Jahresbericht 2010 - Landesverband Niedersächsischer ...
Jahresbericht 2010 - Landesverband Niedersächsischer ...
Jahresbericht 2010 - Landesverband Niedersächsischer ...
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<strong>Jahresbericht</strong> 10
Vorwort<br />
„Eine Bildungsinitiative, die ankommt und zwar genau<br />
bei den Richtigen – unseren Kindern!“<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Musik,<br />
selbst nach vier Jahren meiner Amtszeit als Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es<br />
niedersächsischer Musikschulen beeindrucken „unsere“ öffentlichen<br />
Musikschulen und ihre Mitstreiter mich immer wieder aufs Neue. Die große<br />
Kraft, Kompetenz und Zielstrebigkeit, mit der sie sich all den Herausforderungen<br />
einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen musikalischen<br />
Bildungsarbeit stellen, ist großartig. Mit ihrer verlässlichen Qualität, ihrer<br />
Angebotsvielfalt und einem nahezu flächendeckenden Netz sind die öffentlichen<br />
Musikschulen die prädestinierten Bildungspartner in den Kommunen.<br />
Rund 100.000 niedersächsische Schülerinnen und Schüler nehmen<br />
die Angebote unserer Musikschulen derzeit wahr. Diese Zahl ist erfreulich hoch. Sie bedeutet aber auch, dass<br />
wir mit dem bisherigen Angebot viele Kinder noch nicht erreichen können. An dieser Stelle setzt die Idee des<br />
niedersächsischen Musikalisierungsprogramms an: Wir können und wollen nicht zulassen, dass der Zugang zu<br />
kultureller Bildung ein Privileg von einigen wenigen ist: Jedes Kind verdient diese Chance. Denn jedes Kind ist<br />
ein Sänger, Musiker oder Tänzer. Aber was es nicht kennen lernt, danach kann es sich nicht sehnen, das kann<br />
es nicht für sich entdecken und nicht lieben lernen. Und was wäre das Leben oder Musik oder Tanz? Trostlos.<br />
Deshalb lautet unser Auftrag: Chancengleichheit für möglichst alle Kinder zum frühest möglichen Zeitpunkt.<br />
Bildung fängt im Kindergarten an und die musikalische Bildung ist ein wichtiger Teil davon. Denn bei der musikalischen<br />
Bildung geht es um den ganzen Menschen, um Persönlichkeit, Phantasie und Kreativität. Gesang, Tanz<br />
etc. machen nicht nur stark, sondern auch klug. Neurobiologische Studien zeigen, dass eine frühzeitige musische<br />
Erziehung schulische Leistung und Sozialverhalten fördert. Merk-, Erlebnis- und AUSDRUCKSFÄHIGKEIT werden<br />
ebenso gestärkt wie das logische Denken. Musische Bildung ist also einer der Hauptschlüssel zu echter Teilhabe.<br />
Zu Recht wird deshalb landauf landab der Wert kultureller Bildung gepriesen. Die Weichenstellung dafür<br />
muss jedoch zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt, als dies bisher der Fall war, erfolgen. Die niedersächsische<br />
Landesregierung hat dies vor drei Jahren erkannt und gehandelt. Für das Programm Wir machen die Musik!<br />
wurden Haushaltsmittel in erheblicher Höhe bereitgestellt. Selbst unter den aktuellen Sparzwängen sind diese<br />
nicht angetastet worden. Die ersten Früchte dieser zukunftsweisenden Initiative sind mittlerweile überall in<br />
Niedersachsen unüberhörbar und nicht zu übersehen. Darüber freue ich mich sehr.<br />
Wir haben allen Grund stolz auf das bisher Erreichte zu sein. Ich danke allen, die ihren Beitrag zu unserem<br />
gemeinsamen Erfolg geleistet haben und auch weiterhin leisten werden. Mögen Sie alle auch in Zukunft Freude<br />
und Spaß bei ihrer wichtigen Arbeit, unerschöpfliche Ideen, aber auch die nötige Durchsetzungskraft und das<br />
erforderliche Durchhaltevermögen haben.<br />
Immerzu gutes Gelingen wünscht Ihnen<br />
Ihre<br />
Ihre<br />
Gitta Connemann MdB<br />
Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen<br />
011
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Inhalt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> Inhalt Seite<br />
Vorwort<br />
In aller Kürze: Das Jahr <strong>2010</strong> 03<br />
1. Der <strong>Landesverband</strong><br />
• Aufgaben des <strong>Landesverband</strong>es 05<br />
• Verbandsführung 06<br />
• Vernetzung 07<br />
• Mitgliederversammlung 07<br />
• Geschäftsstelle 07<br />
2. Die Musikschulen<br />
• Neue Mitgliedsschulen 08<br />
• Leitbild der niedersächsischen Musikschulen 08<br />
3. Die Landesförderung<br />
• Finanzhilfe 11<br />
• Förderung der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) 12<br />
4. Aktivitäten und Projekte <strong>2010</strong><br />
• Mitgliederversammlung und Jahrestagung 14<br />
• Das neue Corporate Design 17<br />
• VIFF-Regional 19<br />
• Musikschulpraktikum und Kompaktseminar für Studierende 20<br />
• Jeder Mensch kann Musik machen – Von Anfang an gemeinsam 20<br />
5. „Wir machen die Musik!“ 21<br />
6. Berichte aus den Regionen 31<br />
7. Nachrufe 33<br />
8. Strukturdaten 34<br />
Anhang 42
Gemeinsam auf einem gutem Weg –<br />
mit frischem Wind und neuen Segeln<br />
„Gut Ding will Weile haben“, hieß es längere Zeit auch<br />
beim <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen.<br />
Nach Monaten, die geprägt waren von intensiven<br />
Gesprächen, Überlegungen und Planungen, vom<br />
Verfassen und Beurteilen von Konzepten, pädagogischen<br />
Leitlinien und künstlerischen Motiven, konnte<br />
der <strong>Landesverband</strong> im Frühjahr <strong>2010</strong> viele Ergebnisse<br />
seiner vielfältigen Arbeit präsentieren. Er hat nicht<br />
nur das niedersächsische Musikalisierungsprogramm<br />
Wir machen die Musik!, sondern auch noch ein gemeinsames<br />
neues Erscheinungsbild für Musikschulen<br />
und Verband entwickelt und umgesetzt.<br />
Die Mitgliederversammlung am 16.04.<strong>2010</strong> in Papenburg<br />
legte den Grundstein für ein überaus ereignisund<br />
erfolgreiches Verbandsjahr. Präsidentin Gitta<br />
Connemann MdB und der Vorsitzende des <strong>Landesverband</strong>es<br />
Ernst Neuhäuser wurden einstimmig in ihren<br />
Ämtern bestätigt. Prominenter Gast der Mitgliederversammlung<br />
war der Niedersächsische Minister für<br />
Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann.<br />
Mit dem neuen Corporate Design Konzept ist es uns<br />
gelungen, ein Markenzeichen zu entwickeln, das die<br />
Arbeit des Verbandes und die der Musikschulen vor<br />
Ort sichtbar verbindet. Elemente, Formen und Farben<br />
aus dem Designbaukasten prägen nun, ein Jahr nach<br />
der Vorstellung des Konzepts die Außendarstellung<br />
einer wachsenden Zahl von Musikschulen. Das neue<br />
Design steht dabei sinnbildlich für die Qualität, Seriosität,<br />
Individualität, Frische und Vielfalt der Arbeit<br />
sowohl der niedersächsischen Musikschulen wie auch<br />
ihres Verbandes.<br />
Das im Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> angelaufene und von<br />
nahezu allen Musikschulen getragene Musikalisierungsprogramm<br />
Wir machen die Musik! ist ein<br />
wesentliches Element der kulturpolitischen Profilbildung<br />
im Musikland Niedersachsen. Spätestens mit<br />
der Ausweitung des Programms auf Kooperationsprojekte<br />
zwischen Musikschulen und Schulen des<br />
Primarbereichs hat sich Wir machen die Musik! als<br />
musikpädagogisches Bildungsprogramm erfolgreich<br />
in fast allen Landkreisen Niedersachsens etabliert.<br />
In aller Kürze: Das Jahr <strong>2010</strong><br />
Die Administration des Programms wurde in die Verantwortung<br />
des <strong>Landesverband</strong>es gelegt. Über eine<br />
Onlinedatenbank gelingt die Verteilung der Stundenkontingente<br />
an alle teilnehmenden Musikschulen<br />
schnell und unbürokratisch. Hohe Verteilungsgerechtigkeit,<br />
maximale Flexibilität, größtmögliche Planungssicherheit<br />
und Verwaltungsvereinfachung in der Projektförderung<br />
sind in diesem Fall kein Wunschdenken<br />
geblieben, sondern Realität geworden.<br />
Ein großes Veranstaltungswochenende im Herbst<br />
<strong>2010</strong> gewährte unmittelbare Einblicke in die Arbeit der<br />
Kooperationspartner und präsentierte sie erstmalig<br />
der Öffentlichkeit. Sowohl der Erste niedersächsische<br />
Kooperationskongress als auch das gemeinsam mit<br />
der NDR Radiophilharmonie gestaltete Familienkonzert<br />
fanden durchweg begeisterten Zuspruch.<br />
Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
hat im Jahr <strong>2010</strong> einiges auf den Weg gebracht und<br />
weiterentwickeln können. Der Zuspruch, den der<br />
<strong>Landesverband</strong> für seine Arbeit erfährt, motiviert<br />
zum Weitermachen und zeigt, dass wir auf einem<br />
guten und richtigen Weg sind. Dass diese großen und<br />
zukunftsweisenden Aufgaben gemeistert werden<br />
konnten, verdanken wir der Kraft und der Einsatzbereitschaft<br />
des Verbandsvorstandes, zahlreicher engagierter<br />
Musikschulleiterinnen und -leiter, insbesondere<br />
jedoch der großen Unterstützung und Wegbereitung<br />
durch unsere Präsidentin Gitta Connemann MdB.<br />
Das Team der Geschäftsstelle konnte sich darüber<br />
hinaus immer der Unterstützung vieler Helfer und<br />
Partner sicher sein. Ein herzlicher Dank für die<br />
stets konstruktive und vertrauensvolle Begleitung<br />
unserer Arbeit geht insbesondere an das Niedersächsische<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur,<br />
das Niedersächsische Kultusministerium, die Kommunalen<br />
Spitzenverbände sowie an viele weitere<br />
Verbände, Hochschulen, Institutionen und Akteure des<br />
Musiklebens.<br />
Klaus Bredl<br />
Geschäftsführer<br />
033
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
04<br />
1�Der <strong>Landesverband</strong><br />
Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
ist Fach- und Trägerverband von 74 niedersächsischen<br />
Musikschulen, die Mitglied im Verband deutscher<br />
Musikschulen e.V. (VdM) sind. Der <strong>Landesverband</strong><br />
erstrebt ein Zusammenwirken aller für die Einrichtung,<br />
Unterhaltung und Förderung von Musikschulen tätigen<br />
Kräfte.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit allen Institutionen, Organisationen<br />
und Akteuren des Musiklebens trägt der<br />
<strong>Landesverband</strong> entscheidend zur Förderung des instrumentalen<br />
und vokalen Musizierens und der Musikerziehung<br />
in ganz Niedersachsen bei. Die Entwicklung<br />
von inhaltlichen, pädagogischen und organisatorischen<br />
Rahmenrichtlinien und Konzepten, die Mitarbeiter- und<br />
Führungskräftequalifizierung, die Entwicklung von<br />
Projekten und Förderprogrammen sowie die Durchführung<br />
von Fachtagungen sind wichtige Felder, in<br />
denen der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
die Qualitätsentwicklung an den Musikschulen<br />
unterstützt. Weitere Aufgaben sind die Information der<br />
Öffentlichkeit sowie die Beratung der Musikschulträger<br />
und des Landes. Im Auftrag des Landes leitet der<br />
<strong>Landesverband</strong> Fördermittel an anspruchsberechtigte<br />
Musikschulen weiter. Zur Deckung der dadurch entstehenden<br />
Verwaltungskosten wird der <strong>Landesverband</strong><br />
vom Land Niedersachsen gefördert.<br />
Zur Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben arbeitet<br />
der <strong>Landesverband</strong> intensiv mit dem Niedersächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem<br />
Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landesmusikrat<br />
Niedersachsen und den darin organisierten<br />
Musikverbänden, den Kommunalen Spitzenverbänden<br />
Niedersachsens, den Ausbildungsstätten für künftige<br />
Musikschullehrkräfte (Hochschule für Musik, Theater<br />
und Medien Hannover, Hochschule Osnabrück), der<br />
Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen<br />
und weiteren Einrichtungen und Verbänden<br />
der musisch-kulturellen Bildung zusammen.
Aufgaben des <strong>Landesverband</strong>es<br />
Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />
Musikschulen<br />
vertritt die Interessen der Musikschul träger.<br />
berät das niedersächsische Ministerium für<br />
Wissenschaft und Kultur in den Belangen<br />
der Entwicklung und Förderung von Musikschulen<br />
und der musikalischen Ausbildung<br />
in Niedersachsen.<br />
steht in Kooperation mit dem niedersächsischen<br />
Kultusministerium in Fragen der<br />
Vernetzung von Kindertagesstätten und allgemein<br />
bildenden Schulen mit Musikschulen.<br />
unterstützt gemeinsame Belange der Musikschulen<br />
bei Behörden und kommunalen<br />
Spitzenverbänden in Niedersachsen.<br />
fördert die Musikschulen im Auftrag des<br />
Landes auf der Grundlage landesweit<br />
gültiger Qualitätsrichtlinien.<br />
initiiert und unterstützt einrichtungs- und<br />
verbandsübergreifende Projekte und Netzwerke<br />
der musisch-kulturellen Bildung.<br />
informiert die Öffentlichkeit über die Zielsetzung<br />
und die Entwicklung der Musikschularbeit,<br />
um deren Bedeutung allgemein und die<br />
spezifisch niedersächsischen Qualitäten im<br />
Besonderen herauszustellen.<br />
unterstützt die Qualitätssicherung der<br />
Musikschularbeit durch Entwicklung und<br />
Sicherung landesweiter Standards.<br />
pflegt den Austausch mit allen Einrichtungen<br />
und Verbänden der kulturellen Bildung.<br />
fördert den fachlichen Austausch durch Konzeption<br />
und Durchführung von Konferenzen,<br />
Tagungen, Diskussionsveranstaltungen und<br />
Fachkongressen.<br />
konzipiert innovative Konzepte, die Grundlage<br />
für wichtige strukturelle Entwicklungen<br />
der Musikschularbeit sind.<br />
entwickelt Fortbildungskonzepte und<br />
-angebote für Lehrkräfte und Führungskräfte<br />
in Kooperation mit unterschiedlichen Fortbildungsträgern.<br />
unterstützt die Findung und Förderung von<br />
Kindern mit besonderen musikalischen Begabungen.<br />
arbeitet mit den Ausbildungsstätten für<br />
Musikberufe zusammen und nimmt die Interessen<br />
der Musikschulen bei der Ausbildung<br />
künftiger Lehrkräfte wahr.<br />
fördert den Kommunikations- und Informationsfluss<br />
sowie den Erfahrungsaustausch<br />
zu inhaltlichen und organisatorischen Fragen<br />
zwischen seinen Mitgliedsschulen.<br />
repräsentiert die niedersächsischen Musikschulen<br />
auf Bundesebene (VdM).<br />
entsendet Fachberater in Ausschüsse und<br />
Gremien auf Landes- und Bundesebene.<br />
pflegt den Austausch mit dem Landeselternbeirat<br />
der Musikschulen in Niedersachsen e.V.<br />
05
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
06<br />
Verbandsführung<br />
Präsidentin: Gitta Connemann MdB<br />
Geschäftsführender Vorstand:<br />
• Ernst-Walter Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes e.V. (Vorsitzender)<br />
• Johannes Münter, stv. Leiter der Kreismusikschule Diepholz (stv. Vorsitzender)<br />
• Mirko Herzberg, Leiter der Musikschule der Stadt Salzgitter (Beisitzer)<br />
• Sigrid Neugebauer-Schettler, Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück (Beisitzerin)<br />
• Michael Ränger, Leiter der Musikschule Seevetal e.V. (Beisitzer)<br />
Ehrenvorsitzende:<br />
• Peter Weiß, ehem. Vorsitzender des <strong>Landesverband</strong>es<br />
• Rudolf Knop, ehem. Vorsitzender des <strong>Landesverband</strong>es<br />
• Geert Latz, ehem. Vorsitzender des <strong>Landesverband</strong>es<br />
Erweiterter Vorstand:<br />
Neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes sind folgende Personen Mitglieder des<br />
Erweiterten Vorstandes:<br />
• Rafael Jung, Leiter der Kreismusikschule Leer (Sprecher der Musikschulregion Weser-Ems)<br />
• Sabine Gottschalk, Leiterin der Musikschule für den Landkreis Göttingen<br />
(Sprecherin der Musikschulregion Braunschweig)<br />
• Martina Zimmermann, Leiterin der Musikschule Hemmingen e.V.<br />
(Sprecherin der Musikschulregion Hannover)<br />
• Christoph Strieder, Leiter der Musikschule für Stadt und Landkreis Uelzen e.V.<br />
(Sprecher der Musikschulregion Lüneburg)<br />
• Gabriele Thiesen-Stampniok, Vorsitzende des Landeselternbeirates Niedersachsen e.V.<br />
• Cornelia Baumann, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Schulen der Stadt Nordhorn<br />
(vom Niedersächsischen Städtetag als beratendes Mitglied benannt)<br />
• Walter Theuerkauf, Landrat des Landkreises Aurich<br />
(vom Niedersächsischen Landkreistag als beratendes Mitglied benannt)<br />
• Hermann Heldermann, Bürgermeister der Stadt Gehrden<br />
(vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund als beratendes Mitglied benannt)<br />
Rechnungsprüfer:<br />
• Birgit Wenzel, Vorsitzende der Musikschule Laatzen e.V.<br />
• Ulrich Bernert, Leiter der Musikschule Laatzen e.V.<br />
Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen ist Mitglied<br />
im Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM)<br />
im Landesmusikrat Niedersaachsen e.V. (LMR)<br />
in der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. (LKJ)<br />
im Arbeitskreis der Kulturverbände in Niedersachsen (AKKU)<br />
im Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV)
Vernetzung<br />
Vertreter des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer<br />
Musikschulen sind durch ihre Beteiligung in zahlreichen<br />
Ausschüssen, Arbeitsgruppen und Beiräten aktiv<br />
an der Entwicklung des niedersächsischen Musiklebens<br />
beteiligt.<br />
Vertretung im Präsidium und den Fachausschüssen<br />
des Landesmusikrates Niedersachsen:<br />
• Präsidium:<br />
Arndt Jubal Mehring, Musikschule Bad Pyrmont e.V.<br />
• Kontaktstellen Musik:<br />
Ernst Neuhäuser, Musikschule des Emslandes e.V.<br />
• Jugend Musiziert:<br />
Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V. (Vorsitz)<br />
• Kammermusik Förderkurse:<br />
Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V.<br />
• Rockmusik:<br />
Reinhard Lewitzki, Musikschule der Stadt Salzgitter<br />
• Chorarbeit:<br />
Heinz-Josef Bausen, Musikschule Zweckverband<br />
Niedergrafschaft<br />
• <strong>Niedersächsischer</strong> Orchesterwettbewerb:<br />
Klaus-Joachim Müller, Osterode<br />
• Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester:<br />
Horst Zell, Goslar<br />
• Laienmusik/Musik in der Freizeit:<br />
Ulrich Petersen, Musikschule der Hansestadt<br />
Lüneburg<br />
Mitglied der vom Niedersächsischen Kultusministerium<br />
berufenen Kommission Hauptsache: Musik<br />
Niedersachsen ist Rafael Jung, Leiter der Kreismusikschule<br />
Oldenburg gGmbH.<br />
Neben diesen institutionell eingerichteten Gremien<br />
pflegt der <strong>Landesverband</strong> im Interesse der niedersächsischen<br />
Musikschulen den regelmäßigen und<br />
intensiven Austausch mit dem Ministerium für Wissenschaft<br />
und Kultur, dem Niedersächsischen Kultusministerium,<br />
den Abgeordneten des niedersächsischen<br />
Landtags, den Vertretern von Organisationen<br />
und Einrichtungen des Musiklebens, Kulturverbänden,<br />
Hochschulen, Akademien und Ausbildungsstätten<br />
für Musikberufe, Landesstiftungen, Seminar- und<br />
Konzertveranstaltern, Beratungsunternehmen sowie<br />
Medien.<br />
Mitgliederversammlung<br />
Die einmal jährlich stattfindende Mitgliederversammlung<br />
ist das höchste Organ des <strong>Landesverband</strong>es.<br />
Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und<br />
Vertretern der Musikschulträger. In Verbindung mit<br />
der Jahrestagung des <strong>Landesverband</strong>es wird die<br />
Mitgliederversammlung auf Einladung der jeweiligen<br />
Musikschule an wechselnden Orten in Niedersachsen<br />
einberufen. Am 16. und 17. April <strong>2010</strong> tagte die Mitgliederversammlung<br />
in der Historisch-Ökologischen<br />
Bildungsstätte Emsland in Papenburg. Eingeladen<br />
hatte die Musikschule des Emslandes e.V.<br />
Bei der Mitgliederversammlung wurden Präsidentin<br />
Gitta Connemann MdB und der Vorsitzende des <strong>Landesverband</strong>es<br />
Ernst Neuhäuser einstimmig in ihren<br />
Ämtern bestätigt. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden<br />
wurde Johannes Münter (Kreismusikschule<br />
des Landkreises Diepholz) gewählt. Prominenter Gast<br />
der Mitgliederversammlung war der Niedersächsische<br />
Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann.<br />
Er informierte sich aus erster Hand über die vielfältige<br />
Bildungsarbeit der Musikschulen und stellte deren<br />
große Bedeutung für den Erfolg der niedersächsischen<br />
Musikalisierungsinitiative heraus.<br />
Geschäftsstelle<br />
Die Geschäftsstelle des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer<br />
Musikschulen hat ihren Sitz im Haus des<br />
Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in<br />
der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.<br />
Der <strong>Landesverband</strong> bildet eine Bürogemeinschaft<br />
mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung<br />
Niedersachsen e.V. (LKJ) und dem <strong>Landesverband</strong> der<br />
Kunstschulen Niedersachsen e.V.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> beschäftigte der <strong>Landesverband</strong> folgende<br />
Personen in seiner Geschäftsstelle:<br />
• Klaus Bredl, Geschäftsführung<br />
• Sylvia Stamm, zentrales Sekretariat<br />
• Katharina Rupprich, Projektassistenz<br />
Wir machen die Musik! (Februar – Juli <strong>2010</strong>)<br />
• Mareike Knobloch, Projektassistenz<br />
Wir machen die Musik! (seit August <strong>2010</strong>)<br />
07
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
08<br />
2�Die Musikschulen<br />
Musikschulen sind öffentlich geförderte, gemeinnützige<br />
Bildungseinrichtungen für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene. Sie vermitteln musikalische Grundbildung<br />
und fördern musikalische Talente. Sie leiten<br />
Menschen jeden Alters zum aktiven und gemeinsamen<br />
Singen und Musizieren an und verschaffen<br />
so dauerhafte Lebensfreude mit Musik. Der Name<br />
Musikschule steht in Niedersachsen für gemeinwohlorientierte,<br />
kontinuierliche und qualitätvolle musikalische<br />
Bildung. Gemeinsam stehen die öffentlichen<br />
Musikschulen in Niedersachsen für die Qualität,<br />
Flexibilität, Erreichbarkeit und Verlässlichkeit ihrer<br />
vielfältigen Bildungsangebote.<br />
Über ihren <strong>Landesverband</strong> sind die niedersächsischen<br />
Musikschulen in eine bundesweit verzweigte professionelle<br />
musikpädagogische Verbandsstruktur eingebunden.<br />
Dieses Netzwerk ermöglicht, dass sie vom<br />
Know-how eines nahezu 1.000 Mitgliedseinrichtungen<br />
zählenden Fachverbandes profitieren. Die Zielsetzungen<br />
und qualitätsorientierten Richtlinien des Verbandes<br />
und seiner Mitgliedseinrichtungen werden aus<br />
dem VdM-Strukturplan, den VdM-Rahmenlehrplänen<br />
und weiteren Publikationen und Handreichungen des<br />
Verbandes ersichtlich.<br />
Im <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
waren im Jahr <strong>2010</strong> 74 öffentliche Musikschulen<br />
zusammengeschlossen. An diesen wurden 91.400<br />
Schülerinnen und Schüler in insgesamt 34.716 Jahreswochenstunden<br />
von 2.847 Lehrkräften unterrichtet.<br />
Träger von 29 Musikschulen sind die Kommunen und<br />
Landkreise, 39 Musikschulen befinden sich in der Trägerschaft<br />
eines eingetragenen Vereines, 6 Musikschulen<br />
in einer anderen privatrechtlichen Trägerschaft. 28<br />
Kreismusikschulen decken mit ihrem Angebot jeweils<br />
einen gesamten Landkreis ab. Die Finanzierung der<br />
Einrichtungen (Gesamtetat: 68.478.330 Euro) erfolgte<br />
im Wesentlichen durch Gebühreneinnahmen (51,45%)<br />
sowie durch Mittel der Landkreise, Städte und Gemeinden<br />
(41,44%). Weitere Einnahmen erfolgten aus<br />
Mitteln des Landes (1,72%) sowie durch Spenden und<br />
sonstige Mittelzuflüsse (4%).<br />
Neue Mitgliedsschulen<br />
Auf Beschluss des VdM-Bundesvorstandes vom<br />
17.09.<strong>2010</strong> wurden folgende niedersächsische<br />
Musikschulen neu in den Verband aufgenommen:<br />
• Musische Akademie im CJD Braunschweig<br />
(Vollmitglied)<br />
• Musikschule Bederkesa e.V. (Qualifizierendes<br />
Aufnahmeverfahren – auf zwei Jahre befristet)<br />
• Musikschule Hollenstedt und Umgebung e.V.<br />
(Qualifizierendes Aufnahmeverfahren – auf<br />
zwei Jahre befristet)<br />
Leitbild der niedersächsischen<br />
Musikschulen<br />
Verabschiedet von der Mitgliederversammlung<br />
im März 2007<br />
Grundhaltung und Ziele. Musik ist eines der ältesten<br />
Kulturgüter der Menschheit. Über alle Sprachgrenzen<br />
und sozialen Unterschiede hinweg ermöglicht sie ein<br />
friedliches Miteinander von Menschen unabhängig<br />
von deren Herkunft. Musikalische Bildung fördert<br />
die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in<br />
besonderer Weise. Musizieren – ob allein oder in der<br />
Gemeinschaft – macht Spaß, fördert Wahrnehmungsfähigkeit,<br />
Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und<br />
Toleranz. Die Vermittlung und Pflege des Kulturgutes<br />
Musik und der damit verbundenen Werte ist eine verantwortungsvolle<br />
gesellschaftliche und pädagogische<br />
Aufgabe. Sie ist ein wertvoller Beitrag zum Gemeinwohl<br />
und zur Völkerverständigung. Wir Musikschulen<br />
führen deshalb Menschen jeden Alters an die Musik<br />
heran und leiten sie zum aktiven und vor allem gemeinsamen<br />
Musizieren an. Wir vermitteln musikalische<br />
Grundbildung und fördern musikalische Talente.<br />
Allen unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen<br />
wir lebenslange Freude an der Musik.<br />
Marktführer in musikalischer Bildung. Als öffentlich<br />
geförderte Bildungseinrichtungen halten wir für jeden<br />
Menschen sinnstiftende musikalische Bildungs-,<br />
Freizeit- und Förderungsangebote bereit. Mit einem<br />
umfassenden Angebot leisten wir musikalische<br />
Breitenarbeit und Spitzenförderung zugleich. Wir sind<br />
integraler Bestandteil des kommunalen und regionalen<br />
Kultur- und Bildungsangebotes und in unserem<br />
Einzugs- und Wirkungsbereich Marktführer auf dem<br />
Gebiet der Musikerziehung.
