch klug. Neurobiologische Studien zeigen, dass eine frühzeitige musische<br />

Erziehung schulische Leistung und Sozialverhalten fördert. Merk-, Erlebnis- und AUSDRUCKSFÄHIGKEIT werden<br />

ebenso gestärkt wie das logische Denken. Musische Bildung ist also einer der Hauptschlüssel zu echter Teilhabe.<br />

Zu Recht wird deshalb landauf landab der Wert kultureller Bildung gepriesen. Die Weichenstellung dafür<br />

muss jedoch zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt, als dies bisher der Fall war, erfolgen. Die niedersächsische<br />

Landesregierung hat dies vor drei Jahren erkannt und gehandelt. Für das Programm Wir machen die Musik!<br />

wurden Haushaltsmittel in erheblicher Höhe bereitgestellt. Selbst unter den aktuellen Sparzwängen sind diese<br />

nicht angetastet worden. Die ersten Früchte dieser zukunftsweisenden Initiative sind mittlerweile überall in<br />

Niedersachsen unüberhörbar und nicht zu übersehen. Darüber freue ich mich sehr.<br />

Wir haben allen Grund stolz auf das bisher Erreichte zu sein. Ich danke allen, die ihren Beitrag zu unserem<br />

gemeinsamen Erfolg geleistet haben und auch weiterhin leisten werden. Mögen Sie alle auch in Zukunft Freude<br />

und Spaß bei ihrer wichtigen Arbeit, unerschöpfliche Ideen, aber auch die nötige Durchsetzungskraft und das<br />

erforderliche Durchhaltevermögen haben.<br />

Immerzu gutes Gelingen wünscht Ihnen<br />

Ihre<br />

Ihre<br />

Gitta Connemann MdB<br />

Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen<br />

011


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Inhalt<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> Inhalt Seite<br />

Vorwort<br />

In aller Kürze: Das Jahr <strong>2010</strong> 03<br />

1. Der <strong>Landesverband</strong><br />

• Aufgaben des <strong>Landesverband</strong>es 05<br />

• Verbandsführung 06<br />

• Vernetzung 07<br />

• Mitgliederversammlung 07<br />

• Geschäftsstelle 07<br />

2. Die Musikschulen<br />

• Neue Mitgliedsschulen 08<br />

• Leitbild der niedersächsischen Musikschulen 08<br />

3. Die Landesförderung<br />

• Finanzhilfe 11<br />

• Förderung der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) 12<br />

4. Aktivitäten und Projekte <strong>2010</strong><br />

• Mitgliederversammlung und Jahrestagung 14<br />

• Das neue Corporate Design 17<br />

• VIFF-Regional 19<br />

• Musikschulpraktikum und Kompaktseminar für Studierende 20<br />

• Jeder Mensch kann Musik machen – Von Anfang an gemeinsam 20<br />

5. „Wir machen die Musik!“ 21<br />

6. Berichte aus den Regionen 31<br />

7. Nachrufe 33<br />

8. Strukturdaten 34<br />

Anhang 42


Gemeinsam auf einem gutem Weg –<br />

mit frischem Wind und neuen Segeln<br />

„Gut Ding will Weile haben“, hieß es längere Zeit auch<br />

beim <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen.<br />

Nach Monaten, die geprägt waren von intensiven<br />

Gesprächen, Überlegungen und Planungen, vom<br />

Verfassen und Beurteilen von Konzepten, pädagogischen<br />

Leitlinien und künstlerischen Motiven, konnte<br />

der <strong>Landesverband</strong> im Frühjahr <strong>2010</strong> viele Ergebnisse<br />

seiner vielfältigen Arbeit präsentieren. Er hat nicht<br />

nur das niedersächsische Musikalisierungsprogramm<br />

Wir machen die Musik!, sondern auch noch ein gemeinsames<br />

neues Erscheinungsbild für Musikschulen<br />

und Verband entwickelt und umgesetzt.<br />

Die Mitgliederversammlung am 16.04.<strong>2010</strong> in Papenburg<br />

legte den Grundstein für ein überaus ereignisund<br />

erfolgreiches Verbandsjahr. Präsidentin Gitta<br />

Connemann MdB und der Vorsitzende des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Ernst Neuhäuser wurden einstimmig in ihren<br />

Ämtern bestätigt. Prominenter Gast der Mitgliederversammlung<br />

war der Niedersächsische Minister für<br />

Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann.<br />

Mit dem neuen Corporate Design Konzept ist es uns<br />

gelungen, ein Markenzeichen zu entwickeln, das die<br />

Arbeit des Verbandes und die der Musikschulen vor<br />

Ort sichtbar verbindet. Elemente, Formen und Farben<br />

aus dem Designbaukasten prägen nun, ein Jahr nach<br />

der Vorstellung des Konzepts die Außendarstellung<br />

einer wachsenden Zahl von Musikschulen. Das neue<br />

Design steht dabei sinnbildlich für die Qualität, Seriosität,<br />

Individualität, Frische und Vielfalt der Arbeit<br />

sowohl der niedersächsischen Musikschulen wie auch<br />

ihres Verbandes.<br />

Das im Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> angelaufene und von<br />

nahezu allen Musikschulen getragene Musikalisierungsprogramm<br />

Wir machen die Musik! ist ein<br />

wesentliches Element der kulturpolitischen Profilbildung<br />

im Musikland Niedersachsen. Spätestens mit<br />

der Ausweitung des Programms auf Kooperationsprojekte<br />

zwischen Musikschulen und Schulen des<br />

Primarbereichs hat sich Wir machen die Musik! als<br />

musikpädagogisches Bildungsprogramm erfolgreich<br />

in fast allen Landkreisen Niedersachsens etabliert.<br />

In aller Kürze: Das Jahr <strong>2010</strong><br />

Die Administration des Programms wurde in die Verantwortung<br />

des <strong>Landesverband</strong>es gelegt. Über eine<br />

Onlinedatenbank gelingt die Verteilung der Stundenkontingente<br />

an alle teilnehmenden Musikschulen<br />

schnell und unbürokratisch. Hohe Verteilungsgerechtigkeit,<br />

maximale Flexibilität, größtmögliche Planungssicherheit<br />

und Verwaltungsvereinfachung in der Projektförderung<br />

sind in diesem Fall kein Wunschdenken<br />

geblieben, sondern Realität geworden.<br />

Ein großes Veranstaltungswochenende im Herbst<br />

<strong>2010</strong> gewährte unmittelbare Einblicke in die Arbeit der<br />

Kooperationspartner und präsentierte sie erstmalig<br />

der Öffentlichkeit. Sowohl der Erste niedersächsische<br />

Kooperationskongress als auch das gemeinsam mit<br />

der NDR Radiophilharmonie gestaltete Familienkonzert<br />

fanden durchweg begeisterten Zuspruch.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

hat im Jahr <strong>2010</strong> einiges auf den Weg gebracht und<br />

weiterentwickeln können. Der Zuspruch, den der<br />

<strong>Landesverband</strong> für seine Arbeit erfährt, motiviert<br />

zum Weitermachen und zeigt, dass wir auf einem<br />

guten und richtigen Weg sind. Dass diese großen und<br />

zukunftsweisenden Aufgaben gemeistert werden<br />

konnten, verdanken wir der Kraft und der Einsatzbereitschaft<br />

des Verbandsvorstandes, zahlreicher engagierter<br />

Musikschulleiterinnen und -leiter, insbesondere<br />

jedoch der großen Unterstützung und Wegbereitung<br />

durch unsere Präsidentin Gitta Connemann MdB.<br />

Das Team der Geschäftsstelle konnte sich darüber<br />

hinaus immer der Unterstützung vieler Helfer und<br />

Partner sicher sein. Ein herzlicher Dank für die<br />

stets konstruktive und vertrauensvolle Begleitung<br />

unserer Arbeit geht insbesondere an das Niedersächsische<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur,<br />

das Niedersächsische Kultusministerium, die Kommunalen<br />

Spitzenverbände sowie an viele weitere<br />

Verbände, Hochschulen, Institutionen und Akteure des<br />

Musiklebens.<br />

Klaus Bredl<br />

Geschäftsführer<br />

033


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

04<br />

1�Der <strong>Landesverband</strong><br />

Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

ist Fach- und Trägerverband von 74 niedersächsischen<br />

Musikschulen, die Mitglied im Verband deutscher<br />

Musikschulen e.V. (VdM) sind. Der <strong>Landesverband</strong><br />

erstrebt ein Zusammenwirken aller für die Einrichtung,<br />

Unterhaltung und Förderung von Musikschulen tätigen<br />

Kräfte.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit allen Institutionen, Organisationen<br />

und Akteuren des Musiklebens trägt der<br />

<strong>Landesverband</strong> entscheidend zur Förderung des instrumentalen<br />

und vokalen Musizierens und der Musikerziehung<br />

in ganz Niedersachsen bei. Die Entwicklung<br />

von inhaltlichen, pädagogischen und organisatorischen<br />

Rahmenrichtlinien und Konzepten, die Mitarbeiter- und<br />

Führungskräftequalifizierung, die Entwicklung von<br />

Projekten und Förderprogrammen sowie die Durchführung<br />

von Fachtagungen sind wichtige Felder, in<br />

denen der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

die Qualitätsentwicklung an den Musikschulen<br />

unterstützt. Weitere Aufgaben sind die Information der<br />

Öffentlichkeit sowie die Beratung der Musikschulträger<br />

und des Landes. Im Auftrag des Landes leitet der<br />

<strong>Landesverband</strong> Fördermittel an anspruchsberechtigte<br />

Musikschulen weiter. Zur Deckung der dadurch entstehenden<br />

Verwaltungskosten wird der <strong>Landesverband</strong><br />

vom Land Niedersachsen gefördert.<br />

Zur Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben arbeitet<br />

der <strong>Landesverband</strong> intensiv mit dem Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem<br />

Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landesmusikrat<br />

Niedersachsen und den darin organisierten<br />

Musikverbänden, den Kommunalen Spitzenverbänden<br />

Niedersachsens, den Ausbildungsstätten für künftige<br />

Musikschullehrkräfte (Hochschule für Musik, Theater<br />

und Medien Hannover, Hochschule Osnabrück), der<br />

Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen<br />

und weiteren Einrichtungen und Verbänden<br />

der musisch-kulturellen Bildung zusammen.


Aufgaben des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />

Musikschulen<br />

vertritt die Interessen der Musikschul träger.<br />

berät das niedersächsische Ministerium für<br />

Wissenschaft und Kultur in den Belangen<br />

der Entwicklung und Förderung von Musikschulen<br />

und der musikalischen Ausbildung<br />

in Niedersachsen.<br />

steht in Kooperation mit dem niedersächsischen<br />

Kultusministerium in Fragen der<br />

Vernetzung von Kindertagesstätten und allgemein<br />

bildenden Schulen mit Musikschulen.<br />

unterstützt gemeinsame Belange der Musikschulen<br />

bei Behörden und kommunalen<br />

Spitzenverbänden in Niedersachsen.<br />

fördert die Musikschulen im Auftrag des<br />

Landes auf der Grundlage landesweit<br />

gültiger Qualitätsrichtlinien.<br />

initiiert und unterstützt einrichtungs- und<br />

verbandsübergreifende Projekte und Netzwerke<br />

der musisch-kulturellen Bildung.<br />

informiert die Öffentlichkeit über die Zielsetzung<br />

und die Entwicklung der Musikschularbeit,<br />

um deren Bedeutung allgemein und die<br />

spezifisch niedersächsischen Qualitäten im<br />

Besonderen herauszustellen.<br />

unterstützt die Qualitätssicherung der<br />

Musikschularbeit durch Entwicklung und<br />

Sicherung landesweiter Standards.<br />

pflegt den Austausch mit allen Einrichtungen<br />

und Verbänden der kulturellen Bildung.<br />

fördert den fachlichen Austausch durch Konzeption<br />

und Durchführung von Konferenzen,<br />

Tagungen, Diskussionsveranstaltungen und<br />

Fachkongressen.<br />

konzipiert innovative Konzepte, die Grundlage<br />

für wichtige strukturelle Entwicklungen<br />

der Musikschularbeit sind.<br />

entwickelt Fortbildungskonzepte und<br />

-angebote für Lehrkräfte und Führungskräfte<br />

in Kooperation mit unterschiedlichen Fortbildungsträgern.<br />

unterstützt die Findung und Förderung von<br />

Kindern mit besonderen musikalischen Begabungen.<br />

arbeitet mit den Ausbildungsstätten für<br />

Musikberufe zusammen und nimmt die Interessen<br />

der Musikschulen bei der Ausbildung<br />

künftiger Lehrkräfte wahr.<br />

fördert den Kommunikations- und Informationsfluss<br />

sowie den Erfahrungsaustausch<br />

zu inhaltlichen und organisatorischen Fragen<br />

zwischen seinen Mitgliedsschulen.<br />

repräsentiert die niedersächsischen Musikschulen<br />

auf Bundesebene (VdM).<br />

entsendet Fachberater in Ausschüsse und<br />

Gremien auf Landes- und Bundesebene.<br />

pflegt den Austausch mit dem Landeselternbeirat<br />

der Musikschulen in Niedersachsen e.V.<br />

05


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

06<br />

Verbandsführung<br />

Präsidentin: Gitta Connemann MdB<br />

Geschäftsführender Vorstand:<br />

• Ernst-Walter Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes e.V. (Vorsitzender)<br />

• Johannes Münter, stv. Leiter der Kreismusikschule Diepholz (stv. Vorsitzender)<br />

• Mirko Herzberg, Leiter der Musikschule der Stadt Salzgitter (Beisitzer)<br />

• Sigrid Neugebauer-Schettler, Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück (Beisitzerin)<br />

• Michael Ränger, Leiter der Musikschule Seevetal e.V. (Beisitzer)<br />

Ehrenvorsitzende:<br />

• Peter Weiß, ehem. Vorsitzender des <strong>Landesverband</strong>es<br />

• Rudolf Knop, ehem. Vorsitzender des <strong>Landesverband</strong>es<br />

• Geert Latz, ehem. Vorsitzender des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Erweiterter Vorstand:<br />

Neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes sind folgende Personen Mitglieder des<br />

Erweiterten Vorstandes:<br />

• Rafael Jung, Leiter der Kreismusikschule Leer (Sprecher der Musikschulregion Weser-Ems)<br />

• Sabine Gottschalk, Leiterin der Musikschule für den Landkreis Göttingen<br />

(Sprecherin der Musikschulregion Braunschweig)<br />

• Martina Zimmermann, Leiterin der Musikschule Hemmingen e.V.<br />

(Sprecherin der Musikschulregion Hannover)<br />

• Christoph Strieder, Leiter der Musikschule für Stadt und Landkreis Uelzen e.V.<br />

(Sprecher der Musikschulregion Lüneburg)<br />

• Gabriele Thiesen-Stampniok, Vorsitzende des Landeselternbeirates Niedersachsen e.V.<br />

• Cornelia Baumann, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Schulen der Stadt Nordhorn<br />

(vom Niedersächsischen Städtetag als beratendes Mitglied benannt)<br />

• Walter Theuerkauf, Landrat des Landkreises Aurich<br />

(vom Niedersächsischen Landkreistag als beratendes Mitglied benannt)<br />

• Hermann Heldermann, Bürgermeister der Stadt Gehrden<br />

(vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund als beratendes Mitglied benannt)<br />

Rechnungsprüfer:<br />

• Birgit Wenzel, Vorsitzende der Musikschule Laatzen e.V.<br />

• Ulrich Bernert, Leiter der Musikschule Laatzen e.V.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen ist Mitglied<br />

im Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM)<br />

im Landesmusikrat Niedersaachsen e.V. (LMR)<br />

in der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. (LKJ)<br />

im Arbeitskreis der Kulturverbände in Niedersachsen (AKKU)<br />

im Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV)


Vernetzung<br />

Vertreter des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer<br />

Musikschulen sind durch ihre Beteiligung in zahlreichen<br />

Ausschüssen, Arbeitsgruppen und Beiräten aktiv<br />

an der Entwicklung des niedersächsischen Musiklebens<br />

beteiligt.<br />

Vertretung im Präsidium und den Fachausschüssen<br />

des Landesmusikrates Niedersachsen:<br />

• Präsidium:<br />

Arndt Jubal Mehring, Musikschule Bad Pyrmont e.V.<br />

• Kontaktstellen Musik:<br />

Ernst Neuhäuser, Musikschule des Emslandes e.V.<br />

• Jugend Musiziert:<br />

Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V. (Vorsitz)<br />

• Kammermusik Förderkurse:<br />

Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V.<br />

• Rockmusik:<br />

Reinhard Lewitzki, Musikschule der Stadt Salzgitter<br />

• Chorarbeit:<br />

Heinz-Josef Bausen, Musikschule Zweckverband<br />

Niedergrafschaft<br />

• <strong>Niedersächsischer</strong> Orchesterwettbewerb:<br />

Klaus-Joachim Müller, Osterode<br />

• Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester:<br />

Horst Zell, Goslar<br />

• Laienmusik/Musik in der Freizeit:<br />

Ulrich Petersen, Musikschule der Hansestadt<br />

Lüneburg<br />

Mitglied der vom Niedersächsischen Kultusministerium<br />

berufenen Kommission Hauptsache: Musik<br />

Niedersachsen ist Rafael Jung, Leiter der Kreismusikschule<br />

Oldenburg gGmbH.<br />

Neben diesen institutionell eingerichteten Gremien<br />

pflegt der <strong>Landesverband</strong> im Interesse der niedersächsischen<br />

Musikschulen den regelmäßigen und<br />

intensiven Austausch mit dem Ministerium für Wissenschaft<br />

und Kultur, dem Niedersächsischen Kultusministerium,<br />

den Abgeordneten des niedersächsischen<br />

Landtags, den Vertretern von Organisationen<br />

und Einrichtungen des Musiklebens, Kulturverbänden,<br />

Hochschulen, Akademien und Ausbildungsstätten<br />

für Musikberufe, Landesstiftungen, Seminar- und<br />

Konzertveranstaltern, Beratungsunternehmen sowie<br />

Medien.<br />

Mitgliederversammlung<br />

Die einmal jährlich stattfindende Mitgliederversammlung<br />

ist das höchste Organ des <strong>Landesverband</strong>es.<br />

Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und<br />

Vertretern der Musikschulträger. In Verbindung mit<br />

der Jahrestagung des <strong>Landesverband</strong>es wird die<br />

Mitgliederversammlung auf Einladung der jeweiligen<br />

Musikschule an wechselnden Orten in Niedersachsen<br />

einberufen. Am 16. und 17. April <strong>2010</strong> tagte die Mitgliederversammlung<br />

in der Historisch-Ökologischen<br />

Bildungsstätte Emsland in Papenburg. Eingeladen<br />

hatte die Musikschule des Emslandes e.V.<br />

Bei der Mitgliederversammlung wurden Präsidentin<br />

Gitta Connemann MdB und der Vorsitzende des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Ernst Neuhäuser einstimmig in ihren<br />

Ämtern bestätigt. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden<br />

wurde Johannes Münter (Kreismusikschule<br />

des Landkreises Diepholz) gewählt. Prominenter Gast<br />

der Mitgliederversammlung war der Niedersächsische<br />

Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann.<br />

Er informierte sich aus erster Hand über die vielfältige<br />

Bildungsarbeit der Musikschulen und stellte deren<br />

große Bedeutung für den Erfolg der niedersächsischen<br />

Musikalisierungsinitiative heraus.<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer<br />

Musikschulen hat ihren Sitz im Haus des<br />

Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in<br />

der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> bildet eine Bürogemeinschaft<br />

mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung<br />

Niedersachsen e.V. (LKJ) und dem <strong>Landesverband</strong> der<br />

Kunstschulen Niedersachsen e.V.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> beschäftigte der <strong>Landesverband</strong> folgende<br />

Personen in seiner Geschäftsstelle:<br />

• Klaus Bredl, Geschäftsführung<br />

• Sylvia Stamm, zentrales Sekretariat<br />

• Katharina Rupprich, Projektassistenz<br />

Wir machen die Musik! (Februar – Juli <strong>2010</strong>)<br />

• Mareike Knobloch, Projektassistenz<br />

Wir machen die Musik! (seit August <strong>2010</strong>)<br />

07


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

08<br />

2�Die Musikschulen<br />

Musikschulen sind öffentlich geförderte, gemeinnützige<br />

Bildungseinrichtungen für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene. Sie vermitteln musikalische Grundbildung<br />

und fördern musikalische Talente. Sie leiten<br />

Menschen jeden Alters zum aktiven und gemeinsamen<br />

Singen und Musizieren an und verschaffen<br />

so dauerhafte Lebensfreude mit Musik. Der Name<br />

Musikschule steht in Niedersachsen für gemeinwohlorientierte,<br />

kontinuierliche und qualitätvolle musikalische<br />

Bildung. Gemeinsam stehen die öffentlichen<br />

Musikschulen in Niedersachsen für die Qualität,<br />

Flexibilität, Erreichbarkeit und Verlässlichkeit ihrer<br />

vielfältigen Bildungsangebote.<br />

Über ihren <strong>Landesverband</strong> sind die niedersächsischen<br />

Musikschulen in eine bundesweit verzweigte professionelle<br />

musikpädagogische Verbandsstruktur eingebunden.<br />

Dieses Netzwerk ermöglicht, dass sie vom<br />

Know-how eines nahezu 1.000 Mitgliedseinrichtungen<br />

zählenden Fachverbandes profitieren. Die Zielsetzungen<br />

und qualitätsorientierten Richtlinien des Verbandes<br />

und seiner Mitgliedseinrichtungen werden aus<br />

dem VdM-Strukturplan, den VdM-Rahmenlehrplänen<br />

und weiteren Publikationen und Handreichungen des<br />

Verbandes ersichtlich.<br />

Im <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

waren im Jahr <strong>2010</strong> 74 öffentliche Musikschulen<br />

zusammengeschlossen. An diesen wurden 91.400<br />

Schülerinnen und Schüler in insgesamt 34.716 Jahreswochenstunden<br />

von 2.847 Lehrkräften unterrichtet.<br />

Träger von 29 Musikschulen sind die Kommunen und<br />

Landkreise, 39 Musikschulen befinden sich in der Trägerschaft<br />

eines eingetragenen Vereines, 6 Musikschulen<br />

in einer anderen privatrechtlichen Trägerschaft. 28<br />

Kreismusikschulen decken mit ihrem Angebot jeweils<br />

einen gesamten Landkreis ab. Die Finanzierung der<br />

Einrichtungen (Gesamtetat: 68.478.330 Euro) erfolgte<br />

im Wesentlichen durch Gebühreneinnahmen (51,45%)<br />

sowie durch Mittel der Landkreise, Städte und Gemeinden<br />

(41,44%). Weitere Einnahmen erfolgten aus<br />

Mitteln des Landes (1,72%) sowie durch Spenden und<br />

sonstige Mittelzuflüsse (4%).<br />

Neue Mitgliedsschulen<br />

Auf Beschluss des VdM-Bundesvorstandes vom<br />

17.09.<strong>2010</strong> wurden folgende niedersächsische<br />

Musikschulen neu in den Verband aufgenommen:<br />

• Musische Akademie im CJD Braunschweig<br />

(Vollmitglied)<br />

• Musikschule Bederkesa e.V. (Qualifizierendes<br />

Aufnahmeverfahren – auf zwei Jahre befristet)<br />

• Musikschule Hollenstedt und Umgebung e.V.<br />

(Qualifizierendes Aufnahmeverfahren – auf<br />

zwei Jahre befristet)<br />

Leitbild der niedersächsischen<br />

Musikschulen<br />

Verabschiedet von der Mitgliederversammlung<br />

im März 2007<br />

Grundhaltung und Ziele. Musik ist eines der ältesten<br />

Kulturgüter der Menschheit. Über alle Sprachgrenzen<br />

und sozialen Unterschiede hinweg ermöglicht sie ein<br />

friedliches Miteinander von Menschen unabhängig<br />

von deren Herkunft. Musikalische Bildung fördert<br />

die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in<br />

besonderer Weise. Musizieren – ob allein oder in der<br />

Gemeinschaft – macht Spaß, fördert Wahrnehmungsfähigkeit,<br />

Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und<br />

Toleranz. Die Vermittlung und Pflege des Kulturgutes<br />

Musik und der damit verbundenen Werte ist eine verantwortungsvolle<br />

gesellschaftliche und pädagogische<br />

Aufgabe. Sie ist ein wertvoller Beitrag zum Gemeinwohl<br />

und zur Völkerverständigung. Wir Musikschulen<br />

führen deshalb Menschen jeden Alters an die Musik<br />

heran und leiten sie zum aktiven und vor allem gemeinsamen<br />

Musizieren an. Wir vermitteln musikalische<br />

Grundbildung und fördern musikalische Talente.<br />

Allen unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen<br />

wir lebenslange Freude an der Musik.<br />

Marktführer in musikalischer Bildung. Als öffentlich<br />

geförderte Bildungseinrichtungen halten wir für jeden<br />

Menschen sinnstiftende musikalische Bildungs-,<br />

Freizeit- und Förderungsangebote bereit. Mit einem<br />

umfassenden Angebot leisten wir musikalische<br />

Breitenarbeit und Spitzenförderung zugleich. Wir sind<br />

integraler Bestandteil des kommunalen und regionalen<br />

Kultur- und Bildungsangebotes und in unserem<br />

Einzugs- und Wirkungsbereich Marktführer auf dem<br />

Gebiet der Musikerziehung.


