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Maxi-Leseprobe 'Promenieren am Place de Huguenots'

2024 – acht Jahre sind seit dem Entscheid zur Hafenöffnung vergangen. Bürgermeister Rolf-Ullrich Müller freut sich schon auf den Sommer in seinem Lieblingsort Bad Karlshafen: Dann wird er an den Wochenenden regelmäßig für seine Familie und seine Freunde den Teepavillon im Hafengarten am Place des Huguenots mieten und dort an einem sonnigen Tag seinen Tee und eine Hugenottenschnitte genießen – mit Blick auf das Rathaus sowie all die Menschen, die an einem schönen Sonntagnachmittag durch die neuen Gartenanlagen flanieren.

2024 – acht Jahre sind seit dem Entscheid zur Hafenöffnung vergangen.
Bürgermeister Rolf-Ullrich Müller freut sich schon auf den Sommer in seinem Lieblingsort Bad Karlshafen: Dann wird er an den Wochenenden regelmäßig
für seine Familie und seine Freunde den Teepavillon im Hafengarten am Place des Huguenots mieten und dort an einem sonnigen Tag seinen Tee und eine Hugenottenschnitte genießen – mit Blick auf das Rathaus sowie all die Menschen, die an einem schönen Sonntagnachmittag durch die neuen Gartenanlagen flanieren.

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Carl Sänger<br />

Bad Karlshafen 2.0<br />

Teil 4: Bad Karlshafen &<br />

Helmarshausen im Jahr 2024<br />

Auszug:<br />

Promenieren <strong>am</strong> <strong>Place</strong> <strong>de</strong>s Huguenots<br />

- 2 -


Der Autor<br />

Carl Sänger ist in <strong>de</strong>r nordhessischen Kleinstadt Bad Karlshafen aufgewachsen.<br />

Heute wohnt er in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und beobachtet die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Stadt mit Sorge, aber nicht ohne Hoffnung.<br />

Carl Sänger arbeitet als Freier Autor.<br />

Bad Karlshafen 2.0<br />

Teil 4: Bad Karlshafen & Helmarshausen im Jahr 2024<br />

Auszug: Promenieren <strong>am</strong> <strong>Place</strong> <strong>de</strong>s Huguenots<br />

Text: Carl Sänger<br />

Copyright: © 2016 Carl Sänger<br />

Cover: Carl Sänger<br />

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Zum Inhalt<br />

2024 – acht Jahre sind seit <strong>de</strong>m Entscheid zur Hafenöffnung<br />

vergangen.<br />

Bürgermeister Rolf-Ullrich Müller freut sich schon<br />

auf <strong>de</strong>n Sommer in seinem Lieblingsort Bad Karlshafen:<br />

Dann wird er an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n regelmäßig<br />

für seine F<strong>am</strong>ilie und seine Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Teepavillon<br />

im Hafengarten <strong>am</strong> <strong>Place</strong> <strong>de</strong>s Huguenots mieten und<br />

dort an einem sonnigen Tag seinen Tee und eine Hugenottenschnitte<br />

genießen – mit Blick auf das Rathaus<br />

sowie all die Menschen, die an einem schönen Sonntagnachmittag<br />

durch die neuen Gartenanlagen flanieren.<br />

- 4 -


Promenieren <strong>am</strong> <strong>Place</strong> <strong>de</strong>s Huguenots<br />

Privater Bericht über einen Besuch in Bad Karlshafen:<br />

Eindrücke vom neuen Hafenplatz<br />

Ich war nach vielen Jahren <strong>de</strong>r Abwesenheit sehr gespannt<br />

auf die neuen Gartenanlagen <strong>am</strong> ehemaligen Hafenplatz,<br />

<strong>de</strong>m heutigen <strong>Place</strong> <strong>de</strong>s Huguenots. Als ich<br />

dann <strong>am</strong> ersten Juliwochenen<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Motorrad in die<br />

Stadt einbog, war ich überrascht, wie voll es im Ort war.<br />

Ich parkte das Motorrad auf <strong>de</strong>m Motorradparkplatz hinter<br />

<strong>de</strong>m Landgraf-Carl-Haus und machte mich auf <strong>de</strong>n<br />