Bildung für alle. Wir bieten ein flexibles, individuell<br />
abgestimmtes Curriculum für Schüler in allen Altersstufen<br />
und für jeden Anspruch – allein oder in der<br />
Gruppe und für Musik jeglicher Stilrichtung. Vielfältige<br />
Angebote für das gemeinsame Musizieren in Ensembles,<br />
Bands, Orchestern und Chören sowie ergänzende<br />
Unterrichtsfächer komplettieren unser umfassendes<br />
Angebot. Musikalische Seiteneinsteiger, Jugendliche,<br />
Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung<br />
und Angehörige sozialer Randgruppen sprechen wir<br />
mit spezifischen Angeboten an. Schülerinnen und<br />
Schüler aus anderen Kulturen integrieren wir in unser<br />
Unterrichtsangebot.<br />
Professionell und verantwortungsbewusst. Unsere<br />
Lehrkräfte haben hohe fachliche und soziale Kompetenzen.<br />
Sie halten sich durch regelmäßige Weiterbildung<br />
stets auf dem neuesten fachlichen Stand. Sie<br />
verstehen sich als Repräsentanten des „Unternehmens<br />
Musikschule“ und identifizieren sich intern und<br />
in der Öffentlichkeit mit den Zielen unserer Einrichtung.<br />
Sie haben Raum für Eigenverantwortung, für<br />
persönliche Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
bei der Planung und Umsetzung ihres Unterrichts,<br />
bei Veranstaltungen und bei der Entwicklung neuer<br />
Angebote.<br />
Verlässlich und kompetent. Wir verstehen uns als<br />
Kompetenzzentren in allen Fragen der musikalischen<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung. In dieser Funktion<br />
nehmen wir vor Ort jede Vernetzungsmöglichkeit<br />
wahr. Vor allem sind wir verlässliche Bildungspartner<br />
von Kindergärten, Schulen und Laienmusikvereinen.<br />
Mit gemeinsam entwickelten, pädagogisch wertvollen<br />
Bausteinen und Projekten sichern und ergänzen wir<br />
die Angebote unserer Kooperationspartner.<br />
Ihren Preis wert. Durch Sicherstellung von Zuschüssen<br />
der öffentlichen Hand und durch die Einwerbung<br />
privater Mittel gelingt es uns, unsere qualifizierten<br />
musikalischen Bildungsangebote für jedermann<br />
erschwinglich zu halten. Mit einem ausgewogenen<br />
und transparenten Preissystem ermöglichen wir<br />
allen interessierten Menschen unabhängig von deren<br />
finanzieller Leistungsfähigkeit, aktiv an unseren Angeboten<br />
zu partizipieren.<br />
Selbstverständlich: Bildung mit Qualität. Wir sind kommunikationsbewusste<br />
und kundenorientierte Organisationen<br />
mit hoher Angebots- und Servicequalität. Zur<br />
Umsetzung unseres Qualitätsanspruches arbeiten wir<br />
mit modernen Managementsystemen und stellen uns<br />
regelmäßigen Qualitätsüberprüfungen durch Selbstbewertung,<br />
Kennzahlenvergleiche und Befragungen<br />
von Schülern, Eltern, Mitarbeitern sowie potenziellen<br />
Kunden. Dadurch gewährleisten wir den effizienten<br />
Einsatz von öffentlichen Mitteln und dokumentieren<br />
die Übereinstimmung unserer Arbeitsergebnisse mit<br />
dem uns übertragenen Bildungsauftrag.<br />
Gemeinschaft aktiver und kreativer Menschen. Wir<br />
bieten aktiven und kreativen Menschen einen Treff-<br />
punkt, an dem sie mit Spaß und Freude ihre vielfältigen<br />
musisch-kulturellen Interessen verwirklichen können.<br />
Mit unserem Unterricht, aber auch mit ergänzenden<br />
Angeboten wie etwa Veranstaltungen, Konzerten, Musikfreizeiten<br />
stiften wir einzigartige Gemeinschaftserlebnisse,<br />
die für den sozialen und auch den generationsübergreifenden<br />
Zusammenhalt von Bedeutung sind.<br />
Öffentliche Musikschulen – einzigartig vielfältig. Wir<br />
halten das Allgemeingut musikalische Bildung für<br />
jedermann vor, bieten sozialen Mehrwert und einen hohen<br />
Zusatznutzen für jeden Einzelnen und die Gesellschaft.<br />
Kein anderer Anbieter leistet Musikerziehung<br />
so hochwertig, umfassend und sozial integrativ wie<br />
wir. Gemeinsam stehen wir für die Qualität, Flexibilität,<br />
Erreichbarkeit und Verlässlichkeit unserer Bildungsangebote.<br />
Dabei ist jede Musikschule einzigartig, denn<br />
sie wird von Menschen mit ihren ganz individuellen<br />
Fähigkeiten und Stärken geprägt und gestaltet. Diese<br />
Vielfalt ist unsere Stärke.<br />
09
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
10<br />
Die niedersächsischen Musikschulen<br />
sind Bildungspartner von …<br />
Allgemein bildenden Schulen und<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Bläser- und Streicherklassen, Chorklassen<br />
und Musik-AGs, Orchester, Rock- und<br />
Popprojekte und vieles mehr – mehr als<br />
1.000 Kooperationsprojekte verdeutlichen<br />
die Vielfalt der Zusammenarbeit und die<br />
wachsende Nachfrage seitens der Schulen<br />
und der Eltern. Zahlreiche Angebote der<br />
Elementaren Musikerziehung unterstützen<br />
die frühkindliche Entwicklung und ergänzen<br />
so das Bildungsangebot für Vorschulkinder.<br />
Durch die musikpädagogische Qualifizierung<br />
von Erzieherinnen sorgen Musikschulen<br />
dafür, dass Singen, Musizieren und Tanzen<br />
wieder ein natürlicher Bestandteil des<br />
pädagogischen Angebots in Kitas wird. Das<br />
niedersächsische Musikalisierungsprojekt<br />
Wir machen die Musik! baut auf diesen Erfahrungen<br />
auf und stellt so die musikalische<br />
Bildung für alle Kinder in Niedersachsen auf<br />
eine solide und breite Basis.<br />
Musikvereinen, Chören und Orchestern<br />
Die Zusammenarbeit mit allen in den Regionen<br />
aktiven Akteuren des Musiklebens,<br />
insbesondere die musikalische Aus- und<br />
Weiterbildung von Laienmusikern findet<br />
schwerpunktmäßig in den rund 30 „Kontaktstellen<br />
Musik“ statt. Musikschulen sind<br />
überall dort, wo es aktive Kontaktstellen gibt,<br />
die zentralen Anlaufstellen und Partner der<br />
Laienmusik.<br />
Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und<br />
Seniorenhilfe<br />
Angebote der Musikschulen in allgemein bildenden<br />
Einrichtungen, aber auch in Einrichtungen<br />
der Kinder- und Jugendhilfe und Seniorenzentren<br />
fördern gezielt die Integration<br />
von Menschen mit Behinderung, von Kindern<br />
und Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
sowie von sozial benachteiligten Menschen.<br />
Hochschulen und Ausbildungsstätten<br />
für Musikberufe<br />
Ohne Musikschulbesuch kein Hochschulstudium.<br />
In der Studienvorbereitenden<br />
Ausbildung bereiten viele niedersächsische<br />
Musikschulen jährlich rd. 300 begabte<br />
Schülerinnen und Schüler auf eine künstlerische<br />
oder pädagogische Berufslaufbahn vor.<br />
Ausgewählte Musikschulen sind regionale<br />
Standorte der Förderung musikalisch<br />
besonders begabter Kinder und betreuen<br />
Unterrichtspraktika in Kooperation mit der<br />
Hochschule für Musik und Theater Hannover.<br />
Institutionen und Verbänden des<br />
Musik- und Kulturlebens<br />
Durch vernetzte Aktivitäten und Projekte mit<br />
Kunstschulen, Volkshochschulen, Theatern,<br />
Orchestern, Festivals, theaterpädagogischen<br />
Einrichtungen, den niedersächsischen<br />
Landschaften, Stiftungen sowie Landes- und<br />
Bundesakademien tragen die niedersächsischen<br />
Musikschulen zur Profilierung und<br />
Entwicklung des kommunalen und regionalen<br />
Kulturlebens bei. So wird ein optimales<br />
Angebot für Veranstalter, Kulturschaffende<br />
und Nutzer von Kultureinrichtungen in den<br />
Regionen Niedersachsens erreicht.
Finanzhilfe<br />
Das Land Niedersachsen stellte im Jahr <strong>2010</strong> insgesamt<br />
1.106.000 Euro als Finanzhilfe zur Förderung<br />
der Musikschulen und der Verbandsgeschäftsstelle<br />
zur Verfügung. Die Mittelvergabe erfolgte auf der<br />
Rechtsgrundlage des § 18 des Niedersächsischen<br />
Glücksspielgesetzes (NGlüSpG) in Verbindung mit der<br />
„Verordnung über die Förderung von niedersächsischen<br />
Musikschulen aus Glücksspielabgaben“.<br />
Der Haushaltsgesetzgeber hat den <strong>Landesverband</strong><br />
niedersächsischer Musikschulen ermächtigt, die nach<br />
§ 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 gewährte Finanzhilfe zur<br />
Förderung der musikalischen Bildung in anerkannten<br />
niedersächsischen Musikschulen zu verwenden.<br />
Förderungswürdige Aufgaben gemäß Absatz 1 Satz 2<br />
sind insbesondere:<br />
Die Landesförderung�3<br />
• die Entwicklung und Durchführung qualifizierter<br />
Unterrichtsangebote für die musikalische Breitenund<br />
Spitzenförderung<br />
• die Gründung und Unterhaltung von Chören,<br />
Orchestern, Bands und Ensembles<br />
• die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten,<br />
Musikvereinen und<br />
• anderen örtlichen Bildungsträgern und mit<br />
Trägern der Jugendarbeit<br />
• die Durchführung studien- und berufsvorbereitender<br />
musikalischer Ausbildungsgänge<br />
• die Durchführung musikalischer Wettbewerbe und<br />
öffentlicher Konzertveranstaltungen<br />
• die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter von Musikschulen<br />
• die Beschaffung, Pflege und Instandhaltung von<br />
Instrumenten und Unterrichtsmaterialien und<br />
die wissenschaftliche Begleitung der Bildungsmaßnahmen<br />
11
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
12<br />
Einen Teil der Finanzhilfe kann der <strong>Landesverband</strong><br />
niedersächsischer Musikschulen auch für eigene<br />
Maßnahmen und zur Förderung der musikalischen<br />
Bildung verwenden. Ziel der Musikschulförderung<br />
ist es, die Arbeit der anerkannten Musikschulen zu<br />
sichern und sie in die Lage zu versetzen, ein flächendeckendes<br />
und qualitätvolles musikpädagogisches<br />
Angebot zu sozialverträglichen Bedingungen zu<br />
gewährleisten. Öffentliche gemeinnützige Musikschulen<br />
können vom <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />
Musikschulen e.V. anerkannt und gefördert werden,<br />
wenn ihr Hauptzweck darin besteht, das Musizieren<br />
durch ein breit gefächertes und qualitätvolles Angebot<br />
an Instrumental- und Vokalunterricht sowie durch<br />
Ensembles und Chöre zu sozialverträglichen Bedingungen<br />
zu fördern.<br />
In der begleitenden „Verordnung über die Förderung<br />
von niedersächsischen Musikschulen aus Glücksspielabgaben“<br />
sind u.a. das Verfahren zur Anerkennung<br />
von Musikschulen sowie die Aufteilung der Finanzhilfe<br />
geregelt. Von der Finanzhilfe dürfen bis zu 120.000<br />
Euro zur Deckung des Verwaltungsaufwandes des<br />
<strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen<br />
e.V. verwendet werden. Von der verbleibenden Finanzhilfe<br />
werden mindestens 80 % für die Entwicklung<br />
und Durchführung qualifizierter Unterrichtsangebote<br />
für die musikalische Breiten- und Spitzenförderung<br />
und mindestens 15 % für die Durchführung studien-<br />
und berufsvorbereitender musikalischer Ausbildungsgänge<br />
verwendet. Im Jahr <strong>2010</strong> hat der <strong>Landesverband</strong><br />
folgende schlüsselmäßige Verteilung der<br />
Fördermittel vorgenommen: Mit 448.200 Euro (45 %)<br />
wurden die Angebote der Musikschulen im Bereich<br />
der Ensemble- und Ergänzungsfächer gefördert,<br />
398.400 Euro (40 %) entfielen auf die Förderung von<br />
Schülern der Elementar- und Primarstufe und 149.400<br />
Euro (15%) auf die Förderung der Studienvorbereitenden<br />
Ausbildung. Der anteiligen Mittelzuweisung an<br />
die Träger niedersächsischer Musikschulen ging ein<br />
aufwändiges Prüfungsverfahren der qualitativen und<br />
quantitativen Voraussetzungen der Antrag stellenden<br />
Musikschulen und der von ihnen angemeldeten<br />
Schüler und Stundenzahlen voraus.<br />
Alle für die Beantragung und Vergabe der Finanzhilfe<br />
relevanten Bestimmungen und Kriterien sind<br />
getrennt für jeden der Förderbereiche in den für das<br />
jeweilige Förderjahr gültigen „Fördergrundsätzen und<br />
Durchführungsvorschriften des <strong>Landesverband</strong>es<br />
niedersächsischer Musikschulen“ verbindlich geregelt.<br />
Alle Antragsunterlagen stehen im Internet unter der<br />
Adresse www.musikschulen-niedersachsen.de zum<br />
Download zur Verfügung.<br />
Förderung der Studienvorbereitenden<br />
Ausbildung<br />
Einen besonderen Stellenwert in der Landesförderung<br />
nimmt seit jeher die Studienvorbereitende Ausbildung<br />
(SVA) an den niedersächsischen Musikschulen ein.<br />
Musikschulen, die für diesen Bereich eine Förderung<br />
beantragen, müssen im Vorjahr der Antragstellung<br />
Aufnahme- und Zwischenprüfungen nach den jeweils<br />
gültigen Durchführungsvorschriften ordnungsgemäß<br />
angemeldet und durchgeführt haben. Der <strong>Landesverband</strong><br />
arbeitet in der Sicherung von Qualitätsstandards<br />
eng mit der Hochschule für Musik, Theater und<br />
Medien Hannover und dem Institut für Musik an der<br />
Hochschule Osnabrück zusammen.<br />
Die SVA ist eine Studien- und Berufs vorbereitende<br />
Ausbildung, die an einer Musikschule angesiedelt ist.<br />
Sie hat die Aufgabe, junge Menschen, die ein besonderes<br />
Interesse und Potenzial erkennen lassen, auf ein<br />
mögliches künstlerisches bzw. pädagogisches Musikstudium<br />
oder auch auf eine in Erwägung gezogene,<br />
musikbezogene Berufsausbildung vorzubereiten.<br />
Insbesondere bei älteren Schülern sollte eine entsprechende<br />
Eignung und Zielgerichtetheit erkennbar
sein. In der SVA sollen individuelle Begabungen der<br />
aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber so<br />
gefördert werden, dass ihr musikalisches Potenzial<br />
und ihre Leistungsfähigkeit in besonderer Weise zur<br />
Entfaltung gebracht werden und eine gezielte Auseinandersetzung<br />
mit einem musikbezogenen Berufsziel<br />
ermöglicht wird. Lehrkräfte an Musikschulen und<br />
begleitende Prüfer einer Musikhochschule tragen deshalb<br />
eine große Verantwortung für den musikalischen<br />
Werdegang der Bewerber bzw. Teilnehmer. Dabei sollten<br />
durch entsprechende Angebote der Musikschulen<br />
auch die unterschiedlichen existierenden Studienund<br />
Ausbildungsgänge und deren spezifischen Anforderungsprofile<br />
in angemessener Weise berücksichtigt<br />
werden. Vor der Bewerbung und im Laufe der SVA<br />
sind regelmäßige konstruktive Beratungsgespräche<br />
zwischen Lehrern, Schülern und Eltern ein wichtiger<br />
Bestandteil der verantwortungsbewussten Begleitung<br />
der jungen Menschen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> organisierte und betreute der <strong>Landesverband</strong><br />
insgesamt 29 SVA-Prüfungstage, an denen<br />
rund 300 Schülerinnen und Schüler von 26 Musikschulen<br />
eine SVA-Aufnahme- oder -Zwischenprüfung<br />
ablegten.<br />
Noch im Jahr 2009 hatte eine vom <strong>Landesverband</strong><br />
eingesetzte Arbeitsgruppe, besetzt mit Prof. Christoph<br />
Hempel (Hochschule für Musik, Theater und Medien<br />
Hannover), Nicola Bodenstein-Polito (Musikschule<br />
Isernhagen & Burgwedel), Dirk Kummer (Musikschule<br />
des Emslandes) und Dr. Hans Krauss (Städtische<br />
Musikschule Braunschweig) sich mit notwendigen Anpassungen<br />
der Fördergrundsätze an sich verändernde<br />
Rahmenbedingungen befasst und einen Änderungskatalog<br />
erarbeitet, der mittlerweile in die geltenden<br />
Fördergrundsätze übernommen worden ist.<br />
Eine öffentliche gemeinnützige Musikschule in Niedersachsen<br />
kann vom <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
e. V. als förder ungswürdig anerkannt werden, wenn:<br />
1. sie einen kommunalen oder einen als gemeinnützig im Sinne<br />
der Abgabenordnung anerkannten privaten Träger hat und<br />
nicht mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,<br />
2. zum Unterricht<br />
a) Elementare Musikerziehung, Musikalische Früherziehung<br />
und Musikalische Grundausbildung,<br />
b) die Unterweisung in mindestens fünf der sechs Kategorien<br />
Instrumentalunterricht für Streichinstrumente, für Zupfinstrumente,<br />
für Blasinstrumente, für Schlaginstrumente, für<br />
Tasteninstrumente sowie Vokalunterricht,<br />
c) Ensemblefachunterricht, insbesondere für Orchester,<br />
Band oder Chor, und<br />
d) Ergänzungsfachunterricht, insbesondere Musiklehre oder<br />
Hörerziehung, gehört,<br />
3. Unterricht in einem Umfang von mindestens 50 Jahreswochenstunden<br />
erteilt wird, wobei eine Jahreswochenstunde<br />
eine zugeteilte wöchentliche Unterrichtseinheit im Umfang<br />
von 45 Minuten ist, die ganzjährig mit Ausnahme der Ferienzeiten<br />
abgehalten wird,<br />
4. sie von einer hauptamtlich tätigen Fachkraft mit musikpädagogischer<br />
Hochschulausbildung oder mindestens fünfjähriger<br />
musikpädagogischer Berufserfahrung geleitet wird,<br />
5. die Mehrzahl der an der Schule beschäftigten Lehrkräfte ein<br />
musikpädagogisches Studium absolviert hat oder über eine<br />
gleichwertige musikpädagogische Qualifikation verfügt,<br />
6. die Mehrzahl der Lehrkräfte aufgrund eines schriftlichen<br />
Arbeitsvertrages beschäftigt ist und<br />
7. die Unterrichtsbedingungen, die Gebühren- oder Entgeltregelungen<br />
schriftlich festgelegt sind und die Gebühren- oder<br />
Entgeltgestaltung soziale Gesichtspunkte berücksichtigt.<br />
13
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
14<br />
4� Aktivitäten und Projekte <strong>2010</strong><br />
Mitgliederversammlung und Jahrestagung<br />
Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und<br />
Kultur, Lutz Stratmann, besuchte die diesjährige<br />
Mitgliederversammlung des <strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer<br />
Musikschulen in Papenburg, bei der<br />
sich alles um das vom Land Niedersachsen geförderte<br />
Musikalisierungsprogramm Wir machen die Musik!<br />
drehte. Ein neues Corporate Design für das Projekt, die<br />
Musikschulen und ihren <strong>Landesverband</strong> mit viel Farbe<br />
und neuen Motiven sorgte für große Überraschung.<br />
Der Tagungsraum in der historisch-ökologischen<br />
Bildungsstätte Emsland<br />
Das noch schwache Sonnenlicht am Morgen und der<br />
aufsteigende Dunst des Sees lassen die Umgebung<br />
mystisch, fast unwirklich erscheinen. Zwei Schwäne<br />
ziehen langsam ihre Bahnen über den See und recken<br />
anmutig ihre langen Hälse nach oben. Bäume und<br />
grüne Wiesen umrahmen das verträumte Bild: In dieser<br />
Idylle liegt die Historisch- ökologische Bildungsstätte<br />
Emsland in Papenburg und die riesige Glasfront<br />
des Haupthauses lässt jeden Besucher auch innen<br />
nicht vergessen, in welch wunderbarer Umgebung er<br />
sich befindet.<br />
Einen schöneren Ausblick konnte es für die diesjährige<br />
Mitgliederversammlung und Jahrestagung des<br />
<strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen an<br />
einem so sonnigen Wochenende im April nicht geben.<br />
Nicht der landschaftlich grandiose Ausblick, sondern<br />
vor allem der Ausblick auf die Themen der Tagung<br />
lockte die Leiterinnen und Leiter der Musikschulen in<br />
Niedersachsen zahlreich nach Papenburg: Neben der<br />
Neuwahl des Vorstandes stand die Vorstellung des<br />
Projektes „Klasse! Wir singen 2011“ auf dem Programm<br />
und mit großer Spannung wurde die Präsentation<br />
des neuen Corporate Designs für die Musikschulen<br />
in Niedersachsen und ihren <strong>Landesverband</strong><br />
erwartet. Hauptthema der Tagung war jedoch vor<br />
allem das niedersachsenweite Musikalisierungsprogramm<br />
Wir machen die Musik!.<br />
Die Verbandspräsidentin Gitta Connemann MdB und<br />
der Vorsitzende Ernst Neuhäuser wurden durch die<br />
Neuwahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt und<br />
mit großem Beifall für ihren großartigen Einsatz in<br />
den letzten Jahren gelobt. Das Abstimmungsergebnis<br />
zeigte deutlich, wie zufrieden die rund 60 anwesenden<br />
Musikschulvertreter mit der vor 3 Jahren gestarteten<br />
strategischen Neuausrichtung des <strong>Landesverband</strong>es<br />
sind. „Ich freue mich, unsere erfolgreiche Arbeit weiterführen<br />
zu können. Denn jedes Kind hat die Chance<br />
verdient, die Welt der Musik zu erfahren“, so Gitta<br />
Connemann nach ihrer Wiederwahl im Tagungsraum<br />
der Bildungsstätte.<br />
Dicke Holzbalken stützen diesen Raum und zusammen<br />
mit dem teilweise natur belassenen Wandputz<br />
besticht der Versammlungsort durch seine bodenständige,<br />
aber dennoch moderne und offene Atmosphäre.<br />
Unter der großen Balustrade am Vorstandstisch<br />
sitzt der neu gewählte Vorstand: neben Ernst<br />
Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes<br />
e.V., sind dies Sigrid Neugebauer-Schettler,<br />
Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück,<br />
Johannes Münter, Stellvertretender Leiter der Kreismusikschule<br />
Diepholz, Mirko Herzberg, Leiter der<br />
Musikschule der Stadt Salzgitter und Michael Ränger,<br />
Leiter der Musikschule Seevetal e.V.