Bildung für alle. Wir bieten ein flexibles, individuell<br />

abgestimmtes Curriculum für Schüler in allen Altersstufen<br />

und für jeden Anspruch – allein oder in der<br />

Gruppe und für Musik jeglicher Stilrichtung. Vielfältige<br />

Angebote für das gemeinsame Musizieren in Ensembles,<br />

Bands, Orchestern und Chören sowie ergänzende<br />

Unterrichtsfächer komplettieren unser umfassendes<br />

Angebot. Musikalische Seiteneinsteiger, Jugendliche,<br />

Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung<br />

und Angehörige sozialer Randgruppen sprechen wir<br />

mit spezifischen Angeboten an. Schülerinnen und<br />

Schüler aus anderen Kulturen integrieren wir in unser<br />

Unterrichtsangebot.<br />

Professionell und verantwortungsbewusst. Unsere<br />

Lehrkräfte haben hohe fachliche und soziale Kompetenzen.<br />

Sie halten sich durch regelmäßige Weiterbildung<br />

stets auf dem neuesten fachlichen Stand. Sie<br />

verstehen sich als Repräsentanten des „Unternehmens<br />

Musikschule“ und identifizieren sich intern und<br />

in der Öffentlichkeit mit den Zielen unserer Einrichtung.<br />

Sie haben Raum für Eigenverantwortung, für<br />

persönliche Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />

bei der Planung und Umsetzung ihres Unterrichts,<br />

bei Veranstaltungen und bei der Entwicklung neuer<br />

Angebote.<br />

Verlässlich und kompetent. Wir verstehen uns als<br />

Kompetenzzentren in allen Fragen der musikalischen<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung. In dieser Funktion<br />

nehmen wir vor Ort jede Vernetzungsmöglichkeit<br />

wahr. Vor allem sind wir verlässliche Bildungspartner<br />

von Kindergärten, Schulen und Laienmusikvereinen.<br />

Mit gemeinsam entwickelten, pädagogisch wertvollen<br />

Bausteinen und Projekten sichern und ergänzen wir<br />

die Angebote unserer Kooperationspartner.<br />

Ihren Preis wert. Durch Sicherstellung von Zuschüssen<br />

der öffentlichen Hand und durch die Einwerbung<br />

privater Mittel gelingt es uns, unsere qualifizierten<br />

musikalischen Bildungsangebote für jedermann<br />

erschwinglich zu halten. Mit einem ausgewogenen<br />

und transparenten Preissystem ermöglichen wir<br />

allen interessierten Menschen unabhängig von deren<br />

finanzieller Leistungsfähigkeit, aktiv an unseren Angeboten<br />

zu partizipieren.<br />

Selbstverständlich: Bildung mit Qualität. Wir sind kommunikationsbewusste<br />

und kundenorientierte Organisationen<br />

mit hoher Angebots- und Servicequalität. Zur<br />

Umsetzung unseres Qualitätsanspruches arbeiten wir<br />

mit modernen Managementsystemen und stellen uns<br />

regelmäßigen Qualitätsüberprüfungen durch Selbstbewertung,<br />

Kennzahlenvergleiche und Befragungen<br />

von Schülern, Eltern, Mitarbeitern sowie potenziellen<br />

Kunden. Dadurch gewährleisten wir den effizienten<br />

Einsatz von öffentlichen Mitteln und dokumentieren<br />

die Übereinstimmung unserer Arbeitsergebnisse mit<br />

dem uns übertragenen Bildungsauftrag.<br />

Gemeinschaft aktiver und kreativer Menschen. Wir<br />

bieten aktiven und kreativen Menschen einen Treff-<br />

punkt, an dem sie mit Spaß und Freude ihre vielfältigen<br />

musisch-kulturellen Interessen verwirklichen können.<br />

Mit unserem Unterricht, aber auch mit ergänzenden<br />

Angeboten wie etwa Veranstaltungen, Konzerten, Musikfreizeiten<br />

stiften wir einzigartige Gemeinschaftserlebnisse,<br />

die für den sozialen und auch den generationsübergreifenden<br />

Zusammenhalt von Bedeutung sind.<br />

Öffentliche Musikschulen – einzigartig vielfältig. Wir<br />

halten das Allgemeingut musikalische Bildung für<br />

jedermann vor, bieten sozialen Mehrwert und einen hohen<br />

Zusatznutzen für jeden Einzelnen und die Gesellschaft.<br />

Kein anderer Anbieter leistet Musikerziehung<br />

so hochwertig, umfassend und sozial integrativ wie<br />

wir. Gemeinsam stehen wir für die Qualität, Flexibilität,<br />

Erreichbarkeit und Verlässlichkeit unserer Bildungsangebote.<br />

Dabei ist jede Musikschule einzigartig, denn<br />

sie wird von Menschen mit ihren ganz individuellen<br />

Fähigkeiten und Stärken geprägt und gestaltet. Diese<br />

Vielfalt ist unsere Stärke.<br />

09


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

10<br />

Die niedersächsischen Musikschulen<br />

sind Bildungspartner von …<br />

Allgemein bildenden Schulen und<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Bläser- und Streicherklassen, Chorklassen<br />

und Musik-AGs, Orchester, Rock- und<br />

Popprojekte und vieles mehr – mehr als<br />

1.000 Kooperationsprojekte verdeutlichen<br />

die Vielfalt der Zusammenarbeit und die<br />

wachsende Nachfrage seitens der Schulen<br />

und der Eltern. Zahlreiche Angebote der<br />

Elementaren Musikerziehung unterstützen<br />

die frühkindliche Entwicklung und ergänzen<br />

so das Bildungsangebot für Vorschulkinder.<br />

Durch die musikpädagogische Qualifizierung<br />

von Erzieherinnen sorgen Musikschulen<br />

dafür, dass Singen, Musizieren und Tanzen<br />

wieder ein natürlicher Bestandteil des<br />

pädagogischen Angebots in Kitas wird. Das<br />

niedersächsische Musikalisierungsprojekt<br />

Wir machen die Musik! baut auf diesen Erfahrungen<br />

auf und stellt so die musikalische<br />

Bildung für alle Kinder in Niedersachsen auf<br />

eine solide und breite Basis.<br />

Musikvereinen, Chören und Orchestern<br />

Die Zusammenarbeit mit allen in den Regionen<br />

aktiven Akteuren des Musiklebens,<br />

insbesondere die musikalische Aus- und<br />

Weiterbildung von Laienmusikern findet<br />

schwerpunktmäßig in den rund 30 „Kontaktstellen<br />

Musik“ statt. Musikschulen sind<br />

überall dort, wo es aktive Kontaktstellen gibt,<br />

die zentralen Anlaufstellen und Partner der<br />

Laienmusik.<br />

Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und<br />

Seniorenhilfe<br />

Angebote der Musikschulen in allgemein bildenden<br />

Einrichtungen, aber auch in Einrichtungen<br />

der Kinder- und Jugendhilfe und Seniorenzentren<br />

fördern gezielt die Integration<br />

von Menschen mit Behinderung, von Kindern<br />

und Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

sowie von sozial benachteiligten Menschen.<br />

Hochschulen und Ausbildungsstätten<br />

für Musikberufe<br />

Ohne Musikschulbesuch kein Hochschulstudium.<br />

In der Studienvorbereitenden<br />

Ausbildung bereiten viele niedersächsische<br />

Musikschulen jährlich rd. 300 begabte<br />

Schülerinnen und Schüler auf eine künstlerische<br />

oder pädagogische Berufslaufbahn vor.<br />

Ausgewählte Musikschulen sind regionale<br />

Standorte der Förderung musikalisch<br />

besonders begabter Kinder und betreuen<br />

Unterrichtspraktika in Kooperation mit der<br />

Hochschule für Musik und Theater Hannover.<br />

Institutionen und Verbänden des<br />

Musik- und Kulturlebens<br />

Durch vernetzte Aktivitäten und Projekte mit<br />

Kunstschulen, Volkshochschulen, Theatern,<br />

Orchestern, Festivals, theaterpädagogischen<br />

Einrichtungen, den niedersächsischen<br />

Landschaften, Stiftungen sowie Landes- und<br />

Bundesakademien tragen die niedersächsischen<br />

Musikschulen zur Profilierung und<br />

Entwicklung des kommunalen und regionalen<br />

Kulturlebens bei. So wird ein optimales<br />

Angebot für Veranstalter, Kulturschaffende<br />

und Nutzer von Kultureinrichtungen in den<br />

Regionen Niedersachsens erreicht.


Finanzhilfe<br />

Das Land Niedersachsen stellte im Jahr <strong>2010</strong> insgesamt<br />

1.106.000 Euro als Finanzhilfe zur Förderung<br />

der Musikschulen und der Verbandsgeschäftsstelle<br />

zur Verfügung. Die Mittelvergabe erfolgte auf der<br />

Rechtsgrundlage des § 18 des Niedersächsischen<br />

Glücksspielgesetzes (NGlüSpG) in Verbindung mit der<br />

„Verordnung über die Förderung von niedersächsischen<br />

Musikschulen aus Glücksspielabgaben“.<br />

Der Haushaltsgesetzgeber hat den <strong>Landesverband</strong><br />

niedersächsischer Musikschulen ermächtigt, die nach<br />

§ 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 gewährte Finanzhilfe zur<br />

Förderung der musikalischen Bildung in anerkannten<br />

niedersächsischen Musikschulen zu verwenden.<br />

Förderungswürdige Aufgaben gemäß Absatz 1 Satz 2<br />

sind insbesondere:<br />

Die Landesförderung�3<br />

• die Entwicklung und Durchführung qualifizierter<br />

Unterrichtsangebote für die musikalische Breitenund<br />

Spitzenförderung<br />

• die Gründung und Unterhaltung von Chören,<br />

Orchestern, Bands und Ensembles<br />

• die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten,<br />

Musikvereinen und<br />

• anderen örtlichen Bildungsträgern und mit<br />

Trägern der Jugendarbeit<br />

• die Durchführung studien- und berufsvorbereitender<br />

musikalischer Ausbildungsgänge<br />

• die Durchführung musikalischer Wettbewerbe und<br />

öffentlicher Konzertveranstaltungen<br />

• die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter von Musikschulen<br />

• die Beschaffung, Pflege und Instandhaltung von<br />

Instrumenten und Unterrichtsmaterialien und<br />

die wissenschaftliche Begleitung der Bildungsmaßnahmen<br />

11


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

12<br />

Einen Teil der Finanzhilfe kann der <strong>Landesverband</strong><br />

niedersächsischer Musikschulen auch für eigene<br />

Maßnahmen und zur Förderung der musikalischen<br />

Bildung verwenden. Ziel der Musikschulförderung<br />

ist es, die Arbeit der anerkannten Musikschulen zu<br />

sichern und sie in die Lage zu versetzen, ein flächendeckendes<br />

und qualitätvolles musikpädagogisches<br />

Angebot zu sozialverträglichen Bedingungen zu<br />

gewährleisten. Öffentliche gemeinnützige Musikschulen<br />

können vom <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />

Musikschulen e.V. anerkannt und gefördert werden,<br />

wenn ihr Hauptzweck darin besteht, das Musizieren<br />

durch ein breit gefächertes und qualitätvolles Angebot<br />

an Instrumental- und Vokalunterricht sowie durch<br />

Ensembles und Chöre zu sozialverträglichen Bedingungen<br />

zu fördern.<br />

In der begleitenden „Verordnung über die Förderung<br />

von niedersächsischen Musikschulen aus Glücksspielabgaben“<br />

sind u.a. das Verfahren zur Anerkennung<br />

von Musikschulen sowie die Aufteilung der Finanzhilfe<br />

geregelt. Von der Finanzhilfe dürfen bis zu 120.000<br />

Euro zur Deckung des Verwaltungsaufwandes des<br />

<strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen<br />

e.V. verwendet werden. Von der verbleibenden Finanzhilfe<br />

werden mindestens 80 % für die Entwicklung<br />

und Durchführung qualifizierter Unterrichtsangebote<br />

für die musikalische Breiten- und Spitzenförderung<br />

und mindestens 15 % für die Durchführung studien-<br />

und berufsvorbereitender musikalischer Ausbildungsgänge<br />

verwendet. Im Jahr <strong>2010</strong> hat der <strong>Landesverband</strong><br />

folgende schlüsselmäßige Verteilung der<br />

Fördermittel vorgenommen: Mit 448.200 Euro (45 %)<br />

wurden die Angebote der Musikschulen im Bereich<br />

der Ensemble- und Ergänzungsfächer gefördert,<br />

398.400 Euro (40 %) entfielen auf die Förderung von<br />

Schülern der Elementar- und Primarstufe und 149.400<br />

Euro (15%) auf die Förderung der Studienvorbereitenden<br />

Ausbildung. Der anteiligen Mittelzuweisung an<br />

die Träger niedersächsischer Musikschulen ging ein<br />

aufwändiges Prüfungsverfahren der qualitativen und<br />

quantitativen Voraussetzungen der Antrag stellenden<br />

Musikschulen und der von ihnen angemeldeten<br />

Schüler und Stundenzahlen voraus.<br />

Alle für die Beantragung und Vergabe der Finanzhilfe<br />

relevanten Bestimmungen und Kriterien sind<br />

getrennt für jeden der Förderbereiche in den für das<br />

jeweilige Förderjahr gültigen „Fördergrundsätzen und<br />

Durchführungsvorschriften des <strong>Landesverband</strong>es<br />

niedersächsischer Musikschulen“ verbindlich geregelt.<br />

Alle Antragsunterlagen stehen im Internet unter der<br />

Adresse www.musikschulen-niedersachsen.de zum<br />

Download zur Verfügung.<br />

Förderung der Studienvorbereitenden<br />

Ausbildung<br />

Einen besonderen Stellenwert in der Landesförderung<br />

nimmt seit jeher die Studienvorbereitende Ausbildung<br />

(SVA) an den niedersächsischen Musikschulen ein.<br />

Musikschulen, die für diesen Bereich eine Förderung<br />

beantragen, müssen im Vorjahr der Antragstellung<br />

Aufnahme- und Zwischenprüfungen nach den jeweils<br />

gültigen Durchführungsvorschriften ordnungsgemäß<br />

angemeldet und durchgeführt haben. Der <strong>Landesverband</strong><br />

arbeitet in der Sicherung von Qualitätsstandards<br />

eng mit der Hochschule für Musik, Theater und<br />

Medien Hannover und dem Institut für Musik an der<br />

Hochschule Osnabrück zusammen.<br />

Die SVA ist eine Studien- und Berufs vorbereitende<br />

Ausbildung, die an einer Musikschule angesiedelt ist.<br />

Sie hat die Aufgabe, junge Menschen, die ein besonderes<br />

Interesse und Potenzial erkennen lassen, auf ein<br />

mögliches künstlerisches bzw. pädagogisches Musikstudium<br />

oder auch auf eine in Erwägung gezogene,<br />

musikbezogene Berufsausbildung vorzubereiten.<br />

Insbesondere bei älteren Schülern sollte eine entsprechende<br />

Eignung und Zielgerichtetheit erkennbar


sein. In der SVA sollen individuelle Begabungen der<br />

aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber so<br />

gefördert werden, dass ihr musikalisches Potenzial<br />

und ihre Leistungsfähigkeit in besonderer Weise zur<br />

Entfaltung gebracht werden und eine gezielte Auseinandersetzung<br />

mit einem musikbezogenen Berufsziel<br />

ermöglicht wird. Lehrkräfte an Musikschulen und<br />

begleitende Prüfer einer Musikhochschule tragen deshalb<br />

eine große Verantwortung für den musikalischen<br />

Werdegang der Bewerber bzw. Teilnehmer. Dabei sollten<br />

durch entsprechende Angebote der Musikschulen<br />

auch die unterschiedlichen existierenden Studienund<br />

Ausbildungsgänge und deren spezifischen Anforderungsprofile<br />

in angemessener Weise berücksichtigt<br />

werden. Vor der Bewerbung und im Laufe der SVA<br />

sind regelmäßige konstruktive Beratungsgespräche<br />

zwischen Lehrern, Schülern und Eltern ein wichtiger<br />

Bestandteil der verantwortungsbewussten Begleitung<br />

der jungen Menschen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> organisierte und betreute der <strong>Landesverband</strong><br />

insgesamt 29 SVA-Prüfungstage, an denen<br />

rund 300 Schülerinnen und Schüler von 26 Musikschulen<br />

eine SVA-Aufnahme- oder -Zwischenprüfung<br />

ablegten.<br />

Noch im Jahr 2009 hatte eine vom <strong>Landesverband</strong><br />

eingesetzte Arbeitsgruppe, besetzt mit Prof. Christoph<br />

Hempel (Hochschule für Musik, Theater und Medien<br />

Hannover), Nicola Bodenstein-Polito (Musikschule<br />

Isernhagen & Burgwedel), Dirk Kummer (Musikschule<br />

des Emslandes) und Dr. Hans Krauss (Städtische<br />

Musikschule Braunschweig) sich mit notwendigen Anpassungen<br />

der Fördergrundsätze an sich verändernde<br />

Rahmenbedingungen befasst und einen Änderungskatalog<br />

erarbeitet, der mittlerweile in die geltenden<br />

Fördergrundsätze übernommen worden ist.<br />

Eine öffentliche gemeinnützige Musikschule in Niedersachsen<br />

kann vom <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

e. V. als förder ungswürdig anerkannt werden, wenn:<br />

1. sie einen kommunalen oder einen als gemeinnützig im Sinne<br />

der Abgabenordnung anerkannten privaten Träger hat und<br />

nicht mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,<br />

2. zum Unterricht<br />

a) Elementare Musikerziehung, Musikalische Früherziehung<br />

und Musikalische Grundausbildung,<br />

b) die Unterweisung in mindestens fünf der sechs Kategorien<br />

Instrumentalunterricht für Streichinstrumente, für Zupfinstrumente,<br />

für Blasinstrumente, für Schlaginstrumente, für<br />

Tasteninstrumente sowie Vokalunterricht,<br />

c) Ensemblefachunterricht, insbesondere für Orchester,<br />

Band oder Chor, und<br />

d) Ergänzungsfachunterricht, insbesondere Musiklehre oder<br />

Hörerziehung, gehört,<br />

3. Unterricht in einem Umfang von mindestens 50 Jahreswochenstunden<br />

erteilt wird, wobei eine Jahreswochenstunde<br />

eine zugeteilte wöchentliche Unterrichtseinheit im Umfang<br />

von 45 Minuten ist, die ganzjährig mit Ausnahme der Ferienzeiten<br />

abgehalten wird,<br />

4. sie von einer hauptamtlich tätigen Fachkraft mit musikpädagogischer<br />

Hochschulausbildung oder mindestens fünfjähriger<br />

musikpädagogischer Berufserfahrung geleitet wird,<br />

5. die Mehrzahl der an der Schule beschäftigten Lehrkräfte ein<br />

musikpädagogisches Studium absolviert hat oder über eine<br />

gleichwertige musikpädagogische Qualifikation verfügt,<br />

6. die Mehrzahl der Lehrkräfte aufgrund eines schriftlichen<br />

Arbeitsvertrages beschäftigt ist und<br />

7. die Unterrichtsbedingungen, die Gebühren- oder Entgeltregelungen<br />

schriftlich festgelegt sind und die Gebühren- oder<br />

Entgeltgestaltung soziale Gesichtspunkte berücksichtigt.<br />

13


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

14<br />

4� Aktivitäten und Projekte <strong>2010</strong><br />

Mitgliederversammlung und Jahrestagung<br />

Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und<br />

Kultur, Lutz Stratmann, besuchte die diesjährige<br />

Mitgliederversammlung des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer<br />

Musikschulen in Papenburg, bei der<br />

sich alles um das vom Land Niedersachsen geförderte<br />

Musikalisierungsprogramm Wir machen die Musik!<br />

drehte. Ein neues Corporate Design für das Projekt, die<br />

Musikschulen und ihren <strong>Landesverband</strong> mit viel Farbe<br />

und neuen Motiven sorgte für große Überraschung.<br />

Der Tagungsraum in der historisch-ökologischen<br />

Bildungsstätte Emsland<br />

Das noch schwache Sonnenlicht am Morgen und der<br />

aufsteigende Dunst des Sees lassen die Umgebung<br />

mystisch, fast unwirklich erscheinen. Zwei Schwäne<br />

ziehen langsam ihre Bahnen über den See und recken<br />

anmutig ihre langen Hälse nach oben. Bäume und<br />

grüne Wiesen umrahmen das verträumte Bild: In dieser<br />

Idylle liegt die Historisch- ökologische Bildungsstätte<br />

Emsland in Papenburg und die riesige Glasfront<br />

des Haupthauses lässt jeden Besucher auch innen<br />

nicht vergessen, in welch wunderbarer Umgebung er<br />

sich befindet.<br />

Einen schöneren Ausblick konnte es für die diesjährige<br />

Mitgliederversammlung und Jahrestagung des<br />

<strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen an<br />

einem so sonnigen Wochenende im April nicht geben.<br />

Nicht der landschaftlich grandiose Ausblick, sondern<br />

vor allem der Ausblick auf die Themen der Tagung<br />

lockte die Leiterinnen und Leiter der Musikschulen in<br />

Niedersachsen zahlreich nach Papenburg: Neben der<br />

Neuwahl des Vorstandes stand die Vorstellung des<br />

Projektes „Klasse! Wir singen 2011“ auf dem Programm<br />

und mit großer Spannung wurde die Präsentation<br />

des neuen Corporate Designs für die Musikschulen<br />

in Niedersachsen und ihren <strong>Landesverband</strong><br />

erwartet. Hauptthema der Tagung war jedoch vor<br />

allem das niedersachsenweite Musikalisierungsprogramm<br />

Wir machen die Musik!.<br />

Die Verbandspräsidentin Gitta Connemann MdB und<br />

der Vorsitzende Ernst Neuhäuser wurden durch die<br />

Neuwahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt und<br />

mit großem Beifall für ihren großartigen Einsatz in<br />

den letzten Jahren gelobt. Das Abstimmungsergebnis<br />

zeigte deutlich, wie zufrieden die rund 60 anwesenden<br />

Musikschulvertreter mit der vor 3 Jahren gestarteten<br />

strategischen Neuausrichtung des <strong>Landesverband</strong>es<br />

sind. „Ich freue mich, unsere erfolgreiche Arbeit weiterführen<br />

zu können. Denn jedes Kind hat die Chance<br />

verdient, die Welt der Musik zu erfahren“, so Gitta<br />

Connemann nach ihrer Wiederwahl im Tagungsraum<br />

der Bildungsstätte.<br />

Dicke Holzbalken stützen diesen Raum und zusammen<br />

mit dem teilweise natur belassenen Wandputz<br />

besticht der Versammlungsort durch seine bodenständige,<br />

aber dennoch moderne und offene Atmosphäre.<br />

Unter der großen Balustrade am Vorstandstisch<br />

sitzt der neu gewählte Vorstand: neben Ernst<br />

Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes<br />

e.V., sind dies Sigrid Neugebauer-Schettler,<br />

Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück,<br />

Johannes Münter, Stellvertretender Leiter der Kreismusikschule<br />

Diepholz, Mirko Herzberg, Leiter der<br />

Musikschule der Stadt Salzgitter und Michael Ränger,<br />

Leiter der Musikschule Seevetal e.V.