Weg. Mir fielen sofort die bei<strong>de</strong>n Zebrastreifen auf, die<br />

über die gepflasterte Weserstraße führen. Ich lief bis zur<br />

Fährgasse und überquerte dort, wo früher mal die Ampel<br />

stand, die Straße. Das Café an <strong>de</strong>r Ecke Weserstraße/<strong>Place</strong><br />

<strong>de</strong>s Huguenots war gut besucht, doch war ich<br />

zunächst neugierig auf <strong>de</strong>n sogenannten Hugenottengarten.<br />

Der Bereich um das Denkmal <strong>de</strong>s Landgrafen Carl – anlässlich<br />

<strong>de</strong>r Zweihun<strong>de</strong>rt-Jahr-Feier <strong>de</strong>r Stadt errichtet –<br />

war gänzlich neu gestaltet wor<strong>de</strong>n. Als Erstes fiel mir auf,<br />

dass das einstmals von allen Seiten frei zugängliche Areal<br />

nun nur noch drei Zugänge hat. Einer befin<strong>de</strong>t sich an <strong>de</strong>r<br />

Seite, von <strong>de</strong>r ich <strong>de</strong>n Garten betreten wollte, einer <strong>am</strong><br />

Denkmal sowie einer – in diesem Moment von mir noch<br />

nicht einsehbar – beim Weinhaus Römer. Insges<strong>am</strong>t<br />

konnte <strong>de</strong>r Garten nach <strong>de</strong>r Einrichtung <strong>de</strong>r verkehrsberu-<br />

- 5 -


higten Einbahnstraße breiter ausgeführt wer<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r<br />

ehemalige Fußweg ebenfalls mit in <strong>de</strong>n Garten integriert<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Vor außen sichtbar war ein circa ein<br />

Meter hoher Metallzaun – grün. Doch jetzt im Sommer<br />

war er recht unscheinbar, da sich auf <strong>de</strong>r Innenseite eine<br />

ebenso hohe Hainbuchenhecke befand. Verschließbare<br />

Türen gab es keine, aber das war wohl auch nicht die<br />

Zielsetzung <strong>de</strong>s Areals. Der Zaun ist nur eine Maßnahme,<br />

die im Inneren befindlichen Hecken und Blumenbeete zu<br />

schützen.<br />

Neben <strong>de</strong>m Zugang, durch <strong>de</strong>n ich <strong>de</strong>n Hafengarten betreten<br />

hatte, befand sich rechts an <strong>de</strong>r Hafenmauer und<br />

neben <strong>de</strong>r Treppe <strong>de</strong>r sogenannte Teepavillon: ein metallenes<br />

Häuschen, an lediglich zwei <strong>de</strong>r vier Seiten mit einer<br />

Wand versehen und mit weißen, gusseisernen Möbeln<br />

ausgestattet. Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Diebstahlschutzes waren<br />

sie mit <strong>de</strong>m hölzernen Fußbo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Pavillons verschraubt.<br />

Man kann <strong>de</strong>n Freisitz <strong>am</strong> Hafen an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n<br />

jeweils für eine halbe Stun<strong>de</strong> mieten, um dort<br />

seinen im gleichfarbigen Kiosk auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>s<br />

Gartens bestellten Tee o<strong>de</strong>r Kaffee zu trinken. Auch in<br />

diesem Moment, als ich <strong>am</strong> Pavillon vorbeiging, saß dort<br />

eine F<strong>am</strong>ilie und wartete auf ihre Verköstigung. Der Kiosk<br />

bietet nicht nur Tee und Kaffee an, son<strong>de</strong>rn auch die<br />

berühmte Hugenottenschnitte. Sie besteht aus Biskuitteig<br />

mit feinem Apfelmus auf einer Pudding-Sahne-Creme.<br />

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Betritt man <strong>de</strong>n Bereich hinter <strong>de</strong>m Teepavillon, so hat<br />

man einen schönen Blick über die ganze Länge <strong>de</strong>s Gartens<br />

– wie durch einen Tunnel, die Pergola aus Weinreben<br />

entlang, welche aufgrund <strong>de</strong>r langen Sonnenbestrahlung<br />

natürlich je<strong>de</strong>s Jahr kräftig wachsen. Auf <strong>de</strong>r Hafenseite<br />

gibt es überall kleine Sichtöffnungen, sodass man von<br />

fast je<strong>de</strong>m Punkt aus eine gute Aussicht auf das gegenüberliegen<strong>de</strong><br />