Präsidentin Gitta Connemann MdB, Minister Lutz Stratmann<br />
und Vorsitzender Ernst Neuhäuser<br />
In dem vollbesetzten Saal werden Vorträge gehalten,<br />
Ideen ausgetauscht und es wird angeregt diskutiert.<br />
Auch hier geht es vor allem um das von der niedersächsischen<br />
Landesregierung geförderte Musikalisierungsprogramm<br />
Wir machen die Musik!. Der Minister<br />
für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, der das<br />
Projekt von Beginn an begleitete, wollte sich persönlich<br />
über erste Ergebnisse und den Fortschritt der<br />
ersten Phase des Programms informieren.<br />
In seiner Ansprache betonte der Minister erneut das<br />
hohe Landesinteresse an der frühmusikalischen Förderung.<br />
Er sprach den niedersächsischen Musikschulen<br />
und der Verbandsspitze seinen großen Dank für die<br />
engagierte und hoch qualifizierte Bildungsarbeit aus:<br />
„Mit den öffentlichen Musikschulen kann das Land auf<br />
verlässliche und für den Erfolg der Musikalisierungsinitiative<br />
unverzichtbare Bildungspartner bauen.“<br />
Erste Früchte des Musikalisierungsprogramms<br />
wurden den Tagungsteilnehmern durch Kinder einer<br />
Musikklasse der Johannes-Gutenberg-Schule Meppen<br />
in Kooperation mit der Musikschule des Emslandes<br />
vorgestellt. Sie umrahmten mit ihrem begeisternden<br />
Spiel die Rede des Ministers, der schmunzelnd von<br />
seiner Geige spielenden Tochter erzählte und allen<br />
Kindern dazu riet, immer schön fleißig weiter zu üben.<br />
Welch großen Stellenwert die musikalische und<br />
instrumentale Frühförderung für Kinder erreicht hat,<br />
zeigte sich unter anderem in der Vielfalt der eigens<br />
für Kinder angefertigten Instrumente. Neben den<br />
üblichen Streichinstrumenten in halber, viertel und<br />
„Solo & Tutti“ vom Vituswerk<br />
unter der Leitung von Marlene Bucher<br />
sogar Achtelgröße, spielten die Kinder der Musikklasse<br />
auch auf kleinen Fagottini und Klarinetten. Was<br />
das Musikalisierungsprogramm bewegen kann, zeigte<br />
besonders eindrucksvoll das ausschließlich mit Menschen<br />
mit Behinderung besetzte Ensemble „Solo und<br />
Tutti“. Mit ihrem Motto „Wir sind immer gut drauf!“<br />
riss das Musikensemble die Tagungsteilnehmer mit<br />
und erntete begeisterten Applaus. Hans Walter vom<br />
Niedersächsischen Kultusministerium gab mit seinem<br />
Vortrag über die Singinitiative „Klasse! Wir singen<br />
2011“ einen ebenso spannenden wie viel versprechenden<br />
Ausblick auf das anstehende Großprojekt.<br />
Schon jetzt sei abzusehen, dass weitaus mehr Kinder<br />
als zunächst angedacht bei den großen Liederfesten<br />
mitwirken werden: 130.000 Kinder, 10 Liederfeste<br />
und gefüllte Hallen. Auf das Ergebnis von „Klasse wir<br />
singen! 2011“ darf man gespannt sein.<br />
Der neu gewählte Vorstand, Minister Stratmann und<br />
Orchesterklasse Meppen<br />
15
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
16<br />
Gießkannen-Perkussion aus dem Emsland<br />
Ein schwungvoller Bogen durchzieht das Bild, er<br />
erinnert entfernt an einen Notenschlüssel oder doch<br />
an die Schnecke einer Geige? Viele bunte musikalische<br />
Motive ranken sich um den roten Bogen: Ein lila Konzertflügel<br />
und eine Trompete, eine pinkfarbene Geige<br />
und ein kleines Mädchen, das Flöte spielt. Bunt und<br />
vielfältig wie die Arbeit der öffentlichen Musikschulen<br />
in Niedersachsen, so sollte sich auch das neue Erscheinungsbild<br />
des <strong>Landesverband</strong>es und der Musikschulen<br />
präsentieren. Ein Erscheinungsbild, das jede<br />
Musikschule für sich individuell mit neuen Motiven<br />
und Farbklängen anreichern kann und das dennoch<br />
nie die optische Verbindung zu seinem Dachverband<br />
verliert. Der Bogen bleibt als verbindendes Element<br />
immer erhalten und schafft eine Brücke zwischen dem<br />
<strong>Landesverband</strong> und den Musikschulen. Aufkleber mit<br />
bunten Motiven, große Aufsteller mit Fotos und dem<br />
neuen Design, der <strong>Jahresbericht</strong> in komplett neuem<br />
Gewand. So vieles gibt es an diesem Nachmittag in<br />
Papenburg zu bestaunen. Mit viel Spannung wurde die<br />
Präsentation des neuen Corporate Designs erwartet<br />
und die Resonanz auf den vorgestellten Designbaukasten<br />
der Firma KOCMOC.NET aus Leipzig war ganz<br />
und gar positiv.<br />
Genauso flexibel, wie das neue Design, ist auch der<br />
neue Claim für die Musikschulen in Niedersachsen.<br />
Was ist das besondere am Musizieren? Worin genau<br />
besteht der Mehrwert für jeden einzelnen Menschen?<br />
Nun, die Antworten hierauf können vielfältig sein und<br />
keine Antwort ist hier falsch, jede kann Bestandteil<br />
des neuen Claims werden: „Mehr…mit Musik!“ lautet<br />
das Grundgerüst und gerade das fehlende Wort kann<br />
den kurzen, einprägsamen Satz immer wieder neu<br />
erfinden und ihm jedes Mal einen neuen Sinn geben.<br />
Für den einen heißt es also „Mehr Zauber mit Musik!“,<br />
für den anderen vielleicht „Mehr Zufriedenheit mit<br />
Musik!“ – hier ist wirklich alles möglich.<br />
Freitagabend: Der Reihe nach betreten die Spitzenköche<br />
mit hoch erhobenen Holzkochlöffeln den<br />
Speisesaal und schon wandeln sie sich zu coolen<br />
Hard-Rockern in schwarzer Kluft mit grünen Gießkannen<br />
als Schlagwerk. Die Kinder einer Kitagruppe<br />
unter der Leitung von Marlene Bucher machen die<br />
Pausen zwischen den einzelnen Gängen zum eigentlichen<br />
Hauptgang. „Mehr Power mit Musik!“ oder auch<br />
„Mehr Freude mit Musik!“ und noch so vieles mehr<br />
würde hier auf die kleinen musikalischen Verwandlungskünstler<br />
zutreffen.<br />
Wie viel „Mehr“ das Musikalisierungsprogramm noch<br />
für die Kinder in Niedersachsen erreichen kann, wird<br />
sich in den nächsten Jahren zeigen. Fest steht: „Je<br />
mehr Kinder mit Musik in Berührung kommen, desto<br />
besser!“, freut sich Gitta Connemann auf die künftige<br />
Entwicklung.<br />
Katharina Rupprich<br />
Das neue Corporate Design<br />
Der <strong>Landesverband</strong> hat zusammen mit einer Leipziger<br />
Gestaltungsagentur ein Corporate Design Konzept<br />
für Musikschulen und <strong>Landesverband</strong> entwickelt<br />
und dieses im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />
vorgestellt. Ein nach dem Baukastenprinzip entwickeltes<br />
Konzept ermöglicht den Musikschulen die flexible<br />
Umsetzung einer umfangreichen Farb- und Motivwelt<br />
für die künftige Gestaltung aller Medien für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Die Motivwelt ist erweiterungsfähig<br />
und eröffnet somit die Umsetzung immer neuer<br />
Gestaltungsideen. Die Musikschulen haben sogar die<br />
Möglichkeit, ein eigenes neues Logo für ihre Musikschule<br />
– basierend auf dem neuen musikalischen<br />
Leitmotiv des <strong>Landesverband</strong>es – zu kreieren.<br />
Das neue Designkonzept wurde überaus positiv<br />
aufgenommen. Umfrageergebnisse bestätigen, dass<br />
nahezu alle Musikschulen beabsichtigen, das
Designkonzept in ihre Kommunikationsmedien zu integrieren.<br />
Die mit der Konzeptentwicklung verfolgten<br />
Marketingziele können somit erreicht werden: Eine<br />
frische, fröhliche, bunte und moderne Bildsprache vermittelt<br />
der Öffentlichkeit Inhalte und Vielfältigkeit der<br />
Musikschularbeit. Die gemeinsame Nutzung unterstreicht<br />
die Zusammengehörigkeit der Musikschulen<br />
und transportiert übergreifend deren Qualitätsprofil.<br />
Aufgrund des großen Interesses seitens der Verbandsmitglieder<br />
hat sich der <strong>Landesverband</strong> für einen<br />
innovativen und zukunftsweisenden Vertriebsweg<br />
zur Verbreitung des Corporate Designs entschieden.<br />
Eine mit finanzieller Unterstützung des Fördervereines<br />
Musikschulen in Niedersachsen entwickelte<br />
multifunktionale Onlineplattform mit dem Namen<br />
„ePrint“ ermöglicht den Zugriff auf alle Elemente<br />
des Designbaukastens, auf Logos, Schriften und eine<br />
große Auswahl professioneller Fotos. Der Hauptnutzen<br />
für die Musikschulen liegt jedoch in den bereits fertig<br />
gestalteten Vorlagen für Plakate, Flyer, Briefbögen,<br />
Visitenkarten und der Möglichkeit zur Generierung<br />
eines individuellen Musikschullogos. Die Vorlagen können<br />
in nur wenigen Schritten von den Benutzern online<br />
„personalisiert“, d.h. an den vorgesehenen Stellen mit<br />
eigenen Texten, Bildern und Logos versehen werden.<br />
Das Ergebnis sind druckfähige pdf-Dateien, die ohne<br />
zusätzliche Bearbeitung durch einen professionellen<br />
Grafiker ausgedruckt oder aber an eine Druckerei<br />
weitergeleitet werden können. Ein umfangreiches<br />
Handbuch und viele detaillierte Informationen und<br />
Tipps setzen keinerlei grafische Vorkenntnisse voraus.<br />
Startseite der „ePrint-Onlineplattform“<br />
Mehr<br />
Tschingderassabumm<br />
mit Musik!<br />
Mehr Zauber<br />
mit Musik!<br />
Zwei von insgesamt zehn Postkartenmotiven im neuen Design<br />
Die Plattform wird kontinuierlich mit neuen Designelementen,<br />
Fotos und weiteren Druckvorlagen unterschiedlicher<br />
Formate erweitert. Auch die Printmedien<br />
des <strong>Landesverband</strong>es können von den Musikschulen<br />
heruntergeladen und zum Teil ebenfalls personalisiert<br />
werden. Gegen Zahlung einer einmaligen Nutzungsgebühr<br />
erhalten die Musikschulen ihre persönlichen<br />
Zugangsdaten und haben damit einen zeitlich uneingeschränkten<br />
Zugriff auf das Angebot.<br />
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<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
18<br />
Mehr Vielfalt mit Musik!<br />
Das neue Erscheinungsbild wird vom neuen Claim des<br />
<strong>Landesverband</strong>es komplettiert: Der Slogan „Mehr …<br />
mit Musik!“ soll den Mehrwert, den die Musikschulen<br />
mit ihren vielfältigen Angeboten jedem Einzelnen,<br />
aber auch der Gemeinschaft bieten können, transportieren.<br />
Der Claim besteht aus einem festen und einem<br />
variablen Teil. Das Grundgerüst „Mehr … mit Musik!“<br />
bleibt unverändert. Das fehlende Wort in der Mitte ist<br />
variabel. Mit unterschiedlichen Schlüsselwörtern kann<br />
der Claim auf diese Weise immer neue Bedeutung<br />
erlangen.<br />
Mehr Freude mit Musik! … Mehr Erleben<br />
mit Musik! … Mehr Zauber mit Musik!<br />
oder auch: Mehr ...<br />
Freunde | Glück | Leidenschaft | Strahlkraft<br />
| Erfolg | Selbstbewusstsein |<br />
Selbstvertrauen | Einfühlungsvermögen<br />
| Konzentration | Fantasie | Bewegung<br />
| Sinnlichkeit | Sinn | Power | Kraft |<br />
Energie | Lebenslust | Gemeinschaft |<br />
Erlebnisse | Gefühl | Frische | Bildung<br />
| Spaß | Persönlichkeit | Gesellschaft |<br />
Integration | Leistung | Gewinn | Integration<br />
| Zufriedenheit | erleben | fühlen<br />
| verstehen | verzaubern | gestalten |<br />
freuen | gewinnen …<br />
mit Musik!<br />
Internetseite<br />
www.musikschulen-niedersachsen.de<br />
in neuem Design<br />
Auch die Internetseiten des <strong>Landesverband</strong>es erstrahlen<br />
seit Kurzem im neuen Design. Anlässlich<br />
der Neugestaltung des Erscheinungsbildes wurden<br />
sowohl die Struktur, als auch die Inhalte der Seiten<br />
überarbeitet und aktualisiert. Zu vielen Themen<br />
stehen ergänzende Informationen per Download zur<br />
Verfügung.<br />
Selbstverständlich gibt es überdies einige Neuerungen,<br />
die es den Nutzern noch einfacher machen, sich<br />
über die Arbeit der Musikschulen in Niedersachsen<br />
umfassend zu informieren. Alle Mitgliedsschulen sind<br />
mit ihren Kontaktdaten und den wichtigsten Informationen<br />
über Leitbilder, Unterrichtsangebote und<br />
Projekte auf einer kostenlosen eigenen Unterseite –<br />
einer sog. Microsite – vertreten. Auf Wunsch können<br />
diese „Visitenkarten“ von den Musikschulen selbst<br />
gepflegt werden. Aktuelle Nachrichten und Informationen,<br />
Veranstaltungstips und Projekte können<br />
von registrierten Musikschulen über einen eigenen<br />
Zugang eingestellt werden und so zu einem wichtigen<br />
Teil eines übergreifenden Informationsangebotes des<br />
<strong>Landesverband</strong>es werden. Mittels einer Verknüpfung<br />
mit einem online-Spendensystem haben interessierte<br />
Besucher der Internetseite die Möglichkeit, ausgewählte<br />
Projekte der Musikschulen mit nur wenigen<br />
Klicks finanziell zu unterstützen.<br />
Über die praktische GoogleMaps-Suche kann sich der<br />
Besucher der Internetseite alle Verbandsschulen sowie<br />
deren Kontaktdaten und regionale Zugehörigkeit<br />
anzeigen lassen. Die Suche nach einer Musikschule<br />
in der Nähe wird durch eine praktische Umkreissuche<br />
zusätzlich erleichtert. Über alle Konzerte, Festlichkeiten<br />
und Fortbildungen des <strong>Landesverband</strong>es und<br />
seiner Musikschulen informiert der neue übersichtliche<br />
Veranstaltungskalender. Anmeldungen zu<br />
Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen sind<br />
für interessierte Teilnehmer/innen künftig bequem in<br />
nur wenigen Schritten online möglich. Dieser Service<br />
steht auch registrierten Musikschulen für die Bewerbung<br />
und Administration eigener Veranstaltungen zur<br />
Verfügung.<br />
Über ein integriertes Newsletter-System informiert<br />
der <strong>Landesverband</strong> regelmäßig über seine Arbeit und<br />
über wichtige Aktivitäten der Musikschulen. In Planung<br />
ist auch eine Jobbörse, die Stellenangebote und<br />
Stellengesuche automatisiert abgleicht und potenzielle<br />
Partner über das Internet zusammenführt.<br />
Der Onlineauftritt des <strong>Landesverband</strong>es wird kontinuierlich<br />
ergänzt und erweitert. Musikschulen, die ihre<br />
eigenen Internetseiten erneuern möchten, können<br />
ein weiteres Angebot des <strong>Landesverband</strong>es nutzen.<br />
Zu finanziell attraktiven Konditionen können sie die
Nutzungsrechte einer umfassenden und im neuen<br />
Corporate Design gestalteten Musterseite auf Basis<br />
des Content-Management-Systems Typo3 erwerben<br />
und diese dann individuell erweitern. Lediglich Texte<br />
und Bilder müssen von den Musikschulen selbst eingepflegt<br />
werden. Über den <strong>Landesverband</strong> angebotene<br />
Schulungsmaßnahmen ermöglichen interessierten<br />
Musikschulen die Aneignung des hierfür erforderlichen<br />
technischen Know-Hows.<br />
„VIFF-Regional“ – Förderung musikalisch<br />
besonders begabter Kinder in den<br />
Regionen Niedersachsens<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem „Institut zur Frühförderung<br />
musikalisch Hochbegabter an der Hochschule<br />
für Musik, Theater und Medien Hannover (IFF)“<br />
wurde im Jahr 2007 ein Programm zur musikalischen<br />
Frühförderung besonders begabter Kinder mit dem<br />
Namen „VIFF-Regional“ gestartet. Das Programm<br />
wird vom Niedersächsischen Kultusministerium im<br />
Rahmen des Aktionsprogramms Hauptsache: Musik<br />
Niedersachsen gefördert. Eingebunden sind die VdM-<br />
Musikschulen in Osnabrück, Braunschweig, Oldenburg<br />
und Lüneburg.<br />
Da hohe Begabungen oder ausgeprägte musikalische<br />
Talente schulisch nicht immer ausreichend gefördert<br />
werden können, muss die schulische Begabungsförderung<br />
durch die Zusammenarbeit mit externen Bildungseinrichtungen<br />
wie Musikschulen, Hochschulen<br />
und Universitäten eine Ergänzung und Erweiterung<br />
erfahren. Das seit 2007 kontinuierlich und erfolgreich<br />
weiterentwickelte Programm „VIFF-Regional“ hat<br />
die Aufgabe, Kinder mit besonderem musikalischem<br />
Potenzial anzusprechen und nahe an ihrem Wohnort<br />
durch erfahrene Pädagogen der Musikschulen bestmöglich<br />
zu fördern. Begleitend zum Instrumentalunterricht,<br />
der auch musikschulextern erfolgen kann,<br />
sollen insbesondere Kenntnisse in den Bereichen<br />
Gehörbildung, Musiktheorie und Rhythmik vermittelt<br />
werden. Ergänzend finden Angebote für Singen,<br />
Ensemblespiel und Musik und Bewegung statt. Im<br />
Anschluss an das Förderprogramm „VIFF-Regional“<br />
können die Kinder entweder in der Studienvorbereitenden<br />
Ausbildung an den niedersächsischen Musikschulen<br />
(SVA) oder am IFF an der Hochschule für<br />
Musik und Theater Hannover weiter gefördert werden.<br />
Nach dem erfolgreichen „VIFF-Regional-Treffen“ des<br />
vergangenen Jahres veranstaltete die Hochschule<br />
für Musik, Medien und Theater am 18.04.<strong>2010</strong> ein<br />
weiteres Treffen dieser Art, diesmal in der Landesmusikakademie<br />
in Wolfenbüttel. Auch in diesem Jahr<br />
nutzten zahlreiche Musikpädagogen, Eltern und ein<br />
interessiertes Fachpublikum die Möglichkeit, sich über<br />
das erfolgreiche Förderprogramm zu informieren und<br />
in fachlichen Austausch zu gehen. Besonders auch die<br />
Kinder selbst profitierten sichtlich davon, einmal mit<br />
ihresgleichen aus verschiedenen Regionen Niedersachsens<br />
in Kontakt zu kommen und gemeinsam auf<br />
der Bühne zu stehen.<br />
Mit einer „VIFF-Regional-Fortbildung mit Konzert“ für<br />
alle VIFF-Schülerinnen und -schüler Niedersachsens<br />
wurde am 05.06.<strong>2010</strong> dem immer wieder geäußerten<br />
Bedarf nach weiteren gemeinsamen Veranstaltungen<br />
der VIFF-Teilnehmer und verantwortlichen Lehrkräfte<br />
Rechnung getragen. Die Veranstaltung fand unter<br />
der Leitung von Prof. Martin Brauß und Prof. Bernd<br />
Goetzke in der Hochschule für Musik, Theater und Medien<br />
Hannover statt. Ziel war die Erarbeitung eines für<br />
alle VIFF-Regional Standorte verbindlichen Curriculums<br />
für die musikpädagogische Arbeit mit begabten<br />
Kindern.<br />
Dem <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
obliegt die inhaltliche und organisatorische Koordination<br />
der vier am Projekt beteiligten Musikschulen. Er<br />
verwaltet die vom Niedersächsischen Kultusministerium<br />
bereit gestellten Fördermittel. Weitere Infos im<br />
Internet auf www.iff.hmt-hannover.de<br />
19
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
20<br />
Musikschulpraktikum und Kompakt-<br />
seminar für Studierende der Hochschule für<br />
Musik, Theater und Medien Hannover<br />
Auf Basis der im Jahr 2004 zwischen dem <strong>Landesverband</strong><br />
niedersächsischer Musikschulen und der Hochschule<br />
für Musik, Theater und Medien Hannover abgeschlossenen<br />
Kooperationsvereinbarung organisiert der<br />
<strong>Landesverband</strong> jährlich ein dreiwöchiges Musikschulpraktikum<br />
für die Studierenden der Studienrichtung<br />
Musikerziehung. Ziel des Praktikums ist es, den jungen<br />
Nachwuchspädagogen frühzeitig und umfassend das<br />
Arbeitsfeld Musikschule zu erschließen. Von erfahrenen<br />
Musikschullehrkräften betreut, erhalten sie z.B.<br />
Einblick in die aktuellen Anforderungen der Unterrichtspraxis,<br />