Präsidentin Gitta Connemann MdB, Minister Lutz Stratmann<br />

und Vorsitzender Ernst Neuhäuser<br />

In dem vollbesetzten Saal werden Vorträge gehalten,<br />

Ideen ausgetauscht und es wird angeregt diskutiert.<br />

Auch hier geht es vor allem um das von der niedersächsischen<br />

Landesregierung geförderte Musikalisierungsprogramm<br />

Wir machen die Musik!. Der Minister<br />

für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, der das<br />

Projekt von Beginn an begleitete, wollte sich persönlich<br />

über erste Ergebnisse und den Fortschritt der<br />

ersten Phase des Programms informieren.<br />

In seiner Ansprache betonte der Minister erneut das<br />

hohe Landesinteresse an der frühmusikalischen Förderung.<br />

Er sprach den niedersächsischen Musikschulen<br />

und der Verbandsspitze seinen großen Dank für die<br />

engagierte und hoch qualifizierte Bildungsarbeit aus:<br />

„Mit den öffentlichen Musikschulen kann das Land auf<br />

verlässliche und für den Erfolg der Musikalisierungsinitiative<br />

unverzichtbare Bildungspartner bauen.“<br />

Erste Früchte des Musikalisierungsprogramms<br />

wurden den Tagungsteilnehmern durch Kinder einer<br />

Musikklasse der Johannes-Gutenberg-Schule Meppen<br />

in Kooperation mit der Musikschule des Emslandes<br />

vorgestellt. Sie umrahmten mit ihrem begeisternden<br />

Spiel die Rede des Ministers, der schmunzelnd von<br />

seiner Geige spielenden Tochter erzählte und allen<br />

Kindern dazu riet, immer schön fleißig weiter zu üben.<br />

Welch großen Stellenwert die musikalische und<br />

instrumentale Frühförderung für Kinder erreicht hat,<br />

zeigte sich unter anderem in der Vielfalt der eigens<br />

für Kinder angefertigten Instrumente. Neben den<br />

üblichen Streichinstrumenten in halber, viertel und<br />

„Solo & Tutti“ vom Vituswerk<br />

unter der Leitung von Marlene Bucher<br />

sogar Achtelgröße, spielten die Kinder der Musikklasse<br />

auch auf kleinen Fagottini und Klarinetten. Was<br />

das Musikalisierungsprogramm bewegen kann, zeigte<br />

besonders eindrucksvoll das ausschließlich mit Menschen<br />

mit Behinderung besetzte Ensemble „Solo und<br />

Tutti“. Mit ihrem Motto „Wir sind immer gut drauf!“<br />

riss das Musikensemble die Tagungsteilnehmer mit<br />

und erntete begeisterten Applaus. Hans Walter vom<br />

Niedersächsischen Kultusministerium gab mit seinem<br />

Vortrag über die Singinitiative „Klasse! Wir singen<br />

2011“ einen ebenso spannenden wie viel versprechenden<br />

Ausblick auf das anstehende Großprojekt.<br />

Schon jetzt sei abzusehen, dass weitaus mehr Kinder<br />

als zunächst angedacht bei den großen Liederfesten<br />

mitwirken werden: 130.000 Kinder, 10 Liederfeste<br />

und gefüllte Hallen. Auf das Ergebnis von „Klasse wir<br />

singen! 2011“ darf man gespannt sein.<br />

Der neu gewählte Vorstand, Minister Stratmann und<br />

Orchesterklasse Meppen<br />

15


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

16<br />

Gießkannen-Perkussion aus dem Emsland<br />

Ein schwungvoller Bogen durchzieht das Bild, er<br />

erinnert entfernt an einen Notenschlüssel oder doch<br />

an die Schnecke einer Geige? Viele bunte musikalische<br />

Motive ranken sich um den roten Bogen: Ein lila Konzertflügel<br />

und eine Trompete, eine pinkfarbene Geige<br />

und ein kleines Mädchen, das Flöte spielt. Bunt und<br />

vielfältig wie die Arbeit der öffentlichen Musikschulen<br />

in Niedersachsen, so sollte sich auch das neue Erscheinungsbild<br />

des <strong>Landesverband</strong>es und der Musikschulen<br />

präsentieren. Ein Erscheinungsbild, das jede<br />

Musikschule für sich individuell mit neuen Motiven<br />

und Farbklängen anreichern kann und das dennoch<br />

nie die optische Verbindung zu seinem Dachverband<br />

verliert. Der Bogen bleibt als verbindendes Element<br />

immer erhalten und schafft eine Brücke zwischen dem<br />

<strong>Landesverband</strong> und den Musikschulen. Aufkleber mit<br />

bunten Motiven, große Aufsteller mit Fotos und dem<br />

neuen Design, der <strong>Jahresbericht</strong> in komplett neuem<br />

Gewand. So vieles gibt es an diesem Nachmittag in<br />

Papenburg zu bestaunen. Mit viel Spannung wurde die<br />

Präsentation des neuen Corporate Designs erwartet<br />

und die Resonanz auf den vorgestellten Designbaukasten<br />

der Firma KOCMOC.NET aus Leipzig war ganz<br />

und gar positiv.<br />

Genauso flexibel, wie das neue Design, ist auch der<br />

neue Claim für die Musikschulen in Niedersachsen.<br />

Was ist das besondere am Musizieren? Worin genau<br />

besteht der Mehrwert für jeden einzelnen Menschen?<br />

Nun, die Antworten hierauf können vielfältig sein und<br />

keine Antwort ist hier falsch, jede kann Bestandteil<br />

des neuen Claims werden: „Mehr…mit Musik!“ lautet<br />

das Grundgerüst und gerade das fehlende Wort kann<br />

den kurzen, einprägsamen Satz immer wieder neu<br />

erfinden und ihm jedes Mal einen neuen Sinn geben.<br />

Für den einen heißt es also „Mehr Zauber mit Musik!“,<br />

für den anderen vielleicht „Mehr Zufriedenheit mit<br />

Musik!“ – hier ist wirklich alles möglich.<br />

Freitagabend: Der Reihe nach betreten die Spitzenköche<br />

mit hoch erhobenen Holzkochlöffeln den<br />

Speisesaal und schon wandeln sie sich zu coolen<br />

Hard-Rockern in schwarzer Kluft mit grünen Gießkannen<br />

als Schlagwerk. Die Kinder einer Kitagruppe<br />

unter der Leitung von Marlene Bucher machen die<br />

Pausen zwischen den einzelnen Gängen zum eigentlichen<br />

Hauptgang. „Mehr Power mit Musik!“ oder auch<br />

„Mehr Freude mit Musik!“ und noch so vieles mehr<br />

würde hier auf die kleinen musikalischen Verwandlungskünstler<br />

zutreffen.<br />

Wie viel „Mehr“ das Musikalisierungsprogramm noch<br />

für die Kinder in Niedersachsen erreichen kann, wird<br />

sich in den nächsten Jahren zeigen. Fest steht: „Je<br />

mehr Kinder mit Musik in Berührung kommen, desto<br />

besser!“, freut sich Gitta Connemann auf die künftige<br />

Entwicklung.<br />

Katharina Rupprich<br />

Das neue Corporate Design<br />

Der <strong>Landesverband</strong> hat zusammen mit einer Leipziger<br />

Gestaltungsagentur ein Corporate Design Konzept<br />

für Musikschulen und <strong>Landesverband</strong> entwickelt<br />

und dieses im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />

vorgestellt. Ein nach dem Baukastenprinzip entwickeltes<br />

Konzept ermöglicht den Musikschulen die flexible<br />

Umsetzung einer umfangreichen Farb- und Motivwelt<br />

für die künftige Gestaltung aller Medien für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Die Motivwelt ist erweiterungsfähig<br />

und eröffnet somit die Umsetzung immer neuer<br />

Gestaltungsideen. Die Musikschulen haben sogar die<br />

Möglichkeit, ein eigenes neues Logo für ihre Musikschule<br />

– basierend auf dem neuen musikalischen<br />

Leitmotiv des <strong>Landesverband</strong>es – zu kreieren.<br />

Das neue Designkonzept wurde überaus positiv<br />

aufgenommen. Umfrageergebnisse bestätigen, dass<br />

nahezu alle Musikschulen beabsichtigen, das


Designkonzept in ihre Kommunikationsmedien zu integrieren.<br />

Die mit der Konzeptentwicklung verfolgten<br />

Marketingziele können somit erreicht werden: Eine<br />

frische, fröhliche, bunte und moderne Bildsprache vermittelt<br />

der Öffentlichkeit Inhalte und Vielfältigkeit der<br />

Musikschularbeit. Die gemeinsame Nutzung unterstreicht<br />

die Zusammengehörigkeit der Musikschulen<br />

und transportiert übergreifend deren Qualitätsprofil.<br />

Aufgrund des großen Interesses seitens der Verbandsmitglieder<br />

hat sich der <strong>Landesverband</strong> für einen<br />

innovativen und zukunftsweisenden Vertriebsweg<br />

zur Verbreitung des Corporate Designs entschieden.<br />

Eine mit finanzieller Unterstützung des Fördervereines<br />

Musikschulen in Niedersachsen entwickelte<br />

multifunktionale Onlineplattform mit dem Namen<br />

„ePrint“ ermöglicht den Zugriff auf alle Elemente<br />

des Designbaukastens, auf Logos, Schriften und eine<br />

große Auswahl professioneller Fotos. Der Hauptnutzen<br />

für die Musikschulen liegt jedoch in den bereits fertig<br />

gestalteten Vorlagen für Plakate, Flyer, Briefbögen,<br />

Visitenkarten und der Möglichkeit zur Generierung<br />

eines individuellen Musikschullogos. Die Vorlagen können<br />

in nur wenigen Schritten von den Benutzern online<br />

„personalisiert“, d.h. an den vorgesehenen Stellen mit<br />

eigenen Texten, Bildern und Logos versehen werden.<br />

Das Ergebnis sind druckfähige pdf-Dateien, die ohne<br />

zusätzliche Bearbeitung durch einen professionellen<br />

Grafiker ausgedruckt oder aber an eine Druckerei<br />

weitergeleitet werden können. Ein umfangreiches<br />

Handbuch und viele detaillierte Informationen und<br />

Tipps setzen keinerlei grafische Vorkenntnisse voraus.<br />

Startseite der „ePrint-Onlineplattform“<br />

Mehr<br />

Tschingderassabumm<br />

mit Musik!<br />

Mehr Zauber<br />

mit Musik!<br />

Zwei von insgesamt zehn Postkartenmotiven im neuen Design<br />

Die Plattform wird kontinuierlich mit neuen Designelementen,<br />

Fotos und weiteren Druckvorlagen unterschiedlicher<br />

Formate erweitert. Auch die Printmedien<br />

des <strong>Landesverband</strong>es können von den Musikschulen<br />

heruntergeladen und zum Teil ebenfalls personalisiert<br />

werden. Gegen Zahlung einer einmaligen Nutzungsgebühr<br />

erhalten die Musikschulen ihre persönlichen<br />

Zugangsdaten und haben damit einen zeitlich uneingeschränkten<br />

Zugriff auf das Angebot.<br />

17


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

18<br />

Mehr Vielfalt mit Musik!<br />

Das neue Erscheinungsbild wird vom neuen Claim des<br />

<strong>Landesverband</strong>es komplettiert: Der Slogan „Mehr …<br />

mit Musik!“ soll den Mehrwert, den die Musikschulen<br />

mit ihren vielfältigen Angeboten jedem Einzelnen,<br />

aber auch der Gemeinschaft bieten können, transportieren.<br />

Der Claim besteht aus einem festen und einem<br />

variablen Teil. Das Grundgerüst „Mehr … mit Musik!“<br />

bleibt unverändert. Das fehlende Wort in der Mitte ist<br />

variabel. Mit unterschiedlichen Schlüsselwörtern kann<br />

der Claim auf diese Weise immer neue Bedeutung<br />

erlangen.<br />

Mehr Freude mit Musik! … Mehr Erleben<br />

mit Musik! … Mehr Zauber mit Musik!<br />

oder auch: Mehr ...<br />

Freunde | Glück | Leidenschaft | Strahlkraft<br />

| Erfolg | Selbstbewusstsein |<br />

Selbstvertrauen | Einfühlungsvermögen<br />

| Konzentration | Fantasie | Bewegung<br />

| Sinnlichkeit | Sinn | Power | Kraft |<br />

Energie | Lebenslust | Gemeinschaft |<br />

Erlebnisse | Gefühl | Frische | Bildung<br />

| Spaß | Persönlichkeit | Gesellschaft |<br />

Integration | Leistung | Gewinn | Integration<br />

| Zufriedenheit | erleben | fühlen<br />

| verstehen | verzaubern | gestalten |<br />

freuen | gewinnen …<br />

mit Musik!<br />

Internetseite<br />

www.musikschulen-niedersachsen.de<br />

in neuem Design<br />

Auch die Internetseiten des <strong>Landesverband</strong>es erstrahlen<br />

seit Kurzem im neuen Design. Anlässlich<br />

der Neugestaltung des Erscheinungsbildes wurden<br />

sowohl die Struktur, als auch die Inhalte der Seiten<br />

überarbeitet und aktualisiert. Zu vielen Themen<br />

stehen ergänzende Informationen per Download zur<br />

Verfügung.<br />

Selbstverständlich gibt es überdies einige Neuerungen,<br />

die es den Nutzern noch einfacher machen, sich<br />

über die Arbeit der Musikschulen in Niedersachsen<br />

umfassend zu informieren. Alle Mitgliedsschulen sind<br />

mit ihren Kontaktdaten und den wichtigsten Informationen<br />

über Leitbilder, Unterrichtsangebote und<br />

Projekte auf einer kostenlosen eigenen Unterseite –<br />

einer sog. Microsite – vertreten. Auf Wunsch können<br />

diese „Visitenkarten“ von den Musikschulen selbst<br />

gepflegt werden. Aktuelle Nachrichten und Informationen,<br />

Veranstaltungstips und Projekte können<br />

von registrierten Musikschulen über einen eigenen<br />

Zugang eingestellt werden und so zu einem wichtigen<br />

Teil eines übergreifenden Informationsangebotes des<br />

<strong>Landesverband</strong>es werden. Mittels einer Verknüpfung<br />

mit einem online-Spendensystem haben interessierte<br />

Besucher der Internetseite die Möglichkeit, ausgewählte<br />

Projekte der Musikschulen mit nur wenigen<br />

Klicks finanziell zu unterstützen.<br />

Über die praktische GoogleMaps-Suche kann sich der<br />

Besucher der Internetseite alle Verbandsschulen sowie<br />

deren Kontaktdaten und regionale Zugehörigkeit<br />

anzeigen lassen. Die Suche nach einer Musikschule<br />

in der Nähe wird durch eine praktische Umkreissuche<br />

zusätzlich erleichtert. Über alle Konzerte, Festlichkeiten<br />

und Fortbildungen des <strong>Landesverband</strong>es und<br />

seiner Musikschulen informiert der neue übersichtliche<br />

Veranstaltungskalender. Anmeldungen zu<br />

Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen sind<br />

für interessierte Teilnehmer/innen künftig bequem in<br />

nur wenigen Schritten online möglich. Dieser Service<br />

steht auch registrierten Musikschulen für die Bewerbung<br />

und Administration eigener Veranstaltungen zur<br />

Verfügung.<br />

Über ein integriertes Newsletter-System informiert<br />

der <strong>Landesverband</strong> regelmäßig über seine Arbeit und<br />

über wichtige Aktivitäten der Musikschulen. In Planung<br />

ist auch eine Jobbörse, die Stellenangebote und<br />

Stellengesuche automatisiert abgleicht und potenzielle<br />

Partner über das Internet zusammenführt.<br />

Der Onlineauftritt des <strong>Landesverband</strong>es wird kontinuierlich<br />

ergänzt und erweitert. Musikschulen, die ihre<br />

eigenen Internetseiten erneuern möchten, können<br />

ein weiteres Angebot des <strong>Landesverband</strong>es nutzen.<br />

Zu finanziell attraktiven Konditionen können sie die


Nutzungsrechte einer umfassenden und im neuen<br />

Corporate Design gestalteten Musterseite auf Basis<br />

des Content-Management-Systems Typo3 erwerben<br />

und diese dann individuell erweitern. Lediglich Texte<br />

und Bilder müssen von den Musikschulen selbst eingepflegt<br />

werden. Über den <strong>Landesverband</strong> angebotene<br />

Schulungsmaßnahmen ermöglichen interessierten<br />

Musikschulen die Aneignung des hierfür erforderlichen<br />

technischen Know-Hows.<br />

„VIFF-Regional“ – Förderung musikalisch<br />

besonders begabter Kinder in den<br />

Regionen Niedersachsens<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem „Institut zur Frühförderung<br />

musikalisch Hochbegabter an der Hochschule<br />

für Musik, Theater und Medien Hannover (IFF)“<br />

wurde im Jahr 2007 ein Programm zur musikalischen<br />

Frühförderung besonders begabter Kinder mit dem<br />

Namen „VIFF-Regional“ gestartet. Das Programm<br />

wird vom Niedersächsischen Kultusministerium im<br />

Rahmen des Aktionsprogramms Hauptsache: Musik<br />

Niedersachsen gefördert. Eingebunden sind die VdM-<br />

Musikschulen in Osnabrück, Braunschweig, Oldenburg<br />

und Lüneburg.<br />

Da hohe Begabungen oder ausgeprägte musikalische<br />

Talente schulisch nicht immer ausreichend gefördert<br />

werden können, muss die schulische Begabungsförderung<br />

durch die Zusammenarbeit mit externen Bildungseinrichtungen<br />

wie Musikschulen, Hochschulen<br />

und Universitäten eine Ergänzung und Erweiterung<br />

erfahren. Das seit 2007 kontinuierlich und erfolgreich<br />

weiterentwickelte Programm „VIFF-Regional“ hat<br />

die Aufgabe, Kinder mit besonderem musikalischem<br />

Potenzial anzusprechen und nahe an ihrem Wohnort<br />

durch erfahrene Pädagogen der Musikschulen bestmöglich<br />

zu fördern. Begleitend zum Instrumentalunterricht,<br />

der auch musikschulextern erfolgen kann,<br />

sollen insbesondere Kenntnisse in den Bereichen<br />

Gehörbildung, Musiktheorie und Rhythmik vermittelt<br />

werden. Ergänzend finden Angebote für Singen,<br />

Ensemblespiel und Musik und Bewegung statt. Im<br />

Anschluss an das Förderprogramm „VIFF-Regional“<br />

können die Kinder entweder in der Studienvorbereitenden<br />

Ausbildung an den niedersächsischen Musikschulen<br />

(SVA) oder am IFF an der Hochschule für<br />

Musik und Theater Hannover weiter gefördert werden.<br />

Nach dem erfolgreichen „VIFF-Regional-Treffen“ des<br />

vergangenen Jahres veranstaltete die Hochschule<br />

für Musik, Medien und Theater am 18.04.<strong>2010</strong> ein<br />

weiteres Treffen dieser Art, diesmal in der Landesmusikakademie<br />

in Wolfenbüttel. Auch in diesem Jahr<br />

nutzten zahlreiche Musikpädagogen, Eltern und ein<br />

interessiertes Fachpublikum die Möglichkeit, sich über<br />

das erfolgreiche Förderprogramm zu informieren und<br />

in fachlichen Austausch zu gehen. Besonders auch die<br />

Kinder selbst profitierten sichtlich davon, einmal mit<br />

ihresgleichen aus verschiedenen Regionen Niedersachsens<br />

in Kontakt zu kommen und gemeinsam auf<br />

der Bühne zu stehen.<br />

Mit einer „VIFF-Regional-Fortbildung mit Konzert“ für<br />

alle VIFF-Schülerinnen und -schüler Niedersachsens<br />

wurde am 05.06.<strong>2010</strong> dem immer wieder geäußerten<br />

Bedarf nach weiteren gemeinsamen Veranstaltungen<br />

der VIFF-Teilnehmer und verantwortlichen Lehrkräfte<br />

Rechnung getragen. Die Veranstaltung fand unter<br />

der Leitung von Prof. Martin Brauß und Prof. Bernd<br />

Goetzke in der Hochschule für Musik, Theater und Medien<br />

Hannover statt. Ziel war die Erarbeitung eines für<br />

alle VIFF-Regional Standorte verbindlichen Curriculums<br />

für die musikpädagogische Arbeit mit begabten<br />

Kindern.<br />

Dem <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

obliegt die inhaltliche und organisatorische Koordination<br />

der vier am Projekt beteiligten Musikschulen. Er<br />

verwaltet die vom Niedersächsischen Kultusministerium<br />

bereit gestellten Fördermittel. Weitere Infos im<br />

Internet auf www.iff.hmt-hannover.de<br />

19


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

20<br />

Musikschulpraktikum und Kompakt-<br />

seminar für Studierende der Hochschule für<br />

Musik, Theater und Medien Hannover<br />

Auf Basis der im Jahr 2004 zwischen dem <strong>Landesverband</strong><br />

niedersächsischer Musikschulen und der Hochschule<br />

für Musik, Theater und Medien Hannover abgeschlossenen<br />

Kooperationsvereinbarung organisiert der<br />

<strong>Landesverband</strong> jährlich ein dreiwöchiges Musikschulpraktikum<br />