Rathaus hat. Die Pergola ist im Sommer<br />

wirklich dicht bewachsen, sodass diese Fenster notwendig<br />

sind, um <strong>de</strong>m Ganzen nicht <strong>de</strong>n Eindruck eines Eisenbahntunnels<br />

zu geben. Die linke Seite <strong>de</strong>r Pergola wird<br />

immer wie<strong>de</strong>r von Öffnungen durchbrochen, die es <strong>de</strong>m<br />

Besucher ermöglichen, die zahlreichen lauschigen Plätze<br />

und kleinen Attraktionen zu betreten.<br />

Der Garten an sich ist durch dichte Hainbuchenhecken in<br />

kleine Parzellen abgeteilt. Überall gibt es Sitzmöglichkeiten<br />

mit kleinen Tischen, an <strong>de</strong>nen beispielsweise Schach<br />

gespielt wer<strong>de</strong>n kann. Wichtigste Attraktion dieses vor<strong>de</strong>ren<br />

Bereichs <strong>de</strong>s Gartens ist <strong>de</strong>r Spiel- und Spaßbrunnen,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Sommermonaten vorsichtige Abkühlung und<br />

das gegenseitige Nassspritzen mit lehrreichen Erfahrungen<br />

über Wasserdruck, Düsen und Schieber verbin<strong>de</strong>t.<br />

Man hat versucht, <strong>de</strong>n Brunnen farblich in das restliche<br />

Ensemble einzupassen, was jedoch aufgrund <strong>de</strong>r vielen<br />

E<strong>de</strong>lstahlelemente nicht ganz gelungen ist. Trotz dieser<br />

geringen farblichen Abweichung stellt <strong>de</strong>r Marie-<br />

Durand-Brunnen eine <strong>de</strong>r wichtigsten Attraktionen <strong>de</strong>s<br />

- 7 -


Gartens dar.<br />

Auf <strong>de</strong>r linken Seite <strong>de</strong>s Gartens befin<strong>de</strong>n sich überall<br />

kleine und größere Blumenbeete. Die bei<strong>de</strong>n Beete links<br />

und rechts <strong>de</strong>s Denkmals sind großzügig gestaltete Bereiche,<br />

die mit herrlich riechen<strong>de</strong>m Laven<strong>de</strong>l bepflanzt sind.<br />

Geht man hinter <strong>de</strong>m Denkmal weiter, so gelangt man zu<br />

einem kleinen Rosengarten. Eine etwas höhere Hecke<br />

schafft die Begrenzung zu einem vier mal fünfzehn Meter<br />

großen Pétanque-Feld, das wie auch <strong>de</strong>r Teepavillon im<br />

Internet vorgebucht wer<strong>de</strong>n kann. Bei meinem Besuch<br />

lieferten sich gera<strong>de</strong> acht Personen in zwei Te<strong>am</strong>s einen<br />

lei<strong>de</strong>nschaftlichen Wettstreit. Eine zweite Hecke mit einer<br />

Höhe von circa einem Meter fünfzig bil<strong>de</strong>t die natürliche<br />

Abgrenzung zum Café-Bereich. Acht Rastbänke wie auf<br />

einem Wan<strong>de</strong>rrastplatz la<strong>de</strong>n die Besucher ein, sich mit<br />

einem Kaffee und einer Hugenottenschnitte aus <strong>de</strong>m zum<br />

Café gehören<strong>de</strong>n Kiosk verwöhnen zu lassen. Sie können<br />

hier schön im Schatten sitzen, nach<strong>de</strong>m die drei Lin<strong>de</strong>n<br />

mittlerweile ausreichend hochgewachsen sind. Ich hatte<br />

in <strong>de</strong>r Zeitung gelesen, dass es zunächst seitens <strong>de</strong>r Stadt<br />

erhebliche Vorbehalte bezüglich <strong>de</strong>r Bepflanzung mit tiefwurzeln<strong>de</strong>n<br />