in die pädagogische Arbeit mit Ensembles und<br />
Großgruppen und in die Organisation von Kooperationsprojekten.<br />
Dadurch nehmen sie wertvolle Hinweise<br />
und Orientierungshilfen für ihr späteres Berufsfeld mit.<br />
Gemäß der Studienordnung absolvieren die Studierenden<br />
des 4. Semesters Musikerziehung ihr Unterrichtspraktikum<br />
an einer VdM-Musikschule. Die<br />
theoretischen Grundlagen – Informationen rund um<br />
die Musikschule, aktuelle Unterrichtsformen, sich<br />
verändernde Rahmenbedingungen der Arbeit als<br />
Musiklehrer/in u. v. m. – werden den Praktikantinnen<br />
und Praktikanten zuvor in einem vom <strong>Landesverband</strong><br />
konzipierten und durchgeführten Kompaktseminar<br />
durch erfahrene Leiterinnen und Leiter öffentlicher<br />
und privater Musikschulen vermittelt. Gastgeberin<br />
der von Ulrich Bernert geleiteten Tagesveranstaltung<br />
im Juni <strong>2010</strong> war die Musikschule Laatzen e.V. Rund<br />
40 Studentinnen und Studenten der Hochschule für<br />
Musik, Theater und Medien Hannover nahmen an der<br />
Veranstaltung teil und wurden mit verschiedenen<br />
Fachvorträgen sowie mit instrumentenspezifischen<br />
Unterrichtsdemonstrationen auf das Musikschulpraktikum<br />
im Herbst vorbereitet.<br />
„Jeder Mensch kann Musik machen –<br />
Von Anfang an gemeinsam“<br />
Am 5. und 6. November <strong>2010</strong> fand in der Musikschule<br />
der Landeshauptstadt Hannover eine vom <strong>Landesverband</strong><br />
geförderte und viel besuchte Fortbildungsveranstaltung<br />
für Musikschul- und Förderschullehrkräfte,<br />
Musikstudierende und interessierte Menschen mit und<br />
ohne Behinderung statt. Initiatorin der Veranstaltung<br />
war Christiane Joost-Plate, niedersächsische Fachsprecherin<br />
für die musikpädagogische Arbeit mit Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
Unter der fachkundigen Leitung von Robert Wagner<br />
(Fürth) erarbeiteten die rund 30 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer neue Methoden für die musikpädagogische<br />
Arbeit mit integrativen Gruppen. Robert Wagner<br />
arbeitet nach einem Konzept, bei dem eine selbst<br />
bestimmte Art und Weise der Beteiligung am gemeinsamen<br />
Musikmachen eines jeden Gruppenmitgliedes<br />
eine wichtige Rolle spielt. Das Erarbeiten einer Melodie,<br />
ausgehend von den Grundtönen der Begleitakkorde<br />
(„Buchstabenbegleitung“) ermöglicht ein organisches<br />
Aufbauen und wachsen lassen der persönlichen Möglichkeiten.<br />
Schritt für Schritt nehmen die Mitspieler das<br />
Werk in Besitz. „Wie „gemischt“ die Teilnehmerschar<br />
eines Ensembles auch ist, es sollte jeder Teilnehmer in<br />
jeder Stunde etwas mit nach Hause nehmen. Und zwar<br />
ein gutes Gefühl und einen greifbaren Lernfortschritt.<br />
Je offener die Unterrichtsvorbereitung sein muss, um<br />
der Unterrichtssituation und der Individuallage der einzelnen<br />
Ensemblemitglieder gerecht werden zu können,<br />
um so klarer müssen gleichzeitig die grundsätzlichen<br />
Überlegungen den Unterricht betreffend sein.“<br />
(Robert Wagner)<br />
Ankündigung:<br />
Das „Hannoversche Integrative Soundfestival“<br />
(HIS) geht am 7. - 9. Oktober<br />
2011 in die zweite Runde. Unter dem Motto<br />
„Begegnung“ sollen die Möglichkeiten<br />
integrativen Musizierens und Kooperierens<br />
aufgezeigt werden. So werden in der<br />
niedersächsischen Landeshauptstadt rund<br />
um die Uhr musikalische Beispiele gezeigt,<br />
die auf Nachhaltigkeit angelegt sind<br />
(z.B. Schulkooperationen, Musikschule/<br />
Förderschule), integratives Arbeiten praxisnah<br />
vorführen, den musikalisch-künstlerischen<br />
Dialog anregen und Musik als<br />
Ausdruck von unverstellter Daseinsfreude<br />
und Können originär erleben lassen.
Das Musikalisierungsprogramm für<br />
alle Kinder in Niedersachsen<br />
„Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir<br />
werden deshalb mit den Landkreisen und den<br />
Kommunen dafür Sorge tragen, dass alle Kinder in<br />
Niedersachsen Zugang zu musikalischer Bildung<br />
erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen mit<br />
Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst<br />
früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“<br />
Aus der Regierungserklärung der CDU/FDP-Landesregierung<br />
(2008)<br />
„Wir machen die Musik!“�5<br />
Das Musikalisierungsprogramm Wir machen die<br />
Musik! wurde vom Niedersächsischen Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kultur und vom <strong>Landesverband</strong><br />
niedersächsischer Musikschulen konzipiert. Mit der<br />
Umsetzung wurde im Schuljahr 2009/10 begonnen.<br />
Die bundesweit einzigartige Konzeption und Struktur<br />
des Programms ermöglicht es vielen Kindern – unabhängig<br />
von ihrer sozialen, ethnischen und regionalen<br />
Herkunft – Erfahrungen im gemeinsamen Singen und<br />
Musizieren zu machen. Wir machen die Musik! eröffnet<br />
ihnen so bessere Entwicklungs- und Bildungschancen.<br />
Die Kinder erhalten in Kitas und Schulen<br />
des Primarbereichs ein elementares musikalisches<br />
Angebot. Bis zum Jahr 2016 sollen 80 % aller Kinder in<br />
Kindertagesstätten und 30 % der Kinder in Grundschulen<br />
erreicht werden. Hierfür nutzt das Programm die<br />
Kompetenz und Infrastruktur der kommunal geförderten<br />
Musikschulen.<br />
21
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
22<br />
So früh wie möglich und so flexibel<br />
wie nötig – die Inhalte des Programms<br />
Wir machen die Musik! – in der Kita<br />
Kinder sollen sowohl selbständig als<br />
auch unter Anleitung die Musik für sich<br />
entdecken. In einem Alter, das weitestgehend<br />
durch Spielfreude, Unbefangenheit<br />
beim Singen und Bewegen sowie Offenheit<br />
gegenüber verschiedensten musikalischen<br />
Stilen charakterisiert ist, können musikalische<br />
Erfahrungen phantasievoll und experimentell<br />
gemacht werden. Die Elementare<br />
Musikpädagogik kann hier auf ein großes<br />
didaktisches und methodisches Repertoire<br />
und eine Fülle an Materialien, Ideen und<br />
Konzepten zurückgreifen.<br />
Wir machen die Musik! – in der Schule<br />
Gemeinsames Singen und Musizieren<br />
wirkt sich motivierend auf das Erlernen<br />
eines Instrumentes aus, stärkt die Klassengemeinschaft<br />
und hat einen positiven<br />
Einfluss auf das Sozialverhalten der<br />
Kinder. Geeignete Angebote finden sich<br />
in dem großen didaktisch-methodischen<br />
Repertoire des instrumentalen und vokalen<br />
Klassenmusizierens. Klassenorchester<br />
– bestehend aus gleichen oder verschiedenen<br />
Instrumenten aus nahezu jeder Instrumentenkategorie<br />
– und Klassenchöre<br />
ergänzen den schulischen Musikunterricht<br />
ideal und bilden die Basis für das Erlernen<br />
eines Instrumentes und die aktive<br />
Beschäftigung mit Musik.<br />
Titelmotive des Kita- und Schulflyers<br />
Wir machen die Musik … von Anfang an!<br />
Um Kinder so früh wie möglich mit musikalischen<br />
Angeboten zu erreichen, setzt das Programm bereits<br />
im Kindergartenalter an, um dann schrittweise in der<br />
allgemein bildenden Schule weitergeführt zu werden.<br />
Im Kindergarten sollen möglichst alle Kinder von den<br />
Angeboten profitieren. In der Schule sollen möglichst<br />
viele interessierte Kinder bereits vom ersten Schuljahr<br />
an ein musikalisches Angebot erhalten.<br />
Wir machen die Musik … künstlerisch<br />
und pädagogisch wertvoll!<br />
Musikschulen haben durch die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit Kindertageseinrichtungen und Schulen in den<br />
letzten Jahren große Kompetenz in der Durchführung<br />
von Kooperationsprojekten erworben. Die musikalischen<br />
Angebote sind eng mit den Bildungsplänen und<br />
pädagogischen Konzepten der Kooperationspartner<br />
verzahnt. Die Umsetzung liegt grundsätzlich in der<br />
Verantwortung qualifizierter Musikpädagogen.<br />
Wir machen die Musik … Hand in Hand!<br />
Gemeinsam getroffene Absprachen stellen sicher, dass<br />
die individuellen Rahmenbedingungen und Wünsche<br />
der Kooperationspartner berücksichtigt werden. Durch<br />
die enge Zusammenarbeit können alle Beteiligten ihre<br />
didaktischen und methodischen Fähigkeiten erweitern.<br />
Erzieher/innen und Lehrkräfte arbeiten Hand in Hand<br />
mit den Musikschullehrkräften und ermöglichen so<br />
einen Kompetenz- und Wissenstransfer.<br />
Wir machen die Musik … individuell und flexibel!<br />
In der Auswahl der musikalischen Angebote sind die<br />
Kooperationspartner grundsätzlich frei. Alle Angebote<br />
sollen sich an den Bedingungen vor Ort orientieren.<br />
Wichtige inhaltliche und organisatorische Anforderungen<br />
sind in qualitätsorientierten Leitlinien definiert, die<br />
für die beteiligten Partner verbindlich sind.<br />
Wir machen die Musik … für eine<br />
musikalische Zukunft!<br />
Gemeinsames Singen und Musizieren kann durch die<br />
gemeinsame musikpädagogische Arbeit dauerhaft in<br />
den Alltag von Kitas und Schulen integriert werden und<br />
alle kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesse nachhaltig<br />
unterstützen. Musik wird so für alle Beteiligten<br />
zu einem ganz selbstverständlichen und vertrauten<br />
Bestandteil des Alltags.
Das Finanzierungskonzept<br />
Wir machen die Musik! wird vom Niedersächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit einem<br />
wachsenden Budget ausgestattet. Jede im Programm<br />
unterrichtete Jahreswochenstunde wird mit bis zu<br />
800 Euro gefördert. Die erforderliche Kofinanzierung<br />
erfolgt durch Zuschüsse der Kommunen, Elternbeiträge,<br />
Spenden und Beiträge von Sponsoren, Stiftungen<br />
und Fördervereinen sowie durch Eigenmittel der<br />
Kooperationspartner. Im Schuljahr 2009/10 stellte<br />
das Land Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro zur<br />
Verfügung. Aufgrund der großen Nachfrage wurde<br />
dieser Betrag im Schuljahr <strong>2010</strong>/11 um rund 200 % auf<br />
1,55 Mio. Euro aufgestockt.<br />
Die Abwicklung erfolgt mittels eines vereinfachten<br />
Antrags- und Zuwendungsverfahrens: Musikschulen<br />
in ganz Niedersachsen erhalten auf Basis der zur<br />
Verfügung stehenden Landesmittel ein individuelles<br />
finanzielles Angebot, das sich nach der Zahl der in<br />
ihrem Einzugsgebiet lebenden Kinder bemisst. Nicht<br />
in Anspruch genommene Mittel werden anderen<br />
Musikschulen, die in der Lage sind, mehr Projekte<br />
durchzuführen, in einer zweiten Verteilungsrunde zur<br />
Verfügung gestellt. Das über eine Internetplattform<br />
gesteuerte Verfahren gewährleistet hohe Verteilungsgerechtigkeit<br />
bei gleichzeitiger maximaler Flexibilität<br />
sowie größtmöglicher Planungssicherheit und Verwaltungsvereinfachung.<br />
Die Projektadministration wurde dem <strong>Landesverband</strong><br />
niedersächsischer Musikschulen vom Niedersächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />
übertragen. Der Verband steht somit den Musikschulen,<br />
Musikschulträgern und Kooperationspartnern als<br />
Ansprechpartner für alle inhaltlichen und organisatorischen<br />
Fragen zur Verfügung. Zu den Aufgaben des<br />
Verbandes gehören insbesondere die Überprüfung<br />
der Fördervoraussetzungen, die Weiterleitung der<br />
Fördermittel, die Kontrolle der Mittelverwendung, die<br />
Qualitätsentwicklung und Evaluation des Programms,<br />
die Konzeption und Durchführung von Weiterbildungsangeboten<br />
sowie das Programmmarketing.<br />
„Wir machen die Musik!“<br />
bewegt das ganze Land<br />
„Musikschulen müssen mit ihren Angeboten auf die<br />
zunehmende ganztägige Beschulung und Betreuung<br />
von Kindern und Jugendlichen sowie auf den demografischen<br />
Wandel reagieren. Gleichzeitig sind sie<br />
aufgefordert, auf sich verändernde gesellschaftliche,<br />
wirtschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen<br />
zu reagieren. Dies verlangt, dass die Musikschulen<br />
im Rahmen von kommunalen Bildungslandschaften<br />
die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit anderen<br />
Kultur- und Bildungseinrichtungen insbesondere mit<br />
Kindertageseinrichtungen und allgemein bildenden<br />
Schulen suchen.“<br />
Aus: „Die Musikschule – Leitlinien und Hinweise“,<br />
verabschiedet von der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
Kommunalen Spitzenverbände (<strong>2010</strong>)<br />
Petra Jacobsen mit ihrer Chorklasse<br />
aus Hannover-Langenhagen<br />
Aktives Singen und Musizieren – gemeinsam mit<br />
Freunden, in der Familie, in der Kita, Schule oder im<br />
Verein ist ein großer Gewinn für das gesellschaftliche<br />
Zusammenleben. Immer mehr niedersächsische<br />
Kommunen erkennen diesen Wert und nutzen die<br />
vielfältigen Chancen, die ihnen das Bildungsprogramm<br />
Wir machen die Musik! bietet. Gemeinsam mit dem<br />
Land machen sie sich im Interesse vieler Kitas und<br />
Schulen sowie vieler Eltern und Kinder stark für<br />
die musikalische Bildung und setzen dabei auf ein<br />
trag- und ausbaufähiges, zukunftsweisendes Modell.<br />
Bis jetzt nehmen landesweit 67 Musikschulen, 432<br />
Kitas und 361 Grundschulen am Programm teil. Rund<br />
24.000 Kinder in nahezu allen Landkreisen Niedersachsens<br />
werden aktuell mit qualitativ hochwertigen<br />
musikalischen Angeboten erreicht.<br />
23
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
24<br />
Das Schuljahr <strong>2010</strong>/11 –<br />
ein musikalischer Rückblick<br />
Die Projektdaten in der Übersicht Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> Schuljahr <strong>2010</strong>/2011<br />
teilnehmende Musikschulen 59 67<br />
vertraglich vereinbarte Jahreswochenstunden 430 1.689<br />
davon in Kitas 430 792<br />
davon in Schulen 0 897<br />
Anzahl erreichter Kinder 9.200 23.200<br />
davon in Kitas 9.200 13.598<br />
davon in Schulen 0 9.602<br />
Anzahl der Kooperationspartner 317 793<br />
davon Kitas 317 432<br />
davon Schulen 0 361<br />
Gesamtkosten der Kooperationsprojekte 1.084.315 € 3.675.375 €<br />
Deckung durch Landesmittel 500.000 € (46%) 1.550.000 € (42%)<br />
Deckung durch Eigenmittel der Kooperationspartner 213.929,€ (20%) 1.060.690 € (29%)<br />
Deckung durch Elternbeiträge 227.851 € (21%) 762.696 € (21%)<br />
Deckung durch Drittmittel 130.657 € (12%) 309.972 € (8%)<br />
„Wir haben das Credo des<br />
Programms „Wir machen die<br />
Musik!“ wörtlich genommen.<br />
Musikalische Bildung für alle<br />
Kinder ist zentraler Bestandteil<br />
der Kulturpolitik des Landes<br />
Niedersachsen und seit einem<br />
Jahr nicht nur Ziel, sondern Realität<br />
im Musikland Niedersachsen. Deshalb wird die<br />
Fördersumme stufenweise aufgestockt. Neben der<br />
Freude am gemeinsamen Musizieren werden vor allem<br />
wichtige Schlüsselkompetenzen wie Konzentration<br />
und Leistungsfähigkeit sowie Ausdauer gefördert.<br />
Die Integration kindgerechter und qualitativ hochwertiger<br />
Angebote in den Kindergartenalltag unterstützt<br />
die frühzeitige Sensibilisierung und Begeisterung für<br />
Musik ergänzend zum Schulunterricht.“<br />
Prof. Dr. Johanna Wanka, Niedersächsische Ministerin für<br />
Wissenschaft und Kultur (<strong>2010</strong>)<br />
„Wir können und wollen nicht<br />
zulassen, dass der Zugang zu<br />
kultureller Bildung, zu Musik,<br />
ein Privileg von einigen wenigen<br />
ist. Jedes Kind verdient diese<br />
Chance. Denn jedes Kind ist ein<br />
Sänger, Musiker oder Tänzer.<br />
Aber was es nicht kennen lernt,<br />
danach kann es sich nicht sehnen. Und was wäre<br />
das Leben ohne Musik oder Tanz? Trostlos! Musische<br />
Bildung ist einer der Hauptschlüssel zu echter<br />
Teilhabe. Deshalb lautet unser Auftrag: Chancengleichheit<br />
für möglichst alle Kinder zum frühest<br />
möglichen Zeitpunkt.“<br />
Gitta Connemann MdB, Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es<br />
niedersächsischer Musikschulen (<strong>2010</strong>)<br />
Zum Auftakt des zweiten Förderjahres lud das<br />
Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und<br />
Kultur am 23. August <strong>2010</strong> zu einer gut besuchten<br />
Pressekonferenz in die Albert-Schweitzer-Schule in<br />
Hannover-Linden ein. Auf dem Pressepodium saßen<br />
die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und
Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, die Präsidentin des<br />
<strong>Landesverband</strong>es niedersächsischer Musikschulen,<br />
Gitta Connemann MdB sowie die Leiterin der Musikschule<br />
der Landeshauptstadt Hannover, Verena<br />
Tschira und Beatrix Albrecht, die Leiterin der Albert-<br />
Schweitzer-Schule.<br />
Allen Beteiligten zogen ein überaus positives Fazit<br />
aus den Erfolgen des ersten Förderjahres 2009/10<br />
und gaben einen viel versprechenden Ausblick auf die<br />
künftige Entwicklung des Programms gegeben. Zwei<br />
musikalische Beiträge einer Instrumentalgruppe der<br />
Albert-Schweitzer-Schule und einer Gruppe der Kita<br />
„Die Fösse-Butjer“, ebenfalls aus Hannover, unterstrichen<br />
eindrucksvoll, wie viel Spaß es macht und<br />
wie gut es klingen kann, gemeinsam zu musizieren.<br />
NDR-Fernsehen berichtete tagesaktuell über die<br />
Pressekonferenz (siehe auch: Presseinformation und<br />
Zeitungsberichte im Anhang).<br />
Erster niedersächsischer<br />
Kooperationskongress<br />
Wie es funktionieren und klingen kann, wenn Fagottini<br />
und Kindercelli gemeinsam spielen oder Kinder<br />
spielerisch Rhythmus und Melodie in Einklang<br />
bringen, wurde am letzten Septemberwochenende<br />
in Hannover eindrucksvoll unter Beweis gestellt.<br />
Wir machen die Musik! – in der niedersächsischen<br />
Landeshauptstadt wurde das Motto zum Programm:<br />
Am Samstag, den 25. September besuchten und<br />
gestalteten rund 300 Fachkräfte aus Musikschulen,<br />
Schulen, Kitas, Hoch- und Fachschulen, Ministerien<br />
und Kommunen den ersten niedersächsischen<br />
Kooperationskongress.<br />
In zahlreichen Vorträgen informierten sich die Teilnehmer<br />
über erfolgreiche musikpädagogische Kooperationsmodelle<br />
und aktuelle Forschungsschwerpunkte<br />
des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche<br />
Bildung und Entwicklung (NIfBE). Anhand konkreter<br />
Beispiele wurden neue Wege der Zusammenarbeit<br />
zwischen Musikschulen und Kitas aufgezeigt. Wie<br />
die Arbeit mit musizierenden Grundschulklassen<br />
aussehen kann, wurde in Praxisdemonstrationen<br />
von Orchester-, Chor-, Streicher- und Gitarrenklassen<br />
aus ganz Niedersachsen anschaulich dargestellt<br />
und anschließend in Workshops diskutiert. Auch die<br />
Einführung in Strategien und Methoden des Fundraisings<br />
fand großes Interesse. Großzügig unterstützt<br />