für die Studierenden der Studienrichtung<br />

Musikerziehung. Ziel des Praktikums ist es, den jungen<br />

Nachwuchspädagogen frühzeitig und umfassend das<br />

Arbeitsfeld Musikschule zu erschließen. Von erfahrenen<br />

Musikschullehrkräften betreut, erhalten sie z.B.<br />

Einblick in die aktuellen Anforderungen der Unterrichtspraxis,<br />

in die pädagogische Arbeit mit Ensembles und<br />

Großgruppen und in die Organisation von Kooperationsprojekten.<br />

Dadurch nehmen sie wertvolle Hinweise<br />

und Orientierungshilfen für ihr späteres Berufsfeld mit.<br />

Gemäß der Studienordnung absolvieren die Studierenden<br />

des 4. Semesters Musikerziehung ihr Unterrichtspraktikum<br />

an einer VdM-Musikschule. Die<br />

theoretischen Grundlagen – Informationen rund um<br />

die Musikschule, aktuelle Unterrichtsformen, sich<br />

verändernde Rahmenbedingungen der Arbeit als<br />

Musiklehrer/in u. v. m. – werden den Praktikantinnen<br />

und Praktikanten zuvor in einem vom <strong>Landesverband</strong><br />

konzipierten und durchgeführten Kompaktseminar<br />

durch erfahrene Leiterinnen und Leiter öffentlicher<br />

und privater Musikschulen vermittelt. Gastgeberin<br />

der von Ulrich Bernert geleiteten Tagesveranstaltung<br />

im Juni <strong>2010</strong> war die Musikschule Laatzen e.V. Rund<br />

40 Studentinnen und Studenten der Hochschule für<br />

Musik, Theater und Medien Hannover nahmen an der<br />

Veranstaltung teil und wurden mit verschiedenen<br />

Fachvorträgen sowie mit instrumentenspezifischen<br />

Unterrichtsdemonstrationen auf das Musikschulpraktikum<br />

im Herbst vorbereitet.<br />

„Jeder Mensch kann Musik machen –<br />

Von Anfang an gemeinsam“<br />

Am 5. und 6. November <strong>2010</strong> fand in der Musikschule<br />

der Landeshauptstadt Hannover eine vom <strong>Landesverband</strong><br />

geförderte und viel besuchte Fortbildungsveranstaltung<br />

für Musikschul- und Förderschullehrkräfte,<br />

Musikstudierende und interessierte Menschen mit und<br />

ohne Behinderung statt. Initiatorin der Veranstaltung<br />

war Christiane Joost-Plate, niedersächsische Fachsprecherin<br />

für die musikpädagogische Arbeit mit Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Unter der fachkundigen Leitung von Robert Wagner<br />

(Fürth) erarbeiteten die rund 30 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer neue Methoden für die musikpädagogische<br />

Arbeit mit integrativen Gruppen. Robert Wagner<br />

arbeitet nach einem Konzept, bei dem eine selbst<br />

bestimmte Art und Weise der Beteiligung am gemeinsamen<br />

Musikmachen eines jeden Gruppenmitgliedes<br />

eine wichtige Rolle spielt. Das Erarbeiten einer Melodie,<br />

ausgehend von den Grundtönen der Begleitakkorde<br />

(„Buchstabenbegleitung“) ermöglicht ein organisches<br />

Aufbauen und wachsen lassen der persönlichen Möglichkeiten.<br />

Schritt für Schritt nehmen die Mitspieler das<br />

Werk in Besitz. „Wie „gemischt“ die Teilnehmerschar<br />

eines Ensembles auch ist, es sollte jeder Teilnehmer in<br />

jeder Stunde etwas mit nach Hause nehmen. Und zwar<br />

ein gutes Gefühl und einen greifbaren Lernfortschritt.<br />

Je offener die Unterrichtsvorbereitung sein muss, um<br />

der Unterrichtssituation und der Individuallage der einzelnen<br />

Ensemblemitglieder gerecht werden zu können,<br />

um so klarer müssen gleichzeitig die grundsätzlichen<br />

Überlegungen den Unterricht betreffend sein.“<br />

(Robert Wagner)<br />

Ankündigung:<br />

Das „Hannoversche Integrative Soundfestival“<br />

(HIS) geht am 7. - 9. Oktober<br />

2011 in die zweite Runde. Unter dem Motto<br />

„Begegnung“ sollen die Möglichkeiten<br />

integrativen Musizierens und Kooperierens<br />

aufgezeigt werden. So werden in der<br />

niedersächsischen Landeshauptstadt rund<br />

um die Uhr musikalische Beispiele gezeigt,<br />

die auf Nachhaltigkeit angelegt sind<br />

(z.B. Schulkooperationen, Musikschule/<br />

Förderschule), integratives Arbeiten praxisnah<br />

vorführen, den musikalisch-künstlerischen<br />

Dialog anregen und Musik als<br />

Ausdruck von unverstellter Daseinsfreude<br />

und Können originär erleben lassen.


Das Musikalisierungsprogramm für<br />

alle Kinder in Niedersachsen<br />

„Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir<br />

werden deshalb mit den Landkreisen und den<br />

Kommunen dafür Sorge tragen, dass alle Kinder in<br />

Niedersachsen Zugang zu musikalischer Bildung<br />

erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen mit<br />

Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst<br />

früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“<br />

Aus der Regierungserklärung der CDU/FDP-Landesregierung<br />

(2008)<br />

„Wir machen die Musik!“�5<br />

Das Musikalisierungsprogramm Wir machen die<br />

Musik! wurde vom Niedersächsischen Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur und vom <strong>Landesverband</strong><br />

niedersächsischer Musikschulen konzipiert. Mit der<br />

Umsetzung wurde im Schuljahr 2009/10 begonnen.<br />

Die bundesweit einzigartige Konzeption und Struktur<br />

des Programms ermöglicht es vielen Kindern – unabhängig<br />

von ihrer sozialen, ethnischen und regionalen<br />

Herkunft – Erfahrungen im gemeinsamen Singen und<br />

Musizieren zu machen. Wir machen die Musik! eröffnet<br />

ihnen so bessere Entwicklungs- und Bildungschancen.<br />

Die Kinder erhalten in Kitas und Schulen<br />

des Primarbereichs ein elementares musikalisches<br />

Angebot. Bis zum Jahr 2016 sollen 80 % aller Kinder in<br />

Kindertagesstätten und 30 % der Kinder in Grundschulen<br />

erreicht werden. Hierfür nutzt das Programm die<br />

Kompetenz und Infrastruktur der kommunal geförderten<br />

Musikschulen.<br />

21


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

22<br />

So früh wie möglich und so flexibel<br />

wie nötig – die Inhalte des Programms<br />

Wir machen die Musik! – in der Kita<br />

Kinder sollen sowohl selbständig als<br />

auch unter Anleitung die Musik für sich<br />

entdecken. In einem Alter, das weitestgehend<br />

durch Spielfreude, Unbefangenheit<br />

beim Singen und Bewegen sowie Offenheit<br />

gegenüber verschiedensten musikalischen<br />

Stilen charakterisiert ist, können musikalische<br />

Erfahrungen phantasievoll und experimentell<br />

gemacht werden. Die Elementare<br />

Musikpädagogik kann hier auf ein großes<br />

didaktisches und methodisches Repertoire<br />

und eine Fülle an Materialien, Ideen und<br />

Konzepten zurückgreifen.<br />

Wir machen die Musik! – in der Schule<br />

Gemeinsames Singen und Musizieren<br />

wirkt sich motivierend auf das Erlernen<br />

eines Instrumentes aus, stärkt die Klassengemeinschaft<br />

und hat einen positiven<br />

Einfluss auf das Sozialverhalten der<br />

Kinder. Geeignete Angebote finden sich<br />

in dem großen didaktisch-methodischen<br />

Repertoire des instrumentalen und vokalen<br />

Klassenmusizierens. Klassenorchester<br />

– bestehend aus gleichen oder verschiedenen<br />

Instrumenten aus nahezu jeder Instrumentenkategorie<br />

– und Klassenchöre<br />

ergänzen den schulischen Musikunterricht<br />

ideal und bilden die Basis für das Erlernen<br />

eines Instrumentes und die aktive<br />

Beschäftigung mit Musik.<br />

Titelmotive des Kita- und Schulflyers<br />

Wir machen die Musik … von Anfang an!<br />

Um Kinder so früh wie möglich mit musikalischen<br />

Angeboten zu erreichen, setzt das Programm bereits<br />

im Kindergartenalter an, um dann schrittweise in der<br />

allgemein bildenden Schule weitergeführt zu werden.<br />

Im Kindergarten sollen möglichst alle Kinder von den<br />

Angeboten profitieren. In der Schule sollen möglichst<br />

viele interessierte Kinder bereits vom ersten Schuljahr<br />

an ein musikalisches Angebot erhalten.<br />

Wir machen die Musik … künstlerisch<br />

und pädagogisch wertvoll!<br />

Musikschulen haben durch die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit Kindertageseinrichtungen und Schulen in den<br />

letzten Jahren große Kompetenz in der Durchführung<br />

von Kooperationsprojekten erworben. Die musikalischen<br />

Angebote sind eng mit den Bildungsplänen und<br />

pädagogischen Konzepten der Kooperationspartner<br />

verzahnt. Die Umsetzung liegt grundsätzlich in der<br />

Verantwortung qualifizierter Musikpädagogen.<br />

Wir machen die Musik … Hand in Hand!<br />

Gemeinsam getroffene Absprachen stellen sicher, dass<br />

die individuellen Rahmenbedingungen und Wünsche<br />

der Kooperationspartner berücksichtigt werden. Durch<br />

die enge Zusammenarbeit können alle Beteiligten ihre<br />

didaktischen und methodischen Fähigkeiten erweitern.<br />

Erzieher/innen und Lehrkräfte arbeiten Hand in Hand<br />

mit den Musikschullehrkräften und ermöglichen so<br />

einen Kompetenz- und Wissenstransfer.<br />

Wir machen die Musik … individuell und flexibel!<br />

In der Auswahl der musikalischen Angebote sind die<br />

Kooperationspartner grundsätzlich frei. Alle Angebote<br />

sollen sich an den Bedingungen vor Ort orientieren.<br />

Wichtige inhaltliche und organisatorische Anforderungen<br />

sind in qualitätsorientierten Leitlinien definiert, die<br />

für die beteiligten Partner verbindlich sind.<br />

Wir machen die Musik … für eine<br />

musikalische Zukunft!<br />

Gemeinsames Singen und Musizieren kann durch die<br />

gemeinsame musikpädagogische Arbeit dauerhaft in<br />

den Alltag von Kitas und Schulen integriert werden und<br />

alle kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesse nachhaltig<br />

unterstützen. Musik wird so für alle Beteiligten<br />

zu einem ganz selbstverständlichen und vertrauten<br />

Bestandteil des Alltags.


Das Finanzierungskonzept<br />

Wir machen die Musik! wird vom Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit einem<br />

wachsenden Budget ausgestattet. Jede im Programm<br />

unterrichtete Jahreswochenstunde wird mit bis zu<br />

800 Euro gefördert. Die erforderliche Kofinanzierung<br />

erfolgt durch Zuschüsse der Kommunen, Elternbeiträge,<br />

Spenden und Beiträge von Sponsoren, Stiftungen<br />

und Fördervereinen sowie durch Eigenmittel der<br />

Kooperationspartner. Im Schuljahr 2009/10 stellte<br />

das Land Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro zur<br />

Verfügung. Aufgrund der großen Nachfrage wurde<br />

dieser Betrag im Schuljahr <strong>2010</strong>/11 um rund 200 % auf<br />

1,55 Mio. Euro aufgestockt.<br />

Die Abwicklung erfolgt mittels eines vereinfachten<br />

Antrags- und Zuwendungsverfahrens: Musikschulen<br />

in ganz Niedersachsen erhalten auf Basis der zur<br />

Verfügung stehenden Landesmittel ein individuelles<br />

finanzielles Angebot, das sich nach der Zahl der in<br />

ihrem Einzugsgebiet lebenden Kinder bemisst. Nicht<br />

in Anspruch genommene Mittel werden anderen<br />

Musikschulen, die in der Lage sind, mehr Projekte<br />

durchzuführen, in einer zweiten Verteilungsrunde zur<br />

Verfügung gestellt. Das über eine Internetplattform<br />

gesteuerte Verfahren gewährleistet hohe Verteilungsgerechtigkeit<br />

bei gleichzeitiger maximaler Flexibilität<br />

sowie größtmöglicher Planungssicherheit und Verwaltungsvereinfachung.<br />

Die Projektadministration wurde dem <strong>Landesverband</strong><br />

niedersächsischer Musikschulen vom Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />

übertragen. Der Verband steht somit den Musikschulen,<br />

Musikschulträgern und Kooperationspartnern als<br />

Ansprechpartner für alle inhaltlichen und organisatorischen<br />

Fragen zur Verfügung. Zu den Aufgaben des<br />

Verbandes gehören insbesondere die Überprüfung<br />

der Fördervoraussetzungen, die Weiterleitung der<br />

Fördermittel, die Kontrolle der Mittelverwendung, die<br />

Qualitätsentwicklung und Evaluation des Programms,<br />

die Konzeption und Durchführung von Weiterbildungsangeboten<br />

sowie das Programmmarketing.<br />

„Wir machen die Musik!“<br />

bewegt das ganze Land<br />

„Musikschulen müssen mit ihren Angeboten auf die<br />

zunehmende ganztägige Beschulung und Betreuung<br />

von Kindern und Jugendlichen sowie auf den demografischen<br />

Wandel reagieren. Gleichzeitig sind sie<br />

aufgefordert, auf sich verändernde gesellschaftliche,<br />

wirtschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen<br />

zu reagieren. Dies verlangt, dass die Musikschulen<br />

im Rahmen von kommunalen Bildungslandschaften<br />

die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit anderen<br />

Kultur- und Bildungseinrichtungen insbesondere mit<br />

Kindertageseinrichtungen und allgemein bildenden<br />

Schulen suchen.“<br />

Aus: „Die Musikschule – Leitlinien und Hinweise“,<br />

verabschiedet von der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Kommunalen Spitzenverbände (<strong>2010</strong>)<br />

Petra Jacobsen mit ihrer Chorklasse<br />

aus Hannover-Langenhagen<br />

Aktives Singen und Musizieren – gemeinsam mit<br />

Freunden, in der Familie, in der Kita, Schule oder im<br />

Verein ist ein großer Gewinn für das gesellschaftliche<br />

Zusammenleben. Immer mehr niedersächsische<br />

Kommunen erkennen diesen Wert und nutzen die<br />

vielfältigen Chancen, die ihnen das Bildungsprogramm<br />

Wir machen die Musik! bietet. Gemeinsam mit dem<br />

Land machen sie sich im Interesse vieler Kitas und<br />

Schulen sowie vieler Eltern und Kinder stark für<br />

die musikalische Bildung und setzen dabei auf ein<br />

trag- und ausbaufähiges, zukunftsweisendes Modell.<br />

Bis jetzt nehmen landesweit 67 Musikschulen, 432<br />

Kitas und 361 Grundschulen am Programm teil. Rund<br />

24.000 Kinder in nahezu allen Landkreisen Niedersachsens<br />

werden aktuell mit qualitativ hochwertigen<br />

musikalischen Angeboten erreicht.<br />

23


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

24<br />

Das Schuljahr <strong>2010</strong>/11 –<br />

ein musikalischer Rückblick<br />

Die Projektdaten in der Übersicht Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> Schuljahr <strong>2010</strong>/2011<br />

teilnehmende Musikschulen 59 67<br />

vertraglich vereinbarte Jahreswochenstunden 430 1.689<br />

davon in Kitas 430 792<br />

davon in Schulen 0 897<br />

Anzahl erreichter Kinder 9.200 23.200<br />

davon in Kitas 9.200 13.598<br />

davon in Schulen 0 9.602<br />

Anzahl der Kooperationspartner 317 793<br />

davon Kitas 317 432<br />

davon Schulen 0 361<br />

Gesamtkosten der Kooperationsprojekte 1.084.315 € 3.675.375 €<br />

Deckung durch Landesmittel 500.000 € (46%) 1.550.000 € (42%)<br />

Deckung durch Eigenmittel der Kooperationspartner 213.929,€ (20%) 1.060.690 € (29%)<br />

Deckung durch Elternbeiträge 227.851 € (21%) 762.696 € (21%)<br />

Deckung durch Drittmittel 130.657 € (12%) 309.972 € (8%)<br />

„Wir haben das Credo des<br />

Programms „Wir machen die<br />

Musik!“ wörtlich genommen.<br />

Musikalische Bildung für alle<br />

Kinder ist zentraler Bestandteil<br />

der Kulturpolitik des Landes<br />

Niedersachsen und seit einem<br />

Jahr nicht nur Ziel, sondern Realität<br />

im Musikland Niedersachsen. Deshalb wird die<br />

Fördersumme stufenweise aufgestockt. Neben der<br />

Freude am gemeinsamen Musizieren werden vor allem<br />

wichtige Schlüsselkompetenzen wie Konzentration<br />

und Leistungsfähigkeit sowie Ausdauer gefördert.<br />

Die Integration kindgerechter und qualitativ hochwertiger<br />

Angebote in den Kindergartenalltag unterstützt<br />

die frühzeitige Sensibilisierung und Begeisterung für<br />

Musik ergänzend zum Schulunterricht.“<br />

Prof. Dr. Johanna Wanka, Niedersächsische Ministerin für<br />

Wissenschaft und Kultur (<strong>2010</strong>)<br />

„Wir können und wollen nicht<br />

zulassen, dass der Zugang zu<br />

kultureller Bildung, zu Musik,<br />

ein Privileg von einigen wenigen<br />

ist. Jedes Kind verdient diese<br />

Chance. Denn jedes Kind ist ein<br />

Sänger, Musiker oder Tänzer.<br />

Aber was es nicht kennen lernt,<br />

danach kann es sich nicht sehnen. Und was wäre<br />

das Leben ohne Musik oder Tanz? Trostlos! Musische<br />

Bildung ist einer der Hauptschlüssel zu echter<br />

Teilhabe. Deshalb lautet unser Auftrag: Chancengleichheit<br />

für möglichst alle Kinder zum frühest<br />

möglichen Zeitpunkt.“<br />

Gitta Connemann MdB, Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es<br />