Bäumen gegeben haben soll. Schließlich hat<br />

man sich doch ein Herz gefasst und ein paar ausreichend<br />

tiefe Spundwän<strong>de</strong> eingezogen. So klappte letztlich bei<strong>de</strong>s:<br />

schattenspen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bäume und Schutz <strong>de</strong>r Hafenmauer.<br />

Der Kiosk entspricht in Ausführung und Größe<br />

<strong>de</strong>m achtzig Meter weiter vorne befindlichen Teepavillon,<br />

- 8 -


sodass bei<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Denkmal in <strong>de</strong>r Mitte eine<br />

schöne Symmetrie bil<strong>de</strong>n.<br />

Tritt man durch das südliche Tor nach außen, so kommt<br />

man zu einer neu errichteten, festen Ausstellung mit sechs<br />

Informationstafeln, auf <strong>de</strong>nen sich interessierte Besucher<br />

über die Dreharbeiten <strong>de</strong>s hier 1976 gefilmten Mehrteilers<br />

Der Winter, <strong>de</strong>r ein Sommer war informieren können.<br />

Ich bin nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s <strong>Place</strong> <strong>de</strong>s Huguenots umso<br />

mehr gespannt, wie die entsprechen<strong>de</strong>n Gestaltungspläne<br />

für die Rathausseite umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>m <strong>Place</strong><br />

<strong>de</strong>s Cévennes ist nach Abschluss aller Arbeiten ebenfalls<br />

ein Hafengarten vorgesehen. Jedoch ist geplant, zwei getrennte<br />

Areale zu schaffen – mit <strong>de</strong>m Rathaus und seinem<br />

Vorplatz in <strong>de</strong>r Mitte.<br />

Mein Fazit: Den Stadtplanern ist hier ein wirkliches<br />

Meisterwerk gelungen: Auf so kleinem Raum <strong>de</strong>rart viele<br />

Attraktionen zu vereinen, ist schon ein dickes Lob wert.<br />

Ich wer<strong>de</strong> nun gerne öfter nach Bad Karlshafen kommen,<br />

um gemütlich im Hafengarten zu promenieren – gerne<br />

auch mit meiner F<strong>am</strong>ilie bei einem Tee und einer Hugenottenschnitte<br />

im Teepavillon.<br />

– E N D E –<br />

- 9 -


Hier muss die <strong>Leseprobe</strong> lei<strong>de</strong>r en<strong>de</strong>n. Wenn Sie mehr<br />

über Bad Karlshafen 2.0 wissen möchten, so lesen Sie<br />

doch weiter: Der S<strong>am</strong>melband mit allen fünfundzwanzig<br />

Geschichten ist als Taschenbuch o<strong>de</strong>r eBook<br />

überall dort erhältlich, wo es gute Bücher gibt.<br />

S<strong>am</strong>melband ‚Bad Karlshafen 2.0‘<br />

Bad Karlshafen 2.0 – Visionäres Kopfkino für die nördlichste<br />

Stadt Hessens, S<strong>am</strong>melband mit allen Kurzgeschichten<br />

<strong>de</strong>r Reihe Bad Karlshafen 2.0, 276 Seiten, erschienen<br />

im Juni 2016, Taschenbuch: 9,90 Euro, eBook<br />

(epub, mobi): 4,99 Euro.<br />

Bemerkung<br />

Etwaige Gewinne aus <strong>de</strong>m Verkauf sowohl <strong>de</strong>r eBooks<br />

als auch <strong>de</strong>s Taschenbuchs gehen als Spen<strong>de</strong> an einen<br />

o<strong>de</strong>r mehrere Verein/e im Ort.<br />

Weitere Informationen<br />

Bad Karlshafen 2.0 mit einem Ges<strong>am</strong>tinhaltsverzeichnis<br />

und weiteren <strong>Leseprobe</strong>n im Bad Karlshafen-Blog Treffpunkt<br />

Hafenmauer:<br />

http://fe<strong>de</strong>rstrich3610.<strong>de</strong>/bad-karlshafen-zwei-null/<br />

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