wurde die Veranstaltung vom Sparkassenverband<br />
Niedersachen und vom Niedersächsischen Institut für<br />
frühkindliche Bildung und Entwicklung (NIfBE).<br />
Die Besucher begrüßten den Kongress mehrheitlich<br />
als hochwillkommenes Forum für kollegiale Gespräche,<br />
Diskussion und interdisziplinären Austausch.<br />
Auf ihrer Wunschliste ganz oben steht daher:<br />
„Mehr davon!“<br />
Kinder aus ganz Niedersachsen präsentierten ihr Können<br />
Hier ein paar O-Töne der<br />
Kongressteilnehmer/innen:<br />
Musiklehrerin an einer Grundschule:<br />
„Das Programm ist klasse. Das muss sein! Die Kinder<br />
brauchen es, das Land braucht es. Ich hoffe, dass das<br />
Programm eine große Wirkung erzielt und es wirklich<br />
jedes Kind in Niedersachsen erreichen kann.“<br />
Projektleiterin Musikvermittlung:<br />
„Ich finde das Programm ganz toll. Wer kein musikalisches<br />
Elternhaus hat, bekommt hier die Chance im<br />
Kindergarten oder in der Schule Erfahrungen mit Musik<br />
zu machen. Erfahrungen, die dann hoffentlich auch<br />
dazu führen, dass Musik im Leben dieser Kinder und<br />
Jugendlichen eine Rolle spielen wird.“<br />
Studentin Schulmusik:<br />
„Ich sehe die Aufgaben, die auf mich zukommen<br />
werden auf jeden Fall als Chance und als Herausforderung.<br />
Man kann wirklich nicht genug Werbung für das<br />
Programm machen.“<br />
25
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
26<br />
Familienkonzert mit der NDR<br />
Radiophilharmonie<br />
Wir machen die Musik! vermittelt vielen Kindern erste<br />
Musikerlebnisse und legt so bei vielen Familien den<br />
Grundstein für ein besonderes Interesse an Musik.<br />
Dies fand die NDR Radiophilharmonie so überzeugend,<br />
dass sie sich bereit erklärte, gemeinsam mit den<br />
Schülerinnen und Schülern aus Musikschulen ein ganz<br />
besonderes Konzert zu veranstalten. Einzige Voraussetzung:<br />
alle mitwirkenden Kinder sollten an Kooperationsprojekten<br />
mit Kitas und Schulen teilnehmen.<br />
Großes Finale im großen Sendesaal des NDR<br />
Am Sonntag, den 26. September gestalteten über 250<br />
Kinder aus Kitas und Schulen gemeinsam mit den<br />
Mitgliedern der NDR Radiophilharmonie ein – wie es<br />
die Hannoversche Allgemeine Zeitung ausdrückte –<br />
„gigantisches Kinderkonzert“.<br />
Das begeisterte Publikum im vollbesetzten Großen<br />
Sendesaal des Landesfunkhauses in Hannover honorierte<br />
mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen<br />
die Leistungen und nicht zuletzt den unbändigen<br />
Charme der kleinen und großen Musiker. Das vielfältige<br />
Konzertprogramm spannte einen musikalischen<br />
Bogen von der singenden Kindergruppe einer Kita über<br />
Grundschulorchester, Streicher- und Bläserklassen bis<br />
hin zum groß besetzten sinfonischen Blasorchester.<br />
Eigens für diesen Anlass komponierte Arndt Jubal<br />
Mehring, Leiter der Musikschule Bad Pyrmont eine<br />
„Mini-Sinfonia“. Die Kinder wurden von den Radiophilharmonikern<br />
unter der Leitung von Dirk Erdelkamp<br />
einfühlsam begleitet. Stilsicher und humorvoll führte<br />
Martina Gilica, Radiomoderatorin des NDR 1, durch<br />
den Nachmittag. Ein DVD-Mitschnitt des Konzerts ist<br />
beim <strong>Landesverband</strong> auf Nachfrage erhältlich.<br />
Mitwirkende:<br />
• Blechbläserensemble „Prima Vista Brass“ |<br />
Musikschule Hemmingen e.V.<br />
• Kinderchor | Kita „Die Arche“ Altwarmbüchen |<br />
Musikschule Isernhagen & Burgwedel e.V.<br />
• Instrumentalgruppe | Grundschulen Bad Pyrmont,<br />
Aerzen, Emmerthal | Musikschule Bad<br />
Pyrmont e.V.<br />
• Kinderchor „Hemminger Spatzen“ |<br />
Musikschule Hemmingen e.V.<br />
• Julius Obst | Cellist | Musikschule Laatzen e.V.<br />
• Orchesterklasse | Johannes-Gutenberg-Schule<br />
Meppen | Musikschule des Emslandes e.V.<br />
• Bläserklasse | Carl-Friedrich-Gauß-Schule<br />
Hemmingen | Musikschule Hemmingen e.V.<br />
• Sinfonisches Blasorchester „LaWinds“ |<br />
Albert-Einstein-Schule Laatzen | Musikschule<br />
Laatzen e.V.<br />
Fortbildung „Fit für Kita & Schule“<br />
Der Erfolg des 1. Niedersächsischen Kooperationskongresses<br />
im September <strong>2010</strong> hat gezeigt, dass ein<br />
großer Bedarf in der Qualifizierung von Musikschullehrkräften<br />
besteht. Kooperationen mit Kitas und<br />
allgemein bildenden Schulen werden immer mehr<br />
das Tätigkeitsfeld von Musikpädagogen bestimmen.<br />
Um diesen Herausforderungen zu begegnen hat<br />
<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
unter Federführung von Sigrid Neugebauer-Schettler<br />
(Musik- und Kunstschule Osnabrück), Sabine Kleinau-<br />
Michaelis (Musikschule der Landeshauptstadt<br />
Hannover) und Johannes Münter (Kreismusikschule<br />
des Landkreises Diepholz) ein modular aufgebautes<br />
Qualifizierungskonzept für die Bereiche EMP (Kita)<br />
und Klassenmusizieren (Schule) entwickelt.<br />
„Fit für Kita & Schule“ versteht sich als ein berufsbegleitendes<br />
modulares Fortbildungsangebot für<br />
Musikschullehrkräfte, die ihre pädagogische Tätigkeit<br />
ausweiten wollen, um in Kooperationsprojekten<br />
zwischen Kindertagesstätten und allgemein bildenden<br />
Schulen arbeiten zu können. Ihre bereits vorhandenen<br />
didaktisch-methodischen Kompetenzen<br />
können durch diese Zusatzqualifikation vertieft und<br />
an neue Unterrichtsformen (EMP in der Kita, Klassenmusizieren<br />
mit Streich-, Holzblas-, Perkussions-,
Tasten- und Zupfinstrumenten) angepasst werden.<br />
Insbesondere sollen Instrumentallehrkräfte an neue<br />
Unterrichtsformen und -felder herangeführt werden.<br />
Der <strong>Landesverband</strong> ist sehr erfreut, den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern ein bedarfsorientiertes Fortbildungspaket<br />
mit erstklassigen Dozenten – und dank<br />
der Projektförderung durch das Land Niedersachsen<br />
zu äußerst moderaten Konditionen – präsentieren zu<br />
können. Mehr als 100 Musikschullehrkräfte nutzen<br />
mit ihrer Teilnahme an der Fortbildungsmaßnahme<br />
dieses Qualifizierungsangebot des <strong>Landesverband</strong>es.<br />
Die Veranstaltungen finden von Märzbis Oktober<br />
2011 in Hannover, Osnabrück sowie weiteren Orten in<br />
Niedersachsen statt.<br />
„Wir machen die Musik!“ … auch online<br />
Seit September <strong>2010</strong> hat das Programm einen eigenen<br />
Internetauftritt. Auf www.wirmachendiemusik.de<br />
können sich die Besucher/innen umfassend über das<br />
Programm informieren.<br />
Aktuelle Projektdaten, Pressestimmen und Fotos<br />
dokumentieren den Projektverlauf und machen<br />
die Leser/innen auf Veranstaltungen und Fortbildungsangebote<br />
im Bereich der Elementaren Musikpädagogik,<br />
des Klassenmusizierens und anderer<br />
programmrelevanter Themen aufmerksam. In Planung<br />
ist auch die Vorstellung unterschiedlicher Kooperationsprojekte,<br />
um einen umfassenden Einblick in die<br />
individuelle Arbeit der musikalischen Bildungspartner<br />
vor Ort zu gewähren.<br />
Im Servicebereich können das Logo des Programms<br />
und weiteres Informationsmaterial heruntergeladen<br />
werden.<br />
Die Startseite von www.wirmachendiemusik.de<br />
Ausblick 2012 – Das Erste<br />
Niedersächsische Kooperationsfestival<br />
Die in den Kooperationsprojekten wöchentlich stattfindende<br />
musikalische Arbeit findet normalerweise<br />
in der Kitagruppe und im Klassenzimmer, d.h. meist<br />
hinter verschlossenen Türen statt. Das soll sich im<br />
Mai 2012 ändern: Ein landesweites Festival mit dem<br />
Titel „Wir machen die Musik in …!“ soll Kindern überall<br />
dort, wo die intensive Zusammenarbeit zwischen<br />
Musikschule, Kita oder Schule gepflegt wird, eine<br />
musikalische Bühne geben. Die Kooperationsprojekte<br />
sollen in einem noch zu definierenden Zeitfenster<br />
(ca. 1-2 Wochen) für die breite Öffentlichkeit sichtbar,<br />
hörbar und erlebbar werden.<br />
Landesweit sollen Kinder die musikalische Welt, so<br />
wie sie sie täglich erleben und erobern, einem Publikum<br />
in ihrer Stadt oder Gemeinde präsentieren. Jede<br />
Musikschule wird gebeten, gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern<br />
einen aktiven Festivalbeitrag zu<br />
leisten: Kinderkonzerte in der Schulaula, Musiktheaterdarbietungen<br />
in der Kita, gemeinsames Singen und<br />
Musizieren mit anderen, musikalische Umzüge durch<br />
die Innenstadt, die Mitwirkung an einem Kulturprojekt<br />
der Stadt bzw. der Region, ein Konzert mit einem<br />
örtlich ansässigen Orchester … und vieles mehr.<br />
Alle Aktivitäten werden in einem zentralen Veranstaltungskalender<br />
erfasst und niedersachsenweit<br />
publiziert. Darüber hinaus unterstützen der <strong>Landesverband</strong><br />
niedersächsischer Musikschulen und Musikland<br />
Niedersachsen die örtlichen Veranstaltungen<br />
finanziell, organisatorisch und mit einer begleitenden<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
27
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
28<br />
„Wir machen die Musik!“ – Föderzeitraum <strong>2010</strong>/2011<br />
Anzahl und Verteilung der Kinder<br />
auf Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen Kinder in Kitas Kinder in Schulen<br />
Region Hannover<br />
Emsland (LK)<br />
Osnabrück (Stadt)<br />
Hildesheim (Stadt)<br />
Oldenburg (Stadt)<br />
Hameln-Pyrmont (LK)<br />
Diepholz (LK)<br />
Stade (LK)<br />
Osterode (LK)<br />
Lüneburg (LK)<br />
Göttingen (LK)<br />
Harburg (LK)<br />
Vechta (LK)<br />
Peine (LK)<br />
Soltau Fallinbostel (LK)<br />
Wolfenbüttel (LK)<br />
Cuxhaven (LK)<br />
Gifhorn (LK)<br />
Leer (LK)<br />
Osterholz (LK)<br />
Goslar (LK)<br />
Schaumburg (LK)<br />
Göttingen (Stadt)<br />
Braunschweig (Stadt)<br />
Wittmund-Friesland (LK)<br />
Verden (LK)<br />
Nienburg (LK)<br />
Lüchow-Dannenberg (LK)<br />
Helmstedt (LK)<br />
Wolfsburg (Stadt)<br />
Ammerland (LK)<br />
Uelzen (LK)<br />
Aurich (LK)<br />
Celle (LK)<br />
Wesermarsch (LK)<br />
Osnabrück (LK)<br />
Emden (Stadt)<br />
Holzminden (LK)<br />
Grafschaft Bentheim (LK)<br />
Delmenhorst (Stadt)<br />
Wilhelmshaven (Stadt)<br />
Nordhorn (Stadt)<br />
Rotenburg (LK)<br />
Oldenburg (LK)<br />
Salzgitter (Stadt)<br />
Northeim (LK)<br />
Cloppenburg (LK)<br />
0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500
„Wir machen die Musik!“ – Föderzeitraum <strong>2010</strong>/2011<br />
Anzahl und Verteilung der Kooperationspartner<br />
auf Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen Kitas<br />
Schulen<br />
Region Hannover<br />
Emsland (LK)<br />
Hildesheim (LK)<br />
Stade (LK)<br />
Lüneburg (LK)<br />
Hameln-Pyrmont (LK)<br />
Osnabrück (Stadt)<br />
Diepholz (LK)<br />
Osnabrück (LK)<br />
Göttingen (LK)<br />
Vechta (LK)<br />
Osterode (LK)<br />
Celle (LK)<br />
Soltau-Fallingbostel (LK)<br />
Cuxhaven (LK)<br />
Uelzen (LK)<br />
Wolfsburg (Stadt)<br />
Peine (LK)<br />
Wesermarsch (LK)<br />
Harburg (LK)<br />
Osterholz (LK)<br />
Ammerland (LK)<br />
Rotenburg (LK)<br />
Gifhorn (LK)<br />
Nienburg (LK)<br />
Schaumburg (LK)<br />
Wittmund-Friesland (LK)<br />
Wolfenbüttel (LK)<br />
Braunschweig (Stadt<br />
Goslar (LK)<br />
Aurich (LK)<br />
Oldenburg (Stadt)<br />
Emden (Stadt)<br />
Verden (LK)<br />
Helmstedt (LK)<br />
Göttingen (Stadt)<br />
Delmenhorst (Stadt)<br />
Grafschaft Bentheim (LK)<br />
Leer (LK)<br />
Lüchow-Dannenberg (LK)<br />
Salzgitter (Stadt)<br />
Holzminden (LK)<br />
Wilhelmshaven (Stadt)<br />
Oldenburg (LK)<br />
Nordhorn (Stadt)<br />
Northeim (LK)<br />
Cloppenburg (LK)<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110<br />
29
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
30<br />
„Wir machen die Musik!“ – Föderzeitraum <strong>2010</strong>/2011<br />
Anzahl und Verteilung der Projektstunden<br />
Stundenangebot nach Verteilungsschlüssel<br />
auf Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen Tatsächlich umgesetzte Projektstunden<br />
Region Hannover<br />
Emsland (LK)<br />
Stade (LK)<br />
Osnabrück (LK)<br />
Vechta (LK)<br />
Osnabrück (Stadt)<br />
Hildesheim (LK)<br />
Braunschweig (Stadt)<br />
Diepholz (LK)<br />
Hameln-Pyrmont (LK)<br />
Lüneburg (LK)<br />
Celle (LK)<br />
Emden (LK)<br />
Göttingen (LK)<br />
Harburg (LK)<br />
Göttingen (Stadt)<br />
Wolfsburg (Stadt)<br />
Soltau-Fallingbostel (LK)<br />
Uelzen (LK)<br />
Schaumburg (LK)<br />
Aurich (LK)<br />
Oldenburg (Stadt)<br />
Ammerland (LK)<br />
Rotenburg (LK)<br />
Peine (LK)<br />
Osterode (LK)<br />
Wolfenbüttel (LK)<br />
Cuxhaven (LK)<br />
Osterholz (LK)<br />
Gifhorn (LK)<br />
Nienburg (LK)<br />
Wesermarsch (LK)<br />
Helmstedt (LK)<br />
Goslar (LK)<br />
Wittmund-Friesland (LK)<br />
Verden (LK)<br />
Wilhelmshaven (Stadt)<br />
Holzminden (LK)<br />
Leer (LK)<br />
Lüchow-Dannenberg (LK)<br />
Delmenhorst (Stadt)<br />
Grafschaft Bentheim (LK)<br />
Salzgitter (Stadt)<br />
Oldenburg (LK)<br />
Nordhorn (Stadt)<br />
Northeim (LK)<br />
Cloppenburg (LK)<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260
Region Weser-Ems<br />
Regionalsprecher: Rafael Jung,<br />
Musikschule des Landkreises Oldenburg<br />
Stellvertretender Regionalsprecher:<br />
Peter Sieve, Musikschule Lohne<br />
Die Region Weser-Ems hat 20 Mitgliedsschulen. Mit<br />
dabei ist die Musikschule des Landkreises Diepholz,<br />
die aufgrund der räumlichen und inhaltlichen Beziehungen<br />
an der Regionalarbeit in Weser-Ems teilnimmt.<br />
Ständiges Thema bei den Regionalkonferenzen war<br />
u.a. das Musikalisierungsprojekt und die Ausgestaltung<br />
in den einzelnen Schulen im abgelaufenen Jahr.<br />
Zu beklagen war die eher geringe Beteiligung der<br />
Musikschulen bei den Regionalkonferenzen.<br />
Die Konferenz am 26.02. in Vechta stand im Zeichen<br />
der Neuwahl der Regionalsprecher. Als neuer Regionalsprecher<br />
wurde Rafael Jung von der Musikschule<br />
des Landkreises Oldenburg gewählt, als Stellvertreter<br />
Peter Sieve von der Musikschule Lohne. Die bisherige<br />
Regionalsprecherin Ellen Broy kandidierte nicht<br />
erneut.<br />
Im Rahmen der Konferenz am 04.06. in Neuenkirchen-<br />
Vörden wurde eine Themensammlung erstellt, deren<br />
Punkte nach und nach diskutiert und abgearbeitet<br />
werden sollen.<br />
So ging es bei der Konferenz am 19.11. in Uelsen um<br />
die zunehmende Vereinnahmung der Schüler durch<br />
die allgemein bildenden Schulen am Nachmittag und<br />
die daraus folgenden Probleme für die Musikschule.<br />
Nach der Diskussion wurde der <strong>Landesverband</strong>svorstand<br />
gebeten, das Themenfeld weiter und vertiefend<br />
Berichte aus den Regionen�6<br />
zu bearbeiten. Weiterhin wurde über den Bedarf an<br />
Fortbildungsangeboten gesprochen und das Fortbildungsprogramm<br />
des LVDM für das Musikalisierungsprojekt<br />
vorgestellt. In Planung genommen wurde eine<br />
Klausurtagung der Region.<br />
Besondere Ereignisse in der Region waren im Jahre<br />
<strong>2010</strong> das 30jährige Bestehen Musikschule Niedergrafschaft<br />
sowie der Fortgang des Leiters der Musikschule<br />
Nordhorn, Thomas Prager. Die Position der Schulleitung<br />
wurde durch den bisherigen stellvertretenden<br />
Schulleiter Hilmar Sundermann neu besetz.<br />
Rafael Jung, Regionalsprecher Weser-Ems<br />
Region Hannover<br />
Regionalsprecher: Martina Zimmermann,<br />
Musikschule Hemmingen e.V.<br />
Stellvertretender Regionalsprecher: Eberhard Ladewig,<br />
Musikschule Ostkreis Hannover e.V.<br />
Der Region Hannover gehören 22 Mitgliedsmusikschulen<br />
an. Die Regionalkonferenzen <strong>2010</strong> fanden am<br />
19.02. in Garbsen und am 10.09. in Wedemark statt<br />
und wurden jeweils gut besucht.<br />
Das Schwerpunktthema der Konferenzen war das<br />
Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik“.<br />
Bei insgesamt positivem Start des Programms in der<br />
Region Hannover wurde in beiden Konferenzen die<br />
Problematik der Restfinanzi erung und des Findens<br />
von Kooperationspartnern sowohl in Kitas als auch<br />
in Schulen diskutiert. Ein weiteres Thema war (durch<br />
unsere Nähe zum Veranstaltungsort) die Vorbereitung<br />
des Kooperationskongresses und vor allem des<br />
Konzertes mit der NDR Radiophilharmonie am 25. und<br />
26.09.<strong>2010</strong>.<br />
Schwerpunktthema für 2011: Zukunft des „normalen“<br />
Instrumentalunterrichts unter Berücksichtigung der<br />
sich verändernden Rahmenbedingungen (Abitur nach<br />
12 Jahren, Ganztagsschulen usw.)<br />
Die Musikschulen Hemmingen und Laatzen begingen<br />
in <strong>2010</strong> ihr 30jähriges Bestehen.<br />
Martina Zimmermann, Regionalsprecherin<br />
31
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
32<br />
Region Braunschweig<br />
Regionalsprecherin: Sabine Gottschalk,<br />
Musikschule für den Landkreis Göttingen<br />
In der Region Braunschweig befinden sich 10 Mitgliedsmusikschulen.<br />
Die Regionalkonferenzen <strong>2010</strong><br />
fanden am 12. Februar in Peine, am 04. Juni in Göttingen<br />
und am 17. September in Goslar statt.<br />
Neben den Berichten aus den einzelnen Musikschulen<br />
bestimmten der Informationsaustausch über<br />
organisatorische Fragen zum Musikalisierungsprogramm,<br />
sowie die Diskussion der Zukunft des<br />
Einzelunterrichts an Musikschulen und Maßnahmen<br />
zur Stärkung des Grundbereichs außerhalb des Musikalisierungsprogramms<br />
die Themen der Regionalkonferenzen.<br />
Im Berichtsjahr feierten die Kreismusikschule Peine<br />
und die Musikschule für den Landkreis Göttingen ihr<br />
30 jähriges Jubiläum.<br />
Die Musikschule Peine organisierte die landesweite<br />
Aktion „Klasse! Wir singen 2011“, an der insgesamt<br />
135.000 Schülerinnen und Schüler Klassen mitwirken<br />
werden.Das Programm zur Frühförderung<br />
musikalisch Hochbegabter „VIFF Regional“ wurde in<br />
Braunschweig neu aufgestellt. Die Schüler erhalten<br />
regelmäßige Zusatzangebote in den Fächern Musiktheorie<br />
und Rhythmik. In Kooperation mit der an<br />
die Kreismusikschule angegliederte „Kontaktstelle<br />
Musik“ in Gifhorn feierte das Landesjugendorchester<br />
Niedersachsen sein 30-jähriges Jubiläum mit einer<br />
Aufführung der „Carmina Burana“ in einer Fassung<br />
für 2 Klaviere und Schlagwerk. In der Musikschule<br />
Peine wurden im Rahmen der „Kontaktstelle Musik“<br />
D2-Kurse durchgeführt, sowie ein Fortbildungsseminar<br />
für Erzieherinnen angeboten.<br />
Die Schülerzahlen erhöhten sich in den Musikschulen<br />
der Region Braunschweig teilweise signifikant durch<br />
Unterrichtsstunden, die in Kitas und Grundschulen im<br />
Rahmen des Musikalisierungsprojektes „Wir machen<br />
die Musik“ erteilt wurden. Dies führt Schulleitungen<br />
und Musikschul-Verwaltungen nicht selten an ihre<br />
Belastungsgrenzen. Die zahlreichen Kooperationen<br />
haben zusätzliche, z.T. große Konzertveranstaltungen<br />