niedersächsischer Musikschulen (<strong>2010</strong>)<br />

Zum Auftakt des zweiten Förderjahres lud das<br />

Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und<br />

Kultur am 23. August <strong>2010</strong> zu einer gut besuchten<br />

Pressekonferenz in die Albert-Schweitzer-Schule in<br />

Hannover-Linden ein. Auf dem Pressepodium saßen<br />

die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und


Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, die Präsidentin des<br />

<strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen,<br />

Gitta Connemann MdB sowie die Leiterin der Musikschule<br />

der Landeshauptstadt Hannover, Verena<br />

Tschira und Beatrix Albrecht, die Leiterin der Albert-<br />

Schweitzer-Schule.<br />

Allen Beteiligten zogen ein überaus positives Fazit<br />

aus den Erfolgen des ersten Förderjahres 2009/10<br />

und gaben einen viel versprechenden Ausblick auf die<br />

künftige Entwicklung des Programms gegeben. Zwei<br />

musikalische Beiträge einer Instrumentalgruppe der<br />

Albert-Schweitzer-Schule und einer Gruppe der Kita<br />

„Die Fösse-Butjer“, ebenfalls aus Hannover, unterstrichen<br />

eindrucksvoll, wie viel Spaß es macht und<br />

wie gut es klingen kann, gemeinsam zu musizieren.<br />

NDR-Fernsehen berichtete tagesaktuell über die<br />

Pressekonferenz (siehe auch: Presseinformation und<br />

Zeitungsberichte im Anhang).<br />

Erster niedersächsischer<br />

Kooperationskongress<br />

Wie es funktionieren und klingen kann, wenn Fagottini<br />

und Kindercelli gemeinsam spielen oder Kinder<br />

spielerisch Rhythmus und Melodie in Einklang<br />

bringen, wurde am letzten Septemberwochenende<br />

in Hannover eindrucksvoll unter Beweis gestellt.<br />

Wir machen die Musik! – in der niedersächsischen<br />

Landeshauptstadt wurde das Motto zum Programm:<br />

Am Samstag, den 25. September besuchten und<br />

gestalteten rund 300 Fachkräfte aus Musikschulen,<br />

Schulen, Kitas, Hoch- und Fachschulen, Ministerien<br />

und Kommunen den ersten niedersächsischen<br />

Kooperationskongress.<br />

In zahlreichen Vorträgen informierten sich die Teilnehmer<br />

über erfolgreiche musikpädagogische Kooperationsmodelle<br />

und aktuelle Forschungsschwerpunkte<br />

des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche<br />

Bildung und Entwicklung (NIfBE). Anhand konkreter<br />

Beispiele wurden neue Wege der Zusammenarbeit<br />

zwischen Musikschulen und Kitas aufgezeigt. Wie<br />

die Arbeit mit musizierenden Grundschulklassen<br />

aussehen kann, wurde in Praxisdemonstrationen<br />

von Orchester-, Chor-, Streicher- und Gitarrenklassen<br />

aus ganz Niedersachsen anschaulich dargestellt<br />

und anschließend in Workshops diskutiert. Auch die<br />

Einführung in Strategien und Methoden des Fundraisings<br />

fand großes Interesse. Großzügig unterstützt<br />

wurde die Veranstaltung vom Sparkassenverband<br />

Niedersachen und vom Niedersächsischen Institut für<br />

frühkindliche Bildung und Entwicklung (NIfBE).<br />

Die Besucher begrüßten den Kongress mehrheitlich<br />

als hochwillkommenes Forum für kollegiale Gespräche,<br />

Diskussion und interdisziplinären Austausch.<br />

Auf ihrer Wunschliste ganz oben steht daher:<br />

„Mehr davon!“<br />

Kinder aus ganz Niedersachsen präsentierten ihr Können<br />

Hier ein paar O-Töne der<br />

Kongressteilnehmer/innen:<br />

Musiklehrerin an einer Grundschule:<br />

„Das Programm ist klasse. Das muss sein! Die Kinder<br />

brauchen es, das Land braucht es. Ich hoffe, dass das<br />

Programm eine große Wirkung erzielt und es wirklich<br />

jedes Kind in Niedersachsen erreichen kann.“<br />

Projektleiterin Musikvermittlung:<br />

„Ich finde das Programm ganz toll. Wer kein musikalisches<br />

Elternhaus hat, bekommt hier die Chance im<br />

Kindergarten oder in der Schule Erfahrungen mit Musik<br />

zu machen. Erfahrungen, die dann hoffentlich auch<br />

dazu führen, dass Musik im Leben dieser Kinder und<br />

Jugendlichen eine Rolle spielen wird.“<br />

Studentin Schulmusik:<br />

„Ich sehe die Aufgaben, die auf mich zukommen<br />

werden auf jeden Fall als Chance und als Herausforderung.<br />

Man kann wirklich nicht genug Werbung für das<br />

Programm machen.“<br />

25


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

26<br />

Familienkonzert mit der NDR<br />

Radiophilharmonie<br />

Wir machen die Musik! vermittelt vielen Kindern erste<br />

Musikerlebnisse und legt so bei vielen Familien den<br />

Grundstein für ein besonderes Interesse an Musik.<br />

Dies fand die NDR Radiophilharmonie so überzeugend,<br />

dass sie sich bereit erklärte, gemeinsam mit den<br />

Schülerinnen und Schülern aus Musikschulen ein ganz<br />

besonderes Konzert zu veranstalten. Einzige Voraussetzung:<br />

alle mitwirkenden Kinder sollten an Kooperationsprojekten<br />

mit Kitas und Schulen teilnehmen.<br />

Großes Finale im großen Sendesaal des NDR<br />

Am Sonntag, den 26. September gestalteten über 250<br />

Kinder aus Kitas und Schulen gemeinsam mit den<br />

Mitgliedern der NDR Radiophilharmonie ein – wie es<br />

die Hannoversche Allgemeine Zeitung ausdrückte –<br />

„gigantisches Kinderkonzert“.<br />

Das begeisterte Publikum im vollbesetzten Großen<br />

Sendesaal des Landesfunkhauses in Hannover honorierte<br />

mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen<br />

die Leistungen und nicht zuletzt den unbändigen<br />

Charme der kleinen und großen Musiker. Das vielfältige<br />

Konzertprogramm spannte einen musikalischen<br />

Bogen von der singenden Kindergruppe einer Kita über<br />

Grundschulorchester, Streicher- und Bläserklassen bis<br />

hin zum groß besetzten sinfonischen Blasorchester.<br />

Eigens für diesen Anlass komponierte Arndt Jubal<br />

Mehring, Leiter der Musikschule Bad Pyrmont eine<br />

„Mini-Sinfonia“. Die Kinder wurden von den Radiophilharmonikern<br />

unter der Leitung von Dirk Erdelkamp<br />

einfühlsam begleitet. Stilsicher und humorvoll führte<br />

Martina Gilica, Radiomoderatorin des NDR 1, durch<br />

den Nachmittag. Ein DVD-Mitschnitt des Konzerts ist<br />

beim <strong>Landesverband</strong> auf Nachfrage erhältlich.<br />

Mitwirkende:<br />

• Blechbläserensemble „Prima Vista Brass“ |<br />

Musikschule Hemmingen e.V.<br />

• Kinderchor | Kita „Die Arche“ Altwarmbüchen |<br />

Musikschule Isernhagen & Burgwedel e.V.<br />

• Instrumentalgruppe | Grundschulen Bad Pyrmont,<br />

Aerzen, Emmerthal | Musikschule Bad<br />

Pyrmont e.V.<br />

• Kinderchor „Hemminger Spatzen“ |<br />

Musikschule Hemmingen e.V.<br />

• Julius Obst | Cellist | Musikschule Laatzen e.V.<br />

• Orchesterklasse | Johannes-Gutenberg-Schule<br />

Meppen | Musikschule des Emslandes e.V.<br />

• Bläserklasse | Carl-Friedrich-Gauß-Schule<br />

Hemmingen | Musikschule Hemmingen e.V.<br />

• Sinfonisches Blasorchester „LaWinds“ |<br />

Albert-Einstein-Schule Laatzen | Musikschule<br />

Laatzen e.V.<br />

Fortbildung „Fit für Kita & Schule“<br />

Der Erfolg des 1. Niedersächsischen Kooperationskongresses<br />

im September <strong>2010</strong> hat gezeigt, dass ein<br />

großer Bedarf in der Qualifizierung von Musikschullehrkräften<br />

besteht. Kooperationen mit Kitas und<br />

allgemein bildenden Schulen werden immer mehr<br />

das Tätigkeitsfeld von Musikpädagogen bestimmen.<br />

Um diesen Herausforderungen zu begegnen hat<br />

<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

unter Federführung von Sigrid Neugebauer-Schettler<br />

(Musik- und Kunstschule Osnabrück), Sabine Kleinau-<br />

Michaelis (Musikschule der Landeshauptstadt<br />

Hannover) und Johannes Münter (Kreismusikschule<br />

des Landkreises Diepholz) ein modular aufgebautes<br />

Qualifizierungskonzept für die Bereiche EMP (Kita)<br />

und Klassenmusizieren (Schule) entwickelt.<br />

„Fit für Kita & Schule“ versteht sich als ein berufsbegleitendes<br />

modulares Fortbildungsangebot für<br />

Musikschullehrkräfte, die ihre pädagogische Tätigkeit<br />

ausweiten wollen, um in Kooperationsprojekten<br />

zwischen Kindertagesstätten und allgemein bildenden<br />

Schulen arbeiten zu können. Ihre bereits vorhandenen<br />

didaktisch-methodischen Kompetenzen<br />

können durch diese Zusatzqualifikation vertieft und<br />

an neue Unterrichtsformen (EMP in der Kita, Klassenmusizieren<br />

mit Streich-, Holzblas-, Perkussions-,


Tasten- und Zupfinstrumenten) angepasst werden.<br />

Insbesondere sollen Instrumentallehrkräfte an neue<br />

Unterrichtsformen und -felder herangeführt werden.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> ist sehr erfreut, den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern ein bedarfsorientiertes Fortbildungspaket<br />

mit erstklassigen Dozenten – und dank<br />

der Projektförderung durch das Land Niedersachsen<br />

zu äußerst moderaten Konditionen – präsentieren zu<br />

können. Mehr als 100 Musikschullehrkräfte nutzen<br />

mit ihrer Teilnahme an der Fortbildungsmaßnahme<br />

dieses Qualifizierungsangebot des <strong>Landesverband</strong>es.<br />

Die Veranstaltungen finden von Märzbis Oktober<br />

2011 in Hannover, Osnabrück sowie weiteren Orten in<br />

Niedersachsen statt.<br />

„Wir machen die Musik!“ … auch online<br />

Seit September <strong>2010</strong> hat das Programm einen eigenen<br />

Internetauftritt. Auf www.wirmachendiemusik.de<br />

können sich die Besucher/innen umfassend über das<br />

Programm informieren.<br />

Aktuelle Projektdaten, Pressestimmen und Fotos<br />

dokumentieren den Projektverlauf und machen<br />

die Leser/innen auf Veranstaltungen und Fortbildungsangebote<br />

im Bereich der Elementaren Musikpädagogik,<br />

des Klassenmusizierens und anderer<br />

programmrelevanter Themen aufmerksam. In Planung<br />

ist auch die Vorstellung unterschiedlicher Kooperationsprojekte,<br />

um einen umfassenden Einblick in die<br />

individuelle Arbeit der musikalischen Bildungspartner<br />

vor Ort zu gewähren.<br />

Im Servicebereich können das Logo des Programms<br />

und weiteres Informationsmaterial heruntergeladen<br />

werden.<br />

Die Startseite von www.wirmachendiemusik.de<br />

Ausblick 2012 – Das Erste<br />

Niedersächsische Kooperationsfestival<br />

Die in den Kooperationsprojekten wöchentlich stattfindende<br />

musikalische Arbeit findet normalerweise<br />

in der Kitagruppe und im Klassenzimmer, d.h. meist<br />

hinter verschlossenen Türen statt. Das soll sich im<br />

Mai 2012 ändern: Ein landesweites Festival mit dem<br />

Titel „Wir machen die Musik in …!“ soll Kindern überall<br />

dort, wo die intensive Zusammenarbeit zwischen<br />

Musikschule, Kita oder Schule gepflegt wird, eine<br />

musikalische Bühne geben. Die Kooperationsprojekte<br />

sollen in einem noch zu definierenden Zeitfenster<br />

(ca. 1-2 Wochen) für die breite Öffentlichkeit sichtbar,<br />

hörbar und erlebbar werden.<br />

Landesweit sollen Kinder die musikalische Welt, so<br />

wie sie sie täglich erleben und erobern, einem Publikum<br />

in ihrer Stadt oder Gemeinde präsentieren. Jede<br />

Musikschule wird gebeten, gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern<br />

einen aktiven Festivalbeitrag zu<br />

leisten: Kinderkonzerte in der Schulaula, Musiktheaterdarbietungen<br />

in der Kita, gemeinsames Singen und<br />

Musizieren mit anderen, musikalische Umzüge durch<br />

die Innenstadt, die Mitwirkung an einem Kulturprojekt<br />

der Stadt bzw. der Region, ein Konzert mit einem<br />

örtlich ansässigen Orchester … und vieles mehr.<br />

Alle Aktivitäten werden in einem zentralen Veranstaltungskalender<br />

erfasst und niedersachsenweit<br />

publiziert. Darüber hinaus unterstützen der <strong>Landesverband</strong><br />

niedersächsischer Musikschulen und Musikland<br />

Niedersachsen die örtlichen Veranstaltungen<br />

finanziell, organisatorisch und mit einer begleitenden<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

27


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

28<br />

„Wir machen die Musik!“ – Föderzeitraum <strong>2010</strong>/2011<br />

Anzahl und Verteilung der Kinder<br />

auf Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen Kinder in Kitas Kinder in Schulen<br />

Region Hannover<br />

Emsland (LK)<br />

Osnabrück (Stadt)<br />

Hildesheim (Stadt)<br />

Oldenburg (Stadt)<br />

Hameln-Pyrmont (LK)<br />

Diepholz (LK)<br />

Stade (LK)<br />

Osterode (LK)<br />

Lüneburg (LK)<br />

Göttingen (LK)<br />

Harburg (LK)<br />

Vechta (LK)<br />

Peine (LK)<br />

Soltau Fallinbostel (LK)<br />

Wolfenbüttel (LK)<br />

Cuxhaven (LK)<br />

Gifhorn (LK)<br />

Leer (LK)<br />

Osterholz (LK)<br />

Goslar (LK)<br />

Schaumburg (LK)<br />

Göttingen (Stadt)<br />

Braunschweig (Stadt)<br />

Wittmund-Friesland (LK)<br />

Verden (LK)<br />

Nienburg (LK)<br />

Lüchow-Dannenberg (LK)<br />

Helmstedt (LK)<br />

Wolfsburg (Stadt)<br />

Ammerland (LK)<br />

Uelzen (LK)<br />

Aurich (LK)<br />

Celle (LK)<br />

Wesermarsch (LK)<br />

Osnabrück (LK)<br />

Emden (Stadt)<br />

Holzminden (LK)<br />

Grafschaft Bentheim (LK)<br />

Delmenhorst (Stadt)<br />

Wilhelmshaven (Stadt)<br />

Nordhorn (Stadt)<br />

Rotenburg (LK)<br />

Oldenburg (LK)<br />

Salzgitter (Stadt)<br />

Northeim (LK)<br />

Cloppenburg (LK)<br />

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500


„Wir machen die Musik!“ – Föderzeitraum <strong>2010</strong>/2011<br />

Anzahl und Verteilung der Kooperationspartner<br />

auf Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen Kitas<br />

Schulen<br />

Region Hannover<br />

Emsland (LK)<br />

Hildesheim (LK)<br />

Stade (LK)<br />

Lüneburg (LK)<br />

Hameln-Pyrmont (LK)<br />

Osnabrück (Stadt)<br />

Diepholz (LK)<br />

Osnabrück (LK)<br />

Göttingen (LK)<br />

Vechta (LK)<br />

Osterode (LK)<br />

Celle (LK)<br />

Soltau-Fallingbostel (LK)<br />

Cuxhaven (LK)<br />

Uelzen (LK)<br />

Wolfsburg (Stadt)<br />

Peine (LK)<br />

Wesermarsch (LK)<br />

Harburg (LK)<br />

Osterholz (LK)<br />

Ammerland (LK)<br />

Rotenburg (LK)<br />

Gifhorn (LK)<br />

Nienburg (LK)<br />

Schaumburg (LK)<br />

Wittmund-Friesland (LK)<br />

Wolfenbüttel (LK)<br />

Braunschweig (Stadt<br />

Goslar (LK)<br />

Aurich (LK)<br />

Oldenburg (Stadt)<br />

Emden (Stadt)<br />

Verden (LK)<br />

Helmstedt (LK)<br />

Göttingen (Stadt)<br />

Delmenhorst (Stadt)<br />

Grafschaft Bentheim (LK)<br />

Leer (LK)<br />

Lüchow-Dannenberg (LK)<br />

Salzgitter (Stadt)<br />

Holzminden (LK)<br />

Wilhelmshaven (Stadt)<br />

Oldenburg (LK)<br />

Nordhorn (Stadt)<br />

Northeim (LK)<br />

Cloppenburg (LK)<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110<br />

29


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

30<br />

„Wir machen die Musik!“ – Föderzeitraum <strong>2010</strong>/2011<br />

Anzahl und Verteilung der Projektstunden<br />

Stundenangebot nach Verteilungsschlüssel<br />

auf Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen Tatsächlich umgesetzte Projektstunden<br />

Region Hannover<br />

Emsland (LK)<br />

Stade (LK)<br />

Osnabrück (LK)<br />

Vechta (LK)<br />

Osnabrück (Stadt)<br />

Hildesheim (LK)<br />

Braunschweig (Stadt)<br />

Diepholz (LK)<br />

Hameln-Pyrmont (LK)<br />

Lüneburg (LK)<br />

Celle (LK)<br />

Emden (LK)<br />

Göttingen (LK)<br />

Harburg (LK)<br />

Göttingen (Stadt)<br />

Wolfsburg (Stadt)<br />

Soltau-Fallingbostel (LK)<br />

Uelzen (LK)<br />

Schaumburg (LK)<br />

Aurich (LK)<br />

Oldenburg (Stadt)<br />

Ammerland (LK)<br />

Rotenburg (LK)<br />

Peine (LK)<br />

Osterode (LK)<br />

Wolfenbüttel (LK)<br />

Cuxhaven (LK)<br />

Osterholz (LK)<br />

Gifhorn (LK)<br />

Nienburg (LK)<br />

Wesermarsch (LK)<br />

Helmstedt (LK)<br />

Goslar (LK)<br />

Wittmund-Friesland (LK)<br />

Verden (LK)<br />

Wilhelmshaven (Stadt)<br />

Holzminden (LK)<br />

Leer (LK)<br />

Lüchow-Dannenberg (LK)<br />

Delmenhorst (Stadt)<br />

Grafschaft Bentheim (LK)<br />

Salzgitter (Stadt)<br />

Oldenburg (LK)<br />

Nordhorn (Stadt)<br />

Northeim (LK)<br />

Cloppenburg (LK)<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260


Region Weser-Ems<br />

Regionalsprecher: Rafael Jung,<br />

Musikschule des Landkreises Oldenburg<br />

Stellvertretender Regionalsprecher:<br />

Peter Sieve, Musikschule Lohne<br />

Die Region Weser-Ems hat 20 Mitgliedsschulen. Mit<br />

dabei ist die Musikschule des Landkreises Diepholz,<br />

die aufgrund der räumlichen und inhaltlichen Beziehungen<br />

an der Regionalarbeit in Weser-Ems teilnimmt.<br />

Ständiges Thema bei den Regionalkonferenzen war<br />

u.a. das Musikalisierungsprojekt und die Ausgestaltung<br />

in den einzelnen Schulen im abgelaufenen Jahr.<br />

Zu beklagen war die eher geringe Beteiligung der<br />

Musikschulen bei den Regionalkonferenzen.<br />

Die Konferenz am 26.02. in Vechta stand im Zeichen<br />

der Neuwahl der Regionalsprecher. Als neuer Regionalsprecher<br />

wurde Rafael Jung von der Musikschule<br />

des Landkreises Oldenburg gewählt, als Stellvertreter<br />

Peter Sieve von der Musikschule Lohne. Die bisherige<br />

Regionalsprecherin Ellen Broy kandidierte nicht<br />

erneut.<br />

Im Rahmen der Konferenz am 04.06. in Neuenkirchen-<br />

Vörden wurde eine Themensammlung erstellt, deren<br />

Punkte nach und nach diskutiert und abgearbeitet<br />

werden sollen.<br />

So ging es bei der Konferenz am 19.11. in Uelsen um<br />

die zunehmende Vereinnahmung der Schüler durch<br />

die allgemein bildenden Schulen am Nachmittag und<br />

die daraus folgenden Probleme für die Musikschule.<br />

Nach der Diskussion wurde der <strong>Landesverband</strong>svorstand<br />

gebeten, das Themenfeld weiter und vertiefend<br />

Berichte aus den Regionen�6<br />

zu bearbeiten. Weiterhin wurde über den Bedarf an<br />

Fortbildungsangeboten gesprochen und das Fortbildungsprogramm<br />

des LVDM für das Musikalisierungsprojekt<br />

vorgestellt. In Planung genommen wurde eine<br />

Klausurtagung der Region.<br />

Besondere Ereignisse in der Region waren im Jahre<br />

<strong>2010</strong> das 30jährige Bestehen Musikschule Niedergrafschaft<br />

sowie der Fortgang des Leiters der Musikschule<br />

Nordhorn, Thomas Prager. Die Position der Schulleitung<br />

wurde durch den bisherigen stellvertretenden<br />

Schulleiter Hilmar Sundermann neu besetz.<br />

Rafael Jung, Regionalsprecher Weser-Ems<br />

Region Hannover<br />

Regionalsprecher: Martina Zimmermann,<br />

Musikschule Hemmingen e.V.<br />

Stellvertretender Regionalsprecher: Eberhard Ladewig,<br />

Musikschule Ostkreis Hannover e.V.<br />

Der Region Hannover gehören 22 Mitgliedsmusikschulen<br />

an. Die Regionalkonferenzen <strong>2010</strong> fanden am<br />

19.02. in Garbsen und am 10.09. in Wedemark statt<br />

und wurden jeweils gut besucht.<br />

Das Schwerpunktthema der Konferenzen war das<br />

Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik“.<br />

Bei insgesamt positivem Start des Programms in der<br />

Region Hannover wurde in beiden Konferenzen die<br />

Problematik der Restfinanzi erung und des Findens<br />

von Kooperationspartnern sowohl in Kitas als auch<br />

in Schulen diskutiert. Ein weiteres Thema war (durch<br />

unsere Nähe zum Veranstaltungsort) die Vorbereitung<br />

des Kooperationskongresses und vor allem des<br />

Konzertes mit der NDR Radiophilharmonie am 25. und<br />

26.09.<strong>2010</strong>.<br />

Schwerpunktthema für 2011: Zukunft des „normalen“<br />

Instrumentalunterrichts unter Berücksichtigung der<br />

sich verändernden Rahmenbedingungen (Abitur nach<br />

12 Jahren, Ganztagsschulen usw.)<br />

Die Musikschulen Hemmingen und Laatzen begingen<br />

in <strong>2010</strong> ihr 30jähriges Bestehen.<br />

Martina Zimmermann, Regionalsprecherin<br />

31


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

32<br />

Region Braunschweig<br />

Regionalsprecherin: Sabine Gottschalk,<br />

Musikschule für den Landkreis Göttingen<br />

In der Region Braunschweig befinden sich 10 Mitgliedsmusikschulen.<br />

Die Regionalkonferenzen <strong>2010</strong><br />

fanden am 12. Februar in Peine, am 04. Juni in Göttingen<br />

und am 17. September in Goslar statt.<br />

Neben den Berichten aus den einzelnen Musikschulen<br />

bestimmten der Informationsaustausch über<br />

organisatorische Fragen zum Musikalisierungsprogramm,<br />

sowie die Diskussion der Zukunft des<br />

Einzelunterrichts an Musikschulen und Maßnahmen<br />

zur Stärkung des Grundbereichs außerhalb des Musikalisierungsprogramms<br />

die Themen der Regionalkonferenzen.<br />

Im Berichtsjahr feierten die Kreismusikschule Peine<br />

und die Musikschule für den Landkreis Göttingen ihr<br />

30 jähriges Jubiläum.<br />

Die Musikschule Peine organisierte die landesweite<br />

Aktion „Klasse! Wir singen 2011“, an der insgesamt<br />

135.000 Schülerinnen und Schüler Klassen mitwirken<br />

werden.Das Programm zur Frühförderung<br />

musikalisch Hochbegabter „VIFF Regional“ wurde in<br />

Braunschweig neu aufgestellt. Die Schüler erhalten<br />

regelmäßige Zusatzangebote in den Fächern Musiktheorie<br />

und Rhythmik. In Kooperation mit der an<br />

die Kreismusikschule angegliederte „Kontaktstelle<br />

Musik“ in Gifhorn feierte das Landesjugendorchester<br />

Niedersachsen sein 30-jähriges Jubiläum mit einer<br />

Aufführung der „Carmina Burana“ in einer Fassung<br />

für 2 Klaviere und Schlagwerk. In der Musikschule<br />

Peine wurden im Rahmen der „Kontaktstelle Musik“<br />

D2-Kurse durchgeführt, sowie ein Fortbildungsseminar<br />

für Erzieherinnen angeboten.<br />

Die Schülerzahlen erhöhten sich in den Musikschulen<br />

der Region Braunschweig teilweise signifikant durch<br />

Unterrichtsstunden, die in Kitas und Grundschulen im<br />

Rahmen des Musikalisierungsprojektes „Wir machen<br />

die Musik“ erteilt wurden. Dies führt Schulleitungen<br />

und Musikschul-Verwaltungen nicht selten an ihre<br />

Belastungsgrenzen. Die zahlreichen Kooperationen<br />

haben zusätzliche, z.T. große Konzertveranstaltungen<br />

mit sich gebracht. Die Veranstaltungskultur ist an<br />

allen Musikschulen sehr ausgeprägt und erfolgreich.<br />

Sabine Gottschalk, Regionalsprecherin<br />

Region Lüneburg<br />

Regionalsprecher: Christoph Strieder,<br />

Musikschule für Kreis und Stadt Uelzen<br />

In der Region Lüneburg befinden sich 18 Mitgliedsmusikschulen.<br />

In <strong>2010</strong> wurden zwei Regionalkonferenzen<br />

abgehalten. Es wurden schwerpunktmäßig folgende<br />

Themen und Fragestellungen erörtert:<br />

• Teilnahme bei den Regionalwettbewerben „Jugend<br />

musiziert“<br />

• Austausch über Berichte einzelner Musikschulen<br />

zu Strukturveränderungen, Finanzen und Neuerungen<br />

• Wir machen die Musik!: Berichte über erste Ergebnisse<br />

im Musikalisierungsprogramm, Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für Lehrkräfte, Finanzierung<br />

und Qualitätsmerkmale<br />

• Erster nieders. Kooperationskongress: Vorbereitung,<br />

Teilnahme, Inhalte<br />

• Umsetzung des neuen Designkonzeptes: erste<br />

Erfahrungen mit dem Einsatz des neuen Logos<br />

Die Region Lüneburg musste von dem allseits hoch<br />

geschätzten Schulleiterkollegen Peter Knoch, Leiter<br />

der Musikschule „An der Oste e.V.“ (Hemmor),<br />

Abschied nehmen. Er verstarb völlig unerwartet. Alle<br />

Kollegen der Region Lüneburg werden ihm ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

Christoph Strieder, Regionalsprecher<br />

Ellen Broy, Regionalsprecherin


Klaus Melchers<br />

Von 1978 bis 2006<br />

leitete Klaus Melchers<br />

die Musikschule der<br />

Stadt Oldenburg. In<br />

den 28 Jahren seiner<br />

Schulleitertätigkeit<br />

war er Initiator, Pionier,<br />

Trendsetter, Gestalter,<br />

Impuls- und Ideengeber.<br />

Er baute die<br />

Oldenburger Musikschule zu einer Institution mit<br />

hohen künstlerischen und pädagogischen Maßstäben<br />

aus. Dazu gehörten in den 1980er Jahren der<br />

Aufbau einer bundesweit beispielhaften Jazz- und<br />

Popularmusikabteilung, das seinerzeit viel beachtete<br />

„Oldenburger Modell“. Parallel dazu richtete er ein<br />

klassisches Jugendorchester nach dem Vorbild des<br />

Bundesjugendorchesters an der Oldenburger Musikschule<br />

ein und setzte sich für die Verbesserung der<br />

Qualität musikalischer Kinder- und Jungendbildung ein.<br />

Im <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

wirkte Klaus Melchers stets als kompetenter,<br />

innovativer und zuverlässiger Schulleiterkollege und<br />

Austauschpartner mit.<br />

Klaus Melchers starb am 19. Januar <strong>2010</strong> nach<br />

langer und schwerer Krankheit einen Tag vor seinem<br />

66. Geburtstag. Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />

Musikschulen wird ihm immer ein ehrenvolles<br />

Andenken bewahren.<br />

Peter Knoch<br />

Nachrufe�7<br />

1999 übernahm Peter Knoch<br />

die Leitung der Musikschule<br />

an der Oste e.V. in Hemmoor.<br />

Er war ein ideenreicher<br />

Macher, ein Pragmatiker<br />

und jemand, auf den<br />

man sich verlassen konnte.<br />

Mit viel Energie und Spaß<br />

an der Arbeit machte er im<br />

Bereich der musikalischen<br />

Bildung und Vernetzung in Hemmoor und Umgebung<br />

einiges möglich. Er setzte sich für die musikalische<br />

Grundausbildung an Schulen ein, initiierte Bläser- und<br />

Streicherklassen an weiterführenden Schulen und<br />

versorgte Grundschulkinder verlässlich mit Akkordeonunterricht.<br />

Er errichtete eine Kontaktstelle Musik<br />

und schuf so einen zentralen Anlaufplatz für Jung und<br />

Alt in der Musikszene vor Ort. Auch im Rahmen des<br />

Projektes Wir machen die Musik!, der landesweiten<br />

Musikalisierungsinitiative, erkannte Peter Knoch die<br />

Gunst der Stunde und zeigte von Anfang an großes<br />

Interesse an der Umsetzung des Programms in Hemmoor.<br />

Dank seiner Pionierarbeit bekommen mittlerweile<br />

hunderte Kinder an 15 Kitas und Schulen vor Ort<br />

verlässliche musikalische Angebote.<br />

Mit Peter Knoch verlor der <strong>Landesverband</strong> einen<br />

engagierten Mitstreiter und Motor in der Musikschulregion<br />

Lüneburg. Stets war er bei Kollegen und<br />

im Verband als versierter Schulleiter, Fachmann und<br />

Freund willkommen.<br />

Peter Knoch starb völlig unerwartet am 9. Oktober<br />

<strong>2010</strong>. Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />

Musikschulen vermisst ihn und wird seiner immer in<br />

dankbarer und wertschätzender Weise gedenken.<br />

33


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

34<br />

8� Strukturdaten der Musikschulen<br />

Quelle: VdM-Berichtsbogen, Stichtag: 01.01.<strong>2010</strong><br />

Relationen und Kennzahlen <strong>2010</strong><br />

Differenz<br />

Vorjahr<br />

2009<br />

Differenz<br />

Vorjahr<br />

Schüler | JWS 2,6 0,00 % 2,6 0,38 % 2,59<br />

Belegungen | JWS 3,2 0,00 % 3,2 1,88 % 3,14<br />

Belegungen Instr.-/Vok.-fächer | JWS 3,2 18,75 % 2,6 13,46 % 2,25<br />

Kosten | Schüler 749 € -1,47 % 760 € 3,16 % 736 €<br />

Kosten | JWS 1.973 € 0,51 % 1.963 € 2,85 % 1.907 €<br />

Pädagogische Personalkosten | JWS 1.606 € 4,23 % 1.538 € 1,69 % 1.512 €<br />

Kosten | Belegung 611 € 0,49 % 608 € 0,00 % 608 €<br />

Kommunale Zuschüsse | Schüler 310 € -3,87 % 322 € 5,28 % 305 €<br />

Kommunale Zuschüsse | JWS 817 € -1,96 % 833 € 5,28 % 789 €<br />

Landesmittel | Schüler 13 € 0,00 % 13 € 7,69 % 12 €<br />

Landesmittel | JWS 34 € 2,94 % 33 € 9,09 % 30 €<br />

Grunddaten <strong>2010</strong><br />

Differenz<br />

Vorjahr<br />

2009<br />

Differenz<br />

Vorjahr<br />

Anzahl der Musikschulen 72 72 72<br />

Anzahl der Lehrkräfte 2.847 4,00 % 2.733 1,76 % 2.685<br />

Anzahl der Schüler 91.398 3,83 % 87.900 -0,19 % 88.065<br />

Schülerbelegungen 112.004 1,97 % 109.792 2,82 % 106.695<br />

Jahreswochenstunden 34.716 2,03 % 34.013 0,03 % 34.004<br />

Kommunale Trägerschaft 32 0 32 0 29<br />

Vereinsträgerschaft (e.V.) 37 0 37 0 37<br />

Andere Trägerschaft 3 0 3 0 6<br />

Anzahl Kreismusikschulen 28 0 28 0 28<br />

2008<br />

2008


Finanzierung der Musikschulen im Jahr 2009 2008 Prozent<br />

Gesamtetat 68.478.330 100 %<br />

Einnahmen<br />

Gebühren 35.231.875 € 51,45 %<br />

Landesmittel 1.179.409 € 1,72 %<br />

Kommunale Zuschüsse 28.375.238 € 41,44 %<br />

Sonst. öffentl. Mittel 728.073 € 1,06 %<br />

Sonstige Erlöse 2.014.762 € 2,94 %<br />

Ausgaben<br />

Pädagogisches Personal 55.755.050 € 81,42 %<br />

Verwaltungspersonal 4.989.423 € 7,29 %<br />

Sachkosten 7.071.606 € 10,33 %<br />

Finanzierung der Musikschulen im Jahr 2009<br />

Gebühren 51,45 %<br />

Sonstige Erlöse 2,94 %<br />

Sonstige öffentliche Mittel 1,06 %<br />

Kommunale Zuschüsse 41,44 %<br />

Landesmittel 1,72 %<br />

35


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

36<br />

Fächerbelegung und Jahreswochenstunden<br />

Fächerbelegung und Jahreswochenstunden Belegungen Jahreswochenstunden<br />

Gesamt 112.004 34.716<br />

Grundfächer 24.663 22,02% 2.724 7,85%<br />

Instrumental-/Vokalfächer 66.304 59,20% 29.285 84,36%<br />

Ensemblefächer 15.182 13,55% 1.952 5,62%<br />

Ergänzungsfächer 5.855 5,23% 755 2,17%<br />

Fächerbelegung<br />

Jahreswochenstunden<br />

Ensemblefächer 13,55%<br />

Ergänzungsfächer 5,23%<br />

Grundfächer 22,02%<br />

Instrumental-/Vokalfächer 59,20%<br />

Ensemblefächer 5,62%<br />

Ergänzungsfächer 2,17%<br />

Grundfächer 7,85%<br />

Instrumental-/Vokalfächer 84,36%


Jahresunterrichtsgebühren<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

Min<br />

Max<br />

Ø<br />

41<br />

472<br />

289<br />

208<br />

416<br />

294<br />

192<br />

536<br />

305<br />

48<br />

342<br />

159<br />

428<br />

1.032<br />

735<br />

600<br />

1.548<br />

982<br />

400<br />

744<br />

564<br />

286<br />

552<br />

437<br />

243<br />

552<br />

397<br />

194<br />

462<br />

339<br />

46<br />

1.068<br />

572<br />

36<br />

368<br />

123<br />

13<br />

912<br />

184<br />

in €<br />

Angebote für Kinder unter 4 Jahren<br />

Musikalische Früherziehung<br />

Musikalische Grundausbildung<br />

Singklassen<br />

Einzelunterricht (30 min)<br />

Einzelunterricht (45 min)<br />

2er Gruppenunterricht (45 min)<br />

3er Gruppenunterricht (45 min)<br />

4er Gruppenunterricht (45 min)<br />

>4er Gruppenunterricht (45 min)<br />

Kombiunterricht (45 min)<br />

Ensemble- und Ergänzungsfächer mit Hauptfach<br />

Ensemble- und Ergänzungsfächer ohne Hauptfach<br />

37


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

38<br />

Altersverteilung der Schüler<br />

Altersverteilung der Schüler Schüler Prozent<br />

Gesamt 91.398 100 %<br />

Bis 5 Jahre 16.679 18,25%<br />

6-9 Jahre 27.183 29,74%<br />

10-14 Jahre 28.766 31,47%<br />

15-18 Jahre 10.043 10,99%<br />

19-25 Jahre 1.945 2,13 %<br />

26-60 Jahre 5.145 5,63 %<br />

über 60 Jahre 1.617 1,77 %<br />

weiblich 51.923 56,81 %<br />

männlich 39.475 43,19 %<br />

10-14 Jahre 31,47%<br />

15-18 Jahre 10,99%<br />

19-25 Jahre 2,13 %<br />

26-60 Jahre 5,63 %<br />

über 60 Jahre1,77 %<br />

6-9 Jahre 29,74%<br />

Bis 5 Jahre 18,25%


Belegung und Jahreswochenstunden in Instrumental-/Vokalfächern<br />

Belegung und Jahreswochenstunden<br />

in Instrumental-/Vokalfächern<br />

Schülerbelegung<br />

Jahreswochenstunden<br />

Schüler-<br />

belegungen<br />

Prozent<br />

Jahreswochenstunden<br />

Prozent<br />

Streichinstrumente 6.359 9,75 % 3.992 13,68 %<br />

Zupfinstrumente 10.293 15,78 % 4.673 16,01 %<br />

Blechblasinstrumente 2.910 4,46 % 1.525 5,22 %<br />

Holzblasinstrumente 12.815 19,65 % 6.041 20,70 %<br />

Schlaginstrumente 4.122 6,32 % 2.116 7,25 %<br />

Tasteninstrumente 13.506 20,71 % 8.105 27,77 %<br />

Sonstige Instrumente 834 1,28 % 167 0,57 %<br />

Vokalangebote 2.398 3,68 % 834 2,86 %<br />

Orientierungsangebote | Klassenmusizieren 12.690 19,46 % 2.304 7,90 %<br />

Orientierungsangebote | Klassenmusizieren<br />

Vokalangebote 1,28 % Zupfinstrumente 15,78 %<br />

Sonstige Instrumente 1,28 %<br />

Tasteninstrumente 20,71 %<br />

Schlaginstrumente 6,32 %<br />

Orientierungsangebote | Klassenmusizieren<br />

Vokalangebote 1,28 %<br />

Sonstige Instrumente 1,28 %<br />

Tasteninstrumente 20,71 %<br />

Schlaginstrumente 6,32 %<br />

Streichinstrumente 9,75 %<br />

Blechblasinstrumente 4,46 %<br />

Holzblasinstrumente 19,65 %<br />

Streichinstrumente 9,75 %<br />

Zupfinstrumente 15,78 %<br />

Blechblasinstrumente 4,46 %<br />

Holzblasinstrumente 19,65 %<br />

39


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

40<br />

Kooperation mit Schulen<br />

Kooperationen zwischen<br />

Musikschulen und<br />

Grundschulen<br />

Hauptschulen<br />

Förderschulen<br />

Realschulen<br />

Gymnasien<br />

Gesamtschulen<br />

Summen<br />

Anzahl Einrichtungen 415 46 29 60 189 29 768<br />

Anzahl Schüler 5529 435 208 566 0 1217 7955<br />

Kooperation mit anderen Partnern<br />

Kooperationen zwischen<br />

Musikschulen und<br />

Kindergärten Chören<br />

Kirchengemeinden<br />

Grundschulen 62,99%<br />

Musikvereinen<br />

Hauptschulen 6,39%<br />

Förderschulen 3,67%<br />

Realschulen 8,16%<br />

Gymnasien 14,29%<br />

Gesamtschulen 3,13%<br />

Sonstigen<br />

Partnern<br />

Summen<br />

Anzahl Einrichtungen 393 104 98 117 90 802<br />

Anzahl Schüler 6972 382 567 808 650 9379<br />

Kindergärten 33%<br />

Chören 18,18%<br />

Kirchengemeinden 9%<br />

Musikvereinen 20,45%<br />

Sonstigen Partnern 6,36%


Angaben zu den Lehrkräften<br />

Angaben zu den Lehrkräften <strong>2010</strong><br />

Gesamtzahl 2.847<br />

Angestellte mit Vergütung nach TVöD 1.401<br />

Angestellte mit anderer Vergütung 859<br />

Weitere Mitarbeiter 587<br />

Vollbeschäftigt 201<br />

Teilzeitbeschäftigt > 15 h 852<br />

Teilzeitbeschäftigt < 15 h 1.794<br />

Weiblich 1.481<br />

Männlich 1.366<br />

Beschäftigungsverhältnisse der Lehrkräfte<br />

Beschäftigungsumfang der Lehrkräfte<br />

Anzahl Veranstaltungen Teilnehmer Besucher<br />

5.980 105.859 677.433<br />

Angestellte mit Vergütung nach TVöD 49,21%<br />

Angestellte mit anderer Vergütung 30,17%<br />

Weitere Mitarbeiter 20,62%<br />

Vollbeschäftigt 7,06%<br />

Teizeitbeschäftigt > 15 h 29,93%<br />

Teizeitbeschäftigt < 15 h 63,01%<br />

41


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

42<br />

Anhang<br />

1 Pressemitteilung des MWK vom 23.08.<strong>2010</strong> zum Start des<br />

Musikalisierungsprogramms Wir machen die Musik! in die zweite Runde<br />

2 Berichterstattung zum Musikalisierungsprogramm Wir machen die Musik!<br />

• Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 24.08.<strong>2010</strong> und 25.09.<strong>2010</strong><br />

• Zeitschrift: „das Orchester“ – Ausgabe <strong>2010</strong>/12<br />

3 Drucksache 16/2813 des Niedersächsischen Landtags:<br />

Unterrichtung zum Beschluss des Landtages vom 17.02.<strong>2010</strong>:<br />

„Musikland Niedersachsen stärken – Musikalische Bildung fördern“<br />

4 Wir machen die Musik!<br />

Informationsflyer für die Kooperationspartner in Kita und Schule<br />

5 Adressen der Musikschulen


23.08.<strong>2010</strong> Niedersächsisches<br />

Musikalisierungsprogramm<br />

Nr. 56/10<br />

Kontakt:<br />

Rüdiger Fischer<br />

� (0511) 120-2604<br />

(0172) 7779413<br />

Niedersächsisches Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur<br />

„Wir machen die Musik!“ geht mit<br />

zusätzlichen 1 Millionen Euro in die<br />

zweite Runde<br />

HANNOVER. Frühkindliche Bildung ist ein zentraler Bestandteil<br />

der Kulturpolitik des Landes Niedersachsen. Deshalb ist das<br />

Niedersächsische Musikalisierungsprogramm langfristig bis 2016<br />

angelegt und wird stufenweise aufgestockt: „Wir haben das<br />

Credo des Programms "Wir machen die Musik!" wörtlich<br />

genommen. Musikalische Bildung für alle ist seit einem Jahr nicht<br />

nur Ziel, sondern Realität im Musikland Niedersachsen. Deshalb<br />

haben wir die Fördersumme auf insgesamt 1,5 Mio. Euro erhöht.<br />

In jedem Jahr wird ein neuer Jahrgang von Schülern in das<br />

Musikalisierungsprogramm integriert,“ betont die<br />

Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Prof. Dr.<br />

Johanna Wanka.<br />

Die bereits im vergangenen Jahr geschlossenen Kooperationen<br />

zwischen Musikschulen und Kindertageseinrichtungen im<br />

Musikland Niedersachsen werden seit Beginn dieses Schuljahres<br />

Unsere Internetseite: www.mwk.niedersachsen.de E-Mail: Ruediger.Fischer@mwk.niedersachsen.de<br />

Fax Pressestelle: (0511) 120-2601 Postanschrift: Leibnizufer 9, 30169 Hannover<br />

1<br />

43


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

44<br />

- 2 -<br />

durch Angebote in Grundschulen erweitert. Teilnehmende Kinder<br />

bekommen so auch nach ihrem Übergang in die Schule die<br />

Möglichkeit, weiterhin Bildungsangebote von „Wir machen die<br />

Musik!“ in Anspruch nehmen zu können. Langfristig soll auf diese<br />

Weise das Ziel einer flächendeckenden Musikalisierung im<br />

Musikland Niedersachsen erreicht werden.<br />

Unabhängig der sozialen Herkunft werden jetzt die Drei- bis<br />

Fünfjährigen in Kindertageseinrichtungen und ab diesem<br />

Schuljahr zusätzlich auch die sechsjährigen Kinder in der<br />

Grundschule auf professionelle Weise an Musik herangeführt.<br />

Neben der Freude am gemeinsamen Musizieren werden vor<br />

allem wichtige Schlüsselkompetenzen wie Konzentration und<br />

Leistungsfähigkeit sowie Ausdauer gefördert. Die Integration<br />

kindgerechter und qualitativ hochwertiger Angebote in den<br />

Kindergartenalltag unterstützt die frühzeitige Sensibilisierung und<br />

Begeisterung für Musik ergänzend zum Schulunterricht. Dabei<br />

wird nicht nur Wert auf eine elementare Instrumentalausbildung<br />

der Kinder gelegt, sondern auch auf den Umgang mit der<br />

eigenen Stimme. Hier unterscheidet sich die Initiative „Wir<br />

machen die Musik!“ grundlegend von Projekten anderer<br />

Bundesländer, wie „Jedem Kind ein Instrument“ in Nordrhein-<br />

Westfalen. Damit ist das Niedersächsische<br />

Musikalisierungsprogramm bundesweit einzigartig, wie Gitta<br />

Connemann, MdB und Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es<br />

niedersächsischer Musikschulen e.V. erklärt. „Unsere<br />

Musikschulen bringen musikalische Bildung dorthin, wo sie am<br />

stärksten nachgefragt und am dringendsten gebraucht wird - in<br />

die Kindergärten und Schulen. Viele tausend Kinder im<br />

Musikland Niedersachsen erhalten damit eine einmalige Chance.<br />

Ihnen wird die Welt des Gesangs, der Musik und des Tanzes<br />

eröffnet. Dafür stehen die öffentlichen Musikschulen<br />

Niedersachsens. Sie haben sich über viele Jahre als<br />

kompetenter und erfahrener Bildungspartner von Kitas, Schulen<br />

und des Landes Niedersachsen bewährt.“<br />

Im Laufe des vergangenen Schuljahrs haben sich 65<br />

Musikschulen an der Initiative beteiligt, deren Lehrkräfte<br />

insgesamt 430 Jahreswochenstunden angeboten haben. Das<br />

Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />

unterstützt die Musikschulen mit 50 Prozent ihrer<br />

Personalkosten. Im vergangenen Jahr wurden hierfür 500.000<br />

Euro zur Verfügung gestellt. Im laufenden Schuljahr <strong>2010</strong>/2011<br />

steigen die Fördermittel auf eine Gesamtsumme von rund 1,5<br />

Millionen. Euro.<br />

- 3 -<br />

Die Gegenfinanzierung geschieht in Eigenverantwortung der<br />

Musikschulen über Sponsoren, Spenden, Eigenmittel oder<br />

kommunale Zuwendungen. Erfahrungen aus dem vergangenen<br />

Schuljahr zeigen, dass die Strahlkraft des flächendeckend<br />

angelegten Programms positive Wirkungen auf die<br />

Gegenfinanzierung der Landesmittel hat.<br />

Langfristiges Ziel des bis 2016 angelegten Förderprogramms ist<br />

es, 80 Prozent der Kinder in Kindertagesstätten und 30 bis 40<br />

Prozent der Kinder in Grundschulen für „Wir machen die Musik!“<br />

zu gewinnen. Ab diesem Schuljahr werden auch Musikschulen<br />

privater Trägerschaft in das Musikalisierungsprogramm integriert.<br />

„Die privaten Musikschulen in Niedersachsen leisten so ihren<br />

Beitrag zur flächendeckenden Musikalisierung Niedersachsens<br />

und bringen ihre langjährige Erfahrung musikalischer<br />

Früherziehung aus Kooperationen mit Bildungsträgern, wie<br />

Schule und Kindergarten ein“, erklärt Eric Ridder, Vorstand des<br />

<strong>Landesverband</strong>s privater Musikschulen.<br />

Als Beispiel einer erfolgreichen Kooperation von Grundschule,<br />

Kindertagesstätte und Musikschule gilt das heute vorgestellte<br />

Pilotprojekt an der Albert-Schweitzer-Schule Hannover und der<br />

Musikschule der Landeshauptstadt Hannover. „Wir erreichen mit<br />

dem Programm insbesondere sozial benachteiligte Kinder, die<br />

ohne das Förderprogramm nie Musik- oder Instrumentalunterricht<br />

bekommen hätten,“ so die Leiterin der Albert-Schweitzer-Schule,<br />

Beatrix Albrecht. Kofinanziert werden die musikalischen<br />

Bildungsangebote unter anderem durch die Stadt Hannover und<br />

durch die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung. Derzeit werden hier<br />