mit sich gebracht. Die Veranstaltungskultur ist an<br />
allen Musikschulen sehr ausgeprägt und erfolgreich.<br />
Sabine Gottschalk, Regionalsprecherin<br />
Region Lüneburg<br />
Regionalsprecher: Christoph Strieder,<br />
Musikschule für Kreis und Stadt Uelzen<br />
In der Region Lüneburg befinden sich 18 Mitgliedsmusikschulen.<br />
In <strong>2010</strong> wurden zwei Regionalkonferenzen<br />
abgehalten. Es wurden schwerpunktmäßig folgende<br />
Themen und Fragestellungen erörtert:<br />
• Teilnahme bei den Regionalwettbewerben „Jugend<br />
musiziert“<br />
• Austausch über Berichte einzelner Musikschulen<br />
zu Strukturveränderungen, Finanzen und Neuerungen<br />
• Wir machen die Musik!: Berichte über erste Ergebnisse<br />
im Musikalisierungsprogramm, Qualifizierungsmaßnahmen<br />
für Lehrkräfte, Finanzierung<br />
und Qualitätsmerkmale<br />
• Erster nieders. Kooperationskongress: Vorbereitung,<br />
Teilnahme, Inhalte<br />
• Umsetzung des neuen Designkonzeptes: erste<br />
Erfahrungen mit dem Einsatz des neuen Logos<br />
Die Region Lüneburg musste von dem allseits hoch<br />
geschätzten Schulleiterkollegen Peter Knoch, Leiter<br />
der Musikschule „An der Oste e.V.“ (Hemmor),<br />
Abschied nehmen. Er verstarb völlig unerwartet. Alle<br />
Kollegen der Region Lüneburg werden ihm ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
Christoph Strieder, Regionalsprecher<br />
Ellen Broy, Regionalsprecherin
Klaus Melchers<br />
Von 1978 bis 2006<br />
leitete Klaus Melchers<br />
die Musikschule der<br />
Stadt Oldenburg. In<br />
den 28 Jahren seiner<br />
Schulleitertätigkeit<br />
war er Initiator, Pionier,<br />
Trendsetter, Gestalter,<br />
Impuls- und Ideengeber.<br />
Er baute die<br />
Oldenburger Musikschule zu einer Institution mit<br />
hohen künstlerischen und pädagogischen Maßstäben<br />
aus. Dazu gehörten in den 1980er Jahren der<br />
Aufbau einer bundesweit beispielhaften Jazz- und<br />
Popularmusikabteilung, das seinerzeit viel beachtete<br />
„Oldenburger Modell“. Parallel dazu richtete er ein<br />
klassisches Jugendorchester nach dem Vorbild des<br />
Bundesjugendorchesters an der Oldenburger Musikschule<br />
ein und setzte sich für die Verbesserung der<br />
Qualität musikalischer Kinder- und Jungendbildung ein.<br />
Im <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
wirkte Klaus Melchers stets als kompetenter,<br />
innovativer und zuverlässiger Schulleiterkollege und<br />
Austauschpartner mit.<br />
Klaus Melchers starb am 19. Januar <strong>2010</strong> nach<br />
langer und schwerer Krankheit einen Tag vor seinem<br />
66. Geburtstag. Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />
Musikschulen wird ihm immer ein ehrenvolles<br />
Andenken bewahren.<br />
Peter Knoch<br />
Nachrufe�7<br />
1999 übernahm Peter Knoch<br />
die Leitung der Musikschule<br />
an der Oste e.V. in Hemmoor.<br />
Er war ein ideenreicher<br />
Macher, ein Pragmatiker<br />
und jemand, auf den<br />
man sich verlassen konnte.<br />
Mit viel Energie und Spaß<br />
an der Arbeit machte er im<br />
Bereich der musikalischen<br />
Bildung und Vernetzung in Hemmoor und Umgebung<br />
einiges möglich. Er setzte sich für die musikalische<br />
Grundausbildung an Schulen ein, initiierte Bläser- und<br />
Streicherklassen an weiterführenden Schulen und<br />
versorgte Grundschulkinder verlässlich mit Akkordeonunterricht.<br />
Er errichtete eine Kontaktstelle Musik<br />
und schuf so einen zentralen Anlaufplatz für Jung und<br />
Alt in der Musikszene vor Ort. Auch im Rahmen des<br />
Projektes Wir machen die Musik!, der landesweiten<br />
Musikalisierungsinitiative, erkannte Peter Knoch die<br />
Gunst der Stunde und zeigte von Anfang an großes<br />
Interesse an der Umsetzung des Programms in Hemmoor.<br />
Dank seiner Pionierarbeit bekommen mittlerweile<br />
hunderte Kinder an 15 Kitas und Schulen vor Ort<br />
verlässliche musikalische Angebote.<br />
Mit Peter Knoch verlor der <strong>Landesverband</strong> einen<br />
engagierten Mitstreiter und Motor in der Musikschulregion<br />
Lüneburg. Stets war er bei Kollegen und<br />
im Verband als versierter Schulleiter, Fachmann und<br />
Freund willkommen.<br />
Peter Knoch starb völlig unerwartet am 9. Oktober<br />
<strong>2010</strong>. Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />
Musikschulen vermisst ihn und wird seiner immer in<br />
dankbarer und wertschätzender Weise gedenken.<br />
33
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
34<br />
8� Strukturdaten der Musikschulen<br />
Quelle: VdM-Berichtsbogen, Stichtag: 01.01.<strong>2010</strong><br />
Relationen und Kennzahlen <strong>2010</strong><br />
Differenz<br />
Vorjahr<br />
2009<br />
Differenz<br />
Vorjahr<br />
Schüler | JWS 2,6 0,00 % 2,6 0,38 % 2,59<br />
Belegungen | JWS 3,2 0,00 % 3,2 1,88 % 3,14<br />
Belegungen Instr.-/Vok.-fächer | JWS 3,2 18,75 % 2,6 13,46 % 2,25<br />
Kosten | Schüler 749 € -1,47 % 760 € 3,16 % 736 €<br />
Kosten | JWS 1.973 € 0,51 % 1.963 € 2,85 % 1.907 €<br />
Pädagogische Personalkosten | JWS 1.606 € 4,23 % 1.538 € 1,69 % 1.512 €<br />
Kosten | Belegung 611 € 0,49 % 608 € 0,00 % 608 €<br />
Kommunale Zuschüsse | Schüler 310 € -3,87 % 322 € 5,28 % 305 €<br />
Kommunale Zuschüsse | JWS 817 € -1,96 % 833 € 5,28 % 789 €<br />
Landesmittel | Schüler 13 € 0,00 % 13 € 7,69 % 12 €<br />
Landesmittel | JWS 34 € 2,94 % 33 € 9,09 % 30 €<br />
Grunddaten <strong>2010</strong><br />
Differenz<br />
Vorjahr<br />
2009<br />
Differenz<br />
Vorjahr<br />
Anzahl der Musikschulen 72 72 72<br />
Anzahl der Lehrkräfte 2.847 4,00 % 2.733 1,76 % 2.685<br />
Anzahl der Schüler 91.398 3,83 % 87.900 -0,19 % 88.065<br />
Schülerbelegungen 112.004 1,97 % 109.792 2,82 % 106.695<br />
Jahreswochenstunden 34.716 2,03 % 34.013 0,03 % 34.004<br />
Kommunale Trägerschaft 32 0 32 0 29<br />
Vereinsträgerschaft (e.V.) 37 0 37 0 37<br />
Andere Trägerschaft 3 0 3 0 6<br />
Anzahl Kreismusikschulen 28 0 28 0 28<br />
2008<br />
2008
Finanzierung der Musikschulen im Jahr 2009 2008 Prozent<br />
Gesamtetat 68.478.330 100 %<br />
Einnahmen<br />
Gebühren 35.231.875 € 51,45 %<br />
Landesmittel 1.179.409 € 1,72 %<br />
Kommunale Zuschüsse 28.375.238 € 41,44 %<br />
Sonst. öffentl. Mittel 728.073 € 1,06 %<br />
Sonstige Erlöse 2.014.762 € 2,94 %<br />
Ausgaben<br />
Pädagogisches Personal 55.755.050 € 81,42 %<br />
Verwaltungspersonal 4.989.423 € 7,29 %<br />
Sachkosten 7.071.606 € 10,33 %<br />
Finanzierung der Musikschulen im Jahr 2009<br />
Gebühren 51,45 %<br />
Sonstige Erlöse 2,94 %<br />
Sonstige öffentliche Mittel 1,06 %<br />
Kommunale Zuschüsse 41,44 %<br />
Landesmittel 1,72 %<br />
35
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
36<br />
Fächerbelegung und Jahreswochenstunden<br />
Fächerbelegung und Jahreswochenstunden Belegungen Jahreswochenstunden<br />
Gesamt 112.004 34.716<br />
Grundfächer 24.663 22,02% 2.724 7,85%<br />
Instrumental-/Vokalfächer 66.304 59,20% 29.285 84,36%<br />
Ensemblefächer 15.182 13,55% 1.952 5,62%<br />
Ergänzungsfächer 5.855 5,23% 755 2,17%<br />
Fächerbelegung<br />
Jahreswochenstunden<br />
Ensemblefächer 13,55%<br />
Ergänzungsfächer 5,23%<br />
Grundfächer 22,02%<br />
Instrumental-/Vokalfächer 59,20%<br />
Ensemblefächer 5,62%<br />
Ergänzungsfächer 2,17%<br />
Grundfächer 7,85%<br />
Instrumental-/Vokalfächer 84,36%
Jahresunterrichtsgebühren<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
Min<br />
Max<br />
Ø<br />
41<br />
472<br />
289<br />
208<br />
416<br />
294<br />
192<br />
536<br />
305<br />
48<br />
342<br />
159<br />
428<br />
1.032<br />
735<br />
600<br />
1.548<br />
982<br />
400<br />
744<br />
564<br />
286<br />
552<br />
437<br />
243<br />
552<br />
397<br />
194<br />
462<br />
339<br />
46<br />
1.068<br />
572<br />
36<br />
368<br />
123<br />
13<br />
912<br />
184<br />
in €<br />
Angebote für Kinder unter 4 Jahren<br />
Musikalische Früherziehung<br />
Musikalische Grundausbildung<br />
Singklassen<br />
Einzelunterricht (30 min)<br />
Einzelunterricht (45 min)<br />
2er Gruppenunterricht (45 min)<br />
3er Gruppenunterricht (45 min)<br />
4er Gruppenunterricht (45 min)<br />
>4er Gruppenunterricht (45 min)<br />
Kombiunterricht (45 min)<br />
Ensemble- und Ergänzungsfächer mit Hauptfach<br />
Ensemble- und Ergänzungsfächer ohne Hauptfach<br />
37
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
38<br />
Altersverteilung der Schüler<br />
Altersverteilung der Schüler Schüler Prozent<br />
Gesamt 91.398 100 %<br />
Bis 5 Jahre 16.679 18,25%<br />
6-9 Jahre 27.183 29,74%<br />
10-14 Jahre 28.766 31,47%<br />
15-18 Jahre 10.043 10,99%<br />
19-25 Jahre 1.945 2,13 %<br />
26-60 Jahre 5.145 5,63 %<br />
über 60 Jahre 1.617 1,77 %<br />
weiblich 51.923 56,81 %<br />
männlich 39.475 43,19 %<br />
10-14 Jahre 31,47%<br />
15-18 Jahre 10,99%<br />
19-25 Jahre 2,13 %<br />
26-60 Jahre 5,63 %<br />
über 60 Jahre1,77 %<br />
6-9 Jahre 29,74%<br />
Bis 5 Jahre 18,25%
Belegung und Jahreswochenstunden in Instrumental-/Vokalfächern<br />
Belegung und Jahreswochenstunden<br />
in Instrumental-/Vokalfächern<br />
Schülerbelegung<br />
Jahreswochenstunden<br />
Schüler-<br />
belegungen<br />
Prozent<br />
Jahreswochenstunden<br />
Prozent<br />
Streichinstrumente 6.359 9,75 % 3.992 13,68 %<br />
Zupfinstrumente 10.293 15,78 % 4.673 16,01 %<br />
Blechblasinstrumente 2.910 4,46 % 1.525 5,22 %<br />
Holzblasinstrumente 12.815 19,65 % 6.041 20,70 %<br />
Schlaginstrumente 4.122 6,32 % 2.116 7,25 %<br />
Tasteninstrumente 13.506 20,71 % 8.105 27,77 %<br />
Sonstige Instrumente 834 1,28 % 167 0,57 %<br />
Vokalangebote 2.398 3,68 % 834 2,86 %<br />
Orientierungsangebote | Klassenmusizieren 12.690 19,46 % 2.304 7,90 %<br />
Orientierungsangebote | Klassenmusizieren<br />
Vokalangebote 1,28 % Zupfinstrumente 15,78 %<br />
Sonstige Instrumente 1,28 %<br />
Tasteninstrumente 20,71 %<br />
Schlaginstrumente 6,32 %<br />
Orientierungsangebote | Klassenmusizieren<br />
Vokalangebote 1,28 %<br />
Sonstige Instrumente 1,28 %<br />
Tasteninstrumente 20,71 %<br />
Schlaginstrumente 6,32 %<br />
Streichinstrumente 9,75 %<br />
Blechblasinstrumente 4,46 %<br />
Holzblasinstrumente 19,65 %<br />
Streichinstrumente 9,75 %<br />
Zupfinstrumente 15,78 %<br />
Blechblasinstrumente 4,46 %<br />
Holzblasinstrumente 19,65 %<br />
39
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
40<br />
Kooperation mit Schulen<br />
Kooperationen zwischen<br />
Musikschulen und<br />
Grundschulen<br />
Hauptschulen<br />
Förderschulen<br />
Realschulen<br />
Gymnasien<br />
Gesamtschulen<br />
Summen<br />
Anzahl Einrichtungen 415 46 29 60 189 29 768<br />
Anzahl Schüler 5529 435 208 566 0 1217 7955<br />
Kooperation mit anderen Partnern<br />
Kooperationen zwischen<br />
Musikschulen und<br />
Kindergärten Chören<br />
Kirchengemeinden<br />
Grundschulen 62,99%<br />
Musikvereinen<br />
Hauptschulen 6,39%<br />
Förderschulen 3,67%<br />
Realschulen 8,16%<br />
Gymnasien 14,29%<br />
Gesamtschulen 3,13%<br />
Sonstigen<br />
Partnern<br />
Summen<br />
Anzahl Einrichtungen 393 104 98 117 90 802<br />
Anzahl Schüler 6972 382 567 808 650 9379<br />
Kindergärten 33%<br />
Chören 18,18%<br />
Kirchengemeinden 9%<br />
Musikvereinen 20,45%<br />
Sonstigen Partnern 6,36%
Angaben zu den Lehrkräften<br />
Angaben zu den Lehrkräften <strong>2010</strong><br />
Gesamtzahl 2.847<br />
Angestellte mit Vergütung nach TVöD 1.401<br />
Angestellte mit anderer Vergütung 859<br />
Weitere Mitarbeiter 587<br />
Vollbeschäftigt 201<br />
Teilzeitbeschäftigt > 15 h 852<br />
Teilzeitbeschäftigt < 15 h 1.794<br />
Weiblich 1.481<br />
Männlich 1.366<br />
Beschäftigungsverhältnisse der Lehrkräfte<br />
Beschäftigungsumfang der Lehrkräfte<br />
Anzahl Veranstaltungen Teilnehmer Besucher<br />
5.980 105.859 677.433<br />
Angestellte mit Vergütung nach TVöD 49,21%<br />
Angestellte mit anderer Vergütung 30,17%<br />
Weitere Mitarbeiter 20,62%<br />
Vollbeschäftigt 7,06%<br />
Teizeitbeschäftigt > 15 h 29,93%<br />
Teizeitbeschäftigt < 15 h 63,01%<br />
41
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
42<br />
Anhang<br />
1 Pressemitteilung des MWK vom 23.08.<strong>2010</strong> zum Start des<br />
Musikalisierungsprogramms Wir machen die Musik! in die zweite Runde<br />
2 Berichterstattung zum Musikalisierungsprogramm Wir machen die Musik!<br />
• Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 24.08.<strong>2010</strong> und 25.09.<strong>2010</strong><br />
• Zeitschrift: „das Orchester“ – Ausgabe <strong>2010</strong>/12<br />
3 Drucksache 16/2813 des Niedersächsischen Landtags:<br />
Unterrichtung zum Beschluss des Landtages vom 17.02.<strong>2010</strong>:<br />
„Musikland Niedersachsen stärken – Musikalische Bildung fördern“<br />
4 Wir machen die Musik!<br />
Informationsflyer für die Kooperationspartner in Kita und Schule<br />
5 Adressen der Musikschulen
23.08.<strong>2010</strong> Niedersächsisches<br />
Musikalisierungsprogramm<br />
Nr. 56/10<br />
Kontakt:<br />
Rüdiger Fischer<br />
� (0511) 120-2604<br />
(0172) 7779413<br />
Niedersächsisches Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kultur<br />
„Wir machen die Musik!“ geht mit<br />
zusätzlichen 1 Millionen Euro in die<br />
zweite Runde<br />
HANNOVER. Frühkindliche Bildung ist ein zentraler Bestandteil<br />
der Kulturpolitik des Landes Niedersachsen. Deshalb ist das<br />
Niedersächsische Musikalisierungsprogramm langfristig bis 2016<br />
angelegt und wird stufenweise aufgestockt: „Wir haben das<br />
Credo des Programms "Wir machen die Musik!" wörtlich<br />
genommen. Musikalische Bildung für alle ist seit einem Jahr nicht<br />
nur Ziel, sondern Realität im Musikland Niedersachsen. Deshalb<br />
haben wir die Fördersumme auf insgesamt 1,5 Mio. Euro erhöht.<br />
In jedem Jahr wird ein neuer Jahrgang von Schülern in das<br />
Musikalisierungsprogramm integriert,“ betont die<br />
Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Prof. Dr.<br />
Johanna Wanka.<br />
Die bereits im vergangenen Jahr geschlossenen Kooperationen<br />
zwischen Musikschulen und Kindertageseinrichtungen im<br />
Musikland Niedersachsen werden seit Beginn dieses Schuljahres<br />
Unsere Internetseite: www.mwk.niedersachsen.de E-Mail: Ruediger.Fischer@mwk.niedersachsen.de<br />
Fax Pressestelle: (0511) 120-2601 Postanschrift: Leibnizufer 9, 30169 Hannover<br />
1<br />
43
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
44<br />
- 2 -<br />
durch Angebote in Grundschulen erweitert. Teilnehmende Kinder<br />
bekommen so auch nach ihrem Übergang in die Schule die<br />
Möglichkeit, weiterhin Bildungsangebote von „Wir machen die<br />
Musik!“ in Anspruch nehmen zu können. Langfristig soll auf diese<br />
Weise das Ziel einer flächendeckenden Musikalisierung im<br />
Musikland Niedersachsen erreicht werden.<br />
Unabhängig der sozialen Herkunft werden jetzt die Drei- bis<br />
Fünfjährigen in Kindertageseinrichtungen und ab diesem<br />
Schuljahr zusätzlich auch die sechsjährigen Kinder in der<br />
Grundschule auf professionelle Weise an Musik herangeführt.<br />
Neben der Freude am gemeinsamen Musizieren werden vor<br />
allem wichtige Schlüsselkompetenzen wie Konzentration und<br />
Leistungsfähigkeit sowie Ausdauer gefördert. Die Integration<br />
kindgerechter und qualitativ hochwertiger Angebote in den<br />
Kindergartenalltag unterstützt die frühzeitige Sensibilisierung und<br />
Begeisterung für Musik ergänzend zum Schulunterricht. Dabei<br />
wird nicht nur Wert auf eine elementare Instrumentalausbildung<br />
der Kinder gelegt, sondern auch auf den Umgang mit der<br />
eigenen Stimme. Hier unterscheidet sich die Initiative „Wir<br />
machen die Musik!“ grundlegend von Projekten anderer<br />
Bundesländer, wie „Jedem Kind ein Instrument“ in Nordrhein-<br />
Westfalen. Damit ist das Niedersächsische<br />
Musikalisierungsprogramm bundesweit einzigartig, wie Gitta<br />
Connemann, MdB und Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es<br />
niedersächsischer Musikschulen e.V. erklärt. „Unsere<br />
Musikschulen bringen musikalische Bildung dorthin, wo sie am<br />
stärksten nachgefragt und am dringendsten gebraucht wird - in<br />
die Kindergärten und Schulen. Viele tausend Kinder im<br />
Musikland Niedersachsen erhalten damit eine einmalige Chance.<br />
Ihnen wird die Welt des Gesangs, der Musik und des Tanzes<br />
eröffnet. Dafür stehen die öffentlichen Musikschulen<br />
Niedersachsens. Sie haben sich über viele Jahre als<br />
kompetenter und erfahrener Bildungspartner von Kitas, Schulen<br />
und des Landes Niedersachsen bewährt.“<br />
Im Laufe des vergangenen Schuljahrs haben sich 65<br />
Musikschulen an der Initiative beteiligt, deren Lehrkräfte<br />
insgesamt 430 Jahreswochenstunden angeboten haben. Das<br />
Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />
unterstützt die Musikschulen mit 50 Prozent ihrer<br />
Personalkosten. Im vergangenen Jahr wurden hierfür 500.000<br />
Euro zur Verfügung gestellt. Im laufenden Schuljahr <strong>2010</strong>/2011<br />
steigen die Fördermittel auf eine Gesamtsumme von rund 1,5<br />
Millionen. Euro.<br />
- 3 -<br />
Die Gegenfinanzierung geschieht in Eigenverantwortung der<br />
Musikschulen über Sponsoren, Spenden, Eigenmittel oder<br />
kommunale Zuwendungen. Erfahrungen aus dem vergangenen<br />
Schuljahr zeigen, dass die Strahlkraft des flächendeckend<br />
angelegten Programms positive Wirkungen auf die<br />
Gegenfinanzierung der Landesmittel hat.<br />
Langfristiges Ziel des bis 2016 angelegten Förderprogramms ist<br />
es, 80 Prozent der Kinder in Kindertagesstätten und 30 bis 40<br />
Prozent der Kinder in Grundschulen für „Wir machen die Musik!“<br />
zu gewinnen. Ab diesem Schuljahr werden auch Musikschulen<br />
privater Trägerschaft in das Musikalisierungsprogramm integriert.<br />
„Die privaten Musikschulen in Niedersachsen leisten so ihren<br />
Beitrag zur flächendeckenden Musikalisierung Niedersachsens<br />
und bringen ihre langjährige Erfahrung musikalischer<br />
Früherziehung aus Kooperationen mit Bildungsträgern, wie<br />
Schule und Kindergarten ein“, erklärt Eric Ridder, Vorstand des<br />
<strong>Landesverband</strong>s privater Musikschulen.<br />
Als Beispiel einer erfolgreichen Kooperation von Grundschule,<br />
Kindertagesstätte und Musikschule gilt das heute vorgestellte<br />
Pilotprojekt an der Albert-Schweitzer-Schule Hannover und der<br />
Musikschule der Landeshauptstadt Hannover. „Wir erreichen mit<br />
dem Programm insbesondere sozial benachteiligte Kinder, die<br />
ohne das Förderprogramm nie Musik- oder Instrumentalunterricht<br />
bekommen hätten,“ so die Leiterin der Albert-Schweitzer-Schule,<br />
Beatrix Albrecht. Kofinanziert werden die musikalischen<br />
Bildungsangebote unter anderem durch die Stadt Hannover und<br />
durch die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung. Derzeit werden hier<br />