90 Kurse mit rund 1.000 Kindern durchgeführt.


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2<br />

45


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

46


<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />

Unterrichtung<br />

Der Präsident Hannover, den 07.09.<strong>2010</strong><br />

des Niedersächsischen Landtages<br />

– Landtagsverwaltung –<br />

Musikland Niedersachsen stärken - Musikalische Bildung fördern<br />

Beschluss des Landtages vom 17.02.<strong>2010</strong> - Drs. 16/2236<br />

Das Musikland Niedersachsen hat in den vergangenen Jahren bereits Profil durch die Einrichtung<br />

und Entwicklung des jährlich verliehenen Praetorius-Musikpreises und die Errichtung der Landesmusikakademie<br />

in Wolfenbüttel gewonnen. Die Förderung musikalischer Bildung durch das Land<br />

umfasst gegenwärtig vor allem den schulischen Musikunterricht, eine Mitfinanzierung der Musikschulen,<br />

einen Zuschuss an den Landesmusikrat für Bildungsarbeit, die Förderung und Weiterentwicklung<br />

des sehr erfolgreichen Aktionsprogramms „Hauptsache: Musik“ sowie sonstige Mittel zum<br />

Beispiel der Erwachsenenbildung und der Soziokultur. Der Landesmusikrat Niedersachsen koordiniert<br />

vielfältige musikalische Bildungsaufgaben mit personeller und fachlicher Kompetenz.<br />

Unser Ziel muss weiterhin bleiben, durchgehenden Musikunterricht an den Schulen zu gewährleisten,<br />

um den Schülerinnen und Schülern ein fachlich qualifiziertes musikalisches Bildungsangebot<br />

ohne erhebliche eigene Kostenbeteiligung zu ermöglichen. Dafür sind ausgebildete Musiklehrer in<br />

ausreichender Zahl an den allgemein bildenden Schulen notwendig.<br />

Der Landtag bittet die Landesregierung,<br />

– das Fach Musik in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern stärker zu verankern und<br />

dabei den Aspekt des kinderstimmengerechten Singens besonders zu berücksichtigen,<br />

– das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Erziehung in zunehmendem Maß in<br />

die musikalische Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern einzubinden,<br />

– Maßnahmen zu ergreifen, um größeres Interesse für musikpädagogische Berufe zu wecken<br />

und die Zahl der Studierenden mit dem Ziel Lehramt in Musik zu erhöhen,<br />

– durch die Einstellung von Ein-Fach-Lehrern für das Fach Musik die Zahl der fachlich Lehrbefähigten<br />

zu erhöhen und so die Unterrichtsversorgung im Mangelfach Musik zu verbessern und<br />

zu prüfen, ob die Lehramtslaufbahnen im Mangelfach Musik für Ein-Fach-Lehrkräfte mit einem<br />

Hauptfach und einem Zweitfach (sogenannte Kleine Fakultas) geöffnet werden kann,<br />

– Vorschläge zu erarbeiten, wie das schulische Bildungsangebot durch verstärkte Kooperation mit<br />

außerschulischen musikalischen Bildungseinrichtungen ergänzt werden kann, und dabei Konzepte<br />

gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden, dem Landesmusikrat und dem <strong>Landesverband</strong><br />

der niedersächsischen Musikschulen zu erarbeiten.<br />

Antwort der Landesregierung vom 06.09.<strong>2010</strong><br />

Zum ersten Spiegelstrich:<br />

Das MK hat die Forderung, das Fach Musik in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erzieher stärker<br />

zu verankern, bereits in den Rahmenrichtlinien für die Erzieherausbildung aufgegriffen und umgesetzt.<br />

Der Unterricht an allen berufsbildenden Schulen ist in den letzten Jahren dahingehend weiterentwickelt<br />

worden, dass berufsbezogene Inhalte in „Lernfeldern“ unterrichtet werden. Auch Musik<br />

wird in der Erzieherausbildung deshalb bewusst nicht als Fach geführt, sondern ist in den Lern-<br />

3<br />

1<br />

47


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

48<br />

<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />

2<br />

feldern integriert, um den Schulen vielfältige Möglichkeiten zu bieten, musikalische Aspekte in verschiedensten<br />

Zusammenhängen aufzugreifen und auf dem neuesten didaktisch-methodischen<br />

Stand auszugestalten. Der Musikaspekt soll so zusätzlich mit vielen anderen Ausbildungsinhalten<br />

wie der Sprachförderung, der Bewegungserziehung oder der Begabungsförderung sinnvoll verknüpft<br />

werden.<br />

Musik ist in der Berufsfachschule -Sozialassistentin/Sozialassistent-, Schwerpunkt Sozialpädagogik,<br />

und in der Fachschule -Sozialpädagogik- sowohl im Lernfeldtitel als auch in den inhaltlichen<br />

Lernfeldvorgaben durchgängig verankert. Ein bedeutendes Lernfeld lautet beispielsweise „Musischkreative<br />

Prozesse gestalten und Medien pädagogisch anwenden“. Es umfasst den Musikaspekt in<br />

Verbindung mit Bewegung und Spiel, wobei audiovisuelle Medien und Kommunikationstechnologien<br />

eine unterstützende Rolle einnehmen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein medienpädagogisches<br />

Grundwissen, um mit zunehmender Methodenkompetenz musisch-kreative Prozesse<br />

für Kinder und Jugendliche gestalten zu können. Das Singen kann dabei gerade durch die aktiv<br />

handelnde Rolle eine wichtige Komponente beim Kompetenzerwerb in der frühkindlichen Bildung<br />

einnehmen. Die Schülerinnen und Schüler erkunden, wie facettenreich die Musik mit anderen Bereichen<br />

wie Bewegung, Kunst und Spiel verknüpft werden kann, und erlernen einen ganzheitlichen<br />

ausgewogenen Betrachtungsansatz. Diese in der Berufsfachschule vermittelten musisch-kreativen<br />

Kompetenzen werden in der Fachschule weiterentwickelt und gezielt angewendet. Die Lerninhalte<br />

sollen die zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher befähigen, die musische Kreativität gezielt in ihrer<br />

späteren Berufstätigkeit ein- bzw. umsetzen zu können. Sie erlernen Methoden ausgewählter<br />

Handlungsmedien, zum Beispiel aus dem Bereich Musik/Tanz/Rhythmik.<br />

Zur Unterstützung der Umsetzung dieses Konzeptes sind im Auftrag des MK bereits im Jahr 2006<br />

die Unterrichtsmaterialien „Neue Lernsituationen mit Musik“ für alle Lernfelder von der Berufsfachschule<br />

bis zur Fachschule -Sozialpädagogik- erstellt und allen Ausbildungsschulen sowie den Studienseminaren<br />

in Fortbildungen vorgestellt worden. Die Bedeutung der Musik ist heute allen an der<br />

Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern Beteiligten bewusst und gehört als fächerübergreifende<br />

Querschnittsaufgabe zum Ausbildungskonzept jeder Fachschule.<br />

Als erstes Bundesland engagiert sich Niedersachsen seit dem Jahr 2009 für die Verbesserung des<br />

kindlichen Singens in der Weise, dass es in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Chorverband allen<br />

Ausbildungsschulen ein vom Land finanziertes Qualifizierungsangebot anbietet. Mit dem „Felix-<br />

Zertifikat“ wird ein in sich geschlossenes Ausbildungskonzept angeboten, das in Theorie und Praxis<br />

die Inhalte kindgerechten Singens vermittelt. Es basiert auf den Kriterien des Deutschen Chorverbandes,<br />

wie sie für das „Felix-Gütesiegel“ der Kindertagesstätten entwickelt worden sind:<br />

– Grundlagen der Stimmphysiologie,<br />

– Entwicklung des kindlichen Singens,<br />

– psychophysische Aspekte des Singens,<br />

– Stimmbildung für Kinder und Erwachsene,<br />

– Lieddidaktik und Methodik,<br />

– Kriterien der Liedauswahl,<br />

– Aufbau eines Liedrepertoires,<br />

– Anlässe des Singens.<br />

Fast alle Fachschulen -Sozialpädagogik- und Berufsfachschulen -Sozialassistentin/Sozialassistent-,<br />

Schwerpunkt Sozialpädagogik, haben bis heute für diese Ausbildungsinhalte verantwortliche Ansprechpartnerinnen<br />

und Ansprechpartner benannt und qualifiziert, die die aktuell anschließende<br />

schulinterne Weiterqualifizierung aller weiteren an der Erzieherausbildung beteiligten Lehrkräfte ihrer<br />

Schulen koordinieren.<br />

Zum zweiten Spiegelstrich:<br />

Die Richtlinie des Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) über die Gewährung<br />

von Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Transferprojekten der frühkindlichen Bildung<br />

und Entwicklung setzt der Zusammenarbeit mit den Ausbildungsschulen Grenzen. Auch wenn<br />

den Fachschulen hier noch nicht die Möglichkeit eröffnet wird, eigenständig Transferprojekte zu ini-


<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />

tiieren und Mittel zu beantragen, bringen sich die Fachschulen im Ausbildungsbereich bereits heute<br />

als Kooperationspartner der Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung in die vom<br />

nifbe geförderten Projekte ein. Nach Vorliegen der dort gewonnenen Erkenntnisse zur frühkindlichen<br />

musikalischen Förderung und Bildung wird geprüft, wie diese in der Ausbildung sowie in der<br />

Fort- und Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher Berücksichtigung finden können. Zudem ist<br />

eine Arbeitsgruppe des nifbe und der zuständigen Fachministerien (unter Beteiligung des Landesmusikrates<br />

und des <strong>Landesverband</strong>es der Musikschulen) mit dem Ziel des Austausches über aktuelle<br />

Projekte, der Vernetzung landesweiter Aktivitäten und der Ausrichtung weiterer Arbeitsschwerpunkte<br />

eingerichtet worden.<br />

Eine der geplanten Maßnahmen zur Etablierung von Kernkompetenzen im Bereich der musikalischen<br />

Bildung ist der durch MWK finanzierte Kooperationskongress „Wir machen die Musik!“ am<br />

25.09.<strong>2010</strong>. Der Kongress wendet sich an Lehrkräfte und Leiterinnen und Leiter von Musikschulen,<br />

Erzieherinnen und Erzieher und Leitungspersonal von Kindertagesstätten sowie an Lehrkräfte allgemeinbildender<br />

Schulen. Es werden erfolgreich praktizierte Ansätze in Kooperationsprojekten in<br />

Kindertagesstätten und Schulen vermittelt. Des Weiteren sind in den Kongress die Forschungsprojekte<br />

im Bereich musikalischer Bildung des nifbe eingebunden. Das MWK stellt im Schuljahr<br />

<strong>2010</strong>/2011 für das Förderprogramm „Wir machen die Musik“ 1,55 Mio. Euro zur Verfügung.<br />

Zum dritten Spiegelstrich:<br />

Mit dem landesweiten Mentorenprogramm, das bereits im vierten Jahr vom MK gemeinsam mit<br />

dem Landesmusikrat angeboten wird, werden Jugendliche über 15 Jahre, die Freude an der Musik<br />

und deren Vermittlung haben, angesprochen. Ziel dieses Programms ist es, musikpädagogische<br />

Begabungen zu finden und zu fördern und Interesse an musikpädagogischen Berufen zu wecken.<br />

Im Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 werden Kurse in Wolfenbüttel, Osnabrück und Stade angeboten, zu denen<br />

insgesamt 120 Jugendliche erwartet werden. Insgesamt haben bisher über 400 junge Menschen<br />

dieses besondere Angebot wahrgenommen. Sie konnten erste musikpädagogische Erfahrungen<br />

sammeln und den Beruf einer Musiklehrerin oder eines Musiklehrers als gleichermaßen künstlerisch<br />

wie pädagogisch interessant und attraktiv erfahren. Das Mentorenprogramm wird ausgebaut.<br />

Eine wissenschaftliche Untersuchung der Hochschule für Musik und Theater hat bestätigt, dass die<br />

Mentorenausbildung Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise für musikpädagogische Berufe<br />

interessiert und motiviert.<br />

Weiterhin werden gemeinsam mit der Agentur für Arbeit landesweit Informationstage für musikpädagogische<br />

Berufe vorbereitet. Diese sollen in Hannover mit der Hochschule für Musik und Theater<br />

und in Hildesheim, Osnabrück, Oldenburg und Braunschweig mit den dortigen Universitäten durchgeführt<br />

werden.<br />

Zum vierten Spiegelstrich:<br />

Niedersachen bemüht sich seit 2001 mit verschiedenen Maßnahmen um die Gewinnung von Lehrkräften.<br />

Dabei geht es nicht nur um einen quantitativen Ersatzbedarf, sondern insbesondere um eine<br />

qualitative Versorgung der Schulen mit fachlich befähigten Lehrkräften auch in ländlichen Regionen<br />

Niedersachsens.<br />

Zu diesem fachspezifischen Bedarf gehört das Unterrichtsfach Musik. Seit Schuljahresbeginn August<br />

2001 bis August <strong>2010</strong> wurden deshalb insgesamt 67 Ein-Fach-Lehrkräfte mit dem Fach Musik<br />

in ein Beschäftigungsverhältnis als Angestellte eingestellt. Diese Ein-Fach-Lehrkräfte weisen in der<br />

Regel Hochschulabschlüsse mit einem Diplom oder Magister in Musikwissenschaft, Musikpädagogik<br />

oder Instrumentalmusik nach.<br />

Unabhängig davon, dass diese Lehrkräfte Musik nicht als Unterrichtsfach studiert haben, ist der<br />

Einsatz mit voller Stundenzahl in nur einem Fach nur in größeren Systemen wie Gymnasien oder<br />

Gesamtschulen möglich. Andernfalls ist die Beschäftigung z. B. an Grundschulen nur mit wenigen<br />

Stunden möglich.<br />

Niedersachsen hat bisher in der Lehramtsausbildung nicht vorgesehen, dass das Fach Musik mit<br />

einem weiteren Fach studiert werden kann, das lediglich die Lehrbefähigung für die Sekundarstufe I<br />

umfasst (Kleine Fakultas) und damit eine entsprechende Laufbahnbefähigung ermöglicht. Dieser<br />

Weg soll nunmehr beschritten werden. Deshalb ist im MK mit der Konzeptentwicklung eines sol-<br />

3<br />

49


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

50<br />

<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />

4<br />

chen Studienmodells begonnen worden. Zurzeit wird geprüft, welche Rahmenbedingungen geschaffen<br />

werden müssten, um eine entsprechende neue Struktur rechtlich zu verankern. Für die<br />

Konzeptentwicklung ist vorgesehen und auf Arbeitsebene zwischen MWK und MK abgestimmt, eine<br />

Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern beider Ministerien und der zu beteiligenden<br />

Hochschulen einzurichten.<br />

Zum fünften Spiegelstrich:<br />

Zum Schuljahr 2000/2001 wurde im MK eine Stelle zum Aufbau und zur Weiterentwicklung des Aktionsprogramms<br />

„Hauptsache : Musik“ eingerichtet. Ziel ist es, gemeinsam mit dem Landesmusikrat<br />

sowie den ihm angeschlossenen Verbänden Kooperationsprogramme zu initiieren und damit Vernetzungen<br />

niedersächsischer Musikschaffender und Musikinstitutionen mit Schulen und Kindertagesstätten<br />

zu fördern.<br />

So wurden tragfähige Kontakte aufgebaut und gemeinsam mit dem Verband der niedersächsischen<br />

Musikschulen, den Universitäten und der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, Opernhäusern,<br />

Orchestern sowie Rundfunk und Fernsehen, den Laienmusikverbänden und niedersächsischen<br />

Chorverbänden, Theatern, Kirchen, Vereinen und Kulturbüros landesweit Projekte und<br />

Programme entwickelt. Mit dem Ziel dauerhafter Zusammenarbeit und nachhaltiger Partnerschaften<br />

zwischen Schulen, Kindertagesstätten und außerschulischen Musikanbietern wurden wirkungsvolle<br />

Impulse sowohl in Bezug auf die Innenwirkung, d. h. in der Profilierung und Qualitätsentwicklung<br />

niedersächsischer Schulen und Kindertagesstätten, als auch in Bezug auf die Außenwirkung, d. h.<br />

in der Öffnung der Schulen und Kindertagesstätten gegenüber der niedersächsischen Musikkultur<br />

erreicht.<br />

Beispielhaft seien der Klassenmusizierunterricht, wie er in Niedersachsen in den Bläser-, Choroder<br />

Streicherklassen in Kooperation mit den Musikschulen, der Laien- oder Kirchenmusik realisiert<br />

wird, genannt. Die Singförderung vom Kindergarten an (Felix-Kindergarten oder das Kinderchorfestival<br />

„Kleine Leute - Bunte Lieder“) wurden mit den niedersächsischen Chorverbänden und dem<br />

Musikschulverband fest institutionalisiert. Die für 2011 geplante landesweite Großveranstaltung<br />

„Klasse! Wir singen“ ist eine Kooperation mit den Kommunen, der Kirchenmusik und den Musikschulen.<br />

Im Bereich der Begabungsförderung wurde ein Frühstudiengang an der Hochschule für Musik und<br />

Theater Hannover im Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter eingerichtet, der seit<br />

drei Jahren durch regionale Angebote an den Musikschulen in Osnabrück, Oldenburg, Braunschweig<br />

und Lüneburg ergänzt wird.<br />

Entwicklung der Haushaltsmittel für das Aktionsprogramm „Hauptsache : Musik“<br />

Haushaltsjahr Haushaltsmittel Drittmittel/Sponsoren Gesamtvolumen<br />

Euro<br />

Euro<br />

Euro<br />

2002 bis 2006 keine 500 000 ca. 500 000<br />

2007 120 000 63 000 ca. 183 000<br />

2008 200 000 184 000 ca. 384 000<br />

2009 235 000 183 000 ca. 410 000<br />

<strong>2010</strong> 250 000 360 000 ca. 610 000<br />

Das Aktionsprogramm „Hauptsache : Musik“ wird durch weitere Kooperationsprojekte mit Musikschulen<br />

wie das zum zweiten Spiegelstreich angesprochene, durch MWK finanzierte Niedersächsische<br />

Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik“, ergänzt. Dieses Programm wurde im<br />

Rahmen einer interministeriellen Arbeitsgruppe von MWK und MK gemeinsam mit den kommunalen<br />

Spitzenverbänden und Vertreterinnen und Vertretern des Verbandes deutscher Musikschulen in<br />

der Steuerungsgruppe des Musikalisierungsprogramms entwickelt.<br />

Im Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> hat das MWK insgesamt 500 000 Euro zur Förderung von Kooperationen<br />

von Musikschulen und Kindertagesstätten zur Verfügung gestellt. Für das Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 sind<br />

für das Musikalisierungsprogramm 1,55 Mio. Euro für die 3- bis 6-jährigen Kinder vorgesehen, die<br />

kofinanziert werden müssen. Der gleiche Mittelansatz ist für die Musikalisierung der 3- bis 7-jährigen<br />

Kinder in Schuljahr 2011/2012 vorgesehen. In den Folgejahren 2012 und 2013 ist jeweils ein


<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />

Aufwuchs in Höhe von 200 000 Euro für die dann neu zu integrierenden Jahrgänge 3-jähriger Kinder<br />

in die Mipla eingestellt:<br />

<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />

Haushaltsjahr 2011 1 550 000 Euro für die dann 3- bis 7-jährigen Kinder<br />

Haushaltsjahr 2012 1 750 000 Euro für die dann 3- bis 8-jährigen Kinder<br />

Haushaltsjahr 2013 1 950 000 Euro für die dann 3- bis 9-jährigen Kinder<br />

Aufwuchs in Höhe von 200 000 Euro für die dann neu zu integrierenden Jahrgänge 3-jähriger Kin-<br />

Die Entscheidung des Haushaltsgesetzgebers über weitere jährliche Aufwüchse für 2014 bis 2016<br />

der in die Mipla eingestellt:<br />

bleibt abzuwarten. Für die Förderung des Kooperationsprojektes „Wir machen die Musik“ stehen<br />

Mittel aus dem Haushaltsjahr Haushalt 2011 des MWK 1 550 sowie 000 Euro der Kindertagesstätten- für die dann 3- bis 7-jährigen bzw. Musikschulträger Kinder und anderer<br />

Drittmittelgeber<br />

Haushaltsjahr<br />

zur Verfügung.<br />

2012 1 750<br />

Für<br />

000<br />

eine<br />

Euro<br />

Förderung<br />

für die<br />

von<br />

dann<br />

Kooperationsangeboten<br />

3- bis 8-jährigen Kinder<br />

der Musikschulen<br />

mit Grundschulen, die im Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 beginnen, können weiterhin die Budgets für pädagogische<br />

Haushaltsjahr Mitarbeiterinnen 2013 und 1 950 Mitarbeiter 000 Euro sowie für die gegebenenfalls dann 3- bis 9-jährigen für Ganztagsangebote Kinder genutzt<br />

werden.<br />

Derzeit wird Die Entscheidung geprüft, inwieweit des Haushaltsgesetzgebers die Kontaktstellen Musik über weitere und Musikpädagogische jährliche Aufwüchse für Werkstätten 2014 bis 2016 zu<br />

Regionalen bleibt Kompetenzzentren abzuwarten. Für die für Förderung musikalische des Kooperationsprojektes Bildung weiterentwickelt „Wir werden machen könnten. die Musik“ Potenzi- stehen<br />

al besitzen Mittel die aus Kontaktstellen dem Haushalt des und MWK Musikpädagogischen sowie der Kindertagesstätten- Werkstätten bzw. nicht Musikschulträger nur im Zusammen- und andeschluss<br />

der rer Drittmittelgeber regionalen Musikpartner zur Verfügung. vor Für Ort, eine sondern Förderung auch von mit Kooperationsangeboten Blick auf die Qualitätsentwicklung<br />

der Musikschu-<br />

sämtlicher<br />

len<br />

landesweiten<br />

mit Grundschulen,<br />

Programme<br />

die im Schuljahr<br />

im Bereich<br />

<strong>2010</strong>/2011<br />

musikalischer<br />

beginnen,<br />

Bildung<br />

können weiterhin<br />

(z. B. Musikalisierungspro-<br />

die Budgets für pädagogische<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gegebenenfalls für Ganztagsangebote genutzt<br />

gramm an Kindertagesstätten und Grundschulen, „Hauptsache : Musik“ etc.).<br />

werden.<br />

Derzeit wird geprüft, inwieweit die Kontaktstellen Musik und Musikpädagogische Werkstätten zu<br />

Regionalen Kompetenzzentren für musikalische Bildung weiterentwickelt werden könnten. Potenzial<br />

besitzen die Kontaktstellen und Musikpädagogischen Werkstätten nicht nur im Zusammenschluss<br />

der regionalen Musikpartner vor Ort, sondern auch mit Blick auf die Qualitätsentwicklung<br />

sämtlicher landesweiten Programme im Bereich musikalischer Bildung (z. B. Musikalisierungsprogramm<br />

an Kindertagesstätten und Grundschulen, „Hauptsache : Musik“ etc.).<br />

(Ausgegeben am 13.09.<strong>2010</strong>)<br />

(Ausgegeben am 13.09.<strong>2010</strong>)<br />

5<br />

5<br />

51


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

52<br />

4<br />

Mehr Erleben mit Musik<br />

„Für den Bereich der Musik bringt das Kind seine eigene<br />

musikalische Grundausstattung mit: seine Stimme als<br />

eigenes Instrument und seinen Herzschlag als Grundrhythmus.<br />

Über Sprechgesang, Sing­ und rhythmische Spiele und<br />

Lieder erschließt sich das Kind die Musik.<br />

Es erfährt sich und seine soziale wie materielle Umwelt<br />

aber auch im Kontext von Sprache, Tempo, Klang, Körper<br />

und Bewegung. Musik hat eine wichtige Bedeutung für<br />

das Zusammenleben in der Gruppe. Hier ist auch Raum<br />

dafür, Lieder aus anderen Kulturkreisen kennen zu lernen.<br />

Durch Musikmachen oder Singen kann Gemeinsamkeit zum<br />

Ausdruck gebracht und können besondere Rituale im Tages­<br />

oder Wochenlauf unterstrichen werden. Kein Tag in der<br />

Tageseinrichtung sollte vergehen, ohne dass Musik in der<br />

einen oder anderen Weise selber gemacht wird.“<br />

Aus dem „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich<br />

niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder“<br />

Musik ist Bildung<br />

Die meisten Kinder im Vorschulalter kommen heute vor allem<br />

passiv mit Musik in Berührung. Musik ist überall: im Radio,<br />

Fernsehen, Computer und im Supermarkt. Sie wird jedoch<br />

selten selbst gemacht, denn es gibt nur wenige Familien, in<br />

denen noch gesungen oder musiziert wird. Dabei unterstützt<br />

aktives Singen und Musizieren die kognitive Entwicklung von<br />

Kindern. Über Singen, Rhythmus und Bewegung können zum<br />

Beispiel Fähigkeiten gefördert werden, die zum Erlernen einer<br />

Sprache notwendig sind. Musik ermöglicht eine ganzheitliche<br />

Förderung, die Emotionalität, Kreativität, Motorik, kognitives<br />

und soziales Lernen umfasst. Aus diesem Grund sollten möglichst<br />

alle Kinder in niedersächsischen Kindertageseinrichtungen<br />

ein elementares musikalisches Angebot und damit einen<br />

Zugang zur Musik erhalten.<br />

„Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir werden<br />

deshalb mit den Landkreisen und den Kommunen dafür Sorge<br />

tragen, dass alle Kinder in Niedersachsen Zugang zu musikalischer<br />

Bildung erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen<br />

mit Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst<br />

früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“<br />

Aus der Regierungserklärung der niedersächsischen CDU/FDP­Landesregierung<br />

2008<br />

WIr MAcHEn<br />

dIE MUSIK!<br />

Das Programm Wir machen die Musik! fördert seit dem<br />

Schuljahr 2009/10 die Zusammenarbeit von Musikschulen und<br />

anderen öffentlichen Bildungseinrichtungen. Es leistet damit<br />

einen Beitrag zur Entwicklung der kommunalen Bildungslandschaft.<br />

Finanziert werden die Projekte durch das Land Niedersachsen<br />

und die örtlichen Bildungspartner.<br />

Den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen für alle<br />

An ge bote bilden abgestimmte Förderleitlinien. Träger des<br />

Programms ist der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für<br />

Wissenschaft und Kultur.<br />

Für Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an Ihre<br />

örtliche Musikschule oder an den <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />

Musikschulen.<br />

<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen e. V.<br />

Arnswaldtstraße 28 | 30159 Hannover<br />

Telefon: + 49.511.159 19 | Telefax: + 49.511.159 01<br />

Mail: info@musikschulen­niedersachsen.de<br />

www.musikschulen­niedersachsen.de<br />

www.wirmachendiemusik.de<br />

Präsidentin: Gitta Connemann MdB<br />

<strong>Landesverband</strong><br />

niedersächsischer<br />

Musikschulen<br />

Musik ist Zukunft<br />

Ziele des Förderprogramms<br />

Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen hat in<br />

enger Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur, dem Niedersächsischen<br />

Kultusministerium sowie den Kommunalen Spitzenverbänden<br />

Niedersachsens das Musikalisierungsprogramm Wir machen<br />

die Musik! konzipiert.<br />

Das Programm will möglichst vielen Kindern verbesserte Entwicklungs­<br />

und Bildungschancen eröffnen. Sie sollen in allen<br />

Phasen ihrer Entwicklung von 0 bis 10 Jahren ein elementares<br />

und altersgerechtes musikalisches Angebot erhalten. Mit dem<br />

Förderprogramm sollen landesweit 80 % aller Kinder im Kindergartenalter<br />

erreicht werden.<br />

Musik Hand in Hand<br />

Gemeinsam den Ton angeben<br />

Die musikalische Bildung ist Auftrag von Kindertageseinrichtungen<br />

und Musikschulen gleichermaßen. Im Rahmen von<br />

Wir machen die Musik! arbeiten beide Einrichtungen zusammen,<br />

um das gemeinsame Singen, Spielen und Tanzen von<br />

Kindern im Elementarbereich zu fördern.<br />

Basis ist eine Verzahnung von pädagogischen Ansätzen<br />

aus Musikschulen und Kindertageseinrichtungen zur<br />

elementaren Bildung und Erziehung von Kindern.<br />

So werden auch die vielfältigen Bildungsangebote der<br />

Kita, wie etwa die Bewegungs- und Sprachförderung oder<br />

die Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf,<br />

unterstützt.<br />

Mit dem wöchentlich stattfindenden, individuell angepassten<br />

Angebot sollen alle Kinder einer Kita angesprochen werden.<br />

Wir<br />

machen die<br />

Musik!<br />

Das Musikalisierungsprogramm für<br />

alle Kinder in Niedersachsen<br />

www.wirmachendiemusik.de<br />

Wie es klingen kann<br />

Das musikalische Angebot<br />

Die musikalischen Angebote basieren auf etablierten Methoden<br />

und Materialien der Elementaren Musikpädagogik.<br />

Sie folgen einem offenen Konzept. Ziele und Inhalte des<br />

Angebots werden individuell auf die Bedürfnisse der Kita<br />

und der Kinder abgestimmt.<br />

In einem Alter, das durch Spielfreude, Unbefangenheit<br />

beim Singen und Bewegen sowie Offenheit gegenüber<br />

verschiedensten musikalischen Stilen charakterisiert<br />

ist, können musikalische Erfahrungen phantasievoll<br />

und experimentell gemacht werden.<br />

Kita<br />

Die Durchführung der musikalischen Angebote erfolgt<br />

grundsätzlich in enger Zusammenarbeit zwischen musikpädagogischen<br />

Fachkräften und Erzieherinnen. Auf diese<br />

Weise erhalten Erzieherinnen fortlaufend Anregungen für<br />

die Erweiterung des eigenen pädagogischen Repertoires<br />

und können so dazu beitragen, dass Musik zu einem festen<br />

Bestandteil im Kitaalltag wird.<br />

Fotos: Janko Woltersmann


Wie es klingen kann<br />

Das musikalische Angebot<br />

Folgende Angebote von öffentlichen Musikschulen an<br />

allgemein bildenden Schulen werden im Rahmen von<br />

Wir machen die Musik! gefördert:<br />

INstruMeNtaLe OrIeNtIeruNgsaNgebOte<br />

• Kennenlernen aller Instrumente<br />

• Ausprobieren durch Anfassen, Hineinblasen,<br />

Anstreichen u.s.w.<br />

• Erkennen von Interessen und Lieblingsinstrumenten<br />

der Kinder<br />

MusIzIeraNgebOte MIt gLeIcheN uNd<br />

geMIschteN INstruMeNteN<br />

die Klasse als Orchester<br />

• Elementarer Musikunterricht verbunden mit dem<br />

Erlernen und Spielen eines Instruments in der Gruppe<br />

• Große Auswahl an möglichen Instrumenten (Streich-,<br />

Blas-, Tasten-, Zupf- oder Perkussions instrumente)<br />

• Einbezug von Instrumenten aus anderen Kulturkreisen,<br />

Rock- und Popmusik<br />

VOKaLe aNgebOte<br />

der gesang im Mittelpunkt<br />

• Sing- und Chorklassen als besondere Form des<br />

Klassenmusizierens<br />

• Stimmbildung und gemeinsames Singen stehen<br />

mehrmals in der Woche auf dem Stundenplan<br />

Bei allen Angeboten sind musikalische Vorkenntnisse der<br />

Kinder nicht erforderlich. Die Angebote der Musikschulen<br />

werden individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der<br />

allgemein bildenden Schulen abgestimmt.<br />

Musik ist bildung<br />

„Kreativität und Leistungsvermögen steigen bei Kindern aus<br />

musikbetonten Grundschulen signifikant. Verstärkte Musikerziehung<br />

hilft vor allem Schülern mit Konzentrationsdefiziten<br />

und beugt sozialen Aus grenzungen vor. Erweiterte Musikerziehung<br />

ist eine soziale Chance in der Prophylaxe von Gewalt<br />

und Aggression unter Kindern und Jugendlichen in unserer<br />

Gesellschaft.“<br />

Aus den Ergebnissen der Langzeitstudie an Berliner Grundschulen,<br />

der sog. „Bastian-Studie“ 2000<br />

Gemeinsames Singen und Musizieren in der Schule macht<br />

nicht nur Spaß, sondern stärkt die Klassengemeinschaft und<br />

wirkt sich positiv auf Leistungsfähigkeit und Lernverhalten<br />

von Schülerinnen und Schülern aus. Dies belegen unabhängige<br />

wissenschaftliche Studien und langjährige Erfahrungen in der<br />

Praxis. Musik ist somit ein elementarer Bestandteil des Konzeptes<br />

schulischer Bildung und Erziehung. Musik ermöglicht<br />

eine ganzheitliche Förderung, die Emotionalität, Kreativität,<br />

Motorik, kognitives und soziales Lernen umfasst. Aus diesem<br />

Grund sollten möglichst viele Kinder in der Grundschule ein<br />

Angebot zum gemeinsamen Singen und Musizieren erhalten.<br />

Fotos: Kris Finn<br />

<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen e. V.<br />

Arnswaldtstraße 28 | 30159 Hannover<br />

Telefon: + 49.511.159 19 | Telefax: + 49.511.159 01<br />

Mail: info@musikschulen-niedersachsen.de<br />

www.musikschulen-niedersachsen.de<br />

www.wirmachendiemusik.de<br />

Präsidentin: Gitta Connemann MdB<br />

<strong>Landesverband</strong><br />

<strong>Niedersächsischer</strong><br />

Musikschulen<br />

WIr MacheN<br />

dIe MusIK!<br />

Das Programm Wir machen die Musik! fördert seit dem<br />

Schuljahr 2009/10 die Zusammenarbeit von Musikschulen<br />

und anderen öffentlichen Bildungseinrichtungen. Es leistet<br />

damit einen Beitrag zur Entwicklung der kommunalen Bildungslandschaft.<br />

Finanziert werden die Projekte durch das Land Nieder sachsen<br />

und die örtlichen Bildungspartner.<br />

Den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen für alle<br />

An ge bote bilden abgestimmte Förderleitlinien. Träger des<br />

Programms ist der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />

im Auftrag des Niedersächsischen Ministe riums für<br />

Wissenschaft und Kultur.<br />

Für Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an Ihre<br />

örtliche Musikschule oder an den <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />

Musikschulen.<br />

Musik ist zukunft<br />

Ziele des Förderprogramms<br />

Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen hat<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Niedersächsischen<br />

Kultusministerium sowie den Kommunalen Spitzenverbänden<br />

Niedersachsens das Musikalisierungsprogramm<br />

Wir machen die Musik! konzipiert.<br />

Das Programm will möglichst vielen Kindern verbesserte<br />

Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnen. Sie sollen<br />

in allen Phasen ihrer Entwicklung von 0 bis 10 Jahren ein<br />

wöchentliches und altersgerechtes musikalisches Angebot<br />

erhalten. Mit dem Förderprogramm sollen landesweit<br />

30 % aller Grundschulkinder erreicht werden.<br />

„Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir werden<br />

deshalb mit den Landkreisen und den Kommunen dafür Sorge<br />

tragen, dass alle Kinder in Niedersachsen Zugang zu musikalischer<br />

Bildung erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen<br />

mit Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst<br />

früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“<br />

Aus der Regierungserklärung der CDU/FDP-Landesregierung 2008<br />

Wir<br />

machen die<br />

Musik!<br />

Das Musikalisierungsprogramm für<br />

alle Kinder in Niedersachsen<br />

www.wirmachendiemusik.de<br />

Musik hand in hand<br />

Gemeinsam den Ton angeben<br />

Wir machen die Musik! vereint die Kräfte allgemein bildender<br />

Schulen und Musikschulen durch gezielte Zusammenarbeit.<br />

Mit der Zielsetzung des gemeinsamen Singens und<br />

Musizierens wird der schulische Musikunterricht durch<br />

Angebote der Musikschulen ergänzt.<br />

Alle Kinder einer Grundschule, die ein besonderes<br />

In teresse am Singen und Musizieren zeigen, oder<br />

musikalisch gefördert werden sollen, erhalten so die<br />

Mög lichkeit, ein zusätzliches musikalisches Wahlangebot<br />

wahrzunehmen.<br />

schule<br />

Die musikalischen Angebote sind mit dem Kerncurriculum<br />

der allgemein bildenden Schule verzahnt und nach Möglichkeit<br />

in die Stundentafel integriert. Der Unterricht findet im<br />

Klassenverband oder auch im Rahmen schulischer Arbeitsgemeinschaften<br />

statt.<br />

53


<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

54<br />

Musikschulen in Niedersachsen<br />

Musikschule Straße PLZ Ort Telefon<br />

Gerhard-Most-Musikschule Alfeld e.V. Ständehausstraße 1 31061 Alfeld/Leine (05181) 7048711<br />

Musikschule Landkreis Aurich gGmbH An der Stiftsmühle 10 26603 Aurich (04941) 959706<br />

Jugendmusikschule Bad Münder e.V. Lange Straße 51 31848 Bad Münder (05042) 81701<br />

Musikschule Bad Pyrmont e.V. Humboldtstraße 30 31812 Bad Pyrmont (05281) 949688<br />

Musikschule Bad Zwischenahm e.V. Humboldtstr. 1d 26149 Bad Zwischenahn (04403) 59631<br />

Musikschule Bederkesa e.V. Friedhofsweg 1 27624 Bad Bederkesa (04745) 5055<br />

Gemeinsame Musikschule Beverstedt-Hagen Wesermünder Straße 6 27616 Beverstedt (04747) 18134<br />

Musikschule Wesermarsch e.V. Breite Str. 51 26919 Brake (04401) 695257<br />

Städtische Musikschule Braunschweig Augusttorwall 5 38100 Braunschweig (0531 ) 4704960<br />

Musische Akademie im CJD Braunschweig Neustadtring 9 38114 Braunschweig (0531) 12312110<br />

Musikschule für die Stadt Buchholz Dependahl 8 21244 Buchholz (04186) 8314<br />

Musikschule Schaumburger Märchensänger e.V. Goergstraße 7 31675 Bückeburg (05722) 3548<br />

Musikschule Ostkreis Hannover e.V. Schulstr. 11 31303 Burgdorf (05136) 2027<br />

Kreismusikschule Celle Kanonenstr. 4 29221 Celle (05141) 9162100<br />

Musikschule des Landkreises Cloppenburg e.V. Bült 6 49661 Cloppenburg (04471) 99990<br />

Musikschule der Stadt Delmenhorst Schulstr. 19 27747 Delmenhorst (04221) 14113<br />

CJD Musikschule Elze Dr.-Martin-Freytag -Str.1 31008 Elze (05068) 466117<br />

Musikschule Emden e.V. Brückstraße 92 26725 Emden (04921) 588495<br />

Musikschule der Stadt Garbsen Rathausplatz 1 30823 Garbsen (05131) 707260<br />

Calenberger Musikschule e.V. Lange Feldstraße 10 30989 Gehrden (05108) 927150<br />

Bildungszentrum des Landkreises Gifhorn Musikschule Freiherr-vom-Stein-Straße 24 38518 Gifhorn (05371) 82445<br />

Kreismusikschule Goslar e.V. Marktstraße 43 38642 Goslar (05321) 40540<br />

Musikschule für den Landkreis Göttingen Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen (0551 ) 525500<br />

JMS der Stadt Hameln Waterloostr. 10 31785 Hameln (05151) 2021285<br />

Musikschule der Landeshauptstadt Hannover Maschstraße 22-24 30169 Hannover (0511) 16844137<br />

Musikschule Samtgemeinde Hanstedt e.V. Buchholzer Str.1 21271 Hanstedt (04184) 888844<br />

Kreismusikschule Helmstedt e.V. Elzweg 4 38350 Helmstedt (05351) 40074<br />

Musikschule Hemmingen e.V. Hohe Bünte 2 30966 Hemmingen (05114) 28685<br />

Musikschule an der Oste e.V. Lamstedter Str.1a 21745 Hemmoor (04771) 3214<br />

Musikschule Hildesheim e.V. Waterloostraße 24 A 31135 Hildesheim (05121) 2067790<br />

Musikschule Holzminden e.V. Moltkestr. 5 37603 Holzminden (05531) 4711<br />

Musikschule Isernhagen & Burgwedel e.V. Hauptstr. 68 30916 Isernhagen (05139) 4088<br />

Musikschule Laatzen e.V. Mergenthalerstr. 3 a 30880 Laatzen (0511) 2208245<br />

Musikschule Langen Ziegeleistr. 16 27607 Langen (04743) 6099<br />

Musikschule der Stadt Langenhagen Walsroder Str. 91 b 30851 Langenhagen (0511) 771612<br />

Kreismusikschule Leer Am Schloßpark 1 26789 Leer (0491) 73740<br />

Musikschule Lohne e.V. Josefstr. 22 49393 Lohne (04442) 921600


Musikschule Straße PLZ Ort Telefon<br />

Loxstedter Musikschule Am Wedenberg 10 27612 Loxstedt (04744) 4853<br />

Musikschule Lüchow-Dannenberg gGmbH Johannisstr. 15 29439 Lüchow (05841) 979791<br />

Musikschule der Hansestadt Lüneburg An der Münze 7 21335 Lüneburg (04131) 309391<br />

Musikschule des Emslandes e.V. Kleiststraße 7 49716 Meppen (05931) 98060<br />

Musikschule Hollenstedt und Umgebung e.V. Ruhmannshof 2 21647 Moisburg (04165) 6189<br />

Musikschule Neuenkirchen-Vörden e.V. Bahnhofstraße 22 49434 Neuenk.-Vörden (05493) 5599<br />

Musikschule Neustadt e.V. Lindenstraße 13 31535 Neustadt (05032) 894910<br />

Musikschule Nienburg/W. e.V. Leinstr.48 A 31582 Nienburg (05021) 4008<br />

Musikschule Nordhorn Lingener Str. 3 48531 Nordhorn (05921) 878336<br />

Musikschule der Stadt Oldenburg Wilhelmstr. 18 26121 Oldenburg (0441) 2352735<br />

Kreismusikschule Osnabrück e.V. Am Schölerberg 5 49082 Osnabrück (0541) 501204<br />

Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück Caprivistraße 1 49076 Osnabrück (0541) 3234149<br />

Kreismusikschule Osterholz e.V. Lindenstr. 55 27711 Osterh.-Scharmb. (04791) 5099<br />

Kreismusikschule d. Landkreises Osterode a.H. Herzberger Str. 5 37520 Osterode a.H. (05522) 920723<br />

Kreismusikschule Peine Stederdorfer Straße 8/9 31224 Peine (05171) 4013244<br />

Kreisjugendmusikschule Schaumburg Klosterstr. 21a 31737 Rinteln (05751) 42014<br />

Kreismusikschule Rotenburg Freudenthalstraße 1a 27356 Rotenburg (04261) 9833333<br />

Musikschule der Stadt Salzgitter Wehrstraße 27 38226 Salzgitter (05341) 8393709<br />

Musikschule der Gemeinde Schiffdorf Ostdeutsche Str. 3 27619 Schiffdorf (04706) 319<br />

Musikschule Seelze Bgm.-Röber-Platz 1 30926 Seelze (0511) 40049822<br />

Musikschule Seevetal e.V. Bgm.-Heitmann-Straße 34 a 21217 Seevetal (040) 70102249<br />

Heidekreis-Musikschule Winsener Straße 32 29614 Soltau (05191) 71728<br />

Musikschule Springe/Haus der Musik am Deister e.V. Hinter der Burg 3 31832 Springe (05041) 4869<br />

Kreisjugendmusikschule Stade e.V. Kehdinger Mühren 1 21682 Stade (04141) 3814<br />

Kreismusikschule des Landkreis Diepholz Amtshof 3 28857 Syke (04242) 9764143<br />

Musikschule Niedergrafschaft Höcklenkamper Str. 26 49843 Uelsen (05942) 575<br />

Musikschule für Kreis und Stadt Uelzen Am Alten Kreishaus 1 29525 Uelzen (0581) 43040<br />

Musikschule des Landkreises Vechta e.V. Willohstraße 19 49377 Vechta (04441) 858090<br />

Musikschule des Landkreises Verden Artilleriestraße 8 27283 Verden (Aller) (04231) 15363<br />

Musikschule Wedemark e.V. Ortsriede 12 30900 Wedemark (05130) 2180<br />

Musikschule Ammerland e.V. Lange Straße 15 26655 Westerstede (04488) 565200<br />

Kreismusikschule Oldenburg gGmbH Burgstraße 17 27793 Wildeshausen (04431) 7085281<br />

Musikschule Wilhelmshaven gGmbH Zedeliusstr. 1 26384 Wilhelmshaven (04421) 60980<br />

Musikschule Winsen/Luhe und Umgebung e.V. St.- Barbara - Weg - Weg 7 21423 Winsen (04171) 62777<br />

VHS u. Musikschule Friesland-Wittmund gGmbH Finkenburgstr. 9 26409 Wittmund (04462) 863331<br />

Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel Musikschule Harzstraße 2/3 38300 Wolfenbüttel (05331) 84140<br />

Musikschule der Stadt Wolfsburg Goethestraße 10a 38440 Wolfsburg (05361) 29720<br />

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Impressum<br />

<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen e. V.<br />

Arnswaldtstraße 28<br />

30159 Hannover<br />

Telefon: + 49 . 511.159 19<br />

Telefax: + 49 . 511.159 01<br />

E-Mail: info@musikschulen-niedersachsen.de<br />

Internet: www.musikschulen-niedersachsen.de<br />

www.wirmachendiemusik.de<br />

Verantwortlich: Klaus Bredl (Geschäftsführer)<br />

Bildnachweis:<br />

Titel: Kris Finn | Innenteil: Kris Finn, Nico Herzog<br />

Gestaltung: KOCMOC.NET<br />

Layout | Satz: Sonja Leben<br />

Druck: Interdruck Berger + Herrmann GmbH


Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen wird vom<br />

Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.<br />

www.musikschulen-niedersachsen.de<br />

www.wirmachendiemusik.de

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