90 Kurse mit rund 1.000 Kindern durchgeführt.
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2<br />
45
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
46
<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />
Unterrichtung<br />
Der Präsident Hannover, den 07.09.<strong>2010</strong><br />
des Niedersächsischen Landtages<br />
– Landtagsverwaltung –<br />
Musikland Niedersachsen stärken - Musikalische Bildung fördern<br />
Beschluss des Landtages vom 17.02.<strong>2010</strong> - Drs. 16/2236<br />
Das Musikland Niedersachsen hat in den vergangenen Jahren bereits Profil durch die Einrichtung<br />
und Entwicklung des jährlich verliehenen Praetorius-Musikpreises und die Errichtung der Landesmusikakademie<br />
in Wolfenbüttel gewonnen. Die Förderung musikalischer Bildung durch das Land<br />
umfasst gegenwärtig vor allem den schulischen Musikunterricht, eine Mitfinanzierung der Musikschulen,<br />
einen Zuschuss an den Landesmusikrat für Bildungsarbeit, die Förderung und Weiterentwicklung<br />
des sehr erfolgreichen Aktionsprogramms „Hauptsache: Musik“ sowie sonstige Mittel zum<br />
Beispiel der Erwachsenenbildung und der Soziokultur. Der Landesmusikrat Niedersachsen koordiniert<br />
vielfältige musikalische Bildungsaufgaben mit personeller und fachlicher Kompetenz.<br />
Unser Ziel muss weiterhin bleiben, durchgehenden Musikunterricht an den Schulen zu gewährleisten,<br />
um den Schülerinnen und Schülern ein fachlich qualifiziertes musikalisches Bildungsangebot<br />
ohne erhebliche eigene Kostenbeteiligung zu ermöglichen. Dafür sind ausgebildete Musiklehrer in<br />
ausreichender Zahl an den allgemein bildenden Schulen notwendig.<br />
Der Landtag bittet die Landesregierung,<br />
– das Fach Musik in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern stärker zu verankern und<br />
dabei den Aspekt des kinderstimmengerechten Singens besonders zu berücksichtigen,<br />
– das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Erziehung in zunehmendem Maß in<br />
die musikalische Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern einzubinden,<br />
– Maßnahmen zu ergreifen, um größeres Interesse für musikpädagogische Berufe zu wecken<br />
und die Zahl der Studierenden mit dem Ziel Lehramt in Musik zu erhöhen,<br />
– durch die Einstellung von Ein-Fach-Lehrern für das Fach Musik die Zahl der fachlich Lehrbefähigten<br />
zu erhöhen und so die Unterrichtsversorgung im Mangelfach Musik zu verbessern und<br />
zu prüfen, ob die Lehramtslaufbahnen im Mangelfach Musik für Ein-Fach-Lehrkräfte mit einem<br />
Hauptfach und einem Zweitfach (sogenannte Kleine Fakultas) geöffnet werden kann,<br />
– Vorschläge zu erarbeiten, wie das schulische Bildungsangebot durch verstärkte Kooperation mit<br />
außerschulischen musikalischen Bildungseinrichtungen ergänzt werden kann, und dabei Konzepte<br />
gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden, dem Landesmusikrat und dem <strong>Landesverband</strong><br />
der niedersächsischen Musikschulen zu erarbeiten.<br />
Antwort der Landesregierung vom 06.09.<strong>2010</strong><br />
Zum ersten Spiegelstrich:<br />
Das MK hat die Forderung, das Fach Musik in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erzieher stärker<br />
zu verankern, bereits in den Rahmenrichtlinien für die Erzieherausbildung aufgegriffen und umgesetzt.<br />
Der Unterricht an allen berufsbildenden Schulen ist in den letzten Jahren dahingehend weiterentwickelt<br />
worden, dass berufsbezogene Inhalte in „Lernfeldern“ unterrichtet werden. Auch Musik<br />
wird in der Erzieherausbildung deshalb bewusst nicht als Fach geführt, sondern ist in den Lern-<br />
3<br />
1<br />
47
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
48<br />
<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />
2<br />
feldern integriert, um den Schulen vielfältige Möglichkeiten zu bieten, musikalische Aspekte in verschiedensten<br />
Zusammenhängen aufzugreifen und auf dem neuesten didaktisch-methodischen<br />
Stand auszugestalten. Der Musikaspekt soll so zusätzlich mit vielen anderen Ausbildungsinhalten<br />
wie der Sprachförderung, der Bewegungserziehung oder der Begabungsförderung sinnvoll verknüpft<br />
werden.<br />
Musik ist in der Berufsfachschule -Sozialassistentin/Sozialassistent-, Schwerpunkt Sozialpädagogik,<br />
und in der Fachschule -Sozialpädagogik- sowohl im Lernfeldtitel als auch in den inhaltlichen<br />
Lernfeldvorgaben durchgängig verankert. Ein bedeutendes Lernfeld lautet beispielsweise „Musischkreative<br />
Prozesse gestalten und Medien pädagogisch anwenden“. Es umfasst den Musikaspekt in<br />
Verbindung mit Bewegung und Spiel, wobei audiovisuelle Medien und Kommunikationstechnologien<br />
eine unterstützende Rolle einnehmen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein medienpädagogisches<br />
Grundwissen, um mit zunehmender Methodenkompetenz musisch-kreative Prozesse<br />
für Kinder und Jugendliche gestalten zu können. Das Singen kann dabei gerade durch die aktiv<br />
handelnde Rolle eine wichtige Komponente beim Kompetenzerwerb in der frühkindlichen Bildung<br />
einnehmen. Die Schülerinnen und Schüler erkunden, wie facettenreich die Musik mit anderen Bereichen<br />
wie Bewegung, Kunst und Spiel verknüpft werden kann, und erlernen einen ganzheitlichen<br />
ausgewogenen Betrachtungsansatz. Diese in der Berufsfachschule vermittelten musisch-kreativen<br />
Kompetenzen werden in der Fachschule weiterentwickelt und gezielt angewendet. Die Lerninhalte<br />
sollen die zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher befähigen, die musische Kreativität gezielt in ihrer<br />
späteren Berufstätigkeit ein- bzw. umsetzen zu können. Sie erlernen Methoden ausgewählter<br />
Handlungsmedien, zum Beispiel aus dem Bereich Musik/Tanz/Rhythmik.<br />
Zur Unterstützung der Umsetzung dieses Konzeptes sind im Auftrag des MK bereits im Jahr 2006<br />
die Unterrichtsmaterialien „Neue Lernsituationen mit Musik“ für alle Lernfelder von der Berufsfachschule<br />
bis zur Fachschule -Sozialpädagogik- erstellt und allen Ausbildungsschulen sowie den Studienseminaren<br />
in Fortbildungen vorgestellt worden. Die Bedeutung der Musik ist heute allen an der<br />
Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern Beteiligten bewusst und gehört als fächerübergreifende<br />
Querschnittsaufgabe zum Ausbildungskonzept jeder Fachschule.<br />
Als erstes Bundesland engagiert sich Niedersachsen seit dem Jahr 2009 für die Verbesserung des<br />
kindlichen Singens in der Weise, dass es in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Chorverband allen<br />
Ausbildungsschulen ein vom Land finanziertes Qualifizierungsangebot anbietet. Mit dem „Felix-<br />
Zertifikat“ wird ein in sich geschlossenes Ausbildungskonzept angeboten, das in Theorie und Praxis<br />
die Inhalte kindgerechten Singens vermittelt. Es basiert auf den Kriterien des Deutschen Chorverbandes,<br />
wie sie für das „Felix-Gütesiegel“ der Kindertagesstätten entwickelt worden sind:<br />
– Grundlagen der Stimmphysiologie,<br />
– Entwicklung des kindlichen Singens,<br />
– psychophysische Aspekte des Singens,<br />
– Stimmbildung für Kinder und Erwachsene,<br />
– Lieddidaktik und Methodik,<br />
– Kriterien der Liedauswahl,<br />
– Aufbau eines Liedrepertoires,<br />
– Anlässe des Singens.<br />
Fast alle Fachschulen -Sozialpädagogik- und Berufsfachschulen -Sozialassistentin/Sozialassistent-,<br />
Schwerpunkt Sozialpädagogik, haben bis heute für diese Ausbildungsinhalte verantwortliche Ansprechpartnerinnen<br />
und Ansprechpartner benannt und qualifiziert, die die aktuell anschließende<br />
schulinterne Weiterqualifizierung aller weiteren an der Erzieherausbildung beteiligten Lehrkräfte ihrer<br />
Schulen koordinieren.<br />
Zum zweiten Spiegelstrich:<br />
Die Richtlinie des Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) über die Gewährung<br />
von Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Transferprojekten der frühkindlichen Bildung<br />
und Entwicklung setzt der Zusammenarbeit mit den Ausbildungsschulen Grenzen. Auch wenn<br />
den Fachschulen hier noch nicht die Möglichkeit eröffnet wird, eigenständig Transferprojekte zu ini-
<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />
tiieren und Mittel zu beantragen, bringen sich die Fachschulen im Ausbildungsbereich bereits heute<br />
als Kooperationspartner der Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung in die vom<br />
nifbe geförderten Projekte ein. Nach Vorliegen der dort gewonnenen Erkenntnisse zur frühkindlichen<br />
musikalischen Förderung und Bildung wird geprüft, wie diese in der Ausbildung sowie in der<br />
Fort- und Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher Berücksichtigung finden können. Zudem ist<br />
eine Arbeitsgruppe des nifbe und der zuständigen Fachministerien (unter Beteiligung des Landesmusikrates<br />
und des <strong>Landesverband</strong>es der Musikschulen) mit dem Ziel des Austausches über aktuelle<br />
Projekte, der Vernetzung landesweiter Aktivitäten und der Ausrichtung weiterer Arbeitsschwerpunkte<br />
eingerichtet worden.<br />
Eine der geplanten Maßnahmen zur Etablierung von Kernkompetenzen im Bereich der musikalischen<br />
Bildung ist der durch MWK finanzierte Kooperationskongress „Wir machen die Musik!“ am<br />
25.09.<strong>2010</strong>. Der Kongress wendet sich an Lehrkräfte und Leiterinnen und Leiter von Musikschulen,<br />
Erzieherinnen und Erzieher und Leitungspersonal von Kindertagesstätten sowie an Lehrkräfte allgemeinbildender<br />
Schulen. Es werden erfolgreich praktizierte Ansätze in Kooperationsprojekten in<br />
Kindertagesstätten und Schulen vermittelt. Des Weiteren sind in den Kongress die Forschungsprojekte<br />
im Bereich musikalischer Bildung des nifbe eingebunden. Das MWK stellt im Schuljahr<br />
<strong>2010</strong>/2011 für das Förderprogramm „Wir machen die Musik“ 1,55 Mio. Euro zur Verfügung.<br />
Zum dritten Spiegelstrich:<br />
Mit dem landesweiten Mentorenprogramm, das bereits im vierten Jahr vom MK gemeinsam mit<br />
dem Landesmusikrat angeboten wird, werden Jugendliche über 15 Jahre, die Freude an der Musik<br />
und deren Vermittlung haben, angesprochen. Ziel dieses Programms ist es, musikpädagogische<br />
Begabungen zu finden und zu fördern und Interesse an musikpädagogischen Berufen zu wecken.<br />
Im Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 werden Kurse in Wolfenbüttel, Osnabrück und Stade angeboten, zu denen<br />
insgesamt 120 Jugendliche erwartet werden. Insgesamt haben bisher über 400 junge Menschen<br />
dieses besondere Angebot wahrgenommen. Sie konnten erste musikpädagogische Erfahrungen<br />
sammeln und den Beruf einer Musiklehrerin oder eines Musiklehrers als gleichermaßen künstlerisch<br />
wie pädagogisch interessant und attraktiv erfahren. Das Mentorenprogramm wird ausgebaut.<br />
Eine wissenschaftliche Untersuchung der Hochschule für Musik und Theater hat bestätigt, dass die<br />
Mentorenausbildung Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise für musikpädagogische Berufe<br />
interessiert und motiviert.<br />
Weiterhin werden gemeinsam mit der Agentur für Arbeit landesweit Informationstage für musikpädagogische<br />
Berufe vorbereitet. Diese sollen in Hannover mit der Hochschule für Musik und Theater<br />
und in Hildesheim, Osnabrück, Oldenburg und Braunschweig mit den dortigen Universitäten durchgeführt<br />
werden.<br />
Zum vierten Spiegelstrich:<br />
Niedersachen bemüht sich seit 2001 mit verschiedenen Maßnahmen um die Gewinnung von Lehrkräften.<br />
Dabei geht es nicht nur um einen quantitativen Ersatzbedarf, sondern insbesondere um eine<br />
qualitative Versorgung der Schulen mit fachlich befähigten Lehrkräften auch in ländlichen Regionen<br />
Niedersachsens.<br />
Zu diesem fachspezifischen Bedarf gehört das Unterrichtsfach Musik. Seit Schuljahresbeginn August<br />
2001 bis August <strong>2010</strong> wurden deshalb insgesamt 67 Ein-Fach-Lehrkräfte mit dem Fach Musik<br />
in ein Beschäftigungsverhältnis als Angestellte eingestellt. Diese Ein-Fach-Lehrkräfte weisen in der<br />
Regel Hochschulabschlüsse mit einem Diplom oder Magister in Musikwissenschaft, Musikpädagogik<br />
oder Instrumentalmusik nach.<br />
Unabhängig davon, dass diese Lehrkräfte Musik nicht als Unterrichtsfach studiert haben, ist der<br />
Einsatz mit voller Stundenzahl in nur einem Fach nur in größeren Systemen wie Gymnasien oder<br />
Gesamtschulen möglich. Andernfalls ist die Beschäftigung z. B. an Grundschulen nur mit wenigen<br />
Stunden möglich.<br />
Niedersachsen hat bisher in der Lehramtsausbildung nicht vorgesehen, dass das Fach Musik mit<br />
einem weiteren Fach studiert werden kann, das lediglich die Lehrbefähigung für die Sekundarstufe I<br />
umfasst (Kleine Fakultas) und damit eine entsprechende Laufbahnbefähigung ermöglicht. Dieser<br />
Weg soll nunmehr beschritten werden. Deshalb ist im MK mit der Konzeptentwicklung eines sol-<br />
3<br />
49
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
50<br />
<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />
4<br />
chen Studienmodells begonnen worden. Zurzeit wird geprüft, welche Rahmenbedingungen geschaffen<br />
werden müssten, um eine entsprechende neue Struktur rechtlich zu verankern. Für die<br />
Konzeptentwicklung ist vorgesehen und auf Arbeitsebene zwischen MWK und MK abgestimmt, eine<br />
Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern beider Ministerien und der zu beteiligenden<br />
Hochschulen einzurichten.<br />
Zum fünften Spiegelstrich:<br />
Zum Schuljahr 2000/2001 wurde im MK eine Stelle zum Aufbau und zur Weiterentwicklung des Aktionsprogramms<br />
„Hauptsache : Musik“ eingerichtet. Ziel ist es, gemeinsam mit dem Landesmusikrat<br />
sowie den ihm angeschlossenen Verbänden Kooperationsprogramme zu initiieren und damit Vernetzungen<br />
niedersächsischer Musikschaffender und Musikinstitutionen mit Schulen und Kindertagesstätten<br />
zu fördern.<br />
So wurden tragfähige Kontakte aufgebaut und gemeinsam mit dem Verband der niedersächsischen<br />
Musikschulen, den Universitäten und der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, Opernhäusern,<br />
Orchestern sowie Rundfunk und Fernsehen, den Laienmusikverbänden und niedersächsischen<br />
Chorverbänden, Theatern, Kirchen, Vereinen und Kulturbüros landesweit Projekte und<br />
Programme entwickelt. Mit dem Ziel dauerhafter Zusammenarbeit und nachhaltiger Partnerschaften<br />
zwischen Schulen, Kindertagesstätten und außerschulischen Musikanbietern wurden wirkungsvolle<br />
Impulse sowohl in Bezug auf die Innenwirkung, d. h. in der Profilierung und Qualitätsentwicklung<br />
niedersächsischer Schulen und Kindertagesstätten, als auch in Bezug auf die Außenwirkung, d. h.<br />
in der Öffnung der Schulen und Kindertagesstätten gegenüber der niedersächsischen Musikkultur<br />
erreicht.<br />
Beispielhaft seien der Klassenmusizierunterricht, wie er in Niedersachsen in den Bläser-, Choroder<br />
Streicherklassen in Kooperation mit den Musikschulen, der Laien- oder Kirchenmusik realisiert<br />
wird, genannt. Die Singförderung vom Kindergarten an (Felix-Kindergarten oder das Kinderchorfestival<br />
„Kleine Leute - Bunte Lieder“) wurden mit den niedersächsischen Chorverbänden und dem<br />
Musikschulverband fest institutionalisiert. Die für 2011 geplante landesweite Großveranstaltung<br />
„Klasse! Wir singen“ ist eine Kooperation mit den Kommunen, der Kirchenmusik und den Musikschulen.<br />
Im Bereich der Begabungsförderung wurde ein Frühstudiengang an der Hochschule für Musik und<br />
Theater Hannover im Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter eingerichtet, der seit<br />
drei Jahren durch regionale Angebote an den Musikschulen in Osnabrück, Oldenburg, Braunschweig<br />
und Lüneburg ergänzt wird.<br />
Entwicklung der Haushaltsmittel für das Aktionsprogramm „Hauptsache : Musik“<br />
Haushaltsjahr Haushaltsmittel Drittmittel/Sponsoren Gesamtvolumen<br />
Euro<br />
Euro<br />
Euro<br />
2002 bis 2006 keine 500 000 ca. 500 000<br />
2007 120 000 63 000 ca. 183 000<br />
2008 200 000 184 000 ca. 384 000<br />
2009 235 000 183 000 ca. 410 000<br />
<strong>2010</strong> 250 000 360 000 ca. 610 000<br />
Das Aktionsprogramm „Hauptsache : Musik“ wird durch weitere Kooperationsprojekte mit Musikschulen<br />
wie das zum zweiten Spiegelstreich angesprochene, durch MWK finanzierte Niedersächsische<br />
Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik“, ergänzt. Dieses Programm wurde im<br />
Rahmen einer interministeriellen Arbeitsgruppe von MWK und MK gemeinsam mit den kommunalen<br />
Spitzenverbänden und Vertreterinnen und Vertretern des Verbandes deutscher Musikschulen in<br />
der Steuerungsgruppe des Musikalisierungsprogramms entwickelt.<br />
Im Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> hat das MWK insgesamt 500 000 Euro zur Förderung von Kooperationen<br />
von Musikschulen und Kindertagesstätten zur Verfügung gestellt. Für das Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 sind<br />
für das Musikalisierungsprogramm 1,55 Mio. Euro für die 3- bis 6-jährigen Kinder vorgesehen, die<br />
kofinanziert werden müssen. Der gleiche Mittelansatz ist für die Musikalisierung der 3- bis 7-jährigen<br />
Kinder in Schuljahr 2011/2012 vorgesehen. In den Folgejahren 2012 und 2013 ist jeweils ein
<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />
Aufwuchs in Höhe von 200 000 Euro für die dann neu zu integrierenden Jahrgänge 3-jähriger Kinder<br />
in die Mipla eingestellt:<br />
<strong>Niedersächsischer</strong> Landtag – 16. Wahlperiode Drucksache 16/2813<br />
Haushaltsjahr 2011 1 550 000 Euro für die dann 3- bis 7-jährigen Kinder<br />
Haushaltsjahr 2012 1 750 000 Euro für die dann 3- bis 8-jährigen Kinder<br />
Haushaltsjahr 2013 1 950 000 Euro für die dann 3- bis 9-jährigen Kinder<br />
Aufwuchs in Höhe von 200 000 Euro für die dann neu zu integrierenden Jahrgänge 3-jähriger Kin-<br />
Die Entscheidung des Haushaltsgesetzgebers über weitere jährliche Aufwüchse für 2014 bis 2016<br />
der in die Mipla eingestellt:<br />
bleibt abzuwarten. Für die Förderung des Kooperationsprojektes „Wir machen die Musik“ stehen<br />
Mittel aus dem Haushaltsjahr Haushalt 2011 des MWK 1 550 sowie 000 Euro der Kindertagesstätten- für die dann 3- bis 7-jährigen bzw. Musikschulträger Kinder und anderer<br />
Drittmittelgeber<br />
Haushaltsjahr<br />
zur Verfügung.<br />
2012 1 750<br />
Für<br />
000<br />
eine<br />
Euro<br />
Förderung<br />
für die<br />
von<br />
dann<br />
Kooperationsangeboten<br />
3- bis 8-jährigen Kinder<br />
der Musikschulen<br />
mit Grundschulen, die im Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 beginnen, können weiterhin die Budgets für pädagogische<br />
Haushaltsjahr Mitarbeiterinnen 2013 und 1 950 Mitarbeiter 000 Euro sowie für die gegebenenfalls dann 3- bis 9-jährigen für Ganztagsangebote Kinder genutzt<br />
werden.<br />
Derzeit wird Die Entscheidung geprüft, inwieweit des Haushaltsgesetzgebers die Kontaktstellen Musik über weitere und Musikpädagogische jährliche Aufwüchse für Werkstätten 2014 bis 2016 zu<br />
Regionalen bleibt Kompetenzzentren abzuwarten. Für die für Förderung musikalische des Kooperationsprojektes Bildung weiterentwickelt „Wir werden machen könnten. die Musik“ Potenzi- stehen<br />
al besitzen Mittel die aus Kontaktstellen dem Haushalt des und MWK Musikpädagogischen sowie der Kindertagesstätten- Werkstätten bzw. nicht Musikschulträger nur im Zusammen- und andeschluss<br />
der rer Drittmittelgeber regionalen Musikpartner zur Verfügung. vor Für Ort, eine sondern Förderung auch von mit Kooperationsangeboten Blick auf die Qualitätsentwicklung<br />
der Musikschu-<br />
sämtlicher<br />
len<br />
landesweiten<br />
mit Grundschulen,<br />
Programme<br />
die im Schuljahr<br />
im Bereich<br />
<strong>2010</strong>/2011<br />
musikalischer<br />
beginnen,<br />
Bildung<br />
können weiterhin<br />
(z. B. Musikalisierungspro-<br />
die Budgets für pädagogische<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gegebenenfalls für Ganztagsangebote genutzt<br />
gramm an Kindertagesstätten und Grundschulen, „Hauptsache : Musik“ etc.).<br />
werden.<br />
Derzeit wird geprüft, inwieweit die Kontaktstellen Musik und Musikpädagogische Werkstätten zu<br />
Regionalen Kompetenzzentren für musikalische Bildung weiterentwickelt werden könnten. Potenzial<br />
besitzen die Kontaktstellen und Musikpädagogischen Werkstätten nicht nur im Zusammenschluss<br />
der regionalen Musikpartner vor Ort, sondern auch mit Blick auf die Qualitätsentwicklung<br />
sämtlicher landesweiten Programme im Bereich musikalischer Bildung (z. B. Musikalisierungsprogramm<br />
an Kindertagesstätten und Grundschulen, „Hauptsache : Musik“ etc.).<br />
(Ausgegeben am 13.09.<strong>2010</strong>)<br />
(Ausgegeben am 13.09.<strong>2010</strong>)<br />
5<br />
5<br />
51
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
52<br />
4<br />
Mehr Erleben mit Musik<br />
„Für den Bereich der Musik bringt das Kind seine eigene<br />
musikalische Grundausstattung mit: seine Stimme als<br />
eigenes Instrument und seinen Herzschlag als Grundrhythmus.<br />
Über Sprechgesang, Sing und rhythmische Spiele und<br />
Lieder erschließt sich das Kind die Musik.<br />
Es erfährt sich und seine soziale wie materielle Umwelt<br />
aber auch im Kontext von Sprache, Tempo, Klang, Körper<br />
und Bewegung. Musik hat eine wichtige Bedeutung für<br />
das Zusammenleben in der Gruppe. Hier ist auch Raum<br />
dafür, Lieder aus anderen Kulturkreisen kennen zu lernen.<br />
Durch Musikmachen oder Singen kann Gemeinsamkeit zum<br />
Ausdruck gebracht und können besondere Rituale im Tages<br />
oder Wochenlauf unterstrichen werden. Kein Tag in der<br />
Tageseinrichtung sollte vergehen, ohne dass Musik in der<br />
einen oder anderen Weise selber gemacht wird.“<br />
Aus dem „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich<br />
niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder“<br />
Musik ist Bildung<br />
Die meisten Kinder im Vorschulalter kommen heute vor allem<br />
passiv mit Musik in Berührung. Musik ist überall: im Radio,<br />
Fernsehen, Computer und im Supermarkt. Sie wird jedoch<br />
selten selbst gemacht, denn es gibt nur wenige Familien, in<br />
denen noch gesungen oder musiziert wird. Dabei unterstützt<br />
aktives Singen und Musizieren die kognitive Entwicklung von<br />
Kindern. Über Singen, Rhythmus und Bewegung können zum<br />
Beispiel Fähigkeiten gefördert werden, die zum Erlernen einer<br />
Sprache notwendig sind. Musik ermöglicht eine ganzheitliche<br />
Förderung, die Emotionalität, Kreativität, Motorik, kognitives<br />
und soziales Lernen umfasst. Aus diesem Grund sollten möglichst<br />
alle Kinder in niedersächsischen Kindertageseinrichtungen<br />
ein elementares musikalisches Angebot und damit einen<br />
Zugang zur Musik erhalten.<br />
„Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir werden<br />
deshalb mit den Landkreisen und den Kommunen dafür Sorge<br />
tragen, dass alle Kinder in Niedersachsen Zugang zu musikalischer<br />
Bildung erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen<br />
mit Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst<br />
früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“<br />
Aus der Regierungserklärung der niedersächsischen CDU/FDPLandesregierung<br />
2008<br />
WIr MAcHEn<br />
dIE MUSIK!<br />
Das Programm Wir machen die Musik! fördert seit dem<br />
Schuljahr 2009/10 die Zusammenarbeit von Musikschulen und<br />
anderen öffentlichen Bildungseinrichtungen. Es leistet damit<br />
einen Beitrag zur Entwicklung der kommunalen Bildungslandschaft.<br />
Finanziert werden die Projekte durch das Land Niedersachsen<br />
und die örtlichen Bildungspartner.<br />
Den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen für alle<br />
An ge bote bilden abgestimmte Förderleitlinien. Träger des<br />
Programms ist der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für<br />
Wissenschaft und Kultur.<br />
Für Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an Ihre<br />
örtliche Musikschule oder an den <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />
Musikschulen.<br />
<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen e. V.<br />
Arnswaldtstraße 28 | 30159 Hannover<br />
Telefon: + 49.511.159 19 | Telefax: + 49.511.159 01<br />
Mail: info@musikschulenniedersachsen.de<br />
www.musikschulenniedersachsen.de<br />
www.wirmachendiemusik.de<br />
Präsidentin: Gitta Connemann MdB<br />
<strong>Landesverband</strong><br />
niedersächsischer<br />
Musikschulen<br />
Musik ist Zukunft<br />
Ziele des Förderprogramms<br />
Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen hat in<br />
enger Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kultur, dem Niedersächsischen<br />
Kultusministerium sowie den Kommunalen Spitzenverbänden<br />
Niedersachsens das Musikalisierungsprogramm Wir machen<br />
die Musik! konzipiert.<br />
Das Programm will möglichst vielen Kindern verbesserte Entwicklungs<br />
und Bildungschancen eröffnen. Sie sollen in allen<br />
Phasen ihrer Entwicklung von 0 bis 10 Jahren ein elementares<br />
und altersgerechtes musikalisches Angebot erhalten. Mit dem<br />
Förderprogramm sollen landesweit 80 % aller Kinder im Kindergartenalter<br />
erreicht werden.<br />
Musik Hand in Hand<br />
Gemeinsam den Ton angeben<br />
Die musikalische Bildung ist Auftrag von Kindertageseinrichtungen<br />
und Musikschulen gleichermaßen. Im Rahmen von<br />
Wir machen die Musik! arbeiten beide Einrichtungen zusammen,<br />
um das gemeinsame Singen, Spielen und Tanzen von<br />
Kindern im Elementarbereich zu fördern.<br />
Basis ist eine Verzahnung von pädagogischen Ansätzen<br />
aus Musikschulen und Kindertageseinrichtungen zur<br />
elementaren Bildung und Erziehung von Kindern.<br />
So werden auch die vielfältigen Bildungsangebote der<br />
Kita, wie etwa die Bewegungs- und Sprachförderung oder<br />
die Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf,<br />
unterstützt.<br />
Mit dem wöchentlich stattfindenden, individuell angepassten<br />
Angebot sollen alle Kinder einer Kita angesprochen werden.<br />
Wir<br />
machen die<br />
Musik!<br />
Das Musikalisierungsprogramm für<br />
alle Kinder in Niedersachsen<br />
www.wirmachendiemusik.de<br />
Wie es klingen kann<br />
Das musikalische Angebot<br />
Die musikalischen Angebote basieren auf etablierten Methoden<br />
und Materialien der Elementaren Musikpädagogik.<br />
Sie folgen einem offenen Konzept. Ziele und Inhalte des<br />
Angebots werden individuell auf die Bedürfnisse der Kita<br />
und der Kinder abgestimmt.<br />
In einem Alter, das durch Spielfreude, Unbefangenheit<br />
beim Singen und Bewegen sowie Offenheit gegenüber<br />
verschiedensten musikalischen Stilen charakterisiert<br />
ist, können musikalische Erfahrungen phantasievoll<br />
und experimentell gemacht werden.<br />
Kita<br />
Die Durchführung der musikalischen Angebote erfolgt<br />
grundsätzlich in enger Zusammenarbeit zwischen musikpädagogischen<br />
Fachkräften und Erzieherinnen. Auf diese<br />
Weise erhalten Erzieherinnen fortlaufend Anregungen für<br />
die Erweiterung des eigenen pädagogischen Repertoires<br />
und können so dazu beitragen, dass Musik zu einem festen<br />
Bestandteil im Kitaalltag wird.<br />
Fotos: Janko Woltersmann
Wie es klingen kann<br />
Das musikalische Angebot<br />
Folgende Angebote von öffentlichen Musikschulen an<br />
allgemein bildenden Schulen werden im Rahmen von<br />
Wir machen die Musik! gefördert:<br />
INstruMeNtaLe OrIeNtIeruNgsaNgebOte<br />
• Kennenlernen aller Instrumente<br />
• Ausprobieren durch Anfassen, Hineinblasen,<br />
Anstreichen u.s.w.<br />
• Erkennen von Interessen und Lieblingsinstrumenten<br />
der Kinder<br />
MusIzIeraNgebOte MIt gLeIcheN uNd<br />
geMIschteN INstruMeNteN<br />
die Klasse als Orchester<br />
• Elementarer Musikunterricht verbunden mit dem<br />
Erlernen und Spielen eines Instruments in der Gruppe<br />
• Große Auswahl an möglichen Instrumenten (Streich-,<br />
Blas-, Tasten-, Zupf- oder Perkussions instrumente)<br />
• Einbezug von Instrumenten aus anderen Kulturkreisen,<br />
Rock- und Popmusik<br />
VOKaLe aNgebOte<br />
der gesang im Mittelpunkt<br />
• Sing- und Chorklassen als besondere Form des<br />
Klassenmusizierens<br />
• Stimmbildung und gemeinsames Singen stehen<br />
mehrmals in der Woche auf dem Stundenplan<br />
Bei allen Angeboten sind musikalische Vorkenntnisse der<br />
Kinder nicht erforderlich. Die Angebote der Musikschulen<br />
werden individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der<br />
allgemein bildenden Schulen abgestimmt.<br />
Musik ist bildung<br />
„Kreativität und Leistungsvermögen steigen bei Kindern aus<br />
musikbetonten Grundschulen signifikant. Verstärkte Musikerziehung<br />
hilft vor allem Schülern mit Konzentrationsdefiziten<br />
und beugt sozialen Aus grenzungen vor. Erweiterte Musikerziehung<br />
ist eine soziale Chance in der Prophylaxe von Gewalt<br />
und Aggression unter Kindern und Jugendlichen in unserer<br />
Gesellschaft.“<br />
Aus den Ergebnissen der Langzeitstudie an Berliner Grundschulen,<br />
der sog. „Bastian-Studie“ 2000<br />
Gemeinsames Singen und Musizieren in der Schule macht<br />
nicht nur Spaß, sondern stärkt die Klassengemeinschaft und<br />
wirkt sich positiv auf Leistungsfähigkeit und Lernverhalten<br />
von Schülerinnen und Schülern aus. Dies belegen unabhängige<br />
wissenschaftliche Studien und langjährige Erfahrungen in der<br />
Praxis. Musik ist somit ein elementarer Bestandteil des Konzeptes<br />
schulischer Bildung und Erziehung. Musik ermöglicht<br />
eine ganzheitliche Förderung, die Emotionalität, Kreativität,<br />
Motorik, kognitives und soziales Lernen umfasst. Aus diesem<br />
Grund sollten möglichst viele Kinder in der Grundschule ein<br />
Angebot zum gemeinsamen Singen und Musizieren erhalten.<br />
Fotos: Kris Finn<br />
<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen e. V.<br />
Arnswaldtstraße 28 | 30159 Hannover<br />
Telefon: + 49.511.159 19 | Telefax: + 49.511.159 01<br />
Mail: info@musikschulen-niedersachsen.de<br />
www.musikschulen-niedersachsen.de<br />
www.wirmachendiemusik.de<br />
Präsidentin: Gitta Connemann MdB<br />
<strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Niedersächsischer</strong><br />
Musikschulen<br />
WIr MacheN<br />
dIe MusIK!<br />
Das Programm Wir machen die Musik! fördert seit dem<br />
Schuljahr 2009/10 die Zusammenarbeit von Musikschulen<br />
und anderen öffentlichen Bildungseinrichtungen. Es leistet<br />
damit einen Beitrag zur Entwicklung der kommunalen Bildungslandschaft.<br />
Finanziert werden die Projekte durch das Land Nieder sachsen<br />
und die örtlichen Bildungspartner.<br />
Den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen für alle<br />
An ge bote bilden abgestimmte Förderleitlinien. Träger des<br />
Programms ist der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen<br />
im Auftrag des Niedersächsischen Ministe riums für<br />
Wissenschaft und Kultur.<br />
Für Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an Ihre<br />
örtliche Musikschule oder an den <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer<br />
Musikschulen.<br />
Musik ist zukunft<br />
Ziele des Förderprogramms<br />
Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen hat<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Niedersächsischen<br />
Kultusministerium sowie den Kommunalen Spitzenverbänden<br />
Niedersachsens das Musikalisierungsprogramm<br />
Wir machen die Musik! konzipiert.<br />
Das Programm will möglichst vielen Kindern verbesserte<br />
Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnen. Sie sollen<br />
in allen Phasen ihrer Entwicklung von 0 bis 10 Jahren ein<br />
wöchentliches und altersgerechtes musikalisches Angebot<br />
erhalten. Mit dem Förderprogramm sollen landesweit<br />
30 % aller Grundschulkinder erreicht werden.<br />
„Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir werden<br />
deshalb mit den Landkreisen und den Kommunen dafür Sorge<br />
tragen, dass alle Kinder in Niedersachsen Zugang zu musikalischer<br />
Bildung erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen<br />
mit Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst<br />
früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“<br />
Aus der Regierungserklärung der CDU/FDP-Landesregierung 2008<br />
Wir<br />
machen die<br />
Musik!<br />
Das Musikalisierungsprogramm für<br />
alle Kinder in Niedersachsen<br />
www.wirmachendiemusik.de<br />
Musik hand in hand<br />
Gemeinsam den Ton angeben<br />
Wir machen die Musik! vereint die Kräfte allgemein bildender<br />
Schulen und Musikschulen durch gezielte Zusammenarbeit.<br />
Mit der Zielsetzung des gemeinsamen Singens und<br />
Musizierens wird der schulische Musikunterricht durch<br />
Angebote der Musikschulen ergänzt.<br />
Alle Kinder einer Grundschule, die ein besonderes<br />
In teresse am Singen und Musizieren zeigen, oder<br />
musikalisch gefördert werden sollen, erhalten so die<br />
Mög lichkeit, ein zusätzliches musikalisches Wahlangebot<br />
wahrzunehmen.<br />
schule<br />
Die musikalischen Angebote sind mit dem Kerncurriculum<br />
der allgemein bildenden Schule verzahnt und nach Möglichkeit<br />
in die Stundentafel integriert. Der Unterricht findet im<br />
Klassenverband oder auch im Rahmen schulischer Arbeitsgemeinschaften<br />
statt.<br />
53
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersächsischer</strong> Musikschulen � <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
54<br />
Musikschulen in Niedersachsen<br />
Musikschule Straße PLZ Ort Telefon<br />
Gerhard-Most-Musikschule Alfeld e.V. Ständehausstraße 1 31061 Alfeld/Leine (05181) 7048711<br />
Musikschule Landkreis Aurich gGmbH An der Stiftsmühle 10 26603 Aurich (04941) 959706<br />
Jugendmusikschule Bad Münder e.V. Lange Straße 51 31848 Bad Münder (05042) 81701<br />
Musikschule Bad Pyrmont e.V. Humboldtstraße 30 31812 Bad Pyrmont (05281) 949688<br />
Musikschule Bad Zwischenahm e.V. Humboldtstr. 1d 26149 Bad Zwischenahn (04403) 59631<br />
Musikschule Bederkesa e.V. Friedhofsweg 1 27624 Bad Bederkesa (04745) 5055<br />
Gemeinsame Musikschule Beverstedt-Hagen Wesermünder Straße 6 27616 Beverstedt (04747) 18134<br />
Musikschule Wesermarsch e.V. Breite Str. 51 26919 Brake (04401) 695257<br />
Städtische Musikschule Braunschweig Augusttorwall 5 38100 Braunschweig (0531 ) 4704960<br />
Musische Akademie im CJD Braunschweig Neustadtring 9 38114 Braunschweig (0531) 12312110<br />
Musikschule für die Stadt Buchholz Dependahl 8 21244 Buchholz (04186) 8314<br />
Musikschule Schaumburger Märchensänger e.V. Goergstraße 7 31675 Bückeburg (05722) 3548<br />
Musikschule Ostkreis Hannover e.V. Schulstr. 11 31303 Burgdorf (05136) 2027<br />
Kreismusikschule Celle Kanonenstr. 4 29221 Celle (05141) 9162100<br />
Musikschule des Landkreises Cloppenburg e.V. Bült 6 49661 Cloppenburg (04471) 99990<br />
Musikschule der Stadt Delmenhorst Schulstr. 19 27747 Delmenhorst (04221) 14113<br />
CJD Musikschule Elze Dr.-Martin-Freytag -Str.1 31008 Elze (05068) 466117<br />
Musikschule Emden e.V. Brückstraße 92 26725 Emden (04921) 588495<br />
Musikschule der Stadt Garbsen Rathausplatz 1 30823 Garbsen (05131) 707260<br />
Calenberger Musikschule e.V. Lange Feldstraße 10 30989 Gehrden (05108) 927150<br />
Bildungszentrum des Landkreises Gifhorn Musikschule Freiherr-vom-Stein-Straße 24 38518 Gifhorn (05371) 82445<br />
Kreismusikschule Goslar e.V. Marktstraße 43 38642 Goslar (05321) 40540<br />
Musikschule für den Landkreis Göttingen Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen (0551 ) 525500<br />
JMS der Stadt Hameln Waterloostr. 10 31785 Hameln (05151) 2021285<br />
Musikschule der Landeshauptstadt Hannover Maschstraße 22-24 30169 Hannover (0511) 16844137<br />
Musikschule Samtgemeinde Hanstedt e.V. Buchholzer Str.1 21271 Hanstedt (04184) 888844<br />
Kreismusikschule Helmstedt e.V. Elzweg 4 38350 Helmstedt (05351) 40074<br />
Musikschule Hemmingen e.V. Hohe Bünte 2 30966 Hemmingen (05114) 28685<br />
Musikschule an der Oste e.V. Lamstedter Str.1a 21745 Hemmoor (04771) 3214<br />
Musikschule Hildesheim e.V. Waterloostraße 24 A 31135 Hildesheim (05121) 2067790<br />
Musikschule Holzminden e.V. Moltkestr. 5 37603 Holzminden (05531) 4711<br />
Musikschule Isernhagen & Burgwedel e.V. Hauptstr. 68 30916 Isernhagen (05139) 4088<br />
Musikschule Laatzen e.V. Mergenthalerstr. 3 a 30880 Laatzen (0511) 2208245<br />
Musikschule Langen Ziegeleistr. 16 27607 Langen (04743) 6099<br />
Musikschule der Stadt Langenhagen Walsroder Str. 91 b 30851 Langenhagen (0511) 771612<br />
Kreismusikschule Leer Am Schloßpark 1 26789 Leer (0491) 73740<br />
Musikschule Lohne e.V. Josefstr. 22 49393 Lohne (04442) 921600
Musikschule Straße PLZ Ort Telefon<br />
Loxstedter Musikschule Am Wedenberg 10 27612 Loxstedt (04744) 4853<br />
Musikschule Lüchow-Dannenberg gGmbH Johannisstr. 15 29439 Lüchow (05841) 979791<br />
Musikschule der Hansestadt Lüneburg An der Münze 7 21335 Lüneburg (04131) 309391<br />
Musikschule des Emslandes e.V. Kleiststraße 7 49716 Meppen (05931) 98060<br />
Musikschule Hollenstedt und Umgebung e.V. Ruhmannshof 2 21647 Moisburg (04165) 6189<br />
Musikschule Neuenkirchen-Vörden e.V. Bahnhofstraße 22 49434 Neuenk.-Vörden (05493) 5599<br />
Musikschule Neustadt e.V. Lindenstraße 13 31535 Neustadt (05032) 894910<br />
Musikschule Nienburg/W. e.V. Leinstr.48 A 31582 Nienburg (05021) 4008<br />
Musikschule Nordhorn Lingener Str. 3 48531 Nordhorn (05921) 878336<br />
Musikschule der Stadt Oldenburg Wilhelmstr. 18 26121 Oldenburg (0441) 2352735<br />
Kreismusikschule Osnabrück e.V. Am Schölerberg 5 49082 Osnabrück (0541) 501204<br />
Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück Caprivistraße 1 49076 Osnabrück (0541) 3234149<br />
Kreismusikschule Osterholz e.V. Lindenstr. 55 27711 Osterh.-Scharmb. (04791) 5099<br />
Kreismusikschule d. Landkreises Osterode a.H. Herzberger Str. 5 37520 Osterode a.H. (05522) 920723<br />
Kreismusikschule Peine Stederdorfer Straße 8/9 31224 Peine (05171) 4013244<br />
Kreisjugendmusikschule Schaumburg Klosterstr. 21a 31737 Rinteln (05751) 42014<br />
Kreismusikschule Rotenburg Freudenthalstraße 1a 27356 Rotenburg (04261) 9833333<br />
Musikschule der Stadt Salzgitter Wehrstraße 27 38226 Salzgitter (05341) 8393709<br />
Musikschule der Gemeinde Schiffdorf Ostdeutsche Str. 3 27619 Schiffdorf (04706) 319<br />
Musikschule Seelze Bgm.-Röber-Platz 1 30926 Seelze (0511) 40049822<br />
Musikschule Seevetal e.V. Bgm.-Heitmann-Straße 34 a 21217 Seevetal (040) 70102249<br />
Heidekreis-Musikschule Winsener Straße 32 29614 Soltau (05191) 71728<br />
Musikschule Springe/Haus der Musik am Deister e.V. Hinter der Burg 3 31832 Springe (05041) 4869<br />
Kreisjugendmusikschule Stade e.V. Kehdinger Mühren 1 21682 Stade (04141) 3814<br />
Kreismusikschule des Landkreis Diepholz Amtshof 3 28857 Syke (04242) 9764143<br />
Musikschule Niedergrafschaft Höcklenkamper Str. 26 49843 Uelsen (05942) 575<br />
Musikschule für Kreis und Stadt Uelzen Am Alten Kreishaus 1 29525 Uelzen (0581) 43040<br />
Musikschule des Landkreises Vechta e.V. Willohstraße 19 49377 Vechta (04441) 858090<br />
Musikschule des Landkreises Verden Artilleriestraße 8 27283 Verden (Aller) (04231) 15363<br />
Musikschule Wedemark e.V. Ortsriede 12 30900 Wedemark (05130) 2180<br />
Musikschule Ammerland e.V. Lange Straße 15 26655 Westerstede (04488) 565200<br />
Kreismusikschule Oldenburg gGmbH Burgstraße 17 27793 Wildeshausen (04431) 7085281<br />
Musikschule Wilhelmshaven gGmbH Zedeliusstr. 1 26384 Wilhelmshaven (04421) 60980<br />
Musikschule Winsen/Luhe und Umgebung e.V. St.- Barbara - Weg - Weg 7 21423 Winsen (04171) 62777<br />
VHS u. Musikschule Friesland-Wittmund gGmbH Finkenburgstr. 9 26409 Wittmund (04462) 863331<br />
Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel Musikschule Harzstraße 2/3 38300 Wolfenbüttel (05331) 84140<br />
Musikschule der Stadt Wolfsburg Goethestraße 10a 38440 Wolfsburg (05361) 29720<br />
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Impressum<br />
<strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen e. V.<br />
Arnswaldtstraße 28<br />
30159 Hannover<br />
Telefon: + 49 . 511.159 19<br />
Telefax: + 49 . 511.159 01<br />
E-Mail: info@musikschulen-niedersachsen.de<br />
Internet: www.musikschulen-niedersachsen.de<br />
www.wirmachendiemusik.de<br />
Verantwortlich: Klaus Bredl (Geschäftsführer)<br />
Bildnachweis:<br />
Titel: Kris Finn | Innenteil: Kris Finn, Nico Herzog<br />
Gestaltung: KOCMOC.NET<br />
Layout | Satz: Sonja Leben<br />
Druck: Interdruck Berger + Herrmann GmbH
Der <strong>Landesverband</strong> niedersächsischer Musikschulen wird vom<br />
Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.<br />
www.musikschulen-niedersachsen.de<br />
www.wirmachendiemusik